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Die
Erfindung betrifft eine Leitvorrichtung zur Bogenzufuhr an einer
Bogen verarbeitenden Maschine, insbesondere einer Druckmaschine,
im Bereich einer Bogenanlage.
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Derartige
Leitvorrichtungen sind seit längerem
bekannt. Sie kommen im Bereich einer Bogenanlage einer Bogen verarbeitenden
Maschine zum Einsatz, wobei der Bogen im Bereich eines Anlagetisches
beispielsweise von Bogenrotationsdruckmaschinen in Anschläge zur Vorausrichtung
vor der Überführung in
die Bogenrotationsdruckmaschinen selbst eingeführt werden muss. Hierfür sind beispielsweise
stangenartige Elemente vorgesehen, die oberhalb der Bogenanlage
dem Anlagetisch zugeordnet angeordnet werden. Damit können ankommende
Bögen so
flach gehalten werden, dass sie gegen Vordermarken und unter Deckmarken
zur sachgerechten Anlage gebracht werden können.
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Aus
der
DE 296 15 996
U1 ist hierzu beispielsweise eine Leitvorrichtung zur Bogenzufuhr
an eine Druckmaschine bekannt geworden. Mittels dieser Leitvorrichtung
soll vermieden werden, dass in einer unterschuppten Bogenzufuhr
Nachfolgebogen von den in die Druckmaschine ablaufenden Bogen beeinflusst
werden. Insbesondere soll vermieden werden, dass der gerade abgeförderte Bogen
den auf den Anlagetisch einlaufenden Nachfolgebogen mitreißt und so
dessen Ausrichtung stört
oder verhindert. Es kann auch verhindert werden, dass seine Hinterkante
hochschlägt,
was zu Beschädigungen des
Bogens bei Berührung
von Förderelementen
führen
kann.
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Nachteilig
an dieser Vorrichtung ist, dass sie zwar einerseits gegenüber der
den Bogen tragenden Oberfläche,
bei spielsweise dem Anlagetisch oder einem diesem vorgelagerten Bändertisch,
einstellbar ist, dass sie aber in dieser Position während des
Betriebes verharrt. Damit kann bei empfindlichen Bedruckstoffen
der Fehler verursacht werden, dass der Bogen zu stark über die
rückkehrenden
Vordermarken bzw. Deckmarken gezogen wird. Dabei ergeben sich häufig Beschädigungen
in der Oberfläche
der Bogen, die diese unbrauchbar machen können.
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[Aufgabe der Erfindung]
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, die Nachteile der bekannten Vorrichtung
zu vermeiden.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe gestaltet sich nach den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Hierbei
ist besonders vorteilhaft, dass die Leiteinrichtung durch ihre Einstellbarkeit
und Eigenbewegung im Bereich der Bogenanlage im Bogentakt von der
Oberfläche
der zu fördernden
Bogen entfernt werden kann. Damit wird sicher gestellt, dass die
Bogen einerseits noch geführt
werden, andererseits aber nicht zu stark über die Deckmarken bzw. Vordermarken
gezogen werden.
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In
vorteilhafter Weise ermöglicht
die Vorrichtung auch eine Vermeidung von Relativbewegungen zwischen
der Vorrichtung und dem ablaufenden Bogen.
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Im
Folgenden wird anhand von zeichnerischen Darstellungen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
dargestellt.
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Darin
zeigen
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1 eine Übersicht über den
Anlagebereich und
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2 eine
Darstellung der Leiteinrichtung.
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In 1 ist
der Bereich einer Bogenanlage mit einem Anlagetisch 1 gezeigt.
Dem Anlagetisch 1 ist gewöhnlich eine Fördereinrichtung
in Form eines sogenannte Bändertisches
zur Zufuhr eines unterschuppt liegenden Stroms von Bogen 4 vorgeordnet. Hierbei
liegt das vorauslaufende Ende eines Bogens 4 jeweils unter
dem nachlaufenden Ende des vorauslaufenden Bogens 4.
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Der
Anlagetisch 1 ist hier in prinzipieller Form gezeigt. Am
Anlagetisch 1 sind Vorder- bzw. Deckmarken 2 zur
Ausrichtung der Bogen 4 an deren Vorderkante angeordnet.
Den Vorder- bzw. Deckmarken 2 in Förderrichtung 13 vorgeordnet
ist eine Niederhaltevorrichtung 6 mit einem Gehäuse 10 gezeigt.
Innerhalb der Niederhaltevorrichtung 6 ist im Gehäuse 10 eine
sogenannte Niederhaltestange 8 vorgesehen. Die Niederhaltestange 8 ist
nahe den Vorder- bzw. Deckmarken 10 angeordnet und kann
mittels des Gehäuses 10 gegenüber den
Vorder- bzw. Deckmarken 2 und der Oberfläche des
Anlagetisches 1 einstellbar sein.
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Im
Anlagetisch 1 können
weiterhin pneumatische Leitvorrichtungen in Form von Blas-Sog-Düsen 5 angeordnet
sein. Außerdem
können
an den Vorder- bzw. Deckmarken 2 Leitrollen 9 vorgesehen sein.
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Weiterhin
ist der Niederhalteeinrichtung 6 vorgeordnet am Anlagetisch 1 eine
Seitenmarke 7 zur seitlichen Ausrichtung der Bogen 4 quer
zur Förderrichtung 13 vorgesehen.
