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Verfahren zur Herstellung einer Klebstoffmasse aus kautschukähnlichem
Dienpolymerisat und Phenolaldehydharzen, die zur Herstellung von druckempfindlichen
Klebbändern dient Die Erfindung bezieht sich auf Klebstoffmassen und auf Verfahren
zur Herstellung der Klebstoffe. Insbesondere findet die Erfindung Verwendung bei
druckempfindlichen Klebstoffen, wie sie zur Herstellung von druckempfindlichen Klebstreifen
verwendet werden, ist jedoch nicht auf diese Verwendung begrenzt. Vor allem bezieht
sich die Erfindung auf Klebstoffe für druckempfindliche Klebstreifen, die bei verhältnismäßig
hohen Temperaturen von 120 bis 200° C fest und klebkräftig bleiben.
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Druckempfindliche Klebstoffe und mit Klebstoff überstrichene Deckstreifen
u. dgl. sind bekannt. Diese Erzeugnisse enthalten für gewöhnlich einen Naturkautschuk
und ein mit diesem Kautschuk verträgliches thermoplastisches Klebharz. Der auf eine
biegsame Unterlage aufgestrichene Klebstoff ist bei gewöhnlichen Raumtemperaturen
sehr klebkräftig. Er hat das erforderliche vierfache Gleichgewicht an Adhäsion,
Kohäsion, Streckfähigkeit und Elastizität, so daß der Streifen stabil und klebfreudig
ist und dennoch von glatten nicht fasrigen Oberflächen, mit denen der Streifen zeitweilig
verbunden wird, ohne Abblättern oder Abschichten abgestreift werden kann. Der Streifen
kann jederzeit verwendet werden, erfordert kein Anfeuchten oder Erwärmen und haftet
sofort und zähe an den Oberflächen, an die er angedrückt worden ist, an.
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Bei höheren Temperaturen ist das Gleichgewicht der Eigenschaften in
vielen dieser Klebstoffmassen gestört, so daß ein Abblättern und Abschichten des
Klebstoffaufstriches erfolgt. Es sind Versuche gemacht worden, um den Kautschukbestandteil
teilweise zu vulkanisieren oder zu härten. Es sind auch Versuche gemacht worden,
Klebharze zu verwenden, die sehr viel höhere Schmelzpunkte haben. Es wurde auch
versucht, die Kohäsivfestigkeit der Klebstoffmasse bei hohen Temperaturen in anderer
Weise zu erhöhen. Bei allen diesen Versuchen wurde entweder die Klebfreudigkeit
oder Klebkräftigkeit des Klebstoffes vermindert oder zerstört, und zwar während
des Vulkanisierens oder bei der Lagerung, oder die Haftfähigkeit des Streifens ging
bei der nachfolgenden Wärmebehandlung verloren, so daß der Streifen nicht wieder
verwendet werden konnte, oder der Klebstoff erweichte beim Erwärmen, oder es traten
andere Mängel bei der Herstellung oder Aufbewahrung oder Verwendung des Klebstoffes
auf.
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Hauptziel der Erfindung ist die Herstellung eines druckempfindlichen
Klebstoffs, bei dem diese Nachteile oder andere Nachteile bekannter Klebstoffe vermieden
werden und der als Klebstoffaufstrich auf einer Streifenunterlage bei gewöhnlichen
Raumtemperaturen klebfreudig ist und seine Klebfähigkeit bei erhöhten Temperaturen
zwischen 120 und 200° C beibehält, ohne daß ein Erweichen erfolgt und der Streifen
beim Abheben von der Oberfläche, auf die der Streifen zeitweilig aufgebracht worden
ist, abblättert. Mit der Erfindung soll ferner ein Verfahren zur Herstellung von
Klebstoffen auf Kautschukgrundlage geschaffen werden, wobei diese Klebstoffe eine
verbesserte Warmfestigkeit haben. Andere Ziele ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung.
