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Die Erfindung betrifft eine Türanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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An Türanordnungen kommen je nach Ausgestaltung Türschließer zum Einsatz. Türschließer werden eingesetzt, um einen Türflügel automatisch zu schließen. Dabei übt der Türschließer eine Schließkraft auf den Türflügel aus und schließt diesen, wenn er geöffnet ist. Zum Öffnen des Türflügels muss diese Schließkraft durch Aufbringen einer Gegenkraft überwunden werden, bspw. durch eine Person, die den Türflügel aufdrückt.
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Türanordnungen mit zwei Türschließern sind aus dem Stand der Technik bekannt. Ein zweiter Türschließer kann eingesetzt werden, wenn die Schließkraft eines Türschließers nicht ausreicht bzw. als nicht ausreichend eingestuft wird. Dies kann bspw. bei Brandschutztüren der Fall sein. So offenbart bspw.
WO 2020/030724 A1 eine Türanordnung mit zwei Türschließern. Nachteilig bei einer solchen Türanordnung mit zwei Türschließern ist, dass die Schließkraft von zwei Türschließern überwunden werden muss, um den Türflügel zu öffnen.
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DE 10 2006 011 228 A1 offenbart eine Türanordnung, bei der ein herkömmlicher Türschließer und ein Freilauftürschließer eingesetzt werden. Der Freilauftürschließer kann in einen Freilaufbetriebszustand gebracht werden, in dem der Freilauftürschließer keine Schließkraft auf die Tür ausübt. Damit muss lediglich die Schließkraft des herkömmlichen Türschließers zum Öffnen der Tür bzw. des Türflügels überwunden werden. Eine optimale Aufbringung der Schließkraft auf die Tür kann hier nicht immer gewährleistet werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Türanordnung bereitzustellen, die das Aufbringen der Schließkraft auf den Türflügel verbessert, wobei gleichzeitig ein möglichst komfortables Begehen der Türanordnung gewährleistet werden soll.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch eine Türanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Türanordnung weist einen Türrahmen und einen schwenkbar am Türrahmen gelagerten und zwischen einer Offenstellung und einer Geschlossenstellung relativ zum Türrahmen verschwenkbaren Türflügel auf. In der Offenstellung des Türflügels ist insbesondere ein Begehen der Türanordnung, also ein Hindurchtreten, möglich (Türanordnung ist offen). In der Geschlossenstellung des Türflügels ist insbesondere ein Begehen der Türanordnung, also ein Hindurchtreten, nicht möglich (Türanordnung ist geschlossen).
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Die Türanordnung umfasst weiter einen ersten Türschließer und einen zweiten Türschließer. Der erste Türschließer und der zweite Türschließer sind jeweils derart an dem Türrahmen und/oder dem Türflügel montiert, dass auf den Türflügel eine Schließkraft aufbringbar ist bzw. aufgebracht werden kann. Mit Schließkraft ist vorliegend eine Kraft gemeint, die den Türflügel in Richtung der Geschlossenstellung antreibt. Mit anderen Worten kann mittels der Schließkraft des ersten Türschließers und/oder des zweiten Türschließers der Türflügel insbesondere in eine Geschlossenstellung überführt und/oder in der Geschlossenstellung gehalten werden.
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Der erste Türschließer und der zweite Türschließer sind an gegenüberliegenden Seiten der Türanordnung angeordnet. Dadurch, dass lediglich ein Türschließer auf einer Seite der Türanordnung angeordnet ist, kann der obere Bereich der Türanordnung optimal ausgenutzt werden. Der erste und der zweite Türschließer können besonders flexibel im oberen Bereich der Türanordnung angeordnet werden, da die beiden Türschließer sich nicht gegenseitig Bauraum wegnehmen.
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Zumindest der zweite Türschließer ist vorliegend als Freilauftürschließer ausgebildet.
