DE102163C - - Google Patents

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DE102163C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/08Purification of sugar juices by oxidation or reduction

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Non-Alcoholic Beverages (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei den üblichen Verfahren zur Reinigung von Rohsäften mittels Kalkes ist zur Abscheidung des durch den Kalkzusatz erzeugten Niederschlages zwecks Fällung der Eiweifsstoffe eine Erwärmung erforderlich, durch welche die in der Kälte unlöslichen Kalkverbindungen der Nichtzuckerstoffe theilweise wieder in Lösung gebracht werden, aus der sie durch die nachfolgende Behandlung mit Kohlensäure nicht wieder gefällt werden können. Um diesen Uebelstand zu vermeiden, ist bereits mehrfach versucht worden, eine Abscheidung der Eiweifsstoffe vor Ausführung der Kalkscheidung zu erzielen, beispielsweise durch Erwärmung des Saftes auf eine zur Fällung der Eiweifsstoffe geeignete Temperatur, oder durch Zusatz von Chemikalien, welche Eiweifs fällen. Alle diese Versuche haben jedoch eine Arbeitsweise, welche sich zur betriebsmäfsigen Ausführung eignete, nicht ergeben, da es bisher nicht gelang, die ausgeschiedenen Eiweifsstoffe aus der ihnen eigenthümlichen flockigen Form in einen Zustand überzuführen, welcher die Ausführung einer betriebsmäfsigen Filtration ermöglichte. Andererseits sind zur Reinigung von Rohsäften bereits ,mehrfach Behandlungsweisen vorgeschlagen worden, welche ohne Rücksicht auf die Abscheidung der Eiweifsstoffe die Beseitigung von Nichtzuckerstoffen durch Anwendung von Chemikalien, entweder allein oder zusammen mit Kalk, anstreben. Diese letzteren Verfahren sollten jedoch nicht eine eigentliche Vorscheidung erzielen, sondern die Wirkung der Kalkscheidung unterstützen; bei denselben wird eine vollständige Entfernung der Eiweifsstoffe durch Filtration ebenfalls nicht ermöglicht.
Vorliegende Erfindung ist eine Ausführungsform des durch das Patent Nr. 94867 geschützten Vorscheideverfahrens und bezweckt, eine Vorscheidung der Rohzuckersäfte zwecks möglichst vollständiger Beseitigung der Eiweifsstoffe durch Filtriren vor der Kalkscheidung dadurch zu bewirken, dafs der Rohsaft unter mäfsiger Erwärmung mit einer zur Fällung von Eiweifsstoffen geeigneten Säure, welche nachträglich wieder neutralisirt wird, oder einem Salz behandelt wird und alsdann der entstandene flockige Niederschlag durch Kieselguhr filtrirbar gemacht wird.
Der Rübenrohsaft wird in zweckmäfsig hierzu construirten Gefäfsen mit der Säure oder dem Salz bei einer Temperatur von etwa 45 bis 750C. unter fortwährendem Umrühren behandelt, um das vollkommene Ausfällen des Eiweifses herbeizuführen. Als für diesen Zweck brauchbare Salze kann man Chloride von Erdalkalimetallen, z. B. Calcium oder Baryum, oder Chlormagnesium in procentual sehr geringen Mengen, und als Säuren schwache Säuren, z. B. Weinsäure oder ihre sauren Salze, am zweckmäfsigsten aber schweflige Säure benutzen. Diese empfiehlt sich wegen ihrer Wohlfeilheit, bequemen Anwendung und weil sie insofern chemisch nicht nachtheilig wirken kann, als ihre Kalk- und Barytsalze in Wasser unlöslich sind. Man verfährt hierbei zweckmäfsig in folgender Weise:
Nachdem der Rohsaft in den Vorwärmern auf eine Temperatur von 45 bis 75 ° C. ge-

Claims (1)

