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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von Schmutzwasser gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus
DE 10 2017 209 405 A1 bekannt. Diese vorbekannte Vorrichtung zur mobilen Aufbereitung von Schmutzwasser verfügt über einen Reaktionstank, der mit zu reinigendem Schmutzwasser befüllbar und mit Entnahmestellen ausgebildet ist. Weiterhin ist eine Behandlungsmittelzugabeeinheit vorhanden, mit der dem Reaktionstank Behandlungsmittel in Gestalt eines Flockungshilfsmittels zuführbar ist. Mit einer Reaktionstankförderpumpe der Vorrichtung ist das behandelte Prozesswasser aus dem Reaktionstank abförderbar und einer der Reaktionstankförderpumpe nachgeordneten Filteranordnung zuführbar. Diese vorbekannte Vorrichtung ist dazu vorgesehen, das Schmutzwasser zu reinigen und für die Dauer eines Einsatzes erneut einzusetzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die sich durch ein sehr effizientes Reinigen von Schmutzwasser auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dadurch, dass bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Reaktionstank mit einer Mehrzahl von Entnahmestellen ausgebildet ist, lässt sich der Inhalt des Reaktionstanks füllstandsspezifisch entnehmen. Durch das Ausbilden der Filteranordnung mit einer Mehrzahl von Filtereinheiten, die jeweils wahlweise mit wenigstens einer bestimmten Entnahmestelle verbindbar sind, lassen sich die zwischen bestimmten Füllständen vorhandenen Inhalte des Reaktionstanks gezielt einem bestimmten Filterprozess unterwerfen.
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So ist es insbesondere zweckmäßig, nach Zugabe eines Behandlungsmittels, welches in dem Reaktionstank vorhandene Feststoffe bindet und schwerkraftgetrieben im unteren Bereich des Reaktionstanks konzentriert, den bereits verhältnismäßig sauberen Inhalt im oberen Bereich des Reaktionstanks einer weniger aufwändigen Filterung als den verhältnismäßig stark verschmutzten Inhalt im unteren Bereich des Reaktionstanks zu unterziehen, der einer intensiveren Nachbehandlung bedarf.
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Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Figuren der Zeichnung.
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Es zeigen:
- 1 in einer Übersichtsdarstellung den prinzipiellen Aufbau eines Ausführungsbeispiels gemäß der Erfindung,
- 2 in einer detaillierteren schematischen Darstellung das Ausführungsbeispiel gemäß 1 in einem ersten Bereich und
- 3 in einer detaillierteren schematischen Darstellung das Ausführungsbeispiel gemäß 1 in einem zweiten Bereich.
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1 zeigt in einer schematischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung in seinen ganz wesentlichen Komponenten. Das Ausführungsbeispiel verfügt über eine Zulaufleitung 103, über die Schmutzwasser, das bei einem Reinigungsvorgang von Verkehrs-, Industrie- oder Freizeitflächen wie einer Ölspurbeseitigung, einer Landebahnreinigung oder einer Sportlaufbahnreinigung anfällt, von außen einer Schmutzwasserzuführpumpe 106 einspeisbar ist. Mit der Schmutzwasserzuführpumpe 106 ist das Schmutzwasser einem Reaktionstank 109 über eine Einspeiseleitung 110 einspeisbar.
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Weiterhin ist ein Behandlungsmittelbehälter 112 vorhanden, mittels dem dem Reaktionstank 109 über eine weitere Einspeiseleitung 110 ein Behandlungsmittel wie insbesondere ein Flockungsmittel zum Behandeln des Inhalts des Reaktionstanks 109 durch Binden von Schwebstoffen einspeisbar ist. Eine Reaktionstankrühreinheit 115, die in den Innenraum des Reaktionstanks 109 eingreift, dient zum Vermischen des Inhalts des Reaktionstanks 109.
