-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Implantatsystem zur Förderung eines osteosynthetischen Vorgangs an einem Spalt zwischen zwei Knochenfragmenten an einem Knochen eines Endoskeletts, insbesondere eines menschlichen Säugers.
-
Frakturen von Knochen am Endoskelett von Säugern bringen langwierige Heilungsprozesse mit sich. Dabei werden die Frakturen häufig durch Anbringung von Platten eines Implantatsystems an dem jeweiligen Knochen stabilisiert, wobei Abschnitte des Knochens relativ zueinander festgelegt werden. Ein solches System offenbart beispielsweise die
EP 1 440 664 B 1.
-
Obwohl auf beliebige Frakturen anwendbar, werden die vorliegende Erfindung und die ihr zugrundeliegende Problematik anhand des menschlichen Handgelenks erläutert.
-
Das menschliche Handgelenk stellt einen wichtigen Baustein für ein unbeschwertes Bewältigen vieler Alltagssituationen dar. Dabei ist gerade dieses so wichtige Gelenk sehr häufig von Verletzungen betroffen. Die knöcherne Grundlage des Unterarms bilden Radius (Speiche) und Ulna (Elle). Beide sind gekrümmt.
-
Frakturen des Radius und der Ulna erfordern eine exakte und stufenfreie knöcherne Wiederherstellung. Entstehen dort fehlverheilte Situationen, so können erhebliche Probleme in Funktion (eingeschränkte Supination, Pronation, Tension und Flexion) sowie Schmerzen die Folge sein. Durch sich ergebende Fehlstellungen in den beiden Radioulnargelenken steigt zudem das Risiko des späteren Auftretens von Gelenkarthrose.
-
Bei fehlverheilten Radius-/ Ulnafrakturen wird deshalb eine Korrekturosteotomie durchgeführt, diese kann zu einer völligen Beseitigung der Beschwerden führen. Je nach Geometrie kann bei der Rekonstruktion von Radius oder Ulna durch den Korrekturwinkel ein Spalt entstehen.
-
Dieser wird, um die Heilung zu ermöglichen bzw. zu beschleunigen, heutzutage mit Spongiosa etwa aus dem Beckenkamm oder auch anderen Spenderregionen befüllt. Der Spalt zwischen den zwei Knochenfragmenten kann bis zu einer gewissen Größe auch unbefüllt bleiben oder mit einem synthetischen Block gefüllt werden. Die Entnahme aus dem Beckenkamm ist für den Patienten ein zusätzlicher schmerzlicher Eingriff, der auch mit Risiken behaftet ist. Zudem muss intraoperativ dieses Füllmaterial durch Sägen und Fräsen in die richtige Form gebracht werden. Dies kann nur bedingt genau geschehen und kostet wertvolle Operationszeit. Bleibt der Spalt zwischen den zwei Knochenfragmenten ungefüllt, hat dies eine längere Heilungszeit, weniger Stabilität während der Heilungsphase und zudem ggf. ästhetische Nachteile zur Folge. Angestrebt ist daher nach wie vor die Versorgung des Spaltes mit einem Implantat, das vorzugsweise die Heilung unterstützt.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Implantatsystem zu schaffen, das eine patientenspezifische knöcherne Rekonstruktion eines Knochens, insbesondere von Ulna und Radius gestattet.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Implantatsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bei dem erfindungsgemäßen Implantatsystem ist ein Augmentat vorgesehen, welches in den Spalt zwischen den zwei Knochenfragmenten einfügbar ist. Weiterhin ist eine Osteosyntheseplatte vorgesehen, die eingerichtet ist, an dem Knochen und an dem Augmentat befestigt zu werden. Eine Verbindungseinrichtung zum unmittelbaren Verbinden des Augmentats und der Osteosyntheseplatte ist weiterhin vorgesehen. Mit einem solchen resorbierbaren oder nicht-resorbierbaren Implantatsystem können zum einen der oder die fehlverheilten Knochen in eine definierte Lage zueinander gebracht werden. Überdies wird aber auch die Heilung des erzeugten Spalt zwischen den zwei Knochenfragmenten durch Anbringung eines Augmentats unterstützt, wobei dieses durch Verbinden mit der Osteotomieplatte über die Verbindungseinrichtung gleichermaßen in Position gehalten wird. Durch das Befüllen des Spaltes zwischen den zwei Knochenfragmenten mit einem patientenspezifisch passgenauen Augmentat können dabei Verbesserungen gegenüber den derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten dadurch erzielt werden, dass der Spalt zwischen den zwei Knochenfragmenten anatomisch derart perfekt gefüllt wird, dass auf einen weiteren Eingriff am Beckenkamm oder einer anderen Spenderregion verzichtet werden kann, überdies entfällt ein langwieriges Formen oder Zurechtschneiden des Augmentats, und dieses verleiht der Rekonstruktion zusätzliche Stabilität.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Implantatsystems finden sich in den Unteransprüchen.
