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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ver- und Entriegelung sowie Verstellung eines schwenkbaren Rückenlehnenteiles mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen.
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Aus der Druckschrift
DE 199 15 780 C1 ist eine Vorrichtung zur Verriegelung einer klappbaren Rückenlehne bekannt. Die Vorrichtung weist zu beiden Seiten des Sitzes angeordnete Beschläge auf. Die Beschläge umfassen jeweils einen sitzteilfesten vertikalen Flanschbereich und einen lehnenfesten Flanschbereich, welche um eine gemeinsame Klappachse gegeneinander verschwenkbar sind, und jeweils eine durch eine Rückstellfeder belastete, am lehnenfesten Flanschbereich angelenkte Verriegelungsklinke. Die Verriegelungsklinke ist mit einem Betätigungsgriff versehen und um eine zu der Klappachse parallele Achse verschwenkbar sowie in Ausgangsstellung fixierbar. Die Verriegelungsklinke fixiert im verriegelten Zustand die Rückenlehne durch Anlage einer Verriegelungsfläche an einer Gegenfläche, die am sitzteilfesten Flanschbereich vorgesehen ist, gegen Vorklappen und gibt im entriegelten Zustand die Rückenlehne durch Entfernen aus der Anlageposition frei, wobei ferner die Klappbewegung der Rückenlehne in die Gebrauchslage durch eine lehnenfeste Anschlagfläche und durch eine mit der Anschlagfläche zusammenwirkende sitzteilfeste Gegenanschlagfläche begrenzt wird. Zwischen lehnenfestem Flanschbereich und sitzteilfestem Flanschbereich ist eine Feder derart vorgespannt angeordnet, dass sie bei freigebender Verriegelungsklinke den lehnenfesten Flanschbereich nach vorn verschwenkt und in Ausgangsstellung der Verriegelungsklinke deren Verriegelungsfläche in Anlage an der Gegenfläche hält, wobei die Gegenfläche um die Achse der Verriegelungsklinke auf einem Kreisbogen verläuft und die lehnenfeste Anschlagfläche an einem schwenkbar am lehnenfesten Flanschbereich gelagerten Nocken vorgesehen ist und exzentrisch gekrümmt zu dessen Schwenkachse verläuft.
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Die Druckschrift
DE 29 723 876 U1 offenbart einen Kraftfahrzeugsitz mit zwei zueinander parallelen Gelenkbeschlägen, mit einem sitzteilfesten Gelenkteil und einem um eine horizontale Achse verschwenkbaren, der Lehne zugeordneten Gelenkteil, wobei der verschwenkbare Gelenkteil einen an der Lehne festen oberen Beschlagteil aufweist, der klappbar an einem unteren Beschlagteil angelenkt ist, wobei der untere Beschlagteil um die horizontale Achse verschwenkbar mit dem sitzteilfesten Gelenkteil verbunden ist. Der obere Beschlagteil weist einen Anschlagbereich auf, der in Benutzungsstellung der Lehne an einem Gegenbereich des unteren Beschlagteils liegt, wobei am unteren Beschlagteil eine federbelastete, um eine horizontale Achse verschwenkbare, hebelbetätigbare Klinke vorgesehen ist, die unter Federvorspannung in Benutzungslage der Lehne an einer Gegenfläche des oberen Beschlagteils anliegt und die Lehne in Benutzungsstellung fixiert, wobei die Klinke zur Freigabe des oberen Beschlagteils und damit der Lehne aus ihrer Verrastungsstellung derart verschwenkbar ist, dass deren Rückseite im vorgeklappten Zustand zumindest im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist, wobei die Klinken beider Gelenkbeschläge mittels eines Verbindungselementes starr miteinander verbunden sind.
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Die Druckschrift
US 5,997,090 A offenbart eine Scharniervorrichtung für einen Fahrzeugsitz umfassend eine Anschlussplatte mit einer ersten und zweiten Wange, wobei eine erste Wange an der Rückenlehne und eine zweite Wange an der Sitzfläche befestigt ist. Die erste Wange ist an der Anschlussplatte über einen Mechanismus verbunden, über den die Neigung der Rückenlehne in kontinuierlicher Weise eingestellt werden kann. Es wird ermöglicht, dass die zweite Wange über einen Verriegelungsmechanismus von dem gleichen Bedienelement gesteuert werden kann, wie der Mechanismus zum Einstellen der Neigung der Rückenlehne.
