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Die Erfindung betrifft einen Tragrahmen für ein Nutzfahrzeug, insbesondere einen Nutzkraftwagen, sowie ein Baukastensystem für eine Mehrzahl von Bauvarianten eines solchen Tragrahmens.
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Ein solcher Tragrahmen 10 gemäß dem Stand der Technik ist in 1 in einer Perspektivansicht dargestellt und umfasst zwei in Fahrzeuglängsrichtung durchgängige Längsträger 12, welche in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandet und über Querträger 14 miteinander verbunden sind.
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Vorderseitig weist der Tragrahmen 10 einen Frontunterfahrschutz 16 mit einem zugehörigen Frontendträger 18 auf. Zudem umfasst der Tragrahmen 10 eine Mehrzahl von Halteeinrichtungen 20, 22, 24, 26 und 28, mittels welchen jeweilige Anbauteile zu halten sind. Die Halteeinrichtung 20 dient beispielsweise zur Halterung eines Tanks zum Speichern eines Reduktionsmittels, mittels welchem im Rahmen einer Abgasnachbehandlung Abgas einer Verbrennungskraftmaschine des Nutzkraftwagens versehen und dadurch entstickt werden kann. Die Halteeinrichtung 22 dient zur Halterung eines Kraftstofftanks zum Speichern eines Kraftstoffs, insbesondere eines flüssigen Kraftstoffs, für die Verbrennungskraftmaschine. Die Halteeinrichtung 24 dient zur Anbindung eines Stabilisationslenkers eines Fahrwerks des Nutzfahrzeugs. Bei der Halteeinrichtung 26 handelt es sich um einen sogenannten Achsanschlag zur Anbindung wenigstens einer Achse des Nutzfahrzeugs. Die Halteeinrichtung 28 schließlich dient zur Anbindung einer Luftfeder des Fahrwerks.
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Der Tragrahmen 10 wird üblicherweise auch als Leiterrahmen bezeichnet, wobei die Längsträger 12 sowie die Querelemente 14 üblicherweise aus einem Stahl hergestellt sind. Die Längsträger 12 sind üblicherweise jeweils als ein C-Profil mit in Fahrzeuglängsrichtung konstanter Bauhöhe ausgebildet. Im Rahmen der Herstellung des Nutzkraftwagens werden zunächst die Längsträger 12 zusammengebaut, indem sie über die Querelemente 14 miteinander verbunden werden. Daraufhin werden die Halteeinrichtungen 20, 22, 24, 26 und 28 an den Längsträger 12 angebaut, sodass schließlich die Anbauteile beziehungsweise Komponenten angebracht werden können.
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Ferner ist es aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannt, Nutzfahrzeuge für unterschiedliche Aufgaben beziehungsweise Zwecke einzusetzen. Dabei ist es wünschenswert, das jeweilige Nutzfahrzeug an den jeweiligen Zweck anzupassen, indem das Nutzfahrzeug mit einem an den jeweiligen Zweck angepassten Tragrahmen ausgestattet wird. Daher sind unterschiedliche Bauvarianten des Tragrahmens erforderlich, welche herkömmlicherweise nur sehr zeit- und kostenaufwendig hergestellt werden können, da sich die jeweiligen Tragrahmen für die unterschiedlichen Zwecke gänzlich voneinander unterscheiden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Tragrahmen sowie ein Baukastensystem zu schaffen, welche eine besonders einfache, zeit- und kostengünstige Realisierung von unterschiedlichen Bauvarianten des Tragrahmens ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Tragrahmen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Baukastensystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Tragrahmen für ein Nutzfahrzeug, insbesondere einen Nutzkraftwagen, umfasst ein vormontierbares Frontmodul als erstes Modulelement, welches zwei miteinander verbundene erste Längsträger aufweist. Ferner umfasst der Tragrahmen ein vormontierbares Mittelmodul als zweites Modulelement, welches zwei miteinander verbundene zweite Längsträger aufweist. Schließlich umfasst der erfindungsgemäße Tragrahmen ein vormontierbares Heckmodul als drittes Modulelement mit zwei miteinander verbundenen dritten Längsträgern, wobei die Modulelemente in Fahrzeuglängsrichtung aufeinanderfolgend angeordnet und miteinander, insbesondere reversibel lösbar, verbunden sind. Die jeweiligen Längsträger sind beispielsweise über jeweils wenigstens ein Querelement, insbesondere einen Querträger, miteinander verbunden.