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Der Reaktionstank 109 ist mit einer Mehrzahl von Entnahmestellen, bei dem Ausführungsbeispiel einer oberen ersten Entnahmestelle 118, die bei diesem Ausführungsbeispiel als Schwimmer ausgeführt ist, einer im Mittenbereich angeordneten zweiten Entnahmestelle 121 und einer im Bodenbereich angeordneten dritten Entnahmestelle 124, ausgebildet. Über die Entnahmestellen 118, 121, 124 ist mittels einer über Verbindungsleitungen 125 mit den Entnahmestellen 118, 121, 124 verbundene Reaktionstankabförderpumpe 127 in Abhängigkeit des jeweiligen Füllstands Inhalt aus dem Reaktionstank 109 als Prozesswasser abförderbar.
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Weiterhin lässt sich der Darstellung gemäß 1 entnehmen, dass das Ausführungsbeispiel mit einer Reaktionstanksensoreinheit 130 ausgestattet ist, mit der der Inhalt des Reaktionstanks 109 bezüglich bestimmter Qualitätsparameter verprobbar ist. Die Ausgangsdaten der Reaktionstanksensoreinheit 130 sind einer Zentraleinheit 133 zuführbar. Mit der Zentraleinheit 133 sind unter anderem die Qualitätsparameter des Inhalts des Reaktionstanks 109 abspeicherbar und auswertbar.
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Der Auslass des Reaktionstankabförderpumpe 127 mündet über eine Verbindungsleitung 125 in eine Filteranordnung 136, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als eine erste Filtereinheit über ein Vakuumbandfilter 139, als zweite Filtereinheit über ein Kantenspaltfilter 142 und als dritte Filtereinheit über eine Ultrafiltrationsstufe 145 verfügt. Die Filtereinheiten 139, 142, 145 sind wahlweise mit Prozesswasser verschiedener Reinigungsstufen beaufschlagbar.
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Mit dem Vakuumbandfilter 139 ist über ein kontinuierlich umlaufendes Filterband 148 flüssige Phase von fester Phase des Prozesswassers trennbar, wobei die feste Phase als Filterkuchen in einen Abwurfbehälter 151 überführbar ist. Die an dem Vakuumbandfilter 139 anfallende flüssige Phase ist als Filtrat über eine Filtratpumpe 154 dem Kantenspaltfilter 142 einspeisbar.
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Das Filtrat des Kantenspaltfilters 142 ist über Einspeiseleitungen 110 wahlweise entweder der Ultrafiltrationsstufe 145 oder einem Sammeltank 157 einspeisbar.
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Der in dem Kantenspaltfilter 142 anfallende, durch Spülung verflüssigte Filterkuchen ist dem Reaktionstank 109 über eine Kantenspaltfilterrückführleitung 160 als Rückspülleitung einspeisbar.
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Das Filtrat der Ultrafiltrationsstufe 145 ist wahlweise entweder über eine Einspeiseleitung 110 dem Sammeltank 157 oder über eine Ultrafiltrationsstufenrückführleitung 163 als Rückspülleitung dem Reaktionstank 109 zuführbar.
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Der Sammeltank 157 ist mit einer Sammeltankrühreinheit 166 ausgestattet, mit der der Inhalt des Sammeltanks 157 umwälzbar ist.
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Das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel ist weiterhin mit einer pH-Dosiereinheit 169 ausgestattet, mit der über eine Einspeiseleitung 110 der pH-Wert des Inhalts des Sammeltanks 157 in Gestalt von bereits zumindest teilweise gereinigtem Prozesswasser einstellbar ist.
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Weiterhin ist eine Sammeltanksensoreinheit 172 vorhanden, mit der Qualitätsparameter des Inhalts des Sammeltanks 157 erfassbar, in die Zentraleinheit 133 einspeisbar und durch diese abspeicherbar sind.
