-
Die Erfindung betrifft ein Gargerät nach dem Patentanspruch 1.
-
Es sind Haushaltsgeräteeinheiten mit aus transparentem Material gefertigten Bauteilen, z. B. Türen mit Glasscheiben, und mit einem von einer Prägung, einem Aufdruck oder einem Aufkleber gebildeten optischen Funktionsmittel zum Erfüllen einer Kennzeichnungsfunktion bekannt.
-
Aus der
EP 1 183 964 A1 sind verschiedene Möbelstücke, beispielsweise ein Schrank oder ein truhenartiges Möbelstück, mit einer lichtabstrahlenden Fläche aus einem plattenförmigen Element bekannt. Dem plattenförmigen Element ist ein Leuchtmittel zugeordnet, welches von einer Stirnseite des plattenförmigen Elements her Licht in das plattenförmige Element hinein abstrahlt. Dieses Licht wird als Streulicht über die Fläche des plattenförmigen Elements, etwa im rechten Winkel zur Einstrahlrichtung, abgegeben. Manche der Möbelstücke, wie beispielsweise der Schrank oder das truhenartige Möbelstück, weisen Türen aus dem plattenförmigen Element auf.
-
Die Gebrauchsmusterschrift
DE 201 17 697 U1 offenbart eine Anzeigevorrichtung mit einem monolithischen, lichtleitenden Glaskörper und mit einem Leuchtmittel, das an dem Glaskörper angeordnet oder teilweise in den Glaskörper eingesetzt ist und zur Erzielung einer indirekten Beleuchtung durch einen Sichtschutz abgedeckt ist. Der durch seine Oberflächen begrenzte Innenraum des Glaskörpers weist eine mittels eines Lasers eingravierte Symboldarstellung auf, welche dreidimensional ausgebildet sein kann. Bei der Anzeigevorrichtung handelt es sich um ein Türschild mit integrierter Klingel, wobei ebenfalls eine Ausführung als Notbeleuchtung oder Werbeträger zum Einsatz kommen kann.
-
Aus der
EP 0 704 655 A1 geht ein Beleuchtungssystem hervor, das speziell für Bauteile mit einer geringen Ausdehnung in einer Richtung geeignet ist und somit beispielsweise im Automobilbereich Anwendung findet. Das Beleuchtungssystem umfasst zwei getrennt ausgebildete, jeweils aus einem transparenten Material gefertigte Bauteile, wobei zwischen den beiden getrennt ausgebildeten Bauteilen ein optisches Funktionsmittel angeordnet ist. An dem optischen Funktionsmittel kann ein Beugungsgitter angeordnet sein.
-
Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 100 64 118 A1 offenbart ein elektrisch betriebenes Haushaltsgerät in Form einer Waschmaschine, das auf einer Frontseite eines Gehäuses eine Beschriftung über die Herkunft des Geräts in Form eines aus einem Glaskörper geformten Markenzeichens aufweist. Das Markenzeichen ist aus einem Bauelement aus transparentem oder transluzentem Material hergestellt. Zudem ist das Markenzeichen mit einer auf der Innenseite des Gehäuses angebrachten Lichtquelle verbunden. Bei aktivierter Lichtquelle wird das Markenzeichen durch die Lichtquelle beleuchtet und strahlt Licht in Richtung eines Bedieners ab.
-
Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, ein Gargerät mit einem optischen Funktionsmittel und mit verbesserten Reinigungseigenschaften bereitzustellen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.
-
Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einer zumindest teilweise aus einem transparenten Material gefertigten Türscheibe mit einem optischen Funktionsmittel, wobei das optische Funktionsmittel zumindest teilweise von einem im Inneren des transparenten Materials angeordneten Lichtstreubereich gebildet ist, der eine Beugungsgitterstruktur bildet, die zur spektralen Zerlegung von Licht ausgelegt ist und der zum Erreichen einer Kennzeichnungsfunktion zumindest einen Teil eines Zeichens bildet. Es kann ein Gargerät mit verbesserten Reinigungseigenschaften und mit einem besonders effektvollen optischen Funktionsmittel erreicht werden. Strukturen des Funktionsmittels an einer Oberfläche der Türscheibe und eine dadurch bedingte Schmutzanfälligkeit können vorteilhaft zumindest reduziert werden. Ferner kann eine Beschädigung des im Inneren des transparenten Materials liegenden Lichtstreubereichs durch Putzmittel und/oder Putzwerkzeuge sicher vermieden werden.
-
Das optische Funktionsmittel soll insbesondere Beleuchtungs- und Kennzeichnungsfunktionen erfüllen, wobei Gargeräte häufig mit Markenzeichen und/oder Typennummern gekennzeichnet werden. Das Funktionsmittel kann alternativ oder zusätzlich auch andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Funktionen erfüllen, wie beispielsweise Verschönerungsfunktionen, Anzeigefunktionen usw. Der Lichtstreubereich kann sich sowohl durch Unterschiede in der Zusammensetzung des Materials als auch durch Unterschiede in der Struktur des Materials von anderen Bereichen der zumindest teilweise aus transparentem Material gefertigten Türscheibe unterscheiden. Als im Inneren des transparenten Materials angeordnet soll der Lichtstreubereich in diesem Zusammenhang gelten, wenn er zumindest im Wesentlichen vom transparenten Material hohlraumfrei umschlossen ist.