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Idee ist, anstelle von zwei in Fahrzeuglängsrichtung durchgängigen Längsträgern die ersten Längsträger, die zweiten Längsträger und die dritten Längsträger zu verwenden und dadurch den Tragrahmen insgesamt in zumindest die drei Modulelemente aufzulösen, sodass der erfindungsgemäße Tragrahmen ein modular aufgebautes Rahmenkonzept ist, welches auf besonders einfache, zeit- und kostengünstige Weise an unterschiedliche Zwecke bedarfsgerecht angepasst werden kann. Hierzu ist es beispielsweise auf einfache Weise möglich, zumindest eines der Modulelemente gegen ein anderes, weiteres Modulelement auszutauschen und dadurch unterschiedliche Bauvarianten des Tragrahmens zu schaffen, wobei diese Bauvarianten auf jeweilige Zwecke ausgerichtet beziehungsweise an diese Zwecke optimal angepasst sein können. Insbesondere kann eine besonders hohe Variabilität des Tragrahmens geschaffen werden, sodass dieser an unterschiedliche Fahrzeug- und Ausstattungsvarianten angepasst werden kann. Ferner ist es beispielsweise möglich, den erfindungsgemäßen Tragrahmen bauraum- und lastpfadoptimiert auszuführen. Hierbei können einzelne Teile mehrere Funktionen haben und demzufolge als Multifunktionsteile ausgebildet werden. Außerdem ist es möglich, einen Materialmix auf einfache Weise darzustellen. Dies bedeutet, dass wenigstens eines der Modulelemente aus unterschiedlichen Werkstoffen und/oder die Modulelemente untereinander aus unterschiedlichen Werkstoffen gebildet sein können. Dadurch ergibt sich ein hohes Gewichteinsparpotenzial, sodass sich ein besonders geringes Gewicht des erfindungsgemäßen Tragrahmens realisieren lässt.
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Unter der Vormontierbarkeit des jeweiligen Modulelements ist zu verstehen, dass das jeweilige Modulelement an sich als eigenständige Bauteileinheit unabhängig von den anderen Modulelementen vormontiert beziehungsweise hergestellt werden kann. Die jeweils vormontierten Modulelemente können dann im vormontierten Zustand miteinander verbunden werden, sodass sich der Tragrahmen an sich besonders zeit- und kostengünstig herstellen lässt. Dabei können die Modulelemente zur Realisierung unterschiedlicher Bauvarianten besonders einfach miteinander kombiniert werden, woraus sich Montagevorteile und somit eine besonders einfache und kostengünstige Montage des Tragrahmens ergeben.
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Darüber hinaus ist es im Rahmen der jeweiligen Vormontage des jeweiligen Modulelements möglich, Anbauteile beziehungsweise Komponenten an das jeweilige Modulelement vorzumontieren. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn wenigstens eines der Modulelemente, insbesondere das Mittelmodul, wenigstens ein Anbindungselement zur Halterung wenigstens eines Anbauteils umfasst, wobei sich das Anbindungselement zwischen den entsprechenden Längsträgern des wenigstens einen Modulelements erstreckt und mit den entsprechenden Längsträgern verbunden ist. Somit kommt dem Mittelmodul auch eine Komponentenanbindungsfunktion zu.
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Zur Realisierung einer besonders hohen Modularität des erfindungsgemäßen Tragrahmens ist es bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der jeweilige Längsträger zumindest eines der Modulelemente, insbesondere des Mittelmoduls, einen Obergurt als erstes Teil, einen in Fahrzeughochrichtung von dem Obergurt beabstandet angeordneten Untergurt als zweites Teil und wenigstens ein Verbindungselement als drittes Teil umfasst, mittels welchem der Obergurt mit dem Untergurt verbunden ist, wobei die Teile als separat voneinander hergestellte Bauteile ausgebildet sind. Mit anderen Worten ist es bei dieser Ausführungsform vorgesehen, dass der jeweilige Längsträger nicht als einstückiges C-Profil ausgebildet ist, sondern der Längsträger ist in einen Obergurt und einen Untergurt aufgelöst, welche über das Verbindungselement miteinander verbunden sind. Dadurch ist es möglich, die jeweilige, in Fahrzeughochrichtung verlaufende Höhe des jeweiligen Trägerelements auf einfache Weise zu variieren und dadurch unterschiedliche Bauvarianten mit unterschiedlich hohen Längsträgern des Tragrahmens auf einfache und kostengünstige Weise zu schaffen.
