DE1054648B - Verfahren zum Regenerieren von alkalischen Waschloesungen - Google Patents

Verfahren zum Regenerieren von alkalischen Waschloesungen

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DE1054648B
DE1054648B DEP17259A DEP0017259A DE1054648B DE 1054648 B DE1054648 B DE 1054648B DE P17259 A DEP17259 A DE P17259A DE P0017259 A DEP0017259 A DE P0017259A DE 1054648 B DE1054648 B DE 1054648B
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washing
exchanger
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liquor
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Herbert Blaeser
Dipl-Chem Friedrich Fischer
Dipl-Chem Hubert Kraus
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Pintsch Bamag AG
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Pintsch Bamag AG
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/12Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids alkaline-reacting including the revival of the used wash liquors
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J41/00Anion exchange; Use of material as anion exchangers; Treatment of material for improving the anion exchange properties

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Description

  • Verfahren zum Regenerieren von alkalischen Waschlösungen Es ist bekannt, zum Auswaschen von sauren Bestandteilen aus Industriegasen alkalische Waschlösungen bzw.
  • Laugen zu verwenden, wie z. B.
  • Laugen auf Grundlage von Alkalisalzen, Alkalikarbonatlösungen, aktivierte Alkalikarbonatlösungen, Laugen auf Grundlage von organischen Basen.
  • Bei derartigen Waschlaugen besteht die Gefahr, daß unerwünschte Gasbestandteile in die Waschlauge übergehen und zu laugenschädigenden Verbindungen führen, wobei diese schädlichen Verbindungen im allgemeinen beim Waschvorgang selbst, gegebenenfalls aber auch bei der Desorption, d. h. beim Abtreiben des ausgewaschenen Gases aus der Lauge, entstehen. Daher muß, um eine Abnahme des Wirkungsgrades dieser Laugen zu verhindern, jeweils ein Teilstrom derselben besonders aufbereitet oder ein Anteil der Lauge entnommen und durch frische ersetzt werden. Die Wiederaufbereitung erfordert einen großen Kostenaufwand, und bei der Vernichtung eines Teiles der geschädigten Lauge wird ein Großteil der noch aktiven Substanzen mit entfernt, wodurch ebenfalls hohe Kosten an Chemikalien entstehen. In vielen Fällen wird auch bei der Wiederaufbereitung der Lauge der verbleibende Restgehalt an Laugeschädigern noch so hoch liegen, daß das Arbeiten mit einer solchermaßen geschädigten Lauge hohe Betriebskosten verschlingt. Um bei der bisherigen Fahrweise die abzustoßende Laugemenge möglichst klein zu halten, wird der Anteil der Laugeschädiger in der Waschlauge bis zu einem Höchstwert zugelassen. Dadurch sinkt jedoch die Absorptionsfähigkeit der Lauge gegenüber dem auszuwaschenden Gas, was einen höheren Laugeumlauf mit mehr Kosten für Pumpenenergie und Dampf erfordert. Außerdem steigt durch die Laugeschädiger die Dichte der Waschlauge, was ebenfalls den Energiebedarf für die Pumpen erhöht. Gleichzeitig wird die Gefahr der Erosion bzw.
  • Kavitation, bewirkt durch das hohe spezifische Gewicht der geschädigten Lauge, und als Folge hiervon die Bereitschaft zu Korrosion stark erhöht.
  • Um diese Nachteile zu beheben, sieht die Erfindung vor, daß im Zuge der Regeneration einer alkalischen Waschlauge, die zum Auswaschen von sauren Bestandteilen aus Industriegasen gedient hat, aus der Waschlauge kontinuierlich die beim Waschvorgang und gegebenenfalls bei der Desorption entstandenen schädigenden Bestandteile entnommen werden, indem die Waschlauge insgesamt oder zum Teil über einen oder mehrere Anionenaustauscher geführt wird, an denen dieAnionenderschädigenden Bestandteile zurückgehalten und gegen geeignete andere Ionen, mit denen die Austauscher belegt sind, ausgetauscht werden. Für die Durchführung können Anionenaustauscher der gebräuchlichen Art wieAmberlite, Permutite, Lewatite, Wofatite u. dgl. verwendet werden.
