DE1029039B - Sicherungsleiste fuer Fernmeldeanlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherungsleiste für Fernmeldeanlagen, bei der jeder Ader eine Strom- und eine Spannungssicherung zugeordnet ist. Die zu Gruppen zusammengefaßten Sicherungselemente sind aneinandergereiht mittels Schrauben an einer Halteschiene befestigt. Es ist üblich, derartige Sicherungsleisten unter anderem senkrecht in die Hauptverteilergestelle von Fernmeldeanlagen einzubauen.

Derartige Sicherungsleisten werden in großer Zahl und in verschiedener Ausführung verwendet, z. B. befinden sich im Hauptverteiler von Fernsprechämtern sogenannte 25teilige Sicherungsleisten, bei denen jede der 25 Gruppen häufig aus zwei Rücklötauslösern bzw. Umkehrauslösern, zwei Blitzschutzsicherungen und den zugehörigen Stromzuführungs-, Isolier- und Halteteilen sowie zwei Auslösebügeln besteht, im weiteren kurz Einzelteile der Gruppe genannt.

Bei näherer Betrachtung dieser bekannten Sicherungsleisten ergibt sich die überraschende Feststellung, daß die Erkenntnisse der heutigen Konstruktions- und Fertigungstechnik bei diesen Leisten bisher unbeachtet geblieben sind, so daß sich bei den heutigen Anforderungen für dieses Massenerzeugnis eine Reihe von Nachteilen ergeben. Die Leisten bestehen aus einzelnen Gruppen, von denen sich jede wiederum aus einer großen Zahl von Einzelteilen mit hohem Metallaufwand und Gewicht zusammensetzt. Jede Gruppe wird mittels zweier Bolzenschrauben zusammengehalten und an der Halteschiene befestigt. Falls die Auswechselung eines Einzelteiles oder einer Gruppe erforderlich ist, fallen die Einzelteile der Gruppe, in der Mehrzahl der Fälle bis zu 29 Stück, lose an. Infolge der kräftigen Federwirkung der Auslösebügel, die sich mit unter den Einzelteilen befinden, wird die Reparaturmontage beim Einbau in die Leiste am Hauptverteiler erschwert. Zudem müssen derartige Reparaturarbeiten infolge der Lage der Teile zum Teil von einer Leiter aus bzw. in gebückter Stellung ausgeführt werden. Auch besteht der bekannte Übelstand, daß die schwachen Auslösestifte oder andere Teile der Rücklötauslöser bzw. Umkehrauslöser beim Eindrücken der Auslösebügel in die Einraststellung oft beschädigt werden, wobei die betreffende Sicherung unter Umständen unerkannt außer Funktion gesetzt wird, so daß die Anlagenteile gefährdet sind.

Darüber hinaus ist ein Sicherungsstreifen für Hauptverteiler bekannt, bei denen die einzelnen zur Aufnahme der Sicherungen dienenden Sicherungselemente mit Hilfe zweier Schrauben befestigt und auch nach vollständigem Lösen der Schrauben einzeln herausnehmbar sind.

Ein solcher Sicherungsstreifen läßt damit zwar ein Herausnehmen einzelner . Sicherungselemente bzw.

Sicherungsleiste für Fernmeldeanlagen

Anmelder:

VEB Fernmeldewerk Arnstadt,
Arnstadt, Bierweg 6

Fritz Brandt, Berlin,

Günter Kessler, Berlin-Treptow,

und Karl Schliemann, Hohen-Neuendorf bei Berlin,

sind als Erfinder genannt worden

einzelner Gruppen zu, jedoch ist der Sicherungsstreifen bei den Anforderungen, die heute an die Fernsprechtechnik gestellt werden, nicht oder nur unter erheblichen Nachteilen anwendbar, da infolge des geringen Abstandes der einzelnen Sicherungsstreifen und vollständigen Lösens der beiden Befestigungsschrauben für die Sicherungselemente die Demontage umständlich und zeitraubend ist. Bei Befestigung der Sicherungsstreifen an der senkrechten Seite des Hauptverteilers werden diese Arbeiten noch deshalb erschwert, weil hierzu sich ein normaler Schraubenzieher nicht verwenden läßt. Bei Verwendung eines solchen müßte der Platzbedarf, d. h. der Abstand der Sicherungsstreifen voneinander, größer vorgesehen werden, was aber unerwünscht ist.

Die Erfindung behebt die aufgeführten Nachteile in der Weise, daß ein Isolierstoffkörper als Träger bzw. Halte- und Befestigungsglied sämtlicher zu einer Gruppe gehörender Einzelteile dient und die in der Sicherungsleiste aneinandergereihten Isolierstoffkörper mittels einer an jedem Isolierstoffkörper vorgesehenen Ausnehmung und eines durchgehenden, sich in Längsrichtung der Sicherungsleiste erstreckenden, allen Isolierstoffkörpern gemeinsamen Stangenbolzens derart geführt und gehalten werden, daß eine auf einem an einer Ausnehmung der Halteschiene gleitenden Gewindebolzen zur Zusammenfassung der Einzelteile zu einer Gruppe befindliche Gewindemutter eine ausreichende Fixierung jeder Gruppe an der Halteschiene gewährleistet. Ferner ist gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung in dem Isolierstoffkörper für jede Stromsicherung eine Sperre vorgesehen, die im ausgelösten Zustand ein Einsetzen

