-
Die
Erfindung betrifft ein Halbleiterbauelement, das eine Feldstoppschicht
zur räumlichen
Begrenzung einer in dem Halbleiterbauelement ausbildbaren Raumladungszone
enthält.
-
Halbleiterbauelemente
mit Feldstoppschicht sind bekannt und werden auf vielfältige Art
und Weise eingesetzt. Eine detaillierte Beschreibung der technischen
Grundlagen von Halbleiterbauelementen mit Feldstoppschicht findet
sich beispielsweise in der Patentschrift
US 5,668,385 A [1]. Hier
soll im Folgenden nur eine kurze Zusammenfassung der Funktionsweise
derartiger Bauteile gegeben werden.
-
Feldstoppschichten
werden beispielsweise in Halbleiterbauelementen eingesetzt, die
in einer vertikalen pnp-Struktur mit einem an der Vorderseite befindlichen
sperrenden pn-Übergang
im n-Gebiet eine so geringe Dotierung aufweisen, dass sich das elektrische
Feld beziehungsweise die Raumladungszone im Sperrfall bis zu einem
rückseitigen
p-Gebiet ausdehnen würde.
Ein derartiges "Durchgreifen" des elektrischen
Feldes bzw. der Raumladungszone wird als "Punch-Through" bezeichnet und bewirkt, dass eine Durchbruchsspannung
des Halbleiterbauelements verringert wird. Durch das Verwenden einer Feldstoppschicht
(Feldstoppbauelemente) wird zwischen dem niedrig dotierten n-Gebiet
und dem rückseitigen
p-Gebiet ein zusätzliches,
etwas höher
dotiertes n-Gebiet eingebaut, durch die das elektrische Feld komplett
abgebaut wird. Damit kann der Punch-Through-Effekt sicher vermieden
werden. Halbleiterbauelemente mit Feldstoppschicht werden als Feldstoppbauelemente
bezeichnet und können beispielsweise
IGBTs (Insulated Gate Bipolar Transistor), MCTs (MOS Controlled
Thyristor), GTOs (Gate Turn-off Thyristor), ESTs (Emitter Switched Thyristor),
Thyristoren oder Bipolartransistoren sein. Auch Dioden können in
dieser Art ausgelegt werden, wobei in diesem Fall in der Regel ein
rückseitiges p-Gebiet
durch ein hochdotiertes n-Gebiet
ersetzt wird. Der vorgelagerte Feldstopp verhindert hierbei ein
Eindringen der Raumladungszone in das hochdotierte n-Gebiet.
-
Wenn
keine Feldstoppschicht verwendet werden soll, kann alternativ das
niedrig dotierte n-Gebiet so dick gemacht werden, dass das elektrische Feld
bzw. die Raumladungszone auch bei Anliegen einer hohen Spannung
noch "rechtzeitig" vor dem p-Emitter
innerhalb des niedrig dotierten n-Gebiets endet. Hierbei ist nachteilig,
dass im Vergleich zu Halbleiterbauelementen mit Feldstoppschicht
bei gleicher "Spannungsfestigkeit" eine deutlich höhere Bauelement-Dicke
erforderlich ist, womit hohe Durchlass- bzw. Schaltverluste auftreten.
Derartige Bauelemente werden als "NPT"-(Non-Punch-Trough)-
Bauelemente bezeichnet.
-
Feldstoppbauelemente
weisen jedoch folgende Nachteile auf: Beim Abschalten von beispielsweise
IGBTs oder beim Kommutieren von Dioden tritt am entsprechenden Halbleiterbauelement
eine Überspannung
auf, die durch den Stromrückgang
an immer vorhandenen parasitären
Induktivitäten
verursacht wird. Diese Überspannung
kann das Halbleiterbauelement zerstören, wenn eine zulässige Betriebsspannung
des Bauelements überschritten
wird. Weiterhin können
Probleme bei der Messung der Durchbruchspannung von Halbleiterbauelementen
auftreten. Während
eines derartigen Messvorgangs wird dem Halbleiterbauelement ein
definierter Strom eingeprägt
und die sich dabei ergebende Spannung gemessen. Der Messpunkt liegt
hierbei üblicherweise
in einem Steilanstiegbereich einer Durchbruchskennlinie. Bei Feldstoppbauelementen
kann die Durchbruchskennlinie bereits bei sehr kleinen elektrischen Strömen einen
negativen differentiellen Widerstand aufweisen. Ist dies der Fall,
so wird sich der Strom bei abnehmender Spannung auf ein Filament
zusammenziehen, wodurch das Halbleiterbauelement aufgrund der hohen
lokalen Strom- bzw. Verlustleistungsdichte im Allgemeinen zerstört wird.