  • Dazu ist es zweckmäßig, je nach Konzentration der zur Absorption verwendeten Waschlauge, den Teilstrom der Lauge auf das für den Ionenaustausch geeignete Maß zu verdünnen. Das zur Verdünnung der Lauge für den Ionenaustausch aufgewendete Kondensat vermag gleichzeitig den bei der Wäsche und/oder bei der Desorption insgesamt auftretenden Wasserverlust der Lauge ganz oder teilweise zu ersetzen, um so mehr, je stärker der Teilstrom gegenüber der für die Wäsche erforderlichen Konzentration verdünnt wird.
  • Die den Ionenaustauscher verlassende Lauge kann wieder kontinuierlich in die Wäsche zurückgeführt werden. Vorteilhaft läßt sich die im Ionenaustauscher gereinigte und gegebenenfalls verdünnte Lauge zunächst für eine Nach- oder Feinwäsche des bereits gewaschenen Gases in einer besonderen Waschstufe einsetzen.
  • Die Reaktivierung des beladenen Ionenaustauschers erfolgt durch Spülung mit billigen Reagenzien, wie z. B.
  • Na2COs, NaHCO3, NACH, NH4OH, NH4HCO3, in Form einer 2- bis 30/0eigen Lösung. Auch H2SO4, NaCl und andere Lösungen können verwendet werden, nur muß dann anschließend, vor der neuen Beladung, der Austauscher mit OH- oder C 03- oder HC O,-Ionen belegt werden. Welche Chemikalien zur Reaktivierung bzw. zum Belegen des Austauschers im einzelnen verwendet werden, richtet sich nach der zu reinigenden Waschlauge und den zu entfernenden Komponenten. Oft werden geeignete Reagenzien selbst im Betrieb erzeugt und daher erheblich billiger sein.
  • Die Reaktivierung des beladenen Ionenaustauschers kann auch mit frischer Waschlauge vorgenommen werden, da für diese Spülung nur eine geringe Laugenmenge erforderlich ist.
  • In diesem Fall sind in der Spüllauge die schädlichen Bestandteile in angereichertem Maße enthalten. Es ist naher möglich, die die Laugeschädiger enthaltende Spül-Lauge entweder unter günstigen Bedingungen aufzuarbeiten oder sie in einem anderen Prozeß einzusetzen oder sie zu vernichten, ohne daß ein erheblicher Teil an rpül- oder Waschlösung verlorengeht oder als Ballast mitgeschleppt werden muß.
  • Zur näheren Erläuterung der Erfindung ist nachstehend ihre Anwendung beispielsweise auf das Auswaschen von Schwefelwasserstoff oder Kohlendioxyd aus Gasgemischen beschrieben.
  • Zum Auswaschen von Kohlendioxyd und Schwefelwasserstoff aus Industriegasen werden alkalische Laugen verwendet, die entweder frei von Aktivatoren oder mit verschiedenen organischen oder anorganischen Aktivatoren, z. B. Glykokoll, Arsenit od, dgl., versetzt sind, wobei diese Aktivatoren anionischer oder kationischer Natur sein können. In diesen alkalischen Waschlösungen entstehen z. B. in der H2S-Wäsche infolge von Nebenreaktionen, wie z. B. Oxydation durch O2-Gehalt des Gases, unerwünschte Bestandteile, wie z. B. Sulfat, Thiosulfat, Rhodanid, Arsenat, Thioarsenat, wodurch die Lauge eine allmähliche Versauerung und damit Schädigung erfährt. Bei der Regeneration der Waschlauge muß daher auch eine Beseitigung dieser schädigenden Bestandteile vorgenommen werden. Zu diesem Zweck wurde bisher ein Teil der Lauge kontinuierlich abgezogen und verworfen oder auf kostspielige Art und Weise aufgearbeitet.
  • Die Überlegungen gelten in gleicher Weise auch für C O2-Wäschen und Wäschen, bei denen Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd gleichzeitig ausgewaschen werden. Auch hier tritt durch Bildung von unerwünschten Begleitstoffen eine Versauerung der Waschlauge und damit eine Verschlechterung der Absorptionsfähigkeit ein.
  • Durch die Anwendung des Erfindungsgedankens lassen sich die geschilderten Nachteile vermeiden und aus der für die Gaswäsche verwendeten Lösung nur die schädlichen Bestandteile entfernen, indem die Lösung insgesamt oder zum Teil über einen oder mehrere parallel-oder hintereinandergeschaltete Anionenaustauscher geführt und dabei die erwähnten schädigenden Stoffe gegen Hydroxylionen, Karbonationen, Bikarbonationen od. dgl. ausgetauscht werden. Erforderlichenfalls kann die Lösung, bevor sie dem Ionenaustausch unterworfen wird, verdünnt werden. Die Einhaltung eines für den Ionenaustausch optimalen p-Wertes kann durch verschieden hohe Beladung der Lauge z. B. mit H2S oder CO2 bewerkstelligt werden.
