-
Die Erfindung betrifft ein flammhemmendes textiles Bekleidungsstück nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Die
WO 2016/016183 A1 offenbart ein textiles Bekleidungsstück mit mehreren unterschiedlich ausgebildeten Zonen. Beispielsweise bei einem solchen als Unterhose ausgestalteten Bekleidungsstück können die Hosenbeine eine Komfortzone darstellen, die flammhemmend, besonders atmungsaktiv und elastisch ausgebildet ist. Die unterschiedlichen Zonen der Unterhose sind nahtlos miteinander verbunden.
-
Ausgehend hiervon ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein flammhemmendes textiles Bekleidungsstück zu schaffen, welches über einen längeren Zeitraum angenehm getragen werden kann, so modisch ist, dass es gegebenenfalls auch als Oberbekleidung genutzt werden kann, und welches gute flammhemmende Eigenschaften aufweist.
-
Diese Aufgabe wird durch ein flammhemmendes textiles Bekleidungsstück mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
-
Durch das Vorsehen von zueinander klar abgegrenzten, jedoch nahtlos („seamless“) miteinander verbundenen, nämlich verstrickten Zonen wird bei angenehmen Trageeigenschaften dennoch eine für die jeweilige Zone optimale Eigenschaft (physikalische Eigenschaft, Optik, Haptik, etc.) zur Verfügung gestellt. Dies gestattet es, dass das Bekleidungsstück nicht nur als Unterwäsche, sondern, wie heute durchaus üblich, wenigstens zum Teil auch als Oberbekleidung getragen werden kann. Dabei sorgt der Einsatz eines Viskose FR („Flame Retardant“) Endlosgarns, welches in allen Zonen dasselbe durchgehende Endlosgarn und insoweit im Gegensatz zu einem Stapelfasergarn zu sehen ist, dafür, dass das Bekleidungsstück funktionaler hergestellt werden kann (Zonenintegration wird erleichtert) und die flammhemmende Eigenschaft besonders ausgeprägt ist.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die erste Strickbindung der ersten Zone ein 1/1-Feinripp ist. Damit zeichnet sich diese Zone durch eine besonders hohe Elastizität, einen hohen Rücksprung und einen Figur unterstützenden Effekt aus.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass mindestens eine erste Zone an einem Rand, beispielsweise als Bündchen, in einem Achselbereich oder einem Hüftbereich des Bekleidungsstücks angeordnet ist. Dies sind jene Zonen, in denen der erwähnte unterstützende Effekt optisch besonders prägnant ist.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die zweite Strickbindung eine Rechts/Links-Struktur ist, wobei außen rechte Maschen und innen linke Maschen verwendet werden. Die zweite Strickbindung sorgt somit für eine vergleichsweise glatte Grundstruktur mit einer vergleichsweise hohen Passform-Elastizität.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die zweite Zone in einem Flächenbereich des Bekleidungsstücks angeordnet ist. Als „Flächenbereich“ ist vorliegend bei einem Bekleidungsstück jener Bereich zu verstehen, der sozusagen die Grundstruktur des Bekleidungsstücks bildet und der daher in vielen Kleidungsstücken einen vergleichsweise großen Anteil des Bekleidungsstücks ausmacht.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das flammhemmende textile Bekleidungsstück mindestens eine dritte Zone aufweist, die mit mindestens einer benachbarten Zone nahtlos verbunden ist und die eine dritte Strickbindung aufweist, die von der ersten und der zweiten Strickbindung unterschiedlich ist, und die dasselbe durchgehende Viskose FR Endlosgarn wie die erste Zone und die zweite Zone umfasst. Hierdurch wird das Bekleidungsstück noch spezieller an die individuellen Anforderungen anpasst.
-
Bei einer Weiterbildung hierzu ist vorgesehen, dass die dritte Strickbindung eine Wabenstruktur ist, durch die eine 3D-Struktur mit auch in Schwitzphasen angenehmer Hautsensorik durch punktuelles Aufliegen ermöglicht wird.
