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Die vorliegende Erfindung geht von einer Verrastungsstruktur für die Gebäudeinstallationstechnik zur Verrastung einer Funktionsabdeckung mit einem Träger aus, wobei die Verrastungsstruktur mindestens zwei Federelemente umfasst, welche Federelemente jeweils zwei an die Funktionsabdeckung angeschlossene Haltefüße aufweisen, welche Haltefüße einen W-förmigen Bereich mit zwei Maxima und einem Minimum ausbilden und mit der Funktionsabdeckung zur reversiblen Verrastung in Wirkverbindung stehen. Ferner betrifft die Erfindung ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät mit einer solchen Verrastungsstruktur.
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Aus
DE 10 2017 109 909 B3 ist ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät zur bedarfsgerechten Beeinflussung einer Vielzahl von in Gebäuden installierten Aktoren (Jalousieantriebe, Beleuchtungseinrichtungen, Türöffner, Fühler, Wächter und so weiter) bekannt. Derartige elektrische Installationsgeräte sind in der Regel dafür vorgesehen, eine Vielzahl von in Gebäuden installierten Aktoren (Jalousieantriebe, Beleuchtungseinrichtungen, Türöffner, Fühler, Wächter und so weiter) bedarfsgerecht zu beeinflussen. Zur ordnungsgemäßen Installation an beziehungsweise in einer Wandung weisen solche elektrischen Installationsgeräte einen oftmals rahmenartig oder plattenförmig ausgeführten Träger auf. Somit ist eine einfache Befestigung solcher elektrischen Installationsgeräte in beziehungsweise an einer Installationsdose möglich. Das aus
DE 10 2017 109 909 B3 bekannte elektrische/elektronische Installationsgerät weist einen Träger auf, welcher mit einer Funktionsabdeckung reversibel über eine Verrastungsstruktur, hier: Rastarme, verbindbar ist. Dabei ist mit dieser Verrastungsstruktur ein Höhenausgleich beziehungsweise „Putz-/Tapetenausgleich“ bei komfortabler und sicherer Festlegung möglich.
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Ferner ist aus
DE 20 2014 100 679 U1 ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät bekannt geworden, bei dem die Verrastungsstruktur zwei Federelemente aufweist. Dabei weisen die Federelemente jeweils zwei an die Funktionsabdeckung angeschlossene Haltefüße auf. Hierzu bilden die Haltefüße einen W-förmigen Bereich mit zwei Maxima und einem Minimum aus, wobei die Haltefüße mit dem Träger beziehungsweise der Funktionsabdeckung zur reversiblen Verrastung in Wirkverbindung stehen.
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Zudem sind aus
DE 10 2016 119 608 A1 und
DE 1 775 074 C Verrastungsstrukturen für Elemente der Gebäudeinstallationstechnik bekannt geworden, welche ebenfalls eine W-förmige Struktur aufweisen, die an eine Funktionsabdeckung beziehungsweise einen Träger angeschlossen sind.
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Problematisch bei derartigen, regelmäßig aus Kunststoff hergestellten Verrastungsstrukturen für die Gebäudeinstallationstechnik ist, dass diese bei der Montage beziehungsweise Demontage erheblichen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, um die Verrastung zu erreichen. Daher ist es nicht unüblich, dass die Verrastungsstrukturen bei der Montage beziehungsweise Demontage zerstört werden.
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Darüber hinaus besteht gleichzeitig die Anforderung, eine ausreichend hohe Abzugskraft bereitzustellen. Die Abzugskraft ist die Kraft, die überwunden werden muss, um die Funktionsabdeckung, die über die Verrastungsstrukturen an den Träger angeschlossen ist, vom Träger zu entfernen. Eine zu geringe Abzugskraft führt dazu, dass die Funktionsabdeckung unerwünschter Weise unbeabsichtigt vom Träger abfällt beziehungsweise entfernt wird.
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Ausgehend von derart ausgebildeten Verrastungsstrukturen für die Gebäudeinstallationstechnik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine stabile und kunststoffgerechte Verrastungsstruktur zu schaffen, bei der die Haltbarkeit deutlich verbessert ist, ohne den Montageprozess zu verkomplizieren und gleichzeitig ein hohes Maß an Abzugskraft bereitzustellen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Verrastungsstruktur, wobei die Haltefüße im Bereich ihres Anschlusses an die Funktionsabdeckung jeweils als Mehrfachfüße, insbesondere Doppelfüße, ausgebildet sind.
