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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bausatzsystem zur Montage einer Fahrgestellkonstruktion für eine Gruppe von Nutzfahrzeugen, bestehend aus Nutzfahrzeugen wenigstens zweier Nutzfahrzeugtypen, insbesondere Standard-Trailer, Megatrailer, Kofferaufbau-Trailer mit oder ohne Doppelstockeinrichtung, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, ein Bausatzsystem zur Montage einer Trailerkonstruktion nach Anspruch 10, ein Bausatzsystem zur Montage einer Laufwerkkonstruktion nach Anspruch 11, sowie ein Verfahren zur Montage einer Fahrgestellkonstruktion einer Trailerkonstruktion und/oder einer Laufwerkkonstruktion für eine Gruppe von Nutzfahrzeugen, bestehend aus Nutzfahrzeugen wenigstens zweier Nutzfahrzeugtypen, insbesondere Standard-Trailer, Megatrailer, Kofferaufbau-Trailer mit oder ohne Doppelstockeinrichtung, wobei die erfindungsgemäßen Bausatzsysteme verwendet werden, nach Anspruch 12.
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Bei der überwiegenden Anzahl von Fahrgestellkonstruktionen für Nutzfahrzeuge, insbesondere Trailer, wie Standardtrailer, Megatrailer, Curtainsider wie auch Koffertrailer mit und ohne Doppelstockbeladung, sind beispielsweise unterschiedliche, an die verschiedenen Fahrzeugtypen angepasste Querträger zwischen den Langträgern verbaut, um einen Leiterrahmen auszubilden. Die Querträger werden dazu durch Ausschnitte in den Langträgern geführt und an den Langträgern befestigt, wobei auch die Langträger zwischen den unterschiedlichen Fahrzeugtypen stark variieren.
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Bei den bekannten Fahrgestellkonstruktionen ist es insgesamt nachteilig, dass diese eine Vielfalt an Bauteilen für unterschiedliche Trailertypen aufweisen, wobei die Bauteile aus einem Teileangebot zusammengestellt werden müssen. Dies führt zum einen zu einer Teilevielfalt, die sich ungünstig auf die Herstellungskosten auswirkt, und zum anderen sind die Teile nicht immer aufeinander angepasst, bzw. indexiert, so dass es bei der Montage der Fahrgestellkonstruktion zu Problemen wegen nicht passender Teile kommen kann. Zudem stellt die Teilevielfalt erhöhte Ansprüche an die Logistik und Lagerung der Bauteile.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, die aus dem Stand der Technik bekannten Fahrgestellkonstruktionen zumindest teilweise zu verbessern. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Bauteile für eine Fahrgestellkonstruktion derart zusammenzuführen und anzubieten, dass damit die gewünschte Fahrgestellkonstruktion einfacher und passgenau zu montieren ist. Zudem soll die Fahrgestellkonstruktion dazu geeignet sein, um damit Fahrgestelle für verschiedene Trailertypen bauen zu können. Die gleiche Aufgabe gilt für die erfindungsgemäßen Bausatzsysteme für die Trailer- und die Laufwerkkonstruktion. Zudem ist es die Aufgabe die Liefer- und Montagezeit für die Lieferung, d.h. den Transport, und die Montage von Bauteilen zur Herstellung einer Fahrgestellkonstruktion zu verringern.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch ein Bausatzsystem zur Montage einer Fahrgestellkonstruktion mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Bausatzsystem für eine Trailerkonstruktion nach Anspruch 10, durch ein Bausatzsystem für eine Laufwerkkonstruktion nach Anspruch 11 und durch ein Verfahren zur Montage einer Fahrgestellkonstruktion, einer Trailerkonstruktion und/oder einer Laufwerkkonstruktion mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Weitere Vorteile, Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Das erfindungsgemäße Bausatzsystem zur Montage einer Fahrgestellkonstruktion für eine Gruppe von Nutzfahrzeugen, bestehend aus Nutzfahrzeugen wenigstens zweier Nutzfahrzeugtypen, insbesondere Standard-Trailer, Megatrailer, Kofferaufbau-Trailer mit oder ohne Doppelstockeinrichtung, schließt die technische Lehre ein, dass alle Teile zur Fertigstellung der Fahrgestellkonstruktion als Bausatz konfektioniert sind und/oder der Bausatz konfektioniert mit allen Teilen zur Fertigstellung der Fahrgestellkonstruktion lieferbar ist.
