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Fliehkraftstaubabscheider mit mehreren konzentrischen Trommelmänteln
zum Entstauben von Luft und Gas Zum Entstauben von Luft und Gas sind Fliehkraftstaubabscheider
mit mehreren gleichachsig ineinander angeordneten rotierenden Trommelmänteln bekannt,
die ihrer Länge nach von dem zu entstaubenden Luft-oder Gasstrom durchströmt werden.
Solche Vorrichtungen haben den Vorteil, daß dieser Strom in einzelne Teilströme
aufgeteilt wird, welche die Gestalt von Zylindermänteln haben, was erfahrungsgemäß
für das Entstauben besonders günstig ist, und daß sie infolge der konzentrischen
Anordnung der Trommelmäntel und damit auch der Teilströme nur geringen Raum in Anspruch
nehmen. Unvorteilhaft wirkt sich dabei aber aus, daß die Fliehkraft und ihre Wirkung
in den einzelnen Trommelmänteln und Teilströmen infolge der verschiedenen Halbmesser
und Umfangsgeschwindigkeiten verschieden groß ist, während die axiale Strömungsgeschwindigkeit
überall dieselbe ist.
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Infolgedessen ist die Entstaubungswirkung in den inneren Trommelmänteln
mit ihrem kleineren Durchmesser und Umfang erheblich schwächer als in den äußeren,
größeren Trommelmänteln. Es wird daher mit solchen ineinandergesetzten Trommelmänteln
bei weitem nicht dieselbe Gesamtwirkung erreicht wie mit ebensovielen nebeneinander
angeordneten Trommeln, deren gleichgroße Durchmesser und Teil stromstärken denen
des größten Trommelmantels bei ineinandergesetzten Trommelmänteln entsprechen. Diese
nebeneinander angeordneten Trommeln erfordern aber naturgemäß viel mehr Raum; auch
ist ihr Antrieb umständlicher.
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Bei einer solchen bekannten Vorrichtung mit mehreren konzentrischen
Trommelmänteln hat man die radialen Abstände zwischen den einzelnen Trommelmänteln,
also die Dicke der Teilströme, mit wachsendem Abstand von der Drehachse größer gemacht,
um die Verschiedenheit der Schleuderkraft auszugleichen. Damit kann aber naturgemäß
nur ein ganz bestimmtes Verhältnis dieser Art verwirklicht werden. welches für jede
einzelne Anlage vorher genau ermittelt und bei der Bemessung der Trommeleinsätze
berücksichtigt werden muß. Das ist umständlich und unbequem; vor allem aber lassen
sich im Betriebe auftretende Abweichungen von den der Konstruktion zugrunde gelegten
Betriebsbedingungen damit nicht ausgleichen.
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Die Erfindung dient zu dem Zweck, das Verhältnis zwischen der Fliehkraftwirkung
und der Durchströmgeschwindigkeit in den einzelnen Teilströmen unabhängig voneinander
zu regeln, um dadurch überall eine etwa gleiche Abscheidewirkung zu erreichen. Zur
Lösung dieser Aufgabe werden Mittel vorgesehen, mit denen die Durchströmgeschwindigkeiten
zwischen den einzelnen Trommelmänteln, also in den einzelnen Teilströmen, geändert
werden können. Gemäß der Erfin-
dung bestehen diese Mittel in ausgezackten Flanschen
an den Rändern der Trommelmäntel und ihnen gegenüber verdrehbaren, gleichfalls ausgezackten
Drosselringen. Solche Mittel sind dabei vorzugsweise nur an den inneren Trommelmänteln
vorgesehen, so daß bei der Regelung der einzelnen Durchströmgeschwindigkeiten von
der Geschwindigkeit zwischen den beiden äußersten Trommelmänteln ausgegangen wird,
die ihrerseits von der Zuströmgeschwindigkeit der Luft oder des Gases abhängig ist.
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Von Wichtigkeit ist es ferner, diese Regelung, also die Änderung
der Geschwindigkeiten gegenüber dem Wert in der äußersten Zone, in jeder inneren
Mantelzone einzeln vornehmen und sie auch während des Betriebes durchführen zu können.
Es ist dann möglich. ohne Betriebsunterbrechung die Durchströmverhältnisse beispielsweise
an die während des Betriebes auftretenden Schwankungen der zu entstaubenden Gasmengen
jedesmal sogleich, gegebenenfalls mittels selbsttätig steuernder Meßgeräte auch
ohne Zutun der Bedienungsleute, anzupassen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt; und zwar zeigt Abb. 1 eine Entstaubungstrommel im Längsschnitt, Abb.
