DE1063624B - Industrieofen - Google Patents
IndustrieofenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D1/00—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
- C21D1/74—Methods of treatment in inert gas, controlled atmosphere, vacuum or pulverulent material
- C21D1/767—Methods of treatment in inert gas, controlled atmosphere, vacuum or pulverulent material with forced gas circulation; Reheating thereof
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Description
DEUTSCHES
Für die Wärmebehandlung von Werkstoffen und Werkstücken, die in gekühltem Zustand mit einwandfreier
Oberfläche zur Verfügung stehen sollen, beispielsweise zum Sintern, Glühen, Hartlöten, Reduzieren
usw., sind bisher ausschließlich solche Ofenanlagen in Gebrauch, welche durch elektrische Heizwiderstände
oder durch Strahlrohre beheizt werden. Diese Heizvorrichtungen können jedoch nur bei Verwendung
besonders hochwertiger Werkstoffe höheren Temperaturen als 1100° C ausgesetzt werden. Sie sind
dabei einem starken Verschleiß unterworfen. Zum Betrieb solcher Anlagen, die aus einem Ofenraum mit angeschlossenem
Kühlraum oder Kühltunnel und in der Regel auch einer zur stetigen oder absatzweisen Förderung
des Behandlungsgutes geeigneten Vorrichtung bestehen, werden Schutzgaserzeuger benötigt, welche
gleichfalls hohe Anschaffungskosten bedingen; auch ihr Betrieb ist teuer, da sie besondere Brennstoffe erfordern,
deren Wärmeinhalt nicht wirtschaftlich ausgenutzt wird.
Zum zunderfreien Erwärmen von Werkstücken, die keiner Abkühlung in reduzierender Gasatmosphäre bedürfen,
sondern in heißem Zustand, beispielsweise zur weiteren Verformung (Schmieden) dem Ofenraum entnommen
werden sollen, sind auch öfen in Gebrauch, in denen eine reduzierende, insbesondere kohlenoxydhaltige
Atmosphäre durch Verbrennen des gleichzeitig auch zum Beheizen des Ofenraumes dienenden fließfähigen
Brennstoffes mit einer dem Sollgehalt an reduktionsfähigen Gasbestandteilen angepaßten Erstluft·
menge erzeugt und diese Atmosphäre einer Nachverbrennung unterworfen wird, deren Wärmeertrag
zur Steigerung der Temperatur im Nutzaum des Ofens herangezogen wird.
Es sind auch Industrieöfen dieser Art bekanntgeworden, an deren Nutzraum ein das Wärmegut aufnehmender
Kühlraum angeschlossen ist. Ein solcher in der Regel als langgestreckter Tunnel gestalteter Raum
benötigt nun aber eine besonders von oxydierenden Bestandteilen freie Atmosphäre, damit die Werkstücke
auf ihrem langen Weg durch diesen Tunnel nicht anlaufen, sondern am Tunnelende in blankem Zustand
entnommen werden können. Diese Eigenschaften haben die durch Teilverbrennung im Nutzraum erzeugten
Verbrennungsgase nicht, denn diese Gemische haben nur bei den in diesem Nutzraum herrschenden hohen
Temperaturen eine ausreichende reduzierende Wirkung.
Um auch bei solchen Ofenanlagen mit reduzierend betriebenen Heizbrennern im Nutzraum auch für den
Kühlraum eine geeignete reduzierende Atmosphäre, bereitzustellen, ist man bisher genötigt gewesen, noch
einen besonderen Schutzgaserzeuger zu verwenden, welcher ein für den Gebrauch im Kühltunnel geeig-
Anmelder:
Dipl.-Ing. Robert von Linde,
Gräfelfing bei München, Akilindastr. 56
Gräfelfing bei München, Akilindastr. 56
Dipl.-Ing. Robert von Linde, Gräfelfing bei München,
ist als Erfinder genannt worden
netes Gasgemisch liefert. Eine solche Anlage erfordert hohe Anschaffungskosten und ist umständlich zu handhaben
und zu betreiben.