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Der Inhalt des Sammeltanks 157 ist wahlweise entweder über eine Sammeltankrückführleitung 175 als Rückspülleitung dem Reaktionstank 109 einspeisbar oder nach Abschluss eines Reinigungszyklus bis zum Erreichen von vorbestimmten wählbaren und in der Zentraleinheit 133 abspeicherbaren Qualitätsparametern des Inhalts des Sammeltanks 157 über eine Verbindungsleitung 125 mittels einer Sammeltankabförderpumpe 178 über eine Ablaufleitung 181 nach außen beispielsweise in die Kanalisation abführbar.
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2 zeigt in einer detaillierteren schematischen Darstellung das Ausführungsbeispiel gemäß 1 in einem ersten Bereich, der insbesondere den Reaktionstank 109 und das Vakuumbandfilter 139 umfasst. Aus 2 ist ersichtlich, dass der über die Zentraleinheit 133 ansteuerbaren Schmutzwasserzuführpumpe 106 eingangsseitig ein manuell betätigbares erstes Handventil 203 vorgeschaltet und ausgangsseitig ein Schmutzwasserdurchflussmesser 206 nachgeordnet ist. Mit dem Schmutzwasserdurchflussmesser 206 ist das Volumen des von der Schmutzwasserzuführpumpe 106 in den Reaktionstank 109 eingebrachten Schmutzwassers messbar und der Zentraleinheit 133 einspeisbar.
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Weiterhin lässt sich der Darstellung gemäß 2 entnehmen, dass der mit einem Reaktionstanküberlauf 209 ausgestattete Reaktionstank 109 mit einem mit der Zentraleinheit 133 verbundenen Reaktionstankfüllstandssensor 212 der Reaktionstanksensoreinheit 130, mit einem mit der Zentraleinheit 133 verbundenen Reaktionstank-pH-Sensor 215 der Reaktionstanksensoreinheit 130 und mit einem mit der Zentraleinheit 133 verbundenen Reaktionstanktrübungsgradsensor 218 der Reaktionstanksensoreinheit 130 in Verbindung steht.
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Aus der Darstellung gemäß 2 ist ersichtlich, dass sowohl der Behandlungsmittelbehälter 112 als auch die Reaktionstankrühreinheit 115 mit der Zentraleinheit 133 verbunden sind, so dass die Zugabe von Behandlungsmittel in den Reaktionstank 109 als auch das zeitliche Einwirken der Reaktionstankrühreinheit 115 über die Zentraleinheit 133 steuerbar ist.
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Weiterhin lässt sich der Darstellung gemäß 2 entnehmen, dass zwischen den Entnahmestellen 118, 121, 124 und der Reaktionstankabförderpumpe 127 ein erstes bis drittes Pneumatikventil 221, 224, 227 angeordnet sind, die jeweils mit einer Pneumatiksteuereinheit 230 verbunden und durch diese ansteuerbar sind, wobei die Pneumatiksteuereinheit 230 wiederum mit der Zentraleinheit 133 verbunden ist.
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Über die Pneumatikventile 221, 224, 227 lassen sich von der Pneumatiksteuereinheit 230 direkt gesteuert die Entnahmestellen 118, 121, 124 wahlweise einzeln oder bei Bedarf auch beispielsweise paarweise wie das erste Pneumatikventil 221 und das zweite Pneumatikventil 224 gemeinsam mit der Eingangsseite der Reaktionstankabförderpumpe 127 verbinden, wobei die Reaktionstankabförderpumpe 127 selbst auch mit der Zentraleinheit 133 verbunden und durch diese ansteuerbar ist.
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Zwischen die Ausgangsseite der Reaktionstankabförderpumpe 127 und die Eingangsseite des Vakuumbandfilters 139, das mit einem mit der Zentraleinheit 133 sowie mit der Pneumatiksteuereinheit 230 verbundenen Vakuumbandfiltersteuermodul 231 steuerbar ist, ist in die Einspeiseleitung 110 ein mit der Pneumatiksteuereinheit 230 ansteuerbares viertes Pneumatikventil 233 geschaltet, so dass über die Pneumatiksteuereinheit 230 gesteuert der Zufluss von der Reaktionstankabförderpumpe 127 in das Vakuumbandfilter 139 steuerbar ist.
