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Die
Erfindung betrifft einen Schaltkasten für eine multimediale Verkabelung,
insbesondere für
den Einbau in einer Leichtbauwand.
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Unterputz-Schaltschränke sind
in vielfältigen Ausführungsformen
bekannt und bewährt,
bspw. für die
elektrische Verkabelung einer Wohnung, eines Hauses oder dergleichen.
Diese Schaltschränke
weisen aufgrund genormter Bauteile wie stromführender Hutschienen mit aufgesetzten
Sicherungen, Schutzschaltern oder dergleichen und einer dahinter
liegende Verkabelung eine erhebliche Tiefe auf und sind für Leichtbauwände grundsätzlich nicht
geeignet, bei denen auf eine Rahmenkonstruktion, häufig aus
Aluminium, bspw. Rigipsplatten oder vergleichbare Wandverkleidungen
aufgesetzt sind.
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Insbesondere
derartige Leichtbauwände
finden jedoch bei Neu- oder Umbauten von Operationssälen regelmäßig Verwendung
und es beträgt
ihre Dicke zumeist weniger als 10 cm.
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Mehr
und mehr werden heute Operationen audiovisuell dokumentiert, sei
es zur Absicherung des operierenden Ärzteteams gegenüber späteren Behauptungen,
hier lägen Kunstfehler
vor, sei es für wissenschaftliche
oder Lehrzwecke. Dafür
stehen sogenannte Trolleys zur Verfügung, die mit digitalen Bildaufzeichnungsvorrichtungen
versehen sind, um bspw. Videoquellen wie Endoskope, temporär eingesetzte
Camcorder oder dergleichen für
eine spätere Verwendung
aufzuzeichnen.
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Neben
der Problematik, einen solchen Trolley klinisch steril in ein OP
einzubringen, benötigt
ein solcher Trolley verhältnismäßig viel
Platz, der in den heute kleinen Operationssälen häufig nicht zur Verfügung steht.
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Vor
diesem technischen Hintergrund macht die Erfindung es sich zur Aufgabe,
einen Schaltkasten für
eine multimediale Verkabelung zur Verfügung zu stellen, der insbesondere
für einen
Einbau in eine Operationsräume
begrenzende Leichtbauwand geeignet ist und durch die ein Trolley
eingespart werden kann. Darüberhinaus
muß der
Schaltkasten den OP-typischen Eigenschaften an Sterilität und dergleichen
ohne weitere Maßnahmen
genügen.
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Zur
Lösung
dieser technischen Problematik wird bei einem Schaltkasten für eine multimediale Verkabelung,
insbesondere für
einen Einbau in eine Leichtbauwand, gemäß des Anspruchs 1 darauf abgestellt,
dass eine Schaltkastenoberseite einen geschlossenen und einen offenen
Abschnitt aufweist, dass in den offenen Abschnitt ein Rahmen ausziehbar
eingesetzt ist, dass der Rahmen einen Befestigungsrand für eine Auflage
auf einer Wandverkleidung aufweist und dass der Befestigungsrand
ein mit multimedialen Anschlüssen
versehenes Paneel trägt.
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Der
Schaltkasten nach der Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf.
Zunächst
ist er in einfacher Weise in einem Zwischenraum einer Leichtbauwand
montierbar. Hierzu bedarf es lediglich einer Durchbrechung in der
Wandverkleidung, die den Abmessungen des Schaltkastens in einer
Ebene parallel zur Richtung des Ausziehens des Rahmens entspricht.
Es kann dann der Schaltkasten mit seinem geschlossenen Abschnitt
dort eingeschoben werden und durch Abwinkeln in dem Zwischenraum
der Leichtbauwand zwischen zwei Wandverkleidungen positioniert werden.
Dies ist regelmäßig problemlos möglich, da
die zweite Wandverkleidung erst nach erfolgter Verlegung und Verschaltung
von Kabeln und anderen Leitungen auf dem die Wandverkleidungen tragenden
Rahmen montiert wird. An der Wandverkleidung wird der Schaltkasten
dann bspw. von Schrauben gehalten, die den Befestigungsrand, der eben
auf der Wandverkleidung aufliegt, durchsetzen.
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Aufgrund
der Maßnahme,
dass der Rahmen ausziehbar ist, kann der Schaltkasten für Wände mit unterschiedlichen
Wandstärken
auch genutzt werden, bspw. wenn eine Wand gefliest ist, wie es in OP's zumeist der Fall
ist.