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Um das Anbauteil beziehungsweise die Komponente besonders einfach an den Tragrahmen anzubinden, ist es bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass das Anbindungselement die jeweiligen Längsträger in Fahrzeugquerrichtung überragt. Dadurch kann das Anbauteil beispielsweise auf einfache Weise in Fahrzeughochrichtung von oben auf das Anbindungselement aufgesetzt werden.
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Zur Erfindung gehört auch ein Baukastensystem für eine Mehrzahl von Bauvarianten eines Tragrahmens für ein Nutzfahrzeug, insbesondere einen Nutzkraftwagen, mit wenigstens einem zwei miteinander verbundene erste Längsträger umfassenden, vormontierten, bauvariantenübergreifenden Frontmodul als erstem Modulelement. Das Baukastensystem umfasst ferner ein zwei miteinander verbundene zweite Längsträger umfassendes, vormontiertes, bauvariantenspezifisches erstes Mittelmodul als zweites Modulelement sowie ein zwei miteinander verbundene dritte Längsträger umfassendes, vormontiertes, bauvariantenübergreifendes Heckmodul als drittes Modulelement. Schließlich ist ein zwei miteinander verbundene vierte Längsträger umfassendes, vormontiertes, bauvariantenspezifisches zweites Mittelmodul als viertes Modulelement vorgesehen, wobei wahlweise zum Herstellen einer ersten der Bauvarianten das erste Modulelement, das zweite Modulelement und das dritte Modulelement oder zum Herstellen einer zweiten der Bauvarianten das erste Modulelement, das vierte Modulelement und das dritte Modulelement in Fahrzeuglängsrichtung aufeinanderfolgend anordenbar miteinander verbindbar sind, wobei vorzugsweise das zweite Modulelement beziehungsweise das vierte Modulelement in Fahrzeuglängsrichtung zwischen dem ersten und dem dritten Modulelement anordenbar beziehungsweise angeordnet sind. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Tragrahmens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Baukastensystems anzusehen und umgekehrt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine schematische Perspektivansicht auf einen Tragrahmen für ein Nutzfahrzeug gemäß dem Stand der Technik;
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2 eine schematische und perspektivische Explosionsansicht auf eine erste Ausführungsform eines Tragrahmens für ein Nutzfahrzeug, mit drei in Fahrzeuglängsrichtung hintereinander angeordneten Modulelementen;
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3 eine schematische und perspektivische Explosionsansicht auf eine zweite Ausführungsform des Tragrahmens;
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4 eine schematische Seitenansicht auf die erste Ausführungsform des Tragrahmens;
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5 eine schematische und perspektivische Vorderansicht auf ein Frontmodul des Tragrahmens;
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6 eine schematische Perspektivansicht auf ein Mittelmodul der ersten Ausführungsform des Tragrahmens;
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7 eine schematische Perspektivansicht auf das Mittelmodul der zweiten Ausführungsform des Tragrahmens;
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8 eine weitere schematische Perspektivansicht auf das Mittelmodul der ersten Ausführungsform, wobei Anbauteile an dem Mittelmodul gehalten sind;
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9 eine schematische Perspektivansicht auf ein Heckmodul der ersten Ausführungsform des Tragrahmens; und
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10 eine schematische Perspektivansicht auf das Heckmodul der zweiten Ausführungsform des Tragrahmens.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Während 1 einen Tragrahmen 10 für ein Nutzfahrzeug in Form eines Nutzkraftwagens gemäß dem Stand der Technik zeigt, zeigt 2 in einer schematischen und perspektivischen Explosionsansicht eine erste Ausführungsform eines im Ganzen mit 30 bezeichneten Tragrahmens für ein Nutzfahrzeug in Form eines Kraftwagens. Der Tragrahmen 30 umfasst dabei ein Frontmodul 32 als erstes Modulelement, ein Mittelmodul 34 als zweites Modulelement sowie ein Heckmodul 36 als drittes Modulelement. Das Frontmodul 32 ist außerdem auch in 5 dargestellt. Das Frontmodul 32 umfasst zwei erste Längsträger 38, welche in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandet angeordnet und über Querelemente 40 beispielsweise in Form von Querträgern miteinander verbunden sind. Das Frontmodul 32 umfasst dabei einen Frontunterfahrschutz 42 mit einem zugehörigen Frontendträger 44.
