-
Die Erfindung betrifft ein Ritzelstartersystem. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Steuervorrichtung für einen Ritzelstarter.
-
Ein Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor weist einen Ritzelstarter auf, der ausgebildet ist, den Verbrennungsmotor zu starten. Der Ritzelstarter umfasst einen Startermotor, der durch Schließen eines Relais mit Strom aus dem elektrischen Bordnetz (insbesondere aus dem Niedervolt-Bordnetz, etwa aus dem 12V-Bordnetz) des Fahrzeugs betrieben wird. Das Relais des Ritzelstarters umfasst z.B. zwei niederohmige Spulen, die Einzugswicklung und die Haltewicklung. Beim Aktivieren des Relais können kurzzeitig bei 12V-Bordnetzspannung Ströme von bis zu 70A fließen, um das Relais zu schließen. Danach erfolgt, z.B. durch elektromechanische Verschaltung, innerhalb des Starterrelais eine Reduktion des Relaisstroms auf einen Haltestrom von ca. 20A.
-
Der Relaisstrom für das Starterrelais kann an einer sogenannten Kl 50 (Klemme 50) des Fahrzeugs bereitgestellt werden. Der Strom kann (z.B. in Reaktion auf die Betätigung einer Motor-Start-Taste und/oder infolge einer Anfrage durch eine Motor-Stopp-Automatik) von einem abgesetzten Steuergerät zur Steuerung des Ritzelstarters bereitgestellt werden. Dies ist typischerweise mit einem relativ hohen Aufwand für die elektrische Verkabelung zwischen dem Steuergerät und dem Starterrelais verbunden.
-
Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, eine besonders effiziente Ansteuerung eines Ritzelstarters zu ermöglichen.
-
Die Aufgabe wird durch jeden der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Es wird darauf hingewiesen, dass zusätzliche Merkmale eines von einem unabhängigen Patentanspruch abhängigen Patentanspruchs ohne die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs oder nur in Kombination mit einer Teilmenge der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs eine eigene und von der Kombination sämtlicher Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs unabhängige Erfindung bilden können, die zum Gegenstand eines unabhängigen Anspruchs, einer Teilungsanmeldung oder einer Nachanmeldung gemacht werden kann. Dies gilt in gleicher Weise für in der Beschreibung beschriebene technische Lehren, die eine von den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche unabhängige Erfindung bilden können.
-
Gemäß einem Aspekt wird eine Steuervorrichtung für ein Starterrelais eines Ritzelstarters zum Starten eines Verbrennungsmotors, insbesondere eines Verbrennungsmotors eines (Kraft-) Fahrzeugs, beschrieben. Das Starterrelais ist ausgebildet, einen elektrischen Startermotor des Ritzelstarters mit einem Versorgungs-Anschluss zu koppeln oder davon zu entkoppeln. Dabei kann der Versorgungs-Anschluss ein Klemme 30 - Anschluss des Kraftfahrzeugs sein. Über den Versorgungs-Anschluss kann der erforderliche Betriebsstrom des Startermotors bereitgestellt werden, um den Startermotor zu betreiben, und um damit den Verbrennungsmotor zu starten. Der Versorgungs-Anschluss kann direkt (über eine Leitung) mit einer Batterie (z.B. mit einer Niedervolt-Batterie) eines elektrischen Bordnetzes (eines Fahrzeugs) verbunden sein.
-
Die Steuervorrichtung umfasst ein Schaltmodul mit einem Schaltelement, das ausgebildet ist, einen Relais-Anschluss des Starterrelais mit dem Versorgungs-Anschluss zu koppeln, um einen Relaisstrom zum Schließen (und zum Halten) des Starterrelais zu bewirken. Der Relaisstrom kann dabei durch die ein oder mehreren Spulen des Starterrelais (insbesondere durch die Einzugsspule und/oder durch die Haltespule) fließen. Dadurch kann bewirkt werden, dass das Starterrelais von dem geöffneten Zustand in den geschlossenen Zustand überführt wird. Zu diesem Zweck weist der Relaisstrom in dieser Phase typischerweise eine relativ hohe Einzugs-Stromstärke (z.B. von 70A) auf. Ferner kann durch den Relaisstrom bewirkt werden, dass das Starterrelais in dem geschlossenen Zustand gehalten wird. In dieser Phase weist der Relaisstrom typischerweise eine gegenüber der Einzugs-Stromstärke reduzierte Halte-Stromstärke (z.B. von 20A) auf.
