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Die
Erfindung betrifft eine Karosseriestruktur für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens
einer im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden seitlichen
Innenwand im Motorraum- oder
Kofferraumbereich und mit wenigstens einem Längsträger, der an der Innenwand befestigt
ist.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 100 23 193 A1 ist ein Fahrzeugaufbau für einen
Vorderwagen eines Kraftfahrzeugs bekannt, bei dem ein oberer Längsträger an einer
A-Säulenstruktur
des Kraftfahrzeugs befestigt ist. Der Längsträger ist einteilig ausgeführt und über eine
Strebe mit einem unteren Längsträger verbunden.
Auf den oberen Längsträger oder
Kotflügelträger wird
eine Kotflügelbank aufgesetzt,
an der dann ein Kotflügel
befestigt werden kann. Um Kotflügel
verschiedener Bauform anbringen zu können, ist die Kotflügelbank
mit dem oberen Längsträger verschraubt
und kann ausgetauscht werden.
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Bei
modernen Kraftfahrzeugen werden äußerst exakte
Passungen und vor allem exakte sichtbare Spalte zwischen den einzelnen
Bestandteilen der Fahrzeugbeplankung verlangt. Dies bedingt hohe Anforderungen
an die Maßhaltigkeit
der Karosseriestruktur. Demgemäss
sind die Anforderungen an die einzelnen Blechpressteile der Karosseriestruktur äußerst hoch.
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Mit
der Erfindung soll eine gegenüber
Toleranzen der Einzelteile unempfindliche Karosseriestruktur geschaffen
werden.
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Erfindungsgemäß ist hierzu
eine Karosseriestruktur für
ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer im wesentlichen in Fahr zeuglängsrichtung
verlaufenden seitlichen Innenwand im Motorraum- oder Kofferraumbereich
und mit wenigstens einem Längsträger, der
an der Innenwand befestigt ist, vorgesehen, bei der die Innenwand
in Längsrichtung
gesehen mit einem vorderen und einem hinteren Innenwandteil ausgeführt und
eine Verbindungsfläche
zwischen den beiden Innenwandteilen so ausgebildet ist, dass beim
Zusammenbau eine Position der beiden Innenwandteile relativ zueinander
parallel und senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung eingestellt werden
kann.
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Indem
die Innenwand aus zwei Innenwandteilen besteht, die beim Zusammenbau
zueinander eingestellt werden können,
ist es beim Zusammenbau möglich,
im wesentlichen unabhängig
von der Fertigungstoleranz der einzelnen Blechpressteile die Anschlusspunkte
für die
Karosseriebeplankung und für
Funktionsaggregate exakt einzuhalten. Eine Einstellung senkrecht
zur Fahrzeuglängsrichtung
erfolgt zweckmäßigerweise
parallel zu einer Fahrzeughochrichtung.
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In
Weiterbildung der Erfindung dient der wenigstens eine Längsträger als
Kotflügelträger, wobei der
Längsträger in Längsrichtung
gesehen in wenigstens zwei Längsträgerabschnitte
unterteilt und eine Verbindungsfläche zwischen den beiden Längsträgerabschnitten
so ausgebildet ist, dass beim Zusammenbau eine Position der beiden
Längsträgerabschnitte
relativ zueinander parallel und senkrecht zur Längsrichtung eingestellt werden
kann.
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Durch
diese Maßnahmen
kann der Längsträger beim
Zusammenbau maßgenau
ausgerichtet werden. Dies ist insbesondere für die Befestigung eines Kotflügels von
Bedeutung, da beispielsweise die Oberkante des Kotflügels mit
der Seitenkante der Motorhaube eine sichtbare Karosseriefuge definiert.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist der Längsträger mit wenigstens einem Abschlussteil
versehen, das den Längsträger in Längsrichtung
gesehen einseitig abschließt
und zur Befesti gung einer Fahrzeugabschlussbeplankung oder eines
Karosseriequerträgers
vorgesehen ist, wobei eine Verbindungsfläche zwischen Abschlussteil
und Längsträger so ausgebildet
ist, dass beim Zusammenbau eine Position von Abschlussteil und Längsträger relativ
zueinander parallel zur Fahrzeuglängsrichtung eingestellt werden
kann.