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Schließlich offenbart die Druckschrift
DE 44 00 911 A1 einen Drehgelenkbeschlag, der ein an einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes zu befestigendes, oberes Beschlagteil und ein an einem Sitzträger des Fahrzeugsitzes zu befestigendes, unteres Beschlagteil und ein dazwischen angeordnetes Taumelgetriebe für die Neigungsverstellung der Rückenlehne um eine Lehnenschwenkachse aufweist. Es ist vorgesehen, dass ein weiteres, unteres Taumelgetriebe angeordnet ist, dessen Schwenkachse parallel zur Lehnenschwenkachse verläuft, wobei zwischen der Lehnenschwenkachse und der Schwenkachse eine Verstellschwinge vorgesehen ist, so dass das untere Taumelgetriebe zwischen dem unteren Beschlagteil und der Verstellschwinge und das obere Taumelgetriebe zwischen der Verstellschwinge und dem oberen Beschlagteil angeordnet ist.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verletzungsrisikoarme Vorrichtung zur Klappung einer Rückenlehne gegenüber einem Sitzteil zu schaffen, die eine einfache mit einer für den Bediener übersichtlichen und flexiblen Verstellung zur Durchladung von Gegenständen aus einem Ladegutraum ermöglicht.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Es wird eine Vorrichtung zur Ver- und Entriegelung sowie Verstellung eines schwenkbaren Rückenlehnenteiles gegenüber einem Sitzteil eines Kraftfahrzeugsitzes vorgeschlagen, die zu beiden Seiten auf einer Schwenkachse angeordnete Schwenkverstellglieder umfasst, wobei die Lage einer Klappachse für eine Klappbewegung des Rückenlehnenteiles relativ zu der Schwenkachse durch Verstellung mindestens eines Schwenkverstellgliedes veränderbar ist und/oder das Rückenlehnenteil durch mindestens ein auf der Klappachse beabstandet zu dem mindestens einen Schwenkverstellglied angeordnetes Klappverstellglied in mindestens eine vorgebbare Position reversibel klappbar und ver- und entriegelbar ist, wobei die Verstellglieder und ein Auslöseelement zur Bewirkung einer Entriegelungsstellung ganz oder teilweise geschützt zwischen einer vorderen Blende und einer hinteren Blende einer Verkleidung der Vorrichtung angeordnet sind.
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Die Vorrichtung weist einen einfachen und nicht sperrigen Klappmechanismus auf. Die Bedienung zwischen reiner Verstellung um die Schwenkachse und/oder Klappung um die Klappachse ist getrennt voneinander angeordnet und ausführbar, so dass für den Bediener eine übersichtliche Bedienreihenfolge gegeben ist. Die Kombination des Schwenkverstellgliedes mit dem Klappverstellglied ist so kompakt ausgeführt, dass keine offen liegende Konstruktion vorhanden ist, sondern durch entsprechende Elemente zur Verkleidung der Vorrichtung ein Verletzungsrisiko ausgeschlossen ist. Der Rückenlehnenteilklapppunkt ist somit in vorteilhafter Wiese variabel verstellbar und verläuft nicht mehr wie bei bekannten Lösungen starr auf der Schwenkachse des Schwenkverstellgliedes zwischen Sitzteil und Rückenlehnenteil, wodurch ein höherer Komfort und eine Vereinfachung und Entflechtung von sonst notwendigen weiteren mechanischen Verstellgliedern erreicht wird.
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Der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugsitz weist einen Sitzteilrahmen und einen Rückenlehnenteilrahmen auf. Das Schwenkverstellglied zur Verstellung des Rückenlehnenteiles auf der Schwenkachse ist zwischen Rückenlehnenteil und Sitzteil am Sitzteilrahmen angeordnet. Das Klappverstellglied auf der Klappachse ist an dem Rückenlehnenteilrahmen oberhalb des Sitzteiles beabstandet zum Schwenkverstellglied anordbar. Die Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles relativ zum Sitzteil wird innerhalb des Schwenkverstellgliedes durch ein bekanntes Planetengetriebe übertragen. Dazu verfügt das Planetengetriebe über ein angeordnetes Adapterglied-Rückenlehnenteil, um die Schwenkbewegung auf das Rückenlehnenteil zu übertragen, und ein Adapterglied-Sitzteil, mit dessen Hilfe das Sitzteil gegenüber dem Planetengetriebe anordenbar ist.