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Als „konfektionierter Bausatz“ soll im Sine der vorliegenden Erfindung eine Konfiguration von sämtlichen Bauteilen verstanden werden, die für die Montage der Fahrgestellkonstruktion, der Trailerkonstruktion, der Aufbaukonstruktion und ebenfalls der Laufwerkkonstruktion notwendig sind. Dazu gehören beispielsweise Langträger, Querträger, Hilfslangträger, Teile für einen Außenrahmen, Achsböcke, Achsen, Bremsanlagen, Kabellage, Elektrische Bauteile, fluidtechnische Bauteile, Kleinstteile wie Nieten, Schrauben oder Bolzen, oder Bodenpaneele zur Ausgestaltung des Fahrzeugbodens, Planen, Paneele für einen Kofferaufbau, Rungen, Achsen, Radflansche, Dämpferelemente und fluidtechnische, vorzugsweise pneumatische Hubeinrichtungen, wobei die hier genannten Bauteile nur beispielsweise genannt sind und nicht die gesamten Bauteile der Bausätze oder Bausatzsysteme angeben. Vorteilhaft für einen konfektionierten Bausatz ist, dass alle Bauteile aufeinander abgestimmt und indexiert sind, d.h. die Teile passgenau aufeinander zugeschnitten bzw. konstruiert sind, so dass eine Bearbeitung der Teile, wie zum Beispiel ein Zuschnitt oder Bohrungen zur Angleichung von Teilen bei der Montage nicht weiter notwendig werden. Zudem ist an einem konfektionierten Bausatz, der alle Teile zur Montage einer Fahrgestellkonstruktion, einer Trailerkonstruktion oder einer Laufwerkkonstruktion umfasst, vorteilhaft, dass sämtliche Bauteile zusammen als Bausatz verpackt und geliefert werden können. Insofern macht der Bausatz eine Nachbestellung von Teilen oder eine Vorratslagerung von Teilen überflüssig, da mit dem Bausatz immer genau eine Fahrgestellkonstruktion für einen Trailer montiert wird. Das bedeutet, wenn alle Teile verbaut sind, ist die Fahrgestellkonstruktion, die Trailerkonstruktion, die Aufbaukonstruktion oder die Laufwerkkonstruktion fertig montiert und die Montage einer weiteren Fahrgestellkonstruktion, Trailerkonstruktion, Aufbaukonstruktion oder Laufwerkkonstruktion mit einem weiteren Bausatz oder Bausätzen, die alle Teile dafür liefern, kann beginnen. Ein Vorteil, der sich aus dieser Vorgehensweise ergibt, ist der, dass die Qualität der Montage nach der Fertigstellung der Fahrgestellkonstruktion, der Trailerkonstruktion, der Aufbaukonstruktion oder der Laufwerkkonstruktion sofort erkennbar ist. Sind nämlich alle Teile des Bausatzes oder der Bausätze verbaut, kann der Monteur davon ausgehen, dass die Fahrgestellkonstruktion, die Trailerkonstruktion oder die Laufwerkkonstruktion dem vorgegebenen Standard entspricht und keine sicherheitsrelevanten Mängel durch ein nicht montiertes Bauteil vorhanden sind. Die erfindungsgemäßen Bausatzsysteme sollen als intelligente Lösungen verstanden werden, wobei die einzelnen Bauteile im Werk vorgefertigt und nummeriert werden und diese als Bausätze an ein Montageunternehmen, beispielsweise einen Fahrzeugbauer geliefert werden. Beim erstmaligen Bau beispielsweise einer Fahrgestellkonstruktion oder einer Trailerkonstruktion mit den erfindungsgemäßen Bausatzsystemen kann vorteilhaft ein Profi vor Ort bleiben um die einzelnen Arbeitsschritte zu erklären und zu überprüfen. Ein weiterer Vorteil ist der, dass auch die Bausätze untereinander so konfektioniert sind, dass alle Bauteile aufeinander abgestimmt und indexiert sind, d.h. die Teile der unterschiedlichen Bausätze passgenau aufeinander zugeschnitten bzw. konstruiert sind, was die Montage einer Trailerkonstruktion aus den erfindungsgemäßen Bausätzen kostengünstig und zeitsparend macht.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung sollen als eine „Gruppe von Nutzfahrzeugen“ unterschiedliche Trailertypen verstanden werden, wie beispielsweise ein Curtainsider, ein Mega-Curtainsider, ein Koffertrailer mit oder ohne Doppelstockbeladung oder auch ein Standardtrailer, wobei im Fall eines Planenaufbaus Rungen als vertikale Verstrebungen zwischen dem Dach des Trailers und dem Ladeboden des Trailers dienen oder im Falle eines Kofferaufbaus sich Paneele auf einem Außenrahmen abstützen und mit diesem verbunden sind. Insofern soll sich die mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem montierte Fahrgestellkonstruktion für verschiedene Trailertypen im Sinne eines „Multipurpose“-Fahrgestells eignen, bei dem die Fahrgestellteile für die verschiedenen Trailertypen gleich sind.
