DE10213639C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Zubringen eines geklemmten Schussfadens zu einem Bringergreifer einer Webmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zubringen eines geklemmten Schussfadens zu einem Bringergreifer einer WebmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zubringen eines geklemmten Schussfadens zu einem Bringergreifer (10) einer Webmaschine, wobei mehrere Schussfäden (7) vorhanden sind und jeder Schussfaden durch eine ihm zugeordnete, an einem beweglichen Fadenzubringer (12) angeordneten Zubringerklemme (13) geklemmt wird, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: Bewegen eines ausgewählten Fadenzubringers (12) von einer Ruheposition (12a) in eine Hinreicheposition (12b), Erfassen des gewählten Schussfadens (7) durch einen Bringergreifer (10) und Öffnen der Zubringerklemme (13), Einführen des gewählten Schussfadens (7) in das geöffnete Webfach (6) und Durchziehen des Schussfadens durch das Webfach, und DOLLAR A Anschlagen des Schussfadens im Bindepunkt (5) an der Anschlagkante (8) des Gewebes (9) durch das Webblatt. Der Schussfaden (7) wird unmittelbar nach dem Durchziehen durch das Webfach (6), jedoch vor dem Anschlagen durch die Bewegung des Webblatts (4) in die Zubringerklemme (13) eingebracht und dort geklemmt, im wesentlichen zum gleichen Zeitpunkt von einer am seitlichen Geweberand (17) beweglich angeordneten, der Bewegung des Webblattes (4) folgenden, sich in einer Aufnahmeposition befindlichen Halteklemme (18) erfasst und geklemmt, unmittelbar nach dem Klemmen durch die Zubringerklemme (13) und die Haltklemme (18) und noch während der Bewegung des Webblatts (4) von einer nahe der Hinreicheposition der Zubringerklemme (13) stationär angeordneten ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zubringen eines
geklemmten Schussfadens zu einem Bringergreifer einer Webmaschine nach dem
Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche, wobei die Schussfadenzubringer- und
-klemmvorrichtung dem Minimieten des Schussfadenabfalls bei der Herstellung von
Gewebe auf Greiferwebmaschinen dient.
Zum Minimieren des Schussfadenabfalls ist aus der EP 0 240 075 B1 in Arbeitsverfahren
und eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens bekannt. Gemäß dem Verfahren
werden wenigstens zwei Schussfadenliefervorrichtungen zur Gewebeherstellung
verwendet. Das bekannte Arbeitsverfahren kann im wesentlichen wie folgt charakterisiert
werden:
- 1. Das freie Ende wenigstens eines ersten und eines zweiten nacheinander in ein Webfach einzutragenden Schussfadens wird in jeweils einer Klemme jeweils eines Zubringerhebels einer Zubringer- und -klemmvorrichtung geklemmt. Die Hebel befinden sich dabei in einer Position A.
- 2. Ein Schussfadenwähler wählt nach einem Steuerprogramm zwischen den beiden Schussfäden einen Schussfaden für einen Bringergreifer aus.
- 3. Der betreffende Zubringerhebel wird in eine zweite Position B bewegt und bringt dabei den ausgewählten Schussfaden in den Weg des Bringergreifers, der den Schussfaden übernimmt.
- 4. Der Zubringerhebel wird nachfolgend in eine Position C bewegt, die nahe der eintragseitigen Gewebekante in Fortsetzung des Bindepunktes eines Gewebes liegt.
- 5. Der mit dem Fadenvorrat verbundene, vorgenannte Schussfaden wird nach dem Eintragen in das Webfach und nach dem Abbinden von der betreffenden Klemme in der Position C geklemmt gehalten.
- 6. Der abgebundene Schussfaden wird nachfolgend zwischen der Gewebekante und der in Position C stehenden Klemme von dem bereitgehaltenen, geklemmten Schussfaden mittels einer Schussfadenschere abgeschnitten.
- 7. Der betreffende Zubringerhebel wird nach dem Abschneiden des Schussfadens in die Position A zurückbewegt oder in der Position C gehalten.