-
In
der Druckschrift
DE
197 50 827 A1 ist ein Leistungs-Halbleiterbauelement beschrieben, das eine
Feldstoppschicht und mehrere p- bzw. n-Kanal-Transistoren (pn-Übergang
zwischen einem Emitter und der Feldstoppschicht sowie Gates, die gegenüber den
pn-Übergängen durch
eine Isolierschicht elektrisch isoliert sind) aufweist. Mittels
der p- bzw. n-Kanal-Transistoren
können
Kanäle
innerhalb der Feldstoppschicht
14 induziert werden, womit Stromflüsse durch
die Feldstoppschicht
14 hindurch erzeugbar sind.
-
Weiterhin
sei in diesem Zusammenhang auf die Druckschrift
DE 44 38 896 A1 verwiesen.
-
Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist, ein Halbleiterbauelement
mit Feldstoppschicht anzugeben, mit dem die oben beschriebenen Nachteile
vermieden werden können.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe stellt die Erfindung ein Halbleiterbauelement gemäß Patentanspruch
1 und 2 bereit. Vorteilhafte Ausführungen bzw. Weiterbildungen
des Erfindungsgedankens finden sich in den Unteransprüchen.
-
Das
erfindungsgemäße Halbleiterbauelement
weist ein Raumladungszonengebiet und eine Feldstoppschicht zur räumlichen
Begrenzung einer in dem Raumladungszonengebiet ausbildbaren Raumladungszone
auf. In der Feldstoppschicht ist wenigestens ein Teil eines p- oder
n-Kanal-Transistors vorgesehen. Das Gate des p- oder n-Kanal-Transistors
steht mit dem Raumladungszonengebiet in unmittelbarem Kontakt und
ist so angeordnet, dass in Abhängigkeit
der Ausdehnung der Raumladungszone oder in Abhängigkeit der Stärke eines
dazu korrespondierenden elektrischen Felds eine Potentialdifferenz
zwischen dem Gate und dem an das Gate angrenzenden Teil des Raumladungszonengebiets
entsteht, die ausreichend hoch ist, um einen p-/n-Kanal des p- oder
n-Kanal-Transistors ohne separate Ansteuerung zu induzieren/durchlässig zu
schalten, so dass ein Strom über
den p-/n-Kanal durch die Feldstoppschicht hindurchfließen kann.
-
Damit
ist es einerseits möglich,
die an dem Halbleiterbauelement anliegenden Spannungen ohne zusätzliche
Beschaltung auf einen Höchstwert zu
begrenzen, andererseits wird eine Durchbruchskennlinie erhalten,
die auch bei relativ großen
elektrischen Strömen
einen positiven differentiellen Widerstand aufweist.
-
Das
erfindungsgemäße Halbleiterbauelement
ist vorzugsweise so ausgelegt, dass wenigstens ein Teil der Feldstoppschicht
an eine Emitterschicht beziehungsweise Emitterbereich (im Folgenden
als Emitterschicht bezeichnet) des Halbleiterbauelements/des p-/n-Kanal-Transistors
angrenzt. Das Gate des p-/n-Kanal-Transistors
ist gegenüber dem
Raumladungszonen-Gebiet so angeordnet bzw. steht mit diesem derart
in Verbindung, dass eine Potenzialdifferenz zwischen dem Gate und
der Emitterschicht des Halbleiterbauelements bzw. des p-/n-Kanal-Transistors entsteht,
wobei die Höhe
der Potenzialdifferenz von dem Grad der Ausdehnung der Raumladungszone
bzw. der lokalen elektrischen Feldstärke in der Raumladungszone
abhängt.
