DE10230108B4

DE10230108B4 - Vorrichtung zum Verstellen des Hubs eines von einer Nockenwelle betätigten Ventils

Info

Publication number: DE10230108B4
Application number: DE10230108A
Authority: DE
Inventors: Peter Dr. Kreuter
Original assignee: Meta Motoren und Energie Technik GmbH
Current assignee: Meta Motoren und Energie Technik GmbH
Priority date: 2002-07-04
Filing date: 2002-07-04
Publication date: 2004-06-24
Anticipated expiration: 2022-07-05
Also published as: DE10230108A1; JP2004036619A; US20040003789A1; US6848402B2

Abstract

Vorrichtung zum Verstellen des Hubs eines von einer Nockenwelle betätigten Ventils, enthaltend
eine Nockenwelle (20) mit wenigstens zwei Nocken (16, 17, 18) unterschiedlicher Erhebung, einen sich an einem ortsfesten Bauteil (8) abstützenden Ventilhebel (6), auf dem ein Lagerbolzen (24) drehbar gelagert ist, der eine Abtasteinrichtung (24₂, 24₃, 24₄, 10, 11, 12) zum Abtasten der Nocken aufweist, welche Abtasteinrichtung in bestimmten Drehstellungen des Lagerbolzens wenigstens einen der Nocken unterschiedlicher Erhebung abtastet, um das Ventil entsprechend unterschiedlich zu betätigen,
eine Dreheinrichtung (26, 27) zum Drehen des Lagerbolzens (24) und
eine Sperreinrichtung (50), mit der der Lagerbolzen in den bestimmten Drehstellungen sperrbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen des Hubs eines von einer Nockenwelle betätigten Ventils.
Die Verstellung des Hubs eines von einer Nockenwelle betätigten Ventils, beispielsweise eines Einlassventils einer Brennkraftmaschine, ist aus vielerlei gründen vorteilhaft. Beispielsweise kann durch geringeren Hub im Teillastbereich die Gemischaufbereitung in Folge der höheren Einstömgeschwindigkeiten der Frischladung verbessert werden.
Hubverstellvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichster Weise bekannt.
Aus der DE 31 19 133 A1 beispielsweise ist eine Hubverstellvorrichtung bekannt, bei dem jedem Ventil zwei Steuernocken mit unterschiedlichen Steuerkurven zugeordnet sind. Zur Übertragung des Nockensteuerhubs auf das Ventil sind den beiden Steuernocken Kipphebel zugeordnet, die auf einer Steuerwelle mit einem exzentrischen Lagerabschnitt für den einen Kipphebel gelagert sind. Durch Drehen der Steuerwelle kann passend zur jeweiligen Motordrehzahl wechselweise der eine oder der andere Kipphebel mit der zugeordneten Nockensteuerkurve in Eingriff gebracht werden.
Aus der JP 2001-207 814 A ist eine Hubverstellvorrichtung bekannt, bei der auf einer Nockenwelle axial nebeneinander mehrere Nocken mit unterschiedlichem Hub angeordnet sind. Die Nocken abtastende Abtastglieder sind auf einer insgesamt axial verschieblichen Welle angeordnet, so dass durch axiale Verschiebung der Welle unterschiedliche Nocken abgetastet und damit wirksam werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verstellen des Hubs eines von einer Nockenwelle betätigten Ventils zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und nachträglich an Brennkraftmaschinen angebracht werden kann, deren Ladungswechselventile von einer Nockenwelle mittels eines sich an einem ortsfesten Bauteil, beispielsweise eines Zylinderkop fes, abstützenden Ventilhebels betätigt werden, auf dem ein Abtastglied, vorzugsweise eine Rolle, angeordnet ist, die die Nockenkontur abtastet.
Der Anspruch 1 kennzeichnet den grundsätzlichen Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Lösung der vorgenannten Aufgabe.
Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung gerichtet.
Die Erfindung kann für alle Arten von von einer Nockenwelle betätigten Ventilen angewendet werden, bei denen eine Hubverstellung vorteilhaft ist. Insbesondere eignet sich die Erfindung zur Anwendung für von einer Nockenwelle betätigte Einlassventile einer Hubkolbenbrennkraftmaschine.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläutert.
