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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum elektrolytischen Behandeln von zumindest oberflächlich elektrisch
leitfähigem
Behandlungsgut. Die elektrolytische Behandlung umfasst vor allem
das elektrolytische Metallisieren und Ätzen von dünnen elektrisch leitfähigen Schichten auf
Leiterplattenmaterial. Die Erfindung ist insbesondere in horizontalen
und vertikalen Anlagen anwendbar.
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Die zunehmend kleiner werdenden Strukturen
der Leiterplattentechnik und der SmardCard-Technik ertordern dünnere Grundschichten,
die zu bearbeiten sind. Früher
wurden diese Grundschichten durch Aufkleben einer sehr dünnen Elektrolytkupferfolie
mit einer Dicke von 15 – 35 μm, der sogenannten
Kupferkaschierung, auf die elektrisch nichtleitende Kunststoffträgerplatte
hergestellt. Bei Feinleiterplatten werden diese Grundschichten heute in
der Regel durch stromlose (chemische) Metallabscheidung erzeugt.
Auf dieser Grundschicht wird zum Beispiel eine Durchkontaktierung
und ein Feinleiterbild mit 50 μm
lines and spaces (Linienbreite und -abstand) elektrolytisch aufgebracht.
Zwischen den durch elektrolytische Metallisierung hergestellten Leiterzügen muss
eine verstärkte
Grundschicht zur Fertigstellung der Leiterplatte durch chemisches Ätzen entfernt
werden. Damit die Leiterzüge
bei diesem Ätzschritt
nicht unterätzt
werden, muss die Grundschicht dünn
sein. Für
die Feinleitertechnik werden 2 – 5 μm dicke Grundschichten
verwendet. Für
die SBU-Technik (sequential build up) werden beispielsweise Grundschichten
aus stromlos abgeschiedenem Kupfer mit einer Dicke von nur 0,3 – 1,0 μm eingesetzt.
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Zur Herstellung dünner Metallschichten, insbesondere
von Kupferschichten, auf dem Leiterplattengrundmaterial können übliche Leiterplattenbehandlungsanlagen
eingesetzt werden. Derartige Anlagen sind beispielsweise in
DE 36 45 319 C2 und
DE 41 32 418 C1 beschrieben.
In beiden Dokumenten sind Anlagen gezeigt, in denen das Leiterplattenmaterial
in horizontaler Transportrichtung durch die Anlage befördert wird.
Das Material wird in beiden Fällen
in einer horizontalen Transportebene geführt. In
DE 36 45 319 C2 wird eine
Durchlaufanlage für
Leiterplatten mit seitlich angeordneten Klammern zur elektrischen
Kontaktierung des Behandlungsgutes beschrieben. In
DE 41 32 418 C1 ist eine
Durchlaufanlage mit Kontakträdchen
offenbart, mit denen die Leiterplatten seitlich kontaktiert werden.
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Es hat sich herausgestellt, dass
die elektrolytische Metallisierung von Leiterplattenmaterial mit
einer sehr dünnen,
beispielsweise 5 μm
dicken Grundmetallisierung dann nicht mehr ohne weiteres möglich ist,
wenn eine relativ hohe Stromdichte bei der Metallisierung, beispielsweise
von 10 A/dm
2, eingestellt wird. In diesem
Fall kann in Bereichen weniger oder gar kein Metall mehr abgeschieden
werden, die von den elektrischen Kontaktierungsstellen relativ weit
entfernt sind, beispielsweise 50 cm. Über die elektrischen Kontaktierungsstellen
wird elektrischer Strom zur Grundschicht (Grundmetallisierung) beispielsweise
mit den Klammern gemäß
DE 36 45 319 C2 oder
mit den Kontaktierrollen gemäß
DE 41 32 418 C1 zugeführt.
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Das vorgenannte Problem kann beispielsweise
durch Reduzierung der Stromdichte vermindert werden. Nachteilig
ist dabei allerdings, dass die Leistung und damit die Wirtschaftlichkeit
der elektrolytischen Metallisieranlage reduziert wird. Um eine Metallschicht
mit vorgegebener Schichtdicke abzuscheiden, ist es unter diesen
Bedingungen nämlich erforderlich,
ausreichend lange Behandlungsanlagen vorzusehen, in denen das Leiterplattenmaterial
während
der erforderlichen Metallisierungszeit verbleiben kann. Die hierfür erforderlichen
Aufwen ungen für
Investitionen und Verbrauchsmaterialien sowie für Arbeitskraft, für die Pflege,
Wartung und Instandsetzung führen
dazu, dass der Betrieb einer derartigen Anlage unwirtschaftlich
ist.
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Bei Anwendung einer geringeren kathodischen
Stromdichte hat es sich weiterhin als nachteilig herausgestellt,
dass sich eine dünne
zu metallisierende Grundschicht aus Kupfer in dem üblicherweise verwendeten
schwefelsauren Kupferbad, das zur elektrolytischen Metallisierung
eingesetzt wird, teilweise oder vollständig auflöst, so dass nur das elektrisch
nichtleitende Grundmaterial zurückbleibt.
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Damit wenig Ausschuss produziert
wird, besteht in der Leiterplattenindustrie weiterhin seit langem
der Wunsch, bei jedem Galvanisiervorgang und für jede Leiterplatte etwaige
Schichtdickenunterschiede durch Messungen, zum Beispiel über eine Ladungsmessung
(in Amperestunden), rechtzeitig erkennen zu können.
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Ein Grund für Abweichungen in der Schichtdicke
kann beispielsweise in einer mangelhaften elektrischen Kontaktierung
durch beschädigte
oder verunreinigte elektrische Kontakte oder durch ein beschädigtes Zuleitungskabel
bestehen.
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Derartige Abweichungen können ebenso durch
Veränderungen
der elektrischen Leitfähigkeit der
Elektrolytflüssigkeit
durch veränderte
Zusammensetzung des Bades, beispielsweise bei Überdosierung eines Stoffes
an einer Stelle des Bades (beispielsweise bei Ausfall der Mischvorrichtung),
oder durch unterschiedliche Temperaturen innerhalb des Bades, verursacht
werden. Diese Probleme bei der Verfahrensführung wirken sich nicht nur
auf die Schichtdicke aus, sondern führen auch zu unterschiedlicher
Qualität
der abgeschiedenen Schicht auf der Leiterplatte.
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In
DE 100 43 815 A1 sind ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur elektrischen Kontaktierung von zu behandelndem Gut
in elektrolytischen Anlagen beschrieben. Die Vorrichtung dient insbesondere
zur Behandlung von elektrischen Leiterplatten. Sie besteht aus einer
Transporteinrichtung, einer Pumpeinrichtung zur Kreislaufförderung
im elektrolytischen Bad und Einrichtungen zur Elektrolytregenerierung, einer
Badstromquelle zur Speisung der elektrolytischen Zelle, elektrischen
Elementen zur Stromübertragung
von der Badstromquelle auf das Gut sowie Streifenkontakten, die
quer zur Transportrichtung für das
Gut angeordnet sind und die mit der kontaktgebenden Seite in Richtung
auf die zu behandelnde Oberfläche
des Gutes weisen, ferner aus Hubeinrichtungen für die Streifenkontakte zur
fortwährenden, annähernd senkrechten
Annäherung,
Ruhestellung mit elektrochemischer Behandlung des Gutes und Entfernung
der Streifenkontakte von der Oberfläche des Gutes, ferner aus einer
Transporteinrichtung zum Transport des Gutes durch die elektrolytische Zelle
derart, dass während
der elektrolytischen Behandlung zwischen den Streifenkontakten und
dem Gut keine Relativbewegung stattfindet und schließlich einer
Schalteinrichtung zum koordinierten Ein- und Ausschalten der Hubeinrichtungen
für die
Streifenkontakte und der Transporteinrichtungen für das Gut.
Die Vorrichtung wird in erfindungsgemäßer Weise wie folgt eingesetzt:
Das Gut wird in das elektrolytische Bad transportiert und mit dem
Elektrolyten im Bad in Kontakt gebracht. Die elektrisch leitfähigen Oberflächen werden
elektrisch kontaktiert und mit der Badstromquelle leitend verbunden.
Zum elektrischen Kontaktieren werden die Streifenkontakte auf die
Oberfläche
des Gutes aufgesetzt und angedrückt.
Das Gut wird durch die von den Elektroden und dem Gut gebildete
elektrolytische Zelle so transportiert, dass spätestens ab dem Zeitpunkt des
Aufsetzens der Streifenkontakte zwischen diesen und dem Gut keine
Relativbewegung mehr stattfindet. Während des Aufsitzens der Streifenkontakte
auf der Oberfläche
des Gutes wird das Gut elektrochemisch behandelt. Nach dem Behandlungsschritt
werden die Streifenkontakte von der Gutoberfläche wieder abgehoben. Während des
Abhebens der Streifenkontakte findet ein transportbedingter relativer
Bewegungsschritt zwischen dem Gut und den Streifenkon takten sowie
den Elektroden der elektrolytischen Zelle statt. Dieser Ablauf wiederholt
sich ab dem elektrolytischen Kontaktieren der Oberflächen durch
die Streifenkontakte bis zum letztgenannten Verfahrensschritt fortwährend.
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In
DE 100 43 817 A1 werden ein Verfahren und
eine Anordnung für
elektrochemisch zu behandelndes Gut, insbesondere Leiterplatten,
vorgeschlagen. Die Anordnung umfasst einen Arbeitsbehälter zur
Aufnahme des Elektrolyten und des Gutes, eine Elektrolytfördereinrichtung
zur Kreislaufförderung des
Elektrolyten durch Arbeitsbehälter,
Elektrolytfilter und Elektrolytkonditionierungsbehälter, eine
Einrichtung zur Förderung
des Gutes außerhalb
des Arbeitsbehälters,
eine Kontaktelektrode im Arbeitsbehälter, die aus einem elektrischen
Kontaktstreifen und einer in unmittelbarer Nähe hierzu angeordneten Gegenelektrode
besteht, einem elektrischen Isoliermittel, das zwischen jedem Kontaktstreifen
und jeder Gegenelektrode zur Bildung von elektrolytischen Kleinzellen angeordnet
ist, einer Badstromquelle und der zugehörigen elektrischen Leiter zur
Speisung der elektrolytischen Kleinzellen mit Strom. In erfindungsgemäßer Weise
weist die Anordnung ferner eine Kontaktelektrode, die der Form des
Gutes angepasst ist, ein Transportorgan im Arbeitsbehälter, das
so gestaltet und gesteuert ist, dass während des Anliegens der Kontaktelektrode
an der Oberfläche
des Gutes zwischen der Kontaktelektrode und der Gutoberfläche keine
transportbedingte Relativbewegung stattfindet, eine Steuereinrichtung
zur Synchronisation des Vorschubes des Gutes oder der Kontaktelektrode
im Arbeitsbehälter
mit den Öffnungs-
und Schließbewegungen
der Kontaktelektrode sowie ein Bewegungsorgan zum zyklischen Ausführen folgender
Verfahrensschritte auf: Relatives Annähern von Kontaktelektrode und
Gut, Aufsetzen der Kontaktstreifen auf der Gutoberfläche, Verweilen
der Kontaktstreifen an der Oberfläche zur elektrolytischen Behandlung,
Abheben von der Oberfläche
und gegenseitiges Entfernen von Kontaktelektrode und Gut und Neupositionieren
der relativen Lage des Gutes in Bezug auf die Kontaktelektrode.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
nun die Aufgabe zugrunde, eine Lösung
zum Vermeiden der Nachteile bekannter Anlagen und Verfahren zu finden.
Mit dem gesuchten Verfahren und der Vorrichtung soll es insbesondere
möglich
sein, die Qualität von
abgeschiedenem Metall während
der Produktion von Leiterplatten zu ermitteln und beim Erkennen
von Qualitätsmängeln Abhilfe
zu schaffen. Ferner soll eine wirtschaftliche Betriebsweise erreicht
werden, bei der eine Metallschicht in gleichmäßiger Dicke auf großformatigen
Werkstücken,
insbesondere elektrischen Leiterplatten und anderen Schaltungsträgern, abgeschieden
werden kann, ohne dass eine vorhandene dünne Grundmetallisierung störend wirkt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und dem Verfahren sollen auch andere elektrolytische Behandlungen
möglich
sein, die auch auf großformatigen
Werkstücken
gleichmäßig sein
sollen, beispielsweise ein elektrolytischer Ätzprozess. Der empfindliche
Nutzbereich der Leiterplatten darf dabei nicht mit den Kontakten
in Berührung
kommen.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die
im Anspruch 1 beschriebene Vorrichtung und das in Anspruch 26 beschriebene
Verfahren. Spezielle Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Sofern im folgenden auf zumindest
oberflächlich
elektrisch leitfähiges
Behandlungsgut Bezug genommen wird, so ist darunter Behandlungsgut
zu verstehen, das entweder gänzlich
aus elektrisch leitfähigem
Material besteht, beispielsweise aus metallischem Material, oder
ein Gut, das nur an der Oberfläche
elektrisch leitfähig
ist, beispielsweise durch Vorsehen einer metallischen Oberflächenschicht.