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Das Frontmodul 32 ist vormontierbar beziehungsweise vormontiert. Dies bedeutet, dass das Frontmodul 32 an sich als eigenständige Baueinheit vormontiert werden kann, wobei im Rahmen dieser Vormontage die Längsträger 38 über die Querelemente 40 miteinander verbunden werden, sodass das Frontmodul 32 unabhängig von dem Mittelmodul 34 und dem Heckmodul 36 hergestellt werden kann.
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Das in 1 gezeigte Mittelmodul 34 ist auch in 6 und 8 dargestellt und umfasst zwei zweite Längsträger 46, welche in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandet angeordnet und über Querelemente in Form von Anbindungselementen 48 miteinander verbunden sind. Hierbei erstrecken sich die Anbindungselemente 48 zwischen den Längsträgern 46 und sind mit den jeweiligen Längsträgern 46 verbunden. Ferner sind die Längsträger 46 des Mittelmoduls 34 über ein Verbindungselement in Form eines Querelements 50 miteinander verbunden, welches sich zwischen den Längsträgern 46 erstreckt. Auch das Mittelmodul 34 ist vormontierbar beziehungsweise vormontiert, sodass das Mittelmodul 34 unabhängig von den anderen Modulelementen (Frontmodul 32 und Heckmodul 36) hergestellt beziehungsweise zusammengebaut werden kann.
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Das Heckmodul 36 ist auch in 9 dargestellt und umfasst ebenfalls zwei Längsträger 52, welche in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandet angeordnet und über Querelemente 54 beispielsweise in Form von Querträgern des Heckmoduls 36 miteinander verbunden sind. Dabei ist auch das Heckmodul 36 vormontierbar, sodass es eine eigenständige Baueinheit ist, welche unabhängig von den anderen Modulelementen vormontiert, das heißt zusammengebaut werden kann.
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Aus 2 ist besonders gut erkennbar, dass die jeweiligen Längsträger 38, 46 und 52 nicht etwa als einstöckige, in Fahrzeuglängsrichtung durchgängige C-Profile wie die Längsträger 12 des Tragrahmens 10 ausgebildet sind, sondern die jeweiligen Längsträger 38, 46 und 52 umfassen jeweils einen Obergurt 56 als erstes Teil, einen Untergurt 58 als zweites Teil und zumindest ein Verbindungselement 60 als drittes Teil. Der jeweilige Untergurt 58 ist dabei in Fahrzeughochrichtung von dem jeweiligen Obergurt 58 beabstandet angeordnet, wobei der jeweilige Untergurt 58 in Fahrzeughochrichtung unter dem jeweiligen Obergurt 56 angeordnet ist. Der jeweilige Obergurt 56 ist über das jeweilige Verbindungselement 60 mit dem jeweiligen Untergurt 58 verbunden, sodass auch der jeweilige Längsträger 38, 46 und 52 vormontiert werden kann. Im Rahmen dieser Vormontage wird der jeweilige Obergurt 56 über das jeweilige Verbindungselement 60 mit dem jeweiligen Untergurt 58 verbunden. Im Anschluss daran können die jeweiligen Längsträger 38, 46 und 52 über die jeweiligen Querelemente 40, 50 und 54 beziehungsweise die Anbindungselemente 48 miteinander verbunden werden.