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Die Klebstoffmasse besteht in für Klebbänder bel,annter Weise aus
einer Kautschukgrundlage, die mittels einer Wärmeumsetzung mit einem verträglichen
wärrnehärtbaren Phenolaldehydharz zäh gemacht worden ist und die dann durch Kneten
in Gegenwart eines Klebharzes zur Verwendung als Klebstoff geeignet gemacht wird,
wie dies nachstehend ausführlich beschrieben ist.
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Solche bekannte vulkanisierte druckempfindliche Klebstoffe für Klebstreifen
sind bisher nach verschiedenen Verfahren hergestellt worden. Bei einem Verfahren
werden die Vulkanisierungsmittel der Klebstoffmasse durch Walzen oder Mischen zugesetzt,
die Masse wird dann auf eine zweckdienliche Unterlage aufgestrichen und der gestrichene
Bogen oder Streifen einer geregelten Erwärmung unterworfen. Bei einem anderen Verfahren
werden die Vulkanisierungsbestandteile dem Klebstoff zugesetzt, und die Masse
wird
vor dem Aufstreichen erwärmt. Da der druckempfindliche Klebstoff klebfreudig bleiben
muß, werden bei diesen Verfahren so kleine Mengen an Härtungsmitteln verwendet oder
so geringe Wärmegrade zur Einwirkung gebracht, daß das gewünschte Zähmachen ohne
wesentliche Verminderung der Klebfähigkeit erhalten wird. Das Vulkanisieren vor
dem Aufstreichen erfordert auch, daß die Masse nur bei einer Temperatur gehärtet
werden kann, hei der sie noch aufstreichfähig ist. Bei Verwendung sehr kleiner.
Härtemittel- oder Vulkanisierungsmittelmengen ist eine Gleichförmigkeit schwierig
zu erreichen. Teile des Einsatzes bleiben daher oft ungehärtet und erweichen bei
erhöhten Temperaturen. Bei einer Erhöhung der Härtemittelmenge und bei einer Verminderung
der Härtezeit und der Härtetemperatur ergibt sich eine gleichmäßigere, jedoch unvollständigere
Härtung, so daß kleine Mengen von nicht umgesetzten Härtemitteln zurückbleiben.
Das anschließende verlängerte Altern bei Raumtemperatur oder das Aussetzen auf höhere
Temperaturen für kurze Zeiten hat dann einen Klebrigkei.tsverlust infolge weiter
fortgesetzter Umsetzung zur Folge. Ausgedehntere Härtungen von Stoffen, die höhere
Mengen von Klebharten enthalten, ergeben harzartige Klebstoffmassen, die sehr elastisch
sind und die sehr schwer als glatter Aufstrich auf die Streifenunterlage aufgebracht
werden können.
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Erfindungsgemäß werden diese Schwierigkeiten und andere Schwierigkeiten
dadurch völlig vermieden, daß das Umsetzungsgemisch aus vulkanisierbarem Kautschukpolymerisat
und einem damit verträglichen wärmehärtbaren Phenolaldehydharz bei erhöhter Temperatur
ohne gleichzeitiges Rühren umgesetzt und dann die gehärtete Masse physikalisch bearbeitet
oder geknetet wird, bis die gewünschte Kombination von Eigenheiten erzielt ist.
Überraschenderweise ist der Klebstoff hierbei völlig stabil gegen weitere Erwärmung,
da er weder zu einer Paste oder zu einem pastenartigen Zustand erweicht noch seine
Klebfähigkeit verliert, wenn er bei Aufstrich auf einen Streifen weiter erwärmt
wird.
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Diese Eigenheiten und Ergebnisse lassen sich in folgender Weise erklären:
Da die Umsetzung bis zur Beendigung erfolgt, verbleiben in dem fertigen Klebstoff
keine nicht umgesetzten Bestandteile, die einen nachträglichen Verlust an Klebfähigkeit
oder eine andere Änderung in den Eigenschaften des Klebstoffes während der anschließenden
natürlichen Alterung oder unter erhöhter Temperatur verursachen könnten. Die ausgedehnte
Härtung des Polymerisats gemäß diesem Verfahren gibt die Sicherheit, daß alle Teile
des Kautschuks zu einem Zustand umgesetzt werden, bei dem sie bei erhöhten Temperaturen
nicht mehr plastisch sind. Das anschließende mechanische Kneten der Masse verteilt
die am höchsten gehärteten Teile und baut diese Teile ab, so daß sie auf Teilchen
vermindert werden, die annähernd die Größe der weniger hoch gehärteten und noch
klebenden Teile haben, so daß ein Gemisch entsteht, das klebfähig und hochgradig
homogen ist und auch eine hohe Innenfestigkeit oder Kohäsivkraft zeigt.
