DE1022518B

DE1022518B - Mit einem korrosionsverhindernden, wasserloeslichen Stoff impraegniertes Verpackungsmittel aus Papier, Karton od. dgl. und Verfahren zur Herstellung desselben

Info

Publication number: DE1022518B
Application number: DEB32401A
Authority: DE
Original assignee: FRIEDRICH BUESCHER DR
Current assignee: FRIEDRICH BUESCHER DR
Priority date: 1954-08-28
Filing date: 1954-08-28
Publication date: 1958-01-09

Description

Mit einem korrosionsverhindernden, wasserlöslichen Stoff imprägniertes Verpackungsmittel aus Papier, Karton od. dgl. und Verfahren zur Herstellung desselben Die Erfindung betrifft korrosionsschützende Verpackungsmittel aus Papier, Karton od. dgl. zum Verpacken von korrosionsgefährdeten Gegenständen, z. B. aus Stahl.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Verpackungs mittel für korrosionsgefährdete Teile mit flüchtigen Stoffen zu imprägnieren, welche durch, allmähliche Abgabe von korrosionsverhindernden Dämpfen innerhalb der Verpackung eine schützende Atmosphäre erzeugen und eine Zeitlang aufrechterhalten., Ganz allgemein muß beim Verpaiclaen von leicht korrodierenden Teilen darauf geachtet werden, daß die Verpackungsmittel nicht ihrerseits beim Berühren der Metalloberfläche eine Korrosion hervorrufen. Deshalb ist für manche Verpackungsmittel die Einhaltung eines Bereiches im Grenzgebiet zwischen saurer und alkalischer Reaktion, d. h. das Vorliegen l>esti mmter PH-Vwerte, vorgeschrieben. Da es schwierig ist, diese Werte über längere Zeiten aufrechtzuerhalten, ist schan vorgeschlagen worden, Verpackungspapiere für Stahheile mit Pufferstoffen zu praparieren, welche ertahrungsgemaß die anderung des vorliegenden PH-Wertes, Z. B. durch klimatische itinflüsse, in gewissem Maße verhindern. Von. der großen Zahl bekannter Pufferstoffe sollten hierbei solche Amine verwendet werden, die erfahrungsgemäß an sich korrosionsverhindernd wirken. Im einzelnen wird in dem bekanntgewordenen Vorschlag die Anwiesung gegeben, o-Phosphorsäure mit gewissen organischen Aminen reagieren zu lassen und mit den dabei erhaltenen phosphorsauren Aminen solche Verpackungspapiere zu präparieren, deren 5 Substanz durxch die Einwirkung von Öl oder Fett nicht angegriffen wird.
Die Verpackungsmittel nach der Erfindung dienen vorzugsweise der Verpackung von Teilen, welche an sich schon durch Überzüge, vornehmlich aus Ölen oder Fetten, gegen Korrosion geschützt sind Für die Verpackung solcher Teile werden vorteilhaft öl- bzw. fettundurchlässige Papiere verwendet, da andernfalls Öl oder Fett durch das Papier hindurchtreten und die äußere Verpackung beschmutzen würde. Außerdem könnte der Korrosionsschutz durch den Verlust an Konservierungsstoffen beeinträchtigt werden. Es hat sich aber auch bei der Verwendung solcher öl-und fettundurchlässigen Papiere gezeigt, daß der Schutz der Teile durch eine Öl- oder Fettschicht bei längerer Lagerung nicht immer ausreichend ist. Vielmehr sind die Metalloberflächen an denjenigen Stellen, iii denen die Schutzschicht durch das Eigengewicht der Teile weggedrückt wird, durch die unter der Bezeichnung »Kontaktre.st « bekannte Korrosionserscheinung gefährdet. Bei längerem Lagern können an solchen Stellen in der Verpackung auftretende. Spuren von Wasser unmittelbar an die Metalloberfläche gelangen und dort die erwähnten Kontaktroststellen hervorrufen. Das Wasser kann z. B. aus dem Feuchtigkeitsgehalt der Außenluft, die bei Temperaturwechsel in die durch einfache Umhüllung mit Papier bergestellte Verpackung eindringt, hbei anschlißender Kondensation des Wasserdampfes entstehen. Eine Beseitigung der Mängel ist mit den bisher bekannten Verpackungsmitteln nicht gelungen, da entweder die Sicherheit gegen den Durchtritt von Öl oder Fett nach außen unzureichend war oder die Korrosionserscheinungen an den Druckstellen nicht verhindert wurden Die Erfindung beseitigt den Übelstand, indem sie ein Verpackungsmittel aus Papier, Karton od. dgl. vorschlägt, welches, wie an sich bei nicht öl- oder fettdichten, sondern nur öl-oder fettbeständigen Papieren bekannt, mit einem korrosionsverhindernden wasserlöslichen Stoff imprägniert. außerdem aber öl-und fettundurchlässig gemacht ist.
