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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung mit zueinander unter
einem stumpfen Winkel angeordneten Gleit- und/oder Förderbahnen
mit relativ zueinander bewegten oder beweglichen Bahnabschnitten,
insbesondere für
Werkzeugmaschinen oder Fördereinrichtungen.
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Eine
derartige bekannte Vorrichtung z.B. für Werkzeugmaschinen umfasst
Gleitbahnen an korrespondierenden Überlaufkeilen zur Positionierung
eines Füllschiebers
für eine
Hinterschnittformung in einem Presswerkzeug, wobei eine Positionierbewegung
des Füllschiebers
gegen Federwiderstand über korrespondierende,
schräg
angeordnete Steuerflächen
der Gleitbahnen erzielt ist bis zur gegenseitigen Anlage von im
wesentlichen parallel gerichteten Abstützflächen der Gleitbahnen.
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Korrespondierende Überlaufkeile
zum Bewegen eines Füllschiebers
in einem Presswerkzeug sind z. B. aus den „abstracts" der jap. Patent-Offenlegungsschriften Nr.07178464 AA
und Nr11347654 AA bekannt. Zum Einlegen eines durch Pressen umzuformenden
Blechteiles ist der im jeweiligen Bild ganz laußen dargestellte, über einen
Pressenstempel hubbewegliche Überlaufkeil
zunächst
außer
Eingriff mit dem am Füllschieber
angeordneten Überlaufkeil
gebracht. Zur Positionierung des Füllschiebers für einen
Pressvorgang trifft der hubbewegliche Überlaufkeil bei einer Abwärtsbewegung
mit seiner schrägen Steuerfläche auf
eine korrespondierende Steuerfläche
des anderen Überlaufkeiles
zu dessen seitlicher Verschiebung. Nachteilig bei dieser bekannten
Gestaltung ist, dass mit dem Verlassen der Steuerfläche des
hubbeweglichen Überlaufkeiles
von der korrespondierenden Steuerfläche des füllschieberseitigen Überlaufkeiles
an den jeweiligen Übergangskanten von
Steuerflächen
und Abstützflächen der
beiden Überlaufkeile
eine verschleißbedingte
Berührung auftritt,
die mit zunehmender Dauer zu einer Beschädigung der Übergangskanten sowie der Steuer-
und Abstützflächen führt.
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Zur
Vermeidung des Verschleißes
dieser Übergangskanten
ist es im Stand der Technik bekannt, in einem der Kantenbereiche
eines Überlaufkeiles
eine Rolle vorzusehen. Diese Rollen sind nur mäßig belastbar und bewirken
durch ihren funktionsbedingten Überstand über der
Gleitbahn zunächst eine
zusätzliche
Füllschieberbewegung
bis die jeweilige Rolle außerhalb
der aufeinanderliegenden Abstützflächen sich
befindet.
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Aus
der europäischen
Patentanmeldung
EP 1
044 739 A2 ist ein Presswerkzeug mit Überlaufkeilen bekannt, wobei
der mit einem Pressenstempel hubbewegliche Überlaufkeil anstelle einer
Steuerfläche
mit einer Rolle ausgerüstet
ist. Auch diese Anordnung ist in nachteiliger Weise nicht hoch belastbar.
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Der
Erfindung liegt als eine Aufgabe zugrunde, in der eingangs genannten
Vorrichtung z.B. für eine
Werkzeugmaschine anstelle der verschleißträchtigen Übergangskanten zwischen stumpfwinkelig
angeordneten Gleit- und/oder Förderbahnabschnitten
eine den Verschleiß weitestgehend
reduzierende Einrichtung vorzusehen.
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Diese
Aufgabe ist mit dem Patentanspruch 1 auf der Basis eines allgemein
formulierten Prinzips gelöst,
wonach im Bereich der stumpfwinkelig einander zugeordneten Gleit-
und/oder Förderbahnabschnitte
ein um eine Achse gesteuert drehbewegliches Element mit einem ebenen
Auflagebereich vorgesehen ist, wobei der in einer fluchtenden Position mit
einem der Gleit- und/oder
Förderbahnabschnitte angeordnete
Auflagebereich mittels des gesteuerten Elementes in eine fluchtende
Position mit dem anderen Gleit- und/oder
Förderbahnabschnitt
bewegbar ist und vice versa.
