DE10208620C1 - Kopfstütze für Automobilsitze - Google Patents

Abstract

Kopfstütze für Automobilsitze mit einem festen Trägerteil und einem das feste Trägerteil umgebenen festen Polsterteil und zwei mit dem Trägerteil verbundenen Stangen, die in Kopfstützhülsen in der Lehne eines Sitzes aufnehmbar sind. Die Kopfstütze weist die weiteren Merkmale auf: Ein zweites Trägerteil ist um eine untere horizontale Achse schwenkbar am ersten Trägerteil gelagert, eine Feder spannt das zweite Trägerteil vor, eine steuerbare Verriegelungsvorrichtung hält das zweite Trägerteil in der eingefahrenen Position am ersten Trägerteil, ein drittes Trägerteil ist am zweiten Trägerteil zwischen einer unteren und einer oberen Position verschiebbar gelagert, das dritte Trägerteil ist von einer zweiten Feder in die obere Position vorgespannt, eine steuerbare zweite Verriegelungsvorrichtung hält das dritte Trägerteil in der unteren Position, wobei die zweite Verriegelungsvorrichtung entriegelt wird, wenn das zweite Trägerteil einen vorgegebenen Schwenkwinkel erreicht hat und Anschlagmittel zwischen zweitem und/oder drittem Trägerteil und ersten Trägerteil, wenn das zweite und dritte Trägerteil ihre ausgefahrenen Positionen erreicht haben, um ein Zurückschwenken in Richtung erstem Trägerteil zu verhindern.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kopfstütze für Automobilsitze nach dem Patent­ anspruchs 1.

Üblicherweise bestehen Kopfstützen aus einem Polsterteil, das mit Hilfe von zwei Stangen in der Lehne eines Sitzes verschiebbar anbringbar ist, wobei die Stangen in Kopfstützenhülsen der Lehnen eingeführt sind. Das Polsterteil wird von einem Trä­ gerteil gehalten, das mit den Kopfstützenstangen fest verbunden ist.

In aller Regel sind Kopfstützen in einem Fahrzeug falsch oder unzureichend angeord­ net und in einer Position, die dem Fahrer bzw. Beifahrer nicht immer angepaßt ist. Bei einem Unfall durch einen Heckaufprall erzeugt ein großer Abstand zwischen Kopf und Kopfstütze starke Dehnungen im Nackenbereich, wodurch erhebliche Genickverlet­ zungen hervorgerufen werden können. Eine Fehleinstellung ergibt sich insbesondere aus einer zu niedrigen Position der Kopfstütze auf der Sitzlehne.

Aus DE 39 00 495 A1 ist bekannt geworden, ein verlagerbares Polsterelement vorzuse­ hen. Aus DE 199 47 309 A1 bekannt geworden, ein vorderes verschwenkbares Kopf­ stützenteil vorzusehen, das um eine obere horizontale Achse verschwenkbar gelagert ist und z. B. durch einen Airbag betätigt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kopfstütze mit ausfahrbarem Polster­ teil so auszugestalten, daß es im Ansprechfalle eine Position einnimmt, in der ein wirksames Abfangen von am Kopf einer Person angreifenden Kräften gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Bei der erfindungsgemäßen Kopfstütze ist ein zweites Trägerteil um eine untere hori­ zontale Achse schwenkbar am ersten Trägerteil gelagert. Die Betätigungsvorrichtung ist eine Feder, die das zweiter Trägerteil in die ausgeschwenkte Stellung vorspannt. Eine steuerbare Verriegelungsvorrichtung hält das zweite Trägerteil entgegen der Fe­ der in einer eingeschwenkten Position am ersten Trägerteil. Ein drittes Trägerteil ist verschiebbar am zweiten Trägerteil zwischen einer oberen und einer unteren Position gelagert. Das dritte Trägerteil ist von einer zweiten Feder in die obere Position vorge­ spannt. Eine steuerbare zweite Verriegelungsvorrichtung hält das dritte Trägerteil in der unteren Position am zweiten Trägerteil, wobei die zweite Verriegelungsvorrich­ tung entriegelt wird, wenn das zweite Trägerteil einen vorgegebenen Schwenkwinkel erreicht hat. Schließlich sind auch Anschlagmittel vorgesehen, die zwischen zweitem und/oder drittem Trägerteil und erstem Trägerteil wirken, wenn zweites und drittes Trägerteil ihre ausgefahrenen Positionen erreicht haben. Die Anschlagmittel sorgen dafür, daß zweites und drittes Trägerteil in der ausgefahrenen Position bleiben und die Kraft aufnehmen, wenn durch einen Kopf eine entsprechende Kraft in Richtung erstem Trägerteil ausgeübt wird.

