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Einrichtung zum Fördern von NaTtrebern in Rohrleitungen mittels eines
gas-oder dampfförmigen Druckmittels Bei einer bekannten Einrichtung zum Fördern
von Naßtrebern in Rohrleitungen werden mit Hilfe eines dampf- oder gasförmigen Druckmittels
von einem mittels einer Preßschnecke geformten Strange nacheinander einzelne Stücke
abgetrennt und in Form von Pfropfen durch die Förderleitung hindurchgetrieben.
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An die den Strang liefernde Mündung der Preßschnecke schließt sich
bei der bekannten Vorrichtung zunächst ein gerades Stück der Förderleitung an. Zugleich
wird bis jetzt an dieser ':Mündung das Druckmittel eingeführt, und zwar stoßweise,
indem man seine Zufuhr mittels einer besonderen Steuerung periodisch öffnet und
schließt. Die Abtrennung der Pfropfen und deren Vorwärtsbewegung in der Förderleitung
werden also durch Druckmittelstöße bewirkt.
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Diese bekannte Vorrichtung besitzt den Mangel eines im Verhältnis
zur Förderleistung zu großen Verbrauchs an Druckmitteln, als welches beispielsweise
gespannter Wasserdampf verwendet werden kann. Im übrigen bewährt die Einrichtung
sich im praktischen Betriebe sehr gut. Die Erfindung will nun auch den Druckmittelbedarf
auf ein Geringstmaß herunterdrücken.
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Durch eingehende Beobachtungen hat die Erfindung festgestellt, daß
die Form, in welcher die Preßschnecke den Treberstrang liefert, für die Bildung
der durch die Förderleitung zu treibenden Pfropfen ungünstig ist. Der Strang ist
wegen des bei der Verdichtung von der an der Pressenmündung nicht gelagerten Schneckenwelle
beanspruchten Raumes hohl, bzw. er besitzt einen sehr lockeren Kern. Eine Verdichtung
durch Verengerung des Querschnittes vor der Pressenmündung ist nicht möglich, weil
dabei der Reibungswiderstand so stark zunimmt, daß die Abtrennung einzelner Strangstücke
nicht gelingt. Das Druckmittel wirkt dann nämlich ebenfalls verdichtend und tritt
gegebenenfalls rückwärts durch die Presse aus, anstatt den Pfropfen vorzutreiben.
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Ist andererseits, wie bis jetzt üblich, die gerade Förderleitung mit
gleichbleibendem Querschnitt an die Pressenmündung angeschlossen, so verdichten
sich die Pfropfen nicht immer genügend. Es kommt mehr oder weniger häufig vor, daß
das Druckmittel den lockeren Kern durchschlägt oder beim Zusammenbruch des Pfropfens
seitlich vorbeiströmt. Hierdurch entstehen Fehlstöße und ein nutzloser Druckmittelverbrauch,
der den Bedarf der wirklichen Förderleistung überschreitet.
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Die Erfindung schaltet nun zwischen die Presseschnecke und die Förderleitung
einen beispielsweise nach oben gerichteten -Rohrkrümmer ein, dessen Querschnitt
gleichbleibt, durch den aber die verlängerte Schneckenwelle hindurchgeht. Diese
endet in einem dem
vorderen Ende der Presse gegenüber befindlichen
Lager in der Krümmerwandimg. Nahe der Querschnittsebene des Rohrkrümmers, die durch
die Eintrittsstelle der Schneckenwelle in die Krümmerwandung geht, ist der Rohrkrümmer
mit das Druckmittel gegen den Umfang des Treberstranges leitenden Einlaßöffnungen
versehen.
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Die Wirkung der neuen Vorrichtung ist folgende. Die Preßschnecke schiebt
den Treberstrang durch den Rohrkrümmer vor, und dieser lenkt den Strang so nach
der Seite hin ab, daß die verlängerte Schneckenwelle allmählich seitlich aus dem
Strange heraustritt, indem sie denselben gleichsam aufschlitzt. Ein hohler Kern
kann also nicht mehr entstehen, sondern der Strang wird durch die nachdrängenden
Treber oberhalb der verlängerten Schneckenwelle zum vollen Kreisquerschnitt zusammengeschoben,
ohne daß seine Dichte sich ändert. Ein Durchbrechen des Strangendes durch das Druckmittel
und ein Vorbeidringen des Druckmittels am Strangende sind verhindert. Jeder gesteuerte
Druckmittelstoß trennt nunmehr mit Sicherheit einen Pfropfen vom Strangende ab und
treibt ihn in die Förderleitung. Ein Verlust an Druckmittel tritt nicht mehr ein.
Der Dampfaufwand ist nur noch etwa ein Drittel des früheren.
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Zum Fördern staubförmigen Gutes in der Schwebe sind Vorrichtungen
bekannt, bei denen das Staubgut mittels einer Preßschnecke zugeführt wird, um durch
das darin verdichtete Gut den Rückdruck der zur Förderung dienenden Druckluft aufzunehmen.
