-
Erfindung
-
Die Erfindung betrifft einen Transporttisch für Falzprodukte mit einer Vorrichtung zum Abbremsen der Falzprodukte mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
-
Gebiet der Technik
-
Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der grafischen Industrie und dort insbesondere im Bereich des Falzens von Bedruckstoffen bzw. des Herstellens und Bewegens von Falzprodukten, bevorzugt aus Papier.
-
Stand der Technik
-
Im Stand der Technik sind industrielle Falzmaschinen mit Falzaggregaten zum Herstellen von Falzprodukten aus Bedruckstoff, zum Beispiel aus Papier, und mit Förderaggregaten zum Bewegen der Falzprodukte bekannt. Das Bewegen der Falzprodukte kann dabei in einem Strom, insbesondere in einem Schuppenstrom erfolgen. Das Bewegen der Falzprodukte kann dabei auf einem Transporttisch und zum Beispiel mittels Transportrollen erfolgen. Ein solcher Transporttisch kann einen Anschlag umfassen und kann die bewegten Falzprodukte um 90° umlenken.
-
Die
DE4235391A1 offenbart eine Bremsvorrichtung in einem Falzapparat und ein Verfahren zum Betreiben der Bremsvorrichtung. Die Bremsvorrichtung kann zwei Bremsrollen aufweisen. Die Bremsrollen bremsen die Falzexemplare mittels elastisch verformbarer Bremssegmente ab. Die Bremssegmente können dabei als Borsten ausgebildet sein. Die Borsten können entweder in der radialen Richtung oder schräg zu der radialen Richtung der Bremsrolle angeordnet sein, wobei das Dokument unklar lässt, was mit „schräg“ gemeint ist. Anstelle der Borsten können auch andere elastisch verformbare Bremssegmente an den Bremsrollen vorgesehen sein, zum Beispiel Nocken aus zusammendrückbarem Kunststoff. Die Bremsrollen werden synchron zur Bewegung der Falzexemplare so angetrieben, dass ihre Borsten stets gerade über das hintere Ende der Falzexemplare streichen, bevor die Falzexemplare gegen einen Bogenanschlag stoßen.
-
Die
DE102005022240A1 offenbart eine Druckmaschine zum Bearbeiten von Bogen aus Bedruckstoff mit einem Bogenausleger. Der Bogenausleger umfasst einen Kettenförderer mit Greiferbrücken und eine Bogenbremse mit in einer Reihe angeordneten Bremseinheiten. Jede Bremseinheit umfasst ein umlaufendes Bremselement. Zum Antreiben der Bremselemente dient ein Hilfsantrieb. Der Hilfsantrieb ist ein elektrischer Motor, welcher von einer elektronischen Steuerungseinrichtung angesteuert wird. Der Hilfsantrieb wirkt als ein Direktantrieb der Bogenbremse. Die Steuerungseinrichtung kann ein Geschwindigkeitsprofil enthalten, gemäß welchem zu einem Kontakt-Zeitpunkt, zu dem der jeweils abzubremsende Bogen mit der Bogenbremse in Kontakt tritt, die Bogenbremse langsamer als der Bogen läuft.
-
Die
DE10110103A1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Stapeln von Blattgut mit einem Staplerrad, wobei das Blattgut oben in Schlitze zwischen Staplerfingern bzw. Zwischenräume des Staplerrades einläuft, in diesen Zwischenräumen abgebremst, nach unten bewegt und dann unter dem Staplerrad abgelegt wird. Das Staplerrad umfasst elastische Staplerfinger. Die Staplerfinger können spiralförmig ausgebildet sein. Das Staplerrad kann mehrere Scheiben umfassen.
-
Im Stand der Technik kann das Problem auftreten, dass zu bremsende Produkte nicht ausreichend abgebremst werden und zum Beispiel an einem Abschlag abprallen, wobei Störgeräusche erzeugt werden.
-
Technische Aufgabe
-
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik zu schaffen, welche es insbesondere ermöglicht, Falzprodukte einerseits schonend, andererseits aber auch definiert, d. h. ausreichend und ein Abprallen verhindernd, zu bremsen. Auch sollen Störgeräusche vermieden werden.
-
Erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Transporttisch nach Anspruch 1gelöst.
-
Vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung und den Zeichnungen.