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Insgesamt ist erkennbar, dass der jeweilige Längsträger 38, 46 und 52 mehrteilig ausgebildet ist, da der jeweilige Untergurt 58, der jeweilige Obergurt 56 und das jeweilige Verbindungselement 60 als separat voneinander hergestellte und miteinander verbundene Bauteile ausgebildet sind. Hierdurch ist es insbesondere möglich, einen in Fahrzeughochrichtung verlaufenden Abstand zwischen dem jeweiligen Obergurt 56 und dem jeweiligen Untergurt 58 und somit die jeweilige, in Fahrzeughochrichtung verlaufende Höhe des jeweiligen Längsträgers 38, 46 und 52 zu variieren. Durch den Einsatz der Modulelemente ist ein modularer Aufbau des Tragrahmens 30 geschaffen, sodass dieser auf besonders einfache und kostengünstige Weise bedarfsgerecht an unterschiedliche Zwecke beziehungsweise Verwendungszwecke angepasst werden kann. Dadurch ist es beispielsweise möglich, unterschiedliche Längen des Tragrahmens 30, unterschiedliche Radstände und/oder unterschiedliche Überhänge des Nutzfahrzeugs zu realisieren. Ferner ist es möglich, den Tragrahmen 30 auf einfache Weise an eine jeweilige Anzahl an Achsen und/oder an jeweilige Ausführungen der Achsen, beispielsweise an Antriebsachsen, Nachlaufachsen etc. anzupassen. Durch die einfache Möglichkeit, die Höhe der Längsträger 38, 46 und 52 zu variieren, kann der Tragrahmen auf einfache Weise als Normalrahmen, Niedrigrahmen etc. ausgestaltet werden.
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Der Tragrahmen 30 gemäß der ersten Ausführungsform wird beispielsweise eingesetzt, wenn das Nutzfahrzeug als 4 × 2-Sattelzugmaschine mit vier Rädern aufweist, von denen zwei angetriebene Räder sind. Hierbei weist das Nutzfahrzeug beispielsweise einen kurzen Radstand auf.
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3 zeigt den Tragrahmen 30 gemäß einer zweiten Ausführungsform, welche beispielsweise zum Einsatz kommt, wenn das Nutzfahrzeug als 4 × 2-Pritschenfahrzeug ausgebildet ist und einen im Gegensatz zur Ausgestaltung als Sattelzugmaschine längeren Radstand aufweist. Aus einer Zusammenschau von 2 mit 3 ist erkennbar, dass sich die zweite Ausführungsform hinsichtlich des Mittelmoduls 34 und hinsichtlich des Heckmoduls 36 von der ersten Ausführungsform unterscheidet. Dabei weisen das Mittelmodul 34 und das Heckmodul 36 der zweiten Ausführungsform eine wesentlich größere, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Länge als das Mittelmodul 34 und das Heckmodul 36 der ersten Ausführungsform auf.
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Aus 4 ist die beschriebene Auflösung der Längsträger 38, 46, 52 am Beispiel des Mittelmoduls 34, das heißt am Beispiel der Längsträger 46, besonders gut erkennbar. Durch die Variabilität der Höhe kann eine Bauraum- und Lastpfadoptimierung auf einfache Weise realisiert werden. Ferner können die Längsträger 46 als Multifunktionsteile ausgebildet werden. Hierbei kommt den Längsträgern 46 beispielsweise eine Rahmenfunktion hinsichtlich der Aussteifung des Tragrahmens 30 insgesamt zugute. Ferner kann den Längsträgern 46 eine Komponentenbefestigungsfunktion zukommen, in deren Rahmen Komponenten beziehungsweise Anbauteile direkt an die Längsträger 46 angebunden werden. Darüber hinaus lässt sich ein Materialmix darstellen, sodass die Längsträger 46 beispielsweise aus unterschiedlichen Werkstoffen ausgebildet sein können. Mit anderen Worten ist es möglich, den jeweiligen, einzelnen Längsträger 46 aus unterschiedlichen Werkstoffen herzustellen. Hierbei ist es denkbar, den jeweiligen Längsträger 46 beziehungsweise 38 beziehungsweise 52 aus einem Stahl und/oder aus Aluminium und/oder aus einem faserverstärkten Kunststoff herzustellen. Alternativ oder zusätzlich können die jeweiligen Längsträger 38, 46 und/oder 52 als Getriebelager und/oder zur Anbindung einer Fahrerhauslagerung genutzt werden.