Die Figuren stellen dar:
1 und 2 zwei perspektivische Ansichten aus unterschiedlichem Blickwinkel einer erfindungsgemäßen Hubverstellvorrichtung,
3 die erfindungsgemäße Vorrichtung in perspektivischer Ansicht und auseinandergezogener Darstellung,
4 und 5 Querschnitte durch eine Sperreinrichtung in zwei verschiedenen Stellungen,
6 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
7 eine Stirnansicht der Vorrichtung gemäß 6,
8 eine perspektivische Ansicht des Lagerbolzens in der 6,
9 eine Stirnansicht auf den Lagerbolzen gemäß 8,
10 eine perspektivische Ansicht des mit Nockenrollen bestückten Lagerbolzens,
11 eine perspektivische Ansicht des Ventilhebels der Ausführungsform gemäß 6 und
12 eine perspektivische Ansicht des mit Lagerbolzen und Nockenrollen bestückten Ventilhebels.
Gemäß den 1 und 2 wird der Schaft eines Einlaßventils 2, das von einer Schließfeder 4 in Schließstellung gedrängt wird, von einem Ventilhebel 6 betätigt, der an seinem vom Ventilschaft abgewandten Ende an einem motorfesten Bauteil, vorzugsweise einem Spielausgleichselement 8, gelagert ist. Auf dem Ventilhebel 6 ist wenigstens eine Nockenrolle 10 gelagert, die einen Nocken 16 abtastet, der an einer Nockenwelle 20 ausgebildet ist.
Bei Drehung der Nockenwelle 20 wird die auf dem Ventilhebel 6 gelagerte Nockenrolle 10 durch den Nocken 16 abwärts gedrängt, so daß der Ventilhebel 6 gemäß den Figuren in Gegenuhrzeigerichtung verschwenkt wird und das Einlaßventil 2 gegen die Kraft der Schließfeder 4 öffnet. Die bisher beschriebene Anordnung und Funktion sind an sich bekannt und werden daher nicht näher erläutert.
Anhand der 3 wird die Anordnung der 1 und 2 im folgenden genauer beschrieben.
Gemäß 3 weist die Nockenwelle 20 drei nebeneinander angeordnete Nocken 16, 17 und 18 auf, die mit einem gemeinsamen Grundbereich und unterschiedlichen Nockenerhebungen ausgebildet sind. Die Nocken 16 und 18 sind einander gleich und bilden Vollhubnocken. Der zwischen den Vollhubnocken 16 und 18 ausgebildete Teilhubnocken 17 weist eine geringere Nockenerhebung auf.
An dem Ventilhebel 6 sind Ausnehmungen 22 ausgebildet, in denen ein Lagerbolzen 24 gelagert ist, der im Teil a der 3 im Längsschnitt genauer dargestellt ist. Der Lagerbolzen 24 weist fünf Abschnitte 24₁ , 24₂ , 24₃ , 24₄ und 24₅ auf, wobei die beiden äußeren Abschnitte 24₁ und 24₅ die gleiche Achse A haben, die sich an die Abschnitte 24₁ und 24₅ einwärts anschließenden Abschnitte 24₂ und 24₄ die gleiche gegenüber der Achse A versetzte Achse A_V haben, also exzentrisch zu den Abschnitten 24₁ und 24₅ angeordnet sind, und der mittlere Abschnitt 24₃ gegenüber der Achse A in zu den Abschnitten 24₂ und 24₄ entgegengesetzter Richtung versetzt ist und die Achse A_T hat. Der Versatz der Achse A_V gegenüber der Achse A ist vorzugsweise genauso groß und entgegengesetzt zu dem Versatz der Achse A_T gegenüber der Achse A.
Auf dem Abschnitt 24₃ ist eine Nockenrolle 11 gelagert, auf jeden der Abschnitte 24₂ und 24₄ ist eine weitere Nockenrolle 10 bzw. 12 gelagert. Die Abschnitte 24₁ und 24₅ sind in den Ausnehmungen 22 gelagert und an den äußeren Enden der Abschnitte 24₁ und 24₅ ist jeweils eine Reibscheibe 26 und 27 angeordnet und drehfest mit dem Lagerbolzen 24 verbunden. Zwischen den Nockenrollen und Reibscheiben können auf dem Lagerbolzen 24 Distanzscheiben angeordnet sein.
Im zusammengebauten Zustand, in dem die Abschnitte 24₁ und 24₅ in den in Seitenwänden des Ventilhebels ausgebildeten Ausnehmungen 22 aufgenommen sind, befinden sich die Nockenrollen 10, 11 und 12 zwischen den Seitenwänden des Ventilhebels und die Reibscheiben 26 und 27 außerhalb der Seitenwände des Venfilhebels. Die Anordnung ist derart, daß die Nockenrolle 11 dem Teilhubnocken 17 entsprechend angeordnet ist, so daß sie eine Teilhubnockenrolle bildet und der Abschnitt 24₃ einen Teilhublagerabschnitt zur Lagerung der Nockenrolle 11 bildet.