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Als Fahrgestellkonstruktion soll im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Trailerfahrgestell für Nutzfahrzeuge mit einem vorderen Fahrgestellteil, oder auch als Vorbaugruppe bezeichnet, welches unter anderem die Scheuerplatte umfasst, und mit einem hinteren Fahrgestellteil, oder auch als hintere Baugruppe bezeichnet, welches beispielsweise die Befestigung von Achsböcken, Achsen, einem Außenrahmen und andere Bauteile umfasst, verstanden werden. Das vordere Fahrgestellteil wird in üblicher Weise, was auch die vorliegende Erfindung betrifft, mit dem hinteren Fahrgestellteil verschraubt. Für den Aufbau der Fahrgestellkonstruktion wird auf den Offenbarungsgehalt der
DE 10 2020 129 504.9 verwiesen und dieser wird zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung und damit zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht.
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Als Trailerkonstruktion soll im Sinne der vorliegenden Erfindung ein aus dem Bausatzsystemen gebauter Trailer mit einer Fahrgestellkonstruktion mit einem Aufbau und mit einer Laufwerkkonstruktion als Nutzfahrzeug verstanden werden, welches beispielsweise als Curtainsider mit Planenaufbau oder als Boxtrailer mit einem festen Kofferaufbau ausgestaltet ist.
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Als Laufwerkkonstruktion soll im Sinne der vorliegenden Erfindung ein an einer mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem gebaute Fahrgestellkonstruktion eingebautes Laufwerk verstanden werden, welches Achsen, Radflansche und beispielsweise pneumatische Hubelemente und/oder Dämpfer- und/oder Federelemente umfasst.
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Die mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem gebaute Fahrgestellkonstruktion soll vorliegend so verstanden werden, dass aus den Bauteilen eine vollständige Fahrgestellkonstruktion aber auch nur ein hinterer Fahrgestellbereich oder eine Vorbaugruppe für die genannten verschiedenen Trailertypen gebaut werden kann, aber auch ein gebauter Trailertyp , beispielsweise bei entsprechender Auftragslage oder einem anderen Anforderungsprofil, in kürzester Zeit in einen anderen Trailertyp umgearbeitet werden kann, wobei insbesondere der hintere Fahrgestellbereich umgearbeitet werden kann. Vergleicht man dabei die Total Cost of Ownership (TCO, Gesamtkosten des Betriebs), nämlich alle anfallenden Kosten, wie beispielsweise die Anschaffungskosten der mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem gebauten Fahrgestellkonstruktion und die Möglichkeit einer späteren Nutzung in Form eines umgebauten Trailertyps auf Grundlage der angestrebten Gleichteilestrategie für das Bausatzsystem zum Aufbau verschiedener Trailertypen können die Kosten für die mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem gebauten Fahrgestellkonstruktion zu den aus dem Stand der Technik bekannten Fahrgestellen deutlich verringert werden. Auf Grund der Gleichteilestrategie für die Fahrgestellkonstruktion und die Möglichkeit über ein angeliefertes Bausatzsystem für Trailer mit vormontierten Teilen oder Gruppen von Teilen unterschiedliche Trailertypen und insbesondere auch Standardtrailer bauen zu können, ermöglicht es auch mittleren Fahrzeugbauern in der Wettbewerbskonkurenz zu größeren Fahrzeugbauern zu einem günstigen Stundensatz Trailer gewinnbringend zu montieren. Die gleichen Vorteile gelten für die erfindungsgemäßen Bausatzsysteme für die Trailerkonstruktion und die Laufwerkkonstruktion.