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Durch die Verwendung des Freilauftürschließers kann, bspw. tagsüber bei hoher Begehfrequenz, das Öffnen der Türanordnung erleichtert werden. Dabei kann der Freilauftürschließer in einen Freilaufbetriebszustand überführt werden, in dem er keine oder nur eine vernachlässigbar geringe Schließkraft auf den Türflügel der Türanordnung ausübt. Damit muss insbesondere zum Öffnen der Türanordnung die Bedienperson praktisch nur die Schließkraft eines Türschließers überwinden. Der Freilauftürschließer kann insbesondere in einen Schließbetriebszustand versetzt werden, in dem der Freilauftürschließer eine Schließkraft auf den Türflügel der Türanordnung ausübt, die den Türflügel in die Geschlossenstellung antreibt.
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Einer der Türschließer oder beide Türschließer können jeweils frontseitig an der Türanordnung montiert sein, d.h. an einer jeweiligen Frontseite des Türflügels (auf dem Türblatt) und/oder des Türrahmens (auf dem Türrahmen).
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Grundsätzlich ist denkbar, dass der erste Türschließer als konventioneller, insbesondere hydraulisch arbeitender, Türschließer ausgebildet sein kann. Dieser kann stets (permanent) eine Schließkraft auf den Türflügel aufbringen. Dies trägt zu einer vergleichsweise kostengünstigen Ausgestaltung der Türanordnung bei.
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Der als Freilauftürschließer ausgebildete zweite Türschließer kann an der Bandseite (Außenseite) der Türanordnung angeordnet sein. Da bspw. Brandschutztüren in der Regel nach außen in Fluchtrichtung öffenbar ausgebildet sein müssen (also aus einem Innenraum, den die Brandschutztür verschließt, durch Drücken öffenbar), ist ein an der Bandseite (Außenseite) der Türanordnung angeordneter Freilauftürschließer insbesondere außerhalb des (Innen-)Raums angeordnet, den die Türanordnung verschließt.
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So kann der Freilauftürschließer außerhalb des (Innen-)Raums, den die Türanordnung verschließt, angeordnet sein und bspw. im Falle eines Brandes durch die Türanordnung selbst vom Brandherd getrennt sein. Dadurch kann die Funktionalität des Freilauftürschließers bspw. bei einem Brand möglichst lange gewährleistet werden.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann auch der erste Türschließer als Freilauftürschließer ausgebildet sein. Damit sind beide Türschließer als Freilauftürschließer ausgebildet. Werden beide Türschließer in einen Freilaufbetriebszustand gebracht, bringen die Türschließer keine oder nur eine vernachlässigbar geringe Schließkraft auf den Türflügel auf und der Türflügel lässt sich mit nur minimalem Kraftaufwand bewegen. Werden einer oder beide der Türschließer in einen Schließbetriebszustand gebracht, kann der Türflügel zuverlässig in Geschlossenstellung angetrieben und/oder in Geschlossenstellung gehalten werden.
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Bei Ausgestaltung mit zwei Freilauftürschließern kann die Türanordnung derart eingerichtet sein, dass drei Betriebsmodi aktivierbar sind, und zwar ein Freilaufbetrieb (beide Türschließer im Freilaufbetriebszustand), ein Zwischenbetrieb (ein Türschließer im Freilaufbetriebszustand und der andere Türschließer im Schließbetriebszustand) und ein Schließbetrieb (beide Türschließer im Schließbetriebszustand). Dies trägt zu einem flexiblen Betrieb der Türanordnung bei. Die Türanordnung kann eine Türsteuereinrichtung aufweisen, über die, bspw. über ein hierzu vorgesehenes Schaltelement, die drei Betriebsmodi aktivierbar und/oder deaktivierbar sind. Dies umfasst auch ein Umschalten zwischen verschiedenen Betriebsmodi. Die Türsteuereinrichtung kann auch dazu eingerichtet sein, die Betriebsmodi zu überwachen und optional bei Identifikation eines Fehlerzustandes ein optisches und/oder akustisches Warnsignal auszugeben.
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Zweckmäßigerweise kann der erste Türschließer an einer Bandgegenseite und der zweite Türschließer an einer Bandseite der Türanordnung angeordnet sein. Die Bandgegenseite der Türanordnung kann als Innenseite der Türanordnung ausgebildet sein. Die Bandgegenseite der Türanordnung kann als Außenseite der Türanordnung ausgebildet sein.
