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Die Erfindung betrifft ein einfach herzustellendes Rückhalte-Modul für einen Kettenförderer.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung des Moduls.
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Auf dem Gebiet der Kettenförderer sind nach dem Stand der Technik viele Kettenbauarten bekannt, bei welchen eine Reihe von zu einem Ring miteinander verbundenen Modulen oder Gliedern vorgesehen sind, die sich in der Regel je nach dem Anwendungsgebiet und der Art des Fördergutes voneinander unterscheiden.
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Insbesondere ist es in vielen Anwendungsfällen erforderlich, dass der Kettenförderer Seitenwände hat, die das Fördergut so halten, dass es seitlich nicht herausfallen kann.
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Einen üblichen Anwendungsfall stellt der Transport von eisenhaltigem Material dar, wie etwa Schrott und Späne, die aus Werkzeugmaschinen abzuführen sind.
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Im Allgemeinen sind zum Rückhalt des Gutes an den Seiten jedes Moduls Seitenränder vorgesehen.
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Insbesondere werden die Seitenränder im Fall von aus metallischen Modulen bestehenden Kettenförderern separat hergestellt und anschließend an den Rändern jedes einzelnen Moduls angeschweißt.
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Die so angeschweißten Seitenränder können jedoch während der Bewegung des Kettenförderers angestoßen werden und/oder sich nach einer gewissen Gebrauchszeit wegen der Erschütterungen des Fördergutes ablösen.
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Außerdem sind die Module mit einer vorbestimmte Mindestteilung oder einer Mehrfachteilung derselben aufweisenden scharnierartigen Elementen gestanzt, wodurch sich den Querabmessungen des Moduls bestimmte Zwänge auferlegen.
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Die
DE 2 237 600 A offenbart ein Gliederförderband aus gelenkig miteinander verbundenen metallischen Plattengliedern, welche an ihren einander zugewandten Seitenkanten ineinandergreifende Scharnieraugen und darin eingesetzte Scharnierbolzen aufweisen. Ferner umfasst das Gliederförderband ein Führungselement. Infolge einer gelenkigen, scharnierartigen Aneinanderreihung der Plattenglieder können solche Gliederförderbänder auch entlang einer kurvenförmigen Bahn geführt und bewegt werden. Die dafür erforderliche seitliche und horizontale Führung an ortsfesten Gleitleisten erfolgt durch das Führungselement. Gliederförderbänder der erwähnten Art gewährleisten bei einfachem und kostengünstigem Aufbau insbesondere eine gute Schwenkbeweglichkeit der einzelnen Plattenglieder untereinander.
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Aus der
DE 31 16 365 A1 ist eine Förderkette für Flaschenförderer bekannt, in welcher die einzelnen, vorzugsweise aus Metallblech hergestellten Glieder scharnierartig durch Stifte verbunden sind, welche jeweils an einem Ende für die seitliche Führung der Förderkette mit besonders geformten Köpfen versehen sind. Förderketten der erwähnten Art weisen daher einfach herzustellende, seitlich freiliegende Gleitabschnitte auf.
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Ferner wird in der
DE 1 803 082 U eine Scharnierbandkette mit einstückig im Gesenk geschmiedeten Kettengliedern offenbart. Diese weist nahtlose Gelenkaugen auf, welche sich nicht durch Kettenzug offen ziehen lassen. Die Kettenglieder weisen ferner an ihrer Unterseite eine versteifende keilförmige Führungsrippe auf, welche als Mittelführung der Kette dient, indem sie in eine Rille eines Kettenrades eingreift. Scharnierbandketten der erwähnten Art bieten eine höhere Zugfestigkeit und erlauben größere Förderlängen.
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Die
DE 1 925 461 A offenbart gestanzte, mit gegenüberliegend vorspringenden Zungen versehene Metallplattenglieder für Gelenkplattenförderer, wobei die Zungen zu scharnierartig mit Nachbargliedern zu verbindenden Gelenkbolzenlagern umgebogen sind. Vor dem Ausstanzen der Plattenglieder werden neben den Zungen vorgesehene Kantenausnehmungen mit einer Abschrägung versehen, und nach dem Ausstanzen auch die Seitenkanten der Zungen, bevor die Zungen in bekannter Weise zu zylindrischen Bolzenlagern umgebogen werden. Plattenglieder mit solchen Lagern weisen gleichmäßig ebene Stirnflächen auf und können ohne nennenswerte Fugenbildung mit Nachbarplattengliedern verbunden werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die oben erwähnten Nachteile zu beseitigen und insbesondere ein leicht herzustellendes Modul für einen Kettenförderer zu schaffen, bei dem die Gefahr eines Ablösens der seitlich an den Modulen angebrachten Seitenränder auf ein Mindestmass gesetzt wird.
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Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung dieses Moduls anzugeben.
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Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein leicht herzustellendes Modul für einen Kettenförderer zu schaffen und ein besonders zuverlässiges, einfaches, funktionsgerechtes und relativ billiges Verfahren zur Herstellung dieses Moduls anzugeben.