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Bevorzugt weist das auf der Schwenkachse angeordnete Schwenkverstellglied ein auf der Schwenkachse angeordnetes erstes Bedienelement auf. Analog dazu weist das Klappverstellglied, welches auf der Klappachse angeordnet ist, ein zweites Bedienelement auf, welches beabstandet zum ersten Bedienelement entsprechend dem Achsabstand der Schwenkachse und der Klappachse positioniert ist.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das Rückenlehnenteil neben dem zweiten Bedienelement im Rückenlehnenteilrahmen auf der Klappachse ein Arretierungselement auf, an dem ein Hebelelement angreift, welches zwischen dem Adapterglied-Rückenlehnenteil und dem Arretierungselement eines Rückenlehnenteilrahmens angeordnet ist. Das Arretierungselement kann als eigenständiges Bauteil im Rückenlehnenteilrahmen oder durch den Rückenlehnenteilrahmen selbst ausgebildet sein. Adapterglied-Rückenlehnenteil und Arretierungselement sind über eine Buchse auf der Klappachse miteinander verbunden und eine Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles gegenüber dem Sitzteil wird über das auf der Schwenkachse angeordnete Planetengetriebe über das Adapterglied-Rückenlehnenteil auf die Buchse und damit auf das Arretierungselement übertragen, wodurch die Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles gegenüber dem Sitzteil unabhängig von der Bedienung des Klappverstellgliedes ausführbar ist.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist das Hebelelement über eine Hebelachse durch ein angeordnetes Auslöseelement gegen die Kraft eines Federelementes bewegbar, so dass das Hebelelement, welches bisher in das Arretierungselement eingreifend angeordnet ist, das Arretierungselement durch Freigabe von am Arretierungselement angeordneten Hebelverriegelungselementen freigibt. Nach Freigabe des Arretierungselementes durch das verlagerte Hebelelement ist das Rückenlehnenteil nach vorheriger Verstellung über die Schwenkachse nun über die Klappachse frei klappbar und durch Rücknahme der Betätigung des Auslöseelementes und unter Wirkung der Federspannung des Federelementes auf das Hebelelement ist das Rückenlehnenteil in einer gewünschten Position durch den Eingriff des Hebelelementes in oder zwischen angeordnete Hebelverriegelungselemente wieder verriegelbar.
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Schließlich ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung sowohl das Schwenkverstellglied als auch das Klappverstellglied über vordere und hintere Blenden geschützt angeordnet. Der Bediener braucht lediglich zur Durchführung der Klapp- beziehungsweise Schwenkbewegung beziehungsweise zur Entriegelung des Rückenlehnenteiles entweder das Schwenkverstellglied und/oder das Klappverstellglied gemeinsam mit dem Auslöseelement zur Ver- und Entriegelung beziehungsweise Schwenkung und/oder Klappung zu bedienen.
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Somit ist entweder eine Schwenkbewegung oder eine Klappbewegung, aber auch eine Schwenk-Klappbewegung gleichzeitig möglich.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Kraftfahrzeugsitz in Grundstellung;
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2 den Kraftfahrzeugsitz mit einem um eine Klappachse geklappten Rückenlehnenteil;
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3 den Kraftfahrzeugsitz mit einem um eine Drehachse und die Klappachse geschwenkten Rückenlehnenteil;
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4 den Kraftfahrzeugsitz mit einem um die Drehachse und die Klappachse geklappten Rückenlehnenteil;
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5 eine Explosionsdarstellung der Verriegelungsvorrichtung zur Dreh- und Klappbewegung des Rückenlehnenteiles;
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6 eine Schnittdarstellung durch die Verriegelungsvorrichtung im Bereich des Rückenlehnen-Klappverstellgliedes im verriegelten Zustand;
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7 eine Schnittdarstellung durch die Verriegelungsvorrichtung im Bereich des Rückenlehnen-Klappverstellgliedes im entriegelten Zustand;
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8 ein Feststellelement in Einzeldarstellung, und
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9 ein weiteres Feststellelement in Einzeldarstellung.