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Unter elektrischen Leiterplatten
sind solche Schaltungsträger
zu verstehen, die aus plattenförmigem
Laminat bestehen, das aus mehreren dielektrischen und metallischen
Lagen aufgebaut sein und Löcher
(durchgehende Löcher,
versteckte Löcher und
Sacklöcher)
enthalten kann. U.a. können
darunter auch nicht plattenförmige
Gebilde zu verstehen sein, die zur elektrischen Verbindung von elektrischen
Bauelementen dienen, die auf diesen Schaltungsträgern befestigt und elektrisch
kontaktiert sind. Es handelt sich hierbei beispielsweise auch um
dreidimensionale Gebilde, auf denen sich Leiterzugstrukturen befinden.
Außerdem
sind unter elektrischen Leiterplatten auch andere Schaltungsträger zu verstehen,
beispielsweise Chipträger
einschließlich
hybrider Systeme. Grundsätzlich
sind unter Behandlungsgut nicht ausschließlich elektrische Leiterplatten
zu verstehen sondern auch zu anderen Zwecken dienende Erzeugnisse.
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Sofern im folgenden angegeben ist,
dass das Behandlungsgut zu den Gegenelektroden gegenüberliegend
angeordnet sind, so ist darunter zu verstehen, dass die Gegenelektroden
und das Behandlungsgut in einem bestimmten Abstand zueinander angeordnet
sind, vorzugsweise in zueinander parallelen Ebenen, in denen sich
die Gegenelektroden und das Behandlungsgut befinden, falls es sich
um plattenförmige
Gegenelektroden und plattenförmiges Behandlungsgut
handelt. In anderen Fällen,
in denen die Gegenelektroden und das Behandlungsgut eine komplexe
dreidimensionale Gestalt aufweisen, ist darunter eine Anordnung
zu verstehen, bei der die Gegenelektroden und das Behandlungsgut
in einem vorbestimmten Abstand zueinander angeordnet sind, wobei
bestimmte Oberflächen
der Gegenelektroden und des Behandlungsgutes einander zugewandt
sind und einen mittleren Abstand voneinander aufweisen.
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Sofern im folgenden angegeben ist,
dass zumindest zwei zueinander im wesentlichen gegenüberliegende
Seitenränder
vorgesehen sind, so ist darunter zu verstehen, dass die Seitenränder möglichst
weit voneinander entfernt sind. Der eine Seitenrand liegt, vom anderen
Seitenrand aus betrachtet, auf der anderen Seite eines gedachten
Schwerpunktes des Behandlungsgutes. Zum Beispiel handelt es sich
bei zueinander im wesentlichen gegenüberliegenden Seitenrändern an
plattenförmigem
Behandlungsgut mit einer rechteckigen Gestalt um zwei parallel zueinander
verlaufende Seitenränder.
In diesem Falle gibt es zwei Paare von zueinander gegenüberliegenden
Seitenrändern.
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Sofern nachfolgend auf Kontaktleisten
Bezug genommen wird, so sind darunter elektrische Kontaktierungselemente
zur Stromzuführung
zum Behandlungsgut zu verstehen, die langgestreckte Kontaktflächen zur
Stromübertragung
auf das Behandlungsgut oder viele kleine, insbesondere eng zueinander
beabstandete Einzelkontakten aufweisen, beispielsweise in einem
Abstand von weniger als 1 cm, die in langgestreckte Stromzuführungsvorrichtungen
eingebettet sind. Die Einzelkontakte können selbst ebenfalls langgestreckt
ausgebildet und zur besseren Anlage an Metalloberflächen gefedert gelagert
sein. Somit weisen die Kontaktleisten ein Verhältnis der Länge der elektrischen Kontaktfläche zu deren
Breite auf, das wesentlich größer als
1 ist. Dieses Verhältnis
kann beispielsweise mindestens 5, vorzugsweise mindestens 10 und
insbesondere bevorzugt mindestens 20 betragen. Die obere Grenze dieses
Verhältnisses
ist durch die Länge
der Seitenränder
und eine minimale Breite der Kontaktflächen gegeben, die wiederum
durch die Eignung der Kontaktfläche
bestimmt wird, einen möglich
großen Strom
auf das Behandlungsgut übertragen
zu können.
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Sofern nachfolgend auf Stromzuführungsvorrichtungen,
Kontaktleisten, Tragrahmen, Tragrahmenschenkel, Kontaktrahmen, Stützpunkte
in einem Behandlungsbehälter,
Stützelemente,
Gegenelektroden, Rahmenabdeckungen, Zuführungen und Ableitungen für Behandlungsflüssigkeit
in Rahmenabdeckungen, Behandlungsbehälter, Ein- und Auslaufbereiche,
Transportvorrichtungen, Stromversorgungen bzw. Behandlungsstationen
Bezug genommen wird, sind darunter eine Stromzuführungsvorrichtung oder mehrere
Stromzuführungsvorrichtungen,
eine Kontaktleiste oder mehrere Kontaktleisten, ein oder mehrere
Tragrahmen, ein oder mehrere Tragrahmenschenkel, ein oder mehrere
Kontaktrahmen, ein Stützpunkt
in einem Behandlungsbehälter
oder mehrere Stützpunkte,
ein Stützelement
oder mehrere Stützelemente,
eine Gegenelektrode oder mehrere Gegenelektroden, eine Rahmenabdeckung
oder mehrere Rahmenabdeckungen, eine Zuführung für Behandlungsflüssigkeit
in Rahmenabdeckungen oder mehrere Zuführungen, eine Ableitung für Behandlungsflüs sigkeit
in Rahmenabdeckungen oder mehrere Ableitungen, ein oder mehrere
Behandlungsbehälter,
ein Ein- und Auslaufbereich oder mehrere Ein- und Auslaufbereiche,
eine Transportvorrichtung oder mehrere Transportvorrichtungen, eine Stromversorgung
oder mehrere Stromversorgungen bzw. eine Behandlungsstation oder
mehrere Behandlungsstationen zu verstehen.
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Die Erfindung dient zum elektrolytischen
Behandeln von zumindest oberflächlich
elektrisch leitfähigem
Behandlungsgut, insbesondere von elektrischen Leiterplatten. Die
elektrolytische Behandlung der elektrischen Leiterplatten kann darin
bestehen, dass diese elektrolytisch metallisiert oder elektrolytisch
geätzt
werden oder dass in irgendeiner anderen Weise eine elektrolytische
Behandlung an ihnen durchgeführt
wird (beispielsweise eine elektrolytische Oxidation oder Reduktion).
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Herstellung von
elektrischen Leiterplatten, wobei diese entweder in Tauchbadanlagen
behandelt werden, in die die elektrischen Leiterplatten in im wesentlichen
vertikaler Ausrichtung in die Behandlungsflüssigkeit eingetaucht und elektrolytisch
behandelt werden, oder in sogenannten Durchlaufanlagen, in denen
die elektrischen Leiterplatten in horizontaler Transportrichtung transportiert,
dabei mit Behandlungsflüssigkeit
in Kontakt gebracht und elektrolytisch behandelt werden. In letzterem
Falle können
die elektrischen Leiterplatten in horizontaler oder vertikaler Ausrichtung gehalten
und transportiert werden. Eine bevorzugte Anwendung der vorliegenden
Erfindung besteht darin, elektrische Leiterplatten herzustellen,
wobei von elektrisch nichtleitendem Material ausgegangen wird, das
zunächst
nur mit einer sehr dünnen
Grundmetallisierung an den Außenflächen versehen
ist. Die sehr dünne
Grundmetallisierung wird in erfindungsgemäßer Weise mittels elektrolytischer
Metallabscheidung verstärkt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst Stromzuführungsvorrichtungen
für das
Behandlungsgut. Die Stromzuführungsvorrichtungen
umfassen wiederum jeweils Kontaktleisten an den zueinander im wesentlichen
gegenüberliegenden
Seitenrändern des
Behandlungsgutes. Das Behandlungsgut wird in erfindungs gemäßer Weise über diese
Stromzuführungsvorrichtungen
elektrisch kontaktiert.
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Im Gegensatz zur vorliegenden Erfindung gelingt
die elektrolytische Behandlung sehr dünner Grundschichten auf einem
elektrisch isolierenden Material mit bekannten Vorrichtungen und
Verfahren nicht in zufriedenstellender Art und Weise:
Dünne Grundschichten,
beispielsweise 0,3 μm
dicke stromlos abgeschiedene Kupferschichten, haben einen relativ
großen
elektrischen Widerstand. Dieser ist bis zu 100 mal höher als
der von bisher üblichen 17,5 μm dicken
Grundschichten, die aus Elektrolytkupfer bestehen. Dieser Unterschied
rührt u.a.
auch daher, dass der Widerstand von stromlos abgeschiedenen Kupferschichten
höher ist
als von elektrolytisch abgeschiedenem Kupfer.
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Der Strom in einer elektrolytischen
Zelle fließt
verteilt durch die Grundschicht zum Kontaktmittel, das das Behandlungsgut,
beispielsweise eine Leiterplatte, mit der Badstromquelle elektrisch
verbindet.
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Kontaktieren die Kontaktmittel einer
elektrolytischen Metallisieranlage plattenförmiges Behandlungsgut nur an
einem Rand, so muss der gesamte Strom durch die dünne Grundschicht
bis zum gegenüberliegenden
Rand fließen.
Zu Beginn einer elektrolytischen Behandlung, wenn die Grundschicht
noch dünn
ist, verursacht dieser Strom einen großen Spannungsabfall, der die
Zellspannungen an verschiedenen Stellen auf der Oberfläche des
Behandlungsgutes unterschiedlich verringert. Beim elektrolytischen
Metallisieren wird die Grundschicht mit zunehmender Behandlungszeit
dicker und somit elektrisch besser leitfähig. Beim elektrolytischen Ätzen nimmt
die elektrische Leitfähigkeit
entsprechend ab. Im Ergebnis werden die Oberflächen in beiden Fällen in
unerwünschter
Weise ungleichmäßig elektrolytisch behandelt.
In Durchlaufanlagen mit üblicherweise mehreren
Anoden müssen
unterschiedliche Behandlungsgut typen behandelt werden können, die
Grundschichten mit sehr unterschiedlichen Dicken in einem Dickenverhältnisbereich
von bis zu 1 : 100 haben. Die Folge davon sind unterschiedliche
elektrolytische Behandlungen von Produkt zu Produkt.
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Wird beispielsweise eine der Vorrichtungen gemäß
DE 100 43 815 A1 und
DE 100 43 817 A1 verwendet,
so könnte
das beschriebene Problem zwar behoben werden, da der Abstand der
Kontaktierungsstellen voneinander minimiert werden kann. Nachteilig
bei dieser Vorgehensweise ist jedoch, dass während der Behandlung unter
dem Kontaktstreifen keine elektrolytische Behandlung stattfinden kann,
weil der Gegenpol (Anode bzw. Kathode) vollkommen abgeschirmtist.
Dies führt
zu ungleichmäßiger elektrolytischer
Behandlung. Dieser Nachteil soll zwar durch den getakteten Weitertransport
in vielen kleinen Schritten und durch das damit versetzte Aufsetzen
der Kontaktstreifen an immer wieder anderen Stellen einer Leiterplatte
vermieden werden. Nachteilig an dieser Verfahrensweise ist jedoch,
dass durch das häufige
Versetzen der Kontaktstreifen im stromlosen Zustand viel Zeit verbraucht
wird, in der die Leiterplatte elektrolytisch nicht metallisiert
wird. Daher muss die Anlage verlängert
werden, so dass die Herstellkosten entsprechend höher werden.
Außerdem werden
die Kontakte immer gegen die Nutzfläche der Leiterplatten gedrückt. Befinden
sich auf den Kontakten beispielsweise unerwünschte Metallniederschläge, Schmutzpartikel
oder Späne,
so können
sich diese in die am Anfang noch dünne Grundschicht eindrücken, so
dass Ausschuss entsteht. Außerdem
lassen sich keine Messungen bezogen auf eine einzelne Leiterplatte
durchführen,
mit denen etwaige Schichtdickenunterschiede detektiert werden können.