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Diese und weitere Aufgaben werden erfindungsgemäß mit der Herstellung eines leicht herzustellenden Moduls für einen Kettenförderer und mit der Angabe eines Herstellungsverfahrens nach den unabhängigen Ansprüchen 1 und 11 gelöst.
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Weitere Merkmale sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Merkmale und die Vorteile eines erfindungsgemäßen leicht herzustellenden Moduls für einen Kettenförderer und eines entsprechenden Herstellungsverfahrens werden nachstehend an Hand der beiliegenden, schematischen Zeichnungen beispielsweise und nicht beschränkend näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Draufsicht eines Kettenförderer-Abschnittes mit vier erfindungsgemäß hergestellten Modulen,
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2 eine Ansicht im seitlichen Aufriss eines Moduls nach 1.
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In den Figuren ist ein insgesamt mit 10 bezeichneter Kettenförderer dargestellt, der in dem dargestellten Beispiel mehrere Module aufweist. Von diesen Modulen gibt es zwei Bauarten, und zwar ein erstes Modul 12 und ein zweites damit verbundenes Modul 14.
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Das erste Modul 12, das in der Regel eine Metallplatte ist, besitzt einen Förderabschnitt 13, der eine im Wesentlichen viereckige Form hat und zwei erste entgegengesetzte Seiten aufweist, die beide am Oberteil der Platte dort umgebogen sind, wo das Fördergut liegt. Die Platte wird im Wesentlichen rechtwinklig umgebogen und es werden dadurch zwei Seitenränder 16 gebildet.
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An den beiden anderen entgegengesetzten, quer zur Förderrichtung verlaufenden Seiten des Förderabschnittes 13 sind scharnierartige Elemente vorgesehen, die entsprechenden scharnierartigen Elementen des zweiten Moduls 14 zugeordnet werden können.
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Diese scharnierartigen Elemente können folgendermaßen hergestellt werden: an der einen der beiden zweiten Seiten des ersten Moduls 12 ist ein erster, in der Regel mittig angeordneter Ansatz 18 vorgesehen, der – wie aus 2 zu ersehen ist – an der der Seite mit dem Fördergut abgewendeten Seite der Platte hakenförmig umgebogen ist.
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An der anderen zweiten Seite des ersten Moduls 12 sind im dargestellten Beispiel ein zweiter und ein dritter Ansatz 20, 22 vorgesehen, und zwar in einem Bereich der dem Bereich nicht entspricht, in dem an der entgegengesetzten Seite der Ansatz 18 vorgesehen ist. Wie aus 1 zu ersehen ist, während zum Beispiel der erste Ansatz 18 mittig angeordnet ist, sind der zweite Ansatz 20 und der dritte Ansatz 22 seitlich angeordnet. Selbstverständlich kann auch einfach nur ein Ansatz vorgesehen werden.
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Wie aus 2 zu ersehen ist, sind außerdem an der der Seite mit dem Fördergut abgewendeten Seite der Platte der zweite und der dritte Ansatz 20, 22 hakenförmig umgebogen.
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Das zweite Modul 14 ist ähnlich wie das erste Modul aus einer in der Regel metallischen Platte hergestellt und weist ebenfalls einen Förderabschnitt 15 auf, der eine im Wesentlichen viereckige Form hat und zwei erste entgegengesetzte Seiten hat, die am Oberteil der Platte dort umgebogen sind, wo das Fördergut liegt. Die Platte wird im Wesentlichen rechtwinklig umgebogen und es werden dadurch zwei Seitenränder 17 gebildet.
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An den beiden anderen entgegengesetzten, quer zur Förderrichtung verlaufenden Seiten des Förderabschnittes 15 sind scharnierartige Elemente vorgesehen, die entsprechenden scharnierartigen Elementen des ersten Moduls 12 zugeordnet werden können.
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Diese scharnierartigen Elemente können folgendermaßen hergestellt werden: an der einen der beiden zweiten Seiten des zweiten Moduls 14 ist ein erster, in der Regel mittig angeordneter Ansatz 19 vorgesehen, der an der der Seite mit dem Fördergut abgewendeten Seite der Platte hakenförmig umgebogen ist.
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An der anderen zweiten Seite des zweiten Moduls 14 sind im dargestellten Beispiel ein zweiter und ein dritter Ansatz 21, 23 vorgesehen, und zwar in einem Bereich der dem Bereich nicht entspricht, in dem an der entgegengesetzten Seite der Ansatz 19 vorgesehen ist. Wie aus 1 zu ersehen ist, während zum Beispiel der erste Ansatz 19 mittig angeordnet ist, sind der zweite Ansatz 21 und der dritte Ansatz 23 seitlich angeordnet. Selbstverständlich kann auch einfach nur ein Ansatz vorgesehen werden.
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Der zweite und der dritte Ansatz 21, 23 sind außerdem an der der Seite mit dem Fördergut abgewendeten Seite der Platte hakenförmig umgebogen.
