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Die Erfindung betrifft ein Pflanzregal, bei welchem ein oder mehrere Pflanzenträger von mindestens einem Ständer gehalten werden.
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Aus der
US 4 064 992 ist ein Pflanzregal bekannt, welches übereinander angeordnete Topfreihen enthält. Die Topfreihen sind dabei an ihren Enden jeweils um einen Befestigungspunkt schwenkbar mit einem zugehörigen vertikalen Ständer gekoppelt, wobei die Schwenkbarkeit durch einen Führungsschlitz zwischen einem vorderen und einem hinteren Anschlagspunkt begrenzt wird. An einem der Anschlagspunkte stehen die Topfpflanzen senkrecht im Regal, am anderen Anschlagspunkt sind sie nach vorne gekippt, um entnommen oder bearbeitet werden zu können.
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Angesichts des Standes der Technik bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Pflanzregal bereitzustellen, welches sich in einfacher Weise flexibel konfigurieren lässt.
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Diese Aufgabe wird durch Pflanzregale gemäß den Ansprüchen 1 und 2 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Der Basisaufbau des erfindungsgemäßen Pflanzregals enthält die folgenden Komponenten:
- - Mindestens einen Pflanzenträger zur Aufnahme einer Bepflanzung, d. h. typischerweise von Töpfen und/oder Erdboden mit darin wachsenden Pflanzen, und/oder zur Aufnahme beliebiger anderer Gegenstände.
- - Mindestens einen Ständer zur beweglichen Halterung der Pflanzenträger mithilfe mindestens eines Vorsprungs, der in eine korrespondierende Vertiefung eingreift.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Pflanzregal mit dem oben beschriebenen Basisaufbau dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung zum Rand hin offen ist, d. h. zum Rand desjenigen Bauteils, in welchem die Vertiefung ausgebildet ist.
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Der Pflanzenträger kann optional wannen- oder trogförmig sein, sodass er eine flüssige oder lose Stoffmenge aufnehmen kann. Der Pflanzenträger ist auf diese Form jedoch nicht beschränkt und kann beispielsweise auch durch ein herkömmliches Regalbrett gebildet werden.
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Die bewegliche Lagerung des Pflanzenträgers am Ständer findet typischerweise in einer zum Boden mehr oder weniger hoch beabstandeten Position statt. Ferner erfolgt sie in der Regel freitragend in dem Sinne, dass der Pflanzenträger ausschließlich von dem oder den Ständern gehalten wird.
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Durch die Öffnung der Vertiefung zum Rand hin ist es möglich, den korrespondierenden Vorsprung vom Rand her in die Vertiefung einzuführen. Wenn die Vertiefung beispielsweise in einem senkrechten Ständer verläuft und sich der Pflanzenträger horizontal zum Ständer erstreckt, kann die Vertiefung zum Längsrand des Ständers hin offen sein, und der Pflanzenträger kann aus einer Richtung senkrecht zur Ebene des Pflanzregals eingesetzt werden. Das Pflanzregal wird auf diese Weise einfach und flexibel konfigurierbar, da beispielsweise Pflanzenträger einfach gegeneinander ausgetauscht werden können und/oder ein Pflanzenträger an verschiedenen Positionen des Ständers angebracht werden kann.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung ist der oben beschriebene Basisaufbau eines Pflanzregals dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung mindestens zwei verschiedene Ruheaufnahmen aufweist, in welchen der Vorsprung stabil liegen kann.
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Bei dieser Ausführungsform des Pflanzregals kann der Nutzer auf einfache Weise die Konfiguration festlegen bzw. verändern, indem er den Vorsprung wahlweise mit einer der verschiedenen Ruheaufnahmen in Eingriff bringt. Vorzugsweise sind drei oder mehr derartige Ruheaufnahmen vorhanden. Zusätzlich oder alternativ kann die stabile Lage insbesondere unter Wirkung der Schwerkraft beim bestimmungsgemäßen Aufbau des Pflanzregals angenommen werden.
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Selbstverständlich können die Ausführungsformen gemäß den beiden Aspekten der Erfindung auch miteinander kombiniert werden.
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Der mindestens eine Vorsprung kann vorteilhafterweise an dem Pflanzenträger ausgebildet sein und die zugehörige Vertiefung am Ständer. Ebenso ist jedoch auch eine umgekehrte Anordnung möglich. Des Weiteren ist es denkbar, dass der Pflanzenträger sowohl Vorsprünge als auch Vertiefungen aufweist, welche mit korrespondierenden Vertiefungen und Vorsprüngen am Ständer zusammenwirken. Im Folgenden und in den Ausführungsbeispielen wird die Variante detaillierter dargestellt, bei welcher die Vorsprünge alle am Pflanzenträger und die Vertiefungen alle am Ständer sind, wobei die entsprechenden Erläuterungen jedoch mutatis mutandis auch für die anderen möglichen Anordnungen gelten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind mindestens zwei Vertiefungen und/oder mindestens zwei Vorsprünge vorhanden. Damit lassen sich flexibel unterschiedliche Konfigurationen realisieren, z.B. indem ein Vorsprung wahlweise in eine von zwei Vertiefungen eingesetzt wird, um einen Pflanzenträger in verschiedenen Höhen des Pflanzregals anzubringen.
