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Die
Erfindung betrifft eine Hubkolbenbrennkraftmaschine, ein Verfahren
zum Betreiben einer solchen Hubkolbenbrennkraftmaschine und eine
Vorrichtung zum Verstellen der Hubfunktion eines Ladungswechselventils.
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In
der
DE 21 22 523 A ist
ein Doppelkolbenmotor beschrieben, bei dem die beiden Kolben ihre Totpunkte
nacheinander durchlaufen, wobei der Raum der über dem Kolben gebildeten Verbrennungskammer
während
eines gegenüber
herkömmlichen
Motoren verlängerten
Zeitraums nahezu gleich bleibt. Dadurch soll die Verbrennung des
Gasgemisches günstig
beeinflusst werden.
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Die
DE-AS 1 048 738 beschreibt
einen schlitzgesteuerten Zweitakt-Doppelkolbenmotor mit einer über ein
Pleuel mit der Kurbelwelle verbundenen Spülpumpe, wobei das Pleuel der
Spülpumpe einteilig
mit einem Brückenglied
ausgebildet ist, an dem Pleuel für
die Kolben des Doppelmotors angebracht sind und dessen Stellung
von dem Pleuel der Spülpumpe
derart gesteuert wird, dass die Einzelkolben ihren oberen Totpunkt
gleichzeitig erreichen.
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Die
DE-PS 490 735 beschreibt
eine schlitzgesteuerte Doppelkolben-Zweitaktbrennkraftmaschine,
bei der ein größerer Einzelzylinder
des Doppelzylinders einen Einlasszylinder bildet, dem in dem Kurbelgehäuse verdichtete
Frischladung durch Schlitze zugeleitet wird, die von einem Kolben
im Bereich von dessen UT freigegeben werden. Der andere Einzelzylinder
ist als Auslasszylinder mit Schlitzen ausgebildet, durch die verbrannte
Ladung austritt. Unterhalb der Schlitze sind im Auslasszylinder
weitere Schlitze ausgebildet, durch die Frischladung in das Kurbelgehäuse eintritt.
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Die
DE-PS 711 136 beschreibt
eine schlitzgesteuerte Zweitakt-Doppelkolbenbrennkraftmaschine mit
einem Brennraum, der im Wesentlichen nur durch eine einen Teilbereich
beider Zylinderräume überlappende
Auswölbung
gebildet ist, in der ein Einspritzventil angeordnet ist.
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Die
US 2,022,094 beschreibt
einen schlitzgesteuerten Zweitakt-Doppelkolbenmotor mit externer
Spülpumpe.
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Die
US 2,063,817 beschreibt
einen aufgeladenen, schlitzgesteuerten Doppelkolben-Zweitaktmotor, mit
zwei ungleichgroßen
Venturi-Einlässen, von
denen der kleinere im Leerlauf und leerlaufnahen Bereich wirksam
ist und der größere bei
Last wirksam ist.
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Die
US 6,286,467 B1 beschreibt
eine herkömmliche
Brennkraftmaschine mit vier in Reihe angeordneten einzelnen Zylindern
mit jeweils einem Einlassventil und einem Auslassventil und einer
externen Ladepumpe. Durch Auswechseln einer die Ventile betätigenden
Nockenwellenbaugruppe kann die Brennkraftmaschine von Viertaktbetrieb
auf Zweitaktbetrieb und umgekehrt umgerüstet werden.
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Die
DE 42 27 927 A1 beschreibt
eine konventionelle Brennkraftmaschine mit einzelnen Zylindern und
einem Ventiltrieb, der zwischen der Nockenwelle und Ventilstößeln eine
Hydraulikbaugruppe enthält,
mit der hydraulische Übertragungswege
derart schaltbar sind, dass die Stößel bzw. Ladungswechselventile
wahlweise durch unterschiedliche Nocken der Nockenwelle betätigt werden
können, wodurch
ein Umschalten von Zweitaktbetrieb auf Viertaktbetrieb möglich ist.
Erläutert
wird die Umschaltung anhand einer Umschaltung von motorischem Betrieb
auf Bremsbetrieb.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kompakt bauenden Doppelkolbenmotor
anzugeben, der flexibel einsetzbar ist und sich insbesondere sowohl
für Zweitaktbetrieb
als auch für
Viertaktbetrieb eignet. Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Doppelkolbenmotors und
eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens anzugeben.
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Eine
erste Lösung
des erstgenannten Teils der Erfindungsaufgabe wird mit einer Hubkolbenbrennkraftmaschine
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Doppelkolbenmotor
sind die beiden Einzelzylinder des Doppelzylinders nicht nur über den
Brennraum, sondern zusätzlich über Schlitze
miteinander verbunden, die zumindest in der unteren Totpunktstellung
der Kolben freigegeben sind. Mit dieser zusätzlichen Verbindung zwischen
den Einzelzylindern werden insbesondere bei einem Betrieb im Zweitaktverfahren
große
Vorteile hinsichtlich des Ladungswechsels, insbesondere der Spülung, erzielt,
wie auf Seite 7 der Beschreibung erläutert.
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Die
Unteransprüche
2 und 3 sind auf vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Hubkolbenbrennkraftmaschine gerichtet.
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Eine
zweite Lösung
des erstgenannten Teils der Erfindungsaufgabe wird mit den Merkmalen
des Anspruchs 4 erzielt. Diese Ausführungsform der Brennkraftmaschine
baut besonders kompakt und kann mit wenig Kurbelwellenlagern ausgebildet
werden.
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Eine
weitere Lösung
des erstgenannten Teils der Erfindungsaufgabe wird unter einer Brennkraftmaschine
gemäß dem Anspruch
5 erzielt. Diese Ausführungsform,
die wie auch die Ausführungsform
gemäß Anspruch
4 mit den Merkmalen der Ansprüche 1
bis 3 kombiniert werden kann, kann durch unterschiedliche Ausbildung
des Brückengliedes
an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden.