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Die erfindungsgemäße Verrastungsstruktur für die Gebäudesystemtechnik dient der Verrastung einer Funktionsabdeckung mit einem Träger. Funktionsabdeckungen im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Betätigungsplatten wie Taster, Blindplatten oder Zentralplatten. Zur ordnungsgemäßen Installation einer solchen Funktionsabdeckung ist diese mit einem oftmals rahmenartig oder plattenförmig ausgeführten Träger reversibel zu verrasten. Hierzu weist die Verrastungsstruktur mindestens zwei Federelemente auf, welche Federelemente jeweils zwei an die Funktionsabdeckung angeschlossene Haltefüße aufweisen. Dabei bilden die Haltefüße einen W-förmigen Bereich mit zwei Maxima und einem Minimum aus, wobei die Haltefüße mit der Funktionsabdeckung zur reversiblen Verrastung in Wirkverbindung stehen. Das Besondere der Erfindung besteht darin, dass die Haltefüße im Bereich ihres Anschlusses an die Funktionsabdeckung jeweils als Mehrfachfüße, ausgebildet sind. Hierdurch wird auf vorteilhafte Art und Weise erreicht, dass die Kupplungselemente des Trägers, regelmäßig als Abkantung ausgeführt, mit der Verrastungsstruktur derart wechselwirken, dass ein Hohes Maß an Abzugskraft erzeugt wird. Mehrfachfüße im Sinne der Erfindung sind mindestens Doppelfüße, wobei jeder Fuß bezüglich des benachbarten Fußes durch eine Materialschwächung abgegrenzt ist. Durch eine solche Materialschwächung zwischen den Füßen - es kann auch eine vollständige Ausnehmung zwischen den Füßen sein - werden die oben beschriebenen Eigenschaften erzeugt.
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Zur Verbesserung der Lebensdauer ist in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass zwischen den Mehrfachfüßen eine Verstärkungswand angeordnet ist, die sich zwischen den Mehrfachfüßen erstreckt, wobei die Wandstärke der Verstärkungswand geringer ist als die der Mehrfachfüße ist. Durch die Verstärkungswand wird darüber hinaus auch die Kontaktkraft (zwischen Füßen und Träger) und somit die Abzugskraft erhöht.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der vorbeschriebenen Weiterbildung der Erfindung weist die die Verstärkungswand eine Wandstärke von 15% bis 50% der Wandstärke der Mehrfachfüße auf. Dieses Maß an Wandstärke dient zur Minimierung der Einfallstellen und des Verzuges der Designoberfläche.
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Besonders vorteilhaft bei einer Weiterbildung dieser erfindungsgemäßen Verrastungsstruktur ist, dass zur Verbesserung der Flexibilität der Federelemente die Materialstärke der Federelemente zwischen den beiden Maxima geringer als außerhalb dieses Bereiches ausgebildet ist. Durch eine solche Materialschwächung wird die Flexibilität der Haltefüße auf besonders intelligente Art und Weise erhöht, so dass sich die Haltefüße deutlich besser an den Träger anschmiegen; mithin mechanische Spannungsspitzen wirksam vermieden werden.
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In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verrastungsstruktur ist der W-förmige Bereich der Haltefüße als gerundete W-förmige Struktur ausgeprägt. Die gerundete W-förmige Struktur ist dazu ausgebildet, mit mindestens zwei Kupplungselementen des Trägers eine die reversible Verrastung sicherstellende Überdeckung auszubilden. Hierdurch wird vorteilhafterweise ein festes Anliegen der Funktionsabdeckung an dem Träger sichergestellt, indem ein ausreichendes Maß an Andruckkraft Richtung Träger erzeugt wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verrastungsstruktur sind die Kupplungselemente als Abkantung ausgeführt, wobei die Abkantung federnd mit der Außenkontur der Haltefüße zusammenwirkt. Hierdurch wird ein nochmals gesteigerter, festerer Sitz der Funktionsabdeckung an dem Träger sichergestellt, welcher optimiert werden kann, indem die Abkantungen im Wesentlichen parallel zur Außenkontur der Haltefüße verlaufen.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verrastungsstruktur ist zur Vermeidung von Spannungsspitzen im Anschlussbereich vorgesehen, dass der Anschluss der Haltefüße an die Funktionsabdeckung mit variierenden Radien, beispielsweise nach Art eines Baumstammes, ausgeführt ist.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät, beispielsweise ein Taster oder ein Dimmer, umfassend einen Träger, einen Designrahmen und eine Funktionsabdeckung, wobei die Funktionsabdeckung beziehungsweise der Träger über eine erfindungsgemäße Verrastungsstruktur an die Funktionsabdeckung des elektrischen/elektronischen Installationsgerätes reversibel angeschlossen ist.