Eine ähnliche, ebenfalls bekanntgewordene Anlage vermeidet zwar diese Nachteile dadurch, daß innerhalb
eines Kühltunnelabschnittes ständig ein Teilgasstrom umläuft. Dieser Gasstrom vermischt sich jedoch mit
der durch die Entnahmeöffnung ständig in den Kühltunnel eindringenden Luft, das umlaufende Gemisch
büßt daher allmählich seine reduzierenden Eigenschaften ein, und die Werkstücke verlassen die Ofenanlage
nicht in dem gewünschten blanken Zustand.
Diese Nachteile werden dadurch vermieden, daß gemäß der Erfindung zu dem als' Kühltunnel ausgebildeten
Kühlraum eine Leitung zur Zuführung von aus dem Ofenraum stammenden, abgekühlten, vom größten
Teil ihres Feuchtigkeitsgehaltes und erforderlichenfalls von weiteren, etwa noch enthaltenen unerwünschten
Bestandteilen befreiten Verbrennungsgasgemisch vorgesehen ist.
Vorzugsweise befindet sich der Anschluß für die Zuführung der Teilgasmenge in der Nähe der Tunnelmündung,
aus welcher die behandelten Teile in gekühltem Zustand entnommen werden. Das als Schutzgas
dienende Gemisch strömt also entgegen der Förderrichtung des Ofengutes durch den Kühltunnel
und erwärmt sich dabei. Es kann also ohne Beeinträchtigung der Ofenraumtemperatur dem Ofen zugeführt
werden, aus dem es zur weiteren Ausnutzung der gebundenen Wärme mit dem Hauptteil des aus der Erstverbrennung
stammenden Gemisches einer Nachverbrennung zugeführt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des:
Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt und
Fig. 1 einen Querschnitt und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Ofenanlage nach Linie H-II in Fig. 1.
In die eine Seitenwand eines Glühofens 1 ist eine Vor- oder Brennkammer 3 eingesetzt, in deren Achse
ein Brennerrohr 4 einmündet. Dieses Rohr ist an die Heizgasleitung 5. angeschlossen, welche dem Brenner
eine dem Wärmebedarf des Ofensraumes 10 angepaßte
909 60S/280
Brennstoffmenge zuführt. In die Brennkammer 3 mündet weiterhin eine zur Zuführung der heißen
Primär- oder Erstluft dienende isolierte Leitung 8 ein. Durch ein Ventil 7 läßt sich die Luftmenge dergestalt
in Abhängigkeit von der zugeführten Brennstoffmenge einregeln, daß im Ofenraum 10, der zur Aufnahme der
zu behandelnden, z.B. zu sinternden, glühenden oder zu normalisierenden Werkstoffe bzw. Werkstücke
dient, eine reduktionsfähige Atmosphäre entsteht. An Stelle des Brennerrohres .4 kann auch ein zur unvollkommenen
Verbrennung von Heizöl geeigneter ölbrenner vorgesehen werden.