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Die
Unteransprüche
6 bis 9 sind auf vorteilhafte Merkmale gerichtet, die in Kombination
mit denen der vorhergehenden Ansprüche realisiert werden können.
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Der
Anspruch 10 ist auf ein Verfahren zum Betreiben eines Doppelkolbenmotors
gerichtet, der es gestattet, die Vorteile des Zweitaktverfahrens
(hohe Leistungsdichte, gleichmäßige Drehmomentabgabe
und schadstoffarme Verbrennung in einem definierten Arbeitsbereich)
mit denen des Viertaktverfahrens (stabiler, schadstoffarmer Betrieb
auch im leerlaufnahen Bereich) zu vereinen. Dabei ist die Steuerung
des Ladungswechsels über
Ventile (und nicht über
Schlitze) beim Doppelkolbenmotor besonders vorteilhaft, da eine
effiziente Spülung
von einem Einzelzylinder zum anderen Einzelzylinder bzw. eine gute
Füllung
mit Frischladung möglich
ist.
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Die
Unteransprüche
11 bis 13 sind auf vorteilhafte Durchführungsformen des Verfahrens
gerichtet.
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Der
Anspruch 14 kennzeichnet eine vorteilhafte Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Verstellen der Hubfunktion eines Ladungswechselventils, so dass
ein Umschalten zwischen Zweitakt- und Viertaktbetrieb möglich ist.
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Die
Unteransprüche
15 bis 19 sind auf vorteilhafte Weiterbildungen und Details der
erfindungsgemäßen Hubfunktionsverstellvorrichtung
gerichtet.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise
und mit weiteren Einzelheiten erläutert, wobei die erfindungsgemäße Brennkraftmaschine
als Doppelkolbenmotor bezeichnet wird.
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In
den Zeichnungen stellen dar:
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1 einen
Schnitt senkrecht zur Kurbelwellenachse durch einen Doppelkolbenmotor,
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2 einen
Schnitt senkrecht zur Kurbelwellenachse durch einen Doppelkolbenmotor
mit abgeändertem
Kurbeltrieb,
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3 schematische
Aufsicht auf einen Teil der Kurbelwelle des Motors gem. 2,
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4 einen
Schnitt senkrecht zur Kurbelwellenachse durch einen Doppelkolbenmotor
mit abgeändertem
Kurbeltrieb,
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5 einen
Schnitt senkrecht zur Kurbelwellenachse durch einen Doppelkolbenmotor
mit abgeändertem
Kurbeltrieb,
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6 einen
Schnitt senkrecht zur Kurbelwellenachse eines abgeänderten
Doppelkolbenmotors,
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7 eine
schematische Aufsicht auf einen Ausschnitt eines Doppelkolbenmotors,
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8 einen
Ausschnitt eines Schnittes parallel zur Kolbenbewegung eines Doppelkolbenmotors,
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9 einen
Ausschnitt eines Schnittes parallel zur Kolbenbewegung einer Ausführung des Doppelkolbenmotors
mit Schlitzen,
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10 ein
Detail aus 9 zur Erläuterung der Ausbildung der
Kolben und der Anordnung der Schlitze
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11 eine
perspektivische Ansicht einer für ein
Umschalten zwischen Zwei- und Viertaktbetrieb geeigneten Nockenwelle,
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12 eine
perspektivische Darstellung von Bauteilen eines zwischen Zwei- und
Viertaktbetrieb umschaltbaren Ventiltriebs, und
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13 eine
perspektivische Gesamtansicht des zwischen Zwei- und Viertaktbetrieb
umschaltbaren Ventiltriebs,
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14 einen
Mittelschnitt durch die Hebel gemäß 13 zur
Erläuterung
eines Umschalt- bzw. Verriegelungsmechanismus,
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15 die
Anordnung gemäß 14 in
einem anderen Betriebszustand und
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16 einen
Ausschnitt eines Schnitts parallel zur Kolbenbewegung zur Darstellung
einer weiteren Gestaltung eines Brennraums.
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Gemäß 1 weist
ein Doppelkolbenmotor ein Motorgehäuse 2 auf, in dem
eine Kurbelwelle 4 mit der Achse A gelagert ist. Die Kurbelwelle 4 weist wenigstens
eine Kurbel auf, an der Pleuel 6 und 8 gelagert
sind, die jeweils mit einem Kolben 10 und 12 verbunden
sind, wobei jeder Kolben sich in einem Einzelzylinder 14 und 16 einer
Doppelzylindereinheit 17 bewegt. Die im Querschnitt vorteilhafterweise kreiszylindrischen
Einzelzylinder 14 und 16 haben eine gemeinsame
Wand 18.
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Die
Achse A der Kurbelwelle 4 befindet sich im dargestellten
Beispiel mittig zwischen den senkrechten Zylinderachsen.
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Die
Einzelzylinder 14 und 16 sind nach oben offen,
so dass deren Zylinderräume 19 und 20 in
einen im Zylinderkopf ausgebildeten, im dargestellten Beispiel kegel-
bzw. dachförmigen,
gemeinsamen Brennraum 21 übergehen. In den Brennraum
mündet wenigstens
ein Einlasskanal 22 und wenigstens ein Auslasskanal 24.
Im Einlasskanal 22 arbeitet wenigstens ein Ein lassventil 26.
Im Auslasskanal 24 arbeitet wenigstens ein Auslassventil 28.
Wenigstens eine Zündkerze 30 ist
zentral im Brennraum angeordnet, falls der Motor als Otto-Motor
arbeitet.
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Die
Kolben 10 und 12 bewegen sich, bedingt durch den
unterschiedlichen seitlichen Versatz zwischen der Kurbel der Kurbelwelle
und den Bewegungsachsen der Kolben, nicht genau synchron sondern
mit unterschiedlicher Voreilung des einen Kolbens gegenüber dem
anderen Kolben.
