DE102022117814A1

DE102022117814A1 - Fernzugriff auf eine Standklimatisierung eines BEV

Info

Publication number: DE102022117814A1
Application number: DE102022117814.5A
Authority: DE
Inventors: Jama Askaryar
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2022-07-15
Filing date: 2022-07-15
Publication date: 2024-01-18

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Fernzugriff auf eine Standklimatisierung eines batterieelektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugs (BEV).

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Fernzugriff auf eine Standklimatisierung eines batterieelektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugs (BEV).
Es ist bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bereits bekannt, per Fernzugriff eine Standheizung oder eine Klimatisierung im Fahrzeug zu aktivieren und einzustellen oder eine Zeitschaltuhr (Timer) einzustellen.
So betrifft die CA 2 845 960 C ein Fernstart-Steuersystem für ein Fahrzeug. Das System umfasst einen Datenkommunikationsbus, der sich durch das Fahrzeug erstreckt, einen Fahrzeugantriebsmotor, einen Fensterheber-Motor, der einem Fenster zugeordnet ist und das Fenster basierend auf einem Fensterbewegungsbefehl auf dem Datenkommunikationsbus betätigt, und eine Fahrzeugklimatisierung, die basierend auf einem Klimasteuerungsbefehl auf dem Datenkommunikationsbus betreibbar ist. Als Reaktion auf ein Fernstartsignal wird der Fensterbewegungsbefehl auf dem Datenkommunikationsbus erzeugt, der Fahrzeugantriebsmotor wird gestartet, und dann wird der Klimaregelungsbefehl auf dem Datenkommunikationsbus erzeugt.
Aus der US 6 885 285 B2 ist eine Klimaanlagenfernsteuerung mit bidirektionalem Informationsfluss bekannt. Eine Steuereinheit in Kommunikation mit einem Klimaanlagen-Teilsystem eines Fahrzeugs sendet Rückkopplungssignale an einen tragbaren Empfänger, der von der Bedienungsperson getragen wird. Eine Kommunikationseinheit kommuniziert mit dem Klimaanlagen-Teilsystem und sendet ein Rückkopplungssignal, wenn das Teilsystem eine vorbestimmte Bedingung erfüllt.
Die DE 10 2016 115 882 A1 offenbart ein Verfahren zum Steuern einer Fahrgastzellentemperatur eines Hybridfahrzeugs oder eines mit Start-Stopp ausgestatteten Fahrzeugs, wenn es sich im Leerlauf befindet. Das Verfahren enthält die folgenden Schritte: (a) Überwachen eines Zustands des Fahrzeuggetriebes; (b) Abtasten einer Temperatur innerhalb der Fahrgastzelle des Fahrzeugs; und (c) Außerkraftsetzen einer Anfangseinstellung eines Klimasteuersystems des Fahrzeugs, nachdem sich der Zustand des Fahrzeuggetriebes während eines vorgegebenen Zeitraums in der Parkstellung befunden hat und sich die abgetastete Fahrgastzellentemperatur innerhalb eines vorgegebenen Temperaturbereichs befindet. Die Anfangseinstellung des Klimasteuersystems kann eingestellt werden, um die Fahrgastzellentemperatur innerhalb des vorgegebenen Temperaturbereichs aufrechtzuerhalten. Eine Bedienungsperson des Fahrzeugs kann über eine drahtlose Kommunikation oder eine visuelle Angabe von dem Außerkraftsetzen informiert werden.
Bei batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) ist die Klimatisierung eine Einrichtung, die sehr viel Energie verbraucht und damit die Reichweite des Fahrzeugs signifikant beeinflusst. Insbesondere wenn man bei hohen Au-ßentemperaturen kühlt oder bei sehr niedrigen Außentemperaturen heizt, hat es einen merklichen Einfluss, wenn ein oder mehrere Fenster oder ein Schiebedach oder Schiebe-Hebedach des Fahrzeugs offen sind.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit denen sich die Effizienz einer Standklimatisierung eines BEV verbessern lässt, wenn ein Nutzer des BEV sich bewusst dafür entscheidet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung.
Gegenstand der Erfindung ist ein batterieelektrisches Kraftfahrzeug (BEV), welches eine Klimaanlage, elektrisch betriebene Fensterheber, gegebenenfalls ein elektrisch betriebenes Schiebedach oder Schiebe-Hebedach, sowie ein Steuergerät umfasst, das dafür eingerichtet ist, einen Öffnungsstatus der Fahrzeugfenster und gegebenenfalls des elektrisch betriebenen Schiebedachs oder Schiebe-Hebedachs zu erfassen und die elektrisch betriebenen Fensterheber und gegebenenfalls das elektrisch betriebene Schiebedach oder Schiebe-Hebedach zu steuern, eine Innentemperatur des BEV und einen Status der Klimaanlage zu erfassen und die Klimaanlage zu steuern, wobei das Steuergerät zur bidirektionalen Kommunikation mit einem Endgerät eines außerhalb des BEV befindlichen Nutzers des BEV eingerichtet ist.
Das Steuergerät des BEV ist dafür eingerichtet, einen Öffnungsstatus der Fahrzeugfenster und gegebenenfalls des Schiebedachs oder Schiebe-Hebedachs zu erfassen, also, ob jedes einzelne Fenster und gegebenenfalls das Schiebedach oder Schiebe-Hebedach aktuell geöffnet oder geschlossen sind. Das Steuergerät des BEV ist auch dafür eingerichtet, die elektrisch betriebenen Fensterheber und gegebenenfalls das elektrisch betriebene Schiebedach oder Schiebe-Hebedach zu steuern, d. h., zu öffnen oder zu schließen.