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1 zeigt einen Kraftfahrzeugsitz 102, der ein Sitzteil 12 und ein Rückenlehnenteil 14 sowie eine Kopfstütze 20 aufweist. In der dargestellten Seitenansicht der 1 besitzt das Sitzteil 12 einen Sitzteilrahmen 22 und ein sichtbares Sitzteilpolster 26 sowie einen Rückenlehnenteilrahmen 24. Auf einer Schwenkachse A zwischen Sitzteilrahmen 22 und Rückenlehnenteilrahmen 24 ist ein Schwenkverstellglied 18 angeordnet. Oberhalb des Schwenkverstellgliedes 18 zeigt die 1 auf einer Klappachse B ein Klappverstellglied 16, welches gemeinsam mit dem Schwenkverstellglied 18 eine Vorrichtung 10 bildet. Das Klappverstellglied 16 auf der Klappachse B ermöglicht ein reversibel klappbares Rückenlehnenteil 14 in und entgegen einer Fahrtrichtung unabhängig von dem Schwenkverstellglied 18 auf der Schwenkachse A.
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Eine Klappbewegung des Rückenlehnenteiles 14 zeigt 2. Die einzelnen dargestellten Teile der 2 und der nachfolgenden Figuren wurden jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen. In 2 ist das Rückenlehnenteil 14 nicht um die Schwenkachse A geschwenkt dargestellt, jedoch wurde das Rückenlehnenteil 14 vollständig durch Freigabe des Klappverstellgliedes 16 um die Klappachse B geklappt.
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3 zeigt eine veränderte Position des Rückenlehnenteiles 14 gegenüber dem Sitzteil 12 in der Art, dass das Rückenlehnenteil 14 auf der Schwenkachse A entgegen der Fahrtrichtung geschwenkt worden ist, wodurch eine nach hinten verlagerte Position des Rückenlehnenteiles 14 bewirkbar ist.
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4 zeigt – ausgehend von 3 –, dass eine anschließende Klappbewegung des Rückenlehnenteiles 14 gegenüber dem Sitzteil 12 um die Klappachse B durch Bedienung des Klappverstellgliedes 16 ebenfalls eine vollständige Klappung des Rückenlehnenteiles 14 bewirkt, wobei im Vergleich zwischen 4 und 2 das Rückenlehnenteil 14 in einer entgegen der Fahrtrichtung nach hinten verlagerten Position auf dem Sitzteil 12 beziehungsweise dem Sitzteilpolster 26 zur Auflage kommt. Die 1 bis 4 zeigen die grundsätzliche Wirkung der Erfindung.
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In 5 wird nachfolgend der detaillierte Aufbau des Schwenkverstellgliedes 18 und des Klappverstellgliedes 16, also der Vorrichtung 10, erläutert.
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5 zeigt in einer Explosionsdarstellung die Verriegelungsvorrichtung 10 zur Schwenk- und/oder Klappbewegung des Rückenlehnenteiles 14 gegenüber dem Sitzteil 12. Zur Darstellung der Zusammenhänge zwischen 5 und den 1 bis 4 zeigt 5 zunächst das Sitzteil 12, das Rückenlehnenteil 14 und den zugehörigen Sitzteilrahmen 22 beziehungsweise den Rückenlehnenteilrahmen 24. Dargestellt ist ebenfalls das sich innerhalb des Rückenlehnenteilrahmens 24 befindliche Sitzteilpolster 26. Wie bereits in den
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1 bis 4 beschrieben, ist das Rückenlehnenteil 14 gegenüber dem Sitzteil 12 um die Schwenkachse A beweglich angeordnet.
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Zur Übertragung der Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles 14 gegenüber dem Sitzteil 12 dient ein Planetengetriebe 28, welches ein Adapterglied-Sitzteil 72 und ein Adapterglied-Rückenlehnenteil 40 aufweist. Das Planetengetriebe 28 ist somit über die Adapterglieder 72, 40 einerseits am Sitzteil 12 und andererseits am Rückenlehnenteil 14 angeordnet. Seitlich des Planetengetriebes 28, gleichfalls auf der Schwenkachse A, ist eine Bowdenzugrolle 48 angeordnet, welche die Bewegung des Rückenlehnenteiles 14 gegenüber dem Sitzteil 12 über ein Übertragungsmittel 38 auf die gegenüberliegende Seite des Kraftfahrzeugsitzes 102 überträgt. Die Bowdenzugrolle 48 ist in einer Aufnahme 36 einer vorderen Blende 32 angeordnet, wobei der Bowdenzug 38 durch einen in der Aufnahme 36 nach unten gerichteten angeordneten Schlitz in der Bowdenzug-Aufnahme 36 und anschließend durch eine Öffnung 52 in der Sitzteilverkleidung 58 zur gegenüberliegenden Seite des Kraftfahrzeugsitzes 102 geführt und die Schwenkbewegung übertragen wird.