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Der
Befestigungsrand trägt
ein Paneel, das mit multimedialen Anschlüssen versehen ist, so dass an
diesem Paneel übliche
Videoquellen wie Endoskope, Camcorder oder dergleichen, die frei
in dem OP positionierbar sind, angeschlossen werden können wie
auch gegebenenfalls geeignete Wiedergabegeräte wie bspw. ein Monitor für eine Wiedergabe des
von einem Endoskop erzeugten Bildes währen einer Operation.
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In
konstruktiver Ausgestaltung des Schaltkastens nach der Erfindung
ist vorgesehen, dass zwei den offenen Abschnitt begrenzende, gegenüberliegende
Seitenwandabschnitte mit Schlitzen versehen sind, in denen der Rahmen
innerhalb des Schaltkastens verschiebbar gehalten ist. Hierzu weist
der Rahmen geeignete Noppen, Nieten oder dergleichen auf, die in
den Schlitzen geführt
und gegebenenfalls gehalten sind.
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Als
zweckmäßig hat
es sich erwiesen, dem Schaltkasten eine Blindplatte für einen
Einbau zuzuordnen, die in ihren Abmessungen im Wesentlichen dem
Paneel entspricht. Eine Beschädigung
von multimedialen Anschlüssen
ist damit ausgeschlossen. Sind die baulichen Maßnahmen soweit abgeschlossen,
dass eine Verschaltung des Schaltkastens erfolgt kann, wird diese
Blindplatte einfach gegen das Paneel ausgetauscht.
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Um
den Hygienevorschriften in einem OP gerecht zu werden, ist weiter
vorgesehen, dass das Paneel und/oder die Blindplatte eine rückseitige
Ausnehmung von ausreichenden Abmessungen für eine vollständige Aufnahme
des Befestigungsrandes aufweist, welcher auf der Wandverkleidung
aufliegt. Infolge dieser Maßnahme
wird der Befestigungsrand vollständig überdeckt
und schließt
das Paneel bzw. die Blindplatte den offenen Abschnitt des Schaltkastens
abdichtend gegen die Wandverkleidung ab. Ggfls. können noch
besondere Dichtungsmaßnahmen wie
ein eingelegter Dichtungsring oder dergleichen vorgesehen werden.
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Innerhalb
von Operationsräumen
sind elektrische Netzteile aufgrund ihrer elektromagnetischen Emission äußerst problematisch
und es bedarf besonderer konstruktiver Maßnahmen, wenn Niedrigspannungen
innerhalb eines OP's
gebraucht werden. Von daher ist es zweckmäßig, dem Schaltkasten nach
der Erfindung ein Netzteil für
eine Stromversorgung bspw. von Videoquellen zuzuordnen. Es befindet
sich dann ein derartiges Netzteil außerhalb des eigentlichen OP's, womit den Vorschriften
genüge getan
ist.
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Die
Schnittstellen für
die multimediale Verkabelung können
nahezu beliebig ausgebildet sein, jedoch werden RGB und/oder VGA
Schnittstellen regelmäßig vorhanden
sein, womit die zumeist verwendeten Protokolle abgedeckt sind.
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In
vorteilhafter Weise kann auch eine Schnittstelle zu einem LAN-Netzwerk
bspw. des Krankenhauses vorgesehen sein, womit eine Vielzahl neuer
Möglichkeiten
des unmittelbaren Archivierens, des Übertragens in weitere Räume in Echtzeit und
dergleichen mehr gegeben ist.
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Für den erfindungsgemäßen Einsatz
des Schaltkastens ist es weiter zweckmäßig, wenn dieser eine Höhe über einem
Boden von maximal 60 mm aufweist, womit er problemlos in Leichtbauwänden von
einer Stärke
unter 10 cm einsetzbar ist.
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Die
Desinfektion der Leichtbauwände
eines OP's erfolgt
zumeist sehr feucht. Es hat sich daher als zweckmäßig erwiesen,
wenn im eingebauten Paneel eine schmalseitig offene Abdeckhaube
zugeordnet ist. Sowohl die Anschlüsse an dem Paneel als auch
die Verkabelung innerhalb des Schalkastens nach der Erfindung wird
durch diese Maßnahme
optimal vor Nässe
geschützt.
Da eine Schmalseite offen ausgebildet wird, in einer Einbaulage
bevorzugt eine untere, können
problemlos auch angeschlossene Kabel ausreichend sicher mit überdeckt
werden.
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In
weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Abdeckhaube
klarsichtig ausgebildet ist, bspw. aus einem klarsichtigen Kunststoff
besteht. So kann, ohne Entfernen der Abdeckhaube, sofort die Anschlussbelegung
des Paneels erkannt werden.