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Für einen
optimalen Betrieb des Doppelkolbenmotors, z. B. gute Füllung und
wenig Restgas und hohe Kompression bei Ausbildung als Dieselmotor
ist es zweckmäßig, wenn
die beiden Kolben ihren oberen Totpunkt gleichzeitig erreichen.
Das ist mit der Anordnung gemäß 1,
bei der die Lagerachsen der Pleuel 6 und 8 auf
dem Kurbelzapfen zusammenfallen, nicht möglich, da jeder Kolben seinen
oberen Totpunkt in Strecklage seines zugehörigen Pleuels erreicht, d.
h. in der Lage, in der die Achse A der Kurbelwelle, die Achse der
Lagerung des jeweiligen Pleuels an dem Kurbelzapfen und die Achse
der Lagerung des Pleuels am Kolben auf einer Geraden liegen.
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2 zeigt
eine Möglichkeit,
wie gleichzeitige obere Totpunktstellungen der Kolben realisiert werden
können.
Dazu ist der Kurbelzapfen der Kurbelwelle geteilt ausgeführt und
weist zwei in Längsrichtung
der Kurbelwelle beabstandete und bezüglich des Umdrehungswinkels
zueinander versetzte Kurbelzapfenabschnitte auf, die derart angeordnet
sind, daß die
beiden Pleuel gleichzeitig in Strecklage kommen. Die Achse des einen
Kurbelzapfens ist mit B, die des anderen Kurbelzapfens mit C bezeichnet.
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3 zeigt
schematisch eine Aufsicht auf einen Ausschnitt der Kurbelwelle 4 mit
einem Kurbelzapfenabschnitt (Achse B), auf dem das Pleuel 6 gelagert
ist, und einem Kurbelzapfenabschnitt (Achse C), auf dem das Pleuel 8 gelagert
ist. Wie ersichtlich, sind, wenn die Pleuel 6 und 8 jeweils
in einer Ebene befindliche Kurbel- und Kolbenlager haben, die Einzelzylinder 14 und 16 nicht
nur senkrecht zur Achse A der Kurbelwelle voneinander entfernt,
sondern auch in axialer Richtung der Kurbelwelle zueinander versetzt.
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4 zeigt
eine weitere Möglichkeit,
die Kolben 10 und 12 über ihre Pleuel 6 und 8 derart
mit der Kurbelwelle 4 zu verbinden, daß die Kolben gleichzeitig ihren
oberen Totpunkt einnehmen. Dazu ist auf dem Kurbelzapfen 32 der
Kurbelwelle 4 ein Brückenglied 36 gelagert, an
dessen von dem Kurbelzapfen abgewandten Seiten die Pleuel 6 und 8 gelagert
sind. Um zu gewährleisten,
daß das
Brückenglied 36 sich in
einer wohl definierten Kippstellung befindet, in der beide Kolben
sich in ihrer oberen Totpunktstellung befinden, ist eine Führungseinrichtung
in Form eines am Pleuel 6 ausgebildeten Ansatzes gebildet,
der mit einem Zapfen 40 in eine umlaufende Nut 42 eingreift, die
in einer starr mit der Kurbelwelle verbundenen Kurvenscheibe 44 ausgebildet
ist. Durch die Anordnung der Nut 42 relativ zur Achse des
Kurbelzapfens 32 können
die Bewegungsbahnen der Kolben 10 und 12 beeinflusst
werden.
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Es
versteht sich, daß die
beschriebenen Ausführungsformen
nur beispielhaft für
Möglichkeiten
sind, den Kurbeltrieb derart auszubilden, daß die Kolben 10 und 12 bei
Verwendung nur einer Kurbelwelle sich gleichzeitig in ihrem oberen
Totpunkt befinden.
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5 zeigt
eine Möglichkeit,
wie das gleichzeitige Erreichen des oberen Totpunkts der Kolben 10 und 12 annähernd realisiert
werden kann. Bei dieser Ausführungsform
ist das Pleuel 8 unmittelbar auf einem Kurbelzapfen 32 der
Kurbelwelle gelagert, wohingegen das Pleuel 6 an einem
Ansatz 48 des Pleuels 8 gelagert ist. Die Anordnung
der Lagerachse D des Pleuels 6 an dem Ansatz 34 ist
derart, dass beide Kolben 10 und 12 annähernd gleichzeitig
in ihre obere Totpunktlage gelangen. Es versteht sich, dass durch
Wahl der Lage der Lagerachse D am Ansatz 48 bzw. deren
Versatz zur Achse des Kurbelzapfens 32 unterschiedliche
obere Totpunktlagen, untere Totpunktlagen und Vorläufe bzw.
Nachläufe
zwischen den Kolben 10 und 12 realisierbar sind.
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Bei
den bisher geschilderten Ausführungsformen
sind die Zylinder 14 und 16 parallel zueinander. 6 zeigt
eine Ausführungsform,
bei der die Zylinder 14 und 16 in einem Winkel
zueinander angeordnet sind, so daß sich die Achsen mit zunehmender
Entfernung von der Kurbelwelle voneinander entfernen und in Gegenrichtung
zumindest in Ansicht in Kurbelwellenrichtung schneiden. Der Schnittpunkt der
Zylinderachsen muss nicht zwangsläufig mit der Achse der Kurbelwelle
zusammenfallen. Die Hemden der Kolben 10 und 12 können in
ihren einander zugewandten Bereichen ausgeschnitten werden, wodurch
eine kompaktere Bauweise möglich
ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Doppelkolbenmotor
stehen über
den Kolben für
die Einlaß-
und Auslaßventile
große
Querschnitte zur Verfügung.