-
Der Relaisstrom zum Schließen und zum Geschlossen-Halten des Starterrelais kann somit direkt aus dem Versorgungs-Anschluss des Ritzelstarters bezogen werden, um eine effiziente Steuerung des Starterrelais des Ritzelstarters zu bewirken. Der Relaisstrom aus dem Versorgungs-Anschluss kann dabei durch das Schaltelement bewirkt werden (wenn das Schaltelement geschlossen ist) oder unterbrochen werden (wenn das Schaltelement geöffnet ist). Das Schaltelement kann ein Halbleiter-basiertes Schaltelement, insbesondere einen Transistor, etwa einen Feldeffekttransistor und/oder ein mechanisches Relais, umfassen.
-
Das Schaltelement kann ausgebildet sein, den Versorgungs-Anschluss (insbesondere den Klemme 30 - Anschluss) direkt mit dem Relais-Anschluss zu koppeln, um den Relaisstrom direkt von dem Versorgungs-Anschluss an den Relais-Anschluss zu leiten. Der Relais-Anschluss kann ein Klemme 50 - Anschluss des Kraftfahrzeugs sein. Der Versorgungs-Anschluss und/oder der Relais-Anschluss können direkt an dem Gehäuse des Ritzelstarters angeordnet sein. Es kann somit direkt am Gehäuse des Ritzelstarters (über das Schaltelement) eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Versorgungs-Anschluss und dem Relais-Anschluss bewirkt werden, um das Starterrelais zu schließen und um so den Startermotor des Ritzelstarters zu betreiben. So kann eine besonders effiziente Steuerung des Starterrelais ermöglicht werden. Insbesondere kann so der Verkabelungsaufwand in dem Kraftfahrzeug reduziert werden.
-
Das Schaltmodul ist bevorzugt direkt an oder in dem Gehäuse des Ritzelstarters angeordnet und/oder befestigt sein. Alternativ oder ergänzend kann das Schaltmodul direkt an oder in dem Relais-Anschluss des Ritzelstarters angeordnet und/oder befestigt sein. Das Schaltmodul kann z.B. in dem Ritzelstarter integriert sein (und kann somit eine gemeinsame Einheit mit dem Ritzelstarter bilden, die z.B. von einem Hersteller von Ritzelstartern bereitgestellt werden kann). Das Schaltmodul weist bevorzugt eine Leiterplatte auf, an der das Schaltelement angeordnet ist. Die Leiterplatte kann dann direkt an dem Gehäuse des Ritzelstarters angeordnet und/oder befestigt sein. Das Schaltmodul kann somit zusammen mit dem Ritzelstarter eine Einheit bilden, die in effizienter Weise in ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor verbaut werden kann. So kann in effizienter Weise eine Baureihe von Fahrzeugen mit unterschiedlichen Typen von Antriebsmotoren bereitgestellt werden.
-
Die Steuervorrichtung umfasst ferner Steuermodul, das ausgebildet ist, in Reaktion auf eine Startanforderung zum Starten des Verbrennungsmotors (z.B. in Reaktion auf die Betätigung der Motor-Start-Taste und/oder in Reaktion auf eine Anforderung der Motor-Stopp-Automatik des Kraftfahrzeugs) ein Steuersignal für das Schaltelement zu generieren.
-
Es wird somit eine Steuervorrichtung beschrieben, die ein Schaltelement aufweist, das in unmittelbarer Nähe zu dem Ritzelstarter angeordnet ist, um den erforderlichen Relaisstrom in effizienter Weise bereitzustellen.
-
Die Steuerung des Schaltelements kann durch ein Steuersignal bewirkt werden. Zu diesem Zweck kann das Steuermodul über eine Steuerleitung (z.B. über einen LIN (Local Interconnect Network)-Bus oder über eine Niederstrom-Leitung) der Steuervorrichtung mit einem Steuer-Port des Schaltelements verbunden sein, um das Steuersignal von dem Steuermodul an das Schaltelement zu übertragen. Das Steuersignal kann ggf. ein binäres und/oder digitales Steuersignal sein. Insbesondere kann das Steuersignal ausgebildet sein, mit einer relativ niedrigen Stromstärke übertragen zu werden. Die Steuerleitung kann ggf. eine Länge von 50 cm oder mehr aufweisen, um eine flexible Anordnung des Steuermoduls innerhalb des Kraftfahrzeugs zu ermöglichen.
