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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine und ein Verfahren zur Herstellung einachsiger Bewehrungsstahlstabmatten mit einer Stahlbandfördereinrichtung zu Förderung von einer Mehrzahl an Tragbändern und eine Bewehrungsstabfördereinrichtung zur Förderung und Positionierung einzelner Bewehrungsstäbe sowie Bindedrahtfördereinrichtungen aufweisende Verbindungseinheiten, wobei eine Bindedrahtfördereinrichtung einen Bindedraht durch eine Dreheinheit einfördernd ist und die Dreheinheit relativ zum Tragband und dem Bewehrungsstab beweglich und auf einer Seite der durch Tragband und Bewehrungsstab definierten Ebene angeordnet ist, wobei die Verbindungseinheit weiter eine Bindedrahtführungseinheit aufweist, die auf der gegenüberliegenden Seite der Ebene angeordnet ist und die einen in sie durch die Bindedrahtfördereinrichtung eingeförderten Bindedraht umgekehrt zur Einförderrichtung ausfördernd und reibschlüssig haltend ist, wobei die Dreheinheit die beiden auf einer Seite der Ebene befindlichen Bindedrahtstränge miteinander verdrillend und ablängend ist, insbesondere solche für Anwendungen mit nicht überwiegend ruhender Belastung.
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Im Stahlbetonbau werden zur Verbesserung der statischen Eigenschaften von Betonbauteilen Stahlkörper oder -stäbe eingesetzt, die Zugkräfte aufnehmen und damit die Druckfestigkeit des Betons ergänzen, so dass die Tragfähigkeit der Stahlbetonbauteile verbessert wird. Dies geschieht in Form einzeln auf der Baustelle angelieferter und dort von Hand miteinander verflochtener Stahlkörper oder -stäbe aus Bewehrungsstahl oder Rundstahl, durch Einbau geschweißter einachsiger oder zweiachsiger Bewehrungsmatten oder in Segmenten in Spezialformen. Da einachsige Bewehrungsstahlmatten Zugkräfte nur einer Richtung, ihrer Längsrichtung, aufnehmen können, folgt, dass zwei um 90° zueinander gedrehte einachsige Bewehrungsstahlmatten pro Stahlbetonbauteil notwendig sind, damit dieses in jeder Richtung Zugkräfte und Biegemomente aufnehmen kann. Die kalt- oder warmverformt hergestellten Bewehrungsstahlstäbe sind in der Regel nicht verwunden, haben einen nahezu kreisförmigen Querschnitt und eine schräg gerippte Oberfläche und weisen gegebenenfalls Längsrippen auf. Bewehrungsstahlstäbe sind oft bis zu 12 m lang und weisen üblicherweise Durchmesser von bis zu 40 mm auf, so dass sie Gewichte von mehreren hundert Kilogramm erreichen können.
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Für vorwiegend ruhende Belastungen sind geschweißte Verbindungen seit langem bekannt und bewährt. Einen besonderen Vorteil haben geschweißte einachsige Bewehrungsstahlmatten, die auf der Baustelle besonders zeitsparend verlegbar sind. Entsprechende Maschinen sind ebenfalls seit längerem bekannt, beispielsweise aus der
EP 0 862 958 oder der
WO 2009/ 124 520 A1 . Die in der
EP 0 862 958 beschriebene Maschine zur Herstellung einachsiger Bewehrungsstahlstabmatten weist eine seitliche Bewehrungsstahlstabzufuhr zu einem Mattenbildner auf, wobei die bereits konfektionierten Bewehrungsstäbe entweder aus einem Vorhaltemagazin entnommen oder die noch zu konfektionierenden Bewehrungsstahlstäbe von einem als Richt-Schneideautomaten ausgebildeten Stabbildner von coils abgezogen, gerade gerichtet und abgelängt werden. Die in den Mattenbildner eingeförderten Bewehrungsstahlstäbe werden in Querrichtung zur Matte durch einen Querpositionierer positioniert und durch einen Schweißautomaten an flexible Tragbänder geschweißt. Die einachsigen Bewehrungsstahlmatten weisen Breiten von bis zu 15 m auf und können Bewehrungsstahlstäbe mit unterschiedlichen Durchmessern und Längen enthalten. Die dünnen Stahlbänder mit einer gewissen Breite werden verwendet, um die Bewehrungsstahlstäbe richtungsstabil ausrollen zu können. Die Breite des Bandes sorgt für einen guten Geradeauslauf und die Bewehrungsstahlstäbe liegen nach dem Ausrollen exakt und stabil in der zuvor berechneten und geplanten Lage.