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Die vordere Blende 32 weist eine erste Blendenöffnung 76 und die Sitzteilverkleidung 58 weist eine Öffnung 74 in der Sitzteilverkleidung 58 auf. Von außen auf der Schwenkachse A ist ein erstes Bedienelement 68 angeordnet, welches auf der Bowdenzugrolle 48 und dem Planetengetriebe 28 zugewandten Seite geeignete Elemente aufweist, die eine Verschwenkung des Rückenlehnenteiles 14 gegenüber dem Sitzteil 12 durch eine Dreh-Betätigung des ersten Bedienelementes 68 ermöglichen.
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Zwar ist durch dieses erste Bedienelement 68 nach vollständiger Betätigung des ersten Bedienelementes 68 ebenfalls ein Nach-vorn-Schwenken des Rückenlehnenteiles 14 gegenüber dem Sitzteil 12 möglich, jedoch ist diese Schwenkbewegung nur auf der Schwenkachse A durchführbar und durch die Anordnung des Planetengetriebes 28 für den Bediener relativ mühsam. Zur Vereinfachung einer leichten und schnell durchführbaren Klappbewegung weist die Vorrichtung 10 das auf der Klappachse B angeordnete Klappverstellglied 16 auf, welches zunächst von außen nach innen betrachtet ein zweites Bedienelement 70 aufweist. Das zweite Bedienelement 70 verfügt ebenfalls über geeignete, zum Rückenlehnenteil 14 gerichtete Elemente, die innerhalb einer zweiten Blendenöffnung 78 in der vorderen Blende 32 liegend, oberhalb der ersten Blendenöffnung 76 angeordnet und zum Adapterglied-Rückenlehnenteil 40 gerichtet sind. Eine Rückenlehnenteilwelle 66 – in 5 nicht dargestellt – ist in einer Buchse 90 angeordnet. Die Buchse 90 ist in einer Adapteröffnung 82 des Adapterglied-Rückenlehnenteiles 40, einer dritten Blendenöffnung 80 einer hinteren Blende 34 bis hin zu dem Arretierungselement 50 an dem Rückenlehnenteilrahmen 24 des Rückenlehnenteiles 14 angeordnet. Die Buchse 90 ist mit dem Adapterglied-Rückenlehnenteil 40 verbunden.
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Dadurch, dass das Klappverstellglied 16 über die in 5 nicht dargestellte Buchse 90 an dem Adapterglied-Rückenlehnenteil 40 angreift, ist das Klappverstellglied 16 bei einer Schwenkbewegung des Rückenlehnenteiles 14 gegenüber dem Sitzteil 12 um die Schwenkachse A verschwenkbar. Die in dem Adapterglied-Rückenlehnenteil 40 und in der dritten Blendenöffnung 80 der hinteren Blende 34 angeordnete Buchse 90 weist auf der Klappachse B die Rückenlehnenteilwelle 66 – in 5 nicht dargestellt – auf, die in das dargestellte Arretierungselement 50 in das Rückenlehnenteil 14 hineingeführt ist.
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Zwischen der hinteren Blende 34 und dem Adapterglied-Rückenlehnenteil 40 ist ein Hebelelement 44 angeordnet, welches auf einer Hebelachse C verlagerbar ist. Die Hebelachse C wird durch einen quer zu der Schwenkachse A beziehungsweise B angeordneten Achsstift 56 gebildet, der in 5 in herausgezogener Position dargestellt ist, jedoch hinter dem Hebelelement 44 verläuft. Ein Auslöseelement 30 ist durch eine Öffnung 60 der vorderen Blende 32 und durch eine Ausnehmung 62 des Adapterglied-Rückenlehnenteiles 40 gegen die Kraft eines Federelementes 42, welches in einer Federelementaufnahme 46 sitzt, so angeordnet, dass nach Betätigung des Auslöseelementes 30 ein Eingriffselement 84 durch die Hebelwirkung des Hebelelementes 44 aus einem korrespondierenden Hebelverriegelungselement 64 des Arretierungselementes 50 heraus führbar ist.