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Im Gegensatz hierzu hat sich herausgestellt, dass
die en`indungsgemäße Vorrichtung mit Kontaktleisten
zur elektrischen Kontaktierung von Behandlungsgut, die an zueinander
gegenüberliegenden Seitenrändern des
Behandlungsgutes angreifen und dort einen elektrischen Kontakt vermitteln,
hervorragend geeignet ist, die Probleme zu lösen, die sich bei Verwendung
bekannter Vorrichtungen und bei Anwendung bekannter Verfahren stellen,
insbesondere wenn sich die Kontaktleisten bei der Kontaktierung von
Behandlungsgut mit rechtwinkliger Form über im wesentlichen die gesamte
Länge oder
zumindest einen wesentlichen Teil dieser Länge, beispielsweise mindestens
75%, der Seitenränder
erstreckt:
Indem das Behandlungsgut mit sehr dünner metallischer
Grundschicht an zueinander gegenüberliegenden
Seitenrändern
elektrisch kontaktiert wird, wird eine gleichmäßige elektrolytische Behandlung
erreicht. Ein Spannungsabfall, der durch einen erhöhten elektrischen
Widerstand der Grundschicht hervorgerufen wird, wirkt sich unter
diesen Bedingungen nicht in gleichem Maße aus wie bei herkömmlicher Kontaktierung
des Behandlungsgutes.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Kontaktleisten so ausgebildet, dass sie das
Behandlungsgut halten können.
Dadurch wird eine bevorzugte konstruktive Gestaltung erreicht: Dadurch
dass die Kontaktleisten das Behandlungsgut halten können, müssen keine
weiteren Mittel zum Halten des Behandlungsgutes vorgesehen werden.
Da die Kontaktleisten zur elektrischen Kontaktierung des Behandlungsgutes
dienen, müssen
die Kontaktleisten zur Herstellung eines guten elektrischen Kontaktes
für die
Zuführung
auch von hohen Strömen
fest auf die Oberfläche
des Behandlungsgutes aufgedrückt
werden. Da hierfür
eine relativ große
Kraft ausgewendet werden muss, ist es vorteilhaft, die hierfür aufgewendete
Kraft gleichzeitig zum Halten des Behandlungsgutes zu nutzen.
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Um die Funktionen der Kontaktleisten
zum elektrischen Kontaktieren und zum Halten des Behandlungsgutes
effektiv zu verwirklichen, werden jeweils mindestens zwei Kontaktleisten
in einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung in einem Kontaktrahmen
zusammenfasst. In einer weiteren Ausführungsform sind zwei derartige
Kontaktrahmen über eine
Achse aneinander angelenkt, so dass das Behandlungsgut zwischen
den Kontaktrahmen lösbar eingeklemmt
werden kann. Die Kontaktrahmen können
an Tragrahmen befestigt sein. Dadurch kann das Behandlungsgut zur
elektrolytischen Behandlung durch Kontaktrahmen ergriffen und gleichzeitig
elektrisch kontaktiert werden. Die Handhabung des Behandlungsgutes
wird somit wesentlich erleichtert.
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Ein wesentlicher Vorteil der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass bereits während der elektrolytischen
Behandlung quantitativ ermittelt werden kann, ob die Behandlung
innerhalb vorgegebener Normwerte verläuft. Hierzu werden Qualitätsparameter
festgelegt, die individuell für
jedes Behandlungsgut ermittelt werden. Dies ist möglich, da
das Behandlungsgut individuell über
die Kontaktleisten kontaktiert wird, so dass sich geeignete Prozessparameter
durch gezielte Online-Messungen von Strom, Spannung, Ladung (Amperestunden)
und Potentialen wesentlich genauer kontrollieren lassen als mit bekannten
Vorrichtungen. Ferner können
beispielsweise auch die Durchflussgeschwindigkeit an bestimmten
Stellen des Behandlungsgutes sowie der Glanz von abgeschiedenem
Metall individuell für
einzelnes Behandlungsgut ermittelt werden.
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Beispielsweise kann die Menge von
abgeschiedenem Metall bei der elektrolytischen Metallisierung von
Leiterplatten für
jede Leiterplatte individuell gemessen werden. Hierzu können insbesondere
Messsonden an einem Ort angeordnet werden, der der Leiterplatte
gegenüber
liegt. Mit diesen Messsonden kann beispielsweise der elektrische
Widerstand zwischen der Leiterplattenobertläche und der Messsonde sowohl
vor dem Einschalten als auch nach dem Ausschalten des Elektrolysestromes
gemessen werden, um die Schichtdicke des Metalls zu ermitteln. Als
Messsonde kann auch eine Gegenelektrode (bei der Metallisierung
eine Anode) verwendet werden, wenn diese der Leiterplatte räumlich zugeordnet
ist. Der elektrische Widerstand kann auch zwischen einzelnen Kontaktleisten
untereinander gemessen, beispielsweise zwischen zwei einander gegenüber liegenden
Kontaktleisten, und zur Ermittlung der Metallschichtdicke herangezogen
werden. Im Falle der Messung der elektrischen Widerstände zwischen
den Kontaktleisten können
diese auch vor dem In-Kontakt-Bringen der Leiterplatte mit der Behandlungsflüssigkeit
ermittelt werden.
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Durch die Messung der elektrischen
Widerstände
können
Abweichungen von Sollvorgaben schnell ermittelt und beispielsweise
ein Alarm ausgelöst
werden. Hierzu werden Sollwerte zugrunde gelegt, beispielsweise
für jeden
Leiterplattentyp individuell, und für jede Leiterplatte eine Differenz
zwischen dem tatsächlich
gemessenen und dem jeweiligen Sollwert festgestellt.
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Die Menge an abgeschiedenem Metall
kann auch noch genauer an Hand der bekannten, für die elektrolytische Behandlung
wirksamen Oberfläche einer
einzelnen Leiterplatte und einer Strom-(Ladungs-)Messung während der
Elektrolysebehandlung (Amperestunden-Zählung des verbrauchten Stromes)
ermittelt werden. Hierzu wird der Strom, der jeder einzelnen Leiterplatte
zufließt,
separat gemessen und gegebenenfalls über die Elektrolysezeit integriert
(ermittelte Ladungsmenge, die proportional zur abgeschiedenen oder
aufgelösten
Metallmenge ist). Außerdem
kann auch der einer Gegenelektrode (bei der Metallisierung einer
Anode) zufließende
Strom individuell ermittelt werden. Allein über den Strom oder über die über die
Zeit integrierte Strommenge kann dann festgestellt werden, ob die
Gegenelektrode und die Kontaktierung einwandfrei funktionieren. Beispielsweise
könnten
sich an der Gegenelektrode passive Bereiche ausgebildet haben, über die
keine elektrolytische Reaktion stattfinden kann. Dies würde sofort
durch die Strom- oder Ladungsmessung erfasst. Ist die Gegenelektrode
nicht räumlich
und bezüglich
der Stromversorgung einer Leiterplatte zugeordnet, wird durch diese
Messung nur ungenügend ein
Hinweis auf die Funktionsfähigkeit
der Gegenelektrode erhalten. Ist die Gegenelektrode der Leiterplatte
dagegen auch räumlich
und bezüglich
der Stromversorgung zugeordnet, so kann über derartige Messungen eine
unmittelbare Aussage über
die aktuellen Elektrolysebedingungen für diese Leiterplatte getroffen
werden.
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Bei Abweichungen beispielsweise des
Elektrolysestromes vom Sollwert kann Alarm ausgelöst werden,
und es können
manuell oder automatisch Maßnahmen
ergriffen werden, um eventuelle Fehler bei der elektrolytischen
Behandlung auszugleichen. Beispielsweise können die Metallabscheidungszeit verlängert oder
die Stromdichte erhöht
werden. Bei Vertikalanlagen werden Transportwagen für den Transport
von Leiterplatten von einer Behandlungsstation in eine andere verwendet.
Da diese über
der Fahrbahn für
die Leiterplatten frei beweglich sind, können bei gemessenen Abweichungen
beispielsweise der Schichtdicke vom Sollwert an den einzelnen Leiterplatten
auch zusätzlich
vorhandene Behandlungsvorrichtungen angefahren werden, um durch
Kontrollmessungen festgestellte Abweichungen auszugleichen. Wird
beispielsweise festgestellt, dass bei einer bestimmten Kontaktleiste
an einer Leiterplatte durch eine Beschädigung ein höherer Übergangswiderstand
auftritt, kann die betreffende Leiterplatte in einer speziellen
Behandlungsstation nachbehandelt werden, in der alle Kontaktleisten
einzeln mit individuellen Strom- und Spannungswerten versorgt werden
können.
In diesem Falle wird die Leiterplatte beispielsweise also nur über die
Kontaktleiste mit Strom versorgt, an der der Fehler entstanden ist.
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Weiterhin können auch andere physikalische Parameter
des Behandlungsgutes ermittelt werden und zwar für jedes Teil individuell. Beispielsweise kann
der Glanz von abgeschiedenem Metall gemessen werden. Bei ermittelten
Abweichungen von einem Sollwert wird eine Leiterplatte dann beispielsweise
in einem anderen Bad mit spezieller Elektrolytzusammensetzung nachbehandelt.
Bei Behandlung in einer Vertikalanlage kann die Leiterplatte zur
Behebung des Fehlers über
ein geeignetes Steuerungssystem für deren Transport automatisch
in eine Reparatur-Behandlungsstation umgesetzt werden. Hierzu kann
ein spezielles Steuerprogramm zur Behebung des Fehlers ablaufen.
Ein solches Programm kann beispielsweise auch einschließen, dass
auf der Leiterplatte zu viel abgeschiedenes Metall durch Entmetallisieren
wieder entfernt wird, indem die Badstromquelle an der betreffenden
Leiterplatte umgepolt wird. Ferner kann Metall an einer Leiterplatte durch
Abschirmung eines die Kontaktleisten tragenden Tragrahmens wieder
entfernt werden, während eine
andere Leiterplatte gleichzeitig metallisiert wird.
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Alle vorgenannten Messungen können mit einem
angeschlossenen Computersystem erfasst und protokolliert werden.
Damit sind auch noch zu einem späteren
Zeitpunkt Rückschlüsse auf
Fehler möglich,
so dass gezielte Korrekturmaßnahmen
ergriffen werden können.
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Die Kontaktleisten können insbesondere
an Tragrahmen befestigt sein. Dadurch wird eine einfache konstruktive
Ausbildung der Vorrichtung ermöglicht,
wenn die Kontaktleisten nicht zu einem Kontaktrahmen zusammengefasst
sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weisen die Tragrahmen im wesentlichen dieselbe Größe auf wie
das Behandlungsgut. Außerdem
können
die Tragrahmen auch im wesentlichen dieselbe Form aufweisen wie
das Behandlungsgut. Durch diese Ausbildung der Form und Größe der Tragrahmen
wird erreicht, dass das Behandlungsgut, beispielsweise elektrische
Leiterplatten, individuell von derartigen Tragrahmen ergriffen und
während der
elektrolytischen Behandlung gehalten werden können. Somit können die
Tragrahmen vier im wesentlichen parallel zu den Seitenrändern des
Behandlungsgutes verlaufende Tragrahmenschenkel aufweisen, wenn
das Behandlungsgut plattenförmig und
rechteckig ist, an denen Kontaktleisten befestigt sind. Bei dieser
Ausbildung und Anordnung der Tragrahmen und Kontaktleisten kann
das Behandlungsgut, insbesondere eine Leiterplatte, für die elektrolytische
Behandlung über
die Kontaktleisten elektrisch kontaktiert werden. Da die Tragrahmen
zusammen mit den Kontaktleisten im wesentlichen auf die Form und
Größe des Behandlungsgutes
abgestimmt sind, kann das Behandlungsgut automatisiert gehandhabt werden.
Somit ist eine einfache und zuverlässige elektrische Kontaktierung
und Halterung des Gutes möglich,
wobei die erfindungsgemäßen Vorteile, nämlich problemlose
Zuführung
von Strom auch bei sehr dünner
me tallischer Grundschicht, erzielt werden. Ferner wird die Nutzfläche während bei
der Behandlung nicht berührt.
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Weiterhin können alternativ oder auch zusätzlich mindestens
zwei Kontaktleisten in einem Kontaktrahmen zusammengefasst sein
und zwei Kontaktrahmen und/oder Tragrahmen über jeweils eine Kontaktleiste über eine
Achse/ein Scharnier aneinander angelenkt werden, so dass die rechteckige Platte
zwischen den Rahmen lösbar
eingeklemmt wird.
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Ein vereinfachtes automatisiertes
Ergreifen und elektrisches Kontaktieren von plattenförmigem Behandlungsgut
wird vor allem dann erreicht, wenn mindestens zwei Tragrahmen vorgesehen
sind, die jeweils einer Seite des Behandlungsgutes zugeordnet sind.