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Mit der Bandseite ist vorliegend die Seite der Türanordnung bzw. des Türflügels gemeint, zu der hin sich der Türflügel öffnet. Mit der Bandgegenseite ist vorliegend die Seite der Türanordnung bzw. des Türflügels gemeint, zu der hin sich der Türflügel schließt.
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Insbesondere an der Bandseite kann die Türanordnung ein oder mehrere Türbänder aufweisen. Mit anderen Worten, das oder die Türbänder können auf der Bandseite der Türanordnung angeordnet sein. Die Türbänder können jeweils als Scharnier ausgebildet sein. Die Schwenkachse des Türflügels ist durch das oder die Türbänder (bzw. das oder die Scharniere) definiert.
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Gemäß einer Weiterbildung können der erste Türschließer und der zweite Türschließer derart gegenüberliegend zueinander angeordnet sein, dass diese zur Betätigung des Türflügels in bzw. an einem gleichen Abschnitt des Türflügels angreifen.
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Mit anderen Worten, die beiden Türschließer können sozusagen spiegelbildlich an der Türanordnung angeordnet sein. Anders ausgedrückt können sich die beiden Türschließer in einer senkrechten Projektion auf die Türanordnung (Bandseite bzw. Bandgegenseite) überlagern. Ist bspw. der erste Türschließer in der oberen linken Ecke an der Bandgegenseite (Innenseite) der Türanordnung angeordnet, so kann der zweite Türschließer in der oberen rechten Ecke an der Bandseite (Außenseite) der Türanordnung angeordnet sein. Hierdurch können die beiden Türschließer jeweils eine Schließkraft auf denselben Bereich des Türflügels ausüben. So kann ein optimales Kraftmoment, das an einer bestimmten Position der Türanordnung wirkt, für beide Türschließer gewährleistet werden.
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Zweckmäßigerweise kann der erste Türschließer ein mit dem Türflügel verbundenes Antriebsgehäuse und eine mit dem Türrahmen verbundene Schiene aufweisen. Die Schiene des ersten Türschließers kann im Vergleich zum Antriebsgehäuse des ersten Türschließers schmaler bzw. mit einer geringeren Höhe (bezogen auf die Schwerkraftrichtung) ausgebildet sein, und daher weniger Bauraum benötigen. Durch die Anordnung der Schiene des ersten Türschließers am Türrahmen kann der Türrahmen insbesondere an der Bandgegenseite (Innenseite) der Türanordnung schmaler ausgebildet sein. Bei einem vorgegebenen Bauraum für die Türanordnung kann so bspw. der Türflügel insbesondere an der Bandgegenseite (Innenseite) größer ausgestaltet werden.
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Das Antriebsgehäuse des ersten Türschließers bzw. dessen Antriebswelle kann über ein einarmiges oder zweiarmiges Gestänge mit der Schiene des ersten Türschließers gekoppelt sein. In der Schiene des ersten Türschließers kann ein Gleitstück verschieblich gelagert sein, welches gelenkig mit einem (schienenseitigen) Ende des Gestänges gekoppelt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann der zweite Türschließer ein mit dem Türflügel verbundenes Antriebsgehäuse und eine mit dem Türrahmen verbundene Schiene aufweisen. Die Schiene des zweiten Türschließers kann im Vergleich zum Antriebsgehäuse schmaler bzw. mit einer geringeren Höhe (bezogen auf die Schwerkraftrichtung) ausgebildet sein, und daher weniger Bauraum benötigen. Durch die Anordnung der Schiene des zweiten Türschließers am Türrahmen, kann der Türrahmen insbesondere an der Bandseite (Außenseite) der Türanordnung schmaler ausgebildet sein. Bei einem vorgegebenen Bauraum für die Türanordnung, kann so bspw. der Türflügel insbesondere an der Bandseite (Außenseite) größer ausgestaltet werden.
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Das Antriebsgehäuse des zweiten Türschließers bzw. dessen Antriebswelle kann über ein (weiteres) einarmiges oder zweiarmiges Gestänge mit der Schiene des zweiten Türschließers gekoppelt sein. In der Schiene des zweiten Türschließers kann ein Gleitstück verschieblich gelagert sein, welches gelenkig mit einem (schienenseitigen) Ende des (weiteren) Gestänges gekoppelt ist.
