DE1030991B - Verfahren zur Herstellung von biegsamen Filmen oder UEberzuegen aus waessrigen Dispersionen von Eiweissstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von biegsamen Filmen oder UEberzuegen aus waessrigen Dispersionen von EiweissstoffenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft die Herstellung von biegsamen Filmen oder Überzügen durch Vergießen von wäßrigen
Eiweißstoff-Dispersionen, die daneben noch ein Hydrosol eines Mischpolymerisats enthalten, das den aus den
Eiweißstoffen hergestellten Filmen und Überzügen Biegsamkeit und andere günstige Eigenschaften verleiht.
Eiweißstoffe, wie Gelatine, werden auf verschiedenen Gebieten, besonders in der Photographic, als Filmbildner
verwendet, wobei vor allem die optische Klarheit von dünnen Filmen dieser Sorte ausgenutzt wird.
Zur Herstellung von photographischen Emulsionen wird im allgemeinen als Filmbildner Gelatine verwendet.
Gelatine und ähnliche Eiweißstoffe weisen jedoch einige wesentliche Nachteile auf. So werden insbesondere Filme
wesentlicher Dicke, die aus wäßrigen Gelatinelösungen gegossen wurden, leicht spröde. Es wurden verschiedene
Versuche unternommen, um die Biegsamkeit und Elastizität der Gelatine und ähnlicher Kolloide durch
Zugabe von Suspensionen von elastischen Stoffen zu verbessern. Im allgemeinen führten jedoch diese Versuche
infolge der optischen und mechanischen Unverträglichkeit, die sich in einer Unscharfe im Endfilm äußert oder
zu einer Koagulation der Suspension führt, bevor der Gelatinefilm trocken ist, zu keinem Erfolg. Wenn beispielsweise
Gelatine mit wasserlöslichen Polymeren versetzt wird, zeigt es sich, daß diese Polymere mit der
Gelatine entweder in bestimmten Zustandsformen, in denen diese verwendet wird, unverträglich sind, oder daß
der daraus hergestellte Film trübe und unscharf wird. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Hydrosol eines Mischpolymerisats enthaltende wäßrige Gelatinedispersionen herzustellen, die zu Filmen verarbeitet
werden können, die eine höhere Biegsamkeit und bessere Eigenschaften aufweisen als Filme aus
Gelatine allein. Insbesondere sollen die Filme nach dem Trocknen keine Verschlechterung ihrer optischen Eigenschaften
zeigen. Die Filme sollen außerdem dasselbe Brechungsvermögen wie reine Gelatinefilme aufweisen.
Der Erfindung liegt die Entdeckung zugrunde, daß Hydrosole, die durch Emulsionspolymerisation einer
Mischung aus einem Amid einer Acrylsäure, einem Acrylsäureester und einem gegebenenfalls substituierten
Styrol hergestellt worden sind, mit wäßrigen Lösungen von Eiweißstoffen, wie Gelatine, in behebigen Mengenverhältnissen,
beispielsweise im Bereich von 10°/0 bis 90%, gemischt werden können, ohne daß in irgendeiner
Verarbeitungsphase der Mischung, z. B. beim Gießen, eine Koagulation auftritt'. Aus diesen Dispersionen
hergestellte Filme weisen eine wesentlich bessere Biegsamkeit und optische Klarheit auf als die bekannten
Filme. Dabei bleibt die Zugfestigkeit der Filme aus Gelatine oder anderen Eiweißstoffen erhalten, auch wenn
ein verhältnismäßig hoher Prozentsatz an Hydrosol mit dem hydrophilen Kolloid gemischt wird.
Verfahren zur Herstellung
von biegsamen Filmen oder überzügen
aus wäßrigen Dispersionen
von Eiweißstoffen
Anmelder:
Eastman Kodak Company,
Rochester, N. Y. (V. St. A.)