-
Das Steuermodul kann ggf. von dem Schaltmodul getrennt und/oder örtlich abgesetzt sein. Das Steuermodul kann dann in effizienter Weise mit ein oder mehreren anderen Steuergeräten des Kraftfahrzeugs zu einem gemeinsamen Steuergerät zusammengefasst sein. Alternativ kann das Steuermodul an oder in dem Gehäuse des Ritzelstarters und/oder an oder in dem Relais-Anschluss angeordnet und/oder befestigt sein. In diesem Fall kann eine besonders kurze Steuerleitung verwendet werden.
-
Das Steuermodul kann ausgebildet sein, ein (digitales) Startsignal (mit der Startanforderung) von einem anderen Steuergerät zu empfangen. Das Startsignal kann z.B. über einen Daten-Bus empfangen werden. Das Steuermoduls kann ferner eingerichtet sein, das Steuersignal für das Schaltmodul, insbesondere für das Schaltelement, in Reaktion auf das empfangene Startsignal zu generieren.
-
Das Steuermodul zur Ansteuerung des Schaltmoduls, insbesondere des Schaltelements, kann somit in einer Variante beabstandet zu dem Schaltmodul (und zu dem Ritzelstarter) angeordnet sein. Das Steuermodul kann dann ggf. mit einem anderen Steuergerät zu einem gemeinsamen Steuergerät kombiniert sein. Das Steuersignal zur Steuerung des Schaltelements kann über eine Steuerleitung von dem Steuermodul an das Schaltmodul übertragen werden. Die Steuerleitung kann dabei in effizienter Weise für relativ niedrige Stromstärken ausgebildet sein, die ausreichend sind, um den Schaltvorgang des Schaltelements zu bewirken.
-
Alternativ kann das Steuermodul (zusammen mit dem Schaltmodul) direkt an dem Ritzelstarter angeordnet sein. Das Steuermodul kann über einen Daten-Bus ein (digitales) Startsignal empfangen und in ein Steuersignal für das Schaltmodul umsetzen, wobei das Steuersignal direkt an den Steuer-Port des Schaltelements geleitet werden kann.
-
Der Versorgungs-Anschluss und/oder der Relais-Anschluss können jeweils mit einem elektrischen Niedervolt-Bordnetz (insbesondere mit einem 12V-Bordnetz oder mit einem 48V-Bordnetz) gekoppelt sein. Der Strom für den Startermotor und/oder der Relaisstrom können somit j eweils mit einer Niedervolt-Spannung, insbesondere mit einer Spannung von 60V oder weniger, etwa mit 12V oder 48V, bereitgestellt werden.
-
Der Relaisstrom weist typischerweise eine Stromstärke, insbesondere eine maximale oder mittlere Stromstärke, auf, die um einen Faktor 10 oder mehr, insbesondere um einen Faktor 100 oder mehr, höher als die Stromstärke, insbesondere als die maximale oder mittlere Stromstärke, des Steuersignals ist. Somit kann die Steuerleitung in effizienter Weise (mit einem relativ kleinen Leitungsquerschnitt) bereitgestellt werden.
-
Das Schaltmodul kann eine Sicherung, insbesondere eine Schmelzsicherung, umfassen, die auf dem Leitungspfad angeordnet ist, über bzw. durch den der Relaisstrom fließt. Die Sicherung kann bevorzugt zwischen dem Schaltelement und dem Versorgungs-Anschluss angeordnet sein. Die Sicherung kann ausgebildet sein (durch eine entsprechend ausgebildete Auslöse-Kennlinie), den Leitungspfad zu unterbrechen, um das Starterrelais von dem Versorgungs-Anschluss zu entkoppeln, wenn der Relaisstrom für mehr als eine Auslöse-Zeitdauer zumindest eine Auslöse-Stromstärke aufweist. Die Auslöse-Stromstärke kann z.B. der Einzugs-Stromstärke entsprechen. Die Auslöse-Zeitdauer kann z.B. zwischen 100 ms und 500 ms betragen. Durch die Bereitstellung einer Sicherung kann in effizienter Weise eine besonders sichere Steuervorrichtung für einen Ritzelstarter bereitgestellt werden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Ritzelstartersystem beschrieben, das einen Ritzelstarter zum Starten eines Verbrennungsmotors umfasst. Des Weiteren umfasst das Ritzelstartersystem eine Steuervorrichtung zur Ansteuerung des Starterrelais des Ritzelstarters, wobei die Steuervorrichtung wie in diesem Dokument beschrieben ausgebildet ist.