-
Ein erfindungsgemäßer Transporttisch für Falzprodukte mit einer Vorrichtung zum Abbremsen der Falzprodukte, wobei die Vorrichtung wenigstens ein Bremsrad mit mehreren Bremssegmenten umfasst und wobei die Bremssegmente in Umfangsrichtung des Bremsrades aufeinander folgend angeordnet, elastisch verformbar und wenigstens abschnittsweise spiralförmig ausgebildet sind, zeichnet sich dadurch aus, dass ein Anschlag für die Falzprodukte vorhanden ist und das Bremsrad derart über dem Transporttisch und vor dem Anschlag angeordnet ist, dass die Falzprodukte unter dem Bremsrad senkrecht zum Anschlag einlaufen, zwischen dem Transporttisch und dem Bremsrad abgebremst werden und parallel zum Anschlag auslaufen.
-
Vorteilhafte Ausbildungen und Wirkungen der Erfindung
-
Die Erfindung ermöglicht es in vorteilhafter Weise, Falzprodukte einerseits schonend, andererseits aber auch definiert zu bremsen.
-
Das Bremsrad des erfindungsgemäße Transporttischs umfasst in Umfangsrichtung des Bremsrades aufeinanderfolgend angeordnete und elastisch verformbare Bremssegmente, welche in vorteilhafter Weise wenigstens abschnittsweise spiralförmig ausgebildet sind. Solcher Art ausgebildete bzw. geformte Bremssegmente erlauben es aufgrund ihrer elastischen Verformbarkeit bzw. Flexibilität, die zu handhabenden Falzprodukte einerseits schonend zu kontaktieren und andererseits definiert zu bewegen und dadurch zu bremsen.
-
Markierungen auf den Falzprodukten können somit in vorteilhafter Weise vermieden werden. Unzureichend abgebremste und daher gegebenenfalls abprallende Falzprodukte können somit ebenfalls in vorteilhafter Weise vermieden werden. Des Weiteren wird durch das Verhindern oder wenigstens Reduzieren des Prellens in vorteilhafter Weise die Lärmentwicklung beim Abbremsen von Falzprodukten reduziert.
-
Der Begriff „spiralförmig“ wird im Rahmen dieser Anmeldung bevorzugt wie folgt verstanden: Die Bremssegmente können (wenigstens abschnittsweise) die Form einer Spirale oder (wenigstens abschnittsweise) die Form eines Bogens, d.h. einer beliebig nach einer Seite in Umfangsrichtung gekrümmten Linie, oder insbesondere (wenigstens abschnittsweise) die Form eines in Umfangsrichtung gekrümmten Kreisbogens aufweisen. Die Bremssegmente können zusätzlich oder alternativ (wenigstens abschnittsweise) die Form eines Geradenstücks aufweisen, welches in einem Winkel zur Zentralen bzw. Radialen des Bremsrades angeordnet ist, wobei der Winkel in Umfangsrichtung gemessenen wird und von Null verschiedenen ist, bevorzugt um mehr als 22,5 Grad oder um mehr als 45 Grad verschiedenen ist.
-
Aufgrund ihrer elastischen Verformbarkeit sind die Bremssegmente des Bremsrades bevorzugt flexibel, biegsam und/oder geringfügig beweglich - bevorzugt in radialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung und bevorzugt auch in axialer Richtung (alle Richtungen beziehen sich auf das Bremsrad bzw. dessen Radius, Umfang und Achse).
-
Aufgrund des Aussehens des Bremsrades kann dieses auch als Fächer-Bremsrad bezeichnet werden.