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Anhand mehrerer Ausführungsbeispiele sei die Erfindung im Prinzip näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1: prinziphaft eine Darstellung einer erfindungsgemäßen an eine Funktionsabdeckung angeschlossene Verrastungsstruktur, einen Designrahmen und einen zur Wirkverbindung mit der Verrastungsstruktur geeigneten Träger,
- 2: prinziphaft die Darstellung gemäß 1 in einer perspektivischen Seitenansicht, wobei eine Verstärkungswand zwischen den Mehrfachfüßen angeordnet ist,
- 3: prinziphaft die Darstellung gemäß 2., wobei keine Verstärkungswand zwischen den Mehrfachfüßen angeordnet ist,
- 4: die Darstellung gemäß 1 und 2 in einer Draufsicht mit eingezeichneter Linie A-A und
- 5: die Querschnittsdarstellung entlang der in 4 eingezeichneten Linie A-A.
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In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt beziehungsweise erwähnt.
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Die in den 1 und 2 gezeigte erfindungsgemäße Verrastungsstruktur 1 ist an eine Funktionsabdeckung 2 angeschlossen, welche von einem Designrahmen 3 umgeben ist. Zur Verrastung der Funktionsabdeckung 2 mit einem Träger 4, umfasst die Verrastungsstruktur 1 mindestens zwei Federelemente 5, welche Federelemente 5 jeweils zwei an die Funktionsabdeckung 2 angeschlossene Haltefüße 6 aufweist. Die Form der Verrastungsstruktur 1 ist W-förmig; weist einen Bereich mit zwei Maxima 8 und einem Minimum 7 auf. Dieser Bereich steht mit dem Träger 4 zur reversiblen Verrastung in Wirkverbindung. Insbesondere ist der W-förmige Bereich der Haltefüße 6 als gerundete W-förmige Struktur ausgeprägt, wobei die gerundete W-förmige Struktur dazu ausgebildet ist, mit den mindestens zwei Kupplungselementen 9 des Trägers 4 eine die reversible Verrastung sicherstellende Überdeckung auszubilden. Besonders zweckmäßig ist dabei, wenn die Kupplungselemente 9 als Abkantung 10 ausgeführt sind, wobei die Abkantung 10 federnd mit der Außenkontur der Haltefüße 6 zusammenwirkt. Zur Minimierung von Spannungsspitzen im Anschlussbereich der Haltefüße 6 an die Funktionsabdeckung 2 ist der Anschluss der Haltefüße 6 an die Funktionsabdeckung 2 mit variierenden Radien R ausgeführt. Besonders vorteilhaft bei dieser Art der Haltefüße 6, die als Mehrfachfüße, hier: Doppelfüße, ausgebildet sind, ist, dass hierdurch sowohl eine überraschend hohe Abzugskraft als auch eine hohe Lebenserwartung der Verrastungsstruktur 1 erreicht wird.
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Während die Verrastungsstruktur 1 gemäß 2 zwischen den Haltefüßen 6 eine Verstärkungswand V aufweist, die die Lebensdauer der Verrastungsstruktur 1 erhöht, kommt die in 3 gezeigte Verrastungssruktur 1 ohne eine solche Verstärkungswand V aus.
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In 4 ist eine Darstellung gemäß 1 in einer Draufsicht auf die zusammengesetzten Elemente Funktionsabdeckung 2, hier: Blindplatte, mit Verrastungsstruktur 1, Träger 4 und Designrahmen 3 gegeben. Ferner ist die Linie A-A eingezeichnet, entlang derer in der nachfolgenden 5 ein Schnitt dargestellt ist.
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Aufgrund der Mehrfachfüße, die in 5 in einer Querschnittsdarstellung gezeigt sind, geht das Zusammendrücken des W-förmigen Bereiches beim Montagebeziehungsweise Demontageprozess deutlich leichter von der Hand, wobei weniger, die Haltbarkeit der Verrastungsstruktur 1 negativ beeinflussende, Spannungsspitzen auftreten, als es bei vorbekannten Verrastungsstrukturen 1 der Fall ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verrastungsstruktur
- 2
- Funktionsabdeckung
- 3
- Designrahmen
- 4
- Träger
- 5
- Federelement
- 6
- Haltefuß
- 7
- Minimum
- 8
- Maximum
- 9
- Kupplungselement
- 10
- Abkantung
- R
- Radien
- V
- Verstärkungswand