-
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Implantatsystems kann die Osteosyntheseplatte wenigstens zwei Plattenbereiche aufweisen, von denen jeweils einer an einem zugeordneten proximalen Knochenabschnitt bzw. distalen Knochenabschnitt des betreffenden Knochens zu beiden Seiten des Spaltes zwischen den zwei Knochenfragmenten befestigbar ist, so dass mit den jeweils befestigten Plattenbereichen die Knochenabschnitte zueinander definiert gehalten werden.
-
Bei einer anderen zweckmäßigen Weiterbildung des Implantatsystem kann die Osteosyntheseplatte sicher und gut handhabbar an dem betreffenden Knochen befestigt werden, wenn die Plattenbereiche der Osteosyntheseplatte jeweils wenigstens ein Fixierelement aufweisen, das den jeweiligen Plattenbereich an dem zugeordneten Knochenabschnitt des Knochens festlegt. Dabei können in einem oder mehreren Plattenbereichen auch jeweils mehrere Fixierelemente vorgesehen werden.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung können beispielsweise die Plattenbereiche der Osteosyntheseplatte jeweils mit einer Lochanordnung mit wenigstens einem Loch versehen sein, durch welches das wenigstens eine Fixierelement greift, um in einfacher Weise mit dem zugeordneten Knochenabschnitt verbunden zu werden. Die Gestalt der jeweiligen Lochanordnung kann hierbei beispielsweise nach Belastungskriterien ausgelegt werden und kann sich hierdurch von der oder den weiteren Lochanordnungen unterscheiden. Das wenigstens eine Loch der jeweiligen Lochanordnung kann dabei den Querschnitt der Osteosyntheseplatte vorzugsweise senkrecht durchtreten, es sind aber auch andere Richtungen denkbar.
-
Bei einer weiteren Weiterbildung kann das das wenigstens eine Fixierelement zur Festlegung der Plattenbereiche vorteilhafterweise resorbierbar ausgebildet sein, so dass spätere belastende Entfernungen desselben ebenso wie mögliche damit verbundene Komplikationen entfallen können.
-
In einer zweckmäßigen Weiterbildung kann das wenigstens eine Fixierelement aus einem metallischen Werkstoff ausgebildet sein, der die notwendige Steifigkeit zur lasttragenden Stabilisierung der Fraktur bzw. des Spaltes zwischen zwei Knochenfragmentens mitbringt.
-
Um Augmentat und Osteosyntheseplatte stabil und belastbar miteinander zu verbinden, kann bei einer anderen Ausführungsform des Implantatsystems die Verbindungseinrichtung mit einem oder einer Mehrzahl von Halteelementen versehen sein, die das Augmentat an der Osteosyntheseplatte halten. Dabei können ein oder mehrere gleiche, aber auch sich unterscheidende Halteelemente vorgesehen werden.
-
In einer zweckmäßigen mit wenigen Teilen auskommenden Weiterbildung kann dabei ein erstes Halteelement als wenigstens ein Vorsprung ausgebildet sein, der im Wesentlichen quer zur Erstreckungsrichtung des Knochens von der Osteosyntheseplatte vorspringt und das Augmentat an dessen Umfang zumindest abschnittsweise einfasst. Hinsichtlich der Anzahl sind die Vorsprünge des ersten Haltelements nicht beschränkt. Das Vorspringen des wenigstens einen Vorsprungs im Wesentlichen quer zur Erstreckungsrichtung des Knochens schließt dabei nicht aus, dass der Vorsprung selbst auch eine Gestalt haben kann die Krümmungen aufweist, um sich an ihr gegenüberliegend angeordnete Strukturen anzupassen.