Rochester, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Wolff, Patentanwalt,
Stuttgart-N, Lange Str. 51
Stuttgart-N, Lange Str. 51
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 24. September 1962
V. St. v. Amerika vom 24. September 1962
Lee Karl Jan Tong, Rochester, N. Y. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Die Hydrosole, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Dispersionen geeignet sind, sind solche, die
durch Emulsionspolymerisation eines Gemisches aus einem Amid einer Acrylsäure, wie Acrylamid, N-Methyl-
acrylamid oder N-Äthylacrylamid, einem Acrylsäureester,
wie Methylacrylat, Butylacrylat, Methylmethacrylat oder Äthylmethacrylat, und einem gegebenenfalls
substituierten Styrol, wie Styrol selbst, o-Chlorstyrol oder p-Methylstyrol, hergestellt worden sind.
.Derartige Hydrosole werden also durch Emulsionspolymerisation
einer Mischung aus folgenden Bestandteilen gebildet:
1, einem Acrylsäureamid der Formel
R1 O
= C-C-N
,R2
■R,
in der R1 ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom, eine
Alkyl- oder eine Cyangruppe ist und R2 und R3 je ein
Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe bedeuten,
2. einem Monomer der Formel
2. einem Monomer der Formel
R4 O
CH2 = C-C-O-R5
in der R4 ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom oder
eine Alkylgruppe und R5 eine Alkylgruppe, eine Cyanalkyl-
809 52S/44O
gruppe oder eine Halogenalkylgruppe bedeuten, und 3. einem Monomer der Formel
C = CH, Grundierungsschichten, wobei die Dispersion in sehr
dünner Schicht auf einen entsprechenden Filmträger gegossen wird. Zur Herstellung von schleierverhütenden
Rückschichten wird die der lichtempfindlichen Emulsionsschicht abgekehrte Seite des Filmes mit einer verdünnten
wäßrigen Dispersion gemäß der Erfindung bestrichen.
Ein Hydrosol wurde durch Emulsionspolymerisation ίο eines Gemisches aus 25% Styrol, 59,5% Butylacrylat
j und 15,5% Methacrylamid unter Verwendung eines
g, Persulfats als Katalysator und von Natriumlaurylsulfat
9 als Dispergierungsmittel hergestellt. Die Emulsion war
in der R6 ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder eine so verdünnt, daß ihr Festkörpergehalt 8% betrug. Es
Alkylgruppe und R7, R8, R9, R10, R11 je ein Wasserstoff- i5 wurden nun Mischungen in den verschiedensten Ver-
oder Halogenatom, eine Alkyl-, Nitro-, Cyan- oder hältnissen aus einer 8%igen wäßrigen Gelatinelösung
Dialkylaminogruppe bedeuten.
Vorzugsweise sollen die beiden
Vorzugsweise sollen die beiden
10
ersten Monomere
jeweils in einer Menge von wenigstens 2% der in der Mischung vorhandenen Gesamtmenge an Monomeren
zur Anwendung kommen. Die Gesamtmenge der beiden ersten Monomeren soll wenigstens 30 % des Gesamtgehaltes
an Monomeren betragen.
Derartige Hydrosole können unmittelbar mit Gelatinedispersionen oder mit Dispersionen anderer Eiweißstoffe
entsprechend dem Verfahren gemäß der Erfindung gemischt werden. Wenn derartige Hydrosole in photographischen
Gelatineemulsionen verwendet werden, ergeben sie Filme mit guter Biegsamkeit, auch wenn diese
eine wesentliche Dicke aufweisen. Die Dispersionen aus Hydrosolen und Eiweißstoffen gemäß der Erfindung
können in verschiedener Weise angewendet werden, beispielsweise als Bindemittel für Barytschichten, zum
Stärken oder Leimen von Papier, zur Herstellung von hautartigen Schichten u_dgl. Die Dispersionen können
mit Farbstoffen versetzt werden und so zur Herstellung von schleierverhütenden Filmrückschichten oder Farbfiltern
verwendet werden.