  1. bracht worden ist, wird er nach der Vorreinigungsstation abgelassen. Diese besteht aus einigen Gefäfsen, in denen ein Rührwerk, eine Dampfheizschlange und eine Gasvertheilungsvorrichtung angebracht sind.
    Es wird nunmehr ein Strom von schwefliger Säure unter stetem Umrühren in den Rohsaft bei obiger Temperatur geleitet, bis das Eiweifs, welches in gr'ofsen Flocken niederfällt, vollständig ausgeschieden ist. Inversion der Saccharose tritt hierbei nicht ein.
    Durch die schweflige Säure werden in den Rübensäften in Form von Salzen vorhandene organische Säuren frei gemacht; die erhöhte Acidität des Saftes würde ein Erhitzen auf eine zur Filtration nöthige Temperatur von beispielsweise 850C. nicht zulassen. Man neutralisirt daher die Gesammlacidität durch Zugabe von Kalk oder besser Baryt, welch ersteren man als Kalkmilch, letzteren als eine wässerige Lösung käuflichen Baryts anwendet, unter thunlichster Vermeidung eines Ueberschusses. Die organischen Säuren und die schweflige Säure fallen als Kalk- oder Barytsalze aus, ohne dafs eine geringe Alkalität schädlich auf das coagulirte Eiweifs wirken könnte.
    Man versetzt nunmehr, wie gemäfs Patent Nr. 94867, das Gemisch mit etwa 2 pCt. Kieseiguhr oder Infusorienerde, welche zur Vorbereitung lange ausgewaschen werden mufs. Man rührt die erforderliche Menge in einem Rührwerk mit einem Theil des geschwefelten Saftes vorher an, erhitzt alsdann auf 80 bis 850C. und filtrirt durch irgend ein Filter, mit oder ohne Druck.
    Der filtrirte Saft ist vollkommen klar, jedoch je nach der Beschaffenheit der Rüben mehr oder weniger gefärbt; er läuft nun zur Kalkscheidestation, in welcher nun weniger Kalk als bei gewöhnlicher Arbeitsweise gebraucht werden kann.
    Der Kieseiguhrschlamm kann wie gemäfs Patentschrift Nr. 94867 regenerirt, d. h. getrocknet und schwach geglüht werden. Das Trocknen findet zweckmäfsig durch passende Ausnutzung der Essengase statt. Das Glühen wird vortheilhaft bei einer möglichst niedrigen Temperatur unter Luftabschlufs vollzogen, um die organischen Stoffe nur zu verkohlen. Die Kohle wirkt dann bei den folgenden Operationen entfärbend; diese Wirkung steigert sich mit jeder Operation, da sich Kohle anhäuft. Etwa zugesetzter Baryt wird hierbei ebenfalls regenerirt.
    Die auf diese Weise hergestellten Füllmassen zeichnen sich durch eine hohe Reinheit aus, welche dem gewöhnlichen Verfahren gegenüber bis 2 pCt. mehr beträgt, sowie durch geringen Gehalt an organischen Stoffen.
    Die Erfinder stellten nach dem beschriebenen Verfahren Füllmassen von folgender Zusammensetzung dar:
    I. 88,0 pCt. Zucker, 2,56 pCt. Salze, 7,50 pCt. Wasser, 1,40 pCt. organische Stoffe.
    II. 88,4 pCt. Zucker, 2,26 pCt. Salze, 8,34 pCt. Wasser, 1,00 pCt. organische Stoffe.
    Die Füllmassen haben ein schönes, helles Aussehen und besitzen ein hohes Krystallisationsvermögen.
    Infolge dieser Eigenschaften versprechen sie eine höhere Ausbeute als gewöhnliche Füllmassen.
    Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R υ c η :
    Ausführungsform des durch das Patent Nr. 94867 geschützten Vorscheideverfahrens, bestehend in der Vereinigung folgender an sich bekannter Operationen:
    a) der Erzeugung eines aus NichtzuckerstofFen bestehenden Niederschlages in dem mäfsig (auf etwa 45 bis 75 ° C.) angewärmten Rohsaft durch Zusatz einer Säure, insbesondere schwefliger Säure, welche nach dem Zusatz neutralisirt wird, oder durch Zusatz eines Salzes und
    b) des Abfiltrirens des erzeugten schwer filtrirbaren Niederschlags unter Zusatz von Kieseiguhr.
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