  • Aus derAustauschbehandlunggeht eine von schädlichen Bestandteilen freie Waschlösung hervor, die in die Gaswäsche zurückgeführt werden kann. Verluste an Alkali treten bei der Absorption nicht auf.
  • Andererseits ist die bei der erfindungsgemäßen Aufbereitung von H2S- und CO2-Waschlaugen mit Hilfe von Ionenaustauschern kontinuierlich anfallende reine, verdünnte alkalische Waschlösung, die infolge ihrer Verdünnung sowie der Abwesenheit von schädigenden Bestandteilen sehr niedrige Partialdrücke aufweist, vorzüglich dazu geeignet, zunächst zur Feinreinigung des gewaschenen Gases von C O2 oder H2S in einer an die Hauptwäsche anschließenden Waschstufe verwendet zu werden, in der also das Gas auf einen wesentlich niedrigeren Restgehalt an C O3 und/oder H2S gebracht wird, als dies mit der Hauptlauge möglich ist. Die aus der Feinwäsche hervorgehende Lauge kann dann mit der Lauge für die Hauptwäsche vereinigt werden.
  • Dank der wirtschaftlichen Entfernung der Laugeschädiger aus einer C O2-Waschlauge kann die CO2- Wäsche selbst auch als Feinreinigung des Gases von anderen, noch im Gas vorhandenen sauren Gaskomponenten wie H2S, HCN u. a. betrieben werden. Der für eine gute C O2-Auswaschung erforderliche starke Desorptionsgrad der C O2-Waschlauge versetzt diese Lauge in die Lage, im Gas noch vorhandene Anteile an H2S, HCN u. a. restlos aufzunehmen, so daß das Gas absolut frei von diesen Komponenten die C O2-Wäsche verläßt.
  • Ein großer Teil des von der C O2-Waschlauge restlos ausgewaschenen H2S, HCN usw. wird zusammen mit dem C O3 desorbiert, der Rest durch Oxydierung in die oben erwähnten Laugeschädiger umgewandelt. Diese Reste werden bei der Aufbereitung der Lauge in Ionenaustauschern gemäß der Erfindung aus der Lauge entfernt.
  • Für die folgenden Zahlenbeispiele standen Daten und Meßergebnisse von vier in Betrieb befindlichen Anlagen zur Verfügung, und zwar ist jeweils zunächst die bisherige Arbeitsweise und im Anschluß daran die erfindungsgemäß verbesserte Arbeitsweise besprochen.
  • Beispiel I Aus einer H2S-Wäsche, in der 20000Nm3 Gas mit 12 g H2S/Nm3 mittels Alkazidlauge ausgewaschen werden, wurden infolge Laugeschädigung durch Rhodanid und Thiosulfat 6 m3 Lauge/Jahr = 17 lid abgezogen und mit einem Kostenaufwand von 55,- DM/Tag durch neue Lauge ersetzt. Die Schädigung der Lauge trat ein durch einen O2-Gehalt des Gases von etwa 0,5 Volumprozent und einen schwankenden Cyangehalt bis zu 100mgCN'/Nm3. DerSpiegel anFremdsalzen in der Lauge betrug im Durchschnitt etwa 80 g K2 S2 0/1 und etwa 80 g KSCN/1, was einem Schwefelgehalt von 27 g S/1 bzw. 34 g S/1 entspricht.
  • Unter Anwendung der Erfindung wird statt dessen jetzt wie folgt verfahren.
  • Aus einem Laugeumlauf von 20 m3/h wird ein Teilstrom von 17 led, nachdem er im Verhältnis 1 : 10 mit Kondensat verdünnt wurde, über einen Anionenaustauscher von 501 Füllung geleitet. Die Kapazität des Austauschers schwankt zwischen 35 und 45 kg S/m3 Austauscher, je nachdem, ob bis zum Durchbruch von Rhodanid oder Thiosulfat gefahren wird. Zur Regeneration des Austauschers wird 20lauge Kochsalzlösung verwendet; die Wiederbelebung des Austauschers erfolgt ausschließlich mit einer 90/,eigen NaH C O3-Lösung. Gebraucht werden zum Reaktivieren des Austauschers pro Tag (d. h. zur Entfernung von 1,04 kg S) 19 kg NaCl und 10 kg NaHC O3 zum Gesamtpreis von DM 3,50/d, während zuvor DM 55,-id für Laugeverluste aufgewendet werden mußten.