Bei einer derartigen Verbrennung, welche die mit dem Brennstoff zugefürirten reaktionsfähigen Bestandteile
nur unvollkommen zur Wärmeerzeugung ausnutzt, wird auch nur eine vergleichsweise geringe Temperatursteigerung erzielt. Um trotzdem die mit dem
Brennstoff zugeführte Wärmeenergie möglichst weitgehend zur Erzielung hoher Glühraumtemperaturen
heranzuziehen, die auch für die genannten Zwecke ausreichen, wird das heiße teilverbrannte Gemisch,
welches aus dem Öfenraum 10 durch eine öffnung 11 einer Zwischenwand 12 in einen durch diese Wand und
die Glühraumdecke 13 abgeteilten Kammerraum 14, 15 einströmt, noch mit einer zur vollständigen Verbrennung
ausreichenden Zweitluftmenge verbrannt. Zur Zuführung dieser Luft, deren Menge durch ein Ventil
17 eingeregelt werden kann, dient eine ebenfalls an die Förderwege des Ventilators 9 angeschlossene Leitung
18. Durch die Zweit- oder Nachverbrennung wird die Gemischtemperatur noch beträchtlich erhöht. Ein Teil
der in dem Gemisch enthaltenen Wärme wird zur Erhitzung der aus besonders feuerfestem und gut wärmeleitendem
Stoff bestehenden Wandteile 12 und 13 herangezogen, welche durch Wärmestrahlung zur Entstehung
und Aufrechterhaltung hoher Temperaturen im Ofenraum 10 beitragen. ■
., Ein beträchtlicher Restanteil des Wärmeinhaltes der
Feuerungsgase wird zur Vorwärmung der Verbrennungsluft verwendet. Diesem Zweck dient zunächst ein
Wärmeaustauscher oder Rekuperator 19, in welchem die durch die Abgasleitung 20 aus dem Ofen 1 abströmenden
heißen Verbrennungsgase den wesentlichen Teil ihrer Wärme an die durch den Ventilator 9 geförderte
Luft abgeben. Eine zusätzliche Erwärmung erfährt die Zweitluft dadurch, daß die Leitung 18 in
mehreren Windungen durch einen mittels einer Zwischenwand 21 innerhalb des Ofens abgeteilten
Heizgaszug 22 hindurchgeführt ist.
An den Öfenraum 10, der zur Aufnahme der zu behandelnden Stoffe oder Werkstücke dient und eine
zum Einführen des Behandlungsgutes dienende Beschickungsöffnung 23 aufweist, ist dieser öffnung gegenüber
ein von einem Kühlmantel 24 umgebener Kühltunnel 25 angeschlossen, durch den das Behandlungsgut
nach beendeter Wärmebehandlung hindurchgefördert wird. Diesem Zweck dient beim dargestellten
Ausführungsbeispiel ein zwischen zwei Laufrollen 26 umkehrendes, gestrichelt angedeutetes Förderband 27;
selbstverständlich können auch andere stetig oder absatzweise betriebene Fördermittel, wie Hubbalken,
Stoßstangen u. a. m., verwendet werden.
Um zu erreichen, daß die im Ofenraum von Oxyden befreiten Teile oder Werkstoffe die Anlage in einwandfreiem
Zustand gekühlt verlassen, müssen sie auch im Kühltunnel vor oxydierenden Einflüssen bewahrt
werden. Bei den bisher bekannten Anlagen wird zu diesem Zweck im Kühltunnel eine geeignete, mindestens
annähernd neutrale, in der Regel reduzierende Atmosphäre aufrechterhalten, welche in einem Schutzgaserzeuger
gewonnen wird. Bei der dargestellten Anlage gemäß der Erfindung wird ein Teil des aus dem
Ofenraum 10 durch die Öffnung 11 abströmenden Verbrennungsgases, das einen ausreichenden Gehalt an reduzierenden
Bestandteilen in Form von Kohlenmonoxyd und Wasserstoff hat und keinen Sauerstoff
enthält, am Boden der Kammer 14 durch eine Leitung 28 entnommen, in einem Kühler 30 abgekühlt und dadurch
von dem größten Teil seiner Feuchtigkeit befreit und schließlich über die Leitungen 31 und 32 mittels
eines Ventilators 33 in der Nähe des Entnahmeendes in den Kühltunnel 25 eingeführt. Der Ventilator sorgt
dafür, daß der Gasinhalt des. Kühltunnels einen geJ ringen Überdruck gegen die Atmosphäre in Ofenraum
10 hat; die heißen Ofengase, können also nicht unmittelbar in den Kühltunnel eindringen. Das entgegen
der Förderrichtung der Werkstücke und Stoffe durch den Kühltunnel hindurchströmende und schließlich in
den Ofenraum abfließende Gas kann mit dem Verbrennungsgas abgeführt und mit diesem der Zweitverbrennung
unterworfen werden. Im Bedarfsfall kann das verbrauchte Schutzgas oder ein Teil davon durch eine
Leitung 34 mit Absperrglied 35 auch ins Freie abgeleitet werden. Wenn ein besonders niedriger Feuchtigkeitgehalt
der Atmosphäre im Kühltunnel erwünscht sein sollte, können auch noch Trockenvorrichtungen
bekannter Art, z.B. Adsorptionstrockner, in die Leitung 31 eingeschaltet werden, oder es kann der aus der
Kammer 14 entnommene Gemischanteil einer Drucktrocknung unterworfen werden, wobei im Bedarfsfalle
auch andere im Kühltunnel nicht immer erwünschte Gasbestandteile und unter anderem auch ein Teil des
Kohlendioxydes abgeschieden werden.