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Vorzugsweise umfasst der Bausatz für die Fahrgestellkonstruktion sämtliche Teile für eine hintere Baugruppe der Fahrgestellkonstruktion und für eine Vorbaugruppe der Fahrgestellkonstruktion. Sind die hintere Baugruppe und die Vorbaugruppe aus den Teilen des Bausatzes montiert, werden diese vorteilhaft über die Langträger der Vorbaugruppe und über die Langträger der hinteren Baugruppe miteinander verschraubt, nämlich kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden.
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Vorzugsweise umfassen die Langträger für die hintere Baugruppe zumindest zwei Teile, insbesondere drei Teile, wobei diese in dem Bausatz als Einzelteile konfektioniert sind oder bereits vormontiert als Baugruppe verpackt und geliefert werden.
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Die Langträger für die Vorbaugruppe sind vorteilhaft mit einer Scheuerplatte als bereits vormontiertes Bauteil in dem Bausatz vorgesehen. Zum einen verringert die Vormontage der Bauteile zu einer Baugruppe die Montagezeit zur Herstellung der Fahrgestellkonstruktion bei einem Fahrzeugbauer und zum anderen verringern die als Baugruppe vormontierten Bauteile insgesamt die Anzahl der von dem Bausatz umfassten Teile, was insbesondere für die Zusammenstellung des Bausatzes und für die Logistik bei der Auslieferung des Bausatzes vorteilhaft ist. Die Vormontage einzelner Bauteile zu Baugruppen aus den hier genannten Bausatzsystemn in Form von Großmodulen findet jedoch vorteilhaft beim Fahrzeugbauer statt, da Großmodule, wie beispielsweise die aus dem Stand der Technik bekannten vormontierten Seitenwände für den Aufbau eines Trailers mit Kofferaufbau eine erhöhte Logistik und einen aufwändigen Transport bedeuten.
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Vorteilhaft ist vorgesehen, dass zumindest die Teile für die hintere Baugruppe zumindest kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden werden können, insbesondere die Teile für die hintere Baugruppe mittels Bolzen, Clinchen oder Nieten miteinander verbunden werden können, wobei dann vorteilhaft der Bausatz auch die Befestigungselemente, wie Schrauben, Bolzen oder Nieten mit umfasst.
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Das Bausatzsystem für die Fahrgestellkonstruktion umfasst in dem Bausatz vorteilhaft Teile für einen Außenrahmen, wobei der Außenrahmen zur Befestigung von Rungen oder Außenbordwänden dient. Die Teile für den Außenrahmen können entweder als Einzelteile oder als bereits vormontierte Baugruppe von dem Bausatz umfasst sein. Natürlich kann auf Wunsch das Bausatzsystem auch Teile für einen Planen- oder Kofferaufbau umfassen, wie zum Beispiel Rungen oder Seitenbord- Dach- oder Front- und Heckwände oder Türen. Die Rungen können mit einer besonderen Verschlusstechnik ausgestaltet sein, wozu auf den Offenbarungsgehalt der 10 2020 102 186.0 verwiesen wird und dieser wird zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung und damit zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht.
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Im Gegensatz zu den bekannten Fahrgestellkonstruktionen, bei denen die Querträger durch Ausschnitte in den Langträgern geführt werden, übergreifen die mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem in dem Bausatz gelieferten Querträgerprofile die Langträger, die in der gebauten Fahrgestellkonstruktion durch die Ausschnitte in dem Querträgerprofil geführt sind. Beim Zusammenbau oder der Montage der Fahrgestellkonstruktion werden dabei die die Querträger bildenden Querträgerprofile vorteilhaft im Bereich der Ausschnitte auf die vorjustierten Langträger gelegt und mit diesen zumindest kraft- und/oder formschlüssig verbunden. Die Befestigung der Querträger an den Langträgern erfolgt vorteilhaft über Konsolen an den Langträgern. Die Konsolen dienen neben der Befestigung der Querträger und der verformungstechnischen Stabilisierung der Querträger um die Ausschnitte herum, auch dazu, um die Langträger verformungstechnisch abzustützen, wodurch eine weitere Möglichkeit geschaffen ist, ein Beulen der Langträger zu verhindern und so insgesamt durch die Befestigung der Querträger mit deren besonderen Geometrie an den Langträgern erhöht dabei zusätzlich die Torsionssteifigkeit der Fahrgestellkonstruktion. Ergänzend dazu kann vorteilhaft durch die Befestigung der Konsolen an den Langträgern zum Anschluss der Querträger und dem Durchführen der Langträger durch die Ausschnitte der die Querträger bildenden Querträgerprofilen eine Materialschwächung der Langträger verhindert werden, da auf Durchbohrungen zum Hindurchführen der Querträger durch die Langträger verzichtet werden kann. Zur Befestigung der Querträger an den Langträgern können Befestigungselemente, wie Schrauben, Nieten oder Bolzen dienen, welche durch Bohrungen der Konsolen und den dazu deckenden Bohrungen in den Seitenschenkeln des ersten vertikalen Profilabschnitts des Querträgerprofils geführt werden. Die Befestigung der Querträger an den Konsolen kann auch durch Verkleben, Verschweißen, oder noch bevorzugter durch Vernieten erfolgen. Bei einer Verschraubung sind vorteilhaft selbstsichernde Schraubverbindungen zu verwenden, wie beispielsweise Rändelschrauben.