-
Bei einer Weiterbildung hierzu ist vorgesehen, dass mindestens eine dritte Zone in einem Schulterbereich, einem Ellenbogenbereich, einem äußeren Oberschenkelbereich oder einem Kniebereich angeordnet ist. In diesen Bereichen ist das oben erwähnte punktuelle Aufliegen für den Träger des Bekleidungsstücks besonders angenehm.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das flammhemmende textile Bekleidungsstück mindestens eine vierte Zone aufweist, die mit mindestens einer benachbarten Zone nahtlos verbunden ist und die eine vierte Strickbindung aufweist, die von der ersten und der zweiten und der dritten Strickbindung (falls vorhanden) unterschiedlich ist, und die dasselbe Viskose FR Endlosgarn wie die erste Zone und die zweite Zone und die dritte Zone (falls vorhanden) umfasst. Hierdurch wird das Bekleidungsstück noch spezieller an die individuellen Anforderungen anpasst.
-
Bei einer Weiterbildung hierzu ist vorgesehen, dass die vierte Strickbindung ein 2/2 Feinripp ist. Somit zeichnet sich diese vierte Zone durch eine noch höhere Elastizität, einen hohen Rücksprung und einen Figur unterstützenden Effekt aus.
-
Bei einer Weiterbildung hierzu ist vorgesehen, dass mindestens eine vierte Zone in einem Brustbereich, Hüftbereich, Unterarmbereich oder Unterschenkelbereich angeordnet ist. Wie schon bei der erste Zone wird somit in optisch besonders wichtigen Bereichen ein unterstützender Effekt bereitgestellt.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass mindestens eine vierte Zone mindestens bereichsweise V-förmig ist oder relativ zu einer Längsachse des Bekleidungsstücks schräg verläuft. Der Figur unterstützende Effekt der Strickbindung wird hierdurch nochmals verbessert. Außerdem ergibt sich ein optisch besonders dynamisches Bild.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das flammhemmende textile Bekleidungsstück ferner ein Aramid-Stapelfasergarn, vorzugsweise ein Gemisch aus einem Aramid-Stapelfasergarn und einem Modacryl-Stapelfasergarn umfasst, und dass Viskose und Aramid in allen Zonen in Summe mit einem Anteil im Bereich von 65-75 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 70 Gewichtsprozent, vorliegen. Die besonders wichtigen flammhemmenden Eigenschaften liegen somit in allen Zonen vor.
-
Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass mindestens eine der Zonen Elasthan mit einem Anteil im Bereich von 2-6 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 4 Gewichtsprozent und/oder Polyamid mit einem Anteil im Bereich von 10-18 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 14 Gewichtsprozent umfasst. Dies verbessert nochmals die haptischen und optischen Eigenschaften des textilen Kleidungsstücks und sichert gleichzeitig dennoch die flammhemmenden Eigenschaften. Beim Elasthan kann es sich um Elasthan FR (Flame Retardant)handeln, welches also ebenfalls flammhemmende Eigenschaften aufweist.
-
Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine Vorderseite einer ersten Ausführungsform eines flammhemmenden textilen Bekleidungsstücks in Form eines kurzarmigen T-Shirts;
- 2 eine Vorderseite einer zweiten Ausführungsform eines flammhemmenden textilen Bekleidungsstücks in Form einer kurzen Unterhose;
- 3 eine Vorderseite einer dritten Ausführungsform eines flammhemmenden textilen Bekleidungsstücks in Form eines langarmigen T-Shirts; und
- 4 eine Vorderseite einer vierten Ausführungsform eines flammhemmenden textilen Bekleidungsstücks in Form einer langen Unterhose.
-
Nachfolgend tragen funktionsäquivalente Elemente und Bereiche in unterschiedlichen Ausführungsformen die gleichen Bezugszeichen. Sie werden im Normalfall nicht nochmals im Detail erläutert.
-
Ein flammhemmendes textiles Bekleidungsstück in Form eines kurzarmigen T-Shirts trägt in 1 insgesamt das Bezugszeichen 10. Es umfasst einen Körperabschnitt 12 mit einem unteren Rand 14 und einem oberen Halsausschnitt 16 sowie zwei seitliche Arme 18. Eine „Längsachse“ des Bekleidungsstücks ist mit 20 bezeichnet.