Das bekannte Verfahren besitzt, zusammen mit der nachfolgend noch darzustellenden
Vorrichtung zur Verfahrensdurchführung, einen entscheidenden Nachteil, der darin
besteht, dass jeder einzutragende Schussfadentyp zwangsläufig eine voneinander
abweichende Abfalllänge aufweist. Während also die dem Geweberand am nächsten
positionierte Fadenklemme eine relativ geringe Abfalllänge realisiert, ist der
Schussfadenabfall der Schussfäden, die von den übrigen Fadenklemmen gehalten werden,
vergleichsweise zunehmend größer. Das Zunehmen der Abfalllänge ist
vorrichtungsbedingt und, wie bereits erwähnt, von erheblichem Nachteil. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, dass der Schussfaden im Bereich des Anschlages des Webblatts
geschnitten wird und somit bis zum Bindepunkt ausgezogen werden muss. Um eine
Abfallreduzierung zu erreichen, muss der Schussfaden von einer Schussfaden-
Rückholeinrichtung zurückgezogen werden, auch um die erforderliche Fadenspannung ihr
den nächsten Schusseintrag sicherzustellen.
Zur besseren Veranschaulichung der vorgenannten Nachteile soll die Vorrichtung zur
Verfahrensdurchführung kurz charakterisiert werden. Danach ist eine Vorrichtung zur
Darbietung und Klemmung von Schussfäden in einer Greiferwebmaschine bekannt.
Die genannte Vorrichtung umfasst im wesentlichen für jeden in ein Webfach
einzutragenden Schussfaden einen Zubringerhebel mit Fadenklemme. Die Zubringerhebel
sind nebeneinander liegend und etwa parallel zur eintragseitigen Gewebekante angeordnet.
Dabei liegt die Klemme des ersten Zubringerhebels in den Positionen A und C der
Gewebekante am nächsten, während die Klemme des letzten Zubringerhebels am
weitesten weg von der Gewebekante positioniert ist. Damit wird deutlich, dass die freie
Fadenlänge zwischen der festen Position der Fadenschere am Geweberand und jeder der
ersten Klemme folgenden Klemme als weiterer Nachteil anzusehen ist. Je größer nämlich
die Fadenlänge zwischen der Fadenschere und der Fadenklemme ist, desto geringer ist in
der Regel die für den Schneidvorgang notwendige Fadenspannung. Insoweit stellt die
bekannte Vorrichtung nicht sicher, dass eintragseitig des Webfaches immer eine
ordnungsgemäße Schneidkante erzielt wird.
Aus der DE 25 31 954 A1 ist eine steuerbare Schussfaden-Klemmvorrichtung mit
mehreren Klemmstellen bekannt, wobei jede Klemmstelle relativ zu einer Bezugsebene
verschiebbar ist und wobei ferner die Klemmstellen in gleichbleibenden Abständen
übereinander angeordnet sind und jeweils eine Klemmstelle in die Bezugsebene
verschoben werden kann. In Kombination mit an sich bekannten, gesteuerten
Schussfadenwählern, d. h. jeder Klemmstelle der gesteuerten Klemmvorrichtung ist
funktionsbedingt ein gesteuerter Schussfadenwähler zugeordnet, wird einerseits in
vorteilhafter Weise erreicht, dass der in das Webfach einzutragende Schussfaden in eine
erste Bezugsebene bewegt werden kann und in der dieser vom Bringergreifer problemlos
übernommen wird. Andererseits kann die betreffende Klemmstelle in eine zweite
Bezugsebene bewegt werden, die der Lage des Bindepunktes vom Gewebe entspricht.
Hierdurch wird erreicht, dass beim Anschlagen des Schussfadens an den Bindepunkt des
Gewebes der Schussfaden von der betreffenden Klemmstelle der Klemmvorrichtung
aufgenommen wird und eintragseitig des Webfaches zwischen Geweberand und
Klemmstelle gespannt gehalten wird. Dies ist von Vorteil für den Schneidvorgang, der
zwischen der Klemmstelle und dem Geweberand angeordneten Fadenschere. Eine
Minimierung des Schussfadenabfalls kann aber damit nicht erreicht werden, weil die
Schussfäden dem Bringergreifer nicht unmittelbar vorgelegt werden können.
Aus der DE 30 42 053 C1 ist eine Webmaschine mit einer Vorrichtung zum Reduzieren des
Schussfadenabfalls bekannt, die sich insbesondere im Hinblick auf die Vorkehrungen zum
Verringern des Schussfadenabfalls und auf die Vorkehrung zum Abschneiden des
Schussfadens von dem zuvor im Gewebe abgebundenen Schussfaden als technisch
aufwendig und störanfällig darstellt. Wenn, wie die Erfindung lehrt, das Ende des
abgeschnittenen Schussfadens durch pneumatisch wirkende Mittel gehalten werden soll,
dann versteht es sich von selbst, dass das Ende des abgeschnittenen Schussfadens nicht
relativ kurz sein kann.
