DE1037209B - Hydraulischer Stossdaempfer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Stoßdämpfer, bei dem die Dämpfung durch Drosselung des Flüssigkeitsdurchlasses mittels eines Ventils mit federbelastetem Verschlußkörper erfolgt.

Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines Ventils, welches empfindlich bleibt gegen Bewegungen geringer Amplitude und großer Frequenz, wie sie auf gewellten oder gepflasterten Straßen u. dgl. entstehen, und solchen Bewegungen nur eine geringe Kompensationskraft entgegensetzt, wobei jedoch eine kräftige Dämpfung von Bewegungen gewährleistet ist, die eine bestimmte Amplitude überschreiten. Die Erfindung bezweckt also, die Dämpfungskurve so zu ändern, daß die Kompensationskraft nach einem bestimmten Hub des Dämpferkolbens vergrößert wird, wobei dieser Hub dem Grenzwert entspricht, den man als Amplitude schwacher Oszillationen betrachten kann, und wobei die Übertragung von Stößen großer Frequenzen, die durch das Schwingen des Rades erzeugt werden, auf das Fahrgestell unterbunden werden.

Zu diesem Zweck besteht die Erfindung darin, daß das Ventil eine an sich bekannte, auf der dem Sitz gegenüberliegenden Seite des Verschlußkörpers liegende Dämpfkammer aufweist, in welcher der Druck, dem der Verschlußkörper ausgesetzt ist, sich durch eine bei offenem Ventil stromaufwärts liegende enge Öffnung mit Verzögerung aufbaut, derart, daß sich bei größeren Amplituden und geringeren Frequenzen der Schließdruck des Ventils erhöht.

Nach einem Merkmal der Erfindung kann die Dämpfkammer in ständiger Verbindung mit der stromabwärts liegenden Kammer des Stoßdämpfers stehen.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die bei offenem Ventil stromaufwärts liegende Öffnung so angeordnet sein, daß sie bei geschlossenem Ventil den Dämpfraum mit der stromabwärts liegenden Kammer des Stoßdämpfers verbindet.

Im nachfolgenden sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes beschrieben. In der Zeichnung zeigt

Abb. 1 einen teilweisen axialen Schnitt des Zylinders eines Stoßdämpfers, der mit zwei Ventilen gemäß der Erfindung ausgestattet ist,

Abb. 2 einen vergrößerten Schnitt durch eines der beiden Ventile nach Fig. 1,

Abb. 3, 4 und 5 axiale Schnitte durch Ventile gemäß der Erfindung entsprechend weiteren Ausführungsformen, . . . . -

Abb. 6 einen axialen Schnitt eines Ventils, bei welehern das Absperrorgan eine Kugel ist,

Abb. 7 einen axialen Schnitt durch ein Ventil ge^ maß der Erfindung, wobei das Absperrorgan als Klappe ausgebildet ist.

Hydraulischer Stoßdämpfer

Anmelder:

Societe d'Applications des Machines

Motrices, Boulogne-Billancourt,

und Etienne Rohacs, St. Grauen

(Frankreich)

Vertreter: Dipl.-Ing. F. Busse, Patentanwalt,
Osnabrück, Moser Str. 20/24

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 6. Dezember 1954

Etienne Rohacs, St. Gratien (Frankreich),
ist als Erfinder genannt worden

In Abb. 1 sind mit A und B die beiden Kammern bezeichnet, die im Zylinder 1 des Absperrorgans durch den Kolben 2 bestimmt sind, dessen Kolbenstange mit 3 bezeichnet ist. Der Kolben 2 enthält zwei einander entsprechende Ventile 4 und 5, von denen das Ventil 4 die Strömung des Öls von A nach. B steuert und ein Rückschlagventil in Richtung von B nach A bildet, während das Ventil 5 die Strömung von B nach A steuert und ein Rückschlagventil in Richtung von A nach B bildet.

In Abb. 2 ist das Ventil 4 in größerem Maße herausgezeichnet dargestellt, um seine Ausbildung und Wirkungsweise zu veranschaulichen. Dabei weist das Absperrorgan einen Teil 6 zylindrischer Gestalt auf, der an der Seite des Sitzes in einem konischen oder kegelstumpfförmigen Teil 7 endigt. In seinem zylindrischen Teil ist dieses Absperrorgan hohl ausgebildet, und es wird durch einen zylindrischen Sockel 8 geführt. Im Innern des Absperrorgans befindet sich die Feder 9, die sich einerseits gegen den Boden des Zylinders und andererseits gegen den Sockel 8 anlegt, der mit dem Körper des Kolbens 2 fest verbunden ist. Vorzugsweise ist der Sockel durch einen zylindrischen Teil 10 kleineren Durchmessers verlängert, der einerseits als Halterung und Führung für die Feder 9 dient und andererseits den Rauminhalt des Zylinderhohlraums vermindert. Das Absperrorgan ruht mit seinem kegelstumpfförmigen Teil 7 auf dem Sitz 11 und ist in einer Ausnehmung zylindrischer Form im Kolben 2 angeordnet, deren Durchmesser großer ist als der Außendurchmesser des Zylinders des Absperr-

809 598/29«

Claims (3)

1. 3 4

   organs, so daß das Strömungsmittel zwischen dem ausgeführt sein und wird dann mit einem bestimmten

   Absperrorgan und seiner Aufnahme hindurchströmen Spiel durch eine Stange durchquert, die mit dem Teil

   kann, wobei diese Aufnahme mit der Kammer B durch 10 verbunden ist. Auf diese Weise kann jede Gefahr

   die öffnung 12 und durch die öffnung 13 mit der einer Verstopfung der öffnung 14 a verhindert werden.

