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Die
Erfindung betrifft eine Tunnelspritze für Reihenkultu ren, insbesondere
Weinstöcke,
mit einem Hauptträger,
der über
zumindest ein Rad am Untergrund abgestützt ist, und mit zwei sich
von dem Hauptträger
zu entgegengesetzten Seiten erstreckenden Portalrahmen, die jeweils
zumindest eine Sprühvorrichtung
tragen, wobei die beiden Portalrahmen eine gemeinsame am Hauptträger gelagerte, vertikale
Stütze
und jeweils einen oberen, an der Stütze gehaltenen Querträger aufweisen,
wobei an jedem Querträger
ein sich vertikal nach unten erstreckender Stützträger angebracht ist, der an
seinem unteren Ende ein am Untergrund laufendes Stützrad trägt, und
wobei die Stütze
verschieblich in einer Vertikalführung
aufgenommen und über
eine Lagervorrichtung am Hauptträger
abgestützt
ist.
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Für die Pflege
und Kultivierung von Reihenkulturen ist es in gewissen zeitlichen
Abständen
notwendig, die einzelnen Pflanzen möglichst an allen Seiten mit
einem Pflanzenschutzmittel oder sonstigen Mitteln zu besprühen. Während dies
bei bodennahen Pflanzen relativ problemlos möglich ist, erfordern höher wachsende
Pflanzenarten, wie beispielsweise Weinstöcke, von denen im folgenden
beispielhaft ausgegangen werden soll, einen größeren Aufwand, da sie schlechter
von allen Seiten zugänglich sind.
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Es
ist bekannt, an einen kleinen Traktor eine Tunnelspritze anzuhängen, die
drei jeweils über
ein Bodenrad am Erdboden abgestützte,
quer zur Fahrtrichtung im Abstand nebeneinander angeordnete Stützen umfasst,
die an ihrem oberen Ende über
einen gemeinsamen Querträger
verbunden sind. Die drei Stützen
zusammen bilden mit dem Querträger zwei
portalartige Rahmen (Portalrahmen), deren Rahmenebene sich im wesentlichen
senkrecht zur Fahrtrichtung erstreckt und die jeweils eine Sprühvorrichtung
für das
Pflanzenschutzmittel besitzen und bei Betrieb so verfahren werden,
dass jeweils eine Weinstockreihe zwischen Ihnen aufgenommen ist.
Aus der
DE 101 23
469 A1 ist eine selbstfahrende Tunnelspritze der genannten
Art bekannt, bei der die gemeinsame, am Hauptträger gehaltene Stütze der Portalträger und
die Querträger
in ihrer Länge
verstellbar sind. Dabei kann vorgesehen sein, die Stütze frei
verschieblich in einer Vertikalführung
zu halten, um die Belastungen aus den Portalrahmen alleine über die
an den äußeren Stützträgern der
Portalrahmen angeordneten Stützrädern in
den Untergrund abzuleiten. Es hat sich jedoch gezeigt, dass es dabei in
Abhängigkeit
von der Art und Beschaffenheit des Untergrundes zu Betriebszuständen kommen
kann, in denen die Lasten in ungünstiger
Weise verteilt sind und insbesondere die äußeren Stützräder übermäßig belastet sind.