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Als eine Ausführungsvariante ist als Eingriffselement 84 eine Nut 54 im Hebelelement 44 angeordnet, die in Verriegelungsstellung bei nicht betätigtem Auslöseelement 30 in das angeordnete Hebelverriegelungselement 64 – in 5 dargestellte bolzenartige, auf den Umfang der Klappachse B verteilte Nasen 98 – des Arretierungselementes 50 eingreifen. Die Entriegelung des Rückenlehnenteiles 14 wird nach Betätigung des Auslöseelementes 30 so lange bewirkt, bis das Auslöseelement 30 wieder freigegeben wird. Die Nut 54 des Hebelelementes 44 greift nach Verriegelung vorzugsweise wieder in das Hebelverriegelungselement 64 ein.
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Weitere Erläuterungen ergeben sich anhand der Darstellung der 6 und 7, während die 8 und 9 weitere Ausführungsvarianten von Eingriffselementen 84 mit korrespondierenden Hebelverriegelungselementen 64 zeigen.
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6 zeigt das Klappverstellglied 16 auf der Klappachse B oberhalb des Schwenkverstellgliedes 18. Das erste Bedienelement 68 des Schwenkverstellgliedes 18 ist am unteren Rand der Darstellung der 6 gerade noch sichtbar. 6 zeigt das Klappverstellglied 16 in Verriegelungsstellung, so dass ein Klappen des Rückenlehnenteiles 14 nicht möglich ist. Entlang der Klappachse B von links nach rechts betrachtet ist zunächst das zweite Bedienelement 70 angeordnet. Das zweite Bedienelement 70 schließt mit der Fläche der zum Kraftfahrzeugsitz 102 gerichteten Seite des zweiten Bedienelementes 70 im Wesentlichen mit der vorderen Blende 32 ab.
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Die Rückenlehnenteilwelle 66 weist einen Kragen 92 oder dergleichen auf, welcher durch am zweiten Bedienelement 70 angeordnete geeignete Stege 94 hintergriffen wird. Damit wird die Übertragung der Bewegung des zweiten Bedienelementes 70 auf die Rückenlehnenteilwelle 66 sichergestellt. Eine Drehbetätigung des zweiten Bedienelementes 70 wird so auf die Rückenlehnenteilwelle 66 direkt übertragen, jedoch nur dann, wenn das Auslöseelement 30 betätigt ist und eine Entriegelungsstellung bewirkt. Die Rückenlehnenteilwelle 66 ist in der Buchse 90 angeordnet, wobei die Buchse 90 so im Rückenlehnenteilrahmen 24 unter Aufnahme des Arretierungselementes 50 befestigt ist, dass das Rückenlehnenteil 14 durch Bedienen des Klappverstellgliedes 16 und Klappen um die Schwenkachse B auf der Rückenlehnenteilwelle 66 in der Buchse 90 schwenkbar und gelagert angeordnet ist. An der Buchse 90 greift ferner in Richtung des Schwenkverstellgliedes 18 das Adapterglied-Rückenlehnenteil 40 an, welches die Schwenkbewegung aus dem Schwenkverstellglied 18 in das Rückenlehnenteil 14 beziehungsweise in das Klappverstellglied 16 überträgt. Das Adapterglied-Rückenlehnenteil 40 geht, wie in 5 bereits beschrieben, von dem in 6 nicht dargestellten Planetengetriebe 28 aus und weist die Ausnehmung 62 auf, durch die das Auslöseelement 30 geführt ist. Das Auslöseelement 30 durchgreift ebenfalls die vordere Blende 32. Das Hebelelement 44, welches in einer geschwungenen Form ausgebildet ist, ist über den Achsstift 56 orthogonal zur Hebelachse C geführt.