   Kammer A in Verbindung steht. Der Zylinder des 5 Bei den Ausführungsformen nach Abb. 4 und 5

   Absperrorgans ist mit einer öffnung 14 versehen, die handelt es sich um Abänderungen der Ausführungs-

   den Innenraum des Absperrorgans mit seinem Auf- formen nach Abb. 2 und 3, bei denen die Feder 9

   nahmeraum verbindet. Das Absperrorgan ist auf dem außerhalb des zylindrischen Teils 6 des Absperrorgans

   Sockel 8 mit so viel Spiel angebracht, daß die durch angeordnet ist.

   die öffnung 14 eindringende Flüssigkeit zur öffnung io Bei der Ausführungsform nach Abb. 4 ist das Ab-12 hin entweichen und eine Druckgleichheit zwischen sperrorgan durch die zylindrische Verlängerung 10 den Drücken im Innern des Absperrorgans und der des Sockels 8 geführt, wobei die Verlängerung eine Kammer B herstellen kann, wenn sich das Ventil in Innenführung bildet, während bei der Ausführungsgeschlossener Stellung befindet. Man könnte auch eine form nach Abb. 5 die Verlängerung 10 α eine Außenzweite öffnung im oberen Teil des Zylinders vorsehen, 15 führung für den zylindrisch gehaltenen Teil des Abum diesen Druckausgleich zu erleichtern. sperrorgans bildet.

   Die Ausführungsform nach Abb. 3 unterscheidet In Abb. 6 ist ein Ventil dargestellt, dessen Absich von der vorhergehenden Ausführungsform nur sperrorgan als Kugel ausgebildet ist. In diesem Falle dadurch, daß die öffnung 14a, anstatt den Innenraum ruht die Kugel 15 auf dem Sitz 16, gegen den sie des Absperrorgans mit seinem Aufnahmeraum zu ver- 20 durch die Feder 17 gedrückt wird, die ihrerseits in binden, den Innenraum mit der öffnung 13 verbindet. einem Zylinder 18 untergebracht ist, der an seinem

   Die Wirkungsweise ist hier folgende: Sobald der unteren Teil offen und mit seinem Boden 19 mit dem Druck, der in der Kammer A herrscht und auf den Kolben 2 verbunden ist. Der Innendurchmesser des kegelstumpfförmigen Teil des Absperrorgans wirkt, Zylinders 18 ist nur ganz wenig größer als der Durcheine solche Größe erreicht, daß er die Wirkung der 35 messer der Kugel 15, so daß der senkrechte ring-Feder 9 übersteigt, hebt sich das Ventil von seinem förmige Querschnitt zwischen der Kugel und dem Sitz, und es beginnt sich eine Flüssigkeitsströmung Zylinder die öffnung 14 der vorhergehenden Ausfühvon 13 nach 12 einzustellen. Wenn die öffnung 14 rungsbeispiele bildet. In diesem Falle ist es notnicht vorhanden wäre, so würde der durch die Feder 9 wendig, eine zusätzliche öffnung 29 im oberen Teil auf den Sitz ausgeübte Druck eine mit dem Hub 30 des Zylinders 18 vorzusehen, um den Druckausgleich wachsende Funktion sein. Infolge der öffnung 14 stellt mit der Kammer B zu gewährleisten. Die Wirkungssich ein Gegendruck auf die Rückseite des Ventils ein, weise ist hier die gleiche. Die Flüssigkeit kann in den der in gewissem Maße — welcher sich im voraus be- inneren Hohlraum des Zylinders 18 nur nach Abheben rechnen läßt — den hydrostatischen Druck ausgleicht, der Kugel 15 und mit einer gewissen Verzögerung der das Abheben hervorgerufen hat. Unter diesen 35 eintreten, die abhängig von dem sehr kleinen bereits Verhältnissen unterliegt die auf das Absperrorgan erwähnten ringförmigen Querschnitt ist.
   wirkende resultierende Kraft einer Diskontinuität, Bei der Ausführungsform nach Abb. 7 ist das Abnach welcher diese Kraft wieder eine mit dem Hub sperrorgan als Klappe 20 ausgebildet, welche an einer zunehmende Funktion wird. Achse angelenkt sein könnte, hier jedoch durch eine