Obgleich das Verfahren gemäß der Erfindung besonders zur Herstellung von Dispersionen aus Gelatine und
Hydrosolen der bezeichneten Art geeignet ist, läßt es sich jedoch allgemein auf alle natürlich vorkommenden
Eiweißstoffe, wie Casein, Kleber (Gluten) ο. dgl., anwenden, wobei diese Stoffe zuvor in wäßrigem Alkohol
mit Acrylsäure und Wasserstoffperoxyd bei erhöhter Temperatur behandelt sein können.
Wenn Filme oder Überzüge aus Eiweißstoffen hergestellt werden sollen, werden diese durch die Mitverwendung
der angegebenen Hydrosole wesentlich und dem Hydrosol hergestellt. Das Gesamtvolumen
betrug in jedem Fall 50 ecm. Weiterhin wurde jede der Mischungen mit 0,25 ecm 8%iger Formaldehydlösung
versetzt. Die so hergestellten Dispersionen wurden auf Filme und auf Glasplatten gegossen. Die Schichten
hatten in jedem Fall eine Dicke von etwa 0,1 mm. Die Filme wurden 21Z2 Tage unter normalen Bedingungen
(Zimmertemperatur) getrocknet und während 24 Stunden bei 210C und 50% relativer Feuchtigkeit zum Reifen
gebracht. Die so hergestellten Filme wurden von den Oberflächen abgezogen und sowohl auf ihre mechanischen
Eigenschaften als auch auf ihre optische Klarheit geprüft. Es ergaben sich dabei folgende Prüfwerte:
% Hydrosol | Dicke in mm |
Biegezahl | Dehnung in % |
Klarheit |
0 | 0,102 | 12 | 5 | gut |
10 | 0,103 | 20 | 6 | JS |
20 | 0,108 | 23 | 7 | J) |
30 | 0,099 | 27 | 9 | tt |
40 ' | 0,102 | 21 | 9 | >t |
50 | 0,102 | 30 | 9 | It |
60 | 0,107 | 31 | 11 | υ |
70 | 0407 | 37 | 15 | Ji |
80 | 0,114 | 114 | 26 | jj |
90 | 0,107 | 7500 | 71 | Jj |
In derselben Weise wie in Beispiel 1 und unter Verwendung derselben Mengenverhältnisse wurde ein Styrol-Butylacrylat-Methacrylamid-Polymerisationsprodukther-
gestellt. Außerdem wurde eine Caseinlösung hergestellt,
verbessert. Das Hydrosol kann der wäßrigen Lösung des 50 indem man 10 g Casein 15 Minuten in 100 ecm kaltem
Eiweißstoffes in den verschiedensten Mengen, beispiels- Wasser quellen Heß, 0,8 ecm einer 28%igen Ammoniakweise in einer Menge von 10 bis 90% Festkörpergehalt;*
bezogen
Eiweißstoffes in den verschiedensten Mengen, beispiels- Wasser quellen Heß, 0,8 ecm einer 28%igen Ammoniakweise in einer Menge von 10 bis 90% Festkörpergehalt;*
bezogen
auf den Gesamtfestkörpergehalt der herzustellenden Mischung, zugesetzt werden. Wenn das Hydrosol
in Form einer 8%igen wäßrigen Suspension des Polymers und Gelatine oder ein anderer Eiweißstoff
ebenfalls in Form einer 8%igen wäßrigen Lösung verwendet werden, so können die Lösungen in gleichen
Mengen zu einer Mischung im Verhältnis 1:1 gemischt werden. Dabei kann jeder Bestandteil der Mischung
auch in verdünnterer oder konzentrierterer Lösung, je nach den vorliegenden Verhältnissen, verwendet werden.