-
Das Bekleidungsstück 10 umfasst eine Mehrzahl von Zonen, die sich in der Strickbindung unterscheiden, wobei benachbarte Zonen nahtlos miteinander verbunden sind. Das Bekleidungsstück 10 ist also mit der „seamless“ Technologie hergestellt, wobei die seitlichen Arme 18 an den Körperabschnitt 14 angenäht sind, wie es bei dieser Technologie üblich und bekannt ist. Eine erste Zone 22 weist eine erste Strickbindung vom Typ „1/1-Feinripp“ auf. Die erste Zone 22 umfasst mehrere Teilzonen 22a-b. Eine erste Teilzone 22a ist am unteren Rand 14 des Körperabschnitts 12 des Bekleidungsstücks 10 angeordnet und bildet dort ein unteres und umlaufendes Bündchen. Jeweils eine zweite Teilzone 22b ist in einem Achselbereich 23 des Körperabschnitts 12 des Bekleidungsstücks 10 angeordnet und hat eine insgesamt ovale Form. Jeweils eine dritte Teilzone 22c ist am Rand jeweils eines Arms 18 des Bekleidungsstücks 10 angeordnet und bildet dort ebenfalls ein umlaufendes Bündchen.
-
Eine zweite Zone 24 weist eine zweite Strickbindung vom Typ „Rechts/Links“ auf, wobei außen rechte Maschen und innen linke Maschen verwendet werden. Die zweite Zone 24 ist in einem Flächenbereich des Bekleidungsstücks 10 angeordnet. Sie bildet also sozusagen den normalen „Hintergrund“ des Bekleidungsstücks 10, und damit vorliegend den größten Teil sowohl des Körperabschnitts 12 als auch der beiden Arme 18.
-
Eine dritte Zone 26 weist eine dritte Strickbindung vom Typ „Wabenstruktur“ auf. Jeweils eine dritte Zone 26 ist vorliegend in einem linken und rechten Schulterbereich 27 des Bekleidungsstücks 10 angeordnet, und zwar übergreifend sowohl im Körperabschnitt 12 als auch im jeweiligen Arm 18.
-
Eine vierte Zone 28 weist eine vierte Strickbindung vom Typ „2/2-Feinripp“ auf. Sie umfasst eine Mehrzahl von Teilzonen 28a-g. Jeweils eine Teilzone 28a ist streifenförmig und ungefähr in einem linken bzw. rechten Taillenbereich des Körperabschnitts 12 des Bekleidungsstücks 10 angeordnet. Die beiden Teilzonen 28a verlaufen von vorne zur Seite in Richtung Taille 29 und, relativ zu der Längsachse 20 des Bekleidungsstücks 10, nach schräg oben.
-
Die Teilzonen 28b-g sind im Bauchbereich und im Brustbereich des Körperabschnitts 12 des Bekleidungsstücks 10 angeordnet. Sie sind als voneinander beabstandete, übereinandergestapelte und - sehr grob - V-förmige Streifen ausgebildet mit von der Mitte zur den beiden Seiten und relativ zur Längsachse 20 schräg nach oben verlaufenden Schenkeln 30 (aus Übersichtlichkeitsgründen in 1 nur für die Zone 28d eingezeichnet).
-
Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform eines flammhemmenden textilen Bekleidungsstücks 10 ist dieses als kurze Unterhose ausgebildet mit einem Körperabschnitt 12 mit einem oberen Rand 14 und zwei Beinen 18. Wieder umfasst die erste Zone 22 mehrere Teilzonen 22a-c. Die Teilzone 22a bildet am oberen Rand 14 des Körperabschnitts 12 ein oberes Bündchen. Jeweils eine Teilzone 22b verläuft streifenförmig ausgehend von einem Schritt 32 seitlich nach außen und schräg nach oben bis in einen Hüftbereich 34. Jeweils eine Teilzone 22c bildet am unteren Rand jeweils eines Beins 18 ein Bündchen. Jeweils eine dritte Zone 26 verläuft jeweils im Bereich eines Beins 18 von dessen Vorderseite seitlich nach außen und schräg nach oben.
-
Bei der in 3 gezeigten Ausführungsform eines flammhemmenden textilen Bekleidungsstücks 10 ist dieses als Langarm-T-Shirt ausgebildet. Die erste Zone 22 umfasst jeweils eine weitere Teilzone 22d im Bereich eines jeweiligen Ellbogens 36 eines Arms 18. Die dritte Zone 26 umfasst ebenfalls zwei Teilzonen 26a und 26b, wobei die Teilzone 26b jeweils ebenfalls im Bereich des Ellbogens 36 eines Arms 18 angeordnet ist. Die vierte Zone 28 umfasst ebenfalls zusätzliche Teilzonen 28h und 28i im Bereich einer Oberseite eines jeweiligen Unterarms 38 eines Arms 18.