Es hat sich erwiesen, daß durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Verpackungsmittels in. der Kugellagerindustrie der bisher vorhandene Nachteil der Bildung von Kontaktroststellen an geölt oder gefettet verpackten und gestapelten Wälzlagern behoben. werden konnte. Daß die öl- und fettdichte Imprägnierung des Verpackungsmaterials im allgemeinen auch dem Eindringen von Feuchtigkeit in die Verpackung entgegenwirkt. ist ein weiterer Vorzug des Verpackungsmittels nach der Erfindung.
Als korrosionsverhindernde Imp rägni.ernngsmittel (Inh ibitoren) können beispielsweise aromlatische Amine, Nitrite odbr Natriumbenzoat oder auch. andere Mittel, deren korrosionsverhindernde Wirkung an sich bekannt ist, verwendet werden.
Der Aufbau und. die Herstellung des Verpackungsmittels nach der Erfindung kann verschiedenartig sein. Im allgemeinen werden Papiere und Kartons als wirtschaftliche Verpackungsstoffe bevorzugt. Sie müssen, um im Sinne der Erfindung wirksam zu werden, sowohl öl- und fettundurchlässig gemacht wie auch. mit den Inhibitoren präpariert werden. Die Reihenfolge dieser Arbeitsgänge kann je nach den vorliegenden Bedingungen gewählt werden. Der Inhibitor kann schon der Papiermasse zugesetzt werden, oder fertige Papier- oder Kartonbahnen einen nachb täglich einseitig oder durchgehend mit dem Inhibitor oder einer Lösung desselben getränkt werden.
Die Öl- und Fettundurchlässigkeit kann in bekannter Weise durch einseitiges oder durchgehendes Paraffinieren, oder Wachsen erreicht werden. Bei einseitigem, nicht durchgehendem Paraffinieren oder Wachsen kann. der Inhibitor anschließend auf der nicht gewachsten Seite eingebracht werden. Bei vorhergehender Präparierung mit Inhibitorlösung und anschließender Wachsung ergeben sich Vorteile durch die ausnutzung der beim Wachsen zugeführten Wärme zum Verdampfen des Lösungsmittels. Auch bei dieser Reihenfolge der Arbeitsgänge wird der Inhibitor oder die Inhibitorlösung am besten von. der einen und das Wachs von der anderen Folienseite aufgebracht. Es hängt von den vorliegenden. Anforderungen an die Schutzwirkung und an die Ölundurchlässigkeit sowie von der Führung der Arbeitsgänge mit Rücksicht auf wirtschaftliche und arbeitstechnische Voraussetzungen ab, ob man hierbei den Inhibitor und das Wachs nur bis zu einer gewissen Tiefe in die folie eindringen lößt oder ob beide bzw. eines der Mittel die ganze foliendicke durchdringen.
Es hat sich gezeigt, daß auch von Papieren, bei denen der Inhibitor in die mit Wachs oder Paraffin vollständig durchtränkte Papiermasse eingelagert ist, eine für viele fplle gut ausreichende Schutzwirkung ausgeht.
Die Verwendung von Wachsen oder Paraffinen zum Öldichtmaclien der Folien hat den Vorteil, neben dem Austreten von Öl oder Fett aus der Verpackung auch das Eindringen von Wasser in diese zu erschweren. In vielen Fällen ist es aber besonders vorteilhaft, wasserlösliche Stoffe, wie Leim oder Polyvinylalkchol, zur Öldichtmachung zu verwenden.