Die gemäß der Erfindung hergestellten Dispersionen werden dann in der üblichen Weise, je nach dem Verwendungszweck
derselben, auf einen Träger gegossen. So wird beispielsweise bei der Herstellung einer photographischen
Emulsion die Dispersion in der üblichen Weise auf einen Film oder auf Barytpapier zur Herstellung
lichtempfindlicher Materialien gegossen. Die Dispersionen eignen sich auch zur Herstellung von
lösung zusetzte und 20 Minuten auf 50° C erwärmte. Die Caseinlösung wurde nach Abkühlen mit dem Hydrosol
in verschiedenen Mengenverhältnissen gemischt, worauf die Mischungen zu Filmen vergossen wurden. Die Filme
waren klar und glatt. Sie zeigten folgende Biegezahlen:
% Hydrosol (Festkörpergehalt
vom Gesamtfestkörpergehalt)
vom Gesamtfestkörpergehalt)
Biegezahl
(a) O (Kontrollprobe)
(b)25
(C) 50
(d) 75
(b)25
(C) 50
(d) 75
10 g Weizenprotein wurden in 86 j konzentriertes Ammoniumhydroxyd
Die Proteinlösung wurde mit dem
31
>300 >300
I Wasser, das 4 g
enthielt, gelöst,
in Beispiel 1 an-
5 6
gegebenenHydrosol in verschiedenen Mengenverhältnissen 5-pyrazolon-(4)]-methinoxonol, 5,2 ecm einer 3,3%igen
gemischt, worauf die Mischungen zu Filmen vergossen wäßrigen Lösung des Farbstoffes Bis[l-(sulfophenyl)-wurden.
Es zeigte sich, daß die Biegsamkeit desto besser 3-methyl-5-pyrazolon-(4)]-trirnethinoxonol und 7,8 ecm
war, je höher der Hydrosolgehalt lag. Die Schichten einer 6,6%igen wäßrigen Lösung des Farbstoffes Biswaren
klar und glatt. 5 [l-(p-sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon-(4)]-pentamethin- _ . . oxonol wurde mit destilliertem Wasser auf ein Gesamt-Beispiel
4 gewicht von 545 g gebracht. Der pH-Wert der Masse 2,5 g Zein, das in wäßrigem Alkohol mit Acrylsäure wurde auf 5,9 bis 6,2 eingestellt, und die Masse auf einen
und Wasserstoffperoxyd bei erhöhter Temperatur (80 bis Acetylcellulosefilm im Verhältnis von 244 g je qm ver-12O0C)
behandelt worden war, wurden in 15 ecm Wasser, io gössen, so daß ein mit einer schleierverhütenden Rückdas
5 ecm konzentriertes Ammoniak enthielt, gelöst. schicht versehener Acetylcellulosefilm entsteht.
Die Lösung wurde in verschiedenen Mengenverhältnissen Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hermit dem in Beispiel 1 angegebenen Hydrosol gemischt, gestellten Dispersionen können nicht nur, wie in den worauf aus der Mischung Filme hergestellt wurden. In Beispielen dargestellt, für photographische Zwecke, trockenem Zustand waren die Filme klar. Mit höherem 15 sondern allgemein in allen Gebieten, in denen Gelatine Hydrosolgehalt stieg auch die Biegsamkeit der Filme. verarbeitet wird, angewendet werden. Bei photo-Die nächsten drei Beispiele veranschaulichen die graphischen Filmen können die Mischungen zur Her-Herstellung von Schleierverhütungsschichten auf Filmen stellung von Unterschichten, dünnen Überzügen, schleiernach dem Verfahren gemäß der Erfindung. verhütenden Rückschichten (mit Farbstoff zusatz), als
