DE1047435B - Verfahren zur Polymerisation von Styrol - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von StyrolInfo
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- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
DEUTSCHES
In dem älteren belgischen Patent 538 782 wird bereits ein Verfahren zur Herstellung von kristallinem
Polystyrol beansprucht, wobei man Styrol unter anderem in Gegenwart von Metallalkylbindungen enthaltenden
Katalysatoren polymerisiert, die durch Reaktion von Verbindungen der Metalle der Nebengruppen
der IV. bis VI. Gruppe des Periodischen Systems mit organischen Verbindungen des Aluminiums,
Zinks und Magnesiums erhalten wurden, polymerisiert. Das feste Produkt, das nach diesem Verfahren
erhalten wird, zeigt im Röntgendiagramm Beugungsstreifen, durch die üblicherweise kristalline
Produkte angezeigt werden. Das nach diesem älteren Verfahren erhaltene Produkt ist jedoch nicht vollkommen
kristallin, sondern setzt sich aus einem hochkristallinen und einem amorphen Produkt zusammen.
Das amorphe Produkt kann durch Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln entfernt werden.
Insbesondere beim Arbeiten unter solchen Bedingungen, daß hochkristalline Produkte mit sehr hohem
Molekulargewicht erhalten werden (wie im Beispiel 30 des erwähnten belgischen Patents), polymerisiert das
Styrol mit verhältnismäßig geringer Ausbeute, so daß ein großer Teil des Monomeren unverändert bleibt.
In fast allen Fällen nimmt die Ausbeute an kristallinem Produkt weder bei längerer Reaktionszeit noch bei
erhöhten Temperaturen bzw. bei sonstiger Änderung der Reaktionsbedingungen und der Zusammensetzung
der Katalysatoren merklich zu. Die Fälle, in denen es gelungen ist, die Umsetzungsausbeute zu erhöhen,
lassen sich auf die Bildung von nichtkristallinem Produkt zurückführen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Polymerisation von Styrol zu kristallisierbaren, hochmolekularen,
linearen, im wesentlichen unverzweigten Kopf-Schwanz-Polymerisation gefunden, nach dem es möglich
ist, die Ausbeute an kristallinem Produkt merklich zu erhöhen. Erfindungsgemäß arbeitet man in
Gegenwart von Metallalkylbindungen enthaltenden Katalysatoren, die durch Reaktion von Verbindungen
der Metalle der Nebengruppen der IV. bis VI. Gruppe des Periodischen Systems, einschließlich Thorium und
Uran, mit organischen Verbindungen des Aluminiums, Zinks und Magn siums erhalten werden und in Gegenwart
von Lösungsmitteln für die niedermolekularen Styrolpolymerisate, die nicht mit dem Katalysator
reagieren. Bei Verwendung von Katalysatoren auf Ti Clg-Basis erhält man insbesondere Poylmerisate
mit einem höheren Prozentsatz an kristallinem Polystyrol. Vorzugsweise arbeitet man in Gegenwart von
Lösungsmitteln, die das gesamte Polymerisationsprodukt aufquellen können. Geeignete Lösungsmittel
sind flüssige, aromatische Kohlenwasserstoffe oder Lösungsmittel, die wenigstens eine aromatische Gruppe
Verfahren zur Polymerisation von Styrol
Anmelder:
Montecatini Societä Generale
per l'Industria Mineraria e Chimica,
per l'Industria Mineraria e Chimica,
Mailand (Italien),
und Dr. Dr. e. h. Karl Ziegler,
Mülheim/Ruhr, Kaiser-Wilhelm-Platz 1
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald,
Dipl.-Chem. Dr. phil. H. Siebeneicher
und Dr.-Ing. Th. Meyer, Patentanwälte,
Köln 1, Deichmannhaus
Beanspruchte Priorität:
Italien vom 21. März 1955
Italien vom 21. März 1955
Giulio Natta, Piero Pino und Giorgio Mazzanti,
Mailand (Italien),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
enthalten, beispielsweise Benzol, Toluol, Xylole, Äthylbenzol und andere Benzolhomologen. Geeignete
Lösungsmittel sind des weiteren Kohlenwasserstoffe, die aromatische oder cycloaliphatische Gruppen enthalten,
wie z. B. Tetrahydronaphthalin.