Die Nockenrollen 10 und 12 sind den Vollhubnocken 16 und 18 entsprechend angeordnet, so daß sie Vollhubnockenscheiben bilden, die auf den Vollhublagerabschnitten 24₂ und 24₄ des Lagerbolzens 24 gelagert sind.
Die Durchmesser und Exzentrizitäten sind derart gewählt, daß, wenn die Vollhublagerabschnitte 24₂ und 24₄ durch entsprechende Verdrehung des Lagerbolzens 24 der Achse B-B der Nockenwelle 20 zugewandt sind, im Schließzustand des Ventils die Vollhubnockenrollen 10 und 12 am Grundkreis des Nockens anliegen. Bei um 180° verdrehtem Lagerbolzen 24 sind die Nockenrollen 10 und 12 vom Grundkreis entfernt und ist die Nockenrolle 11 in Anlage am Grundkreis, so daß die Nockenrolle 11 eine Teilhubnockenrolle bildet und der Abschnitt 24₃ einen Teilhublagerabschnitt bildet.
Die Reibscheiben 26, 27 weisen einen Durchmesser derart auf, daß sie in Anlage an der Umfangsfläche der Nockenwelle 20 sind.
Damit der Lagerbolzen 24 in den beiden um 180° versetzten Stellungen gesperrt werden kann, die der Abtastung der Vollhubnocken 16 und 18 und des Teilhubnockens 17 entsprechen, sind die Reibscheiben 26, 27 innenseitig mit je einer Ausnehmung 30 (in 3 ist nur die Ausnehmung der Reibscheibe 26 sichtbar) ausgebildet, wobei die Ausnehmung 30 der Reibscheibe 26 gegenüber der Ausnehmung 30 der Reibscheibe 27 um 180° versetzt ist. In diese Ausnehmungen 30 kann eine Sperreinrichtung eingreifen, die im folgenden erläutert wird.
In sich gegenüberliegende Öffnungen des Ventilhebels 6 ist eine Hülse 32 eingesetzt, deren Inneres einen Zylinder bildet, in dem ein Kolben 34 verschiebbar ist. Der Kolben 34 durchragt mit einem Schaft 36 eine Buchse 38, die in der Hülse 32 unverschiebbar angebracht ist. An dem freien Ende des Schaftes 36 ist ein Deckel 40 befestigt, der in der Hülse 32 geführt ist. Zwischen dem Deckel 40 und der Buchse 38 ist eine Druckfeder 42 angeordnet. Zwischen der Buchse 38 und dem Kolben 34 ist ein Druckraum 44 ausgebildet, der über eine Öffnung 46 mit Fluiddruck beaufschlagbar ist. Zur Fluiddruckbeaufschlagung dient eine mit der Öffnung 46 über eine Leitung verbundene Fluiddruckquelle, die von einem Steuergerät angesteuert wird.
4 zeigt die Stellung von Kolben 34 und Deckel 40 bei mit Fluiddruck beaufschlagtem Druckraum 44 (gemäß den Figuren nach rechts verschoben). Die 5 zeigt die Stellung von Kolben 44 und 46 bei drucklosem Druckraum 44, in Folge der Kraft der Feder 42 nach links verschoben.
Wenn die beschriebene, insgesamt mit 50 bezeichnete Sperreinrichtung in den Ventilhebel 6 eingebaut ist, ragt in der Stellung gemäß 5 der Deckel 40 in die Ausnehmung 30 der Reibscheibe 26 ein und sperrt deren Drehbarkeit. In der Stellung gemäß 4 ragt der Kolben 34 in die nicht sichtbare Ausnehmung der Reibscheibe 27 ein und sperrt deren Drehung. Die Ausnehmungen in den Reibscheiben sind derart angeordnet, daß sich der Bolzen 24 beispielsweise bei gesperrter Drehung der Reibscheibe 26 in deren Vollhubsperrstellung befindet, in der die Vollhubnocken 16 und 18 wirksam sind, wohingegen der Lagerbolzen sich bei gesperrter Drehung der Reibscheibe 27 in der Teilhubsperrstellung befindet, in der der Teilhubnocken 17 abgetastet wird und wirksam ist.