Insbesondere bei dachförmigen
Brennräumen
gem. 1 und 2 ist es vorteilhaft, drei Einlaßventile 26 und
drei Auslaßventile 28 an zuordnen,
um die verfügbaren
Querschnitte optimal zu nutzen, wie in 7 schematisch
dargestellt. Die Ausbildung mit je drei Einlass- und Auslassventilen
erlaubt eine ausreichende Steifigkeit des Zylinderkopfes gegenüber hohen,
in dem mit großem
Querschnitt ausgebildeten Brennraum auftretenden Verbrennungskräften. Es versteht
sich, daß sowohl
mehrere Zündkerzen
als auch mehrere Einspritzeinheiten im Brennraum für eine optimale
Verbrennung und möglichst
gute thermodynamische Bedingungen vorgesehen sein können. Die
Anordnung der Einzelzylinder 14 und 16 der 7 entspricht
der Anordnung der 3. Wie schematisch angedeutet, überdeckt
der im Zylinderkopf ausgebildete Brennraum 21 die beiden
Einzelzylinder und ist in deren Verbindungsbereich etwas eingeschnürt. Für eine Zylinderkopfdichtung
stehen zwischen aufeinanderfolgenden, je zwei Einzelzylinder umfassenden
Doppelzylindereinheiten genügend große Auflageflächen zur
Verfügung.
Wie aus 7 weiter ersichtlich, bestehen
für die
Gestaltung der Stirnfläche
des Zylinderkopfes als Quetschfläche große Freiheiten.
Der Brennraum kann so gestaltet werden, dass bereits über den
Einzelzylindern Quetschflächen
bestehen, wobei für
Quetschströmungen
durch Gestaltung des im Kopf ausgebildeten Verbindungsbereiches
zwischen den Einzelzylindern Freiheiten bestehen. Die Verbindungen
zwischen den Zylinderräumen
der Einzelzylinder über
den im Zylinderkopf ausgebildeten Brennraum kann unterschiedlich
gestaltet werden, beispielsweise mit sehr großem Verbindungsquerschnitt
und entsprechend großem
Brennraum, wodurch die Kompression vermindert wird, oder mit kleinem,
die beiden Zylinderräume
verbindenden Brennraum. Im Extremfall können die Zylinderräume völlig getrennt
voneinander sein, so dass die zugehörigen Brennräume ebenfalls völlig getrennt
sind. Es versteht sich, dass in diesem Fall, wenn die Zylinderräume nicht
anderweitig, beispielsweise durch deren gemeinsame Wand 18 (1)
hindurch verbunden sind, jedem Zylinderraum eigene Einlass- und
Auslassventile zugeordnet sind.
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8 zeigt
eine Ausführungsform
einer Doppelzylindereinheit mit zwei Zylindern 14 und 16, bei
der der Zylinderkopf derart gestaltet ist, daß eine Verbindung zwischen
den beiden Zylinderräumen
im wesentlichen nur durch eine Mulde bzw. Ausnehmung 50 erfolgt,
die im Zylinderkopf ausgebildet ist und in der eine Einspritzdüse 52 angeordnet
ist. Wenn sich die Kolben 10 und 12 in ihren oberen
Totpunkt bewegt haben, besteht der Brennraum auf diese Weise nur
aus einer sehr flachen (theoretisch mit der Dicke Null) ausgebildeten
Scheibe, die eine durch die Ausnehmung 50 ausgebildete
Ausbauchung aufweist. Die beschriebene Ausführungsform eignet sich gut
als direkt einspritzender Dieselmotor, bei dem die in herkömmli cher
Weise im Kolben ausgebildete Brennraummulde in Form der Ausnehmung 50 im
Zylinderkopf ausgebildet und beiden Kolben 10, 12 zugeordnet
ist.
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9 zeigt
eine Ausführungsform ähnlich der 8,
jedoch mit in der Wand 18 ausgebildeten Schlitzen 54,
die derart angeordnet sind, dass sie bei einer Bewegung der Kolben 10 und 12 in
ihre unteren Totpunkte eine Verbindung zwischen den Zylinderräumen 19, 20 der
Einzelzylinder freigeben.
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Die
Ausführungsform
des Doppelkolbenmotors gemäß 9 eignet
sich für
einen Zweitaktbetrieb, der wie folgt abläuft:
Wenn sich die Kolben 10 und 12 aus
ihrem unteren Totpunkt (etwa die dargestellte Lage) nach oben bewegen, überfahren
sie die Schlitze 54, so dass die Verbindung zwischen den
Zylinderräumen 19 und 20 unterbrochen
wird und über
den Kolben befindliche Ladung verdichtet wird. In der Nähe des oberen
Totpunktes wird Kraftstoff eingespritzt, der sich bei Dieselkraftstoff
selbst entzündet
und bei Ottokraftstoff fremd gezündet
wird. Die Kolben 10 und 12 werden anschließend vom
Gasdruck der Verbrennung nach unten bewegt, wobei sie die Schlitze 54 wiederum überfahren.
Vorteilhafterweise kurz bevor die Schlitze 54 beim Arbeitshub überfahren
werden und die Verbindung zwischen den Zylinderräumen 19 und 20 freigeben,
wird das bzw. werden die Auslaßventile 28 geöffnet, so
dass der Ausstoß verbrannter
Ladung beginnt und sich über
die Verbindung der Zylinderräume 19 und 20 über den
gemeinsamen Brennraum 21 derart fortsetzt, dass bei Überfahren
der Schlitze 54 bereits ein weitgehender Druckausgleich
zwischen den Zylinderräumen 19, 20 erfolgt
ist. Infolge des Spüldruckgefälles zwischen
dem Druck im Einlaßkanal 22,
dem Frischladung von einer Ladeeinrichtung unter Überdruck
zugeführt
wird, und dem niedrigeren Druck im Auslasskanal 28 strömt anschließend Frischladung
in den Zylinderraum 20 ein und verdrängt die dort befindliche verbrannte
Ladung, die wiederum durch die Schlitze 54 und die Brennkammer 21 hindurch
in den Zylinderraum 19 und von dort in den Auslaßkanal 24 strömt, so dass sich
auch der Zylinderraum 19 mit Frischladung füllt. Wenn
sich die Kolben nach Durchlaufen ihres unteren Totpunktes wieder
aufwärts
bewegen, werden die Ventile geschlossen, vorteilhafterweise das
oder die Auslaßventile 28 etwas
vor dem oder den Einlaßventilen,
so dass die eingeströmte
Frischladung komprimiert wird.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Doppelkolbenmotor
ist somit ein als Zweitaktmotor geeigneter Motor geschaffen, der
durch die Schlitze 54 und den durch die Ausnehmung des
Kopfes gebildeten Brennraum 21 hindurch mit kurzer Spüllänge längs gespült ist.