Aromatische Verbindungen, die Substituenten aufweisen, wie O H, N H2, N O2 u. dgl., die mit den
Katalysatoren reagieren, wie z. B. Phenol, Nitrobenzol oder Anilin, sind als Lösungsmittel nicht geeignet.
Dagegen können halogenierte aromatische Verbindungen als Lösungsmittel verwendet werden, in
denen das Halogen an den Kern gebunden ist. Besonders geeignet sind z. B. Chlorbenzol und die flüssigen
Dichlorbenzole.
Lösungsmittel für das Polymerisat kann schließlich auch das Monomere selbst sein, nicht nur zu Beginn
der Polymerisation, sondern auch während derselben, wenn man dafür sorgt, daß unverändertes Monomeres
bis zum Ende der Polymerisation anwesend ist.
Gemäß der Erfindung kann man als Ausgangsstoff für die Polymerisation eine Mischung des Styrols mit
Äthylbenzol aus der Dehydrierung von Äthylbenzol
809 700/587
3 4
verwenden, ohne das Styrol vollständig vom Äthyl- J Man erhält 104 g eines kristallinen Polystyrols, das
benzol zu trennen, da eine solche Trennung: sehr kost- ähnliche Eigenschaften aufweist wie das im vorher-
spielig ist. Die Mischung kann nach Entfernung gehenden Beispiel beschriebene Produkt,
der katalysatorschädlichen Verunreinigungen (z. B.
der katalysatorschädlichen Verunreinigungen (z. B.
Kohlensäure oder Feuchtigkeit) so, wie sie anfällt, 5 Beispiel 3
verwendet werden. Man kann- auch eine an Styrol an- Man führt in einen 2080-ccm-Autoklav 250 g mono-
gereicherte Mischung, beispielswiese eine 40 bis 95% meres Styrol und eine Lösung von 11,4 g Aluminium-
Styrol enthaltende Mischung, verwenden. Nach der triäthyl in 500 ecm reinem wasserfreiem Tetrahydro -
Polymerisation bleibt dann eine bestimmte Menge naphthalin in einer Stickstoffatmosphäre ein. Nach-
Äthylbenzol zurück, die wenig Styrol enthält und die io dem man den Autoklav in Bewegung gesetzt hat, er-
nach eventueller Abtrennung des noch darin vorliegen- höht man die Temperatur auf 70° C und spritzt dann
den Styrols zur Herstellung von Styrol durch De- 6 g TiCl4, gelöst in 30 ecm Tetrahydronaphthalin,
hydrierung wieder in den Kreislauf zurückgeführt unter Stickstoffdruck ein. Die Temperatur steigt spon-
werden kann. tan in kurzer Zeit auf 78° C und sinkt dann wieder
Beis iel 1 15 auf 76° C·
. . 3 Stunden nach dem ersten TiCl4-Zusatz spritzt
In einen 2150-ccm-Schüttelautoklav führt man man in den Autoklav 3,50 g Ti Cl4 in 30· ecm Tetra-640
ecm wasserfreies Benzol, 11,4 g Aluminiumtri- hydronaphthalin ein. Das Schütteln des Autoklavs
äthyl und 250 g frisch destilliertes wasserfreies wird weitere 7 Stunden fortgesetzt; danach kann man
Styrol in einer Stickstoffatmosphäre ein. Man erwärmt 20 feststellen, daß 65,5 % des angewandten Styrols polyden
Autoklav auf 69° C und spritzt bei dieser Tem- merisiert sind. Man unterbricht den Versuch, führt
peratur 5,7 g (gleich 0,03 Mol) TiCl4, gelöst in 30 ecm das Reaktionsprodukt ab und behandelt, wie im BeiBenzol,
unter Stickstoffdruck ein. Die Temperatur spiel 1 beschrieben.
steigt spontan in kurzer Zeit bis auf 82° C und sinkt Man erhält auf diese Weise 111 g eines kristallinen
dann auf 75° C. 25 Polystyrols. Dies entspricht einem Prozentsatz von
3 Stunden nach dem ersten TiCl4-Zusatz spritzt 67,8% des umgewandelten Styrols.
man noch eine Lösung von 3,8 g (gleich 0,02 Mol) „ , . 1 .