-
Das Schaltmodul und das Steuermodul der Steuervorrichtung können ausgebildet sein, um 50 cm oder mehr beabstandet voneinander betrieben zu werden. Insbesondere kann die Steuervorrichtung derart ausgebildet sein, dass das Schaltmodul und das Steuermodul um 50 cm oder mehr voneinander beabstandet sind. So kann ein flexibler Verbau des Steuermoduls in einem Kraftfahrzeug ermöglicht werden. Alternativ können das Steuermodul und das Schaltmodul an oder in dem Gehäuse des Ritzelstarters angeordnet sein.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein (Straßen-)Kraftfahrzeug (insbesondere ein Personenkraftwagen oder ein Lastkraftwagen oder ein Bus oder ein Motorrad) beschrieben, das die in diesem Dokument beschriebene Steuervorrichtung und/oder das in diesem Dokument beschriebene Ritzelstartersystem umfasst.
-
Es ist zu beachten, dass die in diesem Dokument beschriebenen Vorrichtungen und Systeme sowohl alleine, als auch in Kombination mit anderen in diesem Dokument beschriebenen Vorrichtungen und Systemen verwendet werden können. Des Weiteren können jegliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Vorrichtungen und Systemen in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale der Ansprüche in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Ferner sind in Klammern aufgeführte Merkmale als optionale Merkmale zu verstehen.
-
Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen
- 1 ein beispielhaftes Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor und einem Ritzelstarter;
- 2 eine beispielhafte Ansteuervorrichtung für das Starterrelais eines Ritzelstarters; und
- 3 eine beispielhafte Auslöse-Kennlinie einer Sicherung.
-
Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument damit, einen Ritzelstarter in besonders effizienter Weise anzusteuern. In diesem Zusammenhang zeigt 1 ein beispielhaftes Fahrzeug 100, das einen Verbrennungsmotor 102 umfasst. Der Verbrennungsmotor 102 kann mit einem Ritzelstarter 103 gestartet werden. Dabei kann der Relaisstrom zum Schließen des Startrelais des Ritzelstarters 103 über ein Steuergerät 101 aus einer (Niedervolt-) Batterie 105 des Fahrzeugs 100 bereitgestellt werden. Das Steuergerät 101 kann ausgebildet sein, den Relaisstrom in Reaktion auf die Betätigung eines Bedienelements 104 (z.B. einer Motor-Start-Taste) zu generieren, sodass der Startermotor des Ritzelstarters 103 mit Strom versorgt und betrieben wird, um den Verbrennungsmotor 102 zu starten. Dabei kann der Strom für den Startermotor des Ritzelstarters 103 über eine Leitung direkt von der Batterie 105 des Fahrzeugs 100 bereitgestellt werden (ohne über das Steuergerät 101 geleitet zu werden). Der Relaisstrom für das Starterrelais des Ritzelstarters 103 kann indirekt über das Steuergerät 101 bereitgestellt werden.
-
Das Steuergerät 101 und der Ritzelstarter 103 können relativ weit voneinander beabstandet sein, sodass der Relaisstrom über eine relativ lange Strecke von dem Steuergerät 101 bis zu dem Starterrelais des Ritzelstarters 103 geleitet werden muss. Aufgrund der relativ hohen Stromstärke des Relaisstroms (z.B. bis zu 70A) kann dazu ein Kabel mit einem relativ hohen Leitungsquerschnitt erforderlich sein. Ferner kann ggf. eine Absicherung der Verkabelung erforderlich sein, die auf die relativ hohe Stromstärke des Relaisstroms ausgelegt ist. Dies ist mit relativ hohen Kosten und mit einem relativ hohen Gewicht verbunden.
-
2 zeigt eine Steuervorrichtung 200 für einen Ritzelstarter 103, bei dem das Schaltelement 221 zum Schalten des Relaisstroms 223 in unmittelbarer Nähe zu dem Gehäuse 206 des Ritzelstarters 103 angeordnet ist. Das Schaltelement 221 kann z.B. einen Feldeffekttransistor (FET), insbesondere einen MOSFET, umfassen. Das Schaltelement 221 kann in einem Schaltmodul 220 (auf einer Leiterplatte) implementiert sein, wobei das Schaltmodul 220 an dem Gehäuse 206 des Ritzelstarters 103 befestigt sein kann.