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Gemäß einer Weiterbildung kann der (als Freilauftürschließer ausgebildete) zweite Türschließer derart eingerichtet sein, dass der zweite Türschließer bei Bestromung einen Freilaufbetriebszustand einnimmt, in dem der zweite Türschließer keine Schließkraft erzeugt. Der zweite Türschließer kann einen Schließbetriebszustand einnehmen, wenn die Bestromung ausbleibt (Nichtbestromung). Mit anderen Worten, durch das Ausschalten der Bestromung (des elektrischen Stroms) kann der zweite Türschließer (Freilauftürschließer) in den Schließbetriebszustand überführt werden. Der zweite Türschließer kann (zurück) in den Freilaufbetriebszustand überführt werden, indem er erneut bestromt (mit elektrischem Strom versorgt) wird.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann der (als Freilauftürschließer ausgebildete) erste Türschließer derart eingerichtet sein, dass der erste Türschließer bei Bestromung einen Freilaufbetriebszustand einnimmt, in dem der erste Türschließer keine Schließkraft erzeugt. Der erste Türschließer kann einen Schließbetriebszustand einnehmen, wenn die Bestromung ausbleibt (Nichtbestromung). Mit anderen Worten, durch das Ausschalten der Bestromung (des elektrischen Stroms) kann der erste Türschließer (Freilauftürschließer) in den Schließbetriebszustand überführt werden. Der erste Türschließer kann (zurück) in den Freilaufbetriebszustand überführt werden, indem er erneut bestromt (mit elektrischem Strom versorgt) wird.
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Dadurch können der erste Türschließer und/oder der zweite Türschließer (jeweils Freilauftürschließer) in eine Schließstellung überführt werden, wenn bspw. der Strom ausfällt. So muss bspw. im Brandfall die Stromversorgung nicht aufrechterhalten werden. So kann gewährleistet werden, dass der erste Türschließer und der zweite Türschließer ohne Strom eine Schließkraft erzeugen und bspw. im Brandfall die Türanordnung sicher geschlossen werden kann.
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Der erste Türschließer und/oder der zweite Türschließer können jeweils eine Entkopplungseinrichtung aufweisen, die zwischen eine Antriebseinrichtung des jeweiligen Türschließers und ein Gestänge des betreffenden Türschließers geschaltet ist.
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Die Entkopplungseinrichtung ist insbesondere derart eingerichtet, dass diese bei Bestromung eine Kopplung zwischen der Antriebseinrichtung und dem Gestänge aufhebt (Freilaufbetriebszustand) und bei Nichtbestromung die Antriebseinrichtung und das Gestänge miteinander koppelt (Schließbetriebszustand). Dies kann insbesondere elektromagnetisch oder elektromotorisch umgesetzt werden.
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Der erste Türschließer und der zweite Türschließer können jeweils als Untentürschließer bzw. Bodentürschließer oder als Obentürschließer ausgebildet sein. Ebenfalls denkbar ist, dass einer der Türschließer als Obentürschließer und der andere Türschließer als Untentürschließer bzw. Bodentürschließer ausgebildet ist.
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Bei Ausgestaltung als Untentürschließer können der erste Türschließer und der zweite Türschließer bezogen auf die Schwerkraftrichtung an einem unteren Abschnitt von Türrahmen und/oder Türflügel angeordnet und montiert sein, was eine versenkte Montage von einem oder beiden Türschließern im Untergrund an der Türanordnung mit umfasst.
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Im Wege einer möglichen Ausgestaltung als Untentürschließer können der erste Türschließer und/oder der zweite Türschließer jeweils ein am Türflügel befestigtes Antriebsgehäuse und eine am oder im Untergrund befestigte Schiene aufweisen. Das Antriebsgehäuse des jeweiligen Türschließers bzw. dessen Antriebswelle kann über ein einarmiges oder zweiarmiges Gestänge mit der Schiene des betreffenden Türschließers gekoppelt sein. In der Schiene kann ein Gleitstück verschieblich gelagert sein, welches gelenkig mit einem (schienenseitigen) Ende des Gestänges gekoppelt ist. Die Schiene kann in den Untergrund der Türanordnung eingelassen sein.