Schließlich lehrt die DE 197 39 853 C2 eine Schussfadenzubringer- und
-klemmvorrichtung mit mehreren Schussfadenzubringern mit Klemme, die derart in der
Webmaschine in Kombination mit wenigstens einer Schussfaden-Rückholeinrichtung
angeordnet sind und zusammenwirken, dass für alle in einer vorbestimmten Folge in ein
Webfach einzutragenden Schussfäden aufgrund der in nahezu einem Punkt erfolgenden
Hinreichung der Schussfäden zum Bringergreifer ein Minimum an Schussfadenabfall
realisiert wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Schussfadenzubringer- und
-klemmvorrichtung zu schaffen und im Zusammenhang damit Vorkehrungen zu treffen, um
eine Minimierung des Schussfadenabfalls bei Vermeidung der dem Stand der Technik
anhaftenden Nachteile zu erreichen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche gelöst.
Erfindungswesentlich ist danach, dass der Schussfaden unmittelbar nach dem Durchziehen
durch das Webfach, jedoch vor dem Anschlagen durch die Bewegung des Webblatts in die
Zubringerklemme eingebracht und dort geklemmt wird, dass der Schussfaden im
wesentlichen zum gleichen Zeitpunkt von einer am seitlichen Geweberand beweglich
angeordneten, der Bewegung des Webblattes folgenden, sich ein einer Aufnahmeposition
befindlichen Halteklemme erfasst und geklemmt wird, dass der Schussfaden unmittelbar
nach dem Klemmen durch die Zubringerklemme und die Halteklemme und noch während
der Bewegung des Webblatts von einer nahe der Hinreicheposition der Zubringerklemme
stationär angeordneten Schneideeinrichtung geschnitten wird, und dass die das Ende des
eingetragenen Schussfadens klemmende Halteklemme der Anschlagbewegung des
Webblatts bis hin zum Bindepunkt folgt, wonach der Schussfaden am Bindepunkt
angeschlagen wird, die Halteklemme öffnet und in die Aufnahmeposition zurückkehrt,
wobei auch der Fadenzubringer in seine Ruheposition zurückkehrt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben.
Mit der erfindungsgemäßen Bereitstellung einer beweglichen, der Bewegung des
Weblattes folgenden Halteklemme in Kombination mit der jeweiligen
Fadenzubringerklemme und einer entfernt von der Anschlagkante angeordneten
Schneideinrichtung für den Schussfaden wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass der
Schussfaden während der Bewegung des Webblatts geschnitten werden kann und nicht bis
zum Bindepunkt ausgezogen werden muss. Ferner ist der Bewegungsablauf der
Fadenzubringer so gewählt, dass zumindest in der Ruhestellung und der Hinreichstellung
die selbe Fadenspannung herrscht. Die Vorteile dieser Anordnung liegen in der Erzielung
eines sehr geringen Schussfadenabfalls, ohne dass eine Rückholeinrichtung für den
Schussfaden vorgesehen werden muss.
Durch die punktuelle Hinreichung jeder Schussfadenfarbe durch die Fadenzubringer wird
bei jeder Farbe ein gleichmäßig geringer Schussfadenabfall erzielt.
Der Verfahrensablauf und die zeitgerechte Ansteuerung der einzelnen Einrichtungen wie
Fadenzubringer, Bringergreifer, Nehmergreifer, Webblatt, Halteklemme,
Scheideinrichtung, wird durch eine elektronische Webmaschinensteuerung realisiert. Der
Antrieb der Einrichtungen kann entweder vom zentralen Webmaschinenantrieb abgeleitet
sein, oder aber durch einen von der Webmaschinensteuerung gesteuerten Antrieb, z. B.
einen elektromotorischen Antrieb, erfolgen.
Die Erfindung wir nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausgestaltung der
Schussfadenzubringer- und Klemmvorrichtung mit kreisförmiger
Bewegung der Fadenzubringer;
Fig. 2 einen Schnitt der Vorrichtung nach Fig. 1 oder Fig. 3 im Bereich der
Halteklemme;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausgestaltung der
Schussfadenzubringer- und Klemmvorrichtung mit linearer Bewegung der
Fadenzubringer.