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Mittels
eines solchen Abschlussteils ist die Länge des Längsträgers einstellbar und da das
Abschlussteil zur Befestigung einer Fahrzeugabschlussbeplankung
oder eines Karosseriequerträgers,
an dem dann die Beplankung befestigt wird, dient, kann mittels des
Abschlussteils die Länge
des Fahrzeugs beim Zusammenbau eingestellt werden. Dies ist insbesondere
für die
Maßhaltigkeit
sichtbarer Karosseriefugen zwischen Fahrzeugabschlussbeplankung
und beispielsweise Kotflügel
von Bedeutung. Wird anstelle einer Fahrzeugabschlussbeplankung an
dem Abschlussteil aber beispielsweise ein Karosseriequerträger montiert,
kann dieser zur Halterung von Funktionsaggregaten dienen, die maßgenau zu
weiteren Funktionsaggregaten und zur Karosseriestruktur angeordnet
werden müssen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist der Längsträger einseitig mit einer A-Säulenstruktur
verbunden, ein bogenförmiger
Träger
ist einerseits mit dem Längsträger und
andererseits mit der A-Säulenstruktur
verbunden und ein Verstärkungsträger ist
zwischen der A-Säulenstruktur
und dem bogenförmigen Träger angeordnet,
wobei der bogenförmige
Träger, der
Längsträger und
der Verstärkungsträger mit
der Innenwand verbunden sind und wobei die Verbindungsfläche zwischen
bogenförmigem
Träger
und Verstärkungsträger und/oder
zwischen Verstärkungsträger und
A-Säulenstruktur
so ausgebildet ist, dass beim Zusammenbau eine Position von Verstärkungsträgern und
A-Säulenstruktur
bzw. bogenförmigem
Träger
relativ zueinander parallel zur Längsrichtung eingestellt werden
kann.
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Auch
durch diese Maßnahmen
wird die Unempfindlichkeit der Karosseriestruktur gegenüber Fertigungstoleranzen
der Einzelteile verringert.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Innenwand mit wenigstens einer
großflächigen Montagedurchgangsöffnung versehen.
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Durch
eine solche Montagedurchgangsöffnung
können
beispielsweise Funktionsaggregate am Motor montiert werden oder
für Wartungszwecke
zugänglich
gemacht werden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen
zeigen:
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1 eine perspektivische,
auseinandergezogene Darstellung einer linken Seite eines erfindungsgemäßen Karosseriestrukturabschnitts,
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2 eine Seitenansicht der
seitlichen Innenwand des erfindungsgemäßen Karosserievorbauabschnitts,
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3 eine Seitenansicht der
Innenwand der 2 mit
montiertem Längsträger,
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4 eine Seitenansicht des
an einer A-Säule
angebrachten erfindungsgemäßen Karosserievorbauabschnitts
und
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5 bis 7 unterschiedliche Zusammenbaustufen
der erfindungsgemäßen Karosseriestruktur.
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In 1 ist ein Seitenwandbereich
eines Motorraums einer erfindungsgemäßen Karosseriestruktur in auseinandergezogener
Darstellung abgebildet. Eine Innenwand eines Motorraums wird durch
ein hinteres Innenwandteil 10 und ein vorderes Innenwandteil 12 gebildet.
Zur Befestigung an den Innenwandteilen 10 und 12 ist
ein Längsträger vorgesehen,
der einen Längsträgerhauptabschnitt 14,
ein Längsträgerschließteil 16 und
ein Längsträgerabschlussteil 18 aufweist.
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Ebenfalls
zur Befestigung an den Innenwandteilen 10 und 12 ist
ein bogenförmiger
Träger 20 vorgesehen.
Im zusammengebauten Zustand ist der bogenförmige Träger 20 mit einem oberen
Ende am Längsträgerhauptabschnitt 14,
im wesentlichen über seine
gesamte Länge
mit der Innenwand und an seinem unteren Ende mit einer – in 1 nicht dargestellten – A-Säulenstruktur
verbunden. Ein Verstärkungsträger 22 dient
zur Abstützung
des bogenförmigen
Trägers 20 gegenüber der
A-Säulenstruktur
und ist im zusammengebauten Zustand mit der A-Säulenstruktur, mit dem bogenförmigen Träger 20 sowie
mit der Innenwand verbunden.
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Eine
Fahrzeuglängsrichtung
ist in der 1 mittels
eines Pfeiles 24 angedeutet. Es ist zu erkennen, dass die
Verbindungsflächen 26 und 28 des
hinteren Innenwandteils 10 bzw. des vorderen Innenwandteils 12 so
ausgebildet sind, dass die Position des hinteren Innenwandteils 10 und
des vorderen Innenwandteils 12 relativ zueinander beim
Zusammenbau parallel und senkrecht zur Längsrichtung 24 eingestellt
werden kann. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verbindungsflächen 26, 28 so gestaltet,
dass die Innenwandteile 10, 12 parallel zur Längsrichtung 24 und
parallel zu einer Fahrzeughochrichtung 30 relativ zueinander
verstellt werden können.