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Im Wege einer möglichen Ausgestaltung als Bodentürschließer kann der Türflügel am unteren Ende einen Ankoppelabschnitt zur Kopplung mit einer Schließerwelle eines als Bodentürschließer ausgebildeten Türschließers aufweisen. Der Ankoppelabschnitt kann auf der geometrischen Drehachse des Türflügels angeordnet sein. Der zweite Türschließer kann derart ausgebildet sein, dass dieser ebenfalls auf die identische Schließerwelle wirkt. Mit anderen Worten kann an der Türanordnung ein Bodentürschließermodul vorgesehen sein, in welchem zwei Türschließer als Bodentürschließer zusammengefasst bzw. integriert sind, wobei beide Türschließer auf dieselbe Schließerwelle wirken. Das Bodentürschließermodul kann eine Türsteuereinrichtung aufweisen wie oben beschrieben. Das Bodentürschließermodul kann ebenfalls in die drei unterschiedlichen Betriebsmodi (Freilaufbetrieb, Zwischenbetrieb und Schließerbetrieb) gebracht werden. Die Türbänder können bei dieser Ausgestaltung entfallen, da der Türflügel über die Schließerwelle drehbar relativ zum Türrahmen gelagert ist (Bodenlager). Durch Ausgestaltung als Bodentürschließer wird eine optisch ansprechende Bauweise erreicht, da die Türschließer in den Untergrund an der Türanordnung eingelassen und somit verborgen sind.
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Alternativ hierzu können der erste Türschließer und der zweite Türschließer jeweils als Obentürschließer ausgebildet sein. Der erste Türschließer und der zweite Türschließer sind am oberen Ende des Türflügels derart an dem Türrahmen und/oder dem Türflügel montiert, dass (zumindest durch einen der beiden Türschließer) auf den Türflügel (zur Betätigung) eine Schließkraft aufbringbar ist, die den Türflügel in die Geschlossenstellung antreibt. Mit anderen Worten sind der erste Türschließer und der zweite Türschließer am (bezogen auf die Schwerkraftrichtung) oberen Ende des Türflügels jeweils derart mit Türrahmen und Türflügel gekoppelt, dass (zumindest durch einen der beiden Türschließer) auf den Türflügel (zur Betätigung) eine Schließkraft aufbringbar ist, die den Türflügel in die Geschlossenstellung antreibt.
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Der erste Türschließer und/oder der zweite Türschließer können zumindest teilweise am oberen (bezogen auf die Schwerkraftrichtung) Ende des Türflügels angeordnet bzw. montiert sein.
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Bei Ausgestaltung der beiden Türschließer als Obentürschließer kann eine einfache Montage und Zugänglichkeit beider Türschließer erreicht werden. So können stromführende Kabel oberhalb des Türflügels verlegt werden und müssen nicht bspw. im Boden unterhalb des Türflügels eingelassen werden, wo sie z. B. gegen sich auf dem Boden sammelnde Flüssigkeit und/oder das Auftreten durch Personen, die durch die Türanordnung gehen, geschützt werden müssen.
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Vorliegend sind die Begriffe wie „oben“, „unten“, „oberhalb“ und „unterhalb“ auf die Schwerkraftrichtung bezogen.
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Vorzugsweise können der erste Türschließer und/oder der zweite Türschließer als ein verdeckt liegender Türschließer ausgebildet sein. Hierzu kann im Türflügel zumindest eine Tasche ausgebildet sein, in der einer der Türschließer, insbesondere dessen Antriebsgehäuse, teilweise oder vollständig eingeschoben ist. Dadurch ist der Türschließer bedingt durch die verdeckte Montage frontseitig nicht sichtbar. Optional kann die Schiene frontseitig (auf einer Front des Türrahmens) oder verdeckt im Türdurchgang bzw. i Türsturz montiert sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche oder funktional gleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen versehen sind, ggf. jedoch lediglich einmal. Es zeigen, jeweils schematisch
- 1 eine Ausführungsform einer Türanordnung in Draufsicht von der Bandseite und
- 2 einen in 1 mit A-A markierten Schnitt durch die Türanordnung gemäß 1.