In diesem Falle können
die Tragrahmen, über
eine Achse verbunden, wie eine Kassette auf- und zuklappbar ausgebildet
sein, um das plattenförmige
Behandlungsgut aufzunehmen. Die Kontaktleisten befinden sich in
diesem Falle zwischen den Kassettendeckeln. Zur Aufnahme des Behandlungsgutes
wird die Kassette aufgeklappt. Nach Hineinfahren des Behandlungsgutes
zwischen die Kassettenhälften
mittels einer bekannten horizontalen oder vertikalen Transporteinrichtung
werden diese zusammengeklappt, so dass das Behandlungsgut eingeklemmt
und dabei über
die Kontaktleisten elektrisch kontaktiert wird.
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In einer weiteren Ausführungsform
kann das Behandlungsgut für
die elektrolytische Behandlung von den Tragrahmen direkt gehalten
und lösbar
eingeklemmt werden, d.h. die Tragrahmen liegen dann direkt am (Schnitt-)Rand
der Behandlungsgutoberfläche
an. In einer anderen Ausführungsform
kann das Behandlungsgut für
die elektrolytische Behandlung von den Tragrahmen auch über die
Kontaktleisten am Rand gehalten und lösbar eingeklemmt werden. In
diesem Falle wird von dem Vorteil Gebrauch gemacht, dass es zur
wirksamen Stromübertragung von
den Kontaktleisten auf das Behandlungsgut erforderlich ist, eine
Mindestschließkraft
zwischen den Kontaktleisten und dem Behandlungsgut vorzusehen. Diese
Kraft kann natürlich
auch zum Halten des Behandlungsgutes aufgewendet werden. Im Falle der
vorliegenden Ausführungsform
wird die Kraft von den Tragrahmen beidseitig (vorder- und rückseitig) über die
Kontaktleisten auf das Behandlungsgut ausgeübt. Diese letztere Ausführungsform
weist somit Vorteile gegenüber
der vorgenannten auf. Selbstverständlich ist auch eine Kombination
der vorgenannten Ausführungsformen
denkbar, d.h. dass das Behandlungsgut sowohl von den Tragrahmen
als auch von den Kontaktleisten gehalten und lösbar eingeklemmt wird, etwa
wenn das Behandlungsgut nur einseitig elektrolytisch behandelt werden
soll, so dass Kontaktleisten nur an einer Seite des Behandlungsgutes
vorgesehen werden.
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Das Behandlungsgut wird vorzugsweise
von den Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen aufgenommen und gehalten.
Dann wird die elektrolytische Behandlung durch Zuführung von
elektrischem Strom zum Behandlungsgut über die Stromzuführungsvorrichtungen
gestartet. Nach Abschluss der elektrolytischen Behandlung wird die
Zuführung
von elektrischem Strom wieder unterbrochen und das Behandlungsgut
von den Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen wieder freigegeben und
durch Transporteinrichtungen weiter befördert.
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Zur Halterung der Tragrahmen in einem
Behandlungsbehälter
können
die Tragrahmen an Stützpunkten
in dem zur Aufnahme von Behandlungsflüssigkeit dienenden Behälter über Stützelemente
abgestützt
sein. Die Stützelemente
sind vorzugsweise beweglich ausgebildet, so dass die Positionen
der Tragrahmen relativ zu den Stützpunkten
im Behälter
variierbar sind. Dadurch wird eine Justage der Tragrahmen zusammen
mit dem Behandlungsgut innerhalb eines Behandlungsbehälters ermöglicht.
Diese Ausführungsform
weist gegenüber
herkömmlichen
Vorrichtungen zur elektrolytischen Behandlung wesentliche Vorteile
auf:
Werden Gegenelektroden, beispielsweise Anoden für eine elektrolytische
Metallisierung, im Behandlungsbehälter beispielsweise stationär angeordnet, so können die
Tragrahmen mit dem von diesen aufgenommenen Behandlungsgut individuell
relativ zur Lage der Gegenelektroden ausgerichtet werden. Sind ferner
Messeinrichtungen vorhanden, mit denen die Wirkung der elektrolytischen
Behandlung an dem jeweiligen Behandlungsgut ermittelt werden kann, beispielsweise
Messsonden, die gegenüber
der Behandlungsgutoberfläche
angeordnet sind, so können die
Lage und Ausrichtung des von den Tragrahmen gehaltenen Behandlungsguts
im Behandlungsbehälter
relativ zu den Gegenelektroden optimiert werden, um eine sehr gleichmäßige elektrolytische
Behandlung zu erreichen. Eine derartige Optimierung wird durch Bewegung
der Stützelemente
ermöglicht,
wobei beispielsweise Stützelemente
an jeweils einer Ecke einer rechteckigen, aus zwei Tragrahmen bestehenden
Haltekassette für
das Behandlungsgut vorgesehen sein können, die sich an gegenüberliegenden
Seiten der Kassette beispielsweise an Stützpunkten an den Behälterwänden abstützen, indem die
hierfür
erforderlichen acht Stützelemente
so bewegt werden, dass die Abstände
zwischen dem Behandlungsgut und den Gegenelektroden im Hinblick auf
die Gleichmäßigkeit
der elektrolytischen Wirkung am Behandlungsgut optimiert werden.
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Wird insbesondere plattenförmiges Behandlungsgut,
beispielsweise eine elektrische Leiterplatte, behandelt, so können die
Stützelemente
so ausgebildet sein, dass die Leiterplatte von zwischen zwei jeweils
einer Seite der Leiterplatte zugeordneten Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen
eingeklemmt wird, nachdem sie mittels Transporteinrichtungen zu den
Rahmen transportiert worden ist: Die Leiterplatte wird zur Aufnahme
in die durch die Tagrahmen gebildete Kassette vorbereitet, indem
sie zwischen die Tragrahmen transportiert wird. Die Tragrahmen sind hierzu
voneinander beabstandet. Beispielsweise können die Tragrahmen über jeweils
einen gemeinsamen Rahmenschenkel aneinander angelenkt sein, so dass
die Kassette zum Ergreifen der Leiterplatte einfach zusammengeklappt
zu werden braucht. Beim Zusammenklappen wird die Leiterplatte an
den zueinander gegenüberliegenden
Seitenrändern
auch elektrisch kontaktiert.
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Die elektrolytische Behandlungsvorrichtung weist
selbstverständlich
auch Gegenelektroden auf, die dem Behandlungsgut gegenüberliegend
angeordnet sind. Die Gegenelektroden sind in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
an den Tragrahmen angebracht. Durch diese Anordnung wird von dem
weiteren Vorteil Gebrauch gemacht, dass die Gegenelektroden in diesem
Falle problemlos gegenüber
dem Behandlungsgut justiert werden können. Um das Behandlungsgut
optimal behandeln zu können,
ist nämlich
eine exakte Ausrichtung des Gutes relativ zu den Gegenelektroden
erforderlich. Dies kann insbesondere dann erreicht werden, wenn
jedes Behandlungsgut individuell ausgerichtet wird, und dies wiederum,
wenn die Gegenelektroden und das Behandlungsgut in einer gemeinsamen
Kassette angeordnet werden, die durch die Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen
gebildet wird.
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Die Gegenelektroden werden in einer
weiteren Fortbildung der Erfindung im wesentlichen parallel zum
Behandlungsgut angeordnet und an den Tragrahmen beweglich gelagert
angebracht. Die Gegenelektroden werden vorzugsweise so angebracht, dass
sie parallel zur Behandlungsgutobefläche verschiebbar sind. Inhomogenitäten (Unregelmäßigkeiten)
der Oberflächenbeschaffenheit
der Gegenelektroden werden auf diese Weise während der elektrolytischen
Behandlung ausgeglichen, indem die Gegenelektroden während der
Behandlung fortwährend oder
zumindest intermittierend (getaktet) parallel zur Behandlungsgutoberfläche bewegt
werden. Die Bewegung der Gegenelektroden ist vorteilhaft, um deren
Abbild in Form von Schichtdickenunterschieden auf der Leiterplatte
zu vermeiden, das durch möglicherweise
auftretende Unregelmäßigkeiten
in der geometrischen Form und/oder der elektrischen Leitfähigkeit
der Gegenelektroden verursacht werden kann. Unregelmäßigkeiten
an den Gegenelektroden können
beispielsweise durch passive Stellen (beispielsweise durch ungewollten
Verschleiß)
oder durch Flüssigkeitsdurchführungsöffnungen
(notwendige Fehlstellen) entstehen. Ein Ziel der Bewegung der Gegenelektroden
besteht darin, dass sich derartige Fehlstellen in den Gegenelektroden
während
einer mög lichst
gleich langen Zeitdauer und in gleichmäßiger Verteilung über die
Oberfläche
der Leiterplatte verteilen.
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Werden die Gegenelektroden während der elektrolytischen
Behandlung relativ zur Behandlungsgutoberfläche parallel zu dieser bewegt,
so wird die Größe der Gegenelektroden
vorzugsweise so gewählt,
dass sie größer ist
als eine elektrolytisch zu behandelnde Nutzfläche auf dem Behandlungsgut (ohne
Schnittränder).
Da die Gegenelektrode während
der Behandlung relativ zur Behandlungsgutoberfläche bewegt wird, sollte die
Gegenelektrodenfläche
auch größer sein
als die gesamte Behandlungsgutoberfläche. Optimale Bedingungen werden
dann erreicht, wenn die Gegenelektrodenfläche so groß ist, dass sie während der
Bewegung zu jedem Zeitpunkt die gesamte zu behandelnde Oberfläche des Behandlungsgutes
abdeckt. Zwischen den Gegenelektroden und dem Behandlungsgut können auch Trennmembranen
angeordnet sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind zusätzlich
Abdeckungen so an den Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen angeordnet,
dass durch die Abdeckungen und das Behandlungsgut abgegrenzte Räume entstehen.
Dadurch können
in den Kassetten, die durch die Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen
gebildet sind, zusammen mit dem aufgenommenen Behandlungsgut separate
Behandlungsräume
gebildet werden, in denen definierte Strömungsverhältnisse an den Behandlungsgutoberflächen eingestellt
werden können. Insbesondere
kann die Durchströmung
kleiner Löcher
in Leiterplatten gefördert
werden, indem ein hydraulischer Druck innerhalb des Behandlungsraumes aufgebaut
wird. Eine Abdeckung kann flüssigkeitsdicht
aus Kunststoffplatten, einem dichten Kunststoffgewebe oder aus einer
innendurchlässigen
Membran bestehen.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung
der Erfindung besteht darin, die Abdeckungen so anzuordnen, dass
die Gegenelektroden im Inneren der abgeschlossenen Räume angeordnet
sind. Dadurch werden jedem Behandlungsgut zugeordnete Elektrolysierzellen
gebildet, die durch jeweilige Behandlungsgutoberflächen und
diesen gegenüberliegende Gegenelektroden
gebildet sind.
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Um die Elektrolysierzellen fortwährend oder zumindest
intermittierend mit frischer Elektrolytflüssigkeit versorgen zu können, sind
für die
Behandlungsflüssigkeit
in den Abdeckungen und/oder am Tragrahmen Zuführungen zu den abgeschlossenen Räumen und
Ableitungen aus den abgeschlossenen Räumen vorgesehen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in einer
bevorzugten Ausführungsform
somit so ausgebildet, dass die Tragrahmen, die Kontaktleisten und
in der Vorrichtung enthaltene Gegenelektroden als miteinander verbundene
Einheit (Kassette) gemeinsam so bewegbar sind, dass das Behandlungsgut
während
der elektrolytischen Behandlung von dieser Einheit gehalten und
die Kontaktleisten währenddessen mit
dem Behandlungsgut in elektrischen Kontakt gebracht werden können und
das Behandlungsgut nach der elektrolytischen Behandlung von dieser
Einheit wieder freigegeben und der elektrische Kontakt wieder gelöst werden
kann.
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Eine derartige Kassette kann beispielsweise auch
für die
elektrolytische Behandlung von Behandlungsgut in einer Tauchbadanlage
mit mehreren Behandlungsbehältern
eingesetzt werden. Vor dem Eintauchen des Behandlungsgutes in eine
erste Behandlungsflüssigkeit
in einem ersten Behandlungsbehälter
wird das Behandlungsgut hierzu von den Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen
aufgenommen und gehalten, indem es zwischen diese lösbar eingeklemmt
wird. Danach wird das Behandlungsgut in der durch die Tragrahmen
und/oder Kontaktrahmen mit Kontaktleisten gebildete Kassette elektrolytisch
behandelt. Nach der Behandlung wird die Kassette aus dem ersten
Behandlungsbehälter
ausgehoben und nacheinander in weitere Behandlungsflüssigkeiten
in weiteren Behandlungsbehältern
eingetaucht. Nach Abschluss der Behandlung in der Tauchbadanlage wird
das Behandlungsgut von der durch die Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen
mit Kontaktleisten gebildeten Kassette wieder freigegeben.