Die Lösung wurde in verschiedenen Mengenverhältnissen Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hermit dem in Beispiel 1 angegebenen Hydrosol gemischt, gestellten Dispersionen können nicht nur, wie in den worauf aus der Mischung Filme hergestellt wurden. In Beispielen dargestellt, für photographische Zwecke, trockenem Zustand waren die Filme klar. Mit höherem 15 sondern allgemein in allen Gebieten, in denen Gelatine Hydrosolgehalt stieg auch die Biegsamkeit der Filme. verarbeitet wird, angewendet werden. Bei photo-Die nächsten drei Beispiele veranschaulichen die graphischen Filmen können die Mischungen zur Her-Herstellung von Schleierverhütungsschichten auf Filmen stellung von Unterschichten, dünnen Überzügen, schleiernach dem Verfahren gemäß der Erfindung. verhütenden Rückschichten (mit Farbstoff zusatz), als
. 20 Schutzkolloide für das Halogensilber in photographischen
Beispiel 5 Emulsionen, und zwar sowohl in Schwarz-Weiß- als
Eine Dispersion aus 31,8 g Schweinehautgelatine, auch in farbenphotographischen Emulsionen, oder als
68,2 g eines Hydrosols aus dem Polymerisationsprodukt Schutzschicht zur Abdeckung der Filme verwendet
Styrol-Butylacrylat-Methacrylamid (20% Festkörper- werden. Bei der Herstellung von photographischem
gehalt), 3 ecm Seifenrindenextraktlösung, 3,9 ecm einer 25 Papier können die Dispersionen gemäß der Erfindung
2,64°/0igen wäßrigen Mucochlorsäure, 5,8 ecm einer zum Stärken des Papiers verwendet werden. Dabei
5,4%igen wäßrigen Chromalaunlösung, 3,9 ecm einer können sie dem Papier entweder als Bottichstärke bei-
6,6°/0igen wäßrigen Lösung des Farbstoffes Bis-[l-(p- gemischt oder erst bei dessen Einführung in den Holländer
sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon-(4)]-methinoxonol, zugegeben werden. Wenn Papier mit einer Barytschicht
3,3 ecm 3,3%ige wäßrige Lösung des Farbstoffes Bis- 30 versehen wird, können die Dispersionen entweder zur
[l-(p-sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon-(4)]-trimethin- Grundierung des Papiers und bzw. oder als Bindemittel
oxonol und 4,9 ecm einer 6,6°/0igen wäßrigen Lösung des für das Bariumsulfat in der Barytschicht selbst und
Farbstoffes Bis-[l-(p-sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon- bzw. oder als Deckschicht nach dem Aufbringen des
(4)]-pentamethinoxonol wurde durch Zugabe von de- Bariumsulfats verwendet werden.
stilliertem Wasser auf ein Gesamtgewicht von 545 g 35 Die gemäß der Erfindung hergestellten Dispersionen
gebracht. Der pH-Wert der Mischung wurde auf 5,9 bis eignen sich besonders als Schutzkolloide für das Halogenid,1
eingestellt und die Mischung auf einen Acetylcellulose- silber oder für ein entsprechendes anderes lichtempfindfilm
in einer Menge von 244 g je qm gegossen, so daß ein liches Material. Sie können allgemein in jedem Fall an-·
mit einer Schleierverhütungsrückschicht versehener Ace- gewendet werden, wo Gelatine zur Verarbeitung von
tylcellulosefilm entstand. 40 Filmen oder Überzügen verwendet wird. Sie sind be-
. , sonders nützlich, wenn normalerweise ein Brechen der
Beispiel ö Filme, wie dies beispielsweise bei Gelatinefilmen von
Eine Mischung aus 22,7 g Schweinehautgelatine, größerer Dicke der Fall ist, auftritt.