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Die das Vakuumbandfilter 139 mit zu filterndem Prozesswasser beaufschlagende Einspeiseleitung 110 mündet in eine Pufferwanne 236, deren Boden durch das Filterband 148 das Vakuumbandfilters 139 gebildet ist. Auf der der Pufferwanne 236 gegenüberliegenden Seite des um Rollen 239 umlaufenden Filterbands 148 ist eine Vakuumkammer 242 angeordnet, die mit einer Vakuumpumpe 245 in Verbindung steht. Mit der Vakuumpumpe 245 ist durch Erzeugen eines Unterdrucks auf der der Pufferwanne 236 gegenüberliegenden Seite des Filterbands 148 Prozesswasser aus der Pufferwanne 236 absaugbar, so dass Feststoffe ab einer bestimmten, durch die Filterwirkung des Filterbands 148 festgelegten Größe als Filterkuchen auf dem Filterband 148 verbleiben und an einer Abwurfstelle in den Abwurfbehälter 151 überführbar sind.
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In dem Abwurfbehälter 151 sammelt sich somit Filterkuchen an und kann aus diesem effizient als Feststoff entsorgt werden.
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Die durch das Filterband 148 durchgetretene Flüssigkeit mit Feststoffen einer Größe unterhalb der Filterwirkung des Filterbands 148 sammelt sich als Filtrat in einer Sammelwanne 248 das Vakuumbandfilters 139 und lässt sich durch die über die Zentraleinheit 133 ansteuerbare Filtratpumpe 154 abfördern.
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Zwischen den Auslässen der Reaktionstankabförderpumpe 127 und der Filtratpumpe 154 ist ein durch die Pneumatiksteuereinheit 230 ansteuerbares fünftes Pneumatikventil 251 geschaltet, so dass im Zusammenwirken mit dem vierten Pneumatikventil 233 und dem fünften Pneumatikventil 251 der durch die Reaktionstankabförderpumpe 127 gepumpte Inhalt aus dem Reaktionstank 109 entweder dem Vakuumbandfilter 139 und an diesem vorbei über die Verbindungsleitung 125 direkt dem in 2 nicht dargestellten Kantenspaltfilter 142 zuführbar ist.
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Die Pneumatiksteuereinheit 230 ist über eine Pneumatikversorgungsleitung 254 mit einen unter Druck stehenden gasförmigen Fluid beaufschlagbar.
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Weiterhin lässt sich 2 entnehmen, dass die Ultrafiltrationsstufenrückführleitung 163 eine erste Teilleitung 163.1 und eine zweite Teilleitung 163.2 aufweist. Entsprechend verfügt die Sammeltankrückführleitung 175 über eine erste Teilleitung 175.1 und über eine zweite Teilleitung 175.2.
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3 zeigt in einer detaillierteren schematischen Darstellung das Ausführungsbeispiel gemäß 1 in einem zweiten Bereich, der insbesondere den Kantenspaltfilter 142, die Ultrafiltrationsstufe 145 und den Sammeltank 157 umfasst.
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Aus 3 ist ersichtlich, dass das mittels eines über die Zentraleinheit 133 ansteuerbaren Antriebsmotors 303 betreibbare Kantenspaltfilter 142 mit einem Kantenspaltfilterdrucksensor 306 in Verbindung steht, der wiederum mit der Zentraleinheit 133 verbunden ist. Mit dem Kantenspaltfilterdrucksensor 306 ist bei Überschreiten eines Maximaldrucks durch Schließen eines sechsten Pneumatikventils 309 und eines siebten Pneumatikventils 312, die mit der Pneumatiksteuereinheit 230 verbunden und in den Einspeiseleitungen 110 zu der Ultrafiltrationsfilterstufe 145 beziehungsweise zu dem Sammeltank 157 angeordnet sind, und Öffnen eines achten Pneumatikventils 315, das in der Kantenspaltfilterrückführleitung 160 liegt, der in dem Kantenspaltfilter 142 anfallende feststoffreiche Filterkuchen durch die Kantenspaltfilterrückführleitung 160 in den Reaktionstank 109 rückspülbar.