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Aus 5 sind besonders gut Anbindungselemente 62 des Frontmoduls 32 erkennbar, wobei das Frontmodul 32 über die Anbindungselemente 62 mit dem jeweiligen Mittelmodul 34 verbunden wird. Durch die hohe Variabilität des Tragrahmens 30 kann dieser auf einfache Weise beispielsweise an unterschiedliche Achsvarianten angepasst werden. Beispielsweise ist es so möglich, eine Starrachse mit Blattfederung, eine Starrachse mit Luftfederung und/oder eine Einzelradaufhängung zu realisieren. Das Frontmodul 32 dient insbesondere der Anbindung einer Vorderachse, insbesondere deren Federn und Lenker. Ferner dient das Frontmodul 32 zur Anbindung von Motorlagern, der Fahrerhauslagerung, eines Kühlers und des Frontunterfahrschutzes 42.
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6 und 7 zeigen die Mittelmodule 34 der beiden Ausführungsformen. Die Mittelmodule 34 können insbesondere hinsichtlich ihrer Länge variieren, um unterschiedliche Radstände des Nutzfahrzeugs zu realisieren. Den Mittelmodulen 34 kommt insbesondere die Funktion zu, Anbauteile beziehungsweise Komponenten sowie die Fahrerhauslagerung anzubinden und/oder ein Getriebe zu lagern.
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In Zusammenschau mit 8 ist besonders gut erkennbar, dass das jeweilige Mittelmodul 34 eine Halteeinrichtung 64 mit den Anbindungselementen 48 umfasst. Die Anbindungselemente 48 überragen dabei die jeweiligen Längsträger 46 in Fahrzeugquerrichtung, sodass beispielsweise aus 8 erkennbare Anbauteile in Form von Kraftstofftanks 66 in Fahrzeughochrichtung von oben auf die Anbindungselemente 48 aufgesetzt werden können. Ferner ist eine in 8 mit 68 bezeichnete Abgasanlage als Komponente an dem Anbindungselement 48 befestigt, sodass die Kraftstofftanks 66 und die Abgasanlage 68, welche mit den Anbindungselementen 48 verbunden sind, über die Anbindungselemente 48 am Tragrahmen 30 beziehungsweise den Längsträgern 46 gehalten sind.
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Ferner ist aus 8 eine an zwei der Anbindungselemente 48 befestigte Platte 70 erkennbar, an welcher wiederum Komponenten in Form eines Tanks 72 und in Form von Batterien 74 befestigt sind. Bei dem Tank 72 handelt es sich beispielsweise um einen Tank zum Speichern eines Reduktionsmittels zum Entsticken von Abgas des Nutzkraftwagens. Insbesondere aus 8 ist erkennbar, dass die Anbauteile direkt an beziehungsweise auf die Anbindungselemente 48 angebunden werden können. Ferner ist es denkbar, die jeweiligen Anbauteile unter Vermittlung von Adaptionsteilen an dem Anbindungselement 48 zu befestigen. Bei einem solchen Adaptionsteil handelt es sich beispielsweise um die Platte 70. Ferner ist es denkbar, die Anbauteile mittels Spannbändern und/oder dergleichen Befestigungselementen an den Anbindungselementen 48 zu befestigen.
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9 zeigt das Heckmodul 36 der ersten Ausführungsform. Hierdurch kann ein kurzer Überhang des Nutzfahrzeugs realisiert werden. 10 zeigt das Heckmodul 36 der zweiten Ausführungsform, wobei das Heckmodul 36 der zweiten Ausführungsform eine wesentlich größere Länge als das Heckmodul 36 der ersten Ausführungsform aufweist. Dadurch kann ein langer Überhang des Nutzfahrzeugs realisiert werden. Dem jeweiligen Heckmodul 36 kommt insbesondere die Funktion zu, wenigstens eine Hinterachse, insbesondere deren Lenker, Stoßdämpfer und/oder Federn anzubinden. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, eine Sattelkupplung an das jeweilige Heckmodul 36 anzubinden. Das jeweilige Heckmodul 36 weist Anbindungselemente 76 auf, über welche das Heckmodul 36 mit dem jeweiligen Mittelmodul 34 verbunden wird.