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Einrichtung zum Fördern von kleinstückigen und/oder pulverförmigen
Stoffen aus einem Raum in einen anderen unter vom ersten abweichendem Druck stehenden
Raum Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Fördern von kl einstückigen
und/oder pulverförmigen Stoffen von einem Raum in einen anderen unter vom ersten
abweichendem Druck stehenden Raum, bei der das von einem Förderorgan bewegte Fördergut
in einem an dieses Organ anschließenden Teil der Förderleitung zu einem abdichtenden
Pfropfen verdichtet wird.
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Bekannte Einrichtungen dieser Art sind zur Förderung derartiger Stoffe
nicht geeignet, wenn das Fördergut den auf der Abgabeseite liegenden Raum in der
gleichen Beschaffenheit erreichen soll, in der es auf der Beschickungsseite eingebracht
wird, wie dies beispielsweise häufig bei Einrichtungen für die chemische Industrie
gefordert wird, um eine gute Reaktionsfähigkeit des eingebrachten Gutes zu erhalten.
Bei bekannten Einrichtungen wird nämlich durch die Verdichtung, die unter Umständen
durch Zufügen einer wieder zu verdampfenden Flüssigkeit erfolgt, eine Brikettierung
des Fördergutes bewirkt. Weiterhin ist es bekannt, zur Abdichtung an der Mündung
einer zylindrischen Förderleitung mit Förderschnecke ein Rückschlagventil vorzusehen.
Dieses Rückschlagventil besteht aus einem Ventilkegel, der mit Hilfe einer Feder
auf einen als Dichtungspackung dienenden, die Mündung der Förderleitung umgebenden
elastischen Teller gepreßt wird. Von Nachteil ist bei dieser bekannten Eintragevorrichtung
der verwickelte Aufbau sowie die Anordnung stark dem Verschleiß ausgesetzter, also
reparaturanfälliger Ventilglieder; ein alimähliches Wiederzerfallen des Fördergutes
ist durch diese Vorrichtung nicht zu erreichen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eineFördereinrichtung der vorerwähnten
Art, bei der also das Fördergut selbst den abdichtenden Pfropfen bildet, so auszugestalten,
daß bei Eintritt in den zweiten Raum ein allmähliches Wiederzerfallen des Abdichtungspfropfens
gewährleistet ist.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Förderleitungsmündung
in den das Gut aufnehmenden Raum allmählich erweitert und in einem solchen Abstand
vom Förderorgan bzw. von dessen vorderster Stellung angeordnet ist, daß sich vor
ihrer engsten Stelle bzw. vor ihrer Erweiterung der Dichtungspfropfen bildet. Bei
einer derartigen Mündungsgestaltung der Förderleitung wird einmal der Zerfall des
vorher zur Abdichtung benötigten Materialpfropfens gefördert, zum anderen bei einer
Transportunterbrechung auch eine Rückbewegung des Fördergutes verhindert und somit
die in diesem Moment entscheidend wichtige Erhaltung des dichtenden Pfropfens bewirkt.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
die Mündung des erweiterten För-
derleitungsteiles durch eine einer Gegenkraft gegen
die Förderkraft ausgesetzte Platte oder Klappe verschlossen ist. Hierdurch wird
die Bildung des Stopfens aus Fördergut begünstigt. Wird die der Mündung gegenüberliegende
Fläche erfindungsgemäß konkav ausgebildet, so unterstützt dies den Zerfall des Stopfens
beim Austritt.
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In der Zeichnung sind in schematischer Weise verschiedene Ausführungsformen
der Erfindung beispielsweise dargestellt. In der Zeichnung ist Fig. 1 ein Längsschnitt
durch eine Einrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 ein teilweiser Längsschnitt durch
eine abgewandelte Ausführungsform, Fig. 3 ein teilweiser Längsschnitt durch eine
weitere abgewandelte Ausführungsform und
Fig. 4 eine zum Teil geschnittene
Seitenansicht einer weiteren Ausfiihrungsform.
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Die beiden unter verschiedenem Druck stehenden, durch eine Scheidewand
1 getrennten Räume sind mit A und B bezeichnet. Es ist hierbei gleichgültig, welcher
der beiden Räume unter dem niedrigen Druck steht, während bei allen Ausführungsbeispielen
das Gut von dem Raum A zum Raum B, also im Sinne des Pfeiles « gefördert wird.
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Die dargestellten Vorrichtungen können also sowohl zum Laden des
Raumes höheren Druckes als auch zum Entladen des Gutes aus diesem Raum in den Raum
niedrigen Druckes, z. B. atmosphärischen Druckes, Verwendung finden.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird das kleinstückige und/oder
pulverförmige Gut des Raumes A in einen Trichter 2 eingeführt, in dem es unter Eigengewicht
zu einer die beiden Räume verbindenden Förderleitung C mit waagerechter Achse fließt.