Der p-/n-Kanal-Transistor ist hierbei so ausgelegt, dass ab Vorliegen
einer bestimmten Potenzialdifferenz das Gate einen p-/n-Kanal induziert/durchlässig schaltet.
-
Dazu
steht das Gate in unmittelbarem Kontakt mit dem Raumladungszonen-Gebiet
beziehungsweise ist Teil des Raumladungszonen-Gebiets. Alternativ
hierzu ist es möglich,
das Gate gegenüber dem
Raumladungszonen-Gebiet elektrisch zu isolieren und mit dem Raumladungszonen-Gebiet
lediglich über
eine eigens dafür
vorgesehene elektrische Verbindung zu kontaktieren. Durch entsprechende
Platzierung des in dem Raumladungszonen-Gebiet endenden Teils der
elektrischen Verbindung kann hierbei die bei Ausdehnung der Raumladungszone
auftretende Potenzialdifferenz zwischen dem Gate und der Emitterschicht
des Halbleiterbauelements bzw. des p-/n-Kanal-Transistors gezielt
eingestellt werden.
-
Die
erfindungsgemäße Halbleiterstruktur kann
prinzipiell in allen Halbleiterbauelementen Verwendung finden, die
eine Feldstoppschicht aufweisen, beispielsweise in einem IGBT-,
EST-, GTO- oder MCT-Bauteil, sowie in einem Thyristor, einem Bipolartransistor
oder einer Diode.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren in
beispielsweiser Ausführungsform
näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 ein
IGBT-Halbleiterbauelement gemäß dem Stand
der Technik mit zugehöriger
Feldverteilung des elektrischen Felds, das im Sperrfall durch das
Ausbilden der Raumladungszone hervorgerufen wird;
-
2 ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines Halbleiterbauelements mit Feldstoppschicht gemäß der Erfindung
mit zugehörigem
Potentialverlauf innerhalb und außerhalb eines Gates;
-
3 eine
bevorzugte Ausführungsform
eines IGBT-Halbleiterbauelements mit Feldstoppschicht als erstes
Anwendungsbeispiel der Erfindung;
-
4 eine
alternative Ausführungsform
eines IGBT-Halbleiterbauelements mit Feldstoppschicht als zweites
Anwendungsbeispiel der Erfindung;
-
5 eine
bevorzugte Ausführungsform
einer Diode mit Feldstoppschicht als drittes Anwendungsbeispiel
der Erfindung;
-
6 eine
Diode mit Feldstoppschicht gemäß dem Stand
der Technik;
-
7 ein
laterales IGBT-Halbleiterbauelement mit Feldstoppschicht als viertes
Anwendungsbeispiel der Erfindung;
-
8 ein
alternatives Ausführungsbeispiel eines
lateralen IGBT-Halbleiterbauelements mit Feldstoppschicht als fünftes Anwendungsbeispiel
der Erfindung.
-
In
den Figuren sind identische bzw. einander entsprechende Bauteile
bzw. Bauteilgruppen mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
1 zeigt
ein IGBT-Halbleiterbauelement 1, das folgendermaßen aufgebaut
ist: auf eine Rückseitenmetallschicht 2 ist
eine p-Emitterschicht 3 aufgebracht, auf der wiederum eine
n-Feldstoppschicht 4 vorgesehen
ist. Auf der n-Feldstoppschicht 4 ist ein n-Basisgebiet 5 vorgesehen,
dessen Dotierungsstärke
gegenüber
der der n-Feldstoppschicht 4 gering ist. In die Oberseite
des n-Basisgebiets bzw. der n-Basisschicht 5 sind ein erstes
und zweites p-Körpergebiet 6, 7 eingelassen.
Im ersten p-Körpergebiet 6 befindet sich
ein erstes n-Sourcegebiet 8;
analog hierzu ist im zweiten p-Körpergebiet 7 ein
zweites n-Sourcegebiet 9 vorgesehen. Das erste p-Körpergebiet 6 ist von dem
zweiten p-Körpergebiet 7 durch
das n-Basisgebiet 5 getrennt. Weiterhin ist eine Isolatorschicht (Oxidschicht) 10 vorgesehen,
die die Oberseite des n-Basisgebiets 5 sowie
Teile des ersten und zweiten p-Körpergebiets 6, 7 bzw.
des ersten und zweiten n-Sourcegebiets 8, 9 abdeckt.
