DE1051580B - Bolzensicherung fuer mehrstraengige Laschenketten - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft eine neue Art der Bolzensicherung bei mehrsträngigen Laschenketten, insbesondere Schleusenketten, mit zylindrischem, glattem, durchgehendem Kettenbolzen, der auf dem zugehörigen Kettenrad mehrfach zum Aufliegen kommt.

Um bei mehrsträngigen Laschenketten das tote Kettengewicht nicht unnütz zu erhöhen, ist es seit langem bekannt, bei derartigen Ketten Kettenbolzen von durchgehend gleichem Durchmesser zu verwenden. Die Verwendung solcher glatten, durchgehenden Kettenbolzen macht jedoch besondere Sicherungsvorrichtungen notwendig, um ein gegenseitiges Verschieben der Laschen und der Bolzen zu verhindern. Eine der einfachsten Sicherungsarten ist die, den Bolzen zu versplinten, d. h., der Bolzen wird mit einer radialen Bohrung versehen, in die ein Splint, ein Federstift od. dgl. eingesetzt wird.

Bei Ketten, deren Kettenbolzen mehrfach auf dem Kettenrad zum. Aufliegen kommt, macht diese Sicherungsart aber die Anbringung von besonderen. Decklaschen notwendig, um die Splinte oder dergleichen Sicherungsstifte beim Auflaufen der Kette auf das Kettenrad vor Beschädigungen durch die Kettenzähne zu schützen.

Am gebräuchlichsten sind heute Sicherungen, die in Ringnuten der Bolzen eingelegt werden. Hierbei hat sich besonders die Verwendung von Sprengringen, wie Seegerringen od. dgl., durchgesetzt, aber auch geteilte, aus zwei Ringhälften bestehende Führungs ringe, die durch einen übergeschobenen ungeteilten Ring od. dgl. zusammengehalten werden, sind, bekanntgeworden.

Diese in Ringnuten des Bolzens eingeschobenen Sicherungen haben den Vorteil, daß sie sich schnell lösen lassen, so daß die Kette leicht geöffnet werden kann, um beschädigte oder verschlissene Kettenteile auszutauschen. Nachteilig ist aber, daß der Kettenbolzen zum Zweck des Festklemmens der Sicherungsringe um den ganzen Umfang eingestochen werden muß. Hierdurch wird die Biegefestigkeit des Bolzens erheblich herabgesetzt, so daß der Konstrukteur gezwungen ist, die Bolzendurchmesser zu vergrößern, um die notwendige Stabilität des Bolzens zu gewährleisten. Durch diese Maßnahme wird jedoch das Kettengewicht vergrößert, was insbesondere bei langen Ketten sehr unerwünscht ist.

Des weiteren sind Bolzensicherungen aus dem allgemeinen Maschinenbau bekannt, bei denen der Bolzen geringfügig angebohrt wird, so daß praktisch nur eine Vertiefung entsteht, in die eine in einem Seitenkanal des Lagergehäuses befindliche federbelastete Rundspitze oder Kugel eingedrückt wird. Statt dieser federbelasteten Spitze oder Kugel können aber auch Schrauben, insbesondere Madenschrauben,

Bolzensicherung
für mehrsträngige Laschenketten

Anmelder:
SIEMAG

Feinmechanische Werke G. m. b. H.,
Eiserf eld/Sieg

Paul Trippe, Eiserfeld/Sieg, ist als Erfinder genannt worden

durch das Lager in die Bolzenvertiefung eingedreht werden.

Derartige Bolzensicherungen sind aber für eine Kette, deren Lagerstellen ständig in Bewegung sind, ungeeignet.

Um eine Bolzensicherung für zylindrische Kettenbolzen von durchgehend gleichem Durchmesser zu schaffen, wobei der Bolzen, um die AufnahmehaIterung für die Sicherungselemente herzustellen, nur sowenig wie möglich geschwächt wird, schlägt die Erfindung vor, daß an sich bekannte Spannstifte in Ausnehmungen der Kettenlaschen liegen und in Sacklöcher der Kettenbolzen eingreifen, deren Tiefe weniger als ein Viertel des Bolzendurchmessers beträgt.

Diese Anordnung bringt den Vorteil mit sich, daß die Breite der Kette nicht beeinträchtigt wird und die Länge der Kettenbolzen nicht vergrößert zu werden braucht, und außerdem sind die Spannstifte, die mit der Außenkante der Laschen glatt abschließen, beim Auflaufen der Kette auf das Kettenrad durch die Lasche selbst geschützt.