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Für eine solche
Anschlussbelegung bzw. eine Änderung
derselben ist es von Vorteil, wenn die Abdeckhaube verschwenkbar
an dem Paneel festgelegt ist. Bspw. nach Art einer Briefkastenklappe
ausgebildet, kann eine derartige Abdeckhaube in einfacher Weise
die Anschlüsse
an dem Paneel vor Feuchtigkeit schützend überdecken und können Kabel
in einfacher Weise heran- bzw. abgeführt werden.
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Für eine Verkabelung
innerhalb der Wand können
der Boden und die Seitenwände
des Schaltkastens mit Durchbrechungen für verschiedenste Kabel versehen
sein. Bevorzugt wird jedoch, dass derartige Durchbrechungen in einer
Seitenwand und/oder einem Boden freigeschnitten sind und dass die
Ausschnitte auf einer Mittellinie gegenüberliegend mit Schweißpunkte
an der Wand und/oder an dem Boden des Schaltkastens verhaftet sind,
wenn dieser, wie bevorzugt, aus Metall besteht. Sind die Durchbrechungen
bspw. mittels eines Laserschnitts freigeschnitten, können, bis
zu einem Gebrauch, diese Durchbrechungen durch die punktgeschweißten Ausschnitte
wieder verschlossen werden. Werden derartige Durchbrechungen benötigt, können in
einfacher Weise durch Drehen der Ausschnitte diese herausgelöst werden.
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Die
Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert, in der lediglich ein
Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt:
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1 zeigt
eine Draufsicht auf einen Schaltkasten nach der Erfindung in seiner
Einbaulage,
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2 eine
Ansicht gem. des Pfeils II in 1,
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3 eine
teilweise geschnittene Darstellung gem. der Linie III, III in 1,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
eines Ausschnittes gem. Pfeil IV in 3 und
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5 eine
Draufsicht auf ein Paneel.
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1 zeigt
einen Schaltkasten 1 nach der Erfindung in einer Lage,
in der er zumeist in einer Leichtbauwand eingesetzt Verwendung findet.
Die Schaltkastenoberseite 2 weist einen hier oberen, geschlossenen
Abschnitt 3 und einen unteren, offenen Abschnitt 4 auf,
der etwa halb so groß ist
wie der geschlossene Abschnitt 3.
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In
den offenen Abschnitt 4 ist ein ausziehbarer Rahmen 5 eingesetzt,
der mit einem Befestigungsrand 6 versehen ist für eine ebene
Auflage auf einer Wandverkleidung 7, vgl. 4.
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Hierzu
sind zwei den offenen Abschnitt 4 begrenzende, gegenüberliegende
Seitenwandabschnitte 8, 9 mit hier jeweils vier
Schlitzen 10–13 versehen,
die bevorzugt umlaufend geschlossen ausgebildet sind. In den Schlitzen 10–13 sind rahmenfeste
Noppen, Nieten oder dergleichen geführt und gehalten, womit der
Rahmen 5 unverlierbar an dem Schaltkasten 1 angebunden
ist.
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Durch
die Möglichkeit,
den Rahmen 5 ausziehbar zu gestalten, können unterschiedliche Wandstärken einer
Wandverkleidung 7 berücksichtigt
werden. Für
das Festlegen auf der Oberseite der Wandverkleidung 7 weist
der Befestigungsrand 6 eine Vielzahl von Befestigungsbohrungen
noch auf, so dass er in einfacher weise auf der Wandverkleidung 7 festschraubbar
ist.
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Für den Einbau
ist es zweckmäßig, den
Befestigungsrand 6 mit einer Blindplatte zu belegen, nicht
dargestellt, durch die der offene Abschnitt 4 geschlossen
ist, womit das Innere des Schaltkastens 1 bspw. vor einer
Verschmutzung geschützt
ist.
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Sind
die bauseitigen Maßnahmen
abgeschlossen, wird für
eine Verschaltung des Schaltkastens 1 die Blindplatte entfernt
und durch ein Paneel 14 gem. 5 ersetzt,
das eine Vielzahl multimedialer Anschlüsse aufweist, bspw.
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Standartsteckverbinder 15, 16 für einen Computer,
insbesondere jedoch auch RGB und VGA Steckkontakte oder Steckbuchsen 17, 18,
so dass digitalisierte Signale von Bildsequenzen in den Schaltkasten
ein- bzw. ausspeisbar sind.