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Dieses
in baulicher Ausführung
vorteilhaft einfach zu realisierende Prinzip dient insbesondere als
Lösung
für Gleitbahnen
an korrespondierenden Überlaufkeilen
zur Positionierung eines Füllschiebers für eine Hinterschnittformung
in einem Presswerkzeug wobei eine Positionierbewegung des Füllschiebers über korrespondierende,
schräg
angeordnete Steuerflächen
der Gleitbahnen erzielt ist bis zur gegenseitigen Anlage von im
wesentlichen parallel gerichteten Abstützflächen der Gleitbahnen.
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Als
konkrete Lösungsmittel
des im Patentanspruch 1 beschriebenen Erfindungsprinzips werden für den bevorzugten
Anwendungsfall bei einer Werkzeugmaschine vorgeschlagen, dass jeder Überlaufkeil
im Übergangsbereich
seiner Steuerfläche
zur Abstützfläche eine
Ausnehmung aufweist zur Aufnahme eines als abgeflachte Walze gestalteten
Elementes, wobei die Abflachung einen sowohl mit der Steuerfläche als
auch mit der Abstützfläche bündig bzw.
fluchtend positionierbaren Auflagebereich bildet derart, dass die
beiden Walzen der korrespondierenden Überlaufkeile mittels des relativ
zu dem am Füllschieber
angeordneten Überlaufkeil
hubbewegten Überlaufkeiles
aus den mit den Steuerflächen
bündigen
Positionen in mit den Abstützflächen bündige Positionen
bewegungsabhängig
zwangsgesteuert gedreht sind und vice versa bzw. umgekehrt.
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Der
Vorteil der Erfindung ist, dass die verschleißträchtigen Übergangskanten zwischen den Steuer-
und den Abstützflächen der Überlaufkeile durch drehbeweglich
bzw. kippbeweglich gesteuerte Walzen mit ebenen Auflagebereichen
ersetzt sind. Mit diesen Einrichtungen ist der Verschleiß der Überlaufkeile
vorteilhaft reduziert.
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Diese
Zielsetzung wird mit einer ersten Ausgestaltung der konkreten Erfindung
dadurch unterstützt,
dass die Walzen beider Überlaufkeile
jeweils aus einem gehärteten
Stahl gebildet sind, wobei die in einem Überlaufkeil aus Stahl angeordnete
Walze am Außenumfang
sowie im Auflagebereich mit Schmiertaschen für ein Schmiermittel, insbesondere ein
Dauerschmiermittel versehen ist.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die
Anordnung der Walzen in den korrespondierenden Überlaufkeilen derart gestaltet
ist, dass in der Endphase zur fluchtenden Anordnung der Abstützflächen von
hubbewegtem und füllschieberseitigem Überlaufkeil
die Drehmittelpunkte bzw. Drehachsen der abgeflachten Walzen auf
einer zu deren aufeinanderliegenden Auflagebereichen senkrechten
Verbindungsgeraden liegen. Mit dieser Ausgestaltung ist das von
den Rollen her bekannte „Über-Anheben" des hubbewegten Überlaufkeiles
vorteilhaft vermieden.
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Zur
Verschleißminderung
an Überlaufkeilen mit
Walzen von relativ hohem Gewicht und/oder einem strengen Paßsitz in
der jeweiligen Ausnehmung des Überlaufkeiles
wird weiter vorgeschlagen, dass eine Walze eines Überlaufkeiles
eine radial gerichtete Mitnehmer-Nase aufweist, die in der Endphase
zur fluchtenden Anordnung der Abstützflächen beider Überlaufkeile
von einem am anderen Überlaufkeil
angeordneten Mitnehmer beaufschlagt ist zur zwangsgesteuerten Drehung
beider Walzen.
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Zur
einwandfreien Steuerung der beiden Walzen beim Vor- und Rücklauf des
hubbeweglichen Überlaufkeiles
wird schließlich
vorgeschlagen, dass beide Walzen jeweils mit einer Mitnehmer-Nase
ausgebildet sind, denen jeweils ein gesonderter Mitnehmer an jedem Überlaufkeil
zugeordnet ist.