Die Funktion der beschriebenen Anordnung ist wie folgt:
Es sei angenommen, die Sperreinrichtung 50 befinde sich in der Stellung gemäß 5, so daß die Drehung der Reibscheibe 26 gesperrt ist und die Nockenrollen 10 und 12 zur Abtastung der Vollhubnocken 16 und 18 wirksam sind. Das Ventil 2 wird dann mit vollem Hub bewegt.
Sei nun angenommen, der Betriebszustand des nicht dargestellten Motors erfordert das Umschalten auf Teilhub, woraufhin der Druckraum 44 druckmittelbeaufschlagt wird und sich der Deckel 40 aus der Ausnehmung 30 der Reibscheibe 26 herausbewegt, so daß deren Drehbarkeit freigegeben ist. Die Reibscheiben, deren Umfangsflächen sich in reibschlüssiger Anlage an der Außenkontur der Nockenwelle 20 befinden, werden durch die Drehung der Nockenwelle verdreht, bis der Kolben 34, der durch die Druckbeaufschlagung des Druckraums 44 nach rechts in Anlage an die Seitenfläche der Reibscheibe 27 verschoben ist, in die nicht dargestellte Ausnehmung dieser Reibscheibe gelangt und deren weitere Drehung sperrt. In der Sperrstellung der Reibscheibe 27 ist die Nockenrolle 11 zur Abtastung des Teilhubnockens 17 wirksam, so daß das Ventil mit vermindertem Hub betätigt wird.
Mit Vorteil sind die Umfangsflächen der Reibscheiben 26 und 27 in deren Bereichen, die in den Sperrstellungen des Lagerbolzens 24 der Nockenwelle 20 zugewandt sind, etwas abgeflacht, so daß in den Sperrstellungen gar kein oder nur ein minimaler Reibeingriff vorhanden ist. Wenn die Drehbarkeit der Reibscheiben und damit des Lagerbolzens 24 freigegeben wird, bevor das Ventil voll geschlossen wird, wird der Lagerbolzen 24 durch die jeweilige vom Nocken her noch mit Kraft beaufschlagte Nockenrolle aufgrund der Exzentrizität der jeweiligen Lagerachse verdreht, wodurch die Reibscheiben entsprechend gedreht werden und in reibschlüssige Anlage an die Nockenwelle kommen, so daß die vollständige Umschaltung zumindest weitgehend erfolgt, während die Nocken nur mit ihrem Grundkreis wirksam sind.
Eine andere Möglichkeit, die abgeflachten Reibscheiben 26, 27 bei Freigabe ihrer Drehbarkeit drehanzutreiben besteht darin, ihre dem Kolben 34 bzw. der Buchse 38 zugewandte Innenfläche jeweils an der Stelle, die gegenüber der Ausnehmung 30 um 180° versetzt ist, mit einer Rampe zu versehen, so daß der Kolben bzw. die Buchse bei Freigabe der einen Reibscheibe sich gegen die an der anderen Reibscheibe ausgebildete Rampe bewegt, wobei diese Rampe mit einer Schrägfläche ausgebildet ist, so daß durch die Anlage des Kolbens bzw. der Buchse eine Drehung der Reibscheibe ausgelöst wird. Nach Auslösung der Drehung gelangt die Reibscheibe in Anlage an die Nockenwelle 20 und wird dadurch gedreht.
Die 6 bis 12 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform einer Hubverstellvorrichtung. Im Unterschied zur bisher geschilderten Ausführungsform weist der Ventilhebel 6 Abtastansätze 6₂ , 6₄ auf, die, wenn keine der Nockenrollen 10 bis 12 bzw. der Nocken 16 bis 18 wirksam ist, an kreiszylindrischen Umfangsflächen 52, 54 der Nockenwelle 20 anliegen, wobei das Ventil 2 geschlossen ist. Da die in den 6 bis 12 nicht dargestellten Reibscheiben 26, 27 (3) bzw. der Lagerbolzen 24 bei dieser Ausführungsform der Hubverstellvorrichtung drei Sperrstellungen (Vollhub des Ventils, Teilhub des Ventils und Nullhub des Ventils) haben müssen bzw. muss, sind die Vollhublagerabschnitte 24₂ , 24₄ gegenüber dem Teilhublagerabschnitt 24₃ des Lagerbolzens 24, wie insbesondere aus 9 ersichtlich, um 120° (bzw. 240°) versetzt, so daß eine Sperrstellung des Lagerbolzens 24 diejenige Stellung entspricht, in der die auf den Vollhublagerabschnitten 24₂ , 24₄ gelagerten Vollhubnockenrollen wirksam sind, in einer anderen, um 120° versetzten Sperrstellung des Lagerbolzens 24 die auf dem Teilhublagerabschnitt 24₃ gelagerte Teilhubnockenrolle 12 wirksam ist und in einer weiteren, um 120° versetzten Sperrstellung, die Nockenrollen unwirksam sind und die Abtastansätze 6₂ , 6₄ an den Umfangsflächen 52, 54 der Nockenwelle 20 anliegen, so daß bei geschlossenem Ventil 2 der Ventilhebel 6 in Folge des Spielausgleichselements 8 spielfrei in Anlage an der Nockenwelle gehalten ist.