Das Steuergerät des BEV ist außerdem dafür eingerichtet, eine Innentemperatur des BEV und einen Status der Klimaanlage zu erfassen und die Klimaanlage zu steuern. Ein Status der Klimaanalage umfasst mindestens eine Information darüber, ob die Klimaanlage angeschaltet oder ausgeschaltet ist. Weiterhin kann ein Status der Klimaanlage beispielsweise Informationen über eine Zieltemperatur für den Fahrzeuginnenraum, eine aktuelle Leistung und/oder einen aktuellen Luftmengenstrom der Klimaanlage, eine Luftmengenverteilung innerhalb des Fahrzeugs etc. umfassen.
Das Steuergerät des BEV ist zur bidirektionalen Kommunikation mit einem Endgerät eines außerhalb des BEV befindlichen Nutzers des BEV eingerichtet. Dadurch kann das Steuergerät Informationen an das Endgerät des außerhalb des BEV befindlichen Nutzers des BEV übermitteln und von diesem Anweisungen zur Steuerung der Klimaanlage und der Fensterheber und gegebenenfalls des Schiebedachs oder Schiebe-Hebedachs empfangen. Dies ermöglicht einen Fernzugriff des Nutzers auf die Fahrzeugklimatisierung.
In einer Ausführungsform des BEV ist das Steuergerät auch dafür eingerichtet, einen Ladezustand (SoC) einer Traktionsbatterie des BEV zu erfassen und eine Reichweite des BEV zu ermitteln.
In einer Ausführungsform des BEV ist das Steuergerät dafür eingerichtet, über Mobilfunk mit dem Endgerät des außerhalb des BEV befindlichen Nutzers des BEV zu kommunizieren. In einer anderen Ausführungsform des BEV ist das Steuergerät dafür eingerichtet ist, über WLAN mit dem Endgerät des außerhalb des BEV befindlichen Nutzers des BEV zu kommunizieren.
Endgerät des außerhalb des BEV befindlichen Nutzers des BEV kann ein Mobiltelefon, ein Smartphone, eine Smartwatch, oder auch ein Tablet-Computer oder Laptop sein.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Fernsteuerung der Klimatisierung eines BEV, bei dem einem außerhalb des BEV befindlichen Endgerät eines Nutzers des BEV vor einer Aktivierung einer Klimaanlage des BEV Informationen über den Öffnungsstatus der Fahrzeugfenster und gegebenenfalls eines Schiebedachs oder Schiebe-Hebedachs des BEV übermittelt werden.
Die Fernsteuerung der Klimatisierung eines BEV erfolgt über ein mobiles Endgerät eines Nutzers bzw. Fahrers des BEV. Per Fernsteuerung kann der Nutzer zumindest die Klimaanlage einschalten oder ausschalten. In weiteren Ausführungsformen kann der Nutzer auch die Zieltemperatur oder die Leistung der Klimaanlage per Fernsteuerung regeln.
In einer Ausführungsform des Verfahrens wird, falls mindestens ein Fahrzeugfenster und/oder das Schiebedach oder Schiebe-Hebedach des BEV geöffnet sind, dem Nutzer ein entsprechender Hinweis übermittelt. Das System weist also einen Nutzer / Fahrer beim Aktivieren der Klimatisierung per Fernzugriff darauf hin, dass Fenster und / oder das Dach geöffnet sind.
In einer Ausführungsform des Verfahrens wird bei dem Nutzer abgefragt, ob vor der Aktivierung der Klimaanlage zunächst das oder die Fenster oder das Schiebedach oder Schiebe-Hebedach geschlossen werden soll. Bei Bestätigung des Nutzers wird das entsprechende Fenster und/oder das Schiebedach oder Schiebe-Hebedach geschlossen und erst anschließend wird die Klimaanlage aktiviert.
In einer Ausführungsform des Verfahrens wird ein Hinweis an den Nutzer übermittelt, dass eine Klimatisierung bei geöffnetem Fenster und/oder Schiebedach oder Schiebe-Hebedach energetisch ungünstig ist und die Reichweite unnötiger Weise verschlechtert. Der Nutzer kann dann entscheiden, ob er vor Aktivierung der Klimaanlage die Fenster bzw. das Dach schließen will oder nicht.
In einer Ausführungsform des Verfahrens wird eine Information über eine mögliche Restreichweite des BEV an den Nutzer übermittelt. In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird anhand eines Ladezustands (SoC) einer Traktionsbatterie des BEV ermittelt, welche Strecke das BEV mit der aktuellen Batterieladung zurücklegen könnte, welche mögliche Reichweite also verfügbar wäre. In einer Weiterbildung des Verfahrens wird berechnet, welche Auswirkung der Energieverbrauch der Klimatisierung auf die Reichweite des BEV hat. Dabei wird in einer weiteren Ausführungsform berücksichtigt, ob alle Fenster und gegebenenfalls ein Schiebedach oder Schiebe-Hebedach des BEV geschlossen sind oder nicht. Dem Nutzer kann also quantitativ angezeigt werden, wie sich durch die Aktivierung der Standklimatisierung die Restreichweite seines Fahrzeugs verändert und welche Auswirkungen ein geöffnetes Fenster oder Dach auf die Restreichweite hat.
Damit kann der Nutzer frei entscheiden, ob er die Klimaanlage aktivieren will oder sich eventuell mit einer Belüftung des BEV über geöffnete Fenster und/oder ein geöffnetes Dach zufrieden geben will, um die Reichweite des Fahrzeugs nicht zu verringern. Entscheidet der Nutzer sich für eine Aktivierung der Klimaanlage, kann er wählen, ob alle Fenster und gegebenenfalls das Dach vorher geschlossen werden sollen oder nicht, beispielsweise um den Kamineffekt eines geöffneten Schiebe-Hebedachs zu nutzen. Die erfindungsgemäße Lösung lässt dem Nutzer also die volle Entscheidungsfreiheit. Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung.
Es versteht sich, dass die voranstehend genannten Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