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Vorzugsweise sind im Sinne der vorliegenden Erfindung in einer „Fahrgestellkonstruktion“ zumindest zwei Langträger, die auch als Hauptlangträger bezeichnet werden, vorgesehen. Vorzugsweise sind dabei die Langträger parallel zueinander und voneinander beabstandet in Fahrzeuglängsrichtung angeordnet. Die Langträger sind bevorzugt mittels der die Querträger bildenden Querträgerprofile in Leiterbauweise miteinander verbunden. Für den Aufbau der Langträger wird auf den Offenbarungsgehalt der
DE 10 2020 129 504.9 verwiesen und dieser wird zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung und damit zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht.
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In dem Bausatzsystem für die Fahrgestellkonstruktion sind in dem Bausatz zusätzlich Hilfslangträger vorgesehen, wobei in der Fahrgestellkonstruktion mehrere Hilfslangträger in Fahrzeuglängsrichtung zwischen zumindest zwei Querträgern angeordnet sind, d.h. in der gebauten Fahrgestellkonstruktion orthogonal zu den montierten Querträgern. Die Hilfslangträger sind dabei vorzugsweise mit einer ersten Stirnseite an einem Seitenschenkel oder Flanke eines Querträgers und mit der anderen zu der ersten Stirnseite gegenüberliegenden zweiten Stirnseite an einem anderen Seitenschenkel oder Flanke eines weiteren Querträgers befestigt, wobei zur Befestigung über die erste und die zweite Stirnseite an den Querträgern Verformungsteile an den Hilfslangträgern ausgestaltet sind, die durch in den Seitenschenkeln der Querträger ausgestaltete Durchführungen greifen und nach dem Durchführen durch die Seitenschenkel derart verformt werden können, so dass die Hilfslangträger zumindest kraft- und/oder formschlüssig mit den Querträgern verbunden sind. Vorteilhaft ist für den Montageschritt zur Befestigung der Querträger an den Langträger vorgesehen, dass zuvor die Hilfslangträger mit den Querträgern als eine Baugruppe in Form eines Gitters vormontiert werden, welches als vormontierte Baugruppe auf die zueinander ausgerichteten Langträger aufgelegt wird, wobei die Querträger auf die an den Langträgern montierten Konsolen zur Auflage kommen. Für den Aufbau der Querträger bzw. des Querträgerprofils wird auf den Offenbarungsgehalt der
DE 10 2020 129 508.1 verwiesen und dieser wird zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung und damit zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht.