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Eine derartige Kassette kann insbesondere Bestandteil
einer Durchlaufanlage oder Tauchbadanlage zur Behandlung von elektrischen
Leiterplatten als Behandlungsgut sein. In diesem Falle weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
in der Durchlaufanlage ferner Behandlungsbehälter auf, die jeweils mit Einlaufund
Auslaufbereichen für
die Leiterplatten, Transportvorrichtungen für die Leiterplatten und Stromversorgungen
für die
Stromzuführungsvorrichtungen
ausgestattet sind. Die die elektrischen Leiterplatten enthaltenden
Kassetten werden somit über einen
Einlaufbereich in die Vorrichtung in der Durchlaufanlage eingeschleust.
In der Vorrichtung wird eine in der Kassette enthaltene Leiterplatte
elektrolytisch behandelt. Die Kassette wird nach der elektrolytischen
Behandlung der Leiterplatte über
einen Auslaufbereich wieder ausgeschleust. Die Durchlaufanlage kann
eine Vielzahl von derartigen Vorrichtungen mit Einlaufund Auslaufbereichen
aufweisen. Die Kassetten können über herkömmliche
elektrische Kontaktierungselemente mit Strom versorgt werden, beispielsweise
mit den in
DE 36 45
319 C2 und
DE
41 32 418 C1 beschriebenen Elementen.
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Zur Behandlung der Leiterplatten
in derartigen Durchlaufanlagen wird das Behandlungsgut in einer
horizontalen Transportrichtung zuerst zu den Tragrahmen und/oder
Kontaktrahmen transportiert. Dort wird es von der durch diese Tragrahmen und/oder
Kontaktrahmen und Kontaktleisten gebildeten Kassette aufgenommen
und lösbar
eingeklemmt. Nach Aufnahme durch die Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen
wird das Behandlungsgut in einer Vorrichtung in der Durchlaufanlage
elektrolytisch behandelt. Die Gegenelektroden sind in den jeweiligen Behandlungsstationen
stationär
angebracht oder in die Kassette eingebaut. Nach der jeweiligen Behandlung
wird das Behandlungsgut durch die Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen
wieder freigegeben, so dass es zu weiteren Behandlungsvorrichtungen
in der Durchlaufanlage transportiert werden kann.
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Für
die Behandlung in einer horizontalen Durchlaufanlage sind zwei Verfahrensvarianten denkbar:
Zum
einen kann die durch die Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen mit Kontaktleisten
gebildete Kassette mit dem aufgenommenen Behandlungsgut während der
elektrolytischen Behandlung an einem Ort in der Durchlaufanlage
verharren. In diesem Fall wird das Behandlungsgut an die geöffnete Kassette
heran- und in diese hineingeführt.
Nach dem Schließen
der Kassette und lösbaren
Einklemmen des Behandlungsgutes wird dieses elektrolytisch behandelt. Während der
Behandlung wird die Kassette in der Durchlaufanlage nicht fortbewegt.
Nach der Behandlung wird die Kassette wieder geöffnet und das Behandlungsgut
freigegeben, so dass es zu einer nächsten Behandlungsvorrichtung
in der Durchlaufanlage befördert
werden kann.
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In einer alternativen Vorrichtungsvariante wird
die durch die Tragrahmen und/oder Kontaktrahmen mit Kontaktleisten
gebildete Kassette mit dem aufgenommenen Behandlungsgut während der
elektrolytischen Behandlung in horizontaler Transportrichtung von
einem Einlaufbereich zu einem Auslaufbereich in einer Vorrichtung
in der Durchlaufanlage transportiert. Die Kassette wird nach dem
Freigeben des Behandlungsgutes vom Auslaufbereich zum Einlaufbereich
wieder zurück
transportiert, damit sie erneut Behandlungsgut aufnehmen kann.
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Anhand der Beispielfiguren 1 bis
9 wird die Erfindung näher
erläutert.
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Alle Figuren sind schematisch und
nicht maßstäblich ausgeführt. Es
zeigen im einzelnen
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1 einen
vertikalen Tauchbehälter
mit zwei erfindungsgemäßen Kontaktleisten
mit Tragrahmen im Frontal-Querschnitt;
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2a die
Einzelheiten der erfindungsgemäßen Kontaktleisten
am Tragrahmen im Querschnitt (Schnitt B-B aus 1);
-
2b einen
Ausschnitt von 2a;
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3 die
Kontaktleisten mit Tragrahmen mit einer zusätzlichen hinteren Abdeckung
im Querschnitt;
-
4 einen
vertikalen Tauchbehälter
mit zwei erfindungsgemäßen Kontaktleisten ähnlich 1 im Frontal-Querschnitt;
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5 ein
horizontales Galvanisiermodul mit erfindungsgemäßen Kontaktleisten im Frontal-Querschnitt;
-
6 eine
spezielle erfindungsgemäße Ausführungsform
mit Doppelkontaktleisten, die zangenähnlich geöffnet und geschlossen werden
können
im Querschnitt; die Ansichtsrichtung entspricht der von 2a;
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7 Doppelkontaktleisten
aus 6 in geöffnetem
Zustand;
-
8 eine
Anordnung der Doppelkontaktleisen am Behandlungsgut, in diesem Beispiel
eine Leiterplatte, in der in 6 angedeuteten
Ansichtsrichtung C;
-
9 eine
weitere Ausführungsform
eines vertikalen Tauchbehälters
im Frontal-Querschnitt.
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Für
den Zweck der näheren
Beschreibung der Erfindung wird nachfolgend davon ausgegangen, dass
das Behandlungsgut entweder eine Leiterplatte oder eine Leiterfolie
ist. Zur Vereinfachung wird stellvertretend stets von einer Leiterplatte
ausgegangen. Selbstverständlich
kann das Behandlungsgut auch irgendein anderes Teil sein, das in
erfindungsgemäßer Weise
chemisch oder elektrolytisch behandelt wird.
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In 1 ist
ein vertikaler Behälter 4 zum elektrolytischen
Metallisieren in vertikalen Tauchbadanlagen in einer Querschnittsdarstellung
von der Frontseite gezeigt. Die Vorderwand ist daher aufgeschnitten,
um die Einzelheiten besser erkennen zu können.
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Der Badbehälter 4 ist mit ständig im
Kreislauf geführter
Elektrolytflüssigkeit
gefüllt.
Die Leiterplatte 1 wie auch die Kontaktleisten 5 und
ein Warenträger 2 erstrecken
sich in die Zeichnungsebene hinein. Die Kontaktleisten 5 sind
grundsätzlich
nicht nur für
die elektrische Kontaktierung von Leiterplatten oder Leiterfolien 1 geeignet,
sondern auch für
anderes Behandlungsgut, vorausgesetzt die Beschaffenheit des Behandlungsgutes 1 lässt es zu,
dass dieses im Randbereich kontaktiert wird. Der Zuschnitt der Leiterplatten 1 wird
im allgemeinen größer bemessen als
den Dimensionen der fertigen Platte später tatsächlich entspricht. Der äußere Rand
der Leiterplatte 1 wird hierzu später an allen vier Seiten abgeschnitten.
Dieser Schnittrand 24 wird beispielsweise dazu benutzt,
Passbohrungen anzubringen und die Leiterplatte 1 in diesem
Bereich zu befestigen und elektrisch zu kontaktieren. Die Breite
des Schnittrandes 24 beträgt in der Praxis mindestens
10 – 12
mm. In 2a und 2b ist
der Schnittrand durch eine Strichlierung von der Leiterplatte 1 abgetrennt
eingezeichnet. Die Leiterplatte 1 ist über einen Behandlungsguthalter 3 am
Warenträger 2 befestigt.
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Die Kontaktleisten 5 bestehen
aus Kunststoff und weisen eine Metalleinlage auf, oder sie bestehen aus
Metall, wobei sie dann mit einem Isolierüberzug versehen sind, damit
die Oberfläche
der Kontaktleisten 5 nicht als elektrischer Leiter und
damit als Raubkathode wirken. In 1 sind
eine Vorder- und eine Rückkontaktleiste 5 für die Behandlung
der Vorder- und der Rückseite
der Leiterplatte 1 vorgesehen. Die Kontaktleisten 5 benötigen eine
relativ hohe Steifigkeit, um ein gleichmäßiges Andrücken der gefederten Kontakte 14,
in 2a im Detail dargestellt, zu ermöglichen.
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Die Kontaktleisten 5 sind
in horizontaler Richtung verschiebbar im Badbehälter 4 über den Tragrahmen 17 befestigt
(siehe 2a). Die Kontaktleisten 5 sind über die
in 1 nicht dargestellten Tragrahmen 17, über tragrahmenseitige
Befestigungsplatten 27, Verschiebezylinder 22,
Verschiebekolben 23 und behälterseitige Befestigungsplatten 21 an
der Wand des Behälters 4 befestigt
und abgestützt.
Durch Betätigen
der Verschiebekolben 23 in den Verschiebezylin dern 22 können die
Tragrahmen 17 und mit ihnen die Kontaktleisten 5 in
Richtung der dargestellten Pfeile in horizontaler Richtung verschoben
werden. Der Verschiebeweg richtet sich nach der Pendelneigung beim
Einsenken der Leiterplatte 1 in den Badbehälter 4,
da diese in der Regel nicht exakt senkrecht hängend am Warenträger 2 befestigt
werden kann, sowie nach der Dicke der Leiterplatte 1. In der
Praxis ist ein Freiraum zwischen den Kontaktleisten 5 und
der Leiterplatte 1 von 50 – 100 mm ausreichend. Zum Einbringen
der Leiterplatte 1 in den Behälter 4 werden die
Kontaktleisten 5 mittels der am Tragrahmen 17 angebrachten
Verschiebezylinder 22 und der Verschiebekolben 23 über eine
nicht dargestellte Hilfsenergie, wie zum Beispiel Pressluft oder Hydraulikflüssigkeit,
zusammen gefahren. Dadurch bewegen sich die Kontaktleisten 5 auf
die Wand des Behälters 4 zu,
und es entsteht der zum Einsenken der Leiterplatte 1 in
den Badbehälter 4 erforderliche Freiraum.
Die Verschiebezylinder 22 und die Verschiebekolben 23 sind
tragrahmenseitig an der Befestigungsplatte 27 und behälterseitig
an der Befestigungsplatte 21 montiert. Der Tragrahmen 17 mit
den Kontaktleisten 5 kann nicht nur über die vorgenannte Hilfsenergie
sondern auch durch motorische Antriebe, beispielsweise über einen
Exzenterantrieb, verschoben werden. Durch die Verschiebung können der
Tragrahmen 17 und die Kontaktleisten 5 an der Wand
des Badbehälters 4 abgestützt und
somit im Behälter 4 fixiert
werden.
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Die für den elektrolytischen Prozess
erforderlichen Gegenelektroden 16 sind in einem vorgegebenen
Abstand einseitig oder beidseitig und planparallel zur Leiterplatte 1 angeordnet
(siehe hierzu auch 2a). Dieser Abstand
kann im Bereich von 1 – 300
mm liegen. Die Leiterplatte 1 ist mit einem Pol der hier
nicht dargestellten Badstromquelle elektrisch leitfähig verbunden,
die Gegenelektroden 16 mit dem anderen Pol der Badstromquelle.
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Im oberen Bereich des Tragrahmens 17 sind Halter 9 für den mit
dem Tragrahmen 17 in vorteilhafter Weise mitfahrenden Deckel 8 angebracht.
Der Deckel 8 dient dazu, das Ausströmen schädlicher Dämpfe aus der Elektrolytflüssigkeit während der elektrolytischen
Behandlung zu verhindern oder zumindest stark einzuschränken. Zusätzlich kann
am Badbehälter 4 oben
eine nicht dargestellte Absaugung angebracht werden, um die Dämpfe auch
während
des Be- und Entladevorganges der Leiterplatte 1 abzuführen.
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Eine alternative Ausführungsform
des vertikalen Tauchbehälters
ist in 9 dargestellt.
Dort sind die unteren tragrahmenseitigen Befestigungsplatten 27 für die Leiterplatte 1 nicht
wie im Falle der 1 an
den Seitenwänden
des Behälters 4 abgestützt. Im
Gegensatz zu dieser Ausführungsform
sind die Befestigungsplatten 27 vielmehr als Zangen ausgebildet,
die über
eine Achse in einer am Behälterboden
angebrachten behälterseitigen
Befestigungsplatte 21 angelenkt sind. Dadurch kann die
Leiterplatte 1 einfach zwischen den Kontaktleisten 5 eingeklemmt werden.