Innerhalb der Oxidschicht 10 ist ein Gate 11 vorgesehen.
Von der Oxidschicht 10 nicht bedeckte Oberflächenteile
des ersten und zweiten p-Körpergebiets 6, 7 bzw.
des ersten und zweiten n-Sourcegebiets 8, 9 werden
durch eine Vorderseitenmetallschicht 12 bedeckt, die auch
die Oxidschicht 10 bedeckt.
-
Im
Sperrfall wird eine vom ersten und zweiten p-Körpergebiet 6, 7 ausgehende,
sich im n-Basisgebiet 5 ausbreitende Raumladungszone durch
die n-Feldstoppschicht 4 gestoppt, so dass sich die mit Bezugszeichen 13 gekennzeichnete
Feldverteilung ergibt.
-
In 2 ist
der schematische Aufbau eines erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements 1A mit Feldstoppschicht
anhand einer bevorzugten Ausführungsform
gezeigt. Der in 2 gezeigte Aufbau unterscheidet
sich von dem in 1 gezeigten Aufbau im Wesentlichen
dadurch, dass die p-Emitterschicht 3 sowie die n-Feldstoppschicht 4 durch
eine Isolatorstruktur 14 (beispielsweise Siliziumoxid)
durchbrochen werden. Die Isolatorstruktur 14 weist eine
hufeisenähnliche
Form auf, in die ein Gate 19 eines p-Kanal-Transistors
aufgenommen ist. Die Isolatorstruktur 14 isoliert das Gate 19 gegenüber der
Rückseitenmetallschicht 2.
In den Grenzbereichen, in denen die n-Feldstoppschicht 4 an die Isolatorstruktur 14 angrenzt,
ist jeweils ein p-Kanal induzierbar/auf Durchlass schaltbar (erster
und zweiter p-Kanal 15, 16). Eine Vorderseite
des in 2 gezeigten Halbleiterbauteils 1A ist
lediglich als schematischer pn-Übergang
mit einer Vorderseitenmetallschicht 12 und einer p-Schicht 17 angedeutet.
Diese beiden Schichten können
durch eine beliebige andere Struktur ersetzt werden. Der p-Kanal-Transistor
liegt innerhalb des mit Bezugszeichen 18 gekennzeichneten
punktierten Rahmens.
-
Durch
die Isolatorstruktur 14 wird bewirkt, dass bei Ausdehnung
der Raumladungszone auf ein Gebiet, das durch einen Pfeil 20 angedeutet
wird, innerhalb des Gates 19 ein geringeres Potenzial vorliegt,
verglichen zu Positionen, die auf der gleichen vertikalen Position
innerhalb der benachbarten, lateral angrenzenden n-Feldstoppschicht 4 bzw.
p-Emitterschicht 3 liegen.
Diese Potenzialdifferenz bewirkt das Induzieren der beiden p-Kanäle 15, 16 bzw.
das Schalten der beiden p-Kanäle 15, 16 auf
Durchlass.
-
In 2 ist
weiterhin ein Potentialverlauf 31 innerhalb des Gates 19 sowie
ein Potentialverlauf 32 außerhalb des Gates 19 gezeigt.
Der Potentialverlauf 31 innerhalb des Gates 19 ist
beispielsweise der Potentialverlauf, der sich ergibt, wenn man sich
entlang der linken Kante des Rahmens 18 bewegt. Analog hierzu
ergibt sich der Potentialverlauf 32 außerhalb des Gates 19,
wenn man sich entlang der rechten Kante des Rahmens 18 durch
das Halbleiterbauelement 1A bewegt. Die beiden Potentialverläufe 31, 32 sind
bis zu einem Potentialverlauf-Schnittpunkt 34 identisch,
dann spalten sie sich in zwei verschiedene Potentialverläufe auf,
so dass eine Potentialdifferenz 33 entsteht. Die Potentialdifferenz 33 liegt
zwischen dem Gate 19 und der p-Emitterschicht 3 an
und bewirkt, dass der erste bzw. zweite p-Kanal 15, 16 induziert/durchlässig gestaltet
wird. Mit anderen Worten: Die Potentialdifferenz steht als Gatespannung
für den
p-Kanaltransistor zur Verfügung.