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Der Auslass des Kantenspaltfilters 142 ist bei geschlossenem sechsten Pneumatikventil 309 und geöffnetem siebten Pneumatikventil 312 in den Sammeltank 157 überführbar und mittels der Sammeltankrühreinheit 166 umwälzbar. Für den Fall einer in den Sammeltank 157 zu hohen eingeförderten Menge an Prozesswasser ist der Sammeltank 157 mit einem Sammeltanküberlauf 318 ausgestattet.
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Weiterhin lässt sich der Darstellung gemäß 3 entnehmen, dass die pH-Dosiereinheit 169 über ein erstes pH-Dosiermodul 321 und über ein zweites pH-Dosiermodul 324 verfügt, die jeweils in den Sammeltank 157 münden und mit denen durch Ansteuerung über die Zentraleinheit 133 der pH-Wert des Inhalts des Sammeltanks 157 durch Erhöhen beziehungsweise durch Erniedrigen des pH-Werts einstellbar ist.
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Zum Erfassen von Qualitätsparametern des Inhalts des Sammeltanks 157 ist die Sammeltanksensoreinheit 172 mit einem Sammeltanktrübungsgradsensor 327, mit dem der Trübungsgrad des Inhalts des Sammeltanks 157 erfassbar und der Zentraleinheit 133 einspeisbar ist, mit einem Sammeltank-pH-Sensor 330, mit dem der pH-Wert des Inhalts des Sammeltanks 157 erfassbar und der Zentraleinheit 133 einspeisbar ist, mit einem Leitfähigkeitssensor 333, mit dem die elektrische Leitfähigkeit des Inhalts des Sammeltanks 157 erfassbar und der Zentraleinheit 133 einspeisbar ist, und mit einem Kohlenwasserstoffgehaltssensor 336, auch TOC-Sensor für den Gehalt an „total organic carbon“ genannt, ausgebildet, mit dem der Gehalt an organischen Kohlenwasserstoffen in dem Inhalt des Sammeltanks 157 erfassbar und der Zentraleinheit 133 einspeisbar ist.
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Der Sammeltank 157 ist zum einen im Notfall über eine Notablaufleitung 339 nach Öffnen eines zweiten Handventils 342 entleerbar und zum anderen im Regelbetrieb bei Erreichen von vorbestimmten wählbaren Mindestwerten von Qualitätsparametern für den Inhalt des Sammeltanks 157 nach Öffnen eines in einer Ablaufleitung 345 angeordneten neunten Pneumatikventils 348 als Auslassventil durch die über die Zentraleinheit 133 ansteuerbare Sammeltankabförderpumpe 178 nach Durchlauf durch einen Klarwasserdurchflussmesser 351 über die Ablaufleitung 181 ausförderbar. Der Klarwasserdurchflussmesser 351 ist mit der Zentraleinheit 133 verbunden, die die Menge an nach außen abgegebenem Klarwasser erfasst und dokumentiert.
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Weiterhin lässt sich der Darstellung gemäß 3 entnehmen, dass der Sammeltank 157 über eine Verbindungsleitung 125 an den Eingang einer Rückspülpumpe 354 angeschlossen ist, die bei einem ausgangsseitig der Rückspülpumpe 354 mit der Pneumatiksteuereinheit 230 verbundenen, geöffneten zehnten Pneumatikventil 357 und einem mit der Zentraleinheit 133 verbundenen, geschlossenen ersten Magnetventil 360 zum Rückführen des Inhalts des Sammeltanks 157 in den Reaktionstank 109 über die zweite Teilleitung 175.2 der Sammeltankrückführleitung 175 eingerichtet ist.