-
Bevorzugt kann bei einer solchen eine Weiterbildung, das erste Halteelement mit zwei Vorsprüngen auf Höhe des Augmentats zu beiden Seiten der Osteosyntheseplatte vorspringen und das Augmentat in tangentialer Richtung zumindest teilweise umgreifen. Mit den beiden Vorsprüngen kann das Halteelement ein Augmentat in geeigneter Weise halten und führen, ohne dieses hierbei in seiner Struktur verletzen zu müssen
-
Besonders bevorzugt können bei einer solchen Weiterbildung der oder die Vorsprünge des ersten Haltelements zumindest mit einem Bereich desjenigen Abschnitts des Augmentats, welchem sie gegenüberliegen, derart einen Formschluss bilden, dass das Augmentat spannungsfrei an dem Halteelement angeordnet werden kann.
-
In einer anderen bevorzugten Weiterbildung, die die Stabilität des erfindungsgemäßen Implantatsystems in radialer Richtung erhöhen kann, kann der wenigstens eine Vorsprung mit seinem der Osteosyntheseplatte abgewandten Ende in eine ihm jeweils zugeordnete Ausnehmung an dem Augmentat eingreifen. Es können dabei auch mehrere jeweils in Ausnehmungen eingreifende Vorsprünge vorgesehen sein.
-
Bevorzugt kann dabei der wenigstens eine Vorsprung an seinem der Osteosyntheseplatte abgewandten Ende derart mit wenigstens einer Hinterschneidung versehen sein, dass der Vorsprung besonders gut in der jeweiligen Ausnehmung festgehalten ist. Der mindestens einen Hinterschneidung ist dabei hinsichtlich ihrer Formgebung keine Grenze gesetzt.
-
Eine andere bevorzugte Weiterbildung des Implantatsystems ist mit einem zweiten Halteelement durch ein oder mehrere Schrauben, Nägel, Pins oder dergleichen Elemente oder eine Kombination von diesen gebildet, die von der Osteosyntheseplatte abstehend in das Augmentat eingreifen und gute lasttragende Eigenschaften aufweisen.
-
Dabei kann in einer vorteilhaften Weiterbildung das zweite Halteelemente jeweils resorbierbar aus einer Hybridkomponente, aus Komposite, aus einer Keramik, aus einem Metall oder einem Polymer ausgebildet sein. Das Augmentat selbst kann in einer bevorzugten Ausführung für die Frakturversorgung resorbierbar ausgebildet sein, und sollte zur Stabilisierung homogen degradieren, überdies kann eine gute Biokompatibilität vorhanden sein und die Heilung funktionell unterstützt werden. Dies wird auch für die Haltelemente angestrebt und ist bei den vorstehend erwähnten Materialien für die Haltelemente, insbesondere auch die zweiten Halteelemente der Fall.
-
Dabei können beispielsweise hier eingesetzte Polymere aus zuckerhaltigen Derviaten wie Poly[L-Lactid] oder dergleichen, die enzymatisch degradierbar sind, oder aus Polyhydroxybuttersäute (PHB) bestehen, wohingegen Komposite aus anorganischen, organischen oder gemischten Bestandteilen bestehen, die biokompatibel sind und zu Hydroxylapatit (HA) konvertieren können und mit Beschichtungen versehbar sind. In Kombination mit Siliziumoxid bildet HA etwa ein Komposit hoher Porosität, guten biomechanischen Eigenschaften und hoher Lastgrenze. Auch Bioeramiken weisen eine gute Biokompatibilität auf und können beispielsweise Zusammensetzungen aus HA sowie Alpha- und Beta-Tricalciumphosphaten aufweisen, die zum Beispiel unterschiedlich schnell degradierende Anteile aufweisen können. Biodegradierbare Metalle, bei denen die mechanischen Eigenschaften im Vordergrund stehen, können etwa Magnesium (Mg), Zink (Zn) oder Eisen (Fe) sein, ohne dass diese Aufzählung vollständig wäre.
-
In einer weiteren Weiterbildung des Implantatsystems kann ein drittes Halteelement vorgesehen sein, welches das Augmentat durchgreift und das einen geschlossenen Querschnitt aufweist. Dies ermöglicht eine variablere Festlegung des Augmentats.
In einer bevorzugten Weiterbildung kann das dritte Haltelement mit einer länglichen, flexiblen Struktur ausgebildet sein, die das Augmentat mit der Osteosyntheseplatte verbindet und durch zwei Öffnungen der Osteosyntheseplatte greift. Hierdurch wird die Festlegung nochmals flexibler und variabler, da die Struktur des Halteelements einen flexiblen Pfad innerhalb des Augmentats gestattet.