-
Weiterbildungen der Erfindung
-
Im Folgenden werden bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Bremsrades (kurz: Weiterbildungen) beschrieben.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Bremssegmente einander wenigstens abschnittsweise überdeckend angeordnet sind. Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Bremssegmente einander wenigstens abschnittsweise in Umfangsrichtung überdeckend angeordnet sind. Die Bremssegmente können einander in Umfangsrichtung derart überdecken, dass die jeweiligen Spitzen der Bremssegmente freiliegen und die jeweiligen Basen der Bremssegmente überdeckt sind. Die Spitzen der Bremssegmente können dabei fingerförmig ausgerichtet und/oder ausgebildet sein. Die Spitzen können abgewinkelt sein.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Bremssegmente in radialer Richtung des Bremsrades elastisch verformbar sind und/oder dass die Bremssegmente in Achsrichtung des Bremsrades elastisch verformbar sind. Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Bremssegmente in Umfangsrichtung des Bremsrades elastisch verformbar sind. Die Bremssegmente können dabei in einer, zwei oder drei Richtungen elastisch verformbar sein. Die elastische Verformbarkeit kann dabei durch die Wahl des Materials und/oder die Wahl der Stärke der einzelnen Bremssegmente bestimmt sein.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Bremssegmente als Gummisegmente ausgebildet sind. Die Bremssegmente können vollständig aus Gummi gefertigt sein. Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Bremssegmente als gummiummantelte Federstahlsegmente ausgebildet sind. Der hohe Reibwert des Gummis im Zusammenwirken mit der besonderen Formgebung der Bremssegmente ermöglicht es, das zu bremsende Falzprodukt fast ohne Beeinflussung der darunter liegenden, bereits abgebremsten Falzprodukte zu bremsen und mit einer kleinen Restkraft an einem Anschlag zu halten. Auch der seitliche Abtransport der Bogen in einem auslaufenden Strom wird durch das Fächerbremsrad nicht behindert. Alternativ zu Gummi kann auch Kunststoff verwendet werden.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Bremssegmente einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Bremsrad wenigstens zwei Bremsscheiben umfasst, welche in Achsrichtung des Bremsrades aufeinander folgend angeordnet sind, wobei jede Bremsscheibe mehrere Bremssegmente umfasst. Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Bremsscheiben im Wesentlichen identisch ausgebildet und in Umfangsrichtung des Bremsrades versetzt zueinander angeordnet sind. Der Aufbau eines Bremsrades aus bevorzugt identisch ausgebildeten Bremsscheiben führt in vorteilhafter Weise zu einer Kosteneinsparung sowohl bei der Produktion als auch bei der Wartung des Bremsrades (im Falle eines beschädigten Bremssegmentes reicht es aus, nur eine Bremsscheibe zu ersetzen). Die Bremsscheiben weisen bevorzugt einen geringen Abstand in axialer Richtung derart zueinander auf, dass die elastische Verformbarkeit bzw. die hierdurch gegebene Beweglichkeit der Bremssegmente der einzelnen Bremsscheiben nicht gestört wird.
-
Aufgrund des Aussehens der Bremsscheiben können diese auch als Fächer-Bremsscheiben bezeichnet werden.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass jeweils zwei aufeinander folgende Bremsscheiben in Umfangsrichtung um einen Winkel alpha versetzt zueinander angeordnet sind. Der Winkel alpha kann bevorzugt im Bereich von 1 bis 20 Grad, besonders bevorzugt im Bereich von 1 bis 10 Grad liegen. Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass eine in Achsrichtung erste Bremsscheibe und eine in Achsrichtung letzte Bremsscheibe in Umfangsrichtung des Bremsrades um einen Winkel beta versetzt zueinander angeordnet sind. Der Winkel beta kann bevorzugt im Bereich von 340 bis 359 Grad, besonders bevorzugt im Bereich von 350 bis 359 Grad liegen. Das versetzte Anordnen der Bremsscheiben und damit auch deren jeweiliger Bremssegmente hat den Vorteil, dass das zu bremsende Falzprodukt in jeder Winkelstellung der Bremsscheiben von wenigstens einem Bremssegment bzw. dessen Spitze definiert kontaktiert wird.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass ein Antrieb vorhanden und als ein steuerbarer Antrieb ausgebildet ist, welcher das Bremsrad mit einer veränderlichen Winkelgeschwindigkeit antreibt.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Vorrichtung einen Sensor umfasst, welcher die Anwesenheit oder Ankunft eines Falzproduktes erfasst und ein entsprechendes Signal an eine Steuerung des steuerbaren Antriebs übermittelt.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass sich ein in die Vorrichtung einlaufendes Falzprodukt auf den Anschlag zu bewegt und das Bremsrad das Falzprodukt vor einem Kontakt mit dem Anschlag (definiert bzw. ausreichend) abbremst. Ein Abprallen des Falzproduktes am Anschlag kann somit auf vorteilhafte Weise nahezu vollständig reduziert oder gar verhindert werden. Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Drehachse des Bremsrades im Wesentlichen parallel zur Längsausrichtung des Anschlags ausgerichtet ist. Alternativ ist es möglich, das Bremsrad leicht schräg anzuordnen.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass nur die Spitzen, insbesondere die Außenseiten der Spitzen der Bremssegmente die Falzprodukte kontaktieren. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Falzprodukte nicht in die Zwischenräume zwischen benachbarten Bremssegmenten einlaufen.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Vorrichtung zwei Bremsräder umfasst. Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Vorrichtung eine Bremseinheit mit zwei Bremsrädern umfasst. Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die beiden Bremsräder im Wesentlichen symmetrisch zu einer Mittenlinie von einlaufenden Falzprodukten angeordnet sind. Als Alternative kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung nur ein einzelnes Bremsrad umfasst, welches bevorzugt im Bereich der Mittellinie angeordnet ist.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Vorrichtung einen einlaufenden Strom aus Falzprodukten abbremst. Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass der einlaufende Strom ein Schuppenstrom ist. Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Vorrichtung einen aus der Vorrichtung auslaufenden Strom aus Falzprodukten erzeugt. Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass der auslaufende Strom ein Schuppenstrom ist. Durch die Verarbeitung von Schuppenströmen kann die Produktivität der Vorrichtung in vorteilhafter Weise erhöht werden.