CA 2845960 C [0003]
US 6885285 B2 [0004]
DE 102016115882 A1 [0005]

Claims

Batterieelektrisches Kraftfahrzeug (BEV), welches eine Klimaanlage, elektrisch betriebene Fensterheber, sowie ein Steuergerät umfasst, das dafür eingerichtet ist, einen Öffnungsstatus der Fahrzeugfenster zu erfassen und die elektrisch betriebenen Fensterheber zu steuern, eine Innentemperatur des BEV und einen Status der Klimaanlage zu erfassen und die Klimaanlage zu steuern, wobei das Steuergerät zur bidirektionalen drahtlosen Kommunikation mit einem Endgerät eines außerhalb des BEV befindlichen Nutzers des BEV eingerichtet ist.
Batterieelektrisches Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, welches zusätzlich ein elektrisch betriebenes Schiebedach oder Schiebe-Hebedach umfasst, und worin das Steuergerät auch dafür eingerichtet ist, einen Öffnungsstatus des Schiebedachs oder Schiebe-Hebedachs zu erfassen und das elektrisch betriebene Schiebedach oder Schiebe-Hebedach zu steuern.
Batterieelektrisches Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, worin das Steuergerät auch dafür eingerichtet ist, einen Ladezustand (SoC) einer Traktionsbatterie des BEV zu erfassen und eine Reichweite des BEV zu ermitteln.
Batterieelektrisches Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin das Steuergerät dafür eingerichtet ist, über Mobilfunk mit dem Endgerät des außerhalb des BEV befindlichen Nutzers des BEV zu kommunizieren.
Batterieelektrisches Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin das Steuergerät dafür eingerichtet ist, über WLAN mit dem Endgerät des außerhalb des BEV befindlichen Nutzers des BEV zu kommunizieren.
Verfahren zur Fernsteuerung der Klimatisierung eines BEV, bei dem einem außerhalb des BEV befindlichen Nutzer des BEV vor einer Aktivierung einer Klimaanlage des BEV Informationen über den Öffnungsstatus der Fahrzeugfenster und gegebenenfalls eines Schiebedachs oder Schiebe-Hebedachs des BEV übermittelt werden.
Verfahren nach Anspruch 6, bei dem, falls mindestens ein Fahrzeugfenster und/oder das Schiebedach oder Schiebe-Hebedach des BEV geöffnet sind, dem Nutzer ein entsprechender Hinweis übermittelt wird.
Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, bei dem bei dem Nutzer abgefragt wird, ob vor der Aktivierung der Klimaanlage zunächst das oder die Fenster oder das Schiebedach oder Schiebe-Hebedach geschlossen werden soll, und bei Bestätigung des Nutzers das entsprechende Fenster und/oder das Schiebedach oder Schiebe-Hebedach geschlossen und anschließend die Klimaanlage aktiviert wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem ein Hinweis an den Nutzer übermittelt wird, dass eine Klimatisierung bei geöffnetem Fenster und/oder Schiebedach oder Schiebe-Hebedach energetisch ungünstig ist und die Reichweite unnötiger Weise verschlechtert.
Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, bei dem eine Information über eine mögliche Restreichweite des BEV an den Nutzer übermittelt wird.