DE10224809A1

DE10224809A1 - Rücksitz für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE10224809A1
Application number: DE2002124809
Authority: DE
Inventors: Jens Juergen Bader; Burkhard Schroeder; Stephan Augustin
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2002-06-05
Filing date: 2002-06-05
Publication date: 2003-12-18

Abstract

Rücksitz für ein Kraftfahrzeug, mit einem Sitzteil (9), an dem unter der Sitzteilpolsterung (18) in einem in Normallage des Sitzteiles (9) hinten offenen Aufnahmeraum (19) im Sitzteil (9) ein Schutzteil (Sicherungsnetz 20, Windschott 22) verstellbar aufgenommen ist. Das Sitzteil (9) ist um eine vordere Fahrzeugquerachse (11) in eine etwa vertikale Schutzlage schwenkbar, in der das Schutzteil (Sicherungsnetz 20, Windschott 22) zumindest teilweise aus dem Aufnahmeraum (19) heraus nach oben in eine Wirklage verstellbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Rücksitz für ein Kraftfahrzeug, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.

Ein derartiger Rücksitz ist in dem deutschen Gebrauchsmuster 92 11 431.8 bei einem Cabriolet verwendet. Um bei geöffnetem Fahrzeugdach Luftwirbel im Bereich der Vordersitze zu verringern, ist am vorderen unteren Randbereich des Sitzteiles des Rücksitzes ein elastisches Netz befestigt, das über eine Rollenmechanik nach oben ausrollbar ist. Der obere Rand des Netzes ist mit einer Haltestange verbunden, die von oben an rahmenlosen, seitlich gegenüberliegenden Seitenscheiben anliegt. Bei Verwendung des Netzes können die Seitenscheiben nicht einzeln abgesenkt werden. Ein Absenken der Seitenscheiben und damit des oberen Netzrandes ist zwar möglich, dabei sind jedoch die seitlich gegenüberliegenden Seitenscheiben gleichzeitig und in gleichem Maß über eine aufwändige Steuerungseinrichtung abzusenken. Bei unbeabsichtigten seitlichen Belastungen der Haltestange können die Seitenscheiben brechen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Rücksitz für ein Kraftfahrzeug anzugeben, der ein Schutzteil bei Nichtgebrauch unauffällig und nicht störend mitführen kann und durch einfache Maßnahmen die Verwendung des Schutzteiles ermöglicht.

