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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere ein Reisefahrzeug, mit einem kastenförmigen Aufbau und mindestens einer im Bereich einer Außenwand des Aufbaus vorgesehenen Zugangstüre zum Innenraum des Aufbaus.
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Anordnungen dieser Art sind beispielsweise in Form von Wohnmobilen, Wohnwagen etc., bekannt. Die Zugangstüre der bekannten Anordnungen bietet erfahrungsgemäß nur einen begrenzten Ausblick ins Freie. Infolgedessen müssen sich die Benutzer eines derartigen Fahrzeugs außerhalb des Fahrzeugs niederlassen, wenn ein großzügigerer Ausblick gewünscht wird. Dies ist allerdings nur bei entsprechender Witterung möglich. Die bekannten Fahrzeuge sind daher in dieser Hinsicht nicht komfortabel genug.
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Die
DE 20 2013 012 406 U1 zeigt ein Reisefahrzeug oben genannter Art, das eine hochschwenkbare Heckklappe aufweist. Diese enthält jedoch keine Zugangstüre. Vielmehr ist eine seitliche Zugangstüre vorgesehen.
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Aus der
DE 10 2008 024 169 A1 ergibt sich ein Fahrzeug mit einem kastenförmigen Aufbau, der eine seitliche, einem Zugang in den Innenraum des Aufbaus zugeordnete Schiebetüre und heckseitige Flügeltüren, die einer Öffnung zum ein- und ausschieben eines Wechseleinsatzes zugeordnet sind, aufweist. Eine hochschwenkbare Klappe, welche eine Zugangstüre enthält, ist hier nicht vorgesehen.
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Die
DE 94 15 608 U1 beschreibt ein Reisefahrzeug oben genannter Art, das eine im Bereich einer Seitenwand vorgesehene Zugangstüre zum Innenraum und zusätzlich oberhalb dieser Zugangstüre eine hochschwenkbare Klappe zum Verschließen eines oberen Stauraums zur Aufnahme eines Vorzelts enthält. Eine hochschwenkbare Klappe, welche die Zugangstüre enthält, ist nicht vorgesehen.
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Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug eingangs erwähnter Art so zu verbessern, dass zwar eine Zugangstüre vorhanden ist, aber dennoch die Möglichkeit eines großzügigen Ausblicks von innen nach außen gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einem Fahrzeug gattungsgemäßer Art die wenigstens eine Zugangstüre in eine größere, einer im Bereich der zugangstürenseitigen Außenwand des Aufbaus vorgesehenen Wandausnehmung zugeordnete Klappe integriert ist, die im Bereich ihres oberen Rands um eine im Wesentlichen horizontale Achse schwenkbar gelagert und nach oben hoch schwenkbar ist.
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Mit diesen Maßnahmen werden die eingangs geschilderten Nachteile der bekannten Anordnungen vermieden und der Benutzungskomfort dahingehend verbessert, dass bei geöffneter Klappe vom Innenraum des Aufbaus aus ein großzügiger Ausblick nach außen gewährleistet wird, so dass ein umfangreiches Panorama erblickt werden kann. Gleichzeitig ist sichergestellt, dass die Benutzer des erfindungsgemäßen Fahrzeugs hierzu den Innenraum des Aufbaus nicht verlassen müssen und dabei unabhängig von der Witterung sind. Hinzu kommt, dass die hochgeschwenkte Klappe einen zusätzlichen Witterungsschutz gegen unerwünschte Sonneneinstrahlung und Regen bieten kann. Bei geschlossener Klappe steht die in diese integrierte Zugangstüre für den normalen Ein- und Ausgangsverkehr zur Verfügung. Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird daher die oben genannte Aufgabe auf höchst einfache und kostengünstige Weise gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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So kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Klappe um mindestens 90°, vorzugsweise bis 120°, hochschwenkbar ist. Ein derart großer Schwenkwinkel der Klappe stellt sicher, dass der mögliche Panoramablick auch nach oben nicht begrenzt wird.
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Eine zweckmäßige Maßnahme kann dabei darin bestehen, dass die Klappe in der Breite in mehrere Felder unterteilt ist, von denen wenigstens eine einer Zugangstüre zugeordnet ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass sich auch trotz der Dimensionsunterschiede zwischen der vergleichsweise großen Klappe und der in diese integrierten, kleineren Zugangstüre ein ansprechendes Aussehen erreichen lässt.
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Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, dass die Klappe wenigstens ein einem Feld zugeordnetes Fenster aufweist. Dies gewährleistet die Erzielung von viel Tageslicht im Inneren des Kastenaufbaus. Dieser Vorteil lässt sich dadurch noch verstärken, dass auch die Zugangstüre ein zusätzliches Fenster enthält.