Wird diesen Mitteln ein Inhibitor in wäßriger Lösung zugesetzt, so ist nur ein einziger Arbeitsgang für die Imprägnierung erforderlich Bei späterem Auftreten von Feuchtigkeit in. der Packung kann der als Inhibitor verwendete Stoff leicht aus der wasserlöslichen Imprägnierung herausgelöst und wirksam gemacht werden.
An Stelle von Papier, Pappe od. dgl. können auch Textilgewebe zur Herstellung des Verpackungsmittels nach der Erfindung benntzt werden, die in der vorstehend beschriebenen Weise öl- und fettdicht gemacht und mit einem Inih.ibliar behandelt worden sind. Sie können auch mit Papier kaschiert werden, wobei z. B. das Papier die öl dichte Imprägnierung und das gewebe den Inhibitor enthalten kann, Ebenso ist es möglich, zwei Papierschichten, lose a.ufeinanderliegend oder miteinander verbunden, zu verwenden und dabei jeder der beiden Schichten eine der beiden Imprägnierungen zu geben. Insbesondere bei solchen mehrschichtigen Folien kann sich der Inhibitor ganz oder teilweise an der Oberfläche einer Schicht be- finden. Es ist dann vorteilhaft, die Anordnung so zu treffen, daß die Inhibitorschicht nach dem Verpackungsinneren zu mit einer wasserundurchlässigen Folie abgedeckt ist.
Aus der beschriebenen wirkungsweise geht hervor, daß es bei nicht durchgehender Inhibitorimprägnierung im allgemeinen zweckmäßig sein wird, die mit dem Inhibitor behandelte Seite auf die Innenseite der Verpackung zu bringen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verpackungsmittel aus Papier, Karton od. dgl., welches mit einem kiorrosionsverhindernden wasserläslichen Stoff imprägniert ist, dadurch gekennzeichnet daß es außerdem öl-und/oder fettundurchlässig gemacht ist.
2. Verpackungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Papiere, Pappen od. dgl. von einer Seite bis zu einem Teil ihres Querschnittes mit einem korrosionsverhindernde Mittel und ebenso von der anderen Seite mit einem ölundloder fettdichtmachenden Mittel imprägniert sind.
3. Verpackungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Papiere, Pappe od. dgl. durchgehend mit einem korrosionsverhindernden Mittel und ebenso mit einem öl-und/ oder fettdichtmachenden Mittel imprägniert sind.
4. Verpackungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungsfolie aus mindestens zwei Schichten von Papier, Pappe, Textilgewebe, Metall oder Kunststoffolie besteht, von denen wenigstens eine aus einem saugfähigen, mit einem Inhibitor imprägnierharen Stoff, wie Papier oder Gewebe, gebildet ist, während wenigstens eine andere Schicht entweder an sich öl- bzw. fettundurchlässig ist oder mit einer öl-bzw. fettundurchlässigen Imprägnierung versehen ist.
5. Verpackungsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Inhibitor, gegebenenfalls durch einen Träger gebunden, zwischen den einzelnen Folienschichten befindet.
6. Verpackungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die öl- bzw. fettundurchlässige Imprägnierung mit einem wasserlöslichen Mittel durchgeführt ist.
7. Verpackungsmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches Mittel zum Ö1- oder Fettdichtmachen Leim verwendet ist.
8. Verpacknngsmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches Mittel zum Öl- oder Fettdichtmachen Polyvinylalkohol oder ein anderer geeigneter Alkohol verwendet ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Verpackungsmittels nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungsmittel zunächst einer durchgehenden oder einseitigen Imprägnierung mit einem Inhibitor unterworfen und daran anschließend durchgehend oder einseitig mit öl- bzw. fettundurchlässig machenden Mitteln imprägniert wird. ~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patentschrift Nr. 892 264; schweizerische Patentschrift Nr. 267 401; USA.-Patentschnften Nr. 2 416 734, 2 643 176.