DE1059361B

DE1059361B - Belebtschlammanlage zum Reinigen von Abwasser

Info

Publication number: DE1059361B
Application number: DESCH18363A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing E H Fra Schmitz-Lenders
Original assignee: E H FRANZ SCHMITZ LENDERS DR I
Current assignee: E H FRANZ SCHMITZ LENDERS DR I
Priority date: 1955-07-18
Filing date: 1955-07-18
Publication date: 1959-06-11

Description

Belebtschlammanlage zum Reinigen von Abwasser Es ist bekannt, das zu einer Belebtschlammanlage gehörende Beckensystem, das aus Vorklär-, Belüftungs- und Nachklärbecken besteht, in der Form eines zusammenhängenden, kreisförmigen Baublocks auszubilden, in dem sich das Belüftungsbecken und das für senkrechte Wasserführung eingerichtete Nachklärbecken in konzentrischen Ringen an das in der Mitte gelegene Vorklärbecken anschließen. Die Leitung des Abwassers erfolgt dabei so, daß alle drei Becken radial von innen nach außen durchflossen werden.
Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß diese Art der Wasserführung, bei der das Abwasser quer durch das Belüftungsbecken fließt, die Gefahr eines gewissen Kurzschlusses in sich birgt, wenn ein Teil des aus dem Vorklärbecken in das Belüftungsbecken einfließenden Abwassers von der hier durch die Druckluft verursachten walzenförmigen Bewegung des Beckeninhalts erfaßt und schon in verhältnismäßig kurzer Zeit auf der Außenseite des Beckens zum Abfluß gebracht wird. Infolge dieser unvollständigen Ausnutzung des Belüftungsbeckens kann unter Umständen die Reinigungswirkung der Belebtschlammanlage beeinträchtigt werden.
Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, sieht die Erfindung eine andere Wasserführung im Belüftungsbecken einer solchen Anlage vor. Dabei bleiben aber die sonstigen charakteristischen Vorteile der oben beschriebenen Anlage, so insbesondere die gleichmäßige Verteilung des Abwassers auf das Belüftungsbecken und die aufsteigende Abwasserbewegung in der Nachklärung, unverändert erhalten.
Gemäß der Erfindung sind bei einer Belebtschlammanlage zum Reinigen von Abwasser, bestehend aus einem kreisförmigen Vorklärbecken und konzentrisch zu diesem angeordneten ringförmigen Belüftungs- und Nachklärbecken, die Umfassungswände des Vorklärbeckens und des Belüftungsbeckens durch eine radial verlaufende Wand miteinander verbunden, und das aus dem Vorklärbecken über einen großen Teil der Trennwand in das Belüftungsbecken übertretende Abwasser tritt durch einen im Bereich der Umfassungswand des Belüftungsbeckens angeordneten Ablauf in das Nachklärbecken über.
Vorzugsweise mündet der Ablauf in eine ringförmige Beschickungsrinne, über deren größten Teil des äußeren Umfanges das Abwasser in das Nachklärbecken übertritt. Um etwaige Schlammablagerungen in dieser Rinne zu beseitigen, wird eine ohnehin vorgesehene kreisende Räumerbrücke mit Rohren versehen, die mit ihrem Ende bis in die vorzugsweise verengte Sohle der Beschickungsrinne hineinragen und durch die Luft oder Wasser bis auf die Sohle der Beschickungsrinne hineingedrückt wird. Die Zeichnung zeigt eine schematische Draufsicht auf eine solche Anlage gemäß der Erfindung.
Das in der Mitte liegende Becken dient als Vorklärbecken 1, dem das aufzubereitende Abwasser in bekannter Weise, vorzugsweise durch einen Düker, zugeleitet wird. Das als konzentrischer Ring um das Vorklärbecken 1 angeordnete Becken dient als Belüftungsbecken 2 und ist in an sich bekannter Weise mit einer Belüftungsvorrichtung versehen, vorzugsweise mit einer solchen, durch die das Wasser in eine walzenförmige Bewegung um die gekrümmte Achse des Beckens gebracht wird. Das in einem konzentrischen Ring um das Belüftungsbecken 2 angeordnete Becken ist als Nachklärbecken 3 eingerichtet.