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Vorteilhaft kann die Klappe drei nebeneinander angeordnete, über ihre Höhe durchgehende Felder aufweisen, wobei neben dem der Zugangstüre zugeordneten Feld und dem einem zusätzlichen Fenster zugeordneten Feld ein weiteres Feld mit geschlossener Füllung vorgesehen sein kann. Dies ergibt eine besonders gute Optik.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der übergeordneten Maßnahmen kann darin bestehen, dass die Klappe in einem Tragrahmen aufgenommen ist, der in die der Klappe zugeordnete Wandausnehmung des Aufbaus einsetzbar ist. Dies erleichtert den fahrzeugseitigen Einbau der Klappe.
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Zur Steigerung des Benutzungskomforts kann der Klappe eine Schwenkhilfeeinrichtung zugeordnet sein. Zur Erzielung einer hohen Sicherheit kann der Klappe eine sie im hochgeschwenkten Zustand haltende Feststelleinrichtung zugeordnet sein.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher entnehmbar.
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In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Reisefahrzeugs mit seitlicher Klappe im fahrbereiten Zustand,
- 2 das Fahrzeug gemäß 1 mit geöffneter Zugangstüre,
- 3 das Fahrzeug gemäß 1 mit hochgeschwenkter Klappe und
- 4 eine Detaildarstellung des der Klappe zugeordneten Tragrahmens mit hierin gelagerter Klappe.
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Das der Zeichnung zugrunde liegende Fahrzeug ist als Reisefahrzeug in Form eines Wohnmobils ausgebildet. Auch eine Ausbildung in Form eines mittels einer Anhängekupplung mit einem Zugfahrzeug verbindbaren Wohnwagens etc. wäre denkbar.
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Das dargestellte, als Ganzes mit 1 bezeichnete Fahrzeug enthält, wie aus den 1-3 entnehmbar ist, einen an ein Fahrerhaus 2 anschließenden, kastenförmigen Aufbau 3, dessen Innenraum einen oder mehrere Wohn- und/oder Schlafräume enthalten kann. Der Aufbau 3 besitzt eine im Bereich einer Außenwand 4, zweckmäßig im Bereich einer seitlichen Außenwand 4, angeordnete Zugangstüre 5, über welche der Innenraum des Aufbaus 3 zugänglich ist. Die Zugangstüre 5 ist zweckmäßig als um eine seitliche, vertikale Achse drehbare Drehtüre ausgebildet, die geöffnet und ge- und verschlossen werden kann, wie durch einen in 1 sichtbaren Schlossbeschlag 6 angedeutet ist.
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In 1 ist die Zugangstüre 5 im geschlossenen Zustand gezeigt. In der Darstellung gemäß 2 ist die Zugangstüre 5 geöffnet, wobei die der Zugangstüre 5 zugeordnete fahrzeugseitige Öffnung 7 sichtbar wird. Die Größe der Zugangstüre 5 und dementsprechend der dieser zugeordneten, fahrzeugseitigen Öffnung 7 ist auf ein bei Reisefahrzeugen übliches Maß beschränkt. Die Öffnung 7 ist daher vergleichsweise klein und gestattet dementsprechend nur einen begrenzten Ausblick von innen nach außen.
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Um einen großzügigeren Ausblick beziehungsweise Rundblick zu ermöglichen, ist die Zugangstüre 5, wie am besten aus 3 erkennbar ist, in eine fächenmäßig größere Klappe 8 integriert, die einer im Bereich der zugangstürseitigen Außenwand 4 des Aufbaus 3 vorgesehenen Wandausnehmung 8a zugeordnet und nach oben hochschwenkbar ist. Hierzu ist die Klappe 8 im Bereich ihres oberen Rands um eine im Wesentlichen horizontale Achse schwenkbar gelagert. Der mögliche Schwenkwinkel der Klappe 8 soll mindestens 90° betragen. Vorzugsweise kann auch ein größerer, über 90° hinausgehender Schwenkwinkel vorgesehen sein, etwa von bis zu ca. 120°, um das mögliche Blickfeld auch nach oben nicht zu beschränken.
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Aus Gründen der Optik ist die Klappe 8, die sich im Wesentlichen über die ganze Höhe der zugeordneten Außenwand des Aufbaus 4 erstreckt, in mehrere, zweckmäßig über die ganze Klappenhöhe gehende, parallele Felder unterteilt, wobei eines dieser Felder die Zugangstüre 5 enthält. Im dargestellten Beispiel enthält die Klappe 8 drei nebeneinander angeordnete Felder, wobei das mittlere Feld die Zugangstüre 5 enthält. Die seitlich hiervon vorgesehenen Felder können jeweils eine feste Füllung 9 enthalten, wobei die Füllung 9 eines oder beider Felder mit einem Fenster 10 versehen sein kann. Im dargestellten Beispiel ist auch die Zugangstüre 5 mit einem Fenster 10 versehen, das dem Fenster 10 einer seitlichen Füllung 9 benachbart ist. Die gegenüberliegende Füllung 9 ist im dargestellten Beispiel als fensterlose, geschlossene Füllung ausgebildet.