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Auf jeden Fall und ohne Rücksicht auf die Theorie sind die erfindungsgemäßen
Klebstoffmassen stabil gegen Erwärmung und haben eine hohe Haftfähigkeit. Die druckempfindlichen
Klebstoffe und insbesondere die nach den beschriebenen Prinzipien hergestellten
Klebstreifen sind dauernd klebfreudig und blättern nicht ab bei Temperaturen bis
zu mindestens 120° C tind in vielen Fällen bis zu 200° C und höher. Nachstehend
werden bestimmte Formeln und bei der Ausführung der Erfindung anwendbare Verfahren
gegeben, ohne jedoch die Erfindung hierdurch zu begrenzen. Die angegebenen Mengen
sind Gewichtsteile, sofern nicht anderes erwähnt ist.
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Beispiel l Kautschukartiges Butadietistyrolcopolymerisat (»GR-S «)
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 Zinkoxyd .................................:
20 Lecithin (kann weggelassen werden) ......... 2,5 Klebkunstharz (»Pentalyn Ha
Pentaerythritester) .................................... 10 I'lienc;laldehydharz
........................ 5 Das Lecithin vermindert die Klebrigkeit der Beschickung
im Walzwerk, ohne daß die Klebfähigkeit des fertigen Klebstoffes vermindert wird,
und ist daher eine Hilfe bei der Behandlung im Walzwerk Es können aber gleich gute
Klebstoffe auch ohne diesen Bestandteil hergestellt werden.
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»Pentalyn H«, der Pentaerythritester von hydriertem Baumharz, mit
einem Schmelzpunkt von 93° C ist ein typisches hochwirksames Klebharz, das mit (lein
Kautschukpolymerisat verträglich ist und eine niedrige Säurezahl aufweist.
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Das Phenolaldehydharz ist eine öllösliche wärmehartbare Type. Es ist
löslich in Trockenölen, verträgiich rnit dem Kautschukpolymerisat, fest bei Raumtemperatur,
schmilzt beim ersten Erwärmen zu einer Flüssigkeit und setzt sich bei einem weiter
fortgesetzten Erwärmen zu einer harten, unschmelzbaren Masse um. Diese Kunstharze
werden gewöhnlich dadurch hergestellt, daß Formaldehyd und substituierte Phenole,
beispielsweise Paratertiärbutylphenol, P,aratertiäratnyi1>lietiol oder Paraplienylphenol,
gleichzeitig umgesetzt werden und ein alkalischer Katalysator und mehr als eine
äquiniolekulare Menge von Aldehyd verwendet wird. Geeignet ist ein Phenolaldehydharz;
das bei etwa 100° C schmilzt und aus einem Päratertiiirbuty11)lienol-Formaldeliydharz
besteht, das mit einem alkalischen Katalysator und mit mehr als mit 1 älIol, d.
h. zwischen 1,5 und 2,0 Mol Formaldehyd für jedes Mol von substituiertem Phenol
hergestellt ist.
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Das kautschukartige Polymerisat wurde zuerst auf einer Kautschukmühle
oder einem Kautschukwalzwerk aufgewärmt und dann der übrige Teil der Bestandteile
dem @Z'alzwerk zugegeben. Es wird eine weiche klebrige Klebstoffmasse erhalten.