Dadurch kann die Gesamtlänge
der Innenwand eingestellt werden und darüber hinaus kann auch die Höhenlage
der beiden Innenwandteile 10, 12 relativ zueinander
eingestellt werden. Dies ist beispielsweise für die exakte Ausrichtung von
Anschlusspunkten für
Funktionsaggregate oder für
weitere Karosseriebleche von Bedeutung.
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Auch
die Bestandteile des Längsträgers, nämlich der
Längsträgerhauptabschnitt 14,
das Längsträgerschließteil 16 und
das Längsträgerabschlussteil 18 können beim
Zusammenbau zueinan der verstellt werden. Der Längsträgerhauptabschnitt 14 und
das Längsträgerschließteil 16 können beim Zusammenbau
relativ zueinander parallel zur Fahrzeuglängsrichtung 24 und
senkrecht zu dieser, speziell parallel zur Fahrzeughochrichtung 30 ausgerichtet werden.
Der Längsträgerhauptabschnitt 14 mit
dem daran befestigten Längsträgerschließteil 16 und
das Längsträgerabschlussteil 18 können relativ
zueinander parallel zur Fahrzeuglängsrichtung 24 eingestellt werden.
Durch diese Einstellbarkeit des Längsträgerabschlussteils 18,
das zur Befestigung eines vorderen Fahrzeugabschlusses vorgesehen
ist, lässt
sich im Ergebnis die Gesamtlänge
des Fahrzeugs auf ein exaktes Maß einstellen.
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In
den Seitenansichten der 2 bis 4 sind verschiedene Zusammenbaustufen
des erfindungsgemäßen Karosseriestrukturabschnitts
dargestellt.
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Die
Seitenansicht der 2 zeigt
die Innenwandteile 10 und 12 im zusammengebauten
Zustand. Es ist zu erkennen, dass wenigstens eine der Verbindungsflächen 26, 28 als
abgekröpfter
Blechstreifen ausgebildet ist, so dass die zusammengebaute Innenwand
eine im wesentlichen durchgehende Oberfläche aufweist. Beispielsweise
sind der Verbindungsbereich 26 und der Verbindungsbereich 28 entgegengesetzt
zueinander jeweils um die halbe Materialstärke des Innenwandteils 10 bzw. 12 abgesetzt.
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In
der Darstellung der 2 gut
zu erkennen ist eine großflächige Durchgangsöffnung 32 im
hinteren Innenwandteil 10. Diese Durchgangsöffnung 32 dient
als Montageöffnung,
um durch die Innenwand hindurch Montagearbeiten oder Servicearbeiten
im Motorraum vornehmen zu können.
Bei beengten Platzverhältnissen
im Motorraum können
durch die Durchgangsöffnung 32 auch
Funktionsaggregate in den Raum zwischen einer Außenbeplankung des Fahrzeugs
und der Innenwand vorragen.
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Die
Seitenansicht der 3 zeigt
die Innenwand mit dem daran befestigten Längsträgerhauptabschnitt 14 und
dem Längsträgerschließteil 16.
In der 3 ebenfalls angedeutet
sind die Fahrzeuglängsrichtung 24 und
die Fahrzeughochrichtung 30. Indem das Längsträgerschließteil 16 beim
Zusammenbau relativ zum Längsträgerhauptabschnitt 14 parallel
zur Fahrzeuglängsrichtung
und parallel zur Fahrzeughochrichtung 30 einstellbar ist,
können Anschlusspunkte
für einen
vorderen Kotflügel
bezüglich
ihrer Lage exakt ausgerichtet werden. Der Mehraufwand, der durch
das Anbringen des Längsträgerschließteils 16 gegenüber einem
einstückigen
Längsträger bedingt
ist, wird durch die größere Unempfindlichkeit
gegenüber
Toleranzen der einzelnen Blechpressteile aufgewogen. Dies gilt gerade
wegen der erheblichen Länge
des Längsträgers und
der bei modernen Fahrzeugen erforderlichen millimetergenauen Anbringung
der Fahrzeugaußenbeplankung.