-
In weiteren bevorzugten Weiterbildungen kann auch das dritte Halteelementaus einem resorbierbaren Material ausgebildet sein, insbesondere kann das dritte Halteelement aus einem resorbierbaren Metall oder einem Polymer ausgebildet sein.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Implantatsystems ist diesem eine Positioniereinrichtung mit wenigstens einem Führungsmittel zugeordnet, an dessen proximalem Ende wenigstens eine Schablone zur Einbringung des Spaltes in den Knochen angeordnet ist. Mit Hilfe der Positioniereinrichtung lässt sich der Spalt zwischen den zwei Knochenfragmenten in geeigneter Weise und möglichst belastungsarm patienten- und versorgungsspezifisch vorplanen und zum gewünschten Zeitpunkt in den Knochen eintragen.
-
In vorteilhafter Weise weist dabei in einer zweckmäßigen Weiterbildung das Führungsmittel an seinem distalem Ende wenigstens zwei Arme auf, deren Enden vorgeplante Referenzpunkte bilden, die die Lage der Positioniereinrichtung bezüglich des Knochens bestimmen, wodurch ein oder mehrere Spalte zwischen zwei Knochenfragmenten zur Korrektur von Frakturen zielsicher angefertigt werden können.
-
Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmalen der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen in den Figuren der Zeichnung näher erläutert. In teilweise schematisierter Darstellung zeigen hierbei:
- 1 eine Seitenansicht einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsformen des Implantatsystems mit dem Augmentat;
- 2, 3 zwei Seitenansichten aus unterschiedlichen Blickwinkeln einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsformen des Implantatsystems mit dem Augmentat;
- 4 bis 8 Seitenansichten aus unterschiedlichen Blickwinkeln weiterer erfindungsgemäßer Ausführungsformen des Implantatsystems mit dem Augmentat und einem oder mehreren ersten Halteelementen;
- 9 eine quergeschnittene Ansicht der Ausführungsform aus der 4 entlang der Linie IX-IX; und
- 10 eine perspektivische Ansicht einer dem Implantatsystem zugeordneten, am Unterarm angeordneten Positioniereinrichtung zur Einbringung von einem Spalt zwischen zwei Knochenfragmentenen in einen Ulna- und einen Radiusknochen.
-
In allen Figuren sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente und Vorrichtungen - sofern nichts anderes angegeben ist - mit denselben Bezugszeichen versehen worden.
-
1 ist eine Seitenansicht einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsformen des Implantatsystems mit dem Augmentat.
-
In der 1 bezeichnet Bezugszeichen 100 ein Implantatsystem zur Förderung eines osteosynthetischen Vorgangs an einem Spalt zwischen zwei Knochenfragmenten , z.B. einem Osteotomiespalt 40, an einem Knochen 50 des Endoskeletts eines menschlichen Säugers. Dabei ist in den zuvor in den Knochen geplant eingebrachten Spalt zwischen den zwei Knochenfragmenten 40 ein Augmentat 10 passgenau eingefügt, und an dem Knochen 50 und an dem Augmentat 10 ist, dem Betrachter zugewandt, eine Osteosyntheseplatte 20 befestigt.
-
Außerdem vorgesehen eine Verbindungseinrichtung 30 zum unmittelbaren Verbinden des Augmentats 10 und der Osteosyntheseplatte 20, die durch zwei in die Bildebene ragende zweite Halteelemente 32 in Form von Schrauben aus einem bioresorbierbaren Metall gebildet ist Beim Verbinden greifen diese in Höhe des Augmentats 10 durch zwei nebeneinander liegende Löcher L1 und L2 in der Osteosyntheseplatte.
-
Diese beiden zweiten Halteelemente 32 durchgreifen die Osteosyntheseplatte 20 und greifen in das Augmentat 10 ein. Weiter weist die Osteosyntheseplatte 20 zwei Plattenbereiche 21, 22 aufweist, von denen jeweils einer an einem zugeordneten proximalen Knochenabschnitt 51 bzw. distalen Knochenabschnitt 52 des Knochens 50 zu beiden Seiten des Spaltes zwischen den zwei Knochenfragmenten 40 befestigt sind, wodurch die beiden Knochenabschnitte 51, 52 definiert ausgerichtet zueinander gehalten sind.
-
Der eine Plattenbereich 21 erstreckt sich dabei mit zueinander parallelen Seitenrändern im Wesentlichen entlang des Schafts des Knochens 50 an dem proximalen Knochenabschnitt 51. Der andere Plattenbereich 22 weitet sich entsprechend der in der Bildebene flächigen Ausdehnung des Kopfes des Knochens 50 in dem distalen Knochenabschnitt 52 zum einen auf, und zum anderen weist er gegenüber der durch den Plattenbereich 21 des proximalen Knochenabschnitts 51 aufgespannten Ebene einen Winkel auf.
-
Die beiden Plattenbereiche 21, 22 der Osteosyntheseplatte 20 weisen jeweils eine Anzahl von Fixierelementen 24 auf, die den jeweiligen Plattenbereich 21, 22 an dem zugeordneten Knochenabschnitt 51, 52 des Knochens 50 festlegen. Hierzu sind die Plattenbereiche 21, 22 der Osteosyntheseplatte 20 jeweils mit einer Lochanordnung 26 mit einer Mehrzahl von Löchern 28 versehen, durch welches das jeweilige Fixierelement 24 greift. Die Fixierelemente 24 sind beispielsweise ebenfalls Schrauben oder auch Stifte.
-
2 und 3 sind zwei Seitenansichten aus unterschiedlichen Blickwinkeln einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsformen des Implantatsystems mit dem Augmentat.
-
Die Ausführungsform gemäß 2 und 3 ist bis auf das sich unterscheidende Halteelement 33 zur Fixierung des Augmentats 10 an der Osteosyntheseplatte 20 identisch. 2 zeigt hierbei eine der Osteosyntheseplatte 20 abgewandte Seite des Knochens 50, während die Darstellung von 3 derjenigen der 1, bis auf einen leicht unterschiedlichen Blickwinkel ähnlich ist und eine Draufsicht auf die Osteosyntheseplatte 20 zeigt.
-
Das Halteelement 33 gemäß 2 und 3 ist dabei aus einem resorbierbaren Polymer mit einer länglichen, flexiblen Struktur in Art eines Fadens ausgebildet, der das Augmentat 10 mit der Osteosyntheseplatte 20 verbindet und greift wiederum durch die zwei Löcher L1, L2 der Osteosyntheseplatte 20. Außerdem greift das Halteelement 33 in Form des Fadens auch durch die poröse Struktur des Augmentats 10 und hat dabei eine geschlossene Längserstreckung.
-
4 bis 8 sind Seitenansichten aus unterschiedlichen Blickwinkeln weiterer erfindungsgemäßer Ausführungsformen des Implantatsystems mit dem Augmentat und entsprechenden Halteelementen.
-
In den 4-9 ist die Verbindungseinrichtung 30 mit Halteelementen 31 versehen, die das Augmentat 10 an der Osteosyntheseplatte 20 halten. Dabei zeigen die 4 bis 8 Seitenansichten aus unterschiedlichen Blickwinkeln, während 9 eine quergeschnittene Ansicht entlang der Linie IX-IX von 4 zeigt.
-
Dabei ist wiederum das in der 4 gezeigte Implantatsystem 100 mit demjenigen gemäß 1 bis auf das sich unterscheidende Halteelement 31 identisch.
-
Das erste Halteelement 31 der Verbindungseinrichtung 30 gemäß 4 ist auf Höhe des Augmentats 10 in Form von Vorsprüngen 34a, 34b ausgebildet ist, die für den Betrachter quer zur Erstreckungsrichtung des Knochens 50 nach links von der Osteosyntheseplatte 20 vorspringen und das Augmentat 10 an dessen Umfang zumindest abschnittsweise einfassen.
-
Das erkennt man in der 5, in welcher der Knochen 50 mit der Osteosyntheseplatte 20 und dem Halteelement 31 um 90° gegen den Uhrzeigersinn um die Längsachse des Knochens 50 gedreht ist.
-
In der 6 ist dargestellt, dass das Halteelement 31 mit den zwei Vorsprüngen 34a, 34b auf Höhe des Augmentats 10 zu beiden Seiten der Osteosyntheseplatte 20 im Wesentlichen quer zur Erstreckungsrichtung des Knochens 50 vorspringt und das Augmentat 10 in Umfangsrichtung teilweise umgreift, wobei in dieser Darstellung die freien Enden der Vorsprünge 34a, 34b zu erkennen sind. Das Augmentat 10 ist auf diese Weise lateral durch die Vorsprünge und axial durch die Knochenbereiche 51, 52 fixiert. Hier bilden die Vorsprünge 34a, 34b des ersten Haltelements 31 dabei zumindest mit einem Bereich desjenigen Abschnitts des Augmentats 10, welchem sie gegenüberliegen, einen Formschluss.
-
Um weitere 90° um die Längsachse ist der Knochen 50 in der 7 gedreht, wobei sich die dort gezeigte Ausführungsform von derjenigen aus der 6 weiter darin unterscheidet, dass die Vorsprünge 34a, 34b jeweils mit ihrem der Osteosyntheseplatte 20 abgewandten Ende in eine diesen jeweils zugeordnete Ausnehmung 12 an dem Augmentat 10 eingreifen, wobei in der 7 lediglich der Vorsprung 34a gezeigt ist.
-
In der 8 erkennt man eine dem in 4 und 5 gezeigten Implantatsystem Darstellung mit dem Vorsprung 34b als Halteelement 31, welcher hier mit seinem der Osteosyntheseplatte 20 abgewandten Ende in eine diesem zugeordnete Ausnehmung 12 an dem Augmentat 10 eingreift.
-
9 ist eine quergeschnittene Ansicht der Ausführungsform aus der 4 entlang der Linie IX-IX.
-
In der Schnittdarstellung der 9 erkennt man, dass der dortige Vorsprung 34b des Halteelements (in der 4 nicht zu erkennen) zum einen mit seinem der Osteosyntheseplatte 20 abgewandten Ende in eine diesem zugeordnete Ausnehmung 12 an dem Augmentat 10 eingreift, zum anderen, dass der Vorsprung 34b an seinem der Osteosyntheseplatte 20 abgewandten Ende mit wenigstens einer Hinterschneidung 29 versehen ist.
-
10 ist eine perspektivische Ansicht einer dem erfindungsgemäßen Implantatsystem zugeordneten, am Unterarm angeordneten Positioniereinrichtung zur Einbringung von einem Spalt zwischen zwei Knochenfragmentenen 40 in einen Ulna- und einen Radiusknochen.
-
In der perspektivischen Ansicht gemäß 10 ist die Positioniereinrichtung 60 zur Einbringung von dem Spalt zwischen den zwei Knochenfragmentenen 40 in einen Ulna- und einen Radiusknochen im an den Knochenabschnitten 51, 52 angeordneten Zustand gezeigt, wobei der Positioniereinrichtung 60 Führungsmittel 62a, 62b zugeordnet sind, an deren proximalen Enden Resektionsschablonen 64, 66 zur Einbringung von hier nicht abgebildeten Osteotomiespalten 40 in den Knochen 50 angeordnet sind. Dabei weisen die Führungsmittel 62b, 62b an ihren distalen Enden jeweils zwei Arme 65 auf, die vorbestimmte Referenzpunkte 67a-67d bilden, die die Lage der Positioniereinrichtung 40 bezüglich des Knochens 50 bestimmen, und die mittels nicht weiter bezeichneter Haltemittel, etwa in Form von K-Drähten am distalen Ende des jeweiligen Knochens 50 in eindeutiger Position gehalten werden.
-
Die gewünschten Osteotomien in Form der Osteotomiespalte 40 können durch Sägeschlitze 68 zur exakten Resektion für übliche Sägen angezeigt werden oder auch durch mehrere K-Draht-Führungen 69. Bei diesen wird in die Osteotomie durch mehrere eingedrehte K-Drähte (nicht gezeigt) vorperforiert, anschließend durch kleine Knochenmeißel (ebenfalls nicht gezeigt) mobilisiert. Hierbei können nicht nur gerade, sondern auch geschwungene Spalte zwischen zwei Knochenfragmenten 40 realisiert werden. Zusätzlich kommt noch der Vorteil, dass nur minimal Teile des Knochens 50 entfernt werden müssen
-
Eine exakte Positionierung der Resektionsschablonen 64, 66 in dem mit dem Spalt zwischen den zwei Knochenfragmenten 40 zu versehenden Bereich des Knochens 50 gelingt kippfrei und stabil in punkt- oder linienförmiger Anlage in dem jeweiligen Bereich, so dass solche Schablonen 64, 66 ggf. sogar ohne Unterstützung durch Navigationssysteme zur Positionierung sicher und eindeutig aufzubringen sind. Hierdurch ist eine präzise Knochenresektion entlang der Grenzen des Augmentats 10 möglich und stellt deren gut Passgenauigkeit sicher.
-
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar. Insbesondere lässt sich die Erfindung in mannigfaltiger Weise verändern oder modifizieren, ohne vom Kern der Erfindung abzuweichen.
-
Insbesondere kann in oder an dem Augmentat noch zusätzlich ein bioaktives Material, z.B. Biotinte, vorgesehen werden, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-