Claims (2)
1. Industrieofen für die Wärmebehandlung von Werkstücken, in dessen der Aufheizung und
Wärmehaltung dienenden Nutzraum Brennstoff mit einer dem Sollgehalt an reduktionsfähigen Bestandteilen
angepaßten Luftmenge verbrannt und die dabei frei werdende Wärme zum Erwärmen des
Ofengutes ausgenutzt wird,-'wobei an den der Aufheizung
und Wärmehaltung dienenden Nutzraum ein das Wärmegut danach aufnehmender Kühlraum
angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zu dem als Kühltunnel (25) ausgebildeten Kühlraum
eine Leitung (28, 31, 32) zur Zuführung von aus dem Ofenraum (10, 14) stammenden abgekühlten,
vom größten Teil ihres Feuchtigkeitsgehaltes und erforderlichenfalls von weiteren etwa noch enthaltenen
unerwünschten Bestandteilen befreiten Verbrennungsgasgemisch vorgesehen ist.
2. Industrieofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (28, 31, 32) zur Zuführung
des aus dem Ofenraum stammenden, abgekühlten und aufbereiteten Verbrennungsgasgemisches
in der Nähe der zur Entnahme der gekühlten Werkstücke dienenden Tunnelmündung in
den Kühltunnel (25) eingeführt ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 497 442, 2 628 830.
USA.-Patentschriften Nr. 2 497 442, 2 628 830.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL28183A DE1063624B (de) | 1957-07-25 | 1957-07-25 | Industrieofen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL28183A DE1063624B (de) | 1957-07-25 | 1957-07-25 | Industrieofen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1063624B true DE1063624B (de) | 1959-08-20 |
Family
ID=7264425
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL28183A Pending DE1063624B (de) | 1957-07-25 | 1957-07-25 | Industrieofen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1063624B (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2819852A1 (de) * | 1978-05-05 | 1979-11-08 | Salem Furnace | Verfahren zum waermebehandeln von werkstoffen |
FR2649124A1 (fr) * | 1989-07-03 | 1991-01-04 | Air Liquide | Procede de traitement thermique de metaux sous atmosphere |
EP0406047B1 (de) * | 1989-06-30 | 1995-08-16 | L'air Liquide, Societe Anonyme Pour L'etude Et L'exploitation Des Procedes Georges Claude | Verfahren zum Wärmebehandeln von Metallen |
DE19919738A1 (de) * | 1999-01-29 | 2000-08-03 | Loi Thermprocess Gmbh | Durchlaufofen mit einer Einrichtung zum Abschrecken von Werkstücken sowie Abschreckverfahren |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2497442A (en) * | 1947-09-25 | 1950-02-14 | Henry A Dreffein | Means for heat-treating material |
US2628830A (en) * | 1951-05-18 | 1953-02-17 | Electric Furnace Co | Controlled atmosphere annealing furnace |
-
1957
- 1957-07-25 DE DEL28183A patent/DE1063624B/de active Pending
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