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Die
Erfindung ist anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Überlaufkeilen
mit der erfindungsgemäßen Einrichtung
beschrieben, wobei die 1 – 3 einen Vorlauf korrespondierender Überlaufkeile
mit vorlaufgesteuerten Walzen wiedergeben und die 4 – 6 korrespondierende Überlaufkeile
mit gesondert vorlauf- und rücklaufgesteuerten
Walzen.
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Die
Erfindung ist bevorzugt für
Gleitbahnen an korrespondierenden Überlaufkeilen gemäß der z.B.
in dem bereits eingangs genannten „abstract" der
JP 07178464 AA aufgezeigten Bauart dargestellt, wobei
die Überlaufkeile
entsprechend der Darstellung im vorgenannten Dokument in bekannter
Weise der Positionierung eines Füllschiebers
für eine
Hinterschnittformung in einem Blech – Presswerkzeug dienen.
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Eine
Positionierbewegung des in den
1 –
6 nicht gezeigten Füllschiebers
in Richtung Zustellung zur Hinterschnittformung des im o.g. Dokumentes
gezeigten Presswerkzeuges ist in Übereinstimmung mit dem aufgezeigten
Stand der Technik über korrespondierende,
schräg
angeordnete Steuerflächen
1,
1' der Gleitbahnen
2,
2' der Überlaufkeile
3,
3' erzielt bis
zur gegenseitigen Anlage von im wesentlichen parallel gerichteten
Abstützflächen
4,
4' der Gleitbahnen
2,
2'. Hierbei entspricht
der Überlaufkeil
3 in
den
1 –
6 dem mit dem Füllschieber in
der
JP 07178464 AA verbundenen Überlaufkeil, während der Überlaufkeil
3' der
1 –
6 dem
an einem hubbeweglichen Pressenstempel angeordneten Überlaufkeil
entspricht.
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Zur
Vermeidung der im aufgezeigten Stand der Technik gemäß o.g. Patentdokumentes
verschleißträchtigen Übergangskanten
zwischen den Steuerflächen 1, 1' und den Abstützflächen 4, 4' ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass jeder Überlaufkeil 3, 3' im Übergangsbereich
seiner Steuerfläche 1, 1' zur Abstützfläche 4, 4' eine Ausnehmung 5, 5' aufweist zur
Aufnahme eines als abgeflachte Walze 6, 6' gestalteten
Elementes 7, wobei die Abflachung 8, 8' einen sowohl
mit der Steuerfläche 1, 1' als auch mit der
Abstützfläche 4, 4' bündig bzw.
fluchtend positionierbaren Auflagebereich bildet derart, dass die
beiden Walzen 6, 6' der
korrespondierenden Überlaufkeile 3, 3' mittels des
relativ zu dem am Füllschieber angeordneten Überlaufkeil 3 hubbewegten Überlaufkeiles 3' aus den mit
den Steuerflächen 1, 1' bündigen Positionen
in mit den Abstützflächen 4, 4' bündige Positionen
bewegungsabhängig
zwangsgesteuert gedreht sind beim Vorlauf des hubbeweglichen Überlaufkeiles 3', wie in den 1 – 3 gezeigt.
Beim Rücklauf
des hubbeweglichen Überlaufkeiles 3' läuft die
vorbeschriebene Steuerung der Walzen 6, 6' in gegensätzlicher
bzw. in umgekehrter Richtung ab. Bei entsprechend gewähltem Lagerspiel
der Walzen 6, 6' erfolgt
deren zwangsgesteuerte Drehung aus der Relativbewegung der beiden Überlaufkeile 3, 3'.