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Gemäß einer Weiterbildung der vorstehenden Ausführungsform mit mindestens zwei Vertiefungen und/oder mindestens zwei Vorsprüngen können diese eine unterschiedliche Form aufweisen. Beispielsweise können zwei Vertiefungen eine unterschiedliche Anzahl von Ruheaufnahmen für einen korrespondierenden Vorsprung haben.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Pflanzregals sind mindestens zwei Vertiefungen und mindestens zwei zugehörige Vorsprünge vorhanden, wobei die Vorsprünge gleichzeitig mit den korrespondierenden Vertiefungen im Eingriff sind, um ein und denselben Pflanzenträger zu halten. So können beispielsweise an sich gegenüberliegenden axialen Enden eines langgestreckten Pflanzenträgers jeweils Vorsprünge vorgesehen sein, welche mit zwei dort befindlichen Ständern in Eingriff stehen. Zusätzlich oder alternativ können jedoch auch mehrere Vorsprünge oder Vertiefungen am selben Ende des Pflanzenträgers angeordnet sein und bei dessen Halterung kooperieren.
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Gemäß einer Weiterbildung der vorstehenden Ausführungsform hat die bei bestimmungsgemäßer Aufstellung des Pflanzregals in Bezug auf die Schwerkraft weiter unten gelegene Vertiefung mindestens zwei Ruheaufnahmen der oben beschriebenen Art. Der weiter unten gelegene Teil des Pflanzenträgers kann dann an verschiedenen Positionen fixiert werden, beispielsweise um den Neigungswinkel des Pflanzenträgers zu ändern. Die weiter oben (vorzugsweise oberhalb des Schwerpunkts des Pflanzenträgers) gelegene Vertiefung kann dann z.B. stabil das Gewicht tragen, während die untere Vertiefung vor allem den Neigungswinkel festlegt.
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Zusätzlich oder alternativ kann der Pflanzenträger schwenkbar in einer der Vertiefungen gelagert sein, wobei die Schwenkbarkeit vorzugsweise um eine Längsachse des Pflanzenträgers vorliegen kann. Insbesondere können in diesem Zusammenhang zwei Paare von Vertiefung und Vorsprung kooperieren, wobei das eine Paar ein Drehgelenk für den Pflanzenträger bildet und das andere Paar verschiedene Winkelpositionen um den Drehpunkt fixieren kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der Vorsprung pilzförmig ausgebildet sein und/oder die Vertiefung hinterschnitten sein. Mit diesen Ausformungen kann eine formschlüssige Verbindung zwischen Ständer und Pflanzenträger erreicht werden, welche ein Herausrutschen des Vorsprunges aus der Vertiefung verhindert.
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Wie bereits erwähnt wurde, kann der Pflanzenträger zwei Enden aufweisen, welche in zugehörigen Ständern gehalten werden. Typischerweise erstreckt sich dabei der Pflanzenträger im Wesentlichen horizontal zwischen zwei vertikalen Ständern. Die beiden Enden können optional gleichartig bzw. spiegelbildlich zueinander ausgebildet sein.
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Im Folgenden wird die Erfindung mithilfe der beigefügten Figuren anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Pflanzregals;
- 2 eine Explosionsdarstellung der Aufhängung eines Pflanzenträgers von 1 in einer Blickrichtung auf die Innenseite des Ständers;
- 3 eine Explosionsdarstellung der Aufhängung des Pflanzenträgers in einer Blickrichtung auf seine Stirnseite;
- 4 eine Draufsicht der Innenseite eines Ständers;
- 5 eine Sicht auf die Stirnseite (links) bzw. die Längsseite (rechts) des Pflanzenträgers.
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In den Figuren ist ein Pflanzregal 100 als eine Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt. Wie aus 1 erkennbar ist, erhält das Pflanzregal im Wesentlichen die folgenden Komponenten:
- - Einen Rahmen mit zwei im Wesentlichen vertikal verlaufenden, Leistenförmigen Ständern 120, welche an einem unteren Ende in einem Fußrahmen 121 befestigt sind und am oberen Ende optional einen Dachrahmen 122 aufnehmen können.
- - Mehrere (im dargestellten Beispiel fünf wannenförmige) Pflanzenträger 110, welche in verschiedenen Höhen übereinander horizontal verlaufend zwischen den Ständern 120 angeordnet sind.