-
Durch einen Lichtstreubereich, der zum Erreichen einer Kennzeichnungsfunktion zumindest einen Teil eines Zeichens bildet, ist vorteilhaft eine effektvolle Kennzeichnung erreichbar, und es kann auf ein Aufdrucken, Aufkleben oder Einprägen der Kennzeichnung vorteilhaft verzichtet werden. Dabei sind sowohl Ausgestaltungen der Erfindung denkbar, in denen der Lichtstreubereich die Form eines Zeichens, zum Beispiel eines Markenzeichens, aufweist, als auch Ausgestaltungen, in denen das Zeichen durch den Lichtstreubereich auf eine Fläche, zum Beispiel auf den Fußboden, projiziert wird. Ein Anordnen eines Kennzeichens an einem eine Sichtscheibe umschließenden Rahmen kann vermieden werden, wodurch die Fläche der Sichtscheibe zumindest um die Fläche des Kennzeichens größer gestaltet werden kann. Zudem kann eine Sichtbehinderung aufgrund des Kennzeichens durch eine zumindest teilweise transparente Gestaltung desselben zumindest weitgehend vermieden werden.
-
Da der Lichtstreubereich zur spektralen Zerlegung von Licht ausgelegt ist, kann vorteilhaft ein weiteres Gestaltungsmerkmal erreicht werden. Dazu weist der Lichtstreubereich insbesondere die Beugungsgitterstruktur auf.
-
Eine besonders effektvolle Kennzeichnung kann erreicht werden, wenn zumindest der vom Lichtstreubereich gebildete Teil des Zeichens eine dreidimensionale Struktur aufweist, durch die zudem eine vorteilhafte Unabhängigkeit einer Wirkung der Kennzeichnung von einem Blickwinkel eines Betrachters erreicht werden kann.
-
Ist der Lichtstreubereich zum Erreichen einer Innenraumbeleuchtungsfunktion zum wenigstens anteiligen Umlenken von Licht in einen Innenraum ausgelegt, kann eine vorteilhafte, insbesondere gleichmäßige Ausleuchtung des Innenraums erreicht werden. Ein besonders fein strukturiertes und flexibel gestaltbares optisches Funktionsmittel kann erreicht werden, wenn der Lichtstreubereich durch Laserlicht zumindest teilweise in das Innere des transparenten Materials eingraviert ist. Dabei kann starkes Laserlicht in einem Punkt im Inneren des transparenten Materials, das zum Beispiel ein Glas oder ein spezieller Kunststoff sein kann, fokussiert werden, und das Material wird im Bereich des Punkts erhitzt. Dadurch ändern sich – zum Beispiel durch kleine Risse im Material – die optischen Eigenschaften desselben, und im Bereich des Punkts entsteht ein Lichtstreuzentrum. Durch ein entsprechendes Verfahren können dreidimensionale Strukturen in das Innere eines transparenten Materials eingraviert werden. Andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Methoden der Einarbeitung des Lichtstreubereichs in das Innere der aus transparentem Material gefertigten Türscheibe, zum Beispiel ein Eingießen, oder Verfahren unter Verwendung von Teilchen- oder Ionenstrahlen sind denkbar.
-
Eine vorteilhafte Unabhängigkeit des optischen Funktionsmittels von äußeren Lichtverhältnissen kann erreicht werden, wenn das Gargerät eine Lichtquelle zum Anstrahlen des Lichtstreubereichs aufweist. Zudem kann mittels der Lichtquelle eine vorteilhafte Innenbeleuchtungsfunktion erreicht werden.
-
Eine räumliche und optische Trennung von Lichtquelle und Lichtstreubereich kann vorteilhaft erreicht werden, wenn das Gargerät zumindest einen Lichtleiter aufweist, über den Licht von der Lichtquelle zum Lichtstreubereich leitbar ist. Dabei kann der Lichtleiter vorteilhaft kostengünstig einstückig mit zumindest einem Teilbereich der Türscheibe ausgeführt sein.
-
Zudem ist denkbar, dass das Funktionsmittel im Zusammenspiel mit der Lichtquelle eine Anzeigefunktion übernimmt. Dabei ist eine von einer anzuzeigenden Kenngröße abhängige Art der Anstrahlung des Lichtstreubereichs denkbar. Beispielsweise könnte ein Lichtstreubereich, der im Inneren einer Frontscheibe des Gargeräts angeordnet ist, in einer Farbe beleuchtet werden, die von einer Innenraumtemperatur des Gargeräts abhängig ist. Ferner kann der Lichtstreubereich als Projektionsfläche, beispielsweise eines Beamers, genutzt werden.