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Weitere Einzelheiten der Kontaktleisten 5 werden
anhand von 2a beschrieben. 2a stellt einen Schnitt durch die Vorrichtung
in 1 entlang der Linie
B-B dar, die horizontal durch die eine senkrecht verlaufende Kontaktleiste 5 und
die Leiterplatte 1 gelegt ist.
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In 2a ist
unten die senkrecht hängende Leiterplatte 1 in
einer Blickrichtung von oben nach unten dargestellt. Parallel zur
Leiterplatte 1 ist die Gegenelektrode 16 darüber angeordnet.
Die Kontaktleisten 5 dienen zur elektrischen Kontaktierung der
Leiterplatte 1 über
deren Randbereich 24.
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In 2b ist
ein Ausschnitt von 2a gezeigt. Dort
ist dargestellt, wie der elektrische Strom der Leiterplatte 1 zugeführt wird:
Hierzu dienen Stromzuführungen 7 und
Kontakte 14 sowie nicht dargestellte elektrische Kabel
zum ebenfalls nicht dargestellten Galvanogleichrichter, der zur
Stromversorgung dient. Dieser kann als Gleichstromquelle oder als
Pulsstromquelle ausgeführt
sein. Von der Stromzuführung 7 fließt der Strom über den
Kontakthalter 13 und ein leitfähiges Federelement 12 zum elektrischen
Kontakt 14. Alle Stromzufüh rungselemente (Stromzuführung 7,
Kontakthalter 13, leitfähiges
Federelement 12) mit Ausnahme des Kontaktes 14 sind
mit einer elektrischen Isolierung versehen bzw. gegen eindringende
Elektrolytflüssigkeit
abgedichtet, so dass die Elemente mit der Elektrolytflüssigkeit
nicht in Berührung
kommen. Hierzu ist eine Dichtung 15 am Kontakt 14 vorgesehen.
In diesem Beispiel handelt es sich um einen kostengünstig herzustellenden
Rundkontakt aus chemisch beständigem
Material, wie beispielsweise Titan. Die Dichtung 15 wird
durch einen verschleißfesten
elastischen O-Ring aus Kunststoff gebildet, der in eine Nut im Isoliergehäuse der
Kontaktleiste 5 eingelegt ist. Um einen unterwünschten
Metallniederschlag am Kontakt 14 zu verhindern, wenn die
Leiterplatte zur elektrolytischen Metallisierung kathodisch polarisiert
ist, können
dessen nicht an der Leiterplatte 1 anliegende Seitenflächen mit
einem elektrisch nichtleitenden Isolierüberzug versehen werden.
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Da die Kontaktierfläche des
Kontaktes 14 in jedem Fall elektrisch leitfähig bleiben
muss, besteht beispielsweise nach Verletzung des seitlichen Isolierüberzuges
die Gefahr, dass sich am Kontakt 14 Metall abscheidet.
Um dieses Metall wieder auflösen
zu können,
ist die Hilfselektrode 26 vorgesehen. Sie kann beispielsweise
während
des Be- und Entladevorganges für
die Leiterplatte 1 kathodisch geschaltet werden. Gleichzeitig
können
die Kontakte 14 anodisch polarisiert werden. Dies geschieht
mittels nicht dargestellter elektrischer oder elektronischer Schaltmittel
und unter Verwendung der vorhandenen Badstromquelle. Auch ein gesonderter
Gleichrichter ist dafür
verwendbar. Damit wird eventuell auf den Kontakten 14 befindliches
Metall wieder abgetragen. Alternativ hierzu können auch die Gegenelektroden 16 die
Funktion der Hilfskathoden übernehmen,
vorausgesetzt der verwendete Werkstoff, aus dem die Gegenelektroden 16 bestehen,
ist für
den kathodischen Betrieb geeignet und wird dabei nicht zerstört. Da die freiliegende
Fläche
der Kontakte 14 relativ klein ist, kann für das Entmetallisieren
auch mit den Gleichrichtern für
die eigentliche Behandlung eine hohe Stromdichte angewandt werden,
so dass eine vollständige Entmetallisierung
während
des Beschickungs- und Entladevorganges ohne Probleme erreicht werden
kann.
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In einer speziellen Ausführungsform
der Erfindung kann der Kontakt 14 auch aus einem elektrisch
leitfähigen,
elastischen Werkstoff hergestellt werden. In diesem Fall können die
Dichtung 15 und das Federelement 12 entfallen,
weil deren Funktionen, nämlich
den Kanal im Isoliergehäuse 19,
in dem die Stromzuführung 7 und
der Kontakthalter 13 liegen, gegenüber Elektrolytflüssigkeit
abzudichten sowie einen gleichmäßigen Anpressdruck
des Kontakts 14 auf die Leiterplatte 1 zu erreichen,
vom elastischen, leitfähigen
Kontakt 14 selbst übernommen werden
können.
Der Kontakthalter 13 kann in diesem Falle mit der Stromzuführung 7 elektrisch
gut leitfähig,
beispielsweise durch Anschrauben verbunden werden. Ist der zu erwartende
Verschleiß der
Kontakte 14 gering, kann der elastische Kontakt 14 direkt
an der Stromzuführung 7 befestigt
werden, so dass auch noch der Kontakthalter 13 entfallen
kann.
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Für
einen elektrischen Anschluss der nicht dargestellten Stromkabel
an die Stromzuführung 7 wird
diese mindestens an einem Ende aus dem Isoliergehäuse 19 flüssigkeitsdicht
herausgeführt.
Der elektrische Anschluss selbst ist mit einem gegen die eingesetzten
Elektrolytflüssigkeiten
chemisch beständigen,
elastischen Kunststoff allseitig abgedichtet bzw. in diesen eingegossen,
um einen elektrischen Stromfluss zwischen dem Anschluss bzw. der Stromzuführung 7 und
der Gegenelektrode 16 zu verhindern.
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Die Gegenelektroden 16 können separat
im Badbehälter 4 befestigt
oder direkt am Tragrahmen 17 über Gegenelektrodenhalter 18 angebracht
werden. In
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2a ist
letztere Ausführungsform
dargestellt. Für
diese Alternative sind am Tragrahmen 17 Gegenelektrodenführungen
vorgesehen. Die Gegenelektroden 16 werden bevorzugt zur
Leiterplatte 1 gegenüberliegend
und parallel zu dieser angeordnet. Die Gegenelektrodenhalter 18 sind
in den schlitzförmigen
Führungen
des Tragrahmens 17 nicht fest eingespannt, sondern beweglich
geführt.
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Die Gegenelektroden 16 können dadurch mittels
geeigneter, nicht dargestellter Antriebe bewegt werden, wie beispielsweise
mittels motorisch angetriebener Exzenter (mit kreisförmigen,
Auf-Ab- oder Links-Rechts-Bewegungen), Hydraulik- oder Pressluftzylindern.
Die Gegenelektroden 16 können mit geringer Frequenz
von beispielsweise einem Hub pro Minute oder auch schneller bewegt
werden. Die Bewegung ist nicht andauernd während des gesamten Elektrolysevorganges
erforderlich. Sie kann auch zeitweilig abgeschaltet werden.
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In 1,2a,3,4,5 sind die Gegenelektroden 16 als
unlösliche
Elektroden, beispielsweise aus Titan-Streckmetall, dargestellt.
Grundsätzlich
sind aber auch lösliche
Gegenelektroden 16 verwendbar. In diesem Falle sind die
Gegenelektroden 16 beispielsweise als Korb ausgeführt, der
die dann verwendeten Metallstücke
aufnimmt. Wegen des höheren
Gewichtes müssen
die Trag- und Bewegungsorgane 17,18,21,22,23,27 dann
mit höherer
Tragkraft ausgestattet werden.
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Weiterhin ist es möglich, die
Gegenelektroden 16 zu segmentieren und mit unterschiedlichen Spannungen
zu versorgen, beispielsweise um ein Spannungsgefälle, das innerhalb der zu behandelnden
Metall-(Grund-)Schicht auf der Leiterplatte 1 entsteht,
auszugleichen und gleiche Stromdichten in allen Leiterplattenbereichen
zu erzielen.
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Handelt es sich beim Behandlungsgut 1 nicht um
flache Leiterplatten, wie hier dargestellt, kann die Abbildung der
Gegenelektroden 16 in Form von Schichtdickenunterschieden
auf dem Behandlungsgut 1 auch gezielt für bestimmte gewünschte Effekte eingesetzt
werden (beispielsweise Elektroformung). In diesem Falle entfällt die
Bewegungseinrichtung für die
Gegenelektroden 16, oder die Bewegung ist dem gewünschten
Effekt genau angepasst. Außerdem können auch
Formanoden verwendet werden, die an die Kontur des Behandlungsgutes 1 angepasst
sind.
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Die Kontaktierung ausschließlich im
Randbereich 24 der Leiterplatte 1 setzt voraus,
dass die Größe des Tragrahmens 17 und
die Lage der Kontakte 14 genau der Form und Größe der Leiterplatte 1 entsprechen.
Für eine
besonders gleichmäßige Stromzuführung werden
die Leiterplatten 1 (bei rechteckiger Form der Platten) über alle
vier Seiten kontaktiert. Somit wird auch über alle vier Seiten Strom
in die Leiterplatte 1 eingespeist. Nur im Bereich der Halter 3,
an denen die Leiterplatte 1 befestigt ist, wird diese elektrisch
nicht kontaktiert.
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Um eine Konzentration der elektrischen Feldlinien
im Randbereich 24 der Leiterplatte 1 zu vermeiden,
können
Blenden 38,39 am Tragrahmen 17 bzw. an
den Kontaktleisten 5 angebracht werden. Die Blenden 38,39 sind
hier parallel zur Leiterplatte 1 ausgerichtet. In der in 2a gezeigten Ausführungsform handelt es sich
bei der Blende 38 um eine Fernblende, die zwischen Gegenelektrode 16 und Leiterplatte 1 angeordnet
ist und die sich in der Nähe der
Gegenelektrode 16 befindet. Die Blende 39 ist
als sogenannte Nahblende nahe an der Leiterplatte 1 angeordnet.
Die Fernblende 38 erzeugt einen weichen Blendübergang
an der Leiterplatte 1, während die Blende 39 einen
eher scharf abgebildeten Übergang vom
Blendbereich zum nicht abgeblendeten Bereich schafft. Die besten
Ergebnisse lassen sich mit einer Kombination beider Blenden 38 und 39 erzeugen. Für einen
weicheren Blendübergang
können
die Blenden 38,39 zusätzlich mit Bohrungen oder Einkerbungen
in den zur Mitte der Leiterplatte 1 ausgerichteten Blendenbereichen
ausgestattet sein.
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Da eine Leiterplatte 1 mit
den Tragrahmen 17 in der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsform mittels
der Kontaktleisten 5 an allen vier Seiten kontaktiert wird,
können
vor und während
der Behandlung der Leiterplatte 1 verschiedene Messungen
an der Leiterplatte 1 durchgeführt werden. So kann zum Beispiel
vor dem Einschalten des Elektrolysestromes eine Vergleichsmessung
der elektrischen Widerstände
an der Leiterplatte zwischen den Kontaktleisten 5, die
an den vier Randbereichen 24 der Leiterplatte 1 anliegen,
und einer Gegenelektrode durchgeführt werden, wodurch Abweichungen
von Sollvorgaben leicht feststellbar sind und beispielsweise ein
Alarm bei unzulässigen
Abweichungen ausgelöst
werden kann.
-
Anhand der bekannten für die elektrolytische Behandlung
wirksamen Oberfläche
der einzelnen Leiterplatten 1 und einer Ladungsmessung
während der
Elektrolysebehandlung (Amperestunden-Zählung des verbrauchten Stromes)
kann beispielsweise die Menge von abgeschiedenem Metall genau ermittelt
werden und bei Abweichungen vom Sollwert beispielsweise die Metallabscheidungszeit
verlängert oder
die Stromdichte erhöht
werden.
-
Alle Messungen können mit einem angeschlossenen
Computersystem erfasst und protokolliert werden. Damit sind auch
noch zu einem späteren
Zeitpunkt Rückschlüsse auf
Fehler möglich,
so dass gezielte Korrekturmaßnahmen
ergriffen werden können.
-
Vorteilhaft an der Erfindung ist
weiter, dass die Warenträger 2,
die die Leiterplatte 1 in Vertikalanlagen über nicht
dargestellte Transportwagen von einer Behandlungsvorrichtung (Behandlungsstation) zur
nächsten
Behandlungsvorrichtung befördern, elektrisch
nicht leitfähig
zu sein brauchen. Das gleiche gilt für die Halter 3. Der
Strom fließt
hier über
die Kontaktleisten 5 direkt zur Leiterplatte 1.