-
Bei der in 4 gezeigten Ausführungsform eines flammhemmenden textilen Bekleidungsstücks 10 ist dieses als lange Unterhose ausgebildet. Die dritte Zone 26 umfasst drei Teilzonen 26a-c. Die Teilzone 26a ist genauso angeordnet wie die dritte Zone 26 bei der kurzen Unterhose von 2. jeweils eine Teilzone 26b ist rautenförmig direkt unterhalb der jeweiligen Teilzone 26a angeordnet. Jeweils eine Teilzone 26c erstreckt sich ungefähr von der Mitte eines Oberschenkels 40 bis ungefähr zu einem Knie 42 eines Beins 18. Anders als die kurze Unterhose von 2 weist die lange Unterhose von 4 eine vierte Zone 28 mit zwei Teilzonen 28a und 28b auf, die in einem Bereich zwischen dem Knie 42 und ungefähr einer Mitte des Unterschenkels 44 angeordnet und durch einen schmalen Streifen der zweiten Zone 24 getrennt sind.
-
Alle Ausführungsformen des Bekleidungsstücks 10, die oben im Zusammenhang mit den 1-4 erläutert wurden, haben eine ähnliche Materialzusammensetzung, nämlich ungefähr 26-29 Gewichtsprozent Aramid, ungefähr 13 Gewichtsprozent Modacryl, ungefähr 40-44 Gewichtsprozent Viskose FR, ungefähr 13-14 Gewichtsprozent Polyamid, und ungefähr 4 Gewichtsprozent Elasthan, vorzugsweise Elasthan FR.
-
Für das Aramid und Modacryl werden zwei Spezialgarne verwendet, welche ungefähr aus 65 Gewichtsprozent Aramid und ungefähr aus 35 Gewichtsprozent Modacryl bestehen, also Mischgarne sind. Dabei weist ein Spezialgarn Aramid/Modacryl mit Torsion S auf, und das andere Spezialgarn Aramid/Modacryl mit Torsion Z. Beide Spezialgarne haben eine Garnfeinheit von ungefähr Ne50. Für die Viskose FR wird ein Filamentgarn mit einer Garnfeinheit von 150 dtex verwendet. Für Polyamid und Elasthan werden jeweils Filamentgarne mit einer Garnfeinheit von 20 dtex verwendet.
-
Für die erste Zone 22 und die vierte Zone 28 liegt der Anteil an Viskose FR Endlosgarn im Bereich von 51-58 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 54 Gewichtsprozent, der Anteil an Aramid im Bereich von 15-22 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 19 Gewichtsprozent, der Anteil an Modacryl im Bereich von 6-11 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 9 Gewichtsprozent.
-
In der zweiten Zone 24 liegt der Anteil an Viskose FR Endlosgarn im Bereich von 34-41 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 37 Gewichtsprozent, der Anteil an Aramid im Bereich von 27-34 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 31 Gewichtsprozent, und der Anteil an Modacryl im Bereich von 11-17 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 14 Gewichtsprozent.
-
In der dritte Zone 26 liegt der Anteil an Viskose FR Endlosgarn im Bereich von 44-50 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 47 Gewichtsprozent, der Anteil an Aramid im Bereich von 20-26 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 23 Gewichtsprozent, und der Anteil an Modacryl im Bereich von 8-14 Gewichtsprozent, insbesondere im Bereich von 11 Gewichtsprozent.
-
In allen Zonen liegt der Anteil an Polyamid bei ungefähr 13-14 Gewichtsprozent und an Elasthan bei ungefähr 4 Gewichtsprozent.
-
Es versteht sich, dass die oben angegebenen Wertebereiche nicht auf die vorliegend beispielhaft dargestellten und beschriebenen Bekleidungsstücke 10 beschränkt sind, sondern auch bei ganz anderen Bekleidungsstücken, bei Bekleidungsstücken mit anders angeordneten Zonen, und/oder bei Bekleidungsstücken mit mehr oder weniger Zonen zur Anwendung kommen können.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-