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Die
Seitenansicht der 4 zeigt
den erfindungsgemäßen Karosseriestrukturabschnitt
im vollständig
zusammengebauten Zustand. Das hintere Innenwandteil 10 der
Innenwand ist mit einer A-Säulenstruktur 34 verbunden,
beispielsweise punktverschweißt,
und auch der Längsträgerhauptabschnitt 14 ist
mit der A-Säulenstruktur 34 fest
verbunden. Erst unmittelbar vor Anbringen der Fahrzeugaußenbeplankung
wird auch das Längsträgerabschlussteil 18 mit
dem Längsträgerhauptabschnitt 14 und
dem in der Darstellung der 4 nicht
sichtbaren Längsträgerschließteil verbunden.
Das Längsträgerabschlussteil 18 ist
relativ zum Längsträgerhauptabschnitt 14 und
dem Längsträgerschließteil 16 parallel zur
Fahrzeuglängsrichtung 24 einstellbar.
Da das Längsträgerabschlussteil 18 erst
dann mit dem Längsträgerhauptabschnitt 14 verbunden
wird, wenn dieser bereits, wie in der 4 dargestellt
ist, mit der A-Säulenstruktur 34 verbunden
ist, lässt
sich über
die Wahl der Lage des Längsträgerabschlussteils 18 im Ergebnis
die Gesamtlänge
des Fahrzeugs einstellen. Dies deshalb, da an dem Längsträgerabschlussteil 18 eine
Frontmaske des Fahrzeugs oder ein Querträger befestigt werden, der dann
zur Montage der vorderen Abschlussbeplankung dient.
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Weiterhin
ist in der Darstellung der 4 der bogenförmige Träger 20 zu
erkennen, der einerseits mit einer Unterseite des Längsträgerhauptabschnitts 14 und
andererseits mit der A-Säulenstruktur 34 verbunden
ist. Darüber
hinaus ist der bogenförmige
Träger 20,
der im Querschnitt U-förmig
ausgestaltet ist und an die Schenkel des U's anschließende Befestigungsstreifen
aufweist, mit diesen Befestigungsstreifen mit der Innenwand verbunden,
beispielsweise punktverschweißt.
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Zur
weiteren Stabilisierung der Karosseriestruktur dient der Verstärkungsträger 22,
der einerseits mit dem bogenförmigen
Träger 20 und
andererseits mit der A-Säulenstruktur 34 verbunden
ist. Auch der Verstärkungsträger 22 weist
im Querschnitt eine U-artige Form mit an die Schenkel anschließenden Befestigungsträger auf.
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Die
perspektivischen Darstellungen der 5 bis 7 zeigen analog zu den 2 bis 4 verschiedene Zusammenbaustufen der
erfindungsgemäßen Karosseriestruktur.
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Beim
Zusammenbau der Karosseriestruktur werden zunächst die Innenwandteile 10, 12 an
einer Fahrzeugspritzwand 36 befestigt und miteinander verbunden.
Nachfolgend wird der Längsträgerhauptabschnitt 14 mit
der Innenwand verbunden und die A-Säulenstruktur 34 wird
an die Spritzwand 36 angesetzt. Daraufhin können auch
der bogenförmige
Träger 20 und
der Verstärkungsträger 22 befestigt
werden. Der Verstärkungsträger 22 wird
dabei nach der Befestigung des bogenförmigen Trägers 20 an der Innenwand,
an dem bogenförmigen
Träger 20 und
an der A-Säulenstruktur 34 befestigt.
Die Verbindungsflächen
des Verstärkungsträgers 22 zum
bogenförmigen
Träger 20 bzw.
zur A-Säulenstruktur 34 sind
dabei in einer Weise ausgebildet, dass beim Zusammenbau der Verstärkungsträger 22 parallel
zur Fahrzeuglängsrichtung
relativ zu diesen eingestellt werden kann.
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Erst
nach den beschriebenen Zusammenbauschritten wird das Längsträgerabschlussteil 18 an den
Längsträgerhauptabschnitt 14 angesetzt.
Weiterhin werden zwei Kotflügelhalter 38, 40 auf
die Oberseite des Längsträgerhauptabschnitts 14 aufgesetzt.
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Insgesamt
wird durch die Erfindung eine stabile Karosseriestruktur geschaffen,
die bezüglich
der Lage der Anbindungspunkte für
Funktionsaggregate und/oder für
weitere Karosseriestrukturbestandteile einstellbar und dadurch toleranzunempfindlich
ist.