-
Die Steuervorrichtung 200 umfasst ferner ein Steuermodul 210, das ausgebildet ist, ein Steuersignal zur Steuerung des Schaltelements 221 zu generieren. Das Steuersignal kann über eine Steuerleitung 211 an das Schaltmodul 220 übertragen werden, wobei die Steuerleitung 211 nur für relativ niedrige Ströme ausgelegt sein muss (die deutlich niedriger sind als der Relaisstrom 223). Das Steuermodul 210 kann mit der Klemme 30 (Kl 30) 203 gekoppelt sein, um mit elektrischer Energie versorgt zu werden.
-
Das Steuergerät 101 kann ausgebildet sein, eine Motor-Start-Anforderung zu erkennen. Die Motor-Start-Anforderung kann z.B. aufgrund der Betätigung eines Bedienelements 104 (z.B. eines Start-Stopp-Tasters) erkannt werden. Alternativ oder ergänzend kann die Motor-Start-Anforderung durch eine Motor-Stopp-Automatik bewirkt werden. Das Steuergerät 101 kann ferner eingerichtet sein, in Reaktion auf die erkannte Motor-Start-Anforderung ein Startsignal 207 an das Steuermodul 210 zu senden. Das Startsignal 207 kann z.B. über einen Daten-Bus (etwa über einen LIN-Bus oder über einen CAN-Bus) an das Steuermodul 210 gesendet werden. Das Steuermodul 210 kann eingerichtet sein, in Reaktion auf den Empfang des Startsignals 207 ein Steuersignal über die Steuerleitung 211 an das Schaltmodul 220 zu senden, um zu bewirken, dass das Schaltmodul 220 den Relaisstrom 223 zum Schließen des Starterrelais 201 generiert.
-
Der Ritzelstarter 103 umfasst den Startermotor 202, der durch das Schließen des Starterrelais 201 mit Strom versorgt werden kann, insbesondere mit der Klemme 30 (Kl 30) 203 verbunden werden kann. Durch die Stromversorgung aus der Kl 30 wird eine Bewegung des Startermotors 202 und über ein Ritzel eine entsprechende Bewegung des Verbrennungsmotors 102 bewirkt, um den Verbrennungsmotor 102 zu starten.
-
Der Relaisstrom 223 zum Schließen des Starterrelais 201 kann dadurch generiert werden, dass ein oder mehrere Spulen des Starterrelais 201 (insbesondere die Klemme 50, Kl 50, 205 des Ritzelstarters 103) über das geschlossene Schaltelement 221 mit der Klemme 30, Kl 30, gekoppelt werden. Aufgrund der Tatsache, dass das Schaltmodul 220 in unmittelbarer Nähe zu dem Ritzelstarter 103, insbesondere an dem Gehäuse 206 des Ritzelstarters 103, angeordnet ist, kann der Relaisstrom 223 über eine relativ kurze Leitung geleitet werden, sodass eine effiziente Anbindung des Ritzelstarters 103 an das Fahrzeug-Bordnetz ermöglicht wird. Andererseits kann ggf. eine relativ lange Steuerleitung 211 verwendet werden, um das Steuermodul 210 in flexibler Weise innerhalb der Fahrzeugs 100 anordnen zu können. Alternativ kann das Steuermodul 210 in unmittelbarer Nähe zu dem Ritzelstarter 103 (z.B. direkt an oder in dem Gehäuse 206 des Ritzelstarters 103) angeordnet sein. In diesem Fall kann in besonders effizienter Weise das (digitale) Startsignal 207 von dem Steuergerät 101 über eine Datenleitung zu dem Steuermodul 210 an dem Ritzelstarter 103 geführt werden.
-
Auf dem Leitungspfad des Relaisstroms 223, insbesondere zwischen dem Schaltelement 221 und der Klemme 30 203, kann eine (Schmelz-) Sicherung 222 angeordnet sein, die ausgebildet ist, den Relaisstrom 223 zu unterbrechen, wenn der Relaisstrom 223 für einen zulange Zeitraum eine zu hohe Stromstärke aufweist. Wie bereits dargelegt und wie beispielhaft in 2 dargestellt, kann der Relaisstrom 223 in einem ersten zeitlichen Abschnitt eines Startvorgangs einen relativ hohen Einzugswert (von bis zu 70A) aufweisen. Anschließend kann der Relaisstrom 223 in einem zweiten zeitlichen Abschnitt des Startvorgangs einen dazu reduzierten Haltewert (von ca. 20A) aufweisen.