In den Fig. 1 und 2 ist schematisch die Schussfaden-Eintragsseite einer Webmaschine
dargestellt. Die oberen und unteren Kettfäden 1, 2 verlaufen durch die
Webmaschinenschäfte 3 und durch die Lamellen des Webblatts 4 bis hin zum Bindepunkt
5, an welchem der jeweils in das durch die Kettfäden 1, 2 aufgespannte Webfach 6
eingetragene Schussfaden 7 von dem hin- und her beweglichen Webblatt 4 an die
Anschlagkante 8 des Gewebes 9 angeschlagen wird. Die Schussfäden 7 werden von einem
Bringergreifer 10 in das Webfach 6 eingebracht. Das gebildete Gewebe 9 wird fortlaufend
nach unten abgezogen.
Im Beispiel nach Fig. 1 sind sechs Schussfäden 7 dargestellt, die von Vorratsspulen
(nicht dargestellt) abgezogen und über eine Fadenführung 11 zu sogenannten
Fadenzubringern 12 verlaufen, wo sie von einer Zubringerklemme 13 gehalten werden.
Jedem Schussfaden 7 ist ein Fadenzubringer 12 mit Zubringerklemme 13 zugeordnet. Die
Fadenzubringer 12 sind als bügelartige verschwenkbare Hebel ausgebildet. In der
Zeichnung ist ein Fadenzubringer 12 in seiner Ruhestellung 12a gezeigt, wobei die
Zubringerklemme 13 das Ende des zugeordneten Schussfadens 7 klemmt. Jeder
Fadenzubringer 12 ist um eine Schwenkachse 14 schwenkbar angeordnet und kann
zwischen der Ruheposition 12a und einer Hinreicheposition 12b verschwenkt werden,
wobei die Schwenkachse 14 derart gewählt ist, dass sie durch die Fadenöse 15 der
Fadenführung 11 des zugeordneten Schussfadens 7 verläuft. Dadurch wird erreicht, dass
der Abstand zwischen der Fadenöse 15 und der Zubringerklemme 13 und damit auch die
Fadenspannung in jeder Stellung des Fadenzubringers 12 konstant bleibt. In ihrer
Hinreicheposition 12b befinden sich alle Fadenzubringer 12 im wesentlichen an dem
selben Hinreichepunkt 16, wie es in Fig. 1 angedeutet ist.
Wird nun ein Schussfaden 7 für den nächsten Schussfadeneintrag ausgewählt, so
verschwenkt der Fadenzubringer 12 von seiner Ruheposition 12a in seine
Hinreicheposition 12b nahe dem Geweberand 17, wobei in Fig. 1 lediglich die
Zubringerklemme 13 in Hinreicheposition angedeutet ist. Dadurch wird der ausgewählte
Schussfaden 7 in die Bewegungsbahn des Bringergreifers 10 gebracht. Der Bringergreifer
10 ergreift den Schussfaden und bringt ihn in das geöffnete Webfach 6 ein. Etwa in der
Mitte des Webfachs wird der Schussfaden von einem Nehmergreifer (nicht dargestellt)
übernommen und vollständig durch das Webfach hindurchgezogen. Der Bringergreifer 10
kehrt inzwischen in seine Ruhestellung außerhalb des Webfachs zurück und ist bereit für
den nächsten Schusseintrag.
Nach dem Schusseintrag wird das Webblatt 4 von seiner vorderen Stellung 4a in Richtung
seiner Anschlagsposition 4b am Bindepunkt 5 bewegt und schiebt den eingetragenen
Schussfaden 7 vor sich her. Der Fadenzubringer 12 mit der Zubringerklemme 13 befindet
sich immer noch in der Hinreicheposition 12b. Durch die Bewegung des Webblatts 4 wird
der am Geweberand 17 austretende Schussfaden 7 in die Zubringerklemme 13 eingebracht
und dort geklemmt.
Im wesentlichen zum gleichen Zeitpunkt wird der Schussfaden 7 durch das Webblatt 4 in
eine am seitlichen Geweberand 17 beweglich angeordneten Halteklemme 18 eingebracht
und dort ebenfalls geklemmt.