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Die Klappe 8 ist gemäß 4 in einem zugeordneten Tragrahmen 11 aufgenommen, der in die der Klappe 8 zugeordnete fahrzeugseitige Wandausnehmung 8a einsetzbar ist und an dessen oberem Querholm die Klappe 8 mit ihrem oberen Rand schwenkbar gelagert ist. Der die Klappe 8 aufnehmende Tragrahmen 11 erleichtert die fahrzeugseitige Anbringung der Klappe 8. Der Tragrahmen 11 ist im der 4 zugrundeliegenden Beispiel portalförmig ausgebildet. Es wäre natürlich auch denkbar, einen rechteckigen Tragrahmen mit einem im Beispiel gemäß 4 fehlenden, unteren Querholm vorzusehen, der für eine gute Versteifung sorgen kann. Die Klappe 8 ist im geschlossenen Zustand, das heißt im an den Tragrahmen 11 angestellten Zustand randseitig abgedichtet. Hierzu kann die Klappe 8 eine randseitig umlaufende Dichtung aufweisen, die im geschlossenen Zustand der Klappe 8 an eine zugeordnete Auflagefläche des Tragsrahmens 11 sowie bei einem portalförmigen Tragrahmen 11 des vom Tragrahmen 11 nicht umfassten unteren Rands der fahrzeugseitigen Wandausnehmung 8a dichtend anlegt. Natürlich wäre es auch denkbar, die Anlagefläche klappenseitig vorzusehen und die Dichtung dem Tragrahmen 11 und gegebenenfalls dem unteren Rand der Wandausnehmung 8a zuzuordnen.
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Im geschlossenen Zustand ist die Klappe 8 zweckmäßig absperrbar. Hierzu kann eine innere oder/und eine äußere Verriegelungseinrichtung vorgesehen sein, die die Klappe 8 gegenüber dem fest in das Fahrzeug eingebauten Tragrahmen 11 beziehungsweise dem Fahrzeug verriegelt.
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Um die Bedienung der Klappe 8 zu erleichtern, kann dieser eine Schwenkhilfeeinrichtung 12 zugeordnet sein. In einfachen Fällen kann es sich dabei um eine Federunterstützung handeln, die beim Schließen der Klappe 8 vorgespannt wird. In den 3 und 4 ist ein Zylinder-Kolbenaggregat, z. B. zur Bildung einer Luftfeder, angedeutet. Dabei wäre es denkbar, die Luftfeder mittels einer hieran anschließbaren Luftpumpe auszufahren. Natürlich wäre auch ein mittels einer Pumpe betätigbarer Hydraulikzylinder denkbar. Es wäre aber auch möglich, zur Bildung einer Schwenkhilfeeinrichtung die Klappe 8 direkt oder indirekt mit einem Schwenkmotor zweckmäßig in Form eines Elektromotors zu koppeln und zur indirekten Kopplung vorteilhaft einen mit der Klappe 8 zusammenwirkenden Seilzug vorzusehen, der motorisch, zweckmäßig mittels eines Elektromotors, betätigbar ist und zur Kraftreduzierung zweckmäßig eine Untersetzung aufweist. Natürlich wäre auch eine händische Betätigung mittels einer Kurbel denkbar.
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Um einen Absturz der geöffneten Klappe 8 zu vermeiden, kann dieser eine Feststelleinrichtung zugeordnet sein. Sofern eine mechanische Schwenkhilfeeinrichtung vorgesehen ist, kann diese als Absturzsicherung einfach in der hochgeschwenkten Stellung der Klappe 8 blockiert werden und hierzu eine geeignete Blockiereinrichtung aufweisen. Bei der Verwendung eines Hydraulikzylinders kann hierzu einfach eine der Rückströmleitung zugeordnete, absperrbare Drossel vorgesehen sein. Bei der Luftfeder genügt ein absperrbarer Auslass, der in die Umgebung mündet. Es wäre aber auch denkbar, zur Bildung der Feststelleinrichtung einfach eine an der Klappe 8 lösbar anbringbare, bis zum Untergrund reichende Stütze 13 der in 4 angedeuteten Art vorzusehen. Die Stütze 13 kann so ausgebildet sein, dass sie mit ihrem unteren Ende auf dem Untergrund aufsitzt. Zur Erleichterung der Einstellung der gewünschten Länge kann die Stütze 13 zweckmäßig als Teleskopstütze ausgebildet sein. Die die Stütze 13 bildende Stange etc. kann in einfachen Fällen auch als Schwenkhilfeeinrichtung dienen, mittels welcher die Klappe 8 manuell angehoben werden kann.
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Oben ist zwar ein Reisefahrzeug als besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben. Es wären aber auch andere Anwendungen denkbar, beispielsweise in Form eines Werkstattwagens oder eins Kommandofahrzeugs etc..