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Die Pflanzenträger 110 können untereinander gleich oder verschieden ausgebildet sein. Des Weiteren ist die Neigung der Pflanzenträger 110 um ihre horizontale Längsachse in verschiedenen Winkeln einstellbar, wie nachfolgend näher erläutert wird.
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Die 2 und 3 lassen den Mechanismus der Aufhängung der Pflanzenträger 110 an den Ständern 120 erkennen. Die Pflanzenträger 110 bestehen im dargestellten Beispiel aus einem im Wesentlichen U-förmigen Trog 111 (herstellbar beispielsweise durch Abkanten eines Bleches), der an seinen Enden durch Stirnseiten 112 verschlossen ist. An den Stirnseiten 112 sind vertikal übereinander beanstandet zwei pilzförmige Vorsprünge 113 und 114 befestigt. Hierbei kann es sich beispielsweise um Drehteile handeln, welche an den Stirnseiten 112 festgeschweißt oder festgeschraubt sind.
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Im Abstand zu den Vorsprüngen 113, 114 passend sind an dem Ständer 120 zwei längliche Vertiefungen 125 und 126 ausgebildet. Da der Ständer 120 im dargestellten Beispiel ein Rechteck-Hohlprofil ist, sind die als Schlitze an seiner Innenseite ausgebildeten Vertiefungen 125, 126 hinterschnitten.
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Wichtig ist diesbezüglich, dass die Vertiefungen 125, 126 bis zum Rand des Ständers 120 durchgehen, d. h. in einer der schmalen Seitenflächen des Ständers enden. Die Vertiefungen 125, 126 sind dabei vorzugsweise in dieser schmalen Seitenfläche breit genug, um den Kopf der pilzförmigen Vorsprünge 113, 114 durchtreten zu lassen, während sie in der breiten Innenfläche des Ständers dagegen gerade weit genug sind, um den Stamm der pilzförmigen Vorsprünge aufzunehmen, nicht jedoch deren Kopf. Daher können die Vorsprünge 113, 114 und damit die Pflanzenträger 110 nur von der Seitenfläche her in die Vertiefungen 125, 126 eingeführt werden, während sie innerhalb der Vertiefungen entlang dieser bewegt werden können und im Übrigen formschlüssig an den Ständer 120 gekoppelt sind.
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Die obere Vertiefung 125 führt im Wesentlichen horizontal verlaufend bis etwa in die Mitte des Ständers 120, wo nach unten eine Kerbe zu Ausbildung einer Ruheaufnahme 125a für den pilzförmigen Vorsprung 113 ausgebildet ist. Unter Wirkung der Schwerkraft kann somit der Vorsprung 113 stabil in der Ruheaufnahme 125a liegen. Gleichzeitig ist in dieser Lage der Pflanzenträger 110 um den Vorsprung 113 schwenkbar gelagert.
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Die untere Vertiefung 126 ist ähnlich ausgebildet, hat jedoch im dargestellten Beispiel einen am inneren Ende leicht nach oben gekrümmten Verlauf. Ferner hat sie mehrere (hier vier) Ruheaufnahmen 126a, 126b, 126c und 126d, welche im Wesentlichen auf einem Kreisbogen um die obere Ruheaufnahme 125a liegen (vgl. 4). Der untere pilzförmige Vorsprung 114 kann somit an vier verschiedenen Positionen stabil ruhend liegen, was in Verbindung mit der Drehachse des oberen Vorsprungs 113 zu vier verschiedenen wahlweise einstellbaren Neigungswinkeln des Pflanzenträgers 110 führt.
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Mit dem beschriebenen Aufbau wird somit erreicht, dass die Pflanzenträgern 110 auf einfache Art und Weise nach vorne aus dem Pflanzregal 100 entnommen und beispielsweise bepflanzt werden können. Ferner können sie zu Zwecken der Präsentation und/oder Bearbeitung durch leichtes Anheben und Verschwenken unter wählbaren Neigungswinkeln in eine der verfügbaren Ruhepositionen eingestellt werden.
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4 zeigt die Ansicht auf die Innenfläche eines Teils des Ständers 120, an welchem drei Paare von Vertiefungen 125/126 zur Aufnahme eines entsprechenden Pflanzenträgers angebracht sind. Je nach gewünschter Höhe des Pflanzregals 100 kann ein solcher Ständer mit entsprechend anderen Längen und Anzahlen von Vertiefungen ausgebildet werden.
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5 zeigt links ein Ansicht auf die Stirnseite 112 und rechts eine Ansicht auf die Längsseite 111 eines Pflanzenträgers 110.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4064992 [0002]
- FR 1218584 A [0003]
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- DE 202015102950 U1 [0003]
- DE 102014002295 B4 [0003]
- CN 208540474 U [0003]
- CN 109258193 A [0003]
- CN 208434397 U [0003]