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Da 6 das Klappverstellglied 16 in verriegelter Darstellung zeigt, ist das Auslöseelement 30 in nichtbetätigter Stellung dargestellt, wodurch das Hebelverriegelungselement 64 des Arretierungselementes 50 von dem oberen Ende des Hebelelementes 44 – der Nut 54 oder einer Öse 86 – umgriffen wird. Das Federelement 42 ist in einer Federelementaufnahme 46 angeordnet und in der dargestellten Position entspannt. Die Federelementaufnahme 46 ist an der hinteren Blende 34 angeordnet, die in der Schnittdarstellung direkt am Rückenlehnenteilrahmen 24 anliegt. Eine Verstellung des Rückenlehnenteiles 14 ist in dieser Position nicht möglich, da das Hebelelement 44 das auf der Rückenlehnenteilwelle 66 angeordnete Rückenlehnenteil 14 durch Eingriff des Hebelelementes 44 in die Hebelverriegelungselemente 64 nicht für eine Klappbewegung freigibt. Der Rückenlehnenteilrahmen 24 nimmt die Buchse 90 in einer umlaufenden Nut 96 im Arretierungselement 50 auf. In diesem Bereich sind im Schnitt sichtbar um die Buchse 90 kreisförmig angeordnet auf einem vorgebbaren Durchmesser verteilt die Hebelverriegelungselemente 64 angeordnet. Die Hebelverriegelungselemente 64 bilden im Wesentlichen das Arretierungselement 50 entweder als Rückenlehnenteilrahmen 24 als separates Bauteil oder integrierter Bestandteil des Rückenlehnenteilrahmens 24 aus. Denkbar ist auch eine Anordnung des selbstständig ausgebildeten Arretierungselementes 50, welches auf dem Rückenlehnenteilrahmen 24 aufgesetzt und mit ihm verbunden ausgeführt ist.
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7 zeigt im Wesentlichen die gleichen Teile wie 6, wobei gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen worden sind. Im Unterschied zu 6 ist das Klappverstellglied 16 in entriegelter Position dargestellt. Durch eine Auslösebetätigung (dargestellter Finger) am Auslöseelement 30 wird das Hebelelement 44 gegen die Kraft des Federelementes 42 über den Achsstift 56 über den auf der Hebelachse C gebildeten Hebel derart verlagert, dass die in 7 dargestellte Öse 86 am Ende des Hebelelementes 44 in das Hebelverriegelungselement 64 nicht mehr eingreift. Die Öse 86 ist neben der Nut 54 eine weitere Ausführungsvariante des Eingriffselementes 84. Durch diese Entriegelung ist das Rückenlehnenteil 14 nun durch das entriegelte Klappverstellglied 16 vom Schwenkverstellglied 18 getrennt und durch Drehen des zweiten Bedienelementes 70 ist das Rückenlehnenteil 14 auf der Rückenlehnenteilwelle 66 in der Buchse 90 auf der Klappachse B klappbar.
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Das hier aus dem Rückenlehnenteilrahmen 24 ausgeformte Arretierungselement 50 dreht sich um die Klappachse B. Das Rückenlehnenteil 14 wird dadurch gegenüber dem Sitzteil 12 geklappt. Die freie Klappung des Rückenlehnenteiles 14 ist so lange möglich, wie die Auslösebetätigung des Hebelelementes 44 durch das betätigte Auslöseelement 30 anhält. Wird die Auslösebetätigung nicht mehr bewirkt, greift die Öse 86 in einer vom Bediener vorgebbaren Position wieder in eines der Hebelverriegelungselemente 64 ein, das in 7 in der Ausführungsvariante bolzenartiger Nasen 98 ausgeführt ist, und positioniert das Rückenlehnenteil 14 in der gewünschten Position.
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8 und 9 zeigen die Ausführungsvarianten des Hebelelementes 44 gegenüber dem Arretierungselement 50. Die 8 und 9 zeigen jeweils eine verriegelte Stellung des Klappverstellgliedes 16, dadurch dass in 8 das Hebelelement 44 mit seiner Öse 86 gemäß 8 und einer Spitze 88 gemäß 9 in das Hebelverriegelungselement 64 in 8 als Ausführungsvariante der bolzenartigen Nase 98 und in 9 einer Nut 96 eingreift.
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9 zeigt das Arretierungselement 50, wobei das Hebelelement 44 mit einem Eingriffselement 84 mit der Spitze 88 zwischen Ausnehmungen der im Umfang angeordneten Hebelverriegelungselemente 64, als brückenartige Glieder 100 ausgeführt, eingreift.