Diese Masse wurde in einen Autoklav eingesetzt und auf die Dauer von 3 Stunden bei
einem Dampfdruck von 2,1 kg/cni2 ohne Rühren erwärmt. Die gekühlte Masse war fest
und elastisch und nur etwas klebrig: Die: 1%lasse wurde dann in das Kautschukwalzwerk
zurückgebracht und gewalzt, wobei die Walzen einen so geringen Abstand voneinander
hatten, daß die Kautschukmasse im höchsten Maße niedergebrochen wurde:. Liti unter
diesen Verhältnissen erfolgendes Walzen homogenisierte und erweichte die Masse in
6 Minuteil, gerade über den Punkt hinaus, bei dem die Masse zuerst eine glatte dünne
Schicht auf den Walzwerkswalzen bildete. Die Beschickung wurde dann in 400 Teilen
Heptan dispergiert, das 10 Teile Alkohol als Mittel zur Verminderung der Viskosität
enthielt; Dann wurden weitere 37 Teile »Pentalyn H«-Klebharz in die Lösung eingemischt.
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Die :-Tasse wurde auf eine feste Papierunterlage z;ufgestrichen und
getrocknet: Der gestrichene Bogen wurde in schmale Breiten zerschnitten und auf
Rgllen
aufgewickelt, wie sie die üblichen druckempfindlichen Klebstoffstreifen
haben.
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Der Streifen wurde auf Temperaturwiderstand geprüft, indem der Streifen
all eine Metallfläche angeklebt wurde, dann eine Erwärmung auf 120° C erfolgte und
dann der Streifen bei dieser Temperatur langsam abgestreift wurde. Der Klebstoff
blätterte nicht ab und blieb auch nicht an der Metallfläche zurück. Bei einem anderen
Versuch wurde der Streifen vor seinem Abstreifen für die Dauer mehrerer Stunden
an der Metallfläche belassen. Nach dem Abheben war die Klebstofffläche immer noch
klebfreudig.
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Bei einer Änderung des beschriebenen Beispiels wurden das 1_ecithin
und das Klebharz während der Misch- und Erwärmungsstufe weggelassen. Die entstehende
Mischung klebte in dem Walzwerk oder in einem kräftigen Innenmischer nicht zusammen
und kann daher für sich nicht richtig geknetet werden. E5 wurde deshalb eine kleine
Menge des Klebharzes zum Walzwerk oder dem Mischer zugesetzt und mit der sonst krümeligen
Masse so lange vermischt, bis ein Kneten erfolgen konnte, bei dem der Einsatz bald
glatt, homogen und dispergierbar in Heptan wurde, um eine aufstrichfähige Masse
zu bilden. Beim Aufstrich in dieser Form ist der Klebstoff im wesentlichen nicht
klebrig gegenüber einer Berührung und gegenüber Stall, Glas und vielen anderen Oberflächen
und kann eigentlich nicht als ein druckempfindlicher Klebstoff bezeichnet werden.
Der Zusatz von weiteren lOengen von Klebharz erhöhte jedoch die Klebfähigkeit, und
die entstehende Mischung bildete nach ihrem Aufstrich auf eine biegsame Unterlage
einen hochwertigen warmfesten druckempfindlichen Klebstoffstreifen. Beispiel 2 Kleine
Mengen eines schwefelartigen Vulkanisierungsmittels werden, wenn auch nicht unbedingt,
aber vorzugsweise zugesetzt, wenn natürlicher Kautschuk ganz oder zum Teil für das
kautschukartige Polymerisat des Beispiels 1 gesetzt wird.
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Kautschuk geräuchert) .. .. .. .. .. .. .. ....... 100 Zinkoxyd ...
.. ............................. 10 Klebkunstharz ..............................