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Zum Verhindern eines Überlaufs des Sammeltanks 157 ist ein Sammeltankfüllstandssensor 363 vorgesehen.
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Für den Fall, dass der Inhalt des Sammeltanks 157 noch nicht die zum Ausleiten des Prozesswassers nach außen erforderlichen Qualitätsmerkmale in Gestalt von in Sollbereichen liegender Qualitätsparameter insbesondere auch nach einer bereits erfolgten Rückspülung in den Reaktionstank 109 aufweist, ist das aus dem Kantenspaltfilter 142 austretende Prozesswasser bei geöffnetem sechsten Pneumatikventil 309 und geschlossenem siebten Pneumatikventil 312 der Ultrafiltrationsstufe 145 über eine Einspeiseleitung 110 zuführbar, die bei diesem Ausführungsbeispiel über eine erste Ultrafiltrationskolonne 363 und über eine zweite Ultrafiltrationskolonne 366 verfügt, die parallel geschaltet sind.
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Zum Überwachen des Eingangsdrucks für die Ultrafiltrationsstufe 145 ist in die Einspeiseleitung 110 ein Ultrafiltrationsdrucksensor 369 geschaltet, der mit der Zentraleinheit 133 verbunden ist. In eine sich zwischen der Ultrafiltrationsstufe 145 zu dem Sammeltank 157 erstreckende Einspeiseleitung 110 ist ein Druckhalteventil 372 zum Stabilisieren des an der Ultrafiltrationsstufe 145 anstehenden hydraulischen Drucks gelegt.
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Der von den Ultrafiltrationskolonnen 363, 366 herausgefilterte Teil des Prozesswasser ist bei geöffnetem, mit der Pneumatiksteuereinheit 230 verbundenen elften Pneumatikventil 375 und geöffnetem, mit der Pneumatiksteuereinheit 230 verbundenen zwölften Pneumatikventil 378 in jeweils eine Teilleitung 163.1, 163.2 zum Rückspülen und erneuten Aufbereiten in den Reaktionstank 109 rückspülbar. Das Filtrat aus den Ultrafiltrationskolonnen 363, 366 wiederum ist bei einem mit der Zentraleinheit 133 geöffneten zweiten Magnetventil 381 über eine Einspeiseleitung 110 in den Sammeltank 157 leitbar.
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Weiterhin ist in 3 ein Pneumatikkompressor 384 zu erkennen, der die Pneumatiksteuereinheit 230 über die Pneumatikversorgungsleitung 254 mit pneumatischem Druck versorgt und über die Zentraleinheit 133 beim Durchführen der Rückspülung über die Ultrafiltrationsstufe 145 die Ultrafiltrationskolonnen 363, 366 über ein Druckregelventil 387 und über dem Druckregelventil 387 nachgeordnete, parallel geschaltete Drosselventile 390.1, 390.2, durch die Zentraleinheit 133 ansteuerbare pneumatische Magnetventile 391.1, 391.2 und Rückschlagventile 392.1, 392.2 mit herabgesetztem pneumatischen Druck versorgt. Zum Messen des pneumatischen Volumenstroms während des Rückspülprozesses ist ein Volumenstromsensor 393 vorgesehen, der zwischen dem Druckregelventil 387 und den Drosselventilen 390.1, 390.2 angeordnet ist.
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Zur Regelung des Rückspüldrucks der Ultrafiltrationsstufe 145 ist eine Druckreglereinheit 394 vorhanden, die mittels eines dritten Rückschlagventils 395 gegen das zweite Magnetventil 381 abgesichert ist und der ein dem ersten Magnetventil 360 vorgelagertes drittes Drosselventil 396 und ein dem ersten Magnetventil 360 nachgeordnetes, in der ersten Teilleitung 175.1 der Sammeltankrückführleitung 175 angeordnetes viertes Drosselventil 397 nachgeordnet ist.