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Die
DE 90 06 856 U1 zeigt
ein Anbaugerät für einen
Schlepper, das über
ein zusätzliches
nachlaufendes Stützrad
am Erdboden abgestützt
ist. Das Stützrad
sitzt am hinteren freien Ende eines leistenartigen Ausleger, der
an seinem entgegengesetzten vorderen Ende gelenkig und somit schwenk bar
an der Geräterahmenstruktur
des Anbaugerätes
angebracht ist. In einem fest vorgegebenen Abstand vom Drehpunkt
des Auslegers ist an diesem ein Federgelenk angelenkt, dessen anderer
Befestigungspunkt an der Geräterahmenstruktur
des Anbaugerätes
festgelegt ist. Dabei sind die geometrischen Verhältnisse der
Abstützung
zu aufeinander abgestimmt, dass im Betriebszustand etwa die Hälfte der
Gesamtlast des Anbaugerätes über das
Stützrad
abgetragen wird. Auf diese Weise ist die vom Federelement aufnehmbare
bzw. ausgeübte
Stützkraft
konstruktionsbedingt vorgegeben und lässt sich nachträglich nicht
mehr verändern
oder verstellen. Eine Anpassung der am Stützrad auftretenden Stützkräfte während des
Betriebes des Anbaugerätes
ist somit nicht möglich.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tunnelspritze der genannten
Art zu schaffen, bei der die an den Rädern herrschenden Auflagerkräfte oder
Radlasten an die herrschenden Arbeitsbedingungen angepasst werden
können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer
Tunnelspritze der genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Dabei
ist vorgesehen, dass die Auflagerkraft der Lagervorrichtung der
mittleren, am Hauptträger
gelagerten Stütze
einstellbar und verstellbar ist. Aufgrund der Verstellung der Lagervorrichtung
der Stütze
kann der Benutzer festlegen, in welchem Umfang die aus den Portalrahmen
und den daran angehängten
Lasten resultierenden Kräfte
auf einerseits den Hauptträger
und dessen Rad oder Räder
und andererseits auf die seitlich äußeren Stützräder der Portalrahmen abgeleitet
werden. Somit ist eine gute Anpassung der Verteilung der Auflagerkräfte bzw.
Radlasten an die jeweils herrschenden Arbeitsbedingungen möglich.
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In
einer möglichen
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die einstellbare
Lagervorrichtung ein Federelement aufweist, dessen Vorspannung einstellbar
und verstellbar ist. Bei dem Federelement kann es sich entweder
um eine Schraubenfeder, die sich mit ihrer Längsachse vorzugsweise in vertikaler
Längsrichtung
der Stütze
erstreckt, oder um ein elastisches Pufferelement aus einem Kunststoff
oder aus Gummi handeln. Vorzugsweise ist das Federelement an seinem
einen Endauflager mit der Stütze
und an seinem anderen Endauflager mit dem Hauptträger der
Tunnelspritze verbunden. Der Abstand zwischen den Endauflagern ist
veränderbar
bzw. ein- und verstellbar und in verschiedenen Relativstellungen
fixierbar, so dass die Vorspannung des sich zwischen den Endauflagern
erstreckenden Federelementes einstellbar ist.
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Um
das Federelement und die Mechanik zur Verstellung des zumindest
einen Endauflagers vor Manipulationen unbefugter Dritter sowie vor
Verschmutzungen zu schützen,
kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass das Federelement
und zumindest das verstellbare Endauflager in einem Schutzgehäuse aufgenommen
sind.
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Die
verstellbare Lagervorrichtung kann anstelle eines Federelementes
auch eine pneumatische oder hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit
umfassen, deren Vorspannung einstellbar und verstellbar ist, wodurch
die Auflagerkraft und somit die Radlast am Hauptträger unterhalb
der Stütze
in gewünschter
Weise veränderbar
und anpassbar ist.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Tunnelspritze und
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2 eine
teilweise geschnitten dargestellte Ansicht der verstellbaren Lagervorrichtung.
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Eine 1 dargestellte
Tunnelspritze 10 umfasst einen langgestreckten Hauptträger 11,
der sich in Längsrichtung
der Tunnelspritze 10 erstreckt und an seinem vorderen Ende
eine Kupplung 12 zum Anhängen an eine Zugmaschine bzw.
einen Traktor bekannten Aufbaus aufweist. Obwohl 1 die
Tunnelspritze 10 als Anbaugerät zeigt, kann sie auch als selbstfahrende
Tunnelspritze ausgestaltet sein. Der Hauptträger 11 ist über zwei
Räder 13 und 14,
die in Längsrichtung
des Hauptträgers 11 beabstandet sind,
am Erdboden abgestützt.