10 Schwefelvulkanisierungsmittel Dipentamethylenthiura.mtetrasulfid ......................
0,5 Phenolaldehvdharz .......'................... 10 Der Kautschuk wurde aufgewärmt
und die anderen Bestandteile wie im Beispiel 1 im Walzwerk zugegeben. Das Gemisch
wurde für die Dauer von 3 Stunden unter einem Dampfdruck von 2,1 kg/cm2 in einem
Autoklav erwärmt und wurde dann für die Dauer von 10 Minuten in einem geschlossenen
Walzwerk und mit Zusatz von 15 Teilen eines reinen thermoplastischen Kohlenwasserstoffterpenharzes,
das bei annähernd 115° C schmilzt und die Säurezahl Null hat, gewalzt. Hierbei bildete
der Einsatz eine glatte, gleichmäßige Schicht über den Walzwerkswalzen. Eine kleine
Menge konnte in Heptan dispergiert werden, und zwar mittels eines schnell umlaufenden
Rührers nach Art des »Lightnin«-Mischers. Der gewalzte Einsatz wurde dann in 500
Teile Heptan dispergiert, die 25 Teile des genannten Terpenharzes und 10 Teile Äthylalkohol
enthielten. Nach dem Aufstrich auf eine feste Faserunterlage und nach dem Trocknen
war die Klebstoffschicht sehr klebfreudig. Der Streifen verlor seine Klebfähigkeit
nicht, wenn er an einer Metallunterlage für die Dauer mehrerer Stunden auf 200°
C erwärmt wurde. Der Streifen konnte von einer heißen Metallunterlage bei 120 bis
150° C ohne Abblättern der Klebstoffschicht abgestreift werden.
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Beispiel 3 Kautschuk ... .. .. ......................... 100 Zinkoxyd
....................:............ 10 Klebharz wie im Beispiel 2 ................
10 F'henolaldehydharz wie im Beispiel 2 . .. .. .. . 10 Schwefelvulkanisierungsmittel
wie im Beispiel 2 .................................. 0,75 Der Kautschuk und die
übrigen Bestandteile werden im Walzwerk bis zum glatten Zustand miteinander verbunden,
für die Dauer von 3 Stunden unter einem Dampfdruck von 2,1 kg/cm2 in einem Autoklav
erwärrnt und für die Dauer von 5 Minuten in einem geschlossenen Walzwerk gewalzt,
wobei weitere 20 Teile des Klebharzes zugegeben werden.
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Der gewalzte Klebstoff wurde dann in einer Lösung dispergiert; sie
bestand aus: Terpenklebharz wie im Beispiel 2 ............. 20 I-Ieptan
........ » ............................. 450 Alkohol .....................................
10 Die entstehende Klebstoffmasse wurde auf bieg-, Same Unterlagen aufgestrichen,
um warmfeste, druckempfindliche Klebestreifen herzustellen.
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Die Klebestoffmasse dieses Beispiels war etwas fester als die Klebestoffmasse
des Beispiels 2, und der bestrichene Streifen widerstand höheren Temperaturen ohne
Verlust an Klebrigkeit. Die Klebstoffschicht hol> sich nicht ab oder schichtete
sich nicht ab, Nvenn der Streifen von einer Metallplatte bei 200° C abgezogen wurde.
Die Streifen, die auch höheren Temperaturen, z. B. bis zu 260 oder selbst 315° C,
widerstanden, können gegebenenfalls auf warmfestes und für Sauerstoff undurchlässiges
Unterlagematerial aufgestrichen werden, an dem der Klebstoff wirksam haftet. Ein
derartiges Unterlagematerial ist eine anodisierte Aluminiumfolie.
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Eine weitere Verbesserung der Warmfestigkeit kann dadurch erhalten
werden, wenn in den Beispielen 2 und 3 für einen Teil oder für den gesamten Naturkautschuk
die im Beispiel 1 verwendeten kautschukartigen Butadienstyrolcopolymerisate ersetzt
werden und wenn für das genannte »Terpenharz« das eben beschriebene »Pentalyn H«-Klebharz
gesetzt wird.
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In diesen Formeln ist Zinkoxyd oder Zinkresinat oder irgendein anderer
gleichwertiger Aktivator erforderlich, um die Härteumsetzung zu bewirken.
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Die Menge des Phenolaldehydharzes ist von 3 bis 15 Harzteilen
zu 100 Teilen des Kautschukpolyrnerisates wirksam geändert worden. Bei weniger als
etwa ;? Teilen erweicht der Klebstoff bei der Erwärmung auf 120° C. Bei einem Zusatz
von mehr als 15 Teilen Phenolaldehyd ist die Anfangsklebrigkeit des Klebstoffes
unerwünscht niedrig und kann durch Verlängern des zweiten Walzzyklus oder durch
Erhöhen der Klebstoffharzmenge nicht vergrößert werden; ohne daß gleichzeitig der
Widerstand des Klebstoffes gegen hohe Temperaturen abnimmt.