Dadurch, daß ein zweites Trägerteil vorgesehen ist, kann dafür gesorgt werden, daß das dritte Trägerteil eine optimale Position relativ nahe am Kopf aufweist, auf der Nacken oder der Hinterkopf einer auf dem Sitz sitzenden Person aufgrund eines Auf­ fahrstoßes nach hinten schnellt. Das zweite Trägerteil wird zwar nach vorn ausge­ schwenkt in Richtung sitzender Person, das dritte Trägerteil wird hingegen direkt oder schräg nach oben geschoben, so daß auf diese Weise ein in Richtung Kopf der sitzen­ den Person wirkender Stoß nicht auftritt. Insgesamt wird mit dem dritten Trägerteil, wenn es entsprechend gelagert ist, eine Position erreicht, in der eine optimale Kraft­ aufnahme ohne Verletzungsgefahr für die sitzende Person erzielt wird.

Das zweite Trägerteil ist in der eingefahrenen Position zu verriegeln. Dies kann mit Hilfe einer am ersten Trägerteil schwenkbar gelagerten Klinke geschehen, die eine Kante oder einen Hinterschnitt am zweiten Trägerteil hintergreift. Die Klinke kann in geeigneter Weise betätigt werden, beispielsweise über einen Bowdenzug, so daß bei einem Auffahrunfall eine sofortige Entriegelung erfolgen kann.

Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die erste Feder von einer Blattfeder oder einer Schenkelfeder gebildet. Die zweite Feder ist vorzugsweise eine sogenannte Roll­ feder, welche in der eingefahrenen, d. h. eingerollten Position eine Vorspannung auf das dritte Trägerteil ausübt.

Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist am ersten Trägerteil mindestens eine Anschlagfläche ausgebildet, die mit einem Ansatz des dritten oder zweiten Trä­ gerteils, der in Richtung des ersten Trägerteils weist, zusammenwirkt. Bei einer Be­ wegung des dritten Trägerteils am zweiten Trägerteil in die ausgeschobene Position kann der Ansatz mit der Anschlagfläche laufend zusammenwirken, so daß in jeder Po­ sition eine Stabilisierung gewährleistet ist. Durch eine weitere Fläche unterhalb der Anschlagfläche kann der Ansatz so mit dieser unteren Fläche zusammenwirken, daß das dritte Trägerteil in der unteren Position verriegelt ist.

Zwischen zweitem und drittem Trägerteil findet eine Führung statt, damit das dritte Trägerteil entlang des zweiten Trägerteils verfahren werden kann. Diese Führung ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung bogenförmig gekrümmt, so daß die oben be­ schriebene Aufwärtsbewegung des dritten Trägerteils zumindest am Ende des Ver­ schiebeweges erreicht wird.

Damit das zweite Trägerteil nur einen vorgegebenen Winkel ausschwenkt, ist das zweite Trägerteil am ersten oberhalb der Schwenkachse angelenkt. Diese Anlenkung kann mit einem Seil erfolgen oder auch durch ein Knickgelenk.

Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt schematisch in Seitenansicht eine Kopfstütze nach der Erfindung.

Fig. 2 zeigt die Kopfstütze nach Fig. 1 in einer ersten Phase einer Verstellbewe­ gung.

Fig. 3 zeigt die Kopfstütze nach Fig. 1 und 2 in der endgültig ausgefahrenen Stel­ lung.

Fig. 4 zeigt perspektivisch ein Teil der Kopfstütze nach Fig. 1.

Fig. 5 zeigt die Draufsicht auf die Kopfstütze nach Fig. 4 im ausgefahrenen Zu­ stand vergleichbar Fig. 3.

Fig. 6 zeigt die Vorderansicht in perspektivischer Darstellung der Kopfstütze nach Fig. 5 in der ausgefahrenen Position.

Fig. 7 zeigt die Kopfstütze nach Fig. 6 in perspektivischer Darstellung von hinten.