Das Einbringen des Schussfadens in die Zubringerklemme 13 und Halteklemme 18 kann
durch einen seitlich am Webblatt 4 angeordneten Hinreichehaken 19 unterstützt werden,
der ein zuverlässiges Einführen des Schussfadens 7 in die beiden Klemmeinreinrichtungen
13, 18 sicherstellt. Die Verwendung eines Hinreichehakens 19 ist jedoch nicht zwingend
notwendig und kann z. B. von der Art der zu verarbeitenden Schussfäden abhängig
gemacht werden.
Nachdem der Schussfaden 7 zuverlässig in der Zubringer- 13 und der Halteklemme 18
geklemmt ist, wird er unmittelbar von einer nahe der Hinreicheposition 12b der
Fadenklemme 13 stationär angeordneten Schneideeinrichtung 20 geschnitten, noch
während sich das Webblatt 4 weiter in Richtung seiner Anschlagsposition 4b bewegt.
Das hintere, abgeschnittene Ende des eingetragenen Schussfadens 7 ist nun durch die
Halteklemme 18 geklemmt, während das vordere Ende des von der Vorratsspule
kommenden Schussfadens 7 zur erneuten Vorlage für den Bringergreifer 10 in der
Zubringerklemme 13 geklemmt gehalten wird.
Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, ist die Halteklemme 18 an einem um eine Achse
21 beweglichen Schwenkhebel 22 angeordnet. Die Bewegung des Schwenkhebels 22 ist
zwangsgesteuert und folgt nach dem Klemmen des Schussfadens 7 im wesentlichen der
Bewegung des Webblatts 4 bis in dessen Anschlagposition.
Nach dem Schussfadeneintrag befindet sich der Schwenkhebel 22 in einer in Fig. 2
angedeuteten mittleren Stellung 22a. Beim Ausführen der Anschlagbewegung gelangt das
Weblatt in den Bereich der Position 22a des Schwenkhebels. Durch eine Bewegung des
Schwenkhebels 22 in Richtung der rückwärtigen Position des Webblattes 4, nämlich in
eine Stellung 22b, wird der anzuschlagende Schussfaden 7 von der Halteklemme 18
ergriffen und geklemmt. Von der Position 22b bewegt sich der Schwenkhebel 22 synchron
mit der Bewegung des Webblattes 4 in eine Stellung 22c, in welcher das Webblatt 4 den
eingetragenen Schussfaden 7 an der Anschlagkante 8 des Gewebes 9 anschlägt. In Fig. 2
ist die Position des Webblatts 4 in der Anschlagsstellung 4b angedeutet. In dieser Stellung
4b öffnet die Halteklemme 18 und gibt das Ende des Schussfadens 7 frei. Der
Schwenkhebel 22 kann nun in seine Ausgangsposition 22a zurückkehren.
Währenddessen schwenkt auch der Fadenzubringer 12 in seine Ruheposition 12a zurück
um einem anderen Fadenzubringer 12 platz zu machen. Soll derselbe Schussfaden
nochmals eingetragen werden, kann der Fadenzubringer 12 in seiner Hinreichestellung 12a
verbleiben.
Fig. 3 zeigt eine Ausgestaltung der Erfindung mit einer linearen Fadenzuführung. Der
wesentliche Unterschied zu der Ausgestaltung gemäß Fig. 1 ist, dass jeder
Fadenzubringer 12 anstelle einer kreisförmigen Bewegung eine rein lineare
Verstellbewegung in Richtung 25 zwischen seiner Ruheposition 12a und seiner
Hinreicheposition 12b und umgekehrt vollführt. Die Fadenzubringer 12 befinden sich in
ihrer Hinreicheposition 12b im wesentlichen alle an dem selben Hinreichepunkt 16. Die
lineare Bahn des Fadenzubringers 12 von seiner Ruhestellung 12a in die Hinreichestellung
12b ist derart gewählt, dass der geklemmte Schussfaden 7 zumindest in der Ruhestellung
und der Hinreichestellung gespannt gehalten wird.
Nachdem der Fadenzubringer 12 den einzutragenden Schussfaden 7 in die
Hinreicheposition 12b gebracht hat, wird der Faden vom Bringergreifer 10 erfasst und in
das Webfach 6 eingetragen. Die danach folgenden Verfahrenschritte entsprechen den im
Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 beschrieben Schritten.