114,0 g eines Hydrosols des Polymerisationsproduktes Photographische Emulsionen, bei denen eine Dis-
Styrol-Butylacrylat-Methacrylamid (20% Festkörper- 45 persion gemäß der Erfindung als Schutzkolloid für das
gehalt), 3,0 ecm Seifenrindenextrakt, 2,8 ecm einer Halogensilber verwendet wird, zeigen wesentlich bessere
2,64%igen wäßrigen Mucochlorsäure, 4,2 ecm einer Absorptionseigenschaften für Gelb-und Purpurfarbstoffe,
5,4%igen wäßrigen Chromalaunlösung, 3,9 ecm einer wie sie in der Farbenphotographie verwendet werden,
6,6%igen wäßrigen Lösung des Farbstoffes Bis-[l-(p- als reine Gelatineemulsionen. Dies ist insbesondere dann
sulfophenyi)-3-methyl-5-pyrazolon-(4)]-methinoxonol, 50 der Fall, wenn das Polymerisationsprodukt etwa 2 bis
3,3 ecm einer 3,3%igen wäßrigen Lösung des Farbstoffes 50 % der Gelatinemischung beträgt. Der Vorteil dieser
Bis[l-(p-sulfophenyl)-3-methyl-5-pyrazolon-(4)]-trime- Absorptionen ergibt sich bei der Entwicklung von Farb-
thinoxonol und 4,9 ecm einer 6,6%igen wäßrigen Lösung filmen, bei denen ein Kuppler und ein Farbentwickler
des Farbstoffes Bis[l-(p-sulfophenyl-3-methyl-5-pyr- verwendet werden.
azolon-(4)]-pentamethinoxonol wurde mit destilliertem 55 Wenn beispielsweise ein Farbfilm in einer N-Diäthyl-
Wasser auf ein Gesamtgewicht von 545 g gebracht. Der p-phenylendiamin und o)-Benzoylacet-(p-toluolsulfon-
Pjj-Wert der Masse wurde auf 5,9 bis 6,2 eingestellt. amid)-anilid enthaltenden Entwicklerlösung entwickelt
Die Masse wurde auf einen Acetylcellulosefilm im Ver- wird, steigt die Farbabsorption über den Wert, den man
hältnis von 244 g je qm gegossen, so daß ein mit einer bei Verwendung von Gelatine allein als Schutzkolloid
Schleierverhütungsrückschicht versehener Acetylcellulose- 60 für das Halogensilber erreichen würde. Es ergibt sich im
film gebildet wird. vorliegenden Fall eine Gelbfärbung der photographischen
Beispiel 7 Emulsion. Wenn eine photographische Emulsion, die als
Schutzkolloid für das Halogensilber eine Dispersion
Eine Mischung aus 20,0 g Schweinehautgelatine, gemäß der Erfindung enthält, in einer 2-Amino-5-di-
223,0 g eines Hydrosols des Polymerisationsproduktes 65 äthylaminotoluol-hydrochlorid und l-(2'-Chinolyl)-3-:
Styrol-Butylacrylat-Methacrylamid (20% Festkörper- benzamido-5-pyrazolon enthaltenden Entwicklerlösung:
gehalt), 4,7 ecm Seifenrindenextrakt, 1,7 ecm 2,64%ige entwickelt wird, liegt die Intensität der Purpurfärbung"
wäßrige Mucochlorsäure, 2,5 ecm einer 5,4%igen wäßrigen der photographischen Emulsion höher, als wenn Gelatine
Chromalaunlösung, 6,1 ecm einer 6,6%igen wäßrigen allein als Träger für das Halogensilber verwendet werden
Lösung des Farbstoffes Bis-[l-(p-sulfophenyl)-3-methyl- 70 würde. Ebenfalls können die Dispersionen gemäß der
Erfindung angefärbt werden, indem man sie unmittelbar
mit einem Farbstoff versetzt. Wenn man eine derartige Dispersion in dünner Schicht auf einen durchsichtigen
Träger, beispielsweise auf eine Glasplatte oder auf einen Celluloseesterfilm, gießt, erhält man einen Farbfilter.
Die folgenden Beispiele erläutern die Anwendung von Mischungen gemäß der Erfindung als Träger für das
Halogensilber in photographischen Emulsionen.