Es versteht sich, daß die Sperreinrichtung 50 (4) modifiziert werden muss, damit die Reibscheiben 26, 27 in drei unterschiedlichen Drehstellungen gesperrt gehalten werden können. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß nur eine der Scheiben auf ihrer Innenseite mit drei um 120° versetzten Ausnehmungen versehen ist, in die ein aus der Hülse 32 hydraulisch oder magnetisch herausbewegbarer Stößel in Eingriff bringbar ist. Eine Eigenart einer solchen Ausführung liegt darin, daß die drei Sperrstellungen nur sukzessive hintereinander angefahren werden können. Eine andere Möglichkeit, die Reibscheiben zu sperren, besteht darin, drei verschiedene Bolzen vorzusehen, die hydraulisch oder magnetisch betätigt werden und in drei unterschiedliche Ausnehmungen, von denen beispielsweise zwei in der einen Reibscheibe auf unterschiedlichen Drehkreisen und eine dritte in der anderen Reibscheibe ausgebildet ist.
Ein Vorteil beider beschriebener Vorrichtungen besteht darin, daß sie nachträglich an einem vorhandenen Zylinderkopf angebracht werden können, wobei lediglich die Nockenwelle und die Ventilhebel ausgetauscht werden müssen.
Die beschriebene Anordnung kann in vielfältiger Weise abgeändert werden. Der Lagerbolzen kann unmittelbar derart mit exzentrischen Anlageflächen versehen werden, daß die Nockenrollen entfallen. An den Abtastansätzen des Lagerhebels können zusätzliche Nockenrollen angebracht werden. Es können mehr als drei Sperrstellungen mit entsprechenden Abtasteinrichtungen vorgesehen sein, so daß bezüglich der Hubvariation größere Freiheitsgrade bestehen. Die gesamte Anordnung muss nicht zwangsläufig symmetrisch sein, d.h. den Lagerbolzen 24 frei von Kippmomenten halten, wie im beschriebenen Fall durch die doppelte Ausbildung der Nocken 16 und 18 sowie der Umfangsflächen 52, 54. Es versteht sich, daß der Ventilhebel 6 in diesem Fall an einer Achse gelagert werden muss, um nicht zu verkippen.
Die Einrichtung, mit der der Lagerbolzen 24 zwischen seinen verschiedenen Sperrstellungen gedreht wird und die Sperreinrichtung kann in unterschiedlichster Weise ausgeführt sein, beispielsweise mittels eines unmittelbar am Lagerbolzen 24 angreifenden hydraulischen oder elektrischen Schrittmotors. Die Reibscheiben können dann entfallen.