In den Fig. 1 bis 3 ist eine Kopfstütze 10 angedeutet, die über nicht gezeigte Kopf­ stützenstangen in der Lehne eines nicht gezeigten Sitzes gehaltert werden kann. Die Kopfstütze weist ein erstes Tragteil 12 auf, das mit den Kopfstützenstangen versehen ist. Das erste Tragteil 12 ist durch eine Polsterung 14 abgedeckt. Ein zweites Tragteil 16 ist an einem Ansatz 18 des ersten Tragteils 12 im unteren Bereich um eine hori­ zontale Achse 20 schwenkbar gelagert. In Fig. 1 ist die im Tragteil 12 aufgenommene Position dargestellt, während in den Fig. 2 und 3 die ausgeschwenkte Position ge­ zeigt ist. Die Begrenzung der Position erfolgt über ein Knickgelenk, auf das weiter unten in Verbindung mit weiteren Figuren eingegangen wird.

Auf einem Zapfen 22 des ersten Tragteils 12 ist mindestens eine Schenkelfeder 24 an­ geordnet. Ein Schenkel 26 wirkt auf das zweite Tragteil 16 und spannt somit das Tragteil 16 in den Fig. 1 bis 3 nach links vor. Der andere Schenkel 27 stützt sich am Tragteil 12 ab.

Ein drittes Tragteil 28 ist mit einer vorderen Polsterung 30 versehen. Das dritte Trag­ teil 28 ist höhenverschiebbar am zweiten Tragteil 16 gelagert, wie sich aus den Fig. 2 und 3 ergibt. Zu diesem Zweck hat das zweite Tragteil eine äußere erste Führungs­ kurve oder -fläche 32 und das dritte Tragteil eine Führungskurve oder -fläche 34, die zusammenwirken. Die Führungskurven 32, 34 sind in der Weise gekrümmt, daß in der am weitesten ausgefahrenen Position des dritten Tragteils 28 zumindest der obere Be­ reich der Polsterung 30 sich mit der Vorderseite annähernd in einer aufrechten Ebene erstreckt.

Das dritte Tragteil 28 weist zwei seitlich beabstandete nach hinten ragende Ansätze auf, von denen einer bei 36 dargestellt ist. Das freie Ende jedes Ansatzes 36 wirkt mit einer Anschlagfläche 38 des ersten Tragteils 12 zusammen, wenn das dritte Tragteil 28 gegenüber dem zweiten Tragteil 16 verschoben wird, wie dies in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist. In jeder der verschiedenen Positionen, insbesondere auch in der völlig ausgefahrenen Position nach Fig. 3 ist daher eine Bewegung des dritten Tragteils 28 in Richtung erstem Tragteil 12 verhindert.

Im Ansatz 36 ist eine Rollfeder 40 angeordnet, die bei 42 am oberen Ende des zweiten Tragteils 16 befestigt ist. In der eingerollten Position hat die Feder eine Vorspannung, die das dritte Tragteil 28 ständig in Richtung oberer Stellung gemäß Fig. 3 vorge­ spannt ist.

Unterhalb der Anschlagfläche 38 ist eine nach hinten geneigte Fläche 44 vorgesehen. Man erkennt aus Fig. 1, daß in der unteren Position des dritten Tragteils 28 der Ansatz 36 an dieser Fläche 44 anliegt, so daß die Rollfeder 40 das dritte Tragteil 28 nicht nach oben verstellen kann.

In der in Fig. 1 dargestellten Position der beschriebenen Teile findet eine Verriegelung des zweiten Tragteils 16 statt, die in den Fig. 1 bis 3 nicht gezeigt ist. Wird diese aufgehoben, verschwenkt zunächst die Schenkelfeder 24 die Einheit aus zweitem und drittem Tragteil 16, 28 nach links, wie in Fig. 2 dargestellt. Bei Erreichen eines be­ stimmten Schwenkwinkels gibt die Fläche 44 den Ansatz 36 frei, und die Rollfeder 40 kann nunmehr das dritte Tragteil 28 nach oben verschieben in die Position nach Fig. 3. Ein nicht gezeigter Anschlag begrenzt die Verschiebung des dritten Tragteils 28 nach oben.

Die Fig. 4 bis 7 zeigen konstruktive Einzelheiten der Kopfstütze nach den Fig. 1 bis 3, wobei jedoch in den Fig. 4 und 5 jeweils nur eine Hälfte von zweitem und drittem Tragteil dargestellt ist. Insbesondere erkennt man in den Fig. 4 bis 7 Kopfstützen­ stangen 46, die mit dem ersten Tragteil 12 fest verbunden sind. Ferner ist insbesondere in Fig. 4 bei 48 eine schwenkbar gelagerte Klinke erkennbar, die hinter einer Kante 50 des zweiten Tragteils 16 rastet, wenn das zweite Tragteil 16 in der eingefahrenen Po­ sition ist, um die gesamte Anordnung in der eingefahrenen Position zu halten. Die Klinke 48 steht über das Tragteil 12 nach hinten über, wie bei 52 dargestellt vor. Ein nicht gezeigter Bowdenzug oder dergleichen kann die Klinke betätigen, um durch Schwenken nach oben die Verriegelung zu lösen und somit die Teile in die z. B. in Fig. 6 dargestellte Position zu bringen.