Eine Halogensilberdispersion wurde hergestellt, indem man die nachfolgend beschriebene Lösung A in die
Lösung B innerhalb von zwei Minuten einlaufen ließ:
Lösung A
56 g Gelatine
141,4 g Bromkalium
141,4 g Bromkalium
1,28 g Jodkalium, gelöst in 1460 ecm destilliertem Wasser bei 6O0C.
20
Lösung B
170 g Silbernitrat, gelöst in
2000 ecm destilliertem Wasser bei 60° C.
2000 ecm destilliertem Wasser bei 60° C.
Die Halogensilberdispersion wurde auf 45° C abgekühlt und mit einer wäßrigen Dispersion aus 107,5 g Gelatine und
537,5 ecm einer 20°/0igen Lösung des Polymerisationsproduktes
Styrol-Butylacrylat-Methacrylamid als Hydrosol in Wasser versetzt. Die Masse wurde eine halbe Stunde
bei 45°C gerührt und in einen gallertartigen Zustand übergeführt, indem sie über Nacht gekühlt wurde. Die
gallertartige Masse wurde in Streifen geschnitten und 1 Stunde unter fließendem kaltem Wasser gewaschen.
Nach dem Abtropfen wurden die streifenförmigen Schnitzel bei 450C zum Schmelzen gebracht und mit
26 ecm 0,2 0J0 Thymol enthaltenden Methylalkohol und
einer Mischung aus 19,25 g Gelatine und 96,25 ecm eines 20%igen Hydrosols des oben erwähnten Polymerisationsproduktes in Wasser versetzt, worauf das Wasser abdestilliert
wurde, bis die Emulsion ein Gesamtvolumen von 4200 ecm hatte. Der pH-Wert wurde auf 6,5 eingestellt,
die Masse mit 2,5 ecm einer 0,36 n-Bromkaliumlösung versetzt und bei 400C gerührt. Danach wurde eine
Probe von 200 ecm entnommen, die eine Stunde auf 560C
erwärmt, dann auf 40° C abgekühlt und mit 2 ecm einer 7,5%igen Saponinlösung in Wasser versetzt wurde. Die
Emulsionsprobe wurde auf einen Acetylcellulosefilm gegossen. Nach dem Trocknen wurde der so hergestellte
photographische Film in einem Sensitometer belichtet, drei Minuten in einem Entwickler entwickelt und ausgewertet.
Es ergab sich eine 10/i-Empfindlichkeit von 7,3, ein Kontrast von 2,46 und ein Schleierwert von 0,04.
Eine Halogensilberdispersion wurde hergestellt, indem man innerhalb von 20 Minuten Lösung A in Lösung B
unter Rühren einlaufen ließ. Die Lösung A bestand aus 56 g Gelatine, 141,4 g Bromkalium und 1,28 g Jodkalium,
gelöst in 1460 ecm auf 6O0C erwärmtem, destilliertem
Wasser. Die Lösung B bestand aus 170 g Silbernitrat, das in 2000 ecm destilliertem Wasser von 6O0C gelöst war.
Die Halogensilberdispersion wurde auf 4O0C gekühlt und mit einer Mischung aus 79,5 g Gelatine, 677,5 ecm eines
20%igen Hydrosols des Polymerisationsproduktes Styrol-Butylacrylat-Methacrylamid
in Wasser versetzt. Die 6g Masse wurde 1J2 Stunde bei 40° C gerührt und dann durch
Kühlen über Nacht zu einer gallertartigen Masse verfestigt. Die abgesetzte Masse wurde zu Streifen zerschnitten,
die 1 Stunde unter fließendem kaltem Wasser Wasser gewaschen wurden. Nach dem Abtropfen wurden
die Streifen bei 4O0C eingeschmolzen und mit 26 ecm
0,2% Thymol enthaltendem Methylalkohol und einer Mischung aus 19,25 g Gelatine und 96,25 ecm des Hydrosols
des obigen Polymerisationsproduktes versetzt, worauf mit destilliertem Wasser auf 4200 ecm aufgefüllt wurde.