Daher kann ein leichter und nicht stromleitender Werkstoff für die Warenträger 2 eingesetzt
werden. Der Transportwagen (hier nicht dargestellt) für die Warenträger 2 kann gegenüber Transportwagen
in herkömmlichen
Anlagen dann eine geringere Tragfähigkeit besitzen.
-
Da der Transportwagen über der
Fahrbahn für
die Leiterplatte 1 frei beweglich ist, können bei
gemessenen Abweichungen vom Sollwert an den einzelnen Leiterplatten 1 auch
zusätzlich
vorhandene Behandlungsvorrichtungen angefahren werden, um durch
Kontrollmessungen festgestellte Abweichungen auszugleichen. Wird
beispielsweise festgestellt, dass bei einer Kontaktleiste 5 durch
eine Beschädigung
ein höherer Übergangswiderstand
auftritt, kann die betreffende Leiterplatte 1 in einer
speziellen Behandlungsstation nachbehandelt werden, in der alle Kontaktleisten 5 einzeln
mit individuellen Strom- und Spannungswerten versorgt werden können. In
diesem Falle wird die Leiterplatte 1 in dem Beispiel also nur über den
Randbereich 24 mit Strom versorgt, über deren Kontaktleiste 5 vorher
der Fehler gemessen wurde.
-
Desgleichen kann die Leiterplatte 1 in
einem anderen Bad mit speziellem Elektrolyten nachbehandelt werden,
wenn beispielsweise eine Messung des Glanzes der elektrolytisch
abgeschiedenen Metallschicht am Ende der Behandlung eine Abweichung vom
Sollwert ergeben hat. Der Transportvorgang für die Leiterplatte 1 kann
hierzu über
ein geeignetes Steuerungssystem für den Transport der Leiterplatte 1 automatisch
ausgelöst
werden. Nach Umsetzen der Leiterplatte 1 in eine Reparatur-Behandlungsstation
kann ein spezielles Steuerprogramm zur Behebung des Fehlers ablaufen.
Ein solches Programm kann beispielsweise auch einschließen, dass
auf der Leiterplatte zu viel abgeschiedenes Metall durch Entmetallisieren
wieder entfernt wird, indem die Badstromquelle an der betreffenden
Leiterplatte 1 umgepolt wird. Durch die Abschirmung des
Tragrahmens 17 kann an der einen Leiterplatte 1 entmetallisiert und
an einer anderen Leiterplatte 1 gleichzeitig metallisiert
werden.
-
Da es möglich ist, bei der Leiterplattenfertigung
mit jedem Tragrahmen 17 mit den Kontaktleisten 5 eine
einzige Leiterplatte 1 zu behandeln, lassen sich die Prozessparameter
bei Herstellung dieser Leiterplatte 1 durch gezielte Online-Messungen von Strom,
Spannung, Ladung (Amperestunden), Potentialen und beispielsweise
der Durchflussgeschwindigkeit an bestimmten Stellen der Leiterplatte 1 wesentlich
genauer kontrollieren als mit bekannten Vorrichtungen.
-
3 stellt
dieselbe Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung dar wie
-
2a.
In dieser Figur sind die im Querschnitt dargestellten Kontaktleisten 5,
die am Tragrahmen 17 in Form eines geschlossenen Kontaktrahmens
befestigt sind, um eine hintere Rahmenabdeckung 20 ergänzt. Beim
elektrolytischen Me tallisieren und beim elektrolytischen Ätzen hat
die Elektrolytbewegung nach neueren Erkenntnissen einen großen Einfluss
auf das Behandlungsergebnis. Die hintere Abdeckung 20 dient
dazu, die Strömung
der Elektrolytflüssigkeit
zu kontrollieren und eine bessere Durchströmung der Bohrungen in der Leiterplatte 1 zu
erreichen. So kann Elektrolytflüssigkeit
bei der elektrolytischen Metallisierung von Leiterplatten 1 an der
Vorderseite der Leiterplatte 1 über Rohre 25 mittels
nicht dargestellter Pumpen beispielsweise mit einem höheren Druck
zugeführt
werden als an der Rückseite
der Leiterplatte 1. Das dabei entstehende Druckgefälle führt zu einer
verbesserten Durchströmung
der feinen Durchkontaktierungsbohrungen der Leiterplatte 1.
Eine andere Möglichkeit
zur Strömungskontrolle
besteht darin, die Zuführungsrohre 25 beidseitig
unten in der Abdeckung 20 anzubringen und die Elektrolytflüssigkeit
nach der Durchströmung des
Tragrahmens 17 oben durch Öffnungen in der Abdeckung 20 oder
im Tragrahmen 17 wieder austreten zu lassen. Da der Raum
zwischen der Leiterplatte 1 und der hinteren Tragrahmenabdeckung 20 relativ klein
ist, lässt
sich mit mäßiger Pumpenleistung
eine sehr hohe und gleichmäßige Strömungsgeschwindigkeit über die
gesamte Breite der Leiterplatte 1 hinweg erreichen. Der
Stoffaustausch an der Oberfläche der
Leiterplatte 1 und die Saugwirkung in den Löchern und
Sacklöchern
(Venturi-Effekt) werden deutlich verbessert und gleichmäßiger.
-
Gegenüber der Ausführungsform
der Vorrichtung in 2a unterscheidet
sich die in 3 gezeigte
Ausführungsform
dadurch, dass die Kontaktleisten 5 beim Aufnehmen der Leiterplatte 1 und
Abschließen
der Elektrolyträume
zwischen den Abdeckungen 20 (gezeigt ist nur die eine Abdeckung 20) gegenüber dem
Außenraum
abgedichtet werden. Hierzu dienen ein Dichtungsrahmen 41,
der am Kontaktrahmen 5 befestigt ist und der den gesamten
Umfang des Elektrolytraumes umfasst, sowie eine in den Dichtungsrahmen 41 eingelassene
Dichtung 40.
-
In 4 ist
der gleiche Badbehälter 4 gezeigt
wie in 1. Der Bewegungsantrieb
für die
beiden dargestellten Tragrahmen 17 ist gegenüber der Ausführungsform
von 1 aber verändert. Anstelle des
Verschiebezylinders 22 und des Verschiebekolbens 23 ist
für jeden
Tragrahmen 5 ein Kreuzgestänge 6 vorhanden, das
die Halterung des Tragrahmens 17 und der eventuell vorhandenen
Zusatzteile, wie der Gegenelektroden 16 und gegebenenfalls
hinterer Tragrahmenabdeckungen 20 (hier nicht dargestellt), sowie
deren Verschiebung übernehmen.
Die Kontaktleisten 5 werden über eine Scherenmechanik geöffnet und
geschlossen. Der Antrieb für
das Kreuzgestänge 6 ist
nicht dargestellt. Als Antrieb geeignet sind Exzenterantriebe, Hydraulikzylinder,
Pressluftzylinder oder dergleichen.
-
In 5 ist
die Anwendung von Kontaktleisten 5 in einer horizontalen
Durchlaufanlage gezeigt. Zur besseren Übersichtlichkeit ist die Behältervorderwand
aufgeschnitten dargestellt, das Behandlungsgut 1 ist im
Schnitt dargestellt.
-
Die Leiterplatten 1 werden
nicht kontinuierlich sondern getaktet durch eine elektrolytische
Behandlungszelle transportiert. Mehrere derartige Zellen (Elektrolysevorrichtungen)
können
bei der Produktion von dickeren Schichten in einer Durchlaufanlage
hintereinander angeordnet werden. Soll die getaktete elektrolytische
Behandlung mit einer gleichmäßig transportierenden
Vor- und Nachbehandlung kombiniert werden, ist vor und gegebenenfalls
nach der elektrolytischen Behandlungszelle ein Puffer erforderlich, über den
die Leiterplatten 1 für
diskontinuierlichen Betrieb rechtzeitig bereitstellt werden können. Die
Leiterplatten 1 fahren im vorliegenden Beispiel von links,
dargestellt mittels Pfeil 32, in die elektrolytische Behandlungszelle
ein. Zum Transport der Leiterplatten 1 dienen Transportwalzen 29.
Um eine unerwünschte
Abblendwirkung der elektrischen Feldlinien durch die Transportwalzen 29 zu
vermeinen, sind diese bevorzugt nur an den seitlich in Transportrichtung 32 verlaufenden
Schnitträndern 24 (hier nicht
dargestellt, entsprechend 1)
zwischen den Kontakten angeordnet. Am Ein- und Auslauf der elektrolytischen
Zelle können
zusätzliche
Stützrol len
zwischen den quer zur Transportrichtung 32 angeordneten
Kontaktleisten 5 angeordnet werden. Während des Beschickens der elektrolytischen
Zelle sind die Tragrahmen 17 mit den Kontaktleisten 5 geöffnet, d.h.
von der Leiterplatte 1 nach oben und eventuell auch nach
unten weggefahren. Der Strom ist in diesem Zustand abgeschaltet,
und die Elektrolytflüssigkeit
befindet sich im unteren Bereich des Behälters 4. In dieser
Stellung fährt
eine fertig behandelte Leiterplatte 1 über die Transportwalzen 29 aus
der elektrolytischen Zelle durch die Öffnung 31 aus. Gleichzeitig wird
eine weitere zu behandelnde Platte 1 durch die Öffnung 30 eingefahren.
Ist die richtige Lage für
die Leiterplatte 1 erreicht, wird der Antrieb (nicht dargestellt)
der Transportwalzen 29 abgeschaltet, und der obere und
gegebenenfalls der untere Tragrahmen 17 fahren mittels
senkrechter Bewegung gegen die horizontal liegende Leiterplatte 1,
bis die Kontakte 14 eine sichere niederohmige elektrische
Verbindung zum Gleichrichter (nicht dargestellt) herstellen. Dann wird
der Bewegungsantrieb (nicht dargestellt) für die Tragrahmen 17 abgeschaltet
und Umwälzpumpen (nicht
dargestellt) für
die Elektrolytflüssigkeit
eingeschaltet. Die Elektrolytflüssigkeit
wird dadurch über die
Rohre 25 (nur ansatzweise dargestellt) in die elektrolytische
Zelle gefördert.
Da die Kontaktleisten 5 mit den Tragrahmen 17 und
mit den hinteren Tragrahmenabdeckungen 20 die Leiterplatte 1 allseitig umschließen, ist
die elektrolytische Zelle in kürzester Zeit
mit Elektrolytflüssigkeit
gefüllt.
Zusätzlich
können
Dichtwalzen 28 am Einlauf 30 und am Auslauf 31 angebracht
sein, die verhindern, dass noch Restmengen an Elektrolytflüssigkeit
während
des Öffnungsvorganges
des Tragrahmens 17 durch die Ein- und Ausfahröffnungen 30,31 entweichen
können.
-
In 6, 7 und 8 sind Sonderformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt. Die zwei Tragrahmen 17 mit den Kontaktleisten 5 für die Vorder-
und Rückseite
der Leiterplatte 1 sind in diesen Fällen anstelle des bisher beschriebenen,
nach hinten öffnenden
Tragrahmens 17 durch drei zangenartig öffnende Kontaktleisten 36 gebildet
(8), die als Doppelkontaktleisten
ausgebildet und zangenartig geschlossen und geöffnet werden können (6,7). Die Doppel kontaktleisten 36 sind
am Tragrahmen 37 gehalten. Die drei Doppelkontaktleisten 36 ergreifen
und kontaktieren die in senkrechter Lage befindliche Leiterplatte 1 unten
und seitlich an den Schnitträndern 24.
An der Beschickungs- und Entnahmeseite (Seite, an der die Leiterplatte 1 vom
Warenträger 2 über die
Halter 3 gehalten wird) befindet sich keine Doppelkontaktleiste 36,
damit die Leiterplatte 1 unbehindert in die Elektrolytflüssigkeit
ein- und ausgefahren werden kann.
-
In 6 ist
eine solche Doppelkontaktleiste 36 im Ausschnitt in gleicher
Ansichtsrichtung und Darstellung wie im Ausschnitt A in 2b gezeigt. Zum Beschicken und Entleeren
der elektrolytischen Zelle werden nicht die Tragrahmen 17 an
den beiden Seiten der Leiterplatte 1 auseinandergefahren,
sondern die beiden Leisten 5 durch Drehbewegung um die
Achse 34 geöffnet.
Die Leisten 5 können
durch Drehen um dieselbe Achse 34 auch wieder geschlossen
werden. Die Einzelteile der Vorrichtung innerhalb des Isoliergehäuses 19 sind
identisch mit denen aus 2b. Zum Halten
der Leisten 5 sind die Haltearme 35, die Achsschenkel 33 und
die Achse 34 vorgesehen. Die Achse 34 ist über nicht
dargestellte Elemente an einem gemeinsamen Tragrahmen 37 befestigt. Ebenso
kann der Antrieb für
diese Drehbewegung zum Öffnen
und Schließen
der Leisten 5 (nicht dargestellt) an diesem Tragrahmen 37 montiert
sein.