In der Förderleitung gleitet ein abwechselnd axial hin- und herbewegter Kolben 3,
der das Gut in Zeitabständen vorschiebt. Der Kolben 3 ermöglicht in der dargestellten
Endlage seines Hubes die Aufladung der Leitung C mit dem aus dem Trichter 2 fallenden
Gut, bevor der Kolben seine Hubbewegung- in Richtung des Pfeiles x beginnt und damit
die Förderung des eingelaufenen Gutes in den Raum B veranlaßt und erreicht dann
die andere mit gestrichelten Linien gezeichnete Endlage, in der dieZuflußmündung
desTrichters2 abgeschlossen ist. Die Länge des zylindrischen Rohres C ist so bemessen,
daß durch das gepreßte Gut eine Verstopfung, d. h. eine Zone D von verdichtetem
Gut, in der Förderleitung entsteht, und zwar bedingt durch die Reibung des zu fördernden
Gutes an der Leitungswand C, durch innere Reibung des Gutes selbst und durch die
vom Schiebeorgan 3 ausgeübte Axialkraft. Diese Zone dichtet die beiden Räume A und
B gegeneinander ab, und zwar auch während des Rückhubes des Kolbens 3 in entgegengesetzter
Richtung des Pfeiles x zur Wiederholung der Aufladung der Förderleitung C aus dem
Trichter 2. Beim nächsten Vorwärtshub wird das weitere gegen das vorhergehende stoß
ende Gut eine weitere Verschiebung nach vorn des bereits zusammengepreßten Gutes
in Richtung des Pfeiles x verursachen, bis eine der Aufladung entsprechende Menge
von Gut in den Raum B entladen wird.
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Die Bildung des abdichtenden Stopfens aus Fördergut kann noch durch
eine Einschnürung 4 der Förderleitung C unterstützt werden. Hierdurch ist eine geringere
Länge der Förderleitung möglich. Im Bereich der Mündung ist die Förderleitung C
mit einem sich erweiternden Teil C' versehen, der die Ausdehnung und damit das Zerfallen
des Gutes begünstigt, bevor dieses den Raum B, in den es sich entladen soll, erreicht.
Dabei ist das Mundstück des erweiterten Förderleitungsteiles kurvenförmig ausgebildet.
Es kann aber auch entsprechend Fig. 3 durch eine Reihe zylindrischer Rohrstücke
C" mit verschiedenen zur Mündung hin größer werdenden Durchmessern gebildet sein.
Die Rohrstücke sind teleskopartig ineinandergesteckt und miteinander verbunden.
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Um die Bildung des Stopfens zu begünstigen, liegt gegen die Mündung
der Erweiterung C' der Förderleitung C eine Platte 5 an, die auf einer zu der Förderleitung
C koaxialen Stange 6 sitzt. Die Stange 6 ist Iängsvcrsdlieblich und unterliegt in
Richtung des Pfeiles z der Wirkung einer sich einerseits auf einem ringförmigen
Bund 8 der Stange 6 und andererseits auf einer Traverse 9 abstützenden Spiralfeder
7. Die Traverse 9 ist durch zwei Stehbolzen 10 mit der Wand 11
verbunden. Die Belastung
dieser Spiralfeder kann nötigenfalls durch die Drehung der Muttern dieser Stehbolzen
verändert bzw. geregelt werden. Die Stange 6 ist in der Wand 11 des Raumes B in
einer in der Zeichnung nicht dargestellten Dichtung (Stopfbüchse) gefiihrt. Die
Platte 5 schließt bei Abwesenheit von Material die Mündung der Förderleitung ab,
während der Arbeit der Vorrichtung hat sie aber die Aufgabe, die Verschiebung des
im Inneren der Förderleitung zusammengepreßten Gutes abzubremsen, wenn die Einführung
des Gutes in den Raum B durch den Kolben 3 bewirkt wird. Das aus der Förderleitung
C ausströmende und der Verstopfungswirkung nicht mehr ausgesetzte Gut zerfällt an
der Stirnseite der Platte 5.
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Die Stirnfläche der Platte 5 kann, wie Fig. 3 zeigt, ausgehöhlt sein,
damit das in bestimmtem Zustand befindliche Gut an der Stirnfläche nicht anklebt,
wodurch die Fortbewegung gesichert ist.
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In Fig. 4 ist eine Einrichtung dargestellt, wobei der Druck im Raum
B größer ist als derjenige im Raum A.
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Der Antrieb des Kolbens 3 erfolgt durch einen Kolben 12, der innerhalb
eines Zylinders 13 arbeitet. Durch die Veränderung des Hubes und/oder derGeschwindigkeit
dieses Antriebskolbens 12 ist es möglich, innerhalb bestimmter Grenzen die Fördermenge
des Gutes zu ändern, die in einer Zeiteinheit von dem einen zum anderen Raum gefördert
werden soll. Die Förderleitung C besitzt einen sich erweiternden Teil C', und die
Mündung ist mit einer schwenkbaren tellerförmigen selbsttätigen Ventilklappe 14
abgeschlossen, das oben an der Scheidewand 1 bei 15 angelenkt ist. Die Ventilklappe
ist durch ihr Eigengewicht bestrebt, sich zu schließen und damit einen Gegendruck
ähnlich wie die Platte 5 der Fig. 1 bis 3 auszuüben.
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Statt eines intermittierend arbeitenden Kolbens kann als Förderorgan
eine kontinuierlich arbeitende Förderschnecke verwendet werden, die gleiche oder
zur Mündung kleiner werdende Steigung hat.
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PATENTANSPROCHF: 1. Einrichtung zum Fördern von kleinstückigen und/oder
pulverförmigen Stoffen aus einem Raum im einen anderen unter vom ersten abweichendem
Druck stehenden Raum, wobei das von einem Förderorgan bewegte Fördergut in einem
an dieses Organ anschließenden Teil der Förderleitung zu einem abdichtenden Pfropfen
verdichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderleitungsmündung in den das
Gut aufnehmenden Raum allmählich erweitert und in einem solchen Abstand vom Förderorgan
bzw. von dessen vorderster Stellung angeordnet ist, daß sich vor ihrer engsten Stelle
bzw. vor ihrer Erweiterung der Dichtungspfropfen bildet.