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Eine
weitere Schnittstelle insbesondere zu einem LAN-Netzwerk ermöglicht die
Weitergabe der eingespeisten multimedialen Signale in Echtzeit an außerhalb
bspw. eines OP's
vorgesehene Monitore oder elektronische Speicher.
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Ist
der Schaltkasten 1 mit einem nicht dargestellten Netzteil
weiter versehen, insbesondere für Niedrigspannungen
von 12 und/oder 24 Volt für
die Stromversorgung eines Endoskops, eines Camcorders oder dergleichen,
können
entsprechende Anschlüsse
in dem Paneel 14 noch zusätzlich vorgesehen sein.
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Für eine ausreichende
Hygiene in einem OP kann die Blindplatte und ist insbesondere das
Paneel 14 mit einer Ausnehmung 19 noch versehen,
deren Tiefe und Breite derart bemessen sind, dass der Befestigungsrand 6 vollständig aufgenommen
ist, womit zwischen der Oberfläche
der Wandverkleidung 7 und dem Paneel 14 ein dichtender
Abschluss erreicht ist.
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Um
das Innere des Schaltkastens 1 und insbesondere das Paneel 14 mit
den Anschlüssen 15, 16 vor
Feuchtigkeit zu schützen, überdeckt
eine Abdeckhaube 20 bevorzugt aus einem klarsichtigen Kunststoffmaterial
das Paneel 14. Die Abdeckhaube ist an ihrer unteren Schmalseite 21 offen,
so dass Anschlusskabel von dem Paneel 14 fortgeführt werden können.
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Die
Abdeckhaube 20 kann vollständig, alternativ nur deren
Dach 22 zwischen feststehenden Seitenteilen 23,
um eine Achse, der Schmalseite 21 gegenüberliegend angeordnet, verschwenkt
werden, so dass die Anschlüsse 15–18 in
einfacher Weise zugänglich
sind. Im geschlossenen, in 2 dargestellten
Zustand, kann die Abdeckhaube 20 derart ausgebildet sein,
dass auch das Paneel 14 überdeckt wird und die Abdeckhaube 20 mit
den Seitenteilen 23 auf der Wandverkleidung 7 aufliegt
und damit einen sauberen Abschluss ausbildet, insbesondere dann, wenn
die Abdeckhaube 20 das Paneel 14 stramm und abdichtend
einfasst.
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In
an sich üblicher
Weise können
Seitenwände 24 und/oder
ein Boden 35 des Schaltkastens noch mit Durchbrechungen 25 versehen
sein oder für
solche Durchbrechungen 26 vorbereitet sein, durch die Kabel
für eine
Verschaltung der multimedialen Anschlüsse geführt werden können.
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Der
Schaltkasten 1 nach der Erfindung wird bevorzugt aus einem
Stahlblech gefertigt. Entsprechend ist es schwierig, Durchbrechungen 26 so
vorzubereiten, dass sie in einfacher Weise, ohne den Schaltkasten 1 zu
deformieren, geöffnet
werden können.
Hierzu werden die Durchbrechungen 26 ausgeschnitten, bspw.
mittels eines Lasers, und werden anschließend mit gegenüberliegenden
Schweißpunkten 27, 28 bzw. 29, 30 die
Ausschnitte 31, 32 wieder an dem Schaltkasten 1 festgelegt
werden.
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Die
Höhe dieser
Seitenwände 24 über dem Boden 35 beträgt maximal
60 mm, so dass ein Einbau in Leichtbauwände, deren Stärke zumeist
unter 10 cm liegt, problemlos möglich
ist.
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- 1
- Schaltkasten
- 2
- Schaltkastenoberseite
- 3
- geschlossener
Abschnitt
- 4
- offener
Abschnitt
- 5
- Rahmen
- 6
- Befestigungsrand
- 7
- Wandverkleidung
- 8
- Seitenwandabschnitt
- 9
- Seitenwandabschnitt
- 10
- Schlitz
- 11
- Schlitz
- 12
- Schlitz
- 13
- Schlitz
- 14
- Paneel
- 15
- Steckanschluß
- 16
- Steckanschluß
- 17
- Anschluß
- 18
- Anschluß
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Abdeckhaube
- 21
- Schmalseite
- 22
- Dach
- 23
- Seitenteil
- 24
- Seitenwand
- 25
- Durchbrechung
- 26
- Durchbrechung
- 27
- Schweißpunkt
- 28
- Schweißpunkt
- 29
- Schweißpunkt
- 30
- Schweißpunkt
- 31
- Ausschnitt
- 32
- Ausschnitt
- 33
- Mittellinie
- 34
- Mittellinie
- 35
- Boden