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In der nachfolgenden Beschreibung sowie in den Figuren tragen sich entsprechende Bauteile und Elemente gleiche Bezugszeichen. Der besseren Übersichtlichkeit wegen sind nicht in allen Figuren sämtliche Bezugszeichen wiedergegeben.
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1 zeigt eine Türanordnung 10. Die Türanordnung 10 weist einen Türrahmen 12 und einen am Türrahmen 12 schwenkbar gelagerten Türflügel 14 auf. Der Türflügel 14 kann relativ zum Türrahmen 12 verschwenkt werden. Hierzu weist die Türanordnung 10 vorliegend Türbänder 11 auf.
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Die Türanordnung 10 weist eine Bandseite 22 auf, die in 1 dargestellt ist. Die Bandseite 22 wird durch die Türbänder 11 gekennzeichnet. Mit anderen Worten sind die Türbänder 11 auf der Bandseite 22 angeordnet. Der Bandseite 22 gegenüberliegend ist die Bandgegenseite 20 (vgl. 2) der Türanordnung 10 angeordnet.
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Der Türflügel 14 kann relativ zum Türrahmen 12 zwischen einer Geschlossenstellung (in 1 und 2 gezeigt) und einer Offenstellung verschwenkt werden. In der Geschlossenstellung ist der Türflügel 14 und damit die Türanordnung 10 geschlossen. In der Geschlossenstellung ist ein Begehen der Türanordnung 10 nicht möglich.
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Der Türflügel 14 kann aus der in 1 gezeigten Geschlossenstellung in eine Offenstellung überführt werden (nicht gezeigt), indem der Türflügel 14 aus der Zeichenebene der 1 heraus zur Bandseite 22 aufgeschwenkt wird.
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Die Türanordnung 10 weist einen (in 1 nicht dargestellten) ersten Türschließer 16 auf (vgl. 2). Der erste Türschließer 16 kann im Wege einer ersten Ausführung als konventioneller Türschließer ausgebildet sein, der permanent eine Schließkraft erzeugt. Die Türanordnung 10 weist weiter einen zweiten Türschließer 18 auf. Der zweite Türschließer 18 ist vorliegend als Freilauftürschließer ausgebildet. Beide Türschließer 16, 18 sind im Beispiel als Obentürschließer ausgebildet.
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Beide Türschließer 16, 18 (vgl. 2) sind in Bezug auf die Schwerkraftrichtung 15 am oberen Ende des Türflügels 14 angeordnet. Die Schwerkraftrichtung 15 ist in den 1 und 2 mittels eines Pfeils angedeutet.
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2 zeigt einen in 1 mit A-A markierten Schnitt durch die Türanordnung 10 gemäß 1. Es sind teilweise der Rahmen 12 und teilweise der Türflügel 14 der Türanordnung 10 dargestellt. Zudem ist das obere der beiden Türbänder 11 dargestellt. Damit ist die Bandseite 22 der Türanordnung 10 in 2 rechts angeordnet. Der Bandseite 22 gegenüberliegend, also in 2 links, ist die Bandgegenseite 20 angeordnet.
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Der erste Türschließer 16 weist ein Antriebsgehäuse 24 und eine Schiene 26 auf. Vorliegend ist das Antriebsgehäuse 24 des ersten Türschließers 16 mittels eines ein- oder zweiarmigen Gestänges 25 mit der Schiene 26 des ersten Türschließers 16 verbunden bzw. gekoppelt. Das Antriebsgehäuse 24 des ersten Türschließers 16 ist im oberen Bereich des Türflügels 14 mit dem Türflügel 14 (im Beispiel mittels Schraubverbindungen) verbunden. Die Schiene 26 des ersten Türschließers 16 ist mit dem Türrahmen 12 (im Beispiel mittels Schraubenverbindungen) verbunden.