Der Brennraum 21 kann ein außerordentlich kleines Volumen
haben, dass auf Null zurückgehen
kann, wenn der Kraftstoff direkt in beide Zylinderräume eingespritzt
wird.
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Als
Aufladeeinrichtungen eignen sich Turbolader, motorisch angetriebene
Lader sowie weitere, an sich bekannte Ladeeinrichtungen.
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Die
Höhe der
Schlitze 54 ist vorteilhafterweise derart, dass die Oberkante
der Schlitze, gemessen von der Oberkante der Kolben in deren unterem Totpunkt
aus, zwischen etwa 10% und 40% des Kolbenhubs liegt. Die Kolben
müssen
sich nicht zwangsläufig
synchron in ihre oberen Totpunkte bewegen, beispielsweise kann der
Kolben 12 seine obere Totpunktlage erst nach dem Kolben 10 erreichen.
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Bei
dem anhand der 9 geschilderten erfindungsgemäßen Doppelkolbemnotor
haben die Schlitze 54 im wesentlichen nur Verbindungsfunktion und
keine Steuerfunktion, wie beispielsweise Auslaß- oder Einlaßventilschlitze.
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Damit,
während
die Kolben die Schlitze 54 überfahren, keine Verbindung
zwischen den Zylinderräumen
bzw. dem Brennraum und dem Kurbelraum des Doppelkolbenmotors besteht,
weisen die Kolben vorteilhafterweise eine Ringbestückung auf, wie
sie anhand der 10 erläutert wird. Der Kolben 12 weist
wenigstens einen oberen Kolbenring 56 und einen unteren
Kolbenring 58 auf, deren Abstand größer ist als die Höhe der Schlitze 54.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass, wenn beispielsweise beim Abwärtshub des
Kolbens der untere Kolbenring 58 die Schlitze 54 überfährt, der
Zylinderraum 20 über den
oberen Kolbenring 56 gasdicht gegenüber dem Kurbelraum gelichtet
ist. Während
der obere Kolbenring 56 die Schlitze 54 überfährt, erfolgt
die gasdichte Abdichtung über
den unteren Kolbenring 58. Vorteilhafterweise ist der untere
Kolbenring 58 gasdicht, jedoch öldurchlässig, so dass eine ausreichende
Laufflächenschmierung
gewährleistet
ist.
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Zweitaktmotoren
haben gegenüber
Viertaktmotoren den Vorteil größere Drehgleichförmigkeit und
bei entsprechender Füllung
eines höheren
Drehmoments und einer höheren
Leistung. Sie sind jedoch nur schwer auf einen breiten Drehzahl-
und Leistungsbereich abzustimmen, da der Ladungswechsel durch Spülung bzw.
Verdrängung
der verbrannten Ladung durch die Frischladung erfolgt. Insbesondere
im leerlaufnahen Bereich arbeiten Zweitaktmotoren daher häufig nicht
voll zufriedenstellend. Viertaktmotoren dagegen arbeiten auch im
Leerlaufnahen- bzw.
Teillastbereich einwandfrei, da die verbrannte Ladung im Ausschubtakt
zwangsausgeschoben wird.
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Die
erfindungsgemäße Doppelkolbenmotor eignet
sich für
Zweitakt- und Viertaktbetrieb und wird vorteilhafterweise mit einem
Ventiltrieb ausgerüstet, der
eine Umschaltung zwischen Zweitakt- und Viertaktbetrieb ermöglicht.
Vorrichtungen zur Stillsetzung- oder Hubumschaltung von Ventilen
sind aus der Literatur zahlreich bekannt. Ein vorteilhaftes und erfindungsgemäßes Beispiel
eines Ventiltriebes, der eine Umschaltung zwischen Zweitakt- und
Viertaktbetrieb ermöglicht,
wird anhand der 11 bis 13 erläutert.
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11 zeigt
eine Nockenwelle 60 mit zwei Zweitaktnocken 62,
zwischen denen ein Viertaktnocken 64 ausgebildet ist. Die
Zweitaktnocken weisen je zwei sich gegenüberliegende Nockenerhebungen auf,
wohingegen der Viertaktnocken 64 nur eine Erhebung aufweist.
Zwischen den Zweitaktnocken 62 und dem Viertaktnocken 64 ist
jeweils eine Kreisringfläche 66 ausgebildet.
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Anhand
der 12 und 13 wird
ein Übertragungsmechanismus
beschrieben, mit dem die Drehung der Nocken auf ein Ventil übertragbar ist,
wobei zwischen Wirksamkeit der Zweitaktnocken und des Viertaktnockens
umgeschaltet werden kann. 12 zeigt
den Übertragungsmechanismus
in auseinandergezogener Darstellung. 13 zeigt
ihn in perspektivischer Darstellung in zusammengebautem Zustand.
Der Übertragungsmechanismus
betätigt
ein oder mehrere Ventile 70.
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Der Übertragungsmechanismus
enthält
einen Ventilhebel 72 mit zwei Armen 74 und 76,
durch deren freie Enden hindurch sich ein Bolzen 78 erstreckt
und die von einem Basisteil 80 ausgehen. In dem Basisteil 80 ist
ein nicht dargestellter Verriegelungsmechanismus angeordnet, mittels
dessen ein Verriegelungszapfen 82 aus dem Basisteil wahlweise in
Richtung zwischen die Arme 74 und 76 oder in Gegenrichtung
ausfahrbar ist. Die Arme weisen an ihren Oberseiten Anlageflächen 84 auf.