Der pH-Wert wurde auf 6,5 eingestellt, und die Masse bei 4O0C gerührt. Anschließend wurde eine 200 ccm-Probe
entnommen, die 40 Minuten auf 56° C erwärmt und dann auf 4O0C abgekühlt wurde. Nachdem noch
2 ecm einer 7,5%igen Lösung von Saponin in Wasser der Emulsion zugegeben worden waren, wurde sie auf
einen Acetylcellulosefilm gegossen. Nach dem Trocknen wurde eine Probe des Filmes in einem Sensitometer
belichtet und 3 Minuten in einem üblichen Entwickler
entwickelt. Der Film zeigt eine 10/i-Empfindlichkeit von 76, einen Kontrast von 1,25 und einen Schleierwert
von 0,05.
Die für das Verfahren verwendeten Proteine können mit Acrylonitril oder Methylacrylat behandelt sein, um
ihre Eigenschaften zu verbessern. Es kann auch ein Protein, wie Casein oder Sojabohnenprotein, verwendet
werden, das mit Wasserstoffperoxyd behandelt wurde. Die Proteine können auch zuerst mit Acrylonitril behandelt
und dann mit Wasserstoffperoxyd oxydiert werden. Derartige Proteine sind mit den Hydrosolen in
jedem in Frage kommenden Mengenverhältnis verträglich.
In dem angegebenen 10/i-Empfindlichkeitswert bedeutet
i die Inertia, also den durch Verlängerung des geradlinigen Teils der sensitometrischen Kurve mit der
Koordinate (Log E, E in Kerzen-Meter-Sekunden) erzielten Schnittpunkt. Der Kontrastwert bedeutet die
Steigung der sensitometrischen Kurve, γ — tga. Unter
dem Schleierwert ist die Grundschwärzung des photographischen Materials zu verstehen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von biegsamen Filmen oder Überzügen durch Vergießen von wäßrigen
Dispersionen von Eiweißstoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß man Dispersionen verwendet, die neben den Eiweißstoffen und gegebenenfalls Zusätzen
noch ein Hydrosol eines Mischpolymerisats enthalten, das durch Emulsionspolymerisation eines Gemisches
aus einem Amid einer Acrylsäure, einem Acrylsäureester und einem gegebenenfalls substituierten Styrol
hergestellt worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Eiweißstoff Gelatine, Casein oder
ein mit Acrylsäure und Wasserstoffsuperoxyd behandeltes Zein verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Gelatine als Eiweißstoff
das Hydrosol des Mischpolymerisats aus Methacrylsäureamid, Butylacrylat und Styrol besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung aus Eiweißdispersion
und Hydrosol des Mischpolymerisats ein Farbstoff und bzw. oder ein Silberhalogenid zugegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Zugabe von einem Silberhalogenid
als Eiweißstoff ein mit Acrylsäure und Wasserstoffsuperoxyd behandeltes Zein oder Casein
verwendet werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 280 144, 729 773;
französische Patentschrift Nr. 936 007.
Deutsche Patentschriften Nr. 280 144, 729 773;
französische Patentschrift Nr. 936 007.
® 809 528/440 5.58
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
US311319A US2852386A (en) | 1952-09-24 | 1952-09-24 | Hydrophilic compositions |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1030991B true DE1030991B (de) | 1958-05-29 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEE7811A Pending DE1030991B (de) | 1952-09-24 | 1953-09-15 | Verfahren zur Herstellung von biegsamen Filmen oder UEberzuegen aus waessrigen Dispersionen von Eiweissstoffen |
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BE (1) | BE522869A (de) |
DE (1) | DE1030991B (de) |
FR (1) | FR1088011A (de) |
GB (1) | GB743376A (de) |
Cited By (1)
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