  • Beispiel II Aus einer C O2-Wäsche, in der etwa 60000 Nm3 Generatorgas/h unter einem Druck von 24 atü mit Pottaschelauge in einerKonzentrationvon etwa 300g K2 C 03/1 gewaschen werden, mußten täglich etwa 1 m3 Lauge dem Kreislauf entnommen und durch frische ersetzt werden.
  • Die Schädigung der Lauge, in der Hauptsache durch Thiosulfat und Sulfat, trat ein durch H2 S-Durchbrüche durch die vorgeschaltete Massereinigung und durch Hydrolyse der organischen Schwefelverbindung in der heißen Waschlauge selbst. Die Oxydation des Sulfidschwefels erfolgte hier durch die Luft, die zum Regenerieren der Pottaschelauge verwendet wird. Der Schwefelspiegel in der Waschlauge betrug etwa 40g S/1.
  • Die abgestoßene Laugemenge von 1 m3 enthielt also 300 kg aktive Pottasche und 110 kg Pottasche, gebunden an Sulfat und Thiosulfat, insgesamt also 410 kg K2 C 03.
  • Ein Aufarbeiten dieser Lauge (Eindampfen und anschließende C O2-Behandlung, Abfiltrieren des ausgefällten KHCO3) war sehr umständlich und brachte eine Wiedergewinnung des aktiven K2 C O3 zu etwa 400in = etwa 130 kg, so daß ein effektiver täglicher Verlust von etwa 280 kg K2 C Og blieb, der mit einem Kostenaufwand von etwa 90 000,- DM im Jahr ersetzt werden mußte.
  • Nach der Erfindung wird nun folgendermaßen gearbeitet.
  • Aus dem Gesamtlaugestrom, der etwa 600 m3ih beträgt, wird ein Teilstrom von 1 m3 pro Tag entnommen, mit Kondensat auf 10 pa3 verdünnt und über einen Anionenaustauscher von 2 m3 Füllung fließen gelassen.
  • Die Kapazität des Austauschers beträgt etwa 27 kg S/m3 Austauscher bei einem Thiosulfat- und Sulfatgehalt der austretenden Lauge von praktisch Null. Die Reaktivierung und Vorbeladung des Austauschers erfolgte mit einer 90/0eigen NaHCO3-Lösung. Erforderlich für 40kg S waren 340 kg NaHC O3 (fest). Die notwendige Kondensatmenge spielt praktisch keine Rolle, da obiger Wäsche sowieso etwa 7 m3 Kondensat/h zugesetzt werden müssen.
  • Der Preis des Reaktivierungsmittels beträgt etwa DM 85,-id gegenüber den früheren Chemikalienverlusten von etwa 260,- DM/Tag.
  • Beispiel III Aus einer CO2-Wäsche, in der 20000 Nm3 Koksofengas/h mit Pottaschelauge einer Konzentration von etwa 120 g K2CO3/l bei 16 atü gewaschen werden, werden 0,25 mit Lauge abgezogen. Die Lauge enthält als Aktivator etwa 10 g einer Aminosäure/l. Die Schädigung der Lauge erfolgte durch einen nach der Massereinigung unerwünscht hohen H2 S-Gehalt im Gas und zum geringen Teil durch Hydrolyse des organischen Schwefels in der Lauge. Durch den O3-Gehalt des Gases von etwa 0,5 Volumprozent trat die Oxydation in der Hauptsache zu Thiosulfat ein. Der Thiosulfatspiegel betrug 40 g Sil Lauge. In 1 m3 abgezogener Lauge sind also 120 k K2CO3 in aktiver Form, 85 kg K2 C Og an Thiosulfat gebunden, und 10 kg Aminosäure enthalten. Da die abgezogene Lauge verworfen wurde, ist demnach bei einem Preis pro m3 Lauge von etwa DM 300,- bisher ein Verlust von DM 75,Tag oder DM 27 000,-/Jahr entstanden.
  • Mit Hilfe der Erfindung ergeben sich folgende Verhältnisse.