Aus den Fig. 4 und 5 ist erkennbar, daß zwei Schenkelfedern 24 vorgesehen sind zu beiden Seiten der Rollfeder 40. Aus den Fig. 4 bis 6 geht auch hervor, daß zwei Knickgelenke 56, 58 das erste Tragteil 12 gelenkig mit dem zweiten Tragteil 16 ver­ binden, um die Schwenkbewegung um die untere Achse 20 zu begrenzen.

Claims (8)

1. Kopfstütze für Automobilsitze mit einem festen Trägerteil und einem das feste Trägerteil umgebenen festen Polsterteil und zwei mit dem Trägerteil verbundenen Stangen, die in Kopfstützenhülsen in der Lehne eines Sitzes aufnehmbar sind, ei­ nem zweiten Trägerteil für ein bewegliches Polsterteil, das am ersten Trägerteil beweglich gelagert und mit dem das bewegliche Polsterteil zwischen einer einge­ fahrenen, zumindest teilweise vom festen Polsterteil aufgenommenen Position und einer ausgefahrenen Position und umgekehrt verstellbar ist, in der das bewegliche Polsterteil in eine gegenüber dem festen Polsterteil zum Kopf der sitzenden Person hin vorbewegt ist und einer Betätigungsvorrichtung zur Vestellung des bewegli­ chen Kopfpolsterteils in die ausgefahrene Position gekennzeichnet durch die wei­ teren Merkmale:

• - Das zweite Trägerteil (16) ist um eine untere horizontale Achse (20) schwenk­ bar am ersten Trägerteil (12) gelagert,
• - die Betätigungsvorrichtung ist eine Feder (24), die das zweite Trägerteil (16) vorspannt,
• - eine steuerbare Verriegelungsvorrichtung (48) hält das zweite Trägerteil (16) in der eingefahrenen Position am ersten Trägerteil (12),
• - ein drittes Trägerteil (28) ist am zweiten Trägerteil (16) zwischen einer unteren und einer oberen Position verschiebbar gelagert,
• - das dritte Trägerteil (28) ist von einer zweiten Feder (40) in die obere Position vorgespannt,
• - eine steuerbare zweite Verriegelungsvorrichtung (36, 44) hält das dritte Trä­ gerteil (28) in der unteren Position, wobei die zweite Verriegelungsvorrichtung entriegelt wird, wenn das zweite Trägerteil (16) einen vorgegebenen Schwenkwinkel erreicht hat und
• - Anschlagmitteln (38) zwischen zweitem und/oder drittem Trägerteil (16, 28) und erstem Trägerteil (12), wenn das zweite und dritte Trägerteil (16, 28) ihre ausge­ fahrenen Positionen erreicht haben, um ein Zurückschwenken in Richtung er­ stem Trägerteil (12) zu verhindern.

2. Kopfstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Feder (24) eine Blattfeder oder eine Schenkelfeder ist.

3. Kopfstütze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Feder (40) eine Rollfeder ist.

4. Kopfstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagmittel eine Anschlagfläche (38) am ersten Trägerteil (12) aufweisen, die mit einem in Richtung erstem Trägerteil (12) weisenden Ansatz (36) des dritten Trägerteils (28) zusammenwirkt, der entlang der Anschlagfläche (38) bewegt wird, wenn das dritte Trägerteil (28) in die ausgefahrene Position bewegt wird.

5. Kopfstütze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagfläche (38) mit einem unteren Flächenabschnitt (44) und dem Ansatz (36) die zweite Ver­ riegelungsvorrichtung bildet.

6. Kopfstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Führungsfläche (32) am zweiten Trägerteil (16) für das dritte Trägerteil (28) so gekrümmt ist, daß die Vorderseite des dritten Trägerteils (28) sich weitgehend in einer aufrechten Ebene befindet, wenn das dritte Trägerteil (28) ausgefahren ist.

7. Kopfstütze nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagflä­ che (38) die gleiche Krümmung wie die Führungsfläche (32) aufweist.

8. Kopfstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Trägerteil (16) am ersten Trägerteil (12) oberhalb der Schwenkachse (20) so an­ gelenkt ist, daß der Schwenkwinkel des zweiten Trägerteils (16) begrenzt ist.