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Weiter
gehört
zu dem Übertragungsmechanismus
ein Innenhebel 86, der zwei Arme 88 aufweist,
an deren freien Enden Löcher
ausgebildet sind, in denen der Innenhebel 86 am Bolzen 78 zwischen
den Armen 74 und 76 des Ventilhebels 72 derart
lagerbar ist, dass ein die Arme 88 verbindendes Stegteil 90 des
Innenhebels dem Basisteil 80 unmittelbar benachbart ist,
so dass der Verriegelungszapfen 82 in eine in dem Stegteil 90 gebildete
Ausnehmung eingreifen kann. Zwischen den Armen 88 des Innenhebels 86 ist
eine Rolle 92 gelagert.
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Zwischen
einem Verbindungsblech 94 der Arme 88 und einem
Anlageansatz 96 des Ventilhebels 72, der zwischen
den Armen 74 und 76 ausgebildet ist, stützt sich
eine Feder 98 ab.
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Ein
insgesamt U-förmiger
Außenhebel 100 ist
an den freien Enden seiner Arme 102 an dem Bolzen 78 derart
gelagert, dass er den Ventilhebel 72 übergreift und ein die Arme 102 verbindender
Steg 104 der Außenseite
des Basisteils 80 derart benachbart ist, dass der aus dem
Basisteil ausfahrbare Verriegelungszapfen in eine Ausnehmung bzw.
ein Loch 106 des Stegs eingreift. An den Oberseiten der
Arme 102 sind Anlageflächen 108 ausgebildet.
Zwischen einem die Arme 102 im Bereich von deren freien
Enden verbindenden Verbindungsblech 110 und dem Anlageansatz 96 des
Ventilhebels 72 stützt
sich eine die Feder 98 durchragende Innenfeder 112 ab.
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13 zeigt
den zusammengebauten Zustand der beschriebenen Bauteile. Im zusammengebauten
Zustand sind der Innenhebel 86 und der Außenhebel 100 an
dem Bolzen 78 gelagert, der sich durch die Arme aller Hebel
hindurch erstreckt. Der Ventilhebel 72 stützt sich
einerseits auf einem maschinenfesten Ventilspielausgleichselement 114 mittels
des Anlageansatzes 96 und an der Unterseite des Basisteils 80 auf
dem Schaft des Ventils 70 ab. Die Nockenwelle 60 ist über der
Anordnung gemäß 13 derart
angeordnet, dass im nicht verriegelten Zustand des Innenhebels 86 und
des Außenhebels 100,
in dem diese Hebel relativ zum Ventilhebel 72 schwenkbar
sind, die Anlageflächen 84 des
Ventilhebels 72 an den Kreisringflächen 66 der Nockenwelle 60 abstützen, wobei
der Ventilhebel 72 in Folge der Kraft des Ventilspielausgleichselement 114 spielfrei am
geschlossenen Ventil 70 anliegt. Der Innenhebel 86 wird
durch die Kraft der Feder 98 mit der Rolle 92 in
permanente Anlage an den Viertaktnocken 64 gedrängt, wobei
die Dimensionierungen derart sind, dass bei Überstreichen des Nockengrundkreises
sich die im Stegteil 90 ausgebildete Ausnehmung (nicht dargestellt)
dem aus dem Basisteil 80 ausfahrbaren Verriegelungszapfen 82 gegenüberliegend
befindet.
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Wenn
sich die Nockenerhebung über
die Rolle 92 bewegt, taucht der Innenhebel 96 in
den Ventilhebel 72 ein, so dass die Nockenerhebung unwirksam
ist.
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Ähnlich wird
der Außenhebel 100 von
der Innenfeder 112 gemäß 11 in
Gegenuhrzeigerrichtung gedrängt,
so dass die Anlageflächen 108 in
permanenter Anlage an den Zweitaktnocken 62 sind, wobei
die Dimensionierung derart ist, dass, wenn die Anlageflächen 108 von
den Grundkreisen der Zweitaktnocken überstrichen werden, sich die
Ausnehmung 106 gegenüber
der Stelle befindet, aus der ein Verriegelungszapfen aus dem Basisteil 80 ausfahrbar
ist. Im nicht verriegelten Zustand schwenkt der Außenhebel 100 über den
Ventilhebel 72, wenn die Anlageflächen 108 von den Zweitaktnocken 62 überstrichen
werden. Bei entriegelten Hebeln ist das Ventil 70 somit
permanent geschlossen.
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Wenn
die Verschwenkbarkeit des Innenhebels 88 gegenüber dem
Ventilhebel 72 gesperrt ist, ist der Viertaktnocken 64 zum
Betätigen
des Ventils 70 wirksam. Wenn der Außenhebel 100 am Ventilhebel 72 verriegelt
ist, sind die Zweitaktnocken 62 wirksam, die, wie für den Zweitaktbetrieb
erforderlich, das Ventil mit gegenüber dessen Betätigung durch
den Viertaktnocken 74 doppelter Frequenz betätigen.
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Es
versteht sich, dass die Phasenlagen des Viertaktnockens 64 und
der Zweitaktnocken 62 derart gewählt sind, dass ein jeweils
optimaler Zweitakt- oder Viertaktbetrieb erzielt wird, wobei zwischen
einer die Nockenwelle 60 antreibenden Kurbelwelle und der
Nockenwelle zusätzlich
in an sich bekannter Weise ein Phasenschieber angeordnet sein kann.
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Der
in dem Basisteil 80 aufgenommene Schalt- bzw. Verriegelungsmechanismus
wird beispielhaft anhand der 14 und 15 erläutert, die einen
Mittelschnitt durch die um den Bolzen 78 schwenkbar gelagerten
Hebel, nämlich
den Innenhebel 86 mit der daran gelagerten Rolle 92,
den Ventilhebel 72 und den Außenhebel 100 zeigen.