TiCl4 in 30 ecm Benzol in den Autoklav ein. Das Beispiel 4
Schütteln des Autoklavs wird 15 Stunden bei einer Man führt in einen 2080-ccm-Autoklav 11,4 g Alu-Temperatur von 70 bis 75° C fortgesetzt. Nach diesem 30 miniumtriäthyl und 680 g einer aus der Dehydrierung Zeitraum sind 82% des eingeführten Styrols poly- von Äthylbenzol herstammenden Mischung, die 37,6% merisiert. Man pumpt Methanol in den Autoklav, um Styrol, 60,4% Äthylbenzol und 2% Toluol enthält, die metallorganischen Verbindungen zu zersetzen, und ein.
man noch eine Lösung von 3,8 g (gleich 0,02 Mol) „ , . 1 .
TiCl4 in 30 ecm Benzol in den Autoklav ein. Das Beispiel 4
Schütteln des Autoklavs wird 15 Stunden bei einer Man führt in einen 2080-ccm-Autoklav 11,4 g Alu-Temperatur von 70 bis 75° C fortgesetzt. Nach diesem 30 miniumtriäthyl und 680 g einer aus der Dehydrierung Zeitraum sind 82% des eingeführten Styrols poly- von Äthylbenzol herstammenden Mischung, die 37,6% merisiert. Man pumpt Methanol in den Autoklav, um Styrol, 60,4% Äthylbenzol und 2% Toluol enthält, die metallorganischen Verbindungen zu zersetzen, und ein.
führt das Reaktionsprodukt, das aus einem durch das Nachdem man den Autoklav in Bewegung gesetzt
Lösungsmittel gequollenen Polymerisat besteht, ab. 35 hat, bringt man die Temperatur auf 75° C und spritzt
Das Polymerisat wird mit Alkohol vollständig koagu- dann 6 g Ti Cl4, gelöst in 30 ecm Benzol, unter Stick-
liert, in feines Pulver zerrieben und mehrmals mit stoffdruck ein. Die Temperatur steigt spontan auf
Aceton und HCl in der Hitze behandelt. Während 85° C und sinkt dann wieder auf 75° C.
dieser Behandlung lösen sich das unveränderte Mono- 3 Stunden nach dem ersten Ti Cl4-Zusatz spritzt
mere und die gebildeten, nichtkristallinen Polymeri- 40 man in den Autoklav noch 3,5 g TiCl4 in 30 ecm
sate in dem Lösungsmittel und können dann aus dem- Benzol ein. Das Schütteln des Autoklavs wird weitere
selben zurückgewonnen werden. 7 Stunden fortgesetzt, und nachher wird das Reak-
Der nach diesen Behandlungen zurückbleibende tionsprodukt, das einem Prozentsatz von 52,5% des
feste Anteil wird filtriert, gewaschen und im Vakuum angewandten Monomeren entspricht, abgeführt und
heiß getrocknet. Das in dieser Weise abgeschiedene 45 behandelt wie im Beispiel 1. Man erhält 77,5 g eines
Produkt besteht aus 105 g eines kristallinen Poly- kristallinen Polystyrols,
styrols, das sich bei röntgenographischer Prüfung als _ . . . _
hochkristallin erweist. Dieses Produkt besitzt ein sehr eisp
hohes Molekulargewicht. Es ist ein weißes, pulveriges Man führt in einen 2150-ccm-Autoklav 200 g Styrol
festes Produkt, das einen sehr hohen Erweichungs- 50 und 9,1 g Aluminiumäthyl in einer Stickstoffatmo-
punkt hat und bis zu Temperaturen über 200° C Sphäre ein. Man setzt den Autoklav in Bewegung und
kristallin bleibt. spritzt, wenn die Innentemperatur 70° C erreicht hat,
Beis ■ el 2 5,2g TiCl4, gelöst in 20'ecm Benzol, ein. Die Temperatur
steigt spontan in kurzer Zeit auf 80° C und
Man führt in einen 2080-ccm-Autoklav 250 g mono- 55 fällt nach kurzer Zeit auf den Anfangswert zurück,
meres Styrol und eine Lösung von 11,4g Aluminium- 3 Stunden nach der ersten Zugabe werden weitere
triäthyl in 500 ecm wasserfreiem Chlorbenzol in einer 2,9 g Ti Cl4 zugegeben, ohne daß eine Temperatur-Stickstoffatmosphäre
ein. Nachdem man den Auto- änderung zu bemerken ist.