Die Potentialverläufe
für die
in 3 bis 8 gezeigten Halbleiterbauelemente
sind hierzu analog. Da man streng genommen diese entlang eines nicht
gerade verlaufenden Pfads darzustellen hätte, sind der besseren Verständlichkeit
halber derartige Potentialverläufe nicht
gezeigt.
-
Der
in 3 gezeigte Aufbau eines erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements 1B unterscheidet
sich von dem in 2 gezeigten Aufbau dadurch,
dass die in 2 gezeigte Vorderseitenstruktur
(Vorderseitenmetallschicht 12, p-Gebiet 17) durch die
in 1 gezeigte Vorderseitenstruktur ersetzt ist. Weiterhin
steht das Gate 19 in direktem Kontakt mit dem n-Basisgebiet 5,
das heißt,
das Gate 19 besteht aus dem gleichen Material wie das n-Basisgebiet 5. Die
Funktionsweise der in 3 gezeigten Ausführungsform
entspricht der Funktionsweise der in 2 gezeigten
Ausführungsform.
-
Der
in 4 gezeigte Aufbau eines erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements 1C entspricht im
Wesentlichen dem in 3 gezeigten Aufbau, mit der
Ausnahme, dass das Gate 19 nicht vollständig aus dem Material des n-Basisgebiets 5 besteht
(also nicht homogen dotiert ist), sondern aus p- beziehungsweise
n-Schichten (Bezugszeichen 21 bzw. 22) besteht,
die Fortführungen
der lateral angrenzenden Halbleiterschichten (n-Feldstoppschicht 4 sowie p-Emitterschicht 3)
darstellen. Auch in diesem Fall wird aufgrund des Vorhandenseins
der Isolatorstruktur 14 eine Potenzialdifferenz zwischen
dem Gate 19 und der p-Emitterschicht 3 erzeugt,
wobei die Potenzialdifferenz bei Überschreiten eines gewissen
Potenzial-Schwellenwerts
die p-Kanäle 15, 16 (hier nicht
gezeigt) induziert/durchlässig
schaltet.
-
In 5 ist
als weiteres Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelements eine
Diode 1D mit Feldstoppschicht gezeigt. Der Aufbau dieser
Diode unterscheidet sich von dem in 4 gezeigten
Aufbau im Wesentlichen dadurch, dass die p-Emitterschicht 3 wenigstens
teilweise durch eine n+-Emitterschicht 24 ersetzt
ist. Die Vorderseite der Diode 1D wird durch eine p-Emitterschicht 23 und
eine darauf angebrachte Vorderseitenmetallschicht 12 gebildet.
Auch in diesem Fall wird aufgrund des Vorhandenseins der Isolatorstruktur 14 eine
Potenzialdifferenz zwischen dem Gate 19 und der p-Emitterschicht 3 erzeugt,
wobei die Potenzialdifferenz bei Überschreiten eines gewissen
Potenzial-Schwellenwerts die p-Kanäle 15, 16 (hier
nicht gezeigt) induziert/durchlässig
schaltet.
-
Das
in 6 gezeigte Beispiel einer Diode 1E mit
Feldstoppschicht gemäß dem Stand
der Technik unterscheidet sich von dem in 5 gezeigten Aufbau 1D einer
erfindungsgemäßen Diode
dadurch, dass die n-Feldstoppschicht 4 bzw. die n+-Emitterschicht 24 nicht
durch eine Isolatorstruktur 14 unterbrochen sind. Ein weiterer
Unterschied ist, dass in die n+-Emitterschicht 24 keine
p-Emitterschicht 3 integriert ist.
-
In 7 und 8 sind
zu den in den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen analoge laterale
Strukturen 1F, 1G von erfindungsgemäßen Halbleiterbauelementen
gezeigt. 7 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen lateralen
IGBT-Halbleiterbauelements 1F. Das n-Basisgebiet 5 ist
auf einer Oxid- bzw. Siliziumschicht (schwach p-dotiert) 25 aufgebracht.