-
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
-
Es zeigen:
-
1 ein Gargerät mit einer Gargerätetür und
-
2 einen Schnitt durch eine Türscheibe im Bereich eines optischen Funktionsmittels, eine Lichtquelle und eine Befestigungsvorrichtung der Gargerätetür aus 1.
-
1 zeigt ein Gargerät 18 mit einer Gargerätetür 16, die eine aus Glas gefertigte Türscheibe 10 mit einem im Inneren des Glases angeordneten bzw. eingearbeiteten, als Lichtstreubereich 11 ausgebildeten optischen Funktionsmittel umfasst. Der Lichtstreubereich 11 erfüllt einerseits eine Kennzeichnungsfunktion, indem er die Form eines Firmenzeichens des Herstellers des Gargeräts 18 bildet, und erfüllt andererseits eine Innenbeleuchtungsfunktion, indem er seitlich von Lichtquellen 15, 15', 15'' her einfallendes Licht gezielt in einen Innenraum 12 des Gargeräts 18 streut.
-
Der Lichtstreubereich 11 besteht aus strukturellen Defekten im transparenten Glas der Türscheibe 10, wie insbesondere aus kleinen Rissen usw. An den Defekten wird das seitlich einfallende Licht wie an kleinen spiegelnden Flächen reflektiert und durch die Vielfalt der Formen und Ausrichtungen der Defekte in viele Richtungen gestreut. Ein erster Anteil des seitlich einfallenden Lichts wird zum Erreichen einer Innenraumbeleuchtungsfunktion in Richtung des Innenraums 12 umgelenkt, ein zweiter Anteil des seitlich einfallenden Lichts wird nach außen gestreut und erfüllt eine Kennzeichnungsfunktion für einen Betrachter, der das Zeichen bei geeigneter seitlicher Beleuchtung leuchtend wahrnimmt.
-
Die Lichtquellen 15, 15', 15'' sind in eine Befestigungsvorrichtung 14 der Türscheibe 10 integriert und beleuchten schmale Stirnseiten 19, 19', 19'' der Türscheibe 10, und zwar von unten, von einer linken und einer rechten Seite (1 und 2). Ein Anteil des Lichts aus den Lichtquellen 15, 15', 15'' weist einen Winkel zu parallelen Oberflächen 20, 21 der Türscheibe 10 auf, der einen Totalreflexionswinkel unterschreitet, der sich aus den Brechungsindizes des Glases, aus dem die Türscheibe 10 gefertigt ist, und von Luft ergibt, und wird abwechselnd an den parallelen Oberflächen 20, 21 total reflektiert. Teilbereiche der Türscheibe 10 zwischen den Stirnseiten 19, 19', 19'' der Türscheibe 10 und dem Lichtstreubereich 11 übernehmen dadurch eine Lichtleiterfunktion. Trifft das Licht im Lichtstreubereich 11 auf einen strukturellen Defekt, kann es durch Streuung den Absolutbetrag seines Winkels relativ zu den parallelen Oberflächen 20, 21 ändern, den Totalreflexionswinkel überschreiten und aus der Türscheibe 10 austreten.
-
Der Lichtstreubereich 11 wird durch Laserlicht eines gepulsten Lasers 17 in das Innere der Türscheibe 10 eingraviert. Die Türscheibe 10 wird aus einer für Frontverglasungen von Gargeräten üblichen Glasscheibe hergestellt. Zum Einarbeiten des Lichtstreubereichs 11 wird ein Lichtpuls des Lasers 17 in einem Punkt im Inneren der Türscheibe 10 fokussiert, wodurch sich das Glas in einem kleinen Bereich um diesen Punkt herum stark erhitzt. Dies führt zu Materialverspannungen, die wiederum zu kleinen Rissen führen, aus denen im Wesentlichen die oben genannten Defekte gebildet sind. Durch ein Verstellen des Lasers 17 oder durch ein Verschieben der Türscheibe 10 können Defekte gezielt an einem in der Höhe, der Breite und in der Tiefe bestimmten Ort in die Türscheibe 10 eingearbeitet werden. Das Ensemble der Defekte weist eine dreidimensionale Struktur auf und bildet einen dreidimensionalen Schriftzug. An einer Vorderseite bilden die Defekte eine Beugungsgitterstruktur, die zur spektralen Zerlegung von einfallendem Umgebungslicht ausgelegt ist und die den Lichtstreubereich 11 bei ausgeschalteten Lichtquellen 15, 15', 15'' in Regenbogenfarben schillern lässt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Türscheibe
- 11
- Lichtstreubereich
- 12
- Innenraum
- 13
- Laserlicht
- 14
- Befestigungsvorrichtung
- 15
- Lichtquelle
- 16
- Gargerätetür
- 17
- Laser
- 18
- Gargerät
- 19
- Stirnseite
- 20
- Oberfläche
- 21
- Oberfläche