-
Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass der auslaufende Strom im Wesentlichen senkrecht zu dem einlaufenden Strom bewegt wird. Der Strom kann somit in vorteilhafter Weise unter Einwirkung der Vorrichtung um 90° um eine senkrecht stehende Achse gedreht werden. Die Vorrichtung kann auf diese Weise als eine Eckumlenkung wirken.
-
Die in den obigen Abschnitten Technisches Gebiet, Erfindung und Weiterbildungen sowie im folgenden Abschnitt Ausführungsbeispiele offenbarten Merkmale und Merkmalskombinationen stellen - in beliebiger Kombination miteinander - weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar.
-
Figurenliste
-
Die 1 bis 4 zeigen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung und der Weiterbildungen. Einander entsprechende Merkmale sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Sich in den Figuren wiederholende Bezugszeichen wurden der Übersichtlichkeit halber teils weggelassen.
- 1 zeigt in perspektivischer Darstellung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit zwei Bremsrädern.
- 2 zeigt das Ausführungsbeispiel der 1 aus einer anderen Perspektive.
- 3 zeigt das Ausführungsbeispiel der 1 und 2 in der Draufsicht.
- 4 zeigt als Detail ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Bremsscheibe eines erfindungsgemäßen Bremsrades.
-
1 zeigt einen Ausschnitt einer Maschine 1, zum Beispiel einer Falzmaschine, mit einer Vorrichtung 2 zum Abbremsen von Falzprodukten 3 eines einlaufenden Stroms 3a. Die Falzprodukte bewegen sich auf einem Transporttisch 60 im Wesentlichen senkrecht auf einen Anschlag 4 zu, welcher sich in einer Richtung 5 erstreckt. Der Anschlag kann als eine gerade Metallschiene ausgebildet sein.
-
Die Vorrichtung 2 umfasst zwei separate Bremsräder 11, wobei jedes um eine jeweilige Drehachse 11a drehbar gelagert angeordnet ist. Ohne solche Bremsräder würden sich die Falzprodukte 3 ungebremst gegen den Anschlag 4 bewegen und es könnte das Problem auftreten, dass die Falzprodukte vom Anschlag abprallen.
-
Jedes der Bremsräder 11 umfasst eine Anzahl von Bremsscheiben 20. Die Bremsscheiben eines Bremsrades sind auf einer gemeinsamen, motorisch drehbar-antreibbaren Achse angeordnet und drehen sich gemeinsam mit der Achse, d. h. mit deren veränderlicher Winkelgeschwindigkeit. Die Bremsscheiben sind in axialer Richtung 51 nebeneinander angeordnet. Sie können in axialer Richtung einen geringen Abstand zueinander aufweisen. Die einzelnen Bremsscheiben jedes Bremsrades sind bevorzugt gegeneinander fixiert, d. h sie können nur gemeinsam rotiert werden.
-
Die Bremsräder 11 können verschiebbar am Anschlag 4 angeordnet sein. Auf diese Weise ist es möglich, den Abstand der beiden Bremsräder zueinander auf das Format der zufallenden Produkte einzustellen. Das Verschieben kann von Hand oder automatisch in Kenntnis des zu verarbeitenden Formats erfolgen.