In das n-Basisgebiet 5 ist ein p-Körpergebiet 6 sowie
eine p-Emitterschicht 3 eingelassen, wobei die p- Emitterschicht 3 durch
eine n-Feldstoppschicht 4 von dem n-Basisgebiet 5 getrennt ist.
Weiterhin ist auf dem p-Körpergebiet 6 eine
Emitterschicht 26 vorgesehen, und auf der p-Emitterschicht 3 eine
Kollektorschicht 27 vorgesehen.
-
Wenn
sich die Raumladungszone von dem p-Körpergebiet 6 ausgehend
in Richtung der n-Feldstoppschicht 4 ausbreitet, wird diese
durch die n-Feldstoppschicht 4 gestoppt. Die Isolatorstruktur 14 bewirkt
hierbei, dass zwischen dem links der Isolatorstruktur 14 und
dem rechts davon befindlichen Teil der n-Feldstoppschicht 4 bzw.
dem rechts davon befindlichen Teil der p-Emitterschicht 3 (die
zusammen ein Gate zum Induzieren eines p-Kanals 15 bilden)
eine Potenzialdifferenz entsteht, die groß genug ist, um den p-Kanal 15 zu
induzieren bzw. durchlässig
zu schalten.
-
Das
in 8 gezeigte Ausführungsbeispiel 1G eines
erfindungsgemäßen lateralen
IGBT-Halbleiterbauelements unterscheidet sich von dem in 7 gezeigten
Aufbau dadurch, dass anstelle der Isolatorstruktur 14 ein
zusätzliches
Gate 28 vorgesehen ist, das durch eine Isolatorschicht,
beispielsweise eine Oxidschicht 10 von dem n-Basisgebiet 5 elektrisch
isoliert ist. Das zusätzliche
Gate 28 ist jedoch mit einem innerhalb des n-Basisgebiets 5 gelegenen n-Gebiet 29 verbunden,
das eine etwas höhere
Dotierung als die des n-Basisgebiets 5 aufweist.
Die elektrische Verbindung des zusätzlichen Gates 28 mit
dem n-Gebiet 29 bewirkt, dass zwischen der p-Emitterschicht 3 und
dem zusätzlichen
Gate 28 eine Potenzialdifferenz entsteht, die ausreichend
ist, um einen p-Kanal 15 zu induzieren bzw. durchlässig zu
schalten. Die Potenzialdifferenz tritt auf, sobald eine sich von
dem p-Körpergebiet 6 ausbreitende Raumladungszone
das n-Gebiet 29 erreicht und dort ein elektrisches Feld
ausreichender Stärke
erzeugt. Durch Ändern
der Position des n-Gebiets 29 (z.B. in horizontaler bzw.
vertikaler Richtung) kann die Höhe einer
derartigen Potenzialdifferenz gezielt eingestellt werden.
-
Die
Erfindung lässt
sich auch wie folgt darstellen: Das grundlegende Prinzip der Erfindung
besteht darin, bei Feldstoppbauelementen die Feldstoppschicht durch
einen p-Kanal-Transistor
zu überbrücken, der
sich bei Anliegen einer vorbestimmten Kollektor-Emitter-Spannung
oder einer bestimmten an der Feldstoppschicht anliegenden Feldstärke von selbst
einschaltet und damit einen Stromfluss erzeugt.
-
Auf
diese Weise wird die Abschaltüberspannung
auf einen wert begrenzt, bei dem der p-Kanal-Transistor den von
den Streuinduktivitäten
erzwungenen Strom generiert. Da der Strom beim Einschalten des p-Kanal-Transistors
nicht plötzlich,
sondern erst allmählich
mit zunehmender Spannung ansteigt, ergibt sich auch eine Durchbruchskennlinie
mit positivem differentiellem Widerstand, so dass die Durchbruchspannung
problemlos gemessen werden kann. Der p-Kanal-Transistor hat als
Source einen rückseitigen
p-Emitter, als Drain ein vorderseitiges p-Gebiet (Kanalgebiet, Bodygebiet), wobei
eine die Sperrspannung aufnehmende Raumladungszone sich ausgehend
vom vorderseitigen p-Gebiet bis zum Feldstoppgebiet bzw. noch ein
Stück weit
in dieses hinein erstreckt. Der p-Kanal bildet sich in der Feldstoppschicht
zwischen dem p-Emitter und der Raumladungszone aus. Das Gate des
p-Kanal-Transistors hat keinen externen Anschluss, sondern steht
mit dem Ende der Raumladungszone in Verbindung und wird über die
durch die Raumladungszone erzeugte Potenzialdifferenz zum p-Emitter
eingeschaltet, sobald diese die Einsatzspannung des p-Kanal-Transistors überschreitet.