1
Kettfäden oben
2
Kettfäden unten
3
Webmaschinenschäfte
4
Webblatt
4
a Weblatt (Eintragsstellung)
4
b Webblatt (Anschlagstellung)
5
Bindepunkt
6
Webfach
7
Schussfaden
8
Anschlagkante
9
Gewebe
10
Bringergreifer
11
Fadenführung
12
Fadenzubringer
12
a Fadenzubringer Ruhestellung
12
b Fadenzubringer Hinreichestellung
13
Zubringerklemme
14
Schwenkachse
15
Fadenöse
16
Hinreichepunkt
17
Geweberand
18
Halteklemme
19
Hinreichehaken
20
Schneideeinrichtung
21
Achse
22
Schwenkhebel
22
a Schwenkhebel (Position A)
22
b Schwenkhebel (Position B)
22
c Schwenkhebel (Position C)
25
Pfeilrichtung
Claims (16)
1. Verfahren zum Zubringen eines geklemmten Schussfadens zu einem Bringergreifer
einer Webmaschine, wobei mehrere Schussfäden (7) vorhanden sind und jeder
Schussfaden durch eine ihm zugeordnete, an einem beweglichen Fadenzubringer (12)
angeordneten Zubringerklemme (13) geklemmt wird, wobei das Verfahren die
folgenden Schritte umfasst:
Bewegen eines ausgewählten Fadenzubringers (12) von einer Ruheposition (12a) in eine Hinreicheposition (12b),
Erfassen des gewählten Schussfadens (7) durch einen Bringergreifer (10) und Öffnen der Zubringerklemme (13),
Einführen des gewählten Schussfadens (7) in das geöffnete Webfach (6) und Durchziehen des Schussfadens durch das Webfach,
Einbringen und Klemmen des Schussfadens (7) in der Zubringerklemme (13) unmittelbar nach dem Durchziehen durch das Webfach (6), jedoch vor dem Anschlagen des Schussfadens im Bindepunkt (5) an die Anschlagkante (8) des Gewebes (9) durch die Bewegung des Webblatts (4) und
Erfassen und Klemmen des Schussfadens (8) im wesentlichen zum gleichen Zeitpunkt von einer am seitlichen Geweberand (17) beweglich angeordneten, der Bewegung des Webblattes (4) folgenden, sich in einer Aufnahmeposition befindlichen Halteklemme (18), dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (7) unmittelbar nach dem Klemmen durch die Zubringerklemme (13) und die Halteklemme (18) und noch während der Bewegung des Webblatts (4) von einer nahe der Hinreicheposition der Zubringerklemme (13) vorzugsweise stationär angeordneten Schneideeinrichtung (20) geschnitten wird,
dass die das Ende des eingetragenen Schussfadens (7) klemmende Halteklemme (18) der Anschlagbewegung des Webblatts (4) bis hin zum Bindepunkt (5) folgt, wonach der Schussfaden am Bindepunkt angeschlagen wird, die Halteklemme (18) öffnet und in die Aufnahmeposition zurückkehrt, wobei auch der Fadenzubringer (12) in seine Ruheposition zurückkehrt.