Das Wasser fließt von dem Vorklärbecken 1 über die Trennwand 4 in das Belüftungsbecken 2. Die Pfeile 5 zeigen die radiale Richtung des vom Vorklärbecken 1 in das Belüftungsbecken 2 fließenden Wassers. Das Wasser kann auf dem ganzen Umfang, mindestens aber auf dem größten Teil des Umfangs der Trennwand 4 in das Belüftungsbecken 2 fließen. Das Belüftungsbecken 2 besitzt eine radiale Trennwand 6. Das Wasser fließt im Belüftungsbecken 2 in Richtung der Pfeile 7. Durch den Ablauf 8 in der Umfassungswand 2a des Belüftungsbeckens 2 gelangt es aus dem Belüftungsbecken 2 in eine konzentrische Rinne 9 und von dort über den ganzen Umfang der Rinne 9 in Richtung der Pfeile 10 in das Nachklärbecken 3. Dem Nachklärbecken 3 wird das aufbereitete Wasser in bekannter Weise, z. B. durch eine Pumpe oder durch Ablaufen in eine Überfallrinne, entnommen.
Eine Räumerbrücke 11 ist um einen mittleren Drehzapfen 12 drehbar angeordnet und dient insbesondere zum Räumen des Schlammes im Becken 1. Diese Räumerbrücke ragt bis über die Rinne 9 und besitzt hier Rohre 13, durch die Druckluft oder Druckwasser bis auf die Sohle der Rinne 9 gedrückt werden kann; damit in der Rinne sich etwa absetzender Schlamm hochgespült und mit dem Wasser in das Nachklärbecken 3 transportiert werden kann.
Man kann das Belüftungsbecken auch an zwei oder mehr Stellen mit einer radialen Trennwand versehen und somit aus einem Belüftungsbecken mehrere gleichzeitig nebeneinander arbeitende Belüftungsbecken bilden, von denen jedes mit einer Rinne 9 versehen ist, die vorzugsweise nur über einen ebenso großen Umfangsbogen reicht wie das Belüftungsbecken. Man kann den in der Rinne 9 sich absetzenden Schlamm auch in an sich bekannter Weise dadurch entfernen, daß man die Sohle der Rinne 9 mit einem Schlitz versieht, aus dem der Schlamm in das Nachklärbecken 3 abfließen kann. Jedoch ist es hierbei schwieriger, eine gleichmäßige Verteilung über eine große Länge der Rinne zu erreichen, als wenn die Beseitigung des Schlammes durch die Rohre 13 bewirkt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Belebtschlammanlage zum Reinigen von Abwasser, bestehend aus einem kreisförmigen Vorklärbecken und konzentrisch zu diesem angeordneten ringförmigen Belüftungs- und Nachklärbecken, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfassungswände des Vorklärbeckens (1) und des Be-Lüftungsbeckens (2) durch eine radial verlaufende Wand (6) miteinander verbunden sind und das aus dem Vorklärbecken (1) über einen großen Teil der Trennwand (4) in das Belüftungsbecken (2) übertretende Abwasser durch einen im Bereich der Umfassungswand (2a) des Belüftungsbeckens (2) angeordneten Ablauf (8) in das Nachklärbecken (3) übertritt.
2. Belebtschlammanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablauf (8) in eine ringförmig angeordnete Rinne (9) mündet, über deren größten Teil des äußeren Umfanges das Abwasser in das Nachklärbecken (3) übertritt.
3. Belebtschlammanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer an sich bekannten kreisenden Räumerbrücke (11) Rohre (13) angeordnet sind, die mit ihrem Ende bis in die vorzugsweise verengte Sohle der Rinne (9) hineinragen und durch die Luft oder Wasser bis auf die Sohle der Rinne (9) hineingedrückt wird.