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Werden die Hebelverriegelungselemente 64 der 8 und 9 entriegelt, bewegen sich die Hebelverriegelungselemente 64 in der gezeigten Pfeilrichtung und geben jeweils das Arretierungselement 50 frei, wodurch eine Klappung des Rückenlehnenteiles 14 – wie vorher beschrieben – durchführbar ist. Durch Rücknahme der Entriegelungsbetätigung an den Hebelelementen 44 ist eine Position gemäß 8 erreichbar. Das Hebelelement 44 greift mit seiner Öse 86 oder seiner Nut 54, in 8 nicht dargestellt, genau auf das Hebelverriegelungselement 64, die bolzenartige Nase 98.
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Zur Positionierung der Spitze 88 ist unter Auflage der Spitze 88 auf das Hebelverriegelungselement 64, den brückenartigen Gliedern 100, selbstständig ein Eingriff der Spitze 88 in eine der Ausnehmungen 104 zwischen den brückenartigen Gliedern 100 als Hebelverriegelungselement 64 ausführbar. Die Ausführung mit Spitze 88 und brückenartigen Gliedern 100 hat somit den Vorteil, dass ein Loslassen des Auslöseelementes jederzeit erlaubt ist, wodurch das Hebelelement 44 unter Spannungsabbau des Federelementes 42 mit der Spitze 88 über die Hebelachse C gegen die brückenartigen Glieder 100 gedrückt wird und bei weiterer Klappung nach Erreichen einer Ausnehmung 104 in diese eingreift und das Rückenlehnenteil 14 nun gegen ein Klappen auf der Klappachse B verriegelt. Die Ausführungsvariante mit den bolzenartigen Nasen 98 als Hebelverriegelungselement 64 und Öse 86 beziehungsweise Nut 96 als Eingriffselement 84 erfordert die Verriegelung durch Loslassen des Auslöseelementes genau in dem Augenblick, bei dem das Eingriffselement 84 mit dem Hebelverriegelungselement 64 korrespondiert.
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Die Vorrichtung 10 besitzt somit eine besonders flexible und leicht zu handhabende Kinematik und erlaubt eine Flachbauweise für einen in Klappstellung angeordneten Sitz. Die besondere Kapselung der Vorrichtung 10 vermeidet in vorteilhafter Weise jedes Verletzungsrisiko für den Bediener. Eine Durchladefunktion ist somit in einfacher Weise vorteilhaft sichergestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Sitzteil
- 14
- Rückenlehnenteil
- 16
- Klappverstellglied
- 18
- Schwenkverstellglied
- 20
- Kopfstütze
- 22
- Sitzteilrahmen
- 24
- Rückenlehnenteilrahmen
- 26
- Sitzteilpolster
- 28
- Planetengetriebe
- 30
- Auslöseelement
- 32
- vordere Blende
- 34
- hintere Blende
- 36
- Aufnahme
- 38
- Übertragungsmittel/Bowdenzug
- 40
- Adapterglied-Rückenlehnenteil
- 42
- Federelement
- 44
- Hebelelement
- 46
- Federelementaufnahme
- 48
- Bowdenzugrolle
- 50
- Arretierungselement
- 52
- Öffnung
- 54
- Nut
- 56
- Achsstift
- 58
- Sitzteilverkleidung
- 60
- Öffnung
- 62
- Ausnehmung
- 64
- Hebelverriegelungselement
- 66
- Rückenlehnenteilwelle
- 68
- erstes Bedienelement
- 70
- zweites Bedienelement
- 72
- Adapterglied-Sitzteil
- 74
- Sitzverkleidungsbefestigungsöffnung
- 76
- erste Blendenöffnung
- 78
- zweite Blendenöffnung
- 80
- dritte Blendenöffnung
- 82
- Adapteröffnung
- 84
- Eingriffselement
- 86
- Öse
- 88
- Spitze
- 90
- Buchse
- 92
- Kragen
- 94
- Stege
- 96
- Nut
- 98
- Nasen
- 100
- brückenartiges Glied
- 102
- Kraftfahrzeugsitz
- 104
- Ausnehmung
- A
- Schwenkachse
- B
- Klappachse
- C
- Hebelachse