-
Die Sicherung 222 kann derart ausgebildet sein, dass die Sicherung 222 auslöst, wenn der Relaisstrom 223 für einen zu langen Zeitraum den Einzugswert (oder höher) aufweist. Dies kann durch die Auswahl einer Sicherung 222 mit einer entsprechenden Auslöse-Kennlinie 300 bewirkt werden (wie beispielhaft in 3 dargestellt). Die Auslöse-Kennlinie 300 kann anzeigen, welche Stromstärke 301 die Sicherung 222 für welche Zeitdauer 302 leiten kann, bevor die Sicherung 222 auslöst. Durch die Bereitstellung einer Sicherung 222 kann ein besonders sicherer Betrieb des Ritzelstarters 103 bewirkt werden.
-
Wie weiter oben dargelegt, liegen nach der Umwandlung der Information der Aktivierungsanforderung vom Datenbereich in ein konkretes elektrisches Signal die benötigten Ströme 223 für die Aktivierung des Ritzelstarterrelais 201 im Bereich von 70A (kurzzeitig) und 20A (dauerhaft). Das erfordert in dem ansteuernden Steuergerät 101 ausreichend dimensionierte Bauteile und Leitungen, welche mit relativ hohen Kosten verbunden sind. Da das Steuergerät 101 und der Ritzelstarter 103 typischerweise räumlich voneinander getrennt im Fahrzeug 100 verbaut werden, werden meist Kabel mit einem relativ großen Kabelquerschnitt (z.B. 2.5mm2 für K150-Steuerleitung) zur Übertragung des Relaisstroms 223 verwendet. Ferner sind auch die verwendeten Stecker für die erforderliche Stromtragfähigkeit konzipiert. Eine Überwachung der Ströme und Schaltzustände erfolgt durch einen in dem Steuergerät 101 verbauten Mikrokontroller.
-
Es ist zu erwarten, dass der Anteil von Fahrzeugen 100 mit Verbrennungsmotor 102 zurückgehen wird, und eine verstärkte Modularisierung und Zusammenführung von Steuergeräten für einen plattformübergreifenden Einsatz vorteilhaft wird. Durch die in diesem Dokument beschriebene Verlagerung des Schaltelement 221 bzw. des Schaltmoduls 220 an den Ritzelstarter 103 kann bewirkt werden, dass das Schaltmodul 220 nur spezifisch in einem Fahrzeug 100 mit Verbrennungsmotor 102 verbaut werden muss (und nicht implizit in einem Fahrzeug 100 mit Elektroantrieb verbaut wird). So können die Kosten wesentlich reduziert werden.
-
Der Leistungsschalter 221 für das Schalten der relativ hohen Einzugs- und Halteströme 223 kann somit direkt am (ggf. nicht-modifizierten) Ritzelstarterrelais 201 angebracht werden. Die Spannungsversorgung und Stromversorgung kann direkt aus dem vorhandenen K130-Anschluss 203 am Ritzelstarter 103 erfolgen. Die Starterströme 223 von 70A bzw. 20A können so auf kurzem und direktem Weg direkt auf den K150-Anschluss 205 geschaltet werden. In dem Steuergerät 210, das für die Umwandlung der Information der Aktivierungsanforderung vom Datenbereich in ein konkretes elektrisches Signal verwendet wird, kann mit relativ einfachen Logikausgängen gearbeitet werden. Es werden dabei nur relativ geringe Ströme bei der Ansteuerung des Schaltelements 221 (max. ~10mA) benötigt. So kann der schaltungstechnische Aufwand in diesem Steuergerät 210 wesentlich reduziert werden. Ferner kann auf Bestückungsoptionen für dieses Steuergerät 210 (für Fahrzeuge 100 mit unterschiedlichen Antriebsmotoren) verzichtet werden.
-
Des Weiteren wird der materielle Aufwand für Signalleitungen 211 im Fahrzeug 100 reduziert (durch eine Reduzierung des erforderlichen Querschnitts). Außerdem können die Stecker mit einer reduzierten Stromtragfähigkeit ausgeführt werden. Ferner kann eine Mikrokontroller-basierte Überwachung eingespart werden, da diese Funktionalität effizient mit ein oder mehreren diskreten Bauteilen (z.B. mit einer Sicherung 222) direkt am Starterrelais 201 realisiert werden kann oder nicht mehr erforderlich ist.
-
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur beispielhaft das Prinzip der vorgeschlagenen Vorrichtungen und Systeme veranschaulichen sollen.