2 einen Querschnitt nach Linie II-II der Abb. 1.
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Zwischen der ortsfesten Gaszuführung 10 (Abb. 1) und der gleichfalls
ortsfesten Gasableitung 11 läuft auf einer in hier nicht dargestellter Weise angetriebenen
Welle 12 die Entstaubungseinrichtung um, die aus mehreren auf der Welle 12 befestigten
zylindrischen Trommeln 13, 14, 15 und 16 besteht. Die Durch messer dieser Trommeln
sind so bemessen, daß der Abstand zwischen den Trommeln 13 und 14 größer
ist
als der zwischen den Trommeln 14 und 15, der wiederum größer ist als derjenige zwischen
den Trommeln 15 und 16. Der Raum zwischen den beiden Trommeln 13 und 14 ist an beiden
Stirnenden offen.
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Die innerste Trommel 16 ist an beiden Stirnenden durch Wände 17 geschlossen,
so daß sie einen nicht von der Luft oder dem Gas durchströmten Kern bildet.
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Die zylinderringförmigen Schleuderräume zwischen den Trommeln 14
und 15 sowie 15 und 16 sind durch an der Auslaßseite der Trommelmäntel befestigte
Flansche 18 und 19 teilweise abgeschlossen. Diese Flansche 18 und 19 sind, wie Abb.
2 erkennen läßt, am Rande ausgezackt, und es sind an ihnen Ringe 20 und 21 verdrehbar
gelagert, deren Ränder gleichfalls ausgezackt sind. Durch Verdrehen dieser Ringe
20 und 21, das auch mittels hier nicht dargestellter Gestänge während des Betriebes
vorgenommen werden kann, lassen sich die Aussparungen an den gezackten Rändern der
Flansche 18 und 19 mehr oder weniger überdecken.
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Die Verengung der Gasaustrittsquerschnitte der zylinderringförmigen
Schleuderräume zwischen den Trommeln 14 und 15 sowie 15 und 16 wirkt sich dahin
aus, daß die axiale Geschwindigkeitin diesen in neren Räumen kleiner ist als - in
dem Schleuderraum zwischen den Trommeln 13 und 14. Dabei sind, wie aus der Zeichnung
ersichtlich ist, die Außendurchmesser der Flansche 18 und 19 so bemessen, daß der
ringförmige freie Durchtrittsquerschnitt zwischen ihnen und der sie umgebenden Trommel
14 bzw. 15 verschieden groß ist, und zwar nach innen hin abnimmt. Diese Abnahme
hat das gleiche Verhältnis wie die Trommeldurchmesser, also auch wie die Umfangsgeschwindigkeiten
der Trommelmäntel. Es wird damit erreicht, daß das Verhältnis zwischen der Umfangsgeschwin-
digkeit
und der axialen Gasgeschwindigkeit in jedem Raum zwischen zwei Trommeln dasselbe
ist. Mittels der Ringe 20 und 21 ist eine sehr genaue Einstellung in dieser Hinsicht
erreichbar, wobei zugleich die Möglichkeit gegeben ist, dieses Verhältnis der beiden
Geschwindigkeiten zueinander in jeder Mantelzone etwas von dem vorgenannten gleichen
Wert abweichen zu fassen.
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Bei der nach innen hin in bekannter Weise abnehmenden Dicke der Schleuderräume
zwischen den einzelnen Trommelmänteln wird mit Sicherheit erreicht, daß auch in
den inneren Schleuderräumen, in denen sowohl die Umfangsgeschwindigkeit als auch
die Axialgeschwindigkeit des Gases oder der Luft geringer ist, noch der gleiche
Entstaubungsgrad einstellbar ist, weil die hier einer an sich kleineren Fliehkraftwirkung
unterliegenden Staubteilchen eine kürzere radiale Gasstrecke bis zur Trommelmantelfläche
zu durchqueren brauchen.
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PATENTANSPROCHE: 1. Fliehkrafttrommelabscheider zum Entstauben von
Luft und Gas mit mehreren gleichachsig ineinander angeordneten, ihrer Länge nach
durchströmten rotierenden Trommelmänteln, gekennzeichnet durch ausgezackte Flansche
(18, 19) an den Rändern der inneren Trommelmäntel (15, 16) mit ihnen gegenüber verdrehbaren,
gleichfalls ausgezackten Drossel ringen (20, 21).