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Gemäß den Figuren
weist das auf dem Spielausgleichselement 114 gelagerte
Basisteil des Ventilhebels 72 eine Verbindungsbohrung 116 auf,
die in eine in dem Basisteil 80 ausgebildete Durchgangsbohrung 118 führt, in
der der Verriegelungszapfen 82 beweglich geführt ist.
Der Verriegelungszapfen 82 ist hohl ausgebildet und gemäß 14 und 15 linksseitig
durch eine Stirnwand verschlossen und rechtsseitig durch eine Hülse 120,
in der der Schaft eines insgesamt T-förmigen Trennwandbauteils 122 geführt ist.
Der Schaft des Trennwandbauteils 122 ist mittels eines
Querzapfens 124 starr mit dem Basisteil 80 verbunden.
Damit der Verriegelungszapfen 82 relativ zu dem Trennwandbauteil 122 verschiebbar
ist, ist er im Bereich des Querzapfens 124 geschlitzt (nicht
dargestellt). Zwischen der Hülse 120 und
der Stirnwand des Trennwandbauteils 122 stützt sich eine
Feder 126 ab.
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Die
Funktion der beschriebenen Anordnung ist wie folgt:
Wenn die
Verbindungsbohrung 116 mit Hydraulikdruck beaufschlagt
wird, kann das Hydraulikmittel durch einen Ringraum zwischen dem
hohlen Verriegelungszapfen 82 und der Innenseite der Durchgangsbohrung 118 hindurch
und durch einen Durchlass 128 in einen Raum 130 zwischen
der Stirnwand des Verriegelungszapfens und dem Trennwandbauteil 122 gelangen,
so dass der Verriegelungszapfen gemäß 14 nach
links verschoben wird und in die Ausnehmung 106 (13)
des Außenhebels 100 gelangt,
so dass dieser mit dem Ventilhebel 72 verriegelt ist.
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Wenn
der Hydraulikmitteldruck absinkt, schiebt die Feder 126 durch
ihren Eingriff an der Hülse 120 des
Verriegelungszapfens 82 den Verriegelungszapfen 82 gemäß den Figuren
nach rechts, so dass dessen linkes Ende aus der Ausnehmung 106 frei
kommt und dasselbe Ende in eine Ausnehmung 132 im Stegteil 90 des
Innenhebels 86 gelangt, so dass der Innenhebel mit dem
Ventilhebel 72 verriegelt ist. Es versteht sich, dass die
Innenseite des hohlen Verriegelungszapfens 82 an der Außenseite
des Trennwandbauteils 122 dicht geführt ist.
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Durch
entsprechende Längsdimensionierung
des Verriegelungszapfens 82 ist, wie aus den Figuren unmittelbar
ersichtlich, sichergestellt, dass der Ventilhebel 72 jeweils
nur mit einem von Außenhebel 100 und
Innenhebel 86 verriegelt sein kann.
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Es
versteht sich, dass für
den beschriebenen Umschalt- und Verriegelungsmechanismus zahlreiche
abgeänderte
Ausführungsformen
möglich
sind. Beispielsweise kann durch entsprechende Konstruktion gewährleistet
sein, dass sich der Verriegelungszapfen 82 bei einem vorbestimmten
Hydraulikmitteldruck in der Stellung befindet, in der er weder mit
Außenhebel
noch mit Innenhebel verriegelt. Des weiteren kann der Verriegelungsmechanismus
beispielsweise ein doppelt wirkender Hydraulikzylinder sein, der
federnd in eine Mittellage vorgespannt ist, wobei bei Beaufschlagung
eines Druckraums ein Kolben in die eine Richtung und bei Beaufschlagung
eines anderen Druckraums mit Hydraulikdruck der Kolben in die andere
Richtung bewegt wird.
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Die
Ansteuerung des Druckniveaus oder eines jeweils mit Druck beaufschlagten
Kanals zum Verschieben des Verriegelungszapfens erfolgt über ein
Steuergerät
entsprechend den Betriebszuständen
der Brennkraftmaschine. Der Verriegelungsmechanismus kann bei einer
abgeänderten
Ausführungsform
elektromagnetisch betätigt
sein. Es versteht sich, dass der Verriegelungszapfen auch derart ausgebildet
sein kann, dass eine gezielte Entriegelung von Innenhebel und Außenhebel,
d. h. eine Ventilstillsetzung, nicht vorgesehen ist, sondern in
dem einen Zustand der Innenhebel verriegelt ist und in dem anderen
Zustand der Außenhebel
verriegelt ist.
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Die
einzelnen Hebel und Anlageflächen
können
auch in anderer Weise ausgebildet sein und mit anders angeordneten
Nocken zusammenwirken. Das besonders vorteilhafte Merkmal der beschriebenen
Anordnung liegt darin, dass das Ventil von zwei unterschiedlich
ausgebildeten Nocken über
jeweils einen eigenen Abtasthebel, der mit dem Ventilhebel verriegelbar
ist, betätigt
wird.
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14 zeigt
eine gegenüber 9 abgeänderte Ausführungsform
des Brennraums 21. Auch bei dieser Ausführungsform überlappt der Brennraum 21 die
Zylinderräume 19 und 20 nicht
vollständig.
Er ist jedoch dachförmig
ausgebildet. Die Einlaß-
und Auslaßventile 26 bzw. 28 sind
sowohl im Bereich des Brennraums 21 als auch in dem nicht
als Ausnehmung ausgebildeten Bereich des Zylinderkopfes über den
Zylinderräumen 19 und 20 angeordnet.
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Die
Umschaltung zwischen Zwei- und Viertaktbetrieb erfolgt vorteilhafterweise
derart, dass der Motor bei kleiner bis mittlerer Last und allen
Drehzahlen im Viertaktbetrieb betrieben wird und in Vollastnähe auf Zweitaktbetrieb
umgeschaltet wird. Bei hohen Drehzahlen und hoher Last kann, wenn
der Ladungswechsel im Zweitaktverfahren instabil oder ineffizient ist,
vom Zweitakt- auf Viertaktbetrieb geschaltet werden.