   Durch diese Ausbildung ergibt sich, daß sich das 40 biegsame metallische Zunge gebildet wird, die an der

   Ventil stets unter schwachem Druck öffnen wird und linken Seite zwischen dem Körper des Kolbens 2 und

   daß der Relativbewegung des Kolbens bei ihrem An- dem Schenkel 21 einer hohlen Haube 22 eingeklemmt

   fang nur eine geringe Kompensationskraft entgegen- ist, die eine solche Abmessung hat, daß sie die Klappe

   wirken wird, wenn die Drosselung schwach ist. 20 völlig umschließt und mit ihren Flanschen 21 auf

   Diese Kompensationskraft wird schwach bleiben 45 dem Sitz 11 aufruht. Unter Wirkung eines sich in der

   für die Relativbewegungen des Kolbens großer Fre- Kammer A ausbildenden Druckes kann die Klappe 20

   quenz und geringer Amplitude, und die vom Ende des sich im Innern der Haube 22 leicht anheben, wie es in

   Stoßdämpfers, der mit dem Rad verbunden ist, auf- gestrichelten Linien dargestellt ist. Die durch die

   genommenen Stöße werden nicht auf das Chassis über- Öffnung 13 eintretende Flüssigkeit kann dann zur

   tragen, da sich der Gegendruck im Innern des Ab- 50 Kammer B hin durch eine oder mehrere öffnungen, ent-

   sperrorgans nicht plötzlich, sondern nur mit einer ge- weichen, wie sie mit 12 angedeutet sind. Die öffnun-

   wissen Verzögerung ausbilden kann. gen sind in dem Rand 21 der Haube 22 vorgesehen.

   Wenn die Relaitivbewegungen des Kolbens lang- vorzugsweise an einer diametral dem Anlenkpunkt der

   sanier sind oder eine größere Amplitude haben, wird Klappe gegenüberliegenden Stelle. Die Klappe, die

   die öffnung der Absperrorgane zu Beginn in gleicher 55 ringförmig ausgebildet und die Kolbenstange 3 um-

   Weise erfolgen. Jedoch wird sich der Gegendruck im geben kann, ist mit einer oder mehreren öffnungen,

   Innern der Absperrorgane später ausbilden und sucht z. B. 14, versehen, die in der gestrichelt dargestellten

   infolge der sich dadurch ergebenden Drosselung die Offenstellung der durch die öffnung 13 ankommenden

   Flüssigkeitsbewegung zu bremsen, so daß sich die Flüssigkeit ermöglichen, mit einer bestimmten Ver-

   Kompensationskräfte frei entwickeln werden. 60 zögerung in den Hohlraum der Haube 22 einzutreten,

   Die öffnung 14 ist ziemlich klein gehalten, damit so daß ein Gegendruck auf die Rückseite der Klappe

   die Kompensation mit einer solchen Verzögerung ein- 20 ausgeübt wird. Es wird so eine Diskontinuität in

   tritt, daß eine Unterscheidung zwischen den Schwin- dem durch die elastische Klappe 20 ausgeübten Druck

   gungen kleiner Amplitude und denen großer Amplitude von dem Moment ab erreicht, wo dieser Gegendruck

   auftritt. Es ist offensichtlich, daß bei der Vorrichtung 65 sich auf die Rückseite der Klappe 20 auswirkt,
   nach Abb. 3 der Gegendruck sich schneller einstellen

   wird als bei den Vorrichtungen nach Abb. 2 bei glei- Patentansprüche=

   chem Querschnitt der öffnungen 14 und 14a. 1. Hydraulischer Stoßdämpfer, bei dem die

   Gemäß einer nicht dargestellten Abänderungsform Dämpfung durch Drosselung des Flüssigkeits-

   kann die öffnung 14 mit einem größeren Durchmesser 7° durchlasses mittels eines Ventils mit feder-

   belastetem Verschlußkörper erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil eine an sich bekannte, auf der dem Sitz (11,16) gegenüberliegenden Seite des Verschlußkörpers (6, 15, 20) liegende Dämpfkammer aufweist, in welcher der Druck, dem der Verschlußkörper ausgesetzt ist, sich durch eine bei offenem Ventil stromaufwärts liegende enge öffnung (14, 14 a) mit Verzögerung aufbaut, derart, daß sich bei größeren Amplituden und geringeren Frequenzen der Schließdruck des Ventils erhöht.
2. 2. Stoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfkammer in ständiger Verbindung (29) mit der stromabwärts liegenden Kammer des Stoßdämpfers steht.
3. 3. Stoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gerkennzeichnet, daß die bei offenem Ventil stromaufwärts liegende Öffnung (14) so angeordnet ist, daß sie bei geschlossenem Ventil den Dämpfraum mit der stromabwärts liegenden Kammer des Stoßdämpfers verbindet (Abb. 2 und 4).

   In Betracht gezogene Druckschriften: ,
   Deutsche Patentschriften Nr. 847 388, 931556;
   britische Patentschrift Nr. 518 396.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © «09 598/29« «.