-
Die
Erfindung stellt somit Feldstoppbauelemente (IGBTs, ESTs, GTOs,
MCTs, Dioden und dergleichen) bereit, die einen n- oder p-Kanal-Transistor aufweisen,
wobei die Transistoren bei Anliegen einer bestimmten Kollektor-Emitter-Spannung
oder einer bestimmten an der Feldstoppschicht anliegenden Feldstärke von
selbst einschalten und damit einen Stromfluss erzeugen (2).
Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass in der Rückseite
des Feldstoppbauelements ein von der Rückseiten-Metallisierung isoliertes
Gate angeordnet wird, das zwischen einem mit der Rückseiten-Metallisierung
verbundenen Dotierungsgebiet und der im Sperrfall aufgespannten
Raumladungszone einen MOS-Kanal induzieren kann (2).
Das Gate kann mit der n-Basis in direktem Kontakt stehen. In 3 und 4 sind Ausführungsformen
gezeigt, bei denen das genannte Dotierungsgebiet der rückseitige
p-Emitter ist. In 5 ist eine Diode gezeigt, wobei
das genannte Dotierungsgebiet ein zum rückseitigen n-Emitter parallel
angeordnetes p-Gebiet ist. Das Gate kann hierbei wie die n-Basis
dotiert sein (2, 3) oder alternativ
wie die jeweils lateral angrenzenden Gebiete (4, 5)
oder auch anders (hoch n- oder p-dotiert, dotiertes Polysilizium).
-
Der
Vollständigkeit
halber sei erwähnt,
dass in [2] Bauelemente beschrieben werden, die sowohl auf der Vorderseite
als auch auf der Rückseite
schaltbare MOS-Kanäle
aufweisen. In [3] ist eine ähnliche Struktur
gezeigt, bei der die Gates jeweils in Trenchs (Gräben) angeordnet
sind. Weitere Strukturen mit Rückseitengates
sind in [4, 5] gezeigt. Bei all diesen Strukturen geht es darum,
das Rückseitengate
gezielt über
einen separaten zugehörigen
Anschluss zu schalten, um das Ein- oder Ausschalten oder auch die
Art des Durchlasszustandes zu beeinflussen.
-
Alle
beschriebenen Ausführungsformen
können
natürlich
invers dotiert sein, d. h. n- und p-Gebiete können miteinander vertauscht
sein.
-
Referenzen
-
-
- 1
- IGBT-Halbleiterbauelement
- 2
- Rückseitenmetallschicht
- 3
- p-Emitterschicht
- 4
- n-Feldstoppschicht
- 5
- n-Basisgebiet
- 6
- erstes
p-Körpergebiet
- 7
- zweites
p-Körpergebiet
- 8
- erstes
n-Sourcegebiet
- 9
- zweites
n-Sourcegebiet
- 10
- Oxidschicht
- 11
- Gate
- 12
- Vorderseitenmetallschicht
- 13
- Feldverteilung
- 14
- Isolatorstruktur
- 15
- erster
p-Kanal
- 16
- zweier
p-Kanal
- 17
- p-Schicht
- 18
- Rahmen
- 19
- Gate
- 20
- Pfeil
- 21
- n-Schicht
- 22
- p-Schicht
- 23
- p-Emitterschicht
- 24
- n+-Emitterschicht
- 25
- Oxid-
bzw. Siliziumschicht
- 26
- Emitterschicht
- 27
- Kollektorschicht
- 28
- zusätzliches
Gate
- 29
- n-Gebiet
- 30
- elektrische
Verbindung
- 31
- Potentialverlauf
innerhalb des Gates
- 32
- Potentialverlauf
außerhalb
des Gates
- 33
- Potentialdifferenz
- 34
- Potentialverlauf-Schnittpunkt