Bei Kettentrieben, die besonders harten Arbeitsbedingungen unterworfen sind,, erweist es sich als vorteilhaft, die Ausnehmungen in den Kettenlaschen, in denen die Spannstifte liegen, mit einer bitumenoder teerhaltigen Masse auszugießen oder auch zwischen zwei fluchtenden Spannstiften einen in einer durchgehenden Nut der Kettenlasche liegenden Sicherungsstift einzuklemmen.

Ein weiterer, aber von anderen Ketten her schon bekannter Vorteil, der erfmdungsgemäßen Spannstiftsicherung ist der, daß die Kettenbolzen gegenüber den abgesicherten Laschen gleichzeitig gegen Verdrehung geschützt sind. Infolgedessen kann in den Bohrungen

809 767/281

Claims (1)

der abgesicherten Laschen auch kein Verschleiß infolge Verdrehung auftreten. An Hand der Zeichnungen soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht mit teilweisem Schnitt auf eine doppelsträngige Laschenkette mit der erfindungsgemäßen Bolzensicherung, Fig. 2 die Ansicht der gleichen Kette, Fig. 3 in größerem Maßstab einen Teil eines Bolzens mit geschnittenen Kettenlaschen, Fig. 4 einen für die Erfindung mit einem Loch versehenen Spannstift, Fig. 5 ebenfalls eine Draufsicht mit teilweisem Schnitt auf eine Laschenkette, wie in Fig. 1 dargestellt, jedoch mit einer variierten Anordnung der erfindungsgemäßen Bolzensicherung, Fig. 6 die Ansicht zu Fig. 5, Fig. 7 einen zusätzlichen Sicherungsstift aus Stahldraht, um ein Herausrutschen der Spannstifte zu verhüten, und ao Fig. 8 eine besonders ausgebildete Kettenlasche zur Aufnahme des in Fig. 7 gezeigten Sicherungsstiftes. Jeder Laschenstrang besteht jeweils aus den beiden Außenlaschen 1 und 4 und aus den Innenlaschen 2 und 3. Durch die Kettenbolzen 5 sind die Laschen miteinander zu einer Kette gelenkig verbunden. Die in durchgehend gleichem Durchmesser zylindrisch ausgebildeten Kettenbolzen 5 sind nur, wie in Fig. 3 deutlich zu erkennen ist, auf einer Seite mit kurzen Sacklöchern 7 versehen, ~in die Spannstifte 6 emgeschoben sind. Zum Schutz dieser Spannstifte 6 beim Auflaufen der Kette auf das Kettenrad weisen die Außenlaschen 1 und 4 nutenartige Einfräsungen 8 auf, in die sich bei montierter Kette die Spannstifte 6 einlegen, so daß sie bündig mit der Außenkante der Laschen abschließen. Die Tiefe der Sacklöcher 7 im Kettenboden 5 entspricht etwa einem Viertel des Bolzendurchmessers. Dies ist wichtig im Hinblick auf die Biegebeanspruchung der Bolzen, denn die Stabilität der Bolzen bleibt weitestgehend erhalten, so daß sie, um die nötige Sicherheit zu gewährleisten, nicht überdimensioniert zu werden brauchen, was für das Kettengewicht von großem Vorteil ist. Die genaue Anordnung und der Sitz der erfindungsgemäßen Spannstiftsicherung ist in Fig. 3, die in einem größeren Maßstab gezeichnet ist, besonders deutlich zu erkennen. Der zur Verwendung kommende Spannstift, den Fig. 4 einzeln zeigt, weist an seinem Kopfende eine zusätzliche Bohrung auf, in die ein Werkzeug zum Herausziehen des Spannstiftes eingreifen kann. Es liegt nun in der Hand des Konstrukteurs, die Anordnung der erfindungsgemäßen Bolzensicherung weitestgehend zu variieren und den Betriebserfordernissen anzupassen. Ein Beispiel dafür zeigen die Fig. 5 und 6. Hier sind, genau wie in den Fig. 1 und 2, durch die Kettenbolzen 15 zwei Laschenstränge, die gebildet werden aus den Außenlaschen 11 und 14 und den Innenlaschen 12 und 13, zu einer doppelsträngigen Laschenkette miteinander verbunden. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird jedoch jeder Laschenstrang jeweils nur einmal auf jedem Kettenbolzen durch die erfindungsgemäße Spannstiftsicherung geschützt. Die Anordnung der Spannstifte ist dabei so getroffen, daß von Kettenbolzen zu Kettenbolzen abwechselnd einmal die zur Ketteninnenseite hin und zum andern die zur Kettenaußenseite hin zeigende Lasche abgesichert wird. Außerdem sind die Sacklöcher 17 in den Kettenbolzen 15 so an- geordnet, daß die Spannstifte 16 an den Innenseiten der Außenlaschen 11 bzw. 14 zu liegen kommen. Um ein Abgleiten der Außenlaschen auf dem Kettenbolzen nach außen oder zur Kettenmitte hin zu verhindern, sind die Außenlaschen durch Verbindungselemente 19, die z. B. aus in den Laschen versenkten Schrauben bestehen können, die durch eine zwischen den Laschen angeordnete Hülse durchgreifen, miteinander verbunden und werden so in ihrer Lage zueinander festgehalten. Als dritte Variante, die nicht in den Zeichnungen wiedergegeben ist, könnte die erfindungsgemäße Spannstiftsicherung auch zwischen den beiden Zwischenlaschen 12 und 13 angeordnet werden. Eine solche Ausführungsform hätte noch den Vorteil, daß die nutenförmigen Aussparungen der Kettenlaschen zur Aufnahme der Spannstifte in beiden Zwischenlaschen zur Hälfte liegen könnten. In beiden Ausführungsformen wäre der Vorteil vorhanden,, daß die Kettenbolzen zur Aufnahme der erfindungsgemäßen Spannstiftsicherung jeweils nur zwei Sacklöcher aufzuweisen brauchten. Da die zur Verwendung kommenden Spannstifte selbstspannend sind, werden sie im allgemeinen von sich aus fest in den Sacklöchern des Kettenbolzens festgehalten. Soll aber eine besondere Sicherung getroffen werden, um ein Herausfallen der Spannstifte während des Betriebes der Kette zu verhüten, so besteht die Möglichkeit, die nutenförmigen Ausfräsungen 8 in den Kettenlaschen, in denen die Spannstifte 6 zu liegen kommen, mit einer bitumenoder teerhaltigen Vergußmasse auszugießen. Hierbei würde gleichzeitig auch ein guter Korrosionsschutz für die Spannstifte geboten. Darüber hinaus besteht aber die Möglichkeit, bei Kettentrieben, die besonders ruckartig anlaufen und harten Schlägen unterliegen, einen in Fig. 7 dargestellten Sicherungsstift 20 zwischen den Spannstiften einzuklemmen. Um diesen Sicherungsstift gerade zwischen den Spannstiften einklemmen zu können und auch um diesen vor Beschädigungen beim Auflaufen der Kette auf das Kettenrad zu schützen, müssen die nutenartigen Einfräsungen 8 weiter durchgeführt werden und von einer Laschenbohrung bis zur anderen reichen. Der Sicherungsstift 20 selbst besteht aus einem Stück Stahldraht, auf dessen Enden mit Kragen versehene runde Nippel befestigt sind. Der Durchmesser der aufgesetztem Nippel ist so gewählt, daß er spielend in die lichte Weite der Spannstifte eingesetzt werden kann. Der genaue Sitz des Sicherungsstiftes 20 zwischen den Spannstiften 6 ist in Fig. 8 zu erkennen, in der eine Außenlasche im Schnitt mit eingesetztem Sicherungsstift gezeigt ist. Da die in den Kettenbolzen eingesetzten Spannstifte in ihren in die Kettenlaschen eingefrästen Nuten 8 liegen, findet zwischen den abgesicherten Laschen und dem Kettenbolzen keine Verdrehung und folglich auch kein Verschleiß infolge Verdrehung statt. Will man dem Verschleiß infolge Verdrehung Rechnung tragen, so genügt es folglich, nur die Innenlaschen 2 und 3 bzw. 12 und 13 mit Schleifbuchsen 10 zu versehen. Patentansprüche:

1. Bolzensicherung für mehrsträngige Laschenketten mit mehrfach auf dem Kettenrad aufliegendem Kettenbolzen, dadurch gekennzeichnet, daß an sich bekannte Spannstifte (6) in Ausnehmungen (8) der Kettenlaschen (1, 4, 11, 14) liegen und in Sacklöcher (7, 17) der Kettenbolzen (5, 15) ein-