klav in Bewegung gesetzt hat, erhöht man die Tem- Nach weiteren 7 Stunden hat die Umsetzung des
peratur auf 70° C und spritzt dann 6 g Ti Cl4, gelöst 60 Monomeren zu kristallinem Polystyrol einen Prozentin 30 ecm Chlorbenzol, unter Stickstoffdruck ein. Die satz von 26,5 % erreicht. Man unterbricht nun den
Temperatur steigt spontan in kurzer Zeit auf 80° C Versuch. Das aus dem Autoklav herausgezogene PoIy-
und sinkt dann wieder auf 75° C. 3 Stunden nach dem merisat wird, wie in den vorhergehenden Beispielen
ersten Ti Cl4-Zusatz spritzt man in den Autoklav beschrieben, gereinigt. Man erhält 53 g eines kristalli-3,50
g Ti Cl4 in 30 ecm Chlorbenzol ein. Das Schütteln 65 nen Polystyrols,
des Autoklavs wird weitere 7 Stunden fortgesetzt; B ei soiel 6
nach diesem Zeitraum läßt sich feststellen, daß 71%
des Autoklavs wird weitere 7 Stunden fortgesetzt; B ei soiel 6
nach diesem Zeitraum läßt sich feststellen, daß 71%
des angewandten Styrols polymerisiert sind. Man In einen 150 ecm fassenden, mit Thermometer,
unterbricht den Versuch, führt das Reaktionsprodukt Rührer und Tropftrichter versehenen Glaskolben, der
ab und behandelt, wie im Beispiel 1 beschrieben. 70 in einem thermostatischen Bad auf 70° C gehalten
Claims (7)
1. Verfahren zur Polymerisation von Styrol zu kristallisierbaren, hochmolekularen, linearen, im
wesentlichen unverzweigten Kopf-Schwanz-Polymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man in
Gegenwart von Metallalkylbindungen enthaltenden Katalysatoren polymerisiert, die durch Reaktion
von Verbindungen der Metalle der Nebengruppen der IV. bis VI. Gruppe des Periodischen Systems,
einschließlich Thorium und Uran, mit organischen Verbindungen des Aluminiums, Zinks und Magnesiums
erhalten wurden, und in Gegenwart von aromatische oder cycloaliphatische Gruppen enthaltenden
Lösungsmitteln für die niedermolekularen Styrolpolymerisate arbeitet, die nicht mit
dem Katalysator reagieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Katalysatoren verwendet werden, die
durch Reaktion von Titaniumtrichlorid mit organischen Verbindungen des Aluminiums, Zinks
oder Magnesiums erhalten wurden.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von
Lösungsmitteln arbeitet, die das gesamte Polymerisationsprodukt aufquellen.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel
flüssige organische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol und dessen höhere Homologen, insbesondere
Äthylbenzol, kernhalogenierte Derivate des Benzols, insbesondere Chlorbenzol, oder Tetrahydronaphthalin
verwendet werden.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel für das
Polymerisat das Monomere selbst verwendet wird.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsstoff für die
Polymerisation eine Mischung des Styrols mit anderen Kohlenwasserstoffen aus der Dehydrierung
von Äthylbenzol verwendet wird.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsstoff für die
Polymerisation eine an Styrol angereicherte Mischung, wie eine 40 bis 95% Styrol enthaltende
Mischung, verwendet wird.
© 809 700/587 12.
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