-
In 7 ist
verdeutlicht, wie die Leiterplatte 1 beschickt und entnommen
wird. In 7 ist die Doppelkontaktleiste 36 aus 6 in geöffnetem Zustand gezeigt. Die
beiden Leisten 5 sind in dieser Stellung um die Achse 34 gedreht
und zangenartig geöffnet.
Die Leiterplatte 1 ist damit freigegeben und kann in dieser
Stellung entnommen bzw. zur Beschickung zugeführt werden, ohne anzustoßen und
zu zerkratzen. Zum besseren Verständnis ist die Anordnung der
drei Doppelkontaktleisten 36 an den drei Schnitträndern 24 der
Leiterplatte 1 in 8 gezeigt. Die
in 8 dargestellte Blickrichtung
ist in 6 mit „Ansicht
C" gekennzeichnet.
Ein Vorteil dieser Ausführungsform
besteht darin, dass die Doppelkontaktleisten 36 erlauben,
die Gegenelektroden 16 sehr nah an die Leiter platte 1 heranzubringen.
Um die Gegenelektroden 16 während des elektrolytischen
Behandelns an die Leiterplatte 1 anzunähern, sind zusätzliche
Bewegungseinrichtungen erforderlich. Die hintere Tragrahmenabdeckung 20 (3) kann in diesem Fall mit
der beweglichen Gegenelektrode 16 fest verbunden sein.
-
In der vorstehenden Beschreibung
wird immer davon ausgegangen, dass die Leiterplatte 1 an beiden
Seiten elektrolytisch behandelt werden soll. Ist dagegen nur eine
einseitige Behandlung erforderlich, kann einer der beiden Tragrahmen 17 sowie
das gesamte Zubehör
entfallen. Alternativ kann der entfallende Tragrahmen 17 auch
durch eine hintere Abdeckung 20 (3) mit Elektrolytzubzw. -abführungen
ersetzt werden, wenn dies für
die Behandlung von Vorteil ist, d.h. wenn beispielsweise Durchgangsbohrungen
in der Leiterplatte 1 durchströmt werden sollen.
-
Da auch bei der Behandlung von dünnen flexiblen
Leiterfolien 1, die nicht in Form von Platten vorliegen
sondern als Band eingesetzt werden und von Rolle zu Rolle befördert werden,
Schnittränder üblich sind,
kann die Erfindung auch für
die Behandlung derartiger Folien in Durchlaufanlagen verwendet werden.
Der Durchlauf der Leiterfolien 1 ist dann nicht mehr gleichlaufend
sondern getaktet.
-
Nachfolgend wird eine weitere Erfindungsform
als erfindungswesentlich beschrieben: Es handelt sich hierbei um
eine Vorrichtung zum Behandeln von vorzugsweise plattenförmigem Behandlungsgut mit
Behandlungsflüssigkeiten,
bei der das Behandlungsgut zwischen zwei Kassettenhälften eingespannt
ist und die zwei Kassettenhälften
flüssigkeitsdicht
an den Behandlungsgutoberflächen
anliegen. Dadurch ist es möglich,
die Behandlungsflüssigkeit
in die abgedichteten Räume
zwischen je einer Kassettenhälfte
und einer Oberfläche
des Behandlungsgutes einzuleiten, damit die Oberflächen behandelt
werden. Damit wird die Behandlung gegenüber herkömmlichen Vertahrensweisen wesentlich vereinfacht,
da das Behandlungsgut nicht zu den einzelnen Behandlungsbädern transportiert
werden muss. Vielmehr werden die einzelnen Behandlungsflüssigkeiten
nacheinander in die abgedichteten Räume eingeleitet und solange
mit den Oberflächen
in Kontakt gebracht wie es für
die jeweilige Behandlung erforderlich ist. Nach der Behandlung wird
die Flüssigkeit
aus den abgedichteten Räumen
wieder abgelassen und neue Behandlungsflüssigkeit eingelassen. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass das Behandlungsgut gezielt angeströmt werden
kann, da die Lage des Behandlungsgutes in der Kassette präziser festgelegt werden
kann als in herkömmlichen
Behandlungsanlagen.
-
Die Vorrichtung und das Vertahren
der weiteren Erfindungsform können
insbesondere für
Spülprozesse
eingesetzt werden. Falls die Vorrichtung ausschließlich für Spülprozesse
eingesetzt wird, kann das Behandlungsgut in entsprechenden Spülmodulen
einer herkömmlichen
Behandlungsanlage von den Kassettenhälften ergriffen und darin unter Bildung
der abdichteten Innenräume
eingeschlossen werden. Die Spülwässer werden
dann in die Innenräume
eingelassen und nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit wieder abgelassen.
-
Falls die Vorrichtung für alle Behandlungsschritte
einer Behandlungsanlage vorgesehen ist, kann das Behandlungsgut
zu Beginn der Behandlung von den Kassettenhälften ergriffen werden, so
dass sich die abgedichteten Innenräume zwischen den jeweiligen
Kassettenhälften
und den Behandlungsgutoberflächen
bilden. In die Innenräume
werden die einzelnen Behandlungsflüssigkeiten zur Behandlung der
Oberflächen
nacheinander eingeleitet und nach der Behandlung wieder abgelassen.
Diese Kassette mit dem eingeklemmten Behandlungsgut kann während der
Behandlung an einem Ort verbleiben.
-
Das Behandlungsgut kann sowohl chemisch als
auch elektrolytisch unter Stromzufuhr in den Kassetten behandelt
werden. Sofern eine elektrolytische Behandlung gewünscht ist,
können
die Kassetten wie in der übrigen
Beschreibung in dieser Anmeldung angegeben ausgebildet sein, d.h.
mit Stromzufüh rungseinrichtungen,
die als Kontaktleisten an zueinander gegenüberliegenden Seitenrändern des
Behandlungsgutes ausgebildet sind und die das Behandlungsgut an
den im wesentlichen zueinander gegenüberliegenden Seitenrändern elektrisch
kontaktieren können.
Die Kassette kann demnach ferner Tragrahmen umfassen, an denen die
Kontaktleisten befestigt sind. Außerdem sind auch Rahmenabdeckungen vorgesehen,
die die einzelnen Kassettenhälften
bilden. Die Kontaktleisten können
die Innenräume
gegen den Außenraum
abdichten, oder es sind eigene Dichtleisten mit entsprechenden Runddichtungen vorhanden,
die innen hohl sind und zum Abdichten aufgeblasen werden. Somit
kann die Vorrichtung für den
Fall, dass lediglich einzelne Behandlungsschritte in ihr durchgeführt werden,
folgende Vorrichtungsmerkmale aufweisen:
-
- – einen
Badbehälter,
der mit ständig
im Kreislauf geförderter
Elektrolytflüssigkeit
gefüllt
ist,
- – eine
Transporteinrichtung, die das Behandlungsgut in die elektrolytische
Kassette hinein oder aus dieser herausbringt oder durch die elektrolytische
Kassette in horizontaler Lage diskontinuierlich hindurchbewegt,
- – Tragelemente,
an denen Tragrahmen mit Kontaktleisten und einer hinteren Rahmenabdeckung befestigt
sind, wobei die Größe des Rahmens
so bemessen ist, dass die Kontaktleisten das Behandlungsgut nur
am Schnittrand erfassen,
- – eine
Bewegungseinrichtung, die den Tragrahmen mit den Kontaktleisten
und der hinteren Rahmenabdeckung vor dem elektrolytischen Behandeln
zum Behandlungsgut hinbewegt und auf dieses aufdrückt und
nach dem elektrolytischen Behandeln den Tragrahmen mit den Kontaktleisten vom
Behandlungsgut wegbewegt, so dass ein Entnehmen des Behandlungsgutes
aus der Kassette und ein erneutes Beschicken der Kassette mit neuem
Behandlungsgut möglich
ist.
-
In einer alternativen Ausführungsform
können
anstelle der Kontaktleisten auch andere elektrische Stromzuführungen
vorgesehen sein, beispielsweise Klam mern. In diesem Falle sind die
Innenräume
der Kassette gegen den Außenraum
durch andere Mittel abgedichtet, beispielsweise durch auf den Behandlungsgutoberflächen anliegende
Tragrahmen oder durch gegenseitig anliegende Tragrahmen (3). Für die elektrolytische Behandlung
sind selbstverständlich
auch Gegenelektroden vorgesehen, die sich in den abgedichteten Innenräumen befinden.
-
Falls eine elektrolytische Behandlung
nicht erforderlich ist, brauchen auch keine Stromzuführungsvorrichtungen
und Gegenelektroden vorgesehen sein. In diesem Falle können die übrigen hier
beschriebenen Elemente der Behandlungsvorrichtung vorgesehen sein:
Bezugnehmend
beispielsweise auf 1 können die Kontaktleisten 5 und
Kontaktrahmen entweder als Leisten bzw. entsprechende Rahmen aus
diesen Leisten 5 ausgeführt
sein, ohne dass diese eine Funktion zur elektrischen Stromübertragung
zu den Leiterplatten 1 aufweisen. Gegebenenfalls können die
Kontaktleisten 5 und Kontaktrahmen auch vollständig entfallen,
so dass die Leiterplatten 1 ausschließlich über die Tragrahmen (in 1 nicht gezeigt) gehalten
werden. Bei elektrolytischer Behandlung kann eine elektrische Stromzuführung in
diesem Falle beispielsweise über
Kontaktklammern stattfinden.
-
Für
eine chemische Behandlung der Leiterplatten 1 kann unter
Bezugnahme beispielsweise auf 2a,2b eine spezielle Version des Tragrahmens 17 verwendet
werden, bei der die stromführenden Teile 7,12, 13,14,26 der
Kontaktiervorrichtung einfach weggelassen werden. Im übrigen unterscheiden sich
die Ausführungsformen
der Vorrichtung und des Verfahrens für eine derartige chemische
Behandlung nicht von den hier beschriebenen Ausführungsformen für die elektrolytische
Behandlung. Als chemische Behandlung für die Leiterplatten 1 kommen
beispielsweise das stromlose Metallisieren und chemische Ätzen in
Betracht. Insofern wird für
die vorliegende Anmeldung auch eine Erfindung als erfindungswesentlich
in Betracht gezogen, bei der die Stromzuführungsvorrich tungen nicht vorgesehen oder
nicht in allen Behandlungsstationen einer Anlage benutzt werden.
Die Merkmale einer derartigen Vorrichtung entsprechen den vorstehend
beschriebenen, wobei jedoch die Kontaktleisten 5 durch
Leisten 5 zu ersetzen sind, die nicht die Aufgabe haben,
elektrischen Strom auf die Leiterplatten 1 zu übertragen. Gegebenenfalls
können
die Leisten 5 in diesem Falle auch vollständig entfallen;
die Leiterplatten 1 können in
diesem Falle ausschließlich
von den Tragrahmen 17 gehalten werden.
-
- 1
- Behandlungsgut
- 2
- Warenträger (nur
in vertikalen Tauchbadanlagen)
- 3
- Behandlungsguthalter
- 4
- Badbehälter, Behandlungsbehälter
- 5
- Kontaktleisten
- 6
- Bewegungsantrieb
für Tragrahmen 17
- 7
- Stromzuführungen
- 8
- bewegliche
Abdeckung für
Einbringöffnung
- 9
- Halter
für Abdeckung
- 10
- feste
Abdeckung
- 11
- Badspiegel
- 12
- leitfähiges Federelement
- 13
- gefederter
Kontakthalter
- 14
- auswechselbarer
Kontakt
- 15
- Dichtung
- 16
- unlösliche Gegenelektrode
- 17
- Tragrahmen
- 18
- Gegenelektrodenhalter
- 19
- Isoliergehäuse für Stromzuführung
- 20
- hintere
Tragrahmenabdeckung
- 21
- behälterseitige
Befestigungsplatte, Stützelement
- 22
- Verschiebezylinder
- 23
- Verschiebekolben
- 24
- Leiterplattenschnittrand
- 25
- Elektrolytzu-
bzw. Abführungsrohre
- 26
- Hilfselektrode
zum Entmetallisieren
- 27
- tragrahmenseitige
Befestigungsplatte
- 28
- Abdichtwalzen
- 29
- Transportwalzen
- 30
- Einfahröffnung
- 31
- Ausfahröffnung
- 32
- Transportrichtung
- 33
- Achsschenkel
- 34
- Achse
- 35
- Haltearm
- 36
- Doppelkontaktleiste
- 37
- Doppelkontaktleistentragrahmen
- 38
- Fernblende
- 39
- Nahblende
- 40
- Dichtung
- 41
- Dichtungsrahmen