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Geschweißte Bewehrungsstahlstabmatten sind jedoch für Stahlbetonbauteile und -werke mit nicht vorwiegend ruhenden Belastungen, wie sie im Tief- oder Ingenieurbau und im Hochbau auftreten, weniger geeignet. Derartige Stahlbetonbauteile sind beispielsweise solche von Straßen- und Eisenbahnbrücken, die wechselnden Belastungen aus dem fließenden Verkehr ausgesetzt sind, solche von Offshore-Windanlagen, die durch Wellenschlag beansprucht werden und solche von Anlagen, die dynamische Anregungen aus böigem Wind oder Wirbelablösung erfahren wie Türme, Masten oder Hochhäuser. Schließlich fallen unter diese nicht überwiegend ruhend belasteten Bauwerke Betonbauteile in Industrieanlagen wie Kranbahnen, Staplerdecken oder Maschinenfundamente. Bei all diesen Bauteilen kann Materialermüdung aufgrund dauerhafter, hochzyklischer Wechselbeanspruchungen mit einer hohen Anzahl von Lastwechseln auftreten. Diese Art der Beanspruchung ist ein Hauptschadensverursacher bei den zuvor genannten Bauteilen und -werken.
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Da bei geschweißten Verbindungen das Materialermüdungsverhalten örtlich vor allem auf die Schweißnaht konzentriert ist - aufgrund von Gefügeveränderung und starker Kerbwirkung erfolgt eine signifikante Herabsetzung der Ermüdungsfestigkeit des Stahls - ist eine solche Schweißverbindung in Fachkreisen als problemhaft bekannt. Beispielsweise erreichen bekannte geschweißte Bewehrungsstahlmatten oder Rundstäbe aufgrund der Kerbwirkung der Schweißung die durch die Eurocode 2 vorgeschriebene Dauerschwingfestigkeit für die Anwendung bei nicht überwiegend ruhender Belastung nicht, sie liegen deutlich unterhalb der Wöhlerlinie für Stäbe. Daher wurden für Bauteile mit dynamischer Belastung bislang vor allem einzelne Stäbe verwendet, die auf der Baustelle mühsam und zeitintensiv von Hand durch dünne Drähte miteinander verbunden werden mussten, so dass diese Herstellung einer dynamisch belastbaren Fläche aufgrund der kostenintensiven manuellen Verbindung entsprechend teuer ist. Wurden stattdessen geschweißte Bewehrungsstahlmatten verwendet, so stieg der Stahlverbrauch deutlich an, da eine ausreichend große Materialzugabe erforderlich war.
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Aus der
EP 1 856 346 A1 ist eine Maschine für die Herstellung einachsiger Bewehrungsmatten bekannt, die nach demselben Prinzip wie zuvor beschrieben die Stahlstäbe einfördert, diese jedoch nicht auf eine Vielzahl zueinander paralleler, flacher, biegsamer Stahlbänder aufschweißt, sondern diese an axial voneinander beabstandeten Punkten der Bewehrungsstäbe jeweils zwischen zwei Drähte aufnimmt, die zwischen den Aufnahmepunkten miteinander verdrillt sind. Bei dieser Maschine erzeugen Drehkörper aus zwei Drähten einen eng verdrillten Drahtstrang, dessen Einzelstränge um einen eingeförderten Bewehrungsstahlstab herum geführt werden und diesen in einem so gebildeten Auge aufnehmend sind. Mit anderen Worten wird zur dauerhaften parallelen Anordnung der Bewehrungsstahlstäbe statt eines Endlosstahlbandes wie zuvor beschrieben, ein in-situ erzeugter, Endlosdrahtstrang verwendet. Nachteilig an dieser Maschine und diesem Verfahren ist der wenig feste Verbund zwischen Drahtstrang und Bewehrungsstahlstab und der