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Wie im Beispiel 1 beschrieben, ist das Phenolharz allein bei der Umsetzung
mit dem Kautschuk wirksam, um bei der richtigen Zumischung ein warmfestes Kleberzeugnis
zu bilden. Dies gilt besonders für Klebstoffe auf Butadienstyrolcopolymerisatgrundlage
oder für Klebstoffe, die auf Gemischen aus Butadienstyrolkautschuk und anderen kautschukartigen
Polyrnerisaten beruhen. Dies gilt auch für Klebstoffe auf
der Grundlage
von Naturkautschuk. Die letzterwähnten Klebstoffe können, insbesondere hinsichtlich
ihres Widerstandes gegen Erweichen bei erhöhten Temperaturen auch weiterverbessert
werden, wenn kleine Mengen von Schwefelvulkanisierungsmitteln, beispielsweise Dipentamethylenthiuratntetrasulfid
wie im Beispiel 2 und 3, eingeschlossen werden. Andere Schwefelvulkanisierungsmittel
einschließlich Kombinationen von organischen oder anorganischen Beschleunigern mit
kleinen Mengen von freiem Schwefel können verwendet werden. Zur bequemeren Handhabung
der erforderlichen kleinen Mengen wird vorzugsweise Dipentametylenthiuramtetrasulfid
od. dgl. verwendet, und zwar in Mengen nicht über 1,5 Teil, bezogen auf 100 Teile
des vulkanisierbaren Kautschukpolymerisates.
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Es sind verschiedene Klebharze bezeichnet worden, von denen noch viele
andere bekannt sind, die in diesen Massen wirksam verwendet werden können. Diese
Harze müssen mit dem Kautschukbestandteil verträglich sein und sollen einen verhältnismäßig
hohen Schmelzpunkt sowie eine niedrige Säurezahl haben. Die Gesamtmenge des Harzes
in der fertigen Masse hängt zum Teil von dem Grad der gewünschten Klebfähigkeit
ab und kann von der Mindestmenge, die während des Knetens der gehärteten Grundlage
erforderlich ist, bis zu mindestens etwa 70 Teilen, bezogen auf 100 Teile des Kautschukpolymerisates,
reichen. Druckempfindlichkeit wird nicht erhalten, wenn die Menge der Klebharze
weniger als 30 Teile beträgt. Die günstigsten Ergebnisse hinsichtlich der druckempfindlichen
Klebstoffe werden mit etwa 45 bis 65 Teilen erzielt, es sind jedoch auch
Klebstoffe hergestellt worden, die zwar nicht druckempfindlich sind, die aber immer
noch gute Verwendbarkeit zum Ankleben an bestimmte Flächen, z. B. anodisierte Aluminiumflächen,
zeigten und bei denen 5 Teile Klebharz mit einer »GR-S«-Grundlage oder 10 Teilen
mit einer Naturkautschukgrundlage verwendet wurden, wobei der Zusatz des Kunstharzes
vor dem Wärmehärten erfolgt. Andererseits machte der Zusatz von mehr als etwa 40
Teilen Kunstharz zu einer Kautschukgrundlage (oder etwa die Hälfte dieses Kunstharzes
zu einer »GR-S«-Grundlage) auf dem Walzwerk vor dem Erwärmen den Einsatz zu klebrig
und zu weich, so daß er nicht richtig gehandhabt werden konnte, und verminderte
auch die Warmfestigkeit des fertigen Klebstofferzeugnisses. An Stelle eines einzigen
Kunstharzes können Kombinationen von zwei oder mehr Klebharzen verwendet werden.
Bei weniger ; wirksamen Klebharzen müssen größere Mengen als die oben angegebenen
Mengen verwendet werden.
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Der Klebstoff kann auch auf andere Bahnstoffe, z. B. Gewebe, durchsichtige
faserfreie Zellulosefilme und biegsame Metallfolien, aufgebracht werden, ; ebenso
auf imprägnierte oder anderweitig fest miteinander verbundene Faserbahnen. Der Aufstrich
kann durch Kalandrieren des Trockenklebstoffs oder durch Aufstreichen oder Aufsprühen
aus der Lösung, d. h. aus der Dispersion in einem flüchtigen Flüssigkeitsträger,
aufgebracht werden, wie dies in den Beispielen beschrieben ist.