-
2 zeigt zwei steuerbare Antriebe 12. Jedem Bremsrad ist nur einer der beiden Antriebe zugeordnet. Der Antrieb kann in einer Halterung für das Bremsrad angeordnet und mit diesem verschiebbar sein. Eine nicht dargestellte Steuerung kann die Antriebe 12 mit einem variablen Geschwindigkeitsprofil beaufschlagen und/oder kann die Antriebe getaktet ansteuern. Das Geschwindigkeitsprofil kann dabei derart gestaltet sein, dass die Winkelgeschwindigkeit des Bremsrades bei Ankunft oder Vorhandensein eines Falzproduktes 3 reduziert wird. Im günstigsten Fall wird dadurch die Geschwindigkeit des Falzproduktes auf den Wert null oder auf einen Wert nahe null reduziert, bevor das Falzprodukt den Anschlag 4 berührt. Danach kann die Winkelgeschwindigkeit des Bremsrades wieder erhöht werden. Im günstigsten Fall rotieren die beiden Bremsräder kurz vor dem Einlaufen eines nächsten Falzproduktes mit einer Winkelgeschwindigkeit, welche der Geschwindigkeit der einlaufenden Falzprodukte entspricht. Auf diese Weise können die einlaufenden Falzprodukte ohne Schlupf übernommen werden. Das Geschwindigkeitsprofil oder die Taktung für den Antrieb ermöglichen es, die Relativbewegung zwischen dem Bremsrad und dem Falzprodukt so gering wie möglich zu halten.
-
Ein Sensor 6 detektiert die Ankunft und/oder das Vorhandensein eines Falzproduktes 3 im einlaufenden Strom 3a, bevorzugt ein Schuppenstrom, auf einem Transporttisch 60. Über das Signal dieses Sensors kann die Steuerung der Antriebe 12 bzw. das Geschwindigkeitsprofil mit dem Einlaufen von Falzprodukten synchronisiert werden. Es kann vorgesehen sein, dass der Sensor 6 zusammen mit einer Bremseinheit 10 (formatabhängig) verschiebbar angeordnet ist.
-
Abgebremste Falzprodukte 3 bilden einen auslaufenden Strom 3b, wobei der auslaufende Strom bevorzugt ein Schuppenstrom ist. Der auslaufende Strom wird auf dem Transporttisch 60 bzw. von dessen bevorzugt schräg angeordneten Transportrollen 61 bewegt. Die Bewegung erfolgt bevorzugt senkrecht zur Bewegung des einlaufenden Stroms 3a und bevorzugt parallel zum Anschlag 4.
-
In 3 sind weitere Details der Erfindung erkennbar. Die Vorrichtung umfasst zwei Bremseinheiten 10. Jede Bremseinheit umfasst ein Bremsrad 11. Die Bremsräder sind um Achsen drehbar, welche sich in der axialen Richtung 51 erstrecken. Eine der beiden Bremseinheiten umfasst den Sensor 6. Die andere der beiden Bremseinheiten umfasst keinen Sensor. Bevorzugt wird, wie hier dargestellt, nur ein Sensor verwendet. Alternativ kann jede der beiden Bremseinheiten mit einem eigenen Sensor ausgerüstet sein.
-
Ein Bremsrad 11 weist im gezeigten Beispiel exemplarisch fünf Bremsscheiben 20 auf. Diese umfassen eine erste Bremsscheibe 20a, wenigstens eine weitere Bremsscheibe 20b und eine letzte Bremsscheibe 20c. Es ist erkennbar, dass die Bremsscheiben 20 des Bremsrades 11 in Umfangsrichtung 50 zueinander versetzt angeordnet sind (vergleiche die Anordnung 40, den Winkel alpha 41 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bremsscheiben des Bremsrades und den Winkel beta 42 zwischen der ersten und der letzten Bremsscheibe des Bremsrades). Die Spitzen der Bremssegmente 30 benachbarter Bremsscheiben 20 sind daher ebenfalls in Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet.
-
Die beiden Bremseinheiten 10 sind bevorzugt symmetrisch zu einer Mittellinie 7 der Falzprodukte 3 des einlaufenden Stroms 3a angeordnet.
-
In 4 ist eine Bremsscheibe 20 im Detail und in der Draufsicht gezeigt. Die Bremsscheibe umfasst in Umfangsrichtung eine Vielzahl von wenigstens abschnittsweise spiralförmig gekrümmten Bremssegmenten 30. Bevorzugt ist der gesamte Umfang der Bremsscheibe mit solchen Bremssegmenten besetzt. Jedes dieser Bremssegmente kann einen rechteckigen Querschnitt 30a aufweisen. Die Bremssegmente können als vorzugsweise biegsame Gummisegmente 31 ausgebildet sein. Die Bremssegmente können alternativ als Gummi-ummantelte und ebenfalls vorzugsweise biegsame Federstahlsegmente 32 ausgebildet sein. Bevorzugt sind alle Bremssegmente der Bremsscheibe gleichartig ausgebildet. Die Spitzen der Bremssegmente sind bevorzugt derart beschaffen, dass die zu bremsenden Falzprodukte in deren Vorwärtsbewegung keinen oder nur einen geringfügigen Schlupf zu diesen Spitzen aufweisen. Hierzu können die Bremssegmente oder wenigstens deren Spitzen einen hohen Reibkoeffizienten aufweisen, wie er beispielsweise bei der Verwendung des Materials Gummi gegeben ist.