2: Einlaßventil
4: Schließfeder
6: Ventilhebel
6₂: Abtastansatz
6₄: Abtastansatz
8: Spielausgleichselement
10: Nockenrolle
11: Nockenwolle
12: Nockenwolle
16: Nocken
17: Nocken
18: Nocken
20: Nockenwelle
22: Ausnehmung
24: Lagerbolzen
24₁: Lagerabschnitte
24₂: Lagerabschnitte
24₃: Lagerabschnitte
24₄: Lagerabschnitte
24₅: Lagerabschnitte
26: Reibscheibe
27: Reibscheibe
30: Ausnehmung
32: Hülse
34: Kolben
36: Schaft
38: Buchse
40: Deckel
42: Druckfeder
44: Druckraum
46: Öffnung
50: Sperreinrichtung
52: Umfangsfläche
54: Umfangsfläche

Claims

Vorrichtung zum Verstellen des Hubs eines von einer Nockenwelle betätigten Ventils, enthaltend eine Nockenwelle (20) mit wenigstens zwei Nocken (16, 17, 18) unterschiedlicher Erhebung, einen sich an einem ortsfesten Bauteil (8) abstützenden Ventilhebel (6), auf dem ein Lagerbolzen (24) drehbar gelagert ist, der eine Abtasteinrichtung (24₂ , 24₃ , 24₄ , 10, 11, 12) zum Abtasten der Nocken aufweist, welche Abtasteinrichtung in bestimmten Drehstellungen des Lagerbolzens wenigstens einen der Nocken unterschiedlicher Erhebung abtastet, um das Ventil entsprechend unterschiedlich zu betätigen, eine Dreheinrichtung (26, 27) zum Drehen des Lagerbolzens (24) und eine Sperreinrichtung (50), mit der der Lagerbolzen in den bestimmten Drehstellungen sperrbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei wenigstens einer der Nocken (16, 18) ein Vollhubnocken (16, 18) und ein anderer der Nocken ein Teilhubnocken (17) ist und der Lagerbolzen (24) wenigstens einen Vollhublagerabschnitt (24₂ , 24₄ ) und wenigstens einen Teilhublagerabschnitt (24₃ ) aufweist, die bezüglich der Achse des Lagerbolzens (24) exzentrisch und zueinander winkelig versetzt angeordnet sind, wobei auf dem wenigstens einen Vollhublagerabschnitt eine Vollhubnockenrolle (10, 12) und auf dem wenigstens einen Teilhublagerabschnitt eine Teilhubnockenrolle (11) gelagert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei die Nockenwelle zwei Teilhubnocken oder Vollhubnocken (16, 18) aufweist, zwischen denen ein Vollhubnocken oder ein Teilhubnocken (17) angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Drehrichtung durch wenigstens eine, mit dem Lagerbolzen (24) drehfest ver bundene Reibscheibe (26, 27) gebildet ist, deren Außenumfang zum Verdrehen des Lagerbolzens in Reibeingriff mit einer Umfangsfläche der Nockenwelle (20) bringbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die wenigstens eine Reibscheibe (26, 27) an den Stellen ihrer Umfangsfläche, die in den bestimmten Drehstellungen des Lagerbolzens (24) der Nockenwelle (20) zugewandt sind, abgeflacht sind und eine Einrichtung vorgesehen ist, die die wenigstens eine Reibscheibe beim Freigeben ihrer Drehbarkeit aus den bestimmten Drehstellungen drehantreibt.
Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Sperreinrichtung (50) mit der wenigstens einen Reibscheibe (26, 27) zusammenwirkt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei der Lagerbolzen (24) den Ventilhebel (6) übergreift und an seinen beiden Enden je eine Reibscheibe (26, 27) trägt.
Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei die Sperreinrichtung (50) einen in einer parallel zu dem Lagerbolzen verlaufenden Durchgangsöffnung des Ventilhebels (6) hin und her beweglichen Sperrstift (34, 36, 40) aufweist, der in seiner einen Endstellung die Drehbarkeit der einen Reibscheibe (26) durch Eingriff mit einem an dieser ausgebildeten Anschlag (30) und in seiner anderen Endstellung die Drehbarkeit der anderen Reibscheibe (27) durch Eingriff mit einem an dieser ausgebildeten Anschlag sperrt, wobei die Anschläge der beiden Reibscheiben, bezogen auf deren Drehwinkeln, um 180° gegeneinander versetzt sind.
Vorrichtung nach Anspruch 8, wobei der Sperrstift durch einen in der Durchgangsöffnung geführten Kolben (34) gebildet ist, der mit einem Schaft (36) eine in der Durchgangsöffnung ortsfest angeordnete Hülse (38) durchragt, wobei zwischen dem freien Ende des Schafts und der Hülse eine Druckfeder (42) angeordnet ist und zwischen der Hülse und dem Kolben ein mit Fluiddruck beaufschlagbarer Druckraum (44) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3 und einem der Ansprüche 4 bis 9, wobei die Exzentrizität des wenigstens einen Vollhublagerabschnitts (24₂ , 24₄ ) zu der des wenigstens einen Teilhublagerabschnitts (24₃ ) bezüglich der Achse des Lagerbolzens (24) um 180° zueinander versetzt ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Ventilhebel (6) wenigstens eine Abtastansatz (6₂ , 6₄ ) aufweist, der in einer weiteren sperrbaren Drehstellung des Lagerbolzens (24) in der Abtasteinrichtung keine der Nocken unterschiedlicher Erhebung abtastet, an einer kreiszylindrischen Umfangsfläche (52, 54) des Nockens anliegt und das Ventil bei sich drehender Nockenwelle geschlossen bleibt.