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Vorteilhafterweise verfügt das Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung über eine Dokumentationseinheit, mit der die Menge an dem Reaktionstank (109) eingespeistem Schmutzwasser, die Qualitätsparameter des Inhalts des Sammeltanks 157 und die Menge des als Klarwasser nach außen abgegebenen Inhalts des Sammeltanks 157 revisionssicher dokumentierbar sind.
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Vorteilhafterweise sind mit der Dokumentationseinheit auch weitere, während eines Prozesszyklus von der Aufnahme von Schmutzwasser bis zum Ablass von Klarwasser angefallene Prozessparameter wie die Menge an zugegebenem Behandlungsmittel, die Menge an zum Einstellen des pH-Werts zugegebenen Stofftypen und Stoffmengen sowie der Verlauf der pH-Werte und des Trübungsgrad in dem Reaktionstank 109 sowie der Verlauf des pH-Werts, des Trübungsgrads, der elektrischen Leitfähigkeit sowie des Gehalts an organischem Kohlenwasserstoffen in dem Sammeltank 157 zu bestimmten typischen Zeitpunkten revisionssicher dokumentierbar.
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Eine vorteilhafte Vorgehensweise für das wahlweise Verbinden von Entnahmestellen 118, 121, 124 mit Filtereinheiten 139, 142, 145 stellt sich wie folgt dar. Nach Zugabe von Behandlungsmittel beispielsweise in Gestalt von Flockungsmittel in den Reaktionstank 109 wird ab einem bestimmten Füllstand der Inhalt des Reaktionstanks 109 bei einer erstmaligen Befüllung in Gestalt von Schmutzwasser oder nach einem bereits wenigstens einmal erfolgten Rückspülen in Gestalt von Prozesswasser mittels der Reaktionstankrühreinheit 115 für eine bestimmte Rührzeitdauer vermischt und anschließend während einer Reaktionszeitdauer zum Erzeugen einer geflockten Flüssigphase ruhend belassen.
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Nach Abschluss der Reaktionszeitdauer erfolgt ein Abpumpen zunächst über die erste Entnahmestelle 118 und über zweite Entnahmestelle 121 bis zum Erreichen eines unteren Füllstands mittels der Reaktionstankabförderpumpe 127 und aufgrund der bereits relativ hohen Reinheit des Inhalts des Reaktionstanks 109 im oberen Bereich ein Zuführen zweckmäßigerweise an der ersten Filtereinheit 139 vorbei direkt in die zweite Filtereinheit 142. Nach Unterschreiten eines unteren Füllstands erfolgt das Abpumpen des Inhalts des Reaktionstanks 109 mittels der Reaktionstankabförderpumpe 127 über die unterste dritte Entnahmestelle 124 mit Abkoppeln der zweiten Filtereinheit 142 und Zuführen dieses Inhalts des Reaktionstanks 109 in die erste Filtereinheit 139 sowie einem anschließenden Zuführen in die zweite Filtereinheit 142.
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Je nach Werten der Qualitätsparameter des Schmutzwassers beziehungsweise des Prozesswassers in dem Reaktionstank 109 wird das Filtrat der zweiten Filtereinheit 142 entweder bei bereits sehr guten Qualitätsparametern direkt dem Sammeltank 157 oder bei insbesondere bezüglich des Trübungsgrads noch zu verbessernden Qualitätsparametern der dritten Filtereinheit 145 zugeführt. Die dritte Filtereinheit 145 wiederum übergibt je nach Stand der Qualitätsparameter das Filtrat entweder wieder dem Reaktionstank 109 zur erneuten Behandlung oder dem Sammeltank 157 in der Regel zum anschließenden Ablassen nach außen.
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Die durch die Filtereinheiten 139, 142, 145 bereitgestellten Filtervorgänge werden bis zum Abschluss eines Prozesszyklus solange durchgeführt, bis die Qualitätsparameter in dem Sammeltank 157 unterhalb oder im Bereich von Sollwerten liegen und höchst vorzugsweise einen direkten Ablass nach außen beispielsweise in die Kanalisation gestatten.