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Die in dem Bausatzsystem angebotenen Querträger zur Ausgestaltung der Fahrgestellkonstruktion sind über deren Befestigung über die Konsolen an den Langträgern so ausgelegt, dass der mit dem Bausatzsystem gebaute Trailer gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Trailern torsionssteifer ist und dadurch die Fahreigenschaften verbessert sind. Zur Erhöhung der Torsionssteifigkeit des gebauten Trailers mit der aus dem Bausatz gebauten Fahrgestellkonstruktion sind vorteilhaft maßgebend die in dem dritten Profilabschnitt der die Querträger bildenden Profile abschnittsweise in Form eines Formschluss gebenden ausgestalteten Hinterschnitte, die zur zumindest formschlüssigen Verbindung mit in dem Bausatzsystem gelieferten Bodenpaneelen dienen, so dass über die gesamte Fahrzeuglänge eine Bodenscheibe aus den in die Hinterschnitte eingesetzten Bodenpaneele entsteht. Zudem ist vorteilhaft für die Langlebigkeit der mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem gebauten Fahrgestellkonstruktion bzw. der damit gebauten Trailer, dass die Bodenpaneele auf dem zweiten Profilabschnitt der Querträger vorzugsweise mit diesem verklebt werden. Zusammen mit dem durch die Hinterschnitte gebildeten Formschluss und der Verklebung der Bodenpaneele sind diese gegen ein Lösen im Fahrbetrieb gegenüber den bekannten Trailern sehr viel besser geschützt, wodurch der gebaute Trailer langlebiger gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Trailern ist. Ergänzend dazu sind die Bodenpaneele vorzugsweise auch formschlüssig in einem Außenrahmenprofil eines Außenrahmens, welcher an den Stirnseiten der Querträger befestigt wird, in darin ausgebildeten Hinterschnitten eingesetzt. Für den Aufbau des Außenrahmenprofils wird auf den Offenbarungsgehalt der
DE 10 2020 107 823.4 verwiesen und dieser wird zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung und damit zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht.
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Die Trailerkonstruktion wie auch die Laufwerkkonstruktion können neben dem Bausatz für die Fahrgestellkonstruktion als einzelne Bausatzsysteme, beispielsweise als Laufwerkbausatz oder als Aufbaubausatz mit allen Teilen zur Fertigstellung eines Laufwerkes oder eines Aufbaus bestellt und als solche geliefert werden, wobei zum Beispiel die Seitenwände eines Kofferaufbaus vorteilhaft in einzelnen Paneelen, die kompakt zu einem Stapel gepackt sind, transportiert werden, was gegenüber dem aus dem Stand der Technik bekannten Transport von im Werk bereits vormontierten Seitenwänden, eine sehr viel geringere Logistik und niedrigere Frachtkosten bedeutet. Das Gleiche gilt natürlich auch für die anderen hier offenbarten Bausätze oder Bausatzsysteme, die insgesamt so konzipiert sind, das geringe Frachtkosten für den Transport entstehen. Vorteilhaft für Montagefirmen, die aus den hier offenbarten Bausatzsystemen ein Nutzfahrzeug, also eine komplette Trailerkonstruktion bauen wollen ist, dass die Bausatzsysteme aufeinander abgestimmt sind, das heißt das beispielsweise der Aufbaubausatz Anbauteile umfasst, die passgenau auf die Teile des erfindungsgemäßen Bausatzsystems für die Fahrgestellkonstruktion indexiert sind. Das Gleiche gilt vorteilhaft für das Bausatzsystem mit dem Laufwerkbausatz, dessen Teile sich ohne Anpassschwierigkeiten an die Teile der aus dem Bausatzsystem gebauten Fahrgestellkonstruktion montieren lassen. Insofern kann mittels der hier aus einer Hand angebotenen Bausatzsystemen für die Fahrgestellkonstruktion, die Laufwerkkonstruktion und den Aufbau ein komplettes Nutzfahrzeug oder eine Trailerkonstruktion montiert werden, ohne das bei der Montage Probleme bei der Zusammenfügung der Teile aus den einzelnen Bausatzsystemen entstehen, insbesondere müssen diese Teile vorteilhaft während der Montage nicht aufeinander angepasst werden. Zudem ist die Kompatibilität der einzelnen Bausätze dahingehend von Vorteil, dass ein gebauter Trailer, beispielsweise ein Curtainsider aus einem Planenaufbausatz ohne Probleme in mit einem Kofferaufbausatz in einen Koffertrailer umgebaut werden kann, oder umgekehrt.
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Ein weiterer Erfindungsaspekt ist eine Trailerkonstruktion die mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem zur Montage einer Trailerkonstruktion gebaut ist.