-
Die Bremsscheibe 20 weist eine radiale Richtung 52 auf. Die Bremssegmente 30 der Bremsscheibe weisen jeweils zumindest abschnittsweise einen spiralförmigen Abschnitt 33 auf. Die Bremssegmente können entlang ihrer gesamten Länge (von innen nach außen) spiralförmig ausgebildet und/oder angeordnet sein. Die Bremssegmente können zum Beispiel gebogen oder insbesondere kreisabschnittsförmig sein.
-
Die Formgebung der einzelnen Bremssegmente 30 ist dahingehend optimiert, dass das Bremsrad hohe Bremskräfte auf das Falzprodukt erzeugen kann. Die Bremskräfte in Seitenrichtung, d. h. in axialer Richtung, sind dabei sehr gering, sodass die Falzprodukte seitlich unter dem Bremsrad im auslaufenden Strom wegbewegt werden können.
-
Die Bremssegmente 30 der Bremsscheibe weisen zudem jeweils zumindest abschnittsweise einen überdeckten Abschnitt 34 auf: Es ist erkennbar, dass ein innenliegender Abschnitt eines Bremssegmentes 30 von einem außenliegenden Abschnitt eines in Umfangsrichtung benachbarten Bremssegmentes überdeckt wird. Die Bremssegmente liegen daher in Umfangsrichtung fächerförmig oder gestaffelt nebeneinander. Der überdeckte Abschnitt 34 kann bevorzugt länger als ein Viertel der Länge eines Bremssegmentes sein. Der überdeckte Abschnitt 34 kann bevorzugt länger als die Hälfte der Länge eines Bremssegmentes sein. Dabei wird die Länge eines Bremssegmentes von innen (nahe beim Zentrum der Bremsscheibe) nach außen (entfernt vom Zentrum der Bremsscheibe) gemessen.
-
Die zu bremsenden Falzprodukte 3 werden bevorzugt nur von den Spitzen der Bremssegmente 30, insbesondere von den Außenseiten der Spitzen 35, kontaktiert. Die nach außen ragenden Spitzen der Bremssegmente können bevorzugt abgewinkelt ausgebildet sein. Die Spitzen der Bremssegmente können aufgrund der elastischen Verformbarkeit des verwendeten Materials federnd ausgeführt sein.
-
Das Abbremsen der Falzprodukte 3 erfolgt zwischen dem Bremsrad 11, bevorzugt den Bremssegmenten 30, insbesondere deren Spitzen 35, und dem Transporttisch 4, insbesondere dessen Oberseite. Hierzu ist das Bremsrad 11 derart über dem Transporttisch 60 und vor dem Anschlag 4 angeordnet, dass die Falzprodukte 3 unter dem Bremsrad 11 senkrecht zum Anschlag 4 einlaufen, zwischen dem Transporttisch 60 und dem Bremsrad abgebremst werden und parallel zum Anschlag 4 auslaufen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Maschine
- 2
- Vorrichtung zum Abbremsen
- 3
- Falzprodukt
- 3a
- einlaufender Strom
- 3b
- auslaufender Strom
- 4
- Anschlag
- 5
- Längsausrichtung
- 6
- Sensor
- 7
- Mittellinie
- 10
- Bremseinheit
- 11
- Bremsrad/Bremsräder
- 11 a
- Drehachse
- 12
- (steuerbarer) Antrieb/-e
- 20
- Bremsscheibe/-n
- 20a
- erste Bremsscheibe
- 20b
- weitere Bremsscheiben
- 20c
- letzte Bremsscheibe
- 30
- Bremssegment/-e
- 30a
- rechteckiger Querschnitt
- 31
- Gummisegmente
- 32
- gummiummantelte Federstahlsegmente
- 33
- spiralförmiger Abschnitt
- 34
- überdeckter Abschnitt
- 35
- Spitze/-n
- 40
- Anordnung
- 41
- Winkel alpha
- 42
- Winkel beta
- 50
- Umfangsrichtung
- 51
- axiale Richtung
- 52
- radiale Richtung
- 60
- Transporttisch
- 61
- Transportrolle/-n
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4235391 A1 [0004]
- DE 102005022240 A1 [0005]
- DE 10110103 A1 [0006]