DE1052042B - Ziehschmiermittel - Google Patents

Description

• Ziehschmiermittel Zum Ziehen von Me Stalldrähten verwendet man Ziehschmiermittel oder Ziehbadflüssigkeiten. Beispielsweise erfolgt das Ziehen verkupferter Stahldrähte, das in großem Umfange unter anderem bei der Herstellung von. Sprungfedern Anwendung findet, aus betrieblichen und Qualitätsgründen in der Weise, daß der im schwefelsauren Kupfersulfat verkupferte Stahldraht ohne vorherige Entfernung der Säure durch das Ziehbad geführt wird. Die auf dem Markt befindlichen zum Teil roggenmehlha,ltigen Ziehschmiermittel auf der Grundlage tierischer Fette bilden in saurem Medium keine beständige Emulsion, so daß ein gleichmäßiger Drahtzug nicht gewährleistet ist; sie brechen schon nach kurzer Benutzungsdauer unter der Einwirkung der in das Bad eingeschleppten Schwefelsäure.
• Es bestand mithin die Aufgabe:, ein Ziehschmiermittel zu schaffen, das in beliebigen Konzentrationen eine homogene stabile Emulsion in Wasser bildet, und die weitere: Aufgabe, Emulsionen herzustellen, die sich selbst höherkonzentrierten Säuren gegenüber genügend stabil verhalten und nicht bei Einwirkung von Säure schnell zerfallen.
• Gemäß der Erfindung wird ass Ziehschmiermittel eine wäßrige Emulsion, aus einem oder mehreren tierischen Fetten wie Rinder- oder Hammeltalg mit einem Gehalt an aliphatischen Polyglykolestern aus 2 bis 10 Mol Äthylenoxyd und Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen verwendet. Die Polyglykolester umfassen vorzugsweise Ester, die aus Laurin-, Stearin-, Ölsäure und 2 bis 10 Mol Äthylenoxy d hergestellt sind.
• Die Emulsion kann außerdem weitere bekannte Bestandteile, wie aliphatische Polyglykolä,ther und bzw. oder Partia.lester des Glyzerins mit gesättigten Fettsäuren von, 12 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise Stearinsäure, ferner stabilisierende Zusätze auf der Basis von Zellulose, Methylzellulose enthalten.
• Der Gehalt des Ziehschmiermittels an Emulgatoren beträgt etwa 1 bis 10, vorzugsweise etwa 2 bis 4 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung. Etwa vorhandene Stabilisatoren wie Methylzellulose bilden 1 bis 5 Gewichtsprozent des Ziehschmiermittels.
• Alipha,tische Polyglykolester sind. an sich als Mittel zum Emulgieren verschiedener Stoffe bekannt. Die Erfindung liegt in der Verwendung dieser Stoffe als Emulgatoren für Ziehschmiermittelemulsione-n, die auch gegenüber häherkonzentrierten Säuren beständig sind.
• Das Ziehen verkupferter Stahldrähte, das in Deutschland in großem Umfang unter andrem bei der Herstellung von Sprungfedern aller Art An-«-endung findet, erfolgt aus be:triebdichen und Qualitätsgründen nach zwei Verfahren. A. Der in bekannter Weise geheizte, gewaschene, gebonderte und gekälkte Walzdraht wird vorgezogen und nach Passieren eines schwefelsauren Verkupferungsbades anschließend ummittelbar in da: Bad eines Naßzi@ehschmiermittels geführt; B. der vorgezogene Draht wird aus einem saurer Verkupferungsba,d, welches das Naßziehschmiermittel bereits enthält, gezogen Alle Ziehschmiermittel, die nicht hochsäurefessind, versagen naturgemäß bei dem Verfahren B welches vorsieht, daß das Ziehschmiermittel sieh irr schwefelsauren Verkupferungsbad selbst befindet Aber auch beim anschließenden Passieren des ge kupferten Drahtes durch das Ziehschmiermittel wir( dieses in kurzer Zeit gebrochen oder aufgerahmt, weii die Ziehschmiermittel durch die eingeschlepp,tw Schwefelsäure zersetzt werden.
• Zu beachten ist, daß bei dem Verfahren A der in schwefelsauren Kupfersulfatbad verkupferte Stahl drah,t ohne vorherige Entfernung der Säure durch da Ziehbad geführt wird. Eine Wasserwäsche des ver kupferteni Stahldrahtes vor Einführung in das Zieh bad wird von den Betrieben aus verschiedenen Grün den z. B. wegen zusätzlicher Raumbeanspruchung uni zeitlicher Belastung abgelehnt.
• Beispiele für die Zusammensetzung eines Zieh schmiermitte-ls: Die Mengenangaben in, % sind Ge wichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung.

  1. 46,5 % Rindertalg

  47,50/a Wasser

  4,01/o Emulga,tor (Basis: PolyglykoIes.ter-

  Äthe!r-Gemisch

  2,5 % Methylzeillulose

  2. 44,0% Rindertalg

  4,0% Emulgator (wie: bei 1)

  2,00/a Partialester des Glyzerins mit

  S tearins äuge

  50,0% Wasser

  3. 46,0% Rindertalg 47,5 °/o Wasser 2,5 % Methylzellulose 4,01/4 Laurinsäurepolyglykolester.
• Die Herstellung des Ziehschmiermittels erfolgt vorteilhaft durch Zusammenrühren der Bestandteile" zweckmäßig unter Erwärmen auf 70 bis 100° C.
• Bei der Erprobung wurde eine 10°/oige wäßrige Emulsion eines Ziehschmiermittels gemäß Erfindung selbst nach Hinzufügen von konzentrierter Schwefelsäure bis zur Endkonzentration von etwa 20% Schwefelsäure nicht zersetzt.
• Das säurebeständige Ziehschmiermittel läßt sich rasch schon in kaltem Wasser zu einer wäßrigen Emulsion von sahneartigem Aussehen emulgieren. Dieses neue Produkt unterscheidet sieh von den bekannten Ziehschmiermitteln durch die völlige Homogenität der Emulsion, die dadurch einen ganz gleichmäßigen Drahtzug gewährleistet. Das. Ziehschmiermittel gemäß der Erfindung eignet sich auch zum Tiefziehen von Blechen z. B. im Kanisterbau.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verwendung einer wäßrigen Emulsion von tierischen Fetten mit einenn Gehalt an aliphatischen Polyglykolestern aus 2 bis 10 Mol Äthylenoxyd und Fettsäuren, mit 12 bis 18 C-Atomen als Ziehschmierrnittel.
2. 2. Verwendung einer Emulsion nach Anspruch 1 mit einem weiteren Gehalt an bekannten Zusätzen in Form von aliphatischen Polyglykoläthern und bzw. oder Partialestern des Glyzerins mit gesättigten Fettsäuren mit 12 bis 18 Koh len.-stoffatomen, vorzugsweise Stearinsäure.
3. 3. Verwendung einer Emulsion nach Anspruch 1 oder 2 mit einem. Gehalt der Zusätze in einer Menge von etwa 1 bis 10, vorzugsweise etwa 2 bis 4 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung.
4. 4. Verwendung einer Emulsion nach Anspruch 1 bis 3 mit einem weiteren Gehalt an bekannten Stabilisatoren, z. B. auf der Basis von Zellulose, Methylzellulose. In, Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift N.r. 954 543; Römpp, Chemielexikon (1950), Bd.I, S.481, 482; Prospekt der Arwipama Gendorf, 1954.