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Schließlich ist ein weiterer Erfindungsaspekt eine Laufwerkkonstruktion für eine Gruppe von Nutzfahrzeugen, die mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem zur Montage einer Laufwerkkonstruktion gebaut ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage einer Fahrgestellkonstruktion, einer Trailerkonstruktion und/oder einer Laufwerkkonstruktion für eine Gruppe von Nutzfahrzeugen kann vorteilhaft ohne zusätzliche Arbeitsschritte beispielsweise zur Anpassung von Teilen eines Bausatzes aufeinander oder zur Anpassung von Teilen der verschiedenen Bausätze aufeinander ausgeführt werden, was vorteilhaft die Montagezeit des Fahrgestells, des Trailers oder nur des Laufwerks deutlich verringert. Insgesamt ist es von Vorteil, dass die einzelnen Bausätze mit deren Bauteilen so konfektioniert sind, das heißt die Teile so indexiert sind, dass die Bausatzsysteme quasi ineinander greifen und so Schritt für Schritt aufeinanderfolgend ein Fahrzeugbauer einen gesamten Trailer aus den erfindungsgemäßen Bausätzen aufbauen kann.
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Um hier Wiederholungen bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Bausatzsystems zur Montage einer Trailerkonstruktion, des erfindungsgemäßen Bausatzsystems zur Montage einer Laufwerkkonstruktion für eine Gruppe von Nutzfahrzeugen und des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Montage einer Fahrgestellkonstruktion, einer Trailerkonstruktion oder einer Laufwerkkonstruktion zu vermeiden, wird auf die Beschreibung der vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Bausatzsystem zur Montage einer Fahrgestellkonstruktion verwiesen und es wird vollumfänglich auf die Offenbarung durch diese Beschreibung zurückgegriffen und umgekehrt.
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Figurenliste
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend mit der Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Dabei ist zu beachten, dass die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele nur beschreibenden Charakter haben und diese nicht dazu gedacht ist, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken.
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Es zeigen:
- 1 eine Explosionszeichnung eines erfindungsgemäßen Bausatzsystems mit teilweise bereits vormontierten Baugruppen,
und
- 2 in einer perspektivischen Ansicht von oben eine mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem montierte Fahrgestellkonstruktion..
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weshalb diese in der Regel nur einmal beschrieben werden.
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1 zeigt in einer Explosionszeichnung einer Fahrgestellkonstruktion 20 das erfindungsgemäße Bausatzsystem 1000 mit teilweise bereits vormontierten Baugruppen zur Montage der Fahrgestellkonstruktion 20, wie in 2 dargestellt. Das Bausatzsystem 1000 umfasst in dem Bausatz für die in 2 dargestellte Fahrgestellkonstruktion 20 Bauteile oder Baugruppen für ein hinteres Fahrgestell 21 sowie Bauteile oder Baugruppen für eine Vorbaugruppe 22. Die Vorbaugruppe 22 umfasst unter anderem Langträger 22.2, Querträger 22.3 und eine Scheuerplatte 22.1. Die Langträger 22.2 sind mit der Scheuerplatte 22.1 als Baugruppe vormontiert. Die Vorbaugruppe 22 wird über einen Verbindungsbereich 800, wie in 2 dargestellt, vorzugsweise durch Schraubbefestigungen, mit dem hinteren Fahrgestell 21 verbunden. Die von dem Bausatzsystem 1000 umfassten Bodenpaneele 5 sind wie dargestellt zu einer Bodenplatte oder Scheibe 50 zusammengefügt. In der montierten Fahrgestellkonstruktion 20 sind die Bodenpaneele 5 in Hinterschnitte im Außenrahmen 100 und 101 und den Querträgern 4 zumindest formschlüssig eingefügt und sind mit dem Außenrahmen 100 und 101 und den Querträgern 4 zumindest teilweise verklebt. Zudem umfasst das Bausatzsystem drei Achsaggregate 12 und drei Achsen 300 mit den dazugehörigen Rädern, Reifen 600, Federbälgen 400 und Lenkern 500. Wie in der Explosionszeichnung dargestellt, sind die Querträger 4 vor dem Auflegen auf die Langträger 10 und 10.1 mit den Hilfslangträgern 11 als Gitter 700 vormontiert. An das Gitter 700 wird der Außenrahmen 100 und 101 und der Heckaußenrahmen 110 montiert. Diese Bauteile bilden zusammen mit den Langträgern 10 und 10.1 im montierten Zustand der Fahrgestellkonstruktion 20 einen Leiterrahmen. Zur Komplettierung des Außenrahmens 100 und 101 gehört auch das vordere Frontaußenrahmenteil 210. Darüber hinaus umfasst das erfindungsgemäße Bausatzsystem 1000 in dem hier dargestellten Bausatz Vorrichtungen 900 für die Bundesbahn Verladeeinrichtung, sowie Unterfahrschutze, nämlich seitliche Unterfahrschutze 810 und zumindest einen Unterfahrschutz 815 für das Heck der Fahrgestellkonstruktion 20. Wie in der Zeichnung zu erkennen ist, sind fluidtechnische Tanks 920, beispielsweise für ein pneumatisches oder hydraulisches Bremssystem und/oder zur pneumatischen Regelung der Federbälge 400 bereits zwischen den Langträgern 10 und 10.1 angeordnet. Vorteilhaft sind auch bereits bei Auslieferung des Bausatzsystems 1000 fluidtechnische und elektrische Leitungen vormontiert, bzw. sind diese vom Bausatzsystem 1000 umfasst. Schließlich sind auch sämtliche Verbindungselemente, wie zum Beispiel Schrauben, Bolzen, Nieten oder Klemmen wie auch elektrische Teile wie zum Beispiel die Beleuchtung für den Trailer von dem Bausatzsystem 1000 umfasst und vorzugsweise im Lieferumfang des Bausatzsystems 1000 inbegriffen.