Diese Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Mit der Anordnung des Schutzteiles oder eines größeren Bereiches des Schutzteiles in einem unter der Sitzteilpolsterung befindlichen Aufnahmeraum im Sitzteil des Rücksitzes ist das Schutzteil bei Nichtgebrauch kaum oder nicht störend sowie geschützt im Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs mitzuführen. Wird das Schutzteil benötigt, so ist lediglich das Sitzteil des Rücksitzes um die vordere Fahrzeugquerachse nach oben in die etwa vertikale Schutzlage zu schwenken, in der ein manuelles oder motorisches Verstellen des Schutzteiles zumindest teilweise aus dem Aufnahmeraum heraus in die Wirklage erfolgen kann. Das Schutzteil kann beispielsweise ein ein- oder mehrteiliges Windschott sein, das winkeleinstellbare Teile aufweisen kann. Ebenso kann das Schutzteil ein beispielsweise von einem Rahmen geschütztes Sicherungsnetz sein, das dahinter befindliche Gegenstände vor einer Verlagerung nach vorne sichern kann. Das Schutzteil kann auch von einer elastisch nachgiebigen oder festen Trennwand gebildet sein, die beispielsweise einen freien oder durchsichtigen Bereich aufweist, der einen Rückblick in den hinter dem Kraftfahrzeug befindlichen Bereich über einen Innenrückblickspiegel ermöglicht.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Rücksitz eines Kraftfahrzeugs in Normallage,
Fig. 2 den Rücksitz gemäß Fig. 1 in der Beladestellung,
Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel mit einem als Sicherungsnetz ausgebildeten Schutzteil in Schutzlage und
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem bei einem Cabriolet als Windschott ausgebildeten Schutzteil in der Schutzlage bei geöffnetem Verdeck.
Das in Fig. 1 in einer Seitenansicht unvollständig dargestellte Kraftfahrzeug ist ein Cabriolet mit festen Dachteilen 1, 2, 3, die nach dem Lösen einer Verriegelungseinrichtung 4 zum Verbinden des vorderen Dachteiles 2 am Windlauf 5 über der vorderen Windschutzscheibe 6 nach hinten in eine Offenlage verstellbar sind. Das Kraftfahrzeug weist vordere Sitze 7 und Rücksitze 8 auf. Die Rücksitze 8 weisen ein gemeinsames Sitzteil 9 und eine gemeinsame Rückenlehne 10 auf. Das Sitzteil 9 ist um eine vordere untere Fahrzeugquerachse 11 nach vorne oben in die in Fig. 2 dargestellte, etwa senkrechte Schutzlage schwenkbar. Die Rückenlehne 10 ist um eine in Normallage untere, in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Querachse 12 aus der Fig. 1 entsprechenden Normallage in die Fig. 2 entsprechende Beladestellung schwenkbar, in der die nach oben gerichtete Rückseite 13 der Rückenlehne 10 etwa horizontal angeordnet ist und mit dem Boden 14 eines dahinter befindlichen Gepäckraumes 15 etwa bündig verläuft.
Auf der Rückseite 13 der Rückenlehne 10 und auf dem Boden 14 des Gepäckraumes 15 können Gegenstände abgelegt werden. Der in der Beladestellung der Rücksitze 8 für Beladezwecke nutzbare Raum ist in Fig. 2 durch schräg verlaufende Linien 16 gekennzeichnet. Im Fahrbetrieb können nicht gesicherte Gegenstände eventuell nach vorne bis zur etwa vertikal angeordneten Unterseite des Sitzteiles 9 verlagert werden, die eine weitere Verlagerung der Gegenstände nach vorne verhindert. Um auch größere Kräfte aufnehmen zu können, ist das Sitzteil 9 in der Schutzlage von einer Verriegelungseinrichtung manuell oder motorisch beispielsweise an der B-Säule der Karosserie des Kraftfahrzeugs verriegelt.
Die beiden nachfolgend anhand der Fig. 3 und 4 beschriebenen Ausführungsbeispiele verwenden Rücksitze 8, die den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Rücksitzen entsprechend. Bei diesen Rücksitzen 8 ist unter der Sitzteilpolsterung 18 des Sitzteiles 9 ein in Normallage des Sitzteiles 9 hinten offener Aufnahmeraum 19 ausgebildet, der ein Schutzteil verstellbar aufnimmt.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist das Schutzteil im Aufnahmeraum 19 des Sitzteiles 9 ein Sicherungsnetz 20, das von einem stabilen Rahmen 21 gestützt ist. In der Figur befindet sich das Sicherungsnetz 20 in seiner Wirklage, in der das Sicherungsnetz 20 und der stützende Rahmen 21 nahezu völlig aus dem Aufnahmeraum 19 heraus nach oben verstellt sind und der Rahmen 21 von einer nicht dargestellten, lösbaren Rast- oder Arretiereinrichtung festgehalten ist. In der dargestellten Wirklage kann das Sicherungsnetz 20 im Gepäckraum 15 oder auf der Rückenlehne 10 des Rücksitzes 8 höher liegende Gegenstände vor einer Verlagerung nach vorne sichern. Nach dem manuellen oder motorischen Lösen der Rast- oder Arretiereinrichtung können das Sicherungsnetz 20 und der Rahmen 21 zumindest mit jeweils einem größeren Teilbereich in den Aufnahmeraum 19 eingebracht und nach dem Rückstellen des Rücksitzes 8 in die Fig. 1 entsprechende Normallage im Fahrzeug unauffällig und geschützt mitgeführt werden.
Ein zweites, in Fig. 4 dargestelltes Ausführungsbeispiel sieht ein als Windschott 22 ausgebildetes Schutzteil vor, das in der Figur bei in Schutzlage befindlichem Sitzteil 9 weitgehend aus dem Aufnahmeraum 19 im Sitzteil 9 nach oben ausgefahren und in der dargestellten Wirklage von einer nicht angegebenen Rast- oder Arretiereinrichtung arretiert ist. Das Windschott 22 weist ein Hauptteil mit einem Rahmen auf, an dem ein engmaschiges Netzteil beispielsweise unter einer Vorspannung befestigt ist. Bei dieser Ausführung ist das vordere Dachteil 1 in Offenlage des Verdecks mit einem Halteelement 23 des in die Schutzlage verstellten Sitzteiles 9 lösbar verriegelt, wobei das Halteelement 23 gleichzeitig eine vertikale Stütze für das in Normallage befindliche Sitzteil 9 bildet. Zur lösbaren Verriegelung des vorderen Dachteiles 1 mit dem Halteelement 23 ist das am vorderen Dachteil 1 vorgesehene Verriegelungselement 24 verwendet, mit dem das vordere Dachteil 1 bei geschlossenem Verdeck am Windlauf 5 über der vorderen Windschutzscheibe 6 verriegelbar ist.
Das Schutzteil kann beispielsweise ein Sicherungsnetz oder eine elastisch nachgiebige oder starre Trennwand sein. Bei Verwendung eines Sicherungsnetzes kann ein das Sicherungsnetz stützender Rahmen entfallen oder durch eine Randverstärkung gebildet sein. Beispielsweise das Sicherungsnetz oder die Randverstärkung des Sicherungsnetzes kann bei einem Kraftfahrzeug mit festem Dach an Stützstellen im inneren Dachbereich des Kraftfahrzeugs befestigt sein. Das Schutzteil kann ein Hauptteil oder mehrere Hauptteile aufweisen, von denen einzelne oder alle Teile in der Wirklage des Schutzteiles winkeleinstellbar sein können. Bildet das mehrteilige Schutzteil ein mehrteiliges Windschott bei einem als Cabriolet ausgebildeten Kraftfahrzeug, so können in der Wirklage des Schutzteiles wenigstens ein Hauptteil in eine etwa horizontale Lage und wenigstens ein weiteres Hauptteil in eine etwa vertikale Lage verstellbar sein. Das Kraftfahrzeug kann ein beliebiges Kraftfahrzeug mit einem festen Dach oder einem Klapp- oder Faltverdeck sein.