Bewegen eines ausgewählten Fadenzubringers (12) von einer Ruheposition (12a) in eine Hinreicheposition (12b),
Erfassen des gewählten Schussfadens (7) durch einen Bringergreifer (10) und Öffnen der Zubringerklemme (13),
Einführen des gewählten Schussfadens (7) in das geöffnete Webfach (6) und Durchziehen des Schussfadens durch das Webfach,
Einbringen und Klemmen des Schussfadens (7) in der Zubringerklemme (13) unmittelbar nach dem Durchziehen durch das Webfach (6), jedoch vor dem Anschlagen des Schussfadens im Bindepunkt (5) an die Anschlagkante (8) des Gewebes (9) durch die Bewegung des Webblatts (4) und
Erfassen und Klemmen des Schussfadens (8) im wesentlichen zum gleichen Zeitpunkt von einer am seitlichen Geweberand (17) beweglich angeordneten, der Bewegung des Webblattes (4) folgenden, sich in einer Aufnahmeposition befindlichen Halteklemme (18), dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (7) unmittelbar nach dem Klemmen durch die Zubringerklemme (13) und die Halteklemme (18) und noch während der Bewegung des Webblatts (4) von einer nahe der Hinreicheposition der Zubringerklemme (13) vorzugsweise stationär angeordneten Schneideeinrichtung (20) geschnitten wird,
dass die das Ende des eingetragenen Schussfadens (7) klemmende Halteklemme (18) der Anschlagbewegung des Webblatts (4) bis hin zum Bindepunkt (5) folgt, wonach der Schussfaden am Bindepunkt angeschlagen wird, die Halteklemme (18) öffnet und in die Aufnahmeposition zurückkehrt, wobei auch der Fadenzubringer (12) in seine Ruheposition zurückkehrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der eingetragene
Schussfaden (7) mit Unterstützung eines Hinreichehakens (19) in die
Zubringerklemme (13) und die Halteklemme (18) eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteklemme
(18) an einem um eine Achse (21) beweglichen Schwenkhebel (22) angeordnet ist,
wobei die Halteklemme (18) den Schussfaden in einer Aufnahmeposition (22B) des
Schwenkhebels aufnimmt und klemmt, der Schwenkhebel (22) zusammen mit der
Bewegung des Webblatts (4) in eine hintere Anschlagposition (22c) verschwenkt und
die Halteklemme (18) den Schussfaden dort wieder freigibt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere,
um eine Achse (14) schwenkbare Fadenzubringer (12) verwendet werden, wobei sich
die Fadenzubringer in ihrer Hinreicheposition (12b) im wesentlichen an dem selben
Hinreichepunkt (16) befinden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage der Achse (14)
der Fadenzubringer (12) derart gewählt ist, dass der Schussfaden bei der Bewegung
zwischen Ruhestellung (12a) und Hinreichestellung (12b) und umgekehrt gespannt
gehalten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere,
linear bewegliche Fadenzubringer (12) verwendet werden, wobei sich die
Fadenzubringer in ihrer Hinreicheposition (12b) im wesentlichen an dem selben
Hinreichepunkt (16) befinden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die lineare Bahn der
Fadenzubringer (12) von der Ruhestellung (12a) in die Hinreichestellung (12b) so
gewählt ist, dass der geklemmte Schussfaden zumindest in der Ruhestellung und der
Hinreichestellung gespannt gehalten wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der
Fadenzubringer (12) in seiner Hinreicheposition verbleibt, wenn beim nächsten
Schuss der selbe Schussfaden (7) eingetragen werden soll.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bewegung der Fadenzubringer (12), die Betätigung der Zubringerklemmen (13), die
Bewegung des Schwenkhebels (22), die Betätigung der Halteklemme (18) sowie die
Betätigung der Schneideinrichtung (20) durch eine in Abhängigkeit des
Maschinenwinkels abgestimmte Zwangessteuerung gesteuert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zubringerklemmen (13) und/oder die Halteklemme (18) passiv betätigt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zubringerklemmen (13) und/oder die Halteklemme (18) aktiv betätigt werden.
12. Vorrichtung zum Zubringen eines geklemmten Schussfadens zu einem Bringergreifer
einer Webmaschine, wobei mehrere Schussfäden (7) vorhanden sind und jeder
Schussfaden durch eine ihm zugeordnete, an einem beweglichen Fadenzubringer (12)
angeordneten Zubringerklemme (13) geklemmt wird, wobei die Fadenzubringer (12)
zwischen einer Ruheposition und einer Hinreicheposition beweglich angeordnet sind,
mit einem in das Webfach (6) vorschiebbaren und wieder zurückziehbaren
Bringergreifer, und einer nahe am Hinreichepunkt (16) der Fadenklemme (12)
stationär am Geweberand (17) angeordneten Schneideinrichtung (20) zum Schneiden
eines eingetragenen Schussfadens (7),
dadurch gekennzeichnet,
dass eine am seitlichen Geweberand (17) beweglich angeordnete, der Bewegung des
Webblattes folgende Halteklemme (18) für den Schussfaden (7) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteklemme (18)
an einem um eine Achse (21) beweglich angetriebenen Schwenkhebel (22) angeordnet
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fadenzubringer (12) als um eine Schwenkachse (14) angetriebene bügelartige
Elemente ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fadenzubringer (12) als in linearer Richtung angetriebene Elemente ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass im
seitlichen Bereich des Webblatts (4) ein fest installierter Hinreichehaken (19)
vorgesehen ist.
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