Hierbei hat man an die Presse schon einen Rohrkrümmer mit verlängerter Schneckenwelle
angeschlossen, aber nur zu dem Zwecke, die Förderleitung abzulenken. Weder der Krümmer
noch die Welle -haben eine Aufgabe am Fördergut zu erfüllen, und der Druckmitteleinlaß
befindet sich nicht an einer von der Presse entfernt liegenden Stelle des Rohrkrümmers,
sondern unmittelbar an der Pressenmündung, ehe der Krümmer beginnt. Die Bildung
eines Stranges und von Pfropfen darf hier nicht erfolgen, sondern das verdichtet
gewesene trockene Gut muß raschestens und gründlichst wieder zu Pulver aufgelöst
und innigst mit dem Fördermittel vermischt werden.
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Es hat sich nun gezeigt, daß die vorliegende Erfindung über das gesteckte
Ziel hinaus noch einen überraschenden technischen Fortschritt herbeiführt, nämlich
den, daß eine Steuerung des Druckmittels bei der neuen Vorrichtung nicht mehr erforderlich
ist. Bei nicht stoßweiser Dampfzufuhr entstehen selbsttätig periodische Entleerungen
einzelner Gutmengen am Ende der Förderleitung, also in den Treberspeicher hinein.
Der Vorgang wird sich etwa wie folgt erklären lassen: Die Presse schiebt bei Betriebsbeginn
den Strang ein Stück über den Druckmitteleinlaß hinaus, dann stellt man das Druckmittel
an, und dieses treibt den vor ihm liegenden Pfropfen sofort vorwärts. In der Förderleitung
befindet sich also ein vorgeschobener Pfropfen und ein Druckmittelpolster. Die Presse
schiebt ein neues Strangstück vor. Da jetzt dieses und der Rückdruck des ersten
Polsters den Druckmitteleinlaß versperren, kann das Druckmittel nicht eher wieder
wirken, bis das erste Polster unter langsamem Weiterschieben des ersten Pfropfens
genügend expandiert ist. Dann folgt der zweite Pfropfen mit dem zweiten Polster.
Dicses verdichtet zugleich das erste Polster und treibt auch den ersten Pfropfen
wieder weiter. Eine neue Pause mit Expansion beider Polster tritt ein, auf die der
dritte Pfropfen und das dritte Polster folgen usf.
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Wahrscheinlich werden die Druckmittelpolster allmählich kürzer, weil
jedes neue Polster einen größeren Gegendruck erfährt. Die Pfropfen treten nämlich
nicht ganz einzeln in gleichen Zeitabständen am Ende der Rohrleitung aus, sondern
auf einen Pfropfen folgen kurz nacheinander noch mehrere, worauf eine Pause entsteht.
Am Leitungsende expandiert das Polster hinter dem gerade austretenden Pfropfen plötzlich
auf Null herunter, und dadurch tritt eine Entlastung in der Förderleitung bis zurück
zum Druckmitteleinlaß ein. Die Polster werden wieder länger. Es entsteht also ein
selbsttätiges Spiel in zwei Perioden: Pfropfenabtrennperioden und Pfropfengruppenentleerungsperioden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.
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Abb. x zeigt die Vorrichtung im Längsschnitt und Abb. 2 bis 5 im Querschnitt
nach den Linien I-I bzw. II-II bzw. III-III bzw. IV-IV.
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Der erste Abschnitt z des Pressengehäuses ist zweckmäßig zylindrisch
und trägt den Fülltrichter 2. Der Zylinder r geht in das leichtkegelige Gehäuse
3 über, in welchem die Pressung der Naßtreber mittels der Schnecke 4 stattfindet,
die zugleich den Strang vorschiebt. ,An das Preßgehäuse 3 zwischen diesem und der
Förderleitung F ist nun -ein Rohrkrümmer 5 angeschlossen, durch den die verlängerte
Schnekkenwelle 6 hindurchgeht, deren Ende in einem am Krümmer 5 sitzenden Lager
8 steckt.
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Im Schnitt nach Linie I-I hat der Treberstrang einen zentral durchbohrten
Kreisquerschnitt. Beim Vorrücken des Stranges ändert sich jedoch sein Querschnitt
allmählich etwa so, wie es schematisch durch die Schnittfiguren unterhalb der Hauptabbildung
angedeutet ist. Der Strang wird mittels des Krümmers 5 von der Schneckenwelle 6
weg nach einer Seite, hier nach oben, abgelenkt und dabei aufgeschlitzt.
Im
Schnitt II-II ist ein Schlitzloch im Querschnitt angedeutet, und im Schnitt 111-III
ist der Strang einseitig vollständig aufgeschlitzt gezeichnet. In Wirklichkeit schließt
sich natürlich die Strangmitte immer sofort wieder über der Welle 6.
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Im Rohrquerschnitt III-III befindet sich der Druckmitteleinlaß, der
z. B. aus zwei schrägen Dampfeintrittsöffnungen 7 besteht. Hier hat der Strangquerschnitt
die Form nach der Schnittfigur IV-IV. Man kann das Druckmittel im Sinne der Erfindung
nach wie vor stoßweise einführen. Das ist aber nicht mehr erforderlich, denn bei
ununterbrochener Zufuhr tritt wegen der jetzt immer gleichmäßigen Dichte des Stranges
das Abtrennen und Vortreiben von Pfropfen etwa in der oben erläuterten Weise selbsttätig
ein.
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Es genügt ein kleines Dampfzuführungsrohr mit einem gewöhnlichen festen
Ventil. Durch den Fortfall der Steuervorrichtung hat sich die Fördereinrichtung
natürlich ganz erheblich vereinfacht.