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Dementsprechend hat also das zweite Modul 14 ähnliche Abmessungen wie das erste Modul 12, von dem es sich nur dadurch unterscheidet, dass der Abstand zwischen den beiden Seitenrändern 17 etwas größer als der Abstand zwischen den beiden Seitenrändern 16 des ersten Moduls 12 ist, und zwar ist der Abstand zwischen den beiden Seitenrändern 17 so groß ist, dass sich die seitlichen Enden 27 derselben über die seitlichen Enden 26 der Seitenränder 16 legen können.
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Die Arbeitsweise des einfach herzustellenden Moduls 12 bzw. 14 für einen erfindungsgemäßen Kettenförderer 10 geht aus der obigen Beschreibung und den Figuren deutlich hervor und wir nachstehend noch kurz geschildert.
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Zum Zusammenbau des Kettenförderers 10 werden mehrere Paare eines ersten mit einem zweiten Modul 14 verbundenen Rückhalte-Moduls 12 aneinander herangeführt und durch scharnierartige Elemente zusammengelegt, die einander zugeordnet werden können.
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Zur Verbindung des ersten Moduls 12 mit dem zweiten Modul 14 werden die Module 12 und 14 so Seite an Seite gestellt, dass der erste Ansatz 18 des ersten Moduls 12 mit dem zweiten Ansatz 21 und dem dritten Ansatz 23 des zweiten Moduls 14 fluchtet. Nun wird in diese hakenförmig umgebogenen Ansätze 18, 21 und 23 ein Verbindungselement, wie etwa ein Bolzen, eingesteckt und dadurch eine scharnierartige Verbindung hergestellt.
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Ähnlich werden zur Verbindung eines zweiten Moduls 14 mit einem ersten Modul 12 die Module 14 und 12 so Seite an Seite gestellt, dass der erste Ansatz 19 des zweiten Moduls 14 mit dem zweiten Ansatz 20 und dem dritten Ansatz 22 des ersten Moduls 12 fluchtet. Nun wird in diese hakenförmig umgebogenen Ansätze 19, 20 und 22 ein Verbindungselement, wie etwa ein Bolzen, eingesteckt und dadurch eine scharnierartige Verbindung hergestellt.
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Nach beendigtem Zusammenbau überdecken die seitlichen Enden 27 der Seitenränder 17 der zweiten Module 14 teilweise die seitlichen Enden 26 der Seitenränder 16 der ersten Module 12, so dass dem Fördergut ein guter Rückhalt geboten wird.
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Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass die Ansätze 18, 19, 20, 21, 22 und 23 hakenförmig umgebogen sind, um eine gute Verbindung mit Hilfe eines Bolzens zu gewähren. In 2 sind die Ansätze 18, 20 und 22 zweckmäßig so umgebogen, dass sich der Haken schließt und damit einen Ring bildet.
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Es wird nun die Herstellung eines oben beschriebenen Moduls 12 oder 14 beschrieben.
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Bei der ersten Arbeitsstufe wird aus einem flachen Metallblech durch Laserstrahlung oder mit der Schneidpresse eine Platine nach einem je nach Bedarf vorgewählten Maß zugeschnitten, die eine im Wesentlichen viereckige Form hat und an zwei Seiten Ansätze 18, 19, 20, 21, 22 und 23 aufweist.
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Nach dieser Arbeitsstufe werden die Ansätze 18, 19, 20, 21, 22 und 23 in mehreren nacheinander folgenden Stufen allmählich verformt, bis sie Ringe bilden.
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Bei der anschließenden Arbeitsstufe werden die zwei weiteren Seiten der Platine gebogen, um die Seitenränder 16 und 17 zu bilden. Diese Arbeitsstufe kann auch gleichzeitig oder vor den Stufen erfolgen, bei welchen die Ansätze 18, 19, 20, 21, 22 und 23 umgebogen werden.
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Die Abmessungen der einzelnen, die scharnierartigen Elemente bildenden Ansätze 18, 19, 20, 21, 22 und 23 sowie die Abmessungen der Seitenränder 16 und 17 können gemäss den besonderen Wünschen und Erfordernissen des Benutzers des Kettenförderers 10 gewählt werden.
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Aus der obigen Beschreibung gehen sowohl die Merkmale des erfindungsgemäßen, einfach herzustellenden Rückhalte-Moduls für einen Kettenförderer sowie des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens als auch die entsprechenden Vorteile deutlich hervor. Einige davon werden nachstehend erwähnt:
- – Minderung der Gefahr, dass sich die Seitenränder wegen der Beanspruchungen ablösen, denen sie während des Gebrauchs ausgesetzt sind;
- – Möglichkeit, die Seitenränder aufgrund der Baumaße nach Belieben höher zu gestalten, um einen besseren Rückhalt des Fördergutes zu gewähren;
- – einfache und zuverlässige Anwendung;
- – mäßige Herstellungskosten.
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Schließlich ist es klar, dass für das hier beschriebene, einfach herzustellende Modul für einen Kettenförderer zahlreiche Änderungen und Varianten vorgesehen werden können, die alle im Schutzbereich der Erfindung liegen. Praktisch können je nach den technischen Erfordernissen alle beliebige Werkstoffe sowie Formen und Abmessungen zur Anwendung kommen.
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Der Schutzbereich der Erfindung ist daher durch die beiliegenden Ansprüche abgegrenzt.