809 508/231

Claims (2)

der Stromsicherung so lange verhindert, bis der Auslösebügel von Hand in die Raststellung gedruckt wird. Mit der Erfindung wird also der Vorteil erreicht, daß lediglich das Lockern einer Mutter notwendig ist, wenn ein defektes Sicherungselement ausgewechselt werden muß. Lose Teile, wie Schrauben usw., fallen hierbei nicht an. Infolge der günstigen Anordnung des gemeinsamen Stangenbolzens und der einzelnen Befestigungsbolzen in den Ausnehmungen ist eine wirtschaftliche Fertigung gewährleistet. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung perspektivisch dargestellt. Das Beispiel zeigt eine für 25 Gruppen bemessene Sicherungsleiste, bei der zwecks vereinfachter Darstellung nur eine Gruppe gezeichnet ist. An dem Isolierstoffkörper 1 sind sämtliche Einzelteile der Sicherungsgruppe, wie Stromsicherungen 2, 3, Spannungssicherungen 4, 5 sowie Stromzuführungs-. Isolier- und Halteteile befestigt. Zur Führung des Isolierstoffkörpers 1 dient ein in einer Ausnehmung des Isolierstoffkörpers gleitender Stangenbolzen 6. Die Einzelteile werden mittels zweier nicht gezeichneter Gewindebolzen zusammengehalten. Die Gewindemutter 7, die sich auf einem dieser Gewindebolzen befindet, dient zur Befestigung der Gruppe an der Halteschiene 8. In gleicher Weise können 24 weitere Gruppen aneinandergereiht an der Halteschiene befestigt werden. Es ist ersichtlich, daß die Sicherungsleiste nach der Erfindung aus verhältnismäßig wenig einzelnen Teilen besteht, da jetzt jede Gruppe als ein in sich geschlossenes Einzelteil zu betrachten ist. Die Halter 9 der Spannungssicherungen 4, 5 bestehen ebenfalls aus Isolierstoff. Wird die jeweilige Mutter 7 gelockert, so läßt sich eine schadhafte Gruppe aus der Halteschiene 8 herausnehmen, nachdem die Lötverbindungen gelöst und eine der Muttern 15 des Stangenbolzens 6 gelockert worden ist. Der Stangenbolzen braucht hierbei nicht herausgezogen zu werden. Die Gruppe wird unter Ausnutzung der Federung der Lötfahnen je einer ankommenden und abgehenden Sprechader nach vorn aus der im Gestell befestigten Sicherungsleiste herausgezogen. Die schadhafte Gruppe wird durch eine neue Gruppe in gleicher Weise ersetzt, während die schadhafte Gruppe zur Reparatur gelangt. Die Stromsicherung 2 ist im Betriebszustand gezeichnet. Der Auslösebügel 10 ist hinter dem Auslösestift 11 eingerastet ; die Sperre 12 ist ohne Wirkung. Die Stromsicherung 3 dagegen ist für folgenden Zustand gezeichnet. Die vorhergehende Stromsicherung hatte angesprochen, ihr Auslösestift 11 wurde in bekannter Weise verschoben und hat den Auslösebügel 13 freigegeben. Die Stromsicherung wurde darauf zwecks Auswechselung herausgezogen. Die aus einem Isolierstoffstreifen bestehende Sperre 14 ist damit ebenfalls freigegeben und hat sich in die gezeichnete Lage, gegebenenfalls unter der Wirkung einer nicht gezeichneten Blattfeder, bewegt. Die Zeichnung läßt erkennen, daß das vollständige Einsetzen der neuen Stromsicherung 3 jetzt durch die Sperrleiste 14 verhindert wird. Es wird also \-ermieden, daß beim Andrücken des Auslösebügels 13 der Auslösestift der Stromsicherung verbogen wird. Es wird demnach der folgende Arbeitsgang beim Einsetzen der neuen Stromsicherung erzwungen: der Auslösebügel 13 wird von Hand in Pfeilrichtung bis zum Anschlag an den Isolierstoffkörper 1 bewegt, wobei er die Sperrleiste mitnimmt. Danach kann die Stromsicherung 13 völlig in ihre Halterung eingeschoben werden. Nach Einsetzen der Stromsicherung wird der Auslösebügel losgelassen und nun wie üblich durch den Auslosestift gehalten. Pa ten ta ν s ρ R 0 c π 1·:

1. Sicherungsleiste für Fernmeldeanlagen mit Zuordnung je einer Strom- und Spannungssicherung für jede Ader, deren Einzelteile mittels Gewindebolzen und Muttern zu Gruppen zusammengefaßt aneinandergereiht an einer Halteschiene einzeln auswechselbar befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Isolierstoffkörper (1) als Träger bzw. Halte- und Befestigungsglied sämtlicher zu einer Gruppe gehörender Einzelteile dient und die in der Sicherungsleiste aneinandergereihten Isolierstoffkörper (1) mittels einer an jedem Isolierstoff körper vorgesehenen Ausnehmung und eines durchgehenden, sich in Längsrichtung der Leiste erstreckenden, allen Isolierstoffkörpern gemeinsamen Stangenbolzens (6) derart geführt und gehalten werden, daß eine auf einem an einer Ausnehmung der Halteschiene (8) gleitenden Gewindebolzen zur Zusammenfassung der Einzelteile zu einer Gruppe befindliche Gewindemutter (7) eine ausreichende Fixierung jeder Gruppe an der Halteschiene (8) gewährleistet.

2. Sicherungsleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Isolierstoffkörper für jede Stromsicherung eine Sperre (14) derart gelagert ist, daß diese nach Herausnehmen der Stromsicherung (2 bzw. 3) das vollständige Einsetzen einer neuen Stromsicherung so lange verhindert, bis der Auslösebügel (13) unter Mitnahme der Sperre in seine Einraststellung gedrückt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 883 465; österreichische Patentschrift Nr. 102 449.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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