Claims

1. Rücksitz für ein Kraftfahrzeug, mit einem Sitzteil, an dem unter der Sitzteilpolsterung ein Schutzteil verstellbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzteil (Sicherungsnetz 20, Windschott 22) von einem in Normallage des Sitzteiles (9) hinten offenen Aufnahmeraum (19) im Sitzteil (9) vollständig oder teilweise aufgenommen ist und das Sitzteil (9) um eine vordere Fahrzeugquerachse (11) in eine etwa vertikale Schutzlage schwenkbar ist, in der das Schutzteil (Sicherungsnetz 20, Windschott 22) zumindest teilweise aus dem Aufnahmeraum (19) heraus nach oben in eine Wirklage verstellbar ist.

2. Rücksitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzteil (Sicherungsnetz 20, Windschott 22) in der Wirklage von einer lösbaren Rast- oder Arretiereinrichtung festgehalten ist.

3. Rücksitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzteil als Windschott (22) eines Kraftfahrzeugs mit Falt- oder Klappverdeck ausgebildet ist und das Windschott (22) ein oder mehrere Hauptteile aufweist, von denen in der Schutzlage wenigstens ein Hauptteil etwa vertikal und gegebenenfalls wenigstens ein weiteres Hauptteil hinter dem etwa vertikalen Schutzteil von einer etwa vertikalen Lage in eine etwa horizontale Gebrauchslage schwenkbar ist.

4. Rücksitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzteil eine Trennwand oder ein Sicherungsnetz (20) ist.

5. Rücksitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungsnetz an Stützstellen im inneren Dachbereich des Kraftfahrzeugs zu befestigen ist und/oder das Sicherungsnetz (20) von einem Rahmen (21) gestützt ist, der vollständig oder teilweise in den Aufnahmeraum (19) des Sitzteiles (9) einzubringen ist.

6. Rücksitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (9) in der Schutzlage von einer lösbaren Verriegelungseinrichtung arretiert ist.

7. Rücksitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungseinrichtung das Sitzteil (9) an zumindest einer B-Säule der Fahrzeugkarosserie arretiert.

8. Rücksitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Sitzteil (9) zugeordnete Rückenlehne (10) um eine untere Querachse (12) aus einer Normallage in eine etwa horizontale Beladestellung schwenkbar ist, in der Gegenstände auf der nach oben gerichteten Rückseite (13) der Rückenlehne (10) abzulegen sind.

9. Rücksitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am unteren Bereich des Sitzteiles (9) ein Halteelement (23) oder eine Arretiereinrichtung angeordnet ist und ein Element (vorderes Dachteil 1) des als Klapp- oder Faltdach ausgebildeten Fahrzeugdaches bei vollständig geöffnetem Fahrzeugdach in der Schutzlage des Sitzteiles (9) mit dem Halteelement (23) oder der Arretiereinrichtung lösbar zu verbinden ist.