  • Aus dem Gesamtlaugestrom von 45 m3/h wird ein Teilstrom von etwa 0,25 m3/Tag entnommen, mit Kondensat im Verhältnis 1: 5 verdünnt und über einen Anionenaustauscher von 0,5 m3 Füllung fließen gelassen. Der Aktivator, die Aminosäure, geht quantitativ durch den Austauscher hindurch; festgehalten werden nur die Schwefelverbindungen. Die Kapazität des Austauschers beträgt 27 kg S/m3 Austauscher. Die den Austauscher verlassende Lauge ist frei von Schwefelverbindungen. Die Reaktivierung des Austauschers erfolgt mit einer 90i0igen NaH C O3-Lösung. Benötigt zum Reaktivieren der täglich zu entfernenden Schwefelsalze von 10 kg S/d werden 85 kg NaHCO3. Die nötige Kondensatmenge ist unerheblich, da der Anlage sowieso etwa 1 m3/h Kondensat zugesetzt wird.
  • Der Preis für das Reaktivationsmittel beträgt DM 22,i Tag gegenüber DM 75,- bei der früheren Arbeitsweise.
  • Beispiel IV In einer CO2-Wäsche, in der etwa 7000 Nm3/h Konvertgas mit einer Kaliumarsenitlauge unter Druck gewaschen werden, entstehen durch den im Gas mit 0,3 bis 0,4Volumprozent enthaltenen Og täglich etwa 10 kg Arsenat und außerdem durch einen geringen H2 S-Gehalt des Gases (etwa 2 mg/Nm3) und eine geringe Hydrolyse des restlichen organischen Schwefels in der Lauge Schwefelverbindungen in einer Höhe von etwa 0,5 kg 5/Tag. Bei einem für die Wäsche zulässigen Arsenatspiegel von 20 kg As2O5/na3 und 1 kg S/m3 müßten alle 2 Tage 1 m3 Lauge durch frische ersetzt werden. Dies wäre für den Prozeß unwirtschaftlich; daher wird das Arsenat als Mg N H4 As O4 und werden die sulfidischen Schwefelverbindungen mittels Bleikarbonat aus einem Teilstrom der Lauge diskontinuierlich entfernt. Die Anlagekosten für diese Regenerieranlage belaufen sich etwa auf DM 80000,- bis DM 100000,-. Die Chemikalienkosten betragen dabei etwa DM 15,-/d.
  • Die Erfindung gestattet demgegenüber folgende Verbesserung.
  • Aus einem Laugeumlauf von etwa 80 m3/h werden 0,5 m3 Lauge/d entnommen und nach einer Verdünnung von 1 :10 über den Anionenaustauscher von 1,5 m3 Füllung geschickt. Die Kapazität des Austauschers beträgt 7 kg Arsenat As2 05/m3 und ungewollt dazu noch 8 kg Arsenit As203/m3. Als Reaktivationsmittel wurde 20/0ige Na-Bikarbonatlösung verwendet: Die für die Reaktivierung erforderliche Menge Bikarbonat kostet etwa DM 15,-id zuzüglich etwa DM 10,-/d für zu ergänzendes A3 O3, demnach DM 25,-/d insgesamt. Dafür betragen die Anlagekosten einschließlich Austauscherfüllung nur etwa DM 20000,- gegenüber DM 80000,-bis DM 100000,- bei dem früheren Betrieb. In der Lauge vorhandene Schwefelverbindungen in Form von Thioarsenit, Thioarsenaten, Thiosulfaten usw. werden ebenfalls am Anionenaustauscher absorbiert und bei der Reaktivation des Austauschers mit entfernt. Eine besondere Entfernung der S-Verbindung mit Bleisalz entfällt hierbei.
  • Das Verfahren nach der Erfindung bietet somit dem Bekannten gegenüber folgende Vorteile: a) Die Erfindung ermöglicht, aus den bekannten Waschlaugen zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und/ oder Kohlendioxyd die Laugeschädiger kontinuierlich zu entfernen, ohne daß gleichzeitig ein Verlust an aktiven Bestandteilen der Lauge eintritt. b) In die Wiederaufbereitungsstufe, in der die Laugeschädiger entweder zu für die Gaswäsche brauchbaren Stoffen umgesetzt werden oder zu anderen Reaktionsprodukten verarbeitet werden oder zur Vernichtung gelangen, werden nur reine Lösungen von Laugeschädigern gebracht, ohne daß für die genannten Umsetzungsreaktionen sonstige Ballaststoffe mitverarbeitet werden. c) Durch den Ionenaustausch wird erreicht, daß die Waschlösung für die C 0g- und H, S-Wäsche mit einem sehr niedrigen Spiegel an Laugeschädigern arbeitet.