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Der zweite Türschließer 18 weist ein Antriebsgehäuse 28 und eine Schiene 30 auf. Vorliegend ist das Antriebsgehäuse 28 des zweiten Türschließers 18 mittels eines ein- oder zweiarmigen Gestänges 29 mit der Schiene 30 des zweiten Türschließers 18 verbunden bzw. gekoppelt. Das Antriebsgehäuse 28 des zweiten Türschließers 18 ist im oberen Bereich des Türflügels 14 mit dem Türflügel 14 (im Beispiel mittels Schraubenverbindungen) verbunden. Die Schiene 30 des zweiten Türschließers 18 ist mit dem Türrahmen 12 (im Beispiel mittels Schraubenverbindungen) verbunden.
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Beide Türschließer 16, 18 sind einander gegenüberliegend angeordnet. So ist der erste Türschließer 16 auf der Bandgegenseite 20 im oberen linken Bereich des Türflügels 14 angeordnet. Der zweite Türschließer 18 ist entsprechend auf der Bandseite 22 im oberen rechten Bereich des Türflügels 14 angeordnet (vgl. 1).
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Beide Türschließer 16, 18 sind in Bezug auf die Schwerkraftrichtung 15 lediglich leicht versetzt zueinander angeordnet. Damit können beide Türschließer 16, 18 auf denselben (oberen) Bereich des Türflügels 14 eine Schließkraft ausüben.
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Der zweite Türschließer 18 ist als Freilauftürschließer ausgebildet. Im Normalbetrieb übt bei der ersten Ausführung lediglich der erste Türschließer 16 eine (permanente) Schließkraft auf den Türflügel 14 aus. Der als Freilauftürschließer ausgebildete zweite Türschließer 18 ist im Normalbetrieb der Türanordnung 10 in einen Freilaufbetriebszustand geschaltet. Im Freilaufbetriebszustand übt der als Freilauftürschließer ausgebildete zweite Türschließer 18 keine Schließkraft auf den Türflügel 14 aus. Vorliegend kann der zweite Türschließer 18 durch Bestromung in den Freilaufbetriebszustand überführt werden.
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Im Alarmfall, bspw. im Brandfall, wird der zweite Türschließer 18 in einen Schließbetriebszustand überführt, indem die Bestromung unterbunden wird. Im Schließbetriebszustand übt der zweite Türschließer 18 (Freilauftürschließer) eine Schließkraft auf den Türflügel 14 aus.
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Im Alarmfall wirkt daher die Schließkraft beider Türschließer 16, 18 auf den Türflügel 14. Damit kann die Türanordnung 10, bspw. im Alarmfall, schnell in eine Geschlossenstellung überführt und sicher in der Geschlossenstellung gehalten werden.
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Alternativ zur hier beschriebenen ersten Ausführung kann im Wege einer zweiten Ausführung auch der erste Türschließer 16 als Freilauftürschließer ausgebildet sein, wie oben beschrieben. Wie der zweite Türschließer 18 kann auch der erste Türschließer 16 durch Bestromung in einen Freilaufbetriebszustand und durch Nichtbestromung in einen Schließbetriebszustand überführt werden.
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Befinden sich beide Türschließer 16, 18 im Freilaufbetriebszustand, kann der Türflügel 14 mit nur minimalem Kraftaufwand betätigt, bspw. geöffnet werden. Befinden sich beide Türschließer im Schließbetriebszustand, kann der Türflügel 14 bspw. im Alarmfall, schnell in eine Geschlossenstellung überführt und sicher in der Geschlossenstellung gehalten werden.
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Bei Ausgestaltung mit zwei Freilauftürschließern 16, 18 kann die Türanordnung 10 derart eingerichtet sein, dass drei Betriebsmodi aktivierbar sind, und zwar ein Freilaufbetrieb (beide Türschließer im Freilaufbetriebszustand), ein Zwischenbetrieb (ein Türschließer im Freilaufbetriebszustand und der andere Türschließer im Schließbetriebszustand) und ein Schließbetrieb (beide Türschließer im Schließbetriebszustand), wie oben erläutert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2020030724 A1 [0003]
- DE 102006011228 A1 [0004]