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Bekanntlich
sind korrespondierende Überlaufkeile 3, 3' aufgrund ihrer
Relativbewegungen aus für
Gleitbewegungen geeigneten, unterschiedlichen Materialien gefertigt,
wobei insbesondere die Paarung eines hubbewegten Überlaufkeiles 3' aus Bronze
mit einem Überlaufkeil 3 aus
gehärtetem
Stahl bevorzugt ist. Zur Reduzierung des Verschleißes der
erfindungsgemäßen Einrichtung
sind die Walzen 6, 6' beider korrespondierender Überlaufkeile 3, 3' jeweils aus
einem gehärteten
Stahl gebildet, wobei die im füllschieberseitigen Überlaufkeil 3 aus
Stahl angeordnete Walze 6 am Außenumfang sowie im ebenen Auflagebereich 8 mit
nicht gezeigten Schmiertaschen für
ein Dauerschmiermittel versehen ist.
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Zur
Erzielung eines spielfreien Wechsels von den Steuerflächen 1, 1' der Überlaufkeile 3, 3' zu deren Abstützflächen 4, 4' ist die Anordnung
der Walzen 6, 6' in
den korrespondierenden Überlaufkeilen 3, 3' derart gestaltet,
dass in der Endphase zur miteinander fluchtenden Anordnung der Abstützflächen 4', 4 von
hubbewegtem und füllschieberseitigem Überlaufkeil 3', 3 die
Drehmittelpunkte bzw. Drehachsen M,M' der Walzen 6, 6' auf einer zu
den aufeinanderliegenden Auflagebereichen 8, 8' senkrechten Verbindungsgeraden 9 liegen.
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Mit
der vorbeschriebenen Anordnung kann an den Walzen 6, 6' bei ausreichendem
Lagerspiel in den Ausnehmungen 5, 5' bei einem Bahnwechsel von den
Steuerflächen 1, 1' zu den Abstützflächen 4, 4' und vice versa
eine selbsttätige
Drehung ausgelöst sein.
Bei strengem Lagerspiel ist es vorteilhaft, wenn eine Walze 6 oder 6' eines Überlaufkeiles 3 oder 3' eine Mitnehmer-Nase 10, 10' aufweist, die
in der Endphase zur fluchtenden Anordnung der Abstützflächen 4, 4' beider Überlaufkeile 3, 3' von einem am anderen Überlaufkeil 3' oder 3 angeordneten
Mitnehmer 11, 11' beaufschlagt
ist zur zwangsgesteuerten Drehung beider Walzen 6, 6'. Vorzugsweise
sind zur einwandfreien Drehsteuerung der Walzen 6, 6' bei Vor- und
Rücklauf
bzw. Abwärts-
und Aufwärtsbewegung
des hubgesteuerten Überlaufkeiles 3' beide Walzen 6, 6' jeweils mit
einer Mitnehmer-Nase 10, 10' ausgebildet, denen jeweils ein
gesonderter Mitnehmer 11, 11' an jedem Überlaufkeil 3, 3' zugeordnet
ist.
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Im
Rahmen der Erfindung kann der in 1 gezeigte Überlaufkeil 3 als
ein Abschnitt einer nicht näher
dargestellten Fördereinrichtung
mit einem rampenartigen Förderbahnabschnitt 1 und
einem anschließend
horizontalen Förderbahnabschnitt 4 betrachtet
werden, wobei im Bereich der stumpfwinkelig einander zugeordneten
Förderbahnabschnitte 1 und 4 ein
um eine Achse M gesteuert drehbewegliches Element 7 mit
einem ebenen Auflagebereich 8 vorgesehen ist derart, dass
zum Bahnwechsel eines durch den Überlaufkeil 3' versinnbildlichten
Stückgutes
von der Rampe 1 zum Förderbahnabschnitt 4 der
in fluchtender Position mit der Rampe 1 angeordnete Auflagebereich 8 mittels
des gewichts- und/oder zwangsgesteuerten Elementes 7 in
fluchtende Position mit dem Förderbahnabschnitt 4 bewegbar
ist und umgekehrt. Eine das Erfindungsprinzip nutzende Fördereinrichtung
ist für
einen aufgabengemäßen kipp-
und damit stoßfreien
Transport von empfindlichem Stückgut
vorstellbar.
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Zu
dem im Patentanspruch 1 aufgezeigten Erfindungsprinzip sind im Vorstehenden
zwei bevorzugte Anwendungen dargestellt, die aber nicht als abschließend zu
betrachten sind, und somit im Rahmen der Erfindung weitere Anwendungen
möglich
erscheinen.