  • Dadurch wird der Laugeumlauf bei gleichem Wascheffekt geringer, was Ersparnisse an Pumpenenergie und besonders Dampf für die Regeneration bedeutet. d) Ein weiterer Vorteil ist auch darin zu sehen, daß die Herausnahme der Laugeschädiger aus der Waschlauge kontinuierlich erfolgt und die dabei anfallende reine Lösung zur Feinauswaschung eingesetzt werden kann. e) Bei der Wiederbelebung der Ionenaustauscher kann eine zur Verfügung stehende billige Alkalihydroxyd-oder Karbonatlösung verwendet werden, so daß mit dem Abstoßen der Laugeschädiger kein Verlust an teurem Alkali eintritt. f) Bei einer C O3-Wäsche mit vorangehender Auswaschung von H2S, HCN usw. kann eine besondere Feinreinigung hinsichtlich dieser letzteren Komponenten eingespart werden, da die C O2-Wäsche zugleich eine vollständige Entfernung des H2S, HCN usw. aus dem Gas in wirtschaftlicher Form ermöglicht.

Claims (11)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zum Regenerieren von gegebenenfalls mit einem organischen oder anorganischen Aktivator, wie Glykokoll, Arsenit od. dgl., versetzter alkalischer Waschlauge, die zum Auswaschen von sauren Bestandteilen, wie Schwefelwasserstoff oder/und Kohlendioxyd, aus Industriegasen gedient hat, bei dem beim Waschvorgang und gegebenenfalls bei der Desorption entstandene schädigende Bestandteile, wie Sulfate, Thiosulfate, Rhodanide, Arsenate, Thioarsenate, aus der Waschlauge entfernt werden, dadurch gekennzeichnet, daß kontinuierlich die gesamte Waschlauge oder ein Teil der Waschlauge über einen oder mehrere mit geeigneten Ionen, vorzugsweise Hydroxyl-, Karbonat-, Bikarbonationen belegte Anionenaustauscher geführt wird und dabei diese Ionen gegen die Anionen der schädigenden Bestandteile ausgetauscht und letztere im Austauscher zurückgehalten werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschlauge zuvor auf das für den Ionenaustauscher geeignete Maß verdünnt wird und damit zugleich der bei der Wäsche und der Desorption eingetretene Flüssigkeitsverlust ganz oder teilweise ersetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Ionenaustauscher von schädlichen Bestandteilen befreite, gegebenenfalls verdünnte Waschlauge wieder für die Gaswäsche, z. B. H2S- oder/und CO2-Wäsche, eingesetzt und gegebenenfalls in einer nachgeschalteten Waschstufe zunächst zur Feinreinigung des Gases von H2 5 oder/und C Og verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktivierung der lonenaustauscher mit frischer Waschlösung vorgenommen wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktivierung der Ionenaustauscher mit billigen alkalischen Karbonat-, Bikarbonat- oder Hydroxydlösungen vorgenommen wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Reaktivierung der Ionenaustauscher mit schädlichen Bestandteilen in angereicherter Form beladene Spüllösung einem an sich bekannten Aufbereitungsprozeß unterworfen oder für einen anderen Prozeß herangezogen wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Aufbereitung der Spüllösung anfallende Lösung nochmals über einen Ionenaustauscher zwecks Beseitigung eines Restgehaltes an schädlichen Bestandteilen geführt wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Durchführung eines kontinuierlichen Betriebes zwei Ionenaustauscher bzw.
  9. Gruppen von Ionenaustauschern wechselweise der Beladung und Reaktivierung unterworfen werden, 9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Verdünnung der Lösung auf das für den Austauscher erforderliche Maß dienende Wasser bzw. Dampfkondensat gleichzeitig den Wasserverlust in der Wäsche ganz oder teilweise ersetzt.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der im Ionenaustausch zu behandelnden Lösung je nach dem günstigsten Wirkungsbereich der einzelnen verwendeten Anionenaustauscher durch Desorption oder Absorption von Kohlensäure der optimale p,-Wert eingestellt wird.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß je nach Art des verwendeten Anionenaustauschers der für den Austausch optimale p-Wert dadurch eingehalten wird, daß die Lösung zur Regeneration vor oder nach der Kohlendioxyddesorptionsstufe der Wäsche entnommen wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 375 479, 545 331, 587 653, 700 846, 715 305.
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