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Im
hinteren Bereich des Hauptträgers 11 nahe
dem hinteren Rad 14 ist eine später beschriebene Lagervorrichtung 24 angeordnet,
die sich vertikal nach oben erstreckt und an ihrem oberen Ende mit
dem unteren Ende einer sich vertikal erstreckenden Stütze 16 in
Verbindung steht, die in einer gestellfesten Führungshülse 15 verschieblich
aufgenommen ist. Am oberen Ende der Stütze 16 sind zwei zu
entgegengesetzten Seiten des Hauptträgers 11 seitlich auskragende
Querträger 22 gelagert,
die in einer Führung 23 aufgenommen
sind, so dass ihre auskragende Länge
senkrecht zum Hauptträger 11 veränderbar
ist. Am äußeren freien
Ende trägt
jeder Querträger 22 einen
sich vertikal nach unten erstreckenden Stützträger 17, der an seinem
unteren Ende ein am Erdboden laufendes Stützrad 21 besitzt.
Auf diese Weise sind auf entgegengesetzten Seiten des Hauptträgers 11 zwei
Portalrahmen 18 gebildet, die eine gemeinsame vertikale
Mittelstütze 16 und
jeweils einen oberen Querträger 22 sowie
einen äußere vertikalen
Stützträger 17 umfassen
und jeweils über
die Räder 13, 14 des
Hauptträgers 11 sowie
ein zusätzliches
Stützrad 21 am
Erdboden abgestützt sind.
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An
den Portalrahmen 18 sind Sprühvorrichtungen in Form von
Sprühwänden 20 gehalten,
wobei in 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nur zwei Sprühwände 20 dargestellt
sind. Die Sprühwände 20 besitzen
auf ihren einander zugewandten Seiten Sprühdüsen 29, so dass in
dem Zwischenraum zwischen den Sprühwänden 20 eine Flüssigkeit,
beispielsweise ein Pflanzenschutzmittel versprüht werden kann. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist die äußere Sprühwand 20 am
vertikalen Stützträger 17 des
Portalrahmens 18 angebracht, während die innere Sprühwand 20 an
einem nahe der Stütze 16 sich
vom Querträger 22 vertikal
nach unten erstreckenden vertikalen Hilfsträger 19 gehalten ist.
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2 zeigt
die verstellbare Lagervorrichtung 24 der Stütze 16 in
vergrößerter Darstellung.
Die Stütze 16 ist
in ihrem unteren Endbereich als Hohlprofil ausgebildet und besitzt
mit Abstand zu ihrem unteren Ende ein Schott 27, das als
oberes Endauflager für
eine in den hohlen Endabschnitt der Stütze 16 eingesetzte
Schraubenfeder 16 dient. Das un tere Ende der Schraubenfeder 26 ist über eine
Lagerplatte 31, die ein unteres Endauflager bildet, an
einem Lagerblock 25 angebracht, der über einen Schrauben-Gewinde-Eingriff 30 mit
einer gestellfesten Platte 32 des Hauptträgers 11 verbunden
ist. Durch Drehung des Lagerblocks 25 lässt sich dessen vertikale Position
infolge des Schrauben-Gewinde-Eingriffs 30 relativ
zur gestellfesten Platte 32 verändern, wie durch den Doppelpfeil
V angedeutet ist, wodurch sich auch der gegenseitige Abstand der
Endauflager 27 und 31 und somit die Vorspannung
der Feder 26 ändert.
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Die
Stütze 16 ist
in ihren oberen Bereich in einer gestellfesten Führungshülse 15 verschieblich aufgenommen.
Zwischen der Führungshülse 15 und der
unteren gestellfesten Platte 32 erstreckt sich ein Schutzgehäuse 28,
das das untere Ende der Stütze 16,
die Feder 26 und den verstellbaren Lagerblock 25 in
seinem Inneren aufnimmt und vor äußeren Einflüssen schützt.
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Durch
Verstellung des Lagerblocks 25 in vertikaler Richtung lässt sich
die Vorspannung der Feder 26 und somit die Lagerkraft der
Lagervorrichtung 24 einstellen, wodurch sich eine gewünschte Verteilung der
Lasten der Portalrahmen 18 zwischen einerseits dem Hauptträger 11 und
dessen Rädern 13 und 14 und
andererseits den äußeren Stützrädern 21 erreichen
lässt.