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Die
Bogen 4 werden von der Bogen verarbeitenden Maschine in
Förderrichtung 13 nach
Ausrichtung in seitlicher Richtung an der Seitenmarke 7 und der
Ausrichtung in Bezug auf ihre Vorderkante an den Vorder- bzw. Deckmarken 2 übernommen
und vom Anlagetisch 1 abgezogen. Hierbei übt die Niederhalteeinrichtung 6 über die
Niederhaltestange 8 zunächst
eine Führungsfunktion
für den
unten liegenden Bogen 4 in der Weise aus, dass dieser sicher
unter die Deckmarken 2 geleitet wird. Dies ist besonders
bei welligen Bögen
wichtig. Weiterhin wirkt die Niederhaltestange 8 beim Abziehen
des oberen Bogens 4 als Führungseinrichtung auf das Ende
des mit hoher Geschwindigkeit vom Anlagetisch 1 ablaufenden
oberen Bogens 4.
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In 2 ist
die erfindungsgemäße Ausführungsform
der Niederhaltestange 8 gezeigt.
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Oberhalb
des Anlagetisches 1, in den die Vorder- bzw. Deckmarken 2 integriert
sind, ist eine rotierende Kartonführung 20 angeordnet.
Die rotierende Kartonführung 20 besteht
aus zwei Tragscheiben 21, die links und rechts des Anlegetisches 1 drehbar gelagert
sind. An den Tragscheiben 21 befestigt und diese starr
verbindend ist eine Achse 22 vorgesehen. Diese Achse 22 bildet
die Niederhaltestange 8 und ist exzentrisch zu Rotationsachse 24 an
den Tragscheiben 21 angeordnet. Die Niederhaltestange 8 ist
als auf der Achse 22 frei drehbares Rohr ausgebildet oder
wird durch die Achse 22 und auf deren ganzen Länge verteilten
frei drehbare Rollen 23 gebildet. Die Tragscheiben 21 der
Niederhaltestange 8 sind mittels eines hier nicht gezeigten
Antriebes synchron zum Maschinentakt der Bogen verarbeitenden Maschine rotierend
antreibbar.
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Beim
Antrieb der Tragscheiben 21 bewegt sich die Niederhaltestange 8 auf
einer Kreisbahn. Hierbei nähert
sie sich im Bogentakt dem Anlegetisch 1. Die Steuerung
des Antriebes 23 der Niederhaltestange 8 ist derart
vorgesehen, dass die niedrigste Stellung der Niederhaltestange 8 jeweils
dann erreicht wird, wenn ein unter einem abzuziehenden Bogen 4 einlaufender
Bogen 4 fast die Vorder- bzw. Deckmarken 2 erreicht
hat. Damit wird sichergestellt, dass die Vorderkante des unten liegenden
Bogens 4 sicher gegen die Vorder- bzw. Deckmarken 2 angelegt
werden kann. Die Drehrichtung 25 der Tragscheiben 21 und
damit der Niederhaltestange 8 ist derart vorgesehen, dass
sie in ihrer untersten Stellung entgegen der Förderrichtung 13 der
abzuführenden
Bogen 4 bewegt wird. Dadurch wird der Bogen 4 in
seiner Beweglichkeit beim Abziehen in die Bogen verarbeitende Maschine
nicht behindert, da die Niederhaltestange 8 sich bei der
weiteren Bewegung gegen die Förderrichtung 13 von
dem Anlagetisch 1 und von den Vorder- bzw. Deckmarken 2 entfernt.
Gleichzeitig ist die Bewegung des Bogens 2 auch dadurch nicht
behindert, dass die den Bogen 4 bei der Leitbewegung berührenden
Rollen 23 eine Relativbewegung erlauben.
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Die
Funktion der Niederhaltestange gestaltet sich derart, dass beim
Rotieren der Tragscheiben 21 die Niederhaltestange 8 sich
zunächst
von einem hohen Punkt aus dem Anlegetisch 1 nähert. Der
niedrige Punkt wird wie beschrieben entgegen der Förderrichtung 13 der
Bogen 4 dann erreicht, wenn der untere Bogen 4 an
die Vorder- bzw. Deckmarken 2 heranführbar ist. Danach bewegt sich
die Niederhaltestange 8 wieder entgegen der Förderrichtung 13 der Bogen 4 vom
Anlegetisch 1 weg. Damit gibt die Niederhaltestange 8 den
Bewegungsraum für
den abziehenden Bogen frei, derart dass der Bogen 4 nicht
zu stark über
die Vorder- bzw. Deckmarken 2 gekrümmt wird. Damit wird vermieden,
dass eine Beschädigung,
insbesondere von Bogen 4 aus relativ steifem Material,
durch Markieren an den Vorder- bzw. Deckmarken 2 entstehen
kann.
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- 1
- Anlagetisch
- 2
- Vorder-
bzw. Deckmarken
- 4
- Bogen
- 5
- Blas-Sog-Düsen
- 6
- Niederhalteeinrichtung
- 7
- Seitenmarke
- 8
- Niederhaltestange
- 9
- Leitrollen
- 10
- Gehäuse
- 13
- Förderrichtung
- 20
- Kartonführung
- 21
- Tragscheibe
- 22
- Achse
- 23
- Antrieb
- 24
- Rotationsachse
- 25
- Drehrichtung