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Bezugszeichenliste
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- 103
- Zulaufleitung
- 106
- Schmutzwasserzuführpumpe
- 109
- Reaktionstank
- 110
- Einspeiseleitung
- 112
- Behandlungsmittelbehälter
- 115
- Reaktionstankrühreinheit
- 118
- erste Entnahmestelle
- 121
- zweite Entnahmestelle
- 124
- dritte Entnahmestelle
- 125
- Verbindungsleitung
- 127
- Reaktionstankabförderpumpe
- 130
- Reaktionstanksensoreinheit
- 133
- Zentraleinheit
- 136
- Filteranordnung
- 139
- Vakuumbandfilter
- 142
- Kantenspaltfilter
- 145
- Ultrafiltrationsstufe
- 148
- Filterband
- 151
- Abwurfbehälter
- 154
- Filtratpumpe
- 157
- Sammeltank
- 160
- Kantenspaltfilterrückführleitung
- 163
- Ultrafiltrationsstufenrückführleitung
- 166
- Sammeltankrühreinheit
- 169
- pH-Dosiereinheit
- 172
- Sammeltanksensoreinheit
- 175
- Sammeltankrückführleitung
- 178
- Sammeltankabförderpumpe
- 181
- Ablaufleitung
- 203
- erstes Handventil
- 206
- Schmutzwasserdurchflussmesser
- 209
- Reaktionstanküberlauf
- 212
- Reaktionstankfüllstandssensor
- 215
- Reaktionstank-pH-Sensor
- 218
- Reaktionstanktrübungsgradsensor
- 221
- erstes Pneumatikventil
- 224
- zweites Pneumatikventil
- 227
- drittes Pneumatikventil
- 230
- Pneumatiksteuereinheit
- 231
- Vakuumbandfiltersteuermodul
- 233
- viertes Pneumatikventil
- 236
- Pufferwanne
- 239
- Rolle
- 242
- Vakuumkammer
- 245
- Vakuumpumpe
- 248
- Sammelwanne
- 251
- fünftes Pneumatikventil
- 254
- Pneumatikversorgungsleitung
- 303
- Antriebsmotor
- 306
- Kantenspaltfilterdrucksensor
- 309
- sechstes Pneumatikventil
- 312
- siebtes Pneumatikventil
- 315
- achtes Pneumatikventil
- 318
- Sammeltanküberlauf
- 321
- erstes pH-Dosiermodul
- 324
- zweites pH-Dosiermodul
- 327
- Sammeltanktrübungsgradsensor
- 330
- Sammeltank-pH-Sensor
- 333
- Leitfähigkeitssensor
- 336
- Kohlenwasserstoffgehaltssensor
- 339
- Notablaufleitung
- 342
- zweites Handventil
- 345
- Ablaufleitung
- 348
- neuntes Pneumatikventil
- 351
- Klarwasserdurchflussmesser
- 354
- Rückspülpumpe
- 357
- zehntes Pneumatikventil
- 360
- erstes Magnetventil
- 363
- erste Ultrafiltrationskolonne
- 366
- zweite Ultrafiltrationskolonne
- 369
- Ultrafiltrationsdrucksensor
- 372
- Druckhalteventil
- 375
- elftes Pneumatikventil
- 378
- zwölftes Pneumatikventil
- 381
- zweites Magnetventil
- 384
- Pneumatikkompressor
- 387
- Druckregelventil
- 390.1
- erstes Drosselventil
- 390.2
- zweites Drosselventil
- 391.1
- pneumatisches Magnetventil
- 391.2
- pneumatisches Magnetventil
- 392.1
- erstes Rückschlagventil
- 392.2
- zweites Rückschlagventil
- 393
- Volumenstromsensor
- 394
- Druckregeleinheit
- 395
- drittes Rückschlagventil
- 396
- drittes Drosselventil
- 397
- viertes Drosselventil