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Beispiel 1 beschreibt einen Klebstoff, bei dem nur ein Phenolaldehydharz
als Härtungsmittel verwendet wird, während die Beispiele 2 und 3 ein Phenolaldehydharz
und ein Schwefelvulkanisierungsmittel verwenden. Es ist auch versucht worden, gegen
hohe Temperaturen warmfeste Klebstoffe mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustellen,
wobei als einziges Härtungsmittel die Schwefelvulkanisierungsmittel verwendet wurden.
Überraschenderweise ergab es sich jedoch, daß diese Klebstoffe nicht die vorteilhafte
Kombination von Eigenheiten zeigten, die mit den beschriebenen Massen erzielt wurden.
Klebstoffe, in denen beispielsweise das einzige Härtemittel ein Schwefelvulkanisierungsmittel
ist, können zwar gleichwertig klebfreudig bei gewöhnlichen Raumtemperaturen sein,
verlieren aber überraschenderweise beträchtlich an Klebfreudigkeit, wenn sie bei
erhöhten Temperaturen aufgebracht oder verwendet werden. Druckempfindliche Klebstoffstreifen,
die erfindungsgemäß durch Umsetzung mit Phenolaldehydharz zeit oder ohne Schwefelvulkanisierungsmittel
hergestellt sind, sind im wesentlichen nicht färbend, wenn sie auf weiße lackierte
Flächen aufgebracht werden, während Klebstoffe, die mit Schwefelvulkanisierungsmitteln
in Anwesenheit von Phenolaldehydharz hergestellt worden sind, unansehnliche Flecken
auf diesen Flächen bilden.
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Zeit und Temperatur der Erwärmung müssen so gewählt sein, das eine
im wesentlichen völlige Umsetzung zwischen den verschiedenen Bestandteilen stattfindet,
d. h., die Verhältnisse müssen so gewählt sein, daß durch eine weitere Erwärmung
die Masst nicht zusätzlich zähe gemacht wird, so daß sie ihren Widerstand bei dem
anschließenden Walzen oder Homogenisieren ändert. In den obigen Beispielen ist die
Dauer von 3 Stunden bei einem Dampfdruck von "?..1 kg/cmz angegeben worden, jedoch
genügen bei dieser Temperatur 2 Stunden, während die zusätzliche Stunde als Sicherheitsfaktor
angesehen wird. Kürzere Zeiten bei höheren Temperaturen sowie längere Zeiten bei
etwas niedrigeren Temperaturen haben vollkonimen gleichwertige Ergebnisse erzielt.
Die Temperatur muß offensichtlich so hoch sein, daß die Umsetzung eingeleitet und
innerhalb einer vertretbaren Zeit völlig ausgeführt wird. Die zu erwärmende Menge
des Materials hat einen Einfluß auf den Erwärmungszyklus. Eine kleinere Gesamtzeit
ist für kleine Mengen der Klebstoffmasse erforderlich, welche die erforderliche
Temperatur schneller erreicht als größere Mengeneinheiten. Die Erwärmung unter Druck
ist zwar nicht wesentlich, sichert aber eine gleichförmige Erwärmung der gesamten
Masse und verhütet auch das »Blasenbilder« oder »Schwammbilder« der. Masse, so daß
die anschließende Walz- oder Homogenisierwirkung unterstützt wird. Das Erwärmen
in Formen oder zwischen Stößeln ist ebenfalls wirkungs-voll.
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Die hier dargestellten und beschriebenen Lehren ermöglichen auch die
Verwendung anderer Verfahren und Mittel zum Mischen oder Kombinieren der Umsetzungsbestandteile,
zum Erwärmen und Härten der Masse, zum Kneten und Homogenisieren des gehärteten
Materials, zum Einführen der erforderlichen Klebharze und anderen gewünschten Bestandteil&4
beispielsweise Pigmente, Füllstoffe u. dgl.