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Ein
vorteilhaftes Merkmal des erfindungsgemäßen Doppelkolbenmotors, das
gerade für
den umschaltbaren Betrieb zwischen Zweitakt- und Viertaktbetrieb
besonders vorteilhaft ist, liegt darin, dass im Viertaktbetrieb
und Aufladung mit Turbolader schon bei niedriger Drehzahl (beispielsweise
1000 min–1) ein
Spülgefälle von
beispielsweise der Größenordnung
von 50 mbar erreicht wird. Dieses Spülgefälle reicht für die Umschaltung
auf Zweitaktbetrieb aus, bei dem sofort ein höherer Abgasvolumenstrom erzeugt
wird, der den Abgasturbolader beschleunigt und den für ein höheres Spülgefälle erforderlichen Ladedruck
rasch zur Verfügung
stellt. Da der Motor wegen seiner hohen Drehzahlfestigkeit kleinvolumig ausgelegt
werden kann, wird dadurch eine Anfahrschwäche oder einem sogenannten
Turboloch entgegen gewirkt.
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Der
erfindungsgemäße Motor
kann in vielfältiger
Weise abgeändert
werden. Die äußere Bauform kann
eine R-Anordnung, eine V-Anordnung, eine Boxer-Anordnung, eine VR-Anordnung oder eine
W-Anordnung der einzelnen Doppelzylindereinheiten aufweisen. Es
können
nicht nur zwei Kolben sondern mehr gleichsinnig arbeitende Kolben
mit einem gemeinsamen Brennraum zusammenwirken, so daß entsprechende
Mehrzylindereinheiten geschaffen sind. Der Motor lässt sich
mit innerer Verbrennung im Otto- oder Dieselverfahren betreiben
oder mit externer Energiezufuhr als Stirlingmotor. Er kann im 2-Takt,
4-Takt oder 2*n-Takt (n ganze Zahl) betrieben werden. An Stelle
von drei Einlaß-
und Auslaßventilen
auch mehr oder weniger Ventile verwendet werden können, wobei
die Anzahl der Einlaßventile
unterschiedlich von der der Auslaßventile sein kann.
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Bei
einem Betrieb als Ottomotor im Viertaktverfahren haben die beiden
Zylinder 14 und 16 vorteilhafterweise einen gemeinsamen
Brennraum. Bei Betrieb als Diesel im Viertaktverfahren sind die Brennräume der
Zylinder im wesentlichen vollständig getrennt
und lediglich über
die Ausnehmung miteinander verbunden. Bei Betrieb als Ottomotor
im Zweitaktverfahren ist die Ausbildung vorteilhaft wie anhand der 7 beschrieben,
wobei bei dieser Ausführungsform
auch ein Betrieb als Diesel im Zweitaktverfahren möglich ist.
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Das
Hub-/Bohrungsverhältnis
wird bei Ausbildung als Zweitaktmotor tendenziell kurzhubig ausgelegt,
was im Hinblick auf die erreichbaren Ventilflächen, die kurze Spüllänge und
die erforderlichen Querschnitte der Schlitze vorteilhaft ist. Insgesamt
ist es vorteilhaft, die Einzelzylinder kurzbündig bis quadratisch auszulegen.
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Die
Merkmale der unterschiedlichen Ausführungsformen können miteinander
in unterschiedlicher Weise kombiniert werden können. Die Anmelderin behält sich
vor, die Umschaltung von Zweitakt- auf Viertaktbetriebe, die am
Beispiel des Doppelkolbenmotors erläutert wurde, und/oder den entsprechenden
umschaltbaren Ventiltrieb an sich und nicht in Verbindung mit dem
Doppelkolbenmotor zu beanspruchen. Bei entsprechender Gestaltung
der Spülung
lassen sich auch andere Bauformen mit beiden Arbeitsverfahren betreiben.
-
- 2
- Motorgehäuse
- 4
- Kurbelwelle
- 6
- Pleuel
- 8
- Pleuel
- 10
- Kolben
- 12
- Kolben
- 14
- Einzelzylinder
- 16
- Einzelzylinder
- 17
- Doppelzylindereinheit
- 18
- Wand
- 19
- Zylinderraum
- 20
- Zylinderraum
- 21
- Brennraum
- 22
- Einlasskanal
- 24
- Auslasskanal
- 26
- Einlassventil
- 28
- Auslassventil
- 30
- Zündkerze
- 32
- Kurbelzapfen
- 36
- Brückenglied
- 38
- Ansatz
- 40
- Zapfen
- 42
- Nut
- 44
- Kurvenscheibe
- 48
- Ansatz
- 50
- Ausnehmung
- 52
- Einspritzventil
- 54
- Schlitz
- 56
- Kolbenring
- 58
- Kolbenring
- 60
- Nockenwelle
- 62
- Zweitaktnocken
- 64
- Kreisringfläche
- 70
- Ventil
- 72
- Ventilhebel
- 74
- Arm
- 76
- Arm
- 78
- Bolzen
- 80
- Basisteil
- 82
- Verriegelungszapfen
- 84
- Anlagefläche
- 86
- Innenhebel
- 88
- Arm
- 90
- Stegteil
- 92
- Rolle
- 94
- Verbindungsblech
- 96
- Anlageansatz
- 98
- Feder
- 100
- Außenhebel
- 102
- Arm
- 104
- Steg
- 106
- Ausnehmung
- 108
- Anlagefläche
- 110
- Verbindungsblech
- 112
- Innenfläche
- 114
- Spielausgleichselement
- 116
- Verbindungsbohrung
- 118
- Durchgangsbohrung
- 120
- Hülse
- 122
- Trennwandbauteil
- 124
- Querzapfen
- 126
- Feder
- 128
- Durchlass
- 130
- Raum
- 132
- Ausnehmung