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2 zeigt eine mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem 1000 gemäß 1 montierte Fahrgestellkonstruktion 20 mit einem hinteren Fahrgestell 21, das mit einer Vorbaugruppe 22 über einen Verbindungsbereich 800, vorzugsweise durch Schraubbefestigungen, verbunden ist. Vorliegend sind drei Achsaggregate 12 verbaut. Die Achsböcke oder Achsaggregate 12 sind an den Langträgern 10 und 10.1 im hinteren Fahrgestellbereich 21 der mit dem Bausatzsystem 1000 montierten Fahrgestellkonstruktion 20 verbaut. Die Achsböcke 12 sind spiegelsymmetrisch in Fahrzeuglängsrichtung aufgebaut mit jeweils einer Innenschale und einer Außenschale, über die die Achsböcke 12 mit dem Langträger 10 und dem Langträger 10.1 verbunden sind. Die an den Langträgern 10 und 10.1 positionierten Lenker 500, bilden vorteilhaft zwischen den beiden Lenkern ein Mitte- oder Lenkermaß von 1300 mm bei einer Spur von 2010 mm, wodurch die Fahrstabilität einer mit dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem 1000 montierten Fahrgestellkonstruktion 20 oder Trailer gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Trailern vorteilhaft erhöht werden kann. Zwischen den Langträgern 10 und 10.1 sind diese über eine Versteifung der Achsböcke 12 in Form einer K-Versteifung 200 miteinander verbunden. Durch die Ver- bzw. Aussteifung in Form einer K-Versteifung 200, welche zwischen dem linken Langträger 10 und dem rechten Langträger 10.1 mit dem die Langträger 10 und 10.1 umgreifenden Kastenprofil einen K-Verband bildet, entsteht ein sehr stabiles torsionssteifes Gebilde, das im Bereich eines mehrachsigen Laufwerkes im hinteren Fahrgestellbereich sehr gute Fahreigenschaften erlaubt. Die aus dem erfindungsgemäßen Bausatzsystem 1000 montierte Fahrgestellkonstruktion 20 bietet gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten aus Baukästen zusammengestellten Einzelteilen zur Herstellung einer Fahrgestellkonstruktion den großen Vorteil, dass die in dem Bausatz des erfindungsgemäßen Baukastensystems 1000 gelieferten und vom Hersteller konfektionierten Teile passgenau aufeinander abgestimmt, das heißt diese indexiert sind, so dass bei der Montage der Fahrgestellkonstruktion 20 keine zusätzlichen Arbeitsschritte zum Angleichen der Teile oder Bohrungen zum Verbinden der Teile notwendig werden.
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Als Materialgüte für die von dem Bausatzsystem 1000 umfassten Teile kann vorteilhaft legierter oder unlegierter Stahl verwendet werden. Vorzugsweise werden unlegierte Stahle mit einer Materialgüte von beispielsweise s355 oder s500 und besonders bevorzugt s420 für den erfindungsgemäßen Querträger verwendet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102020129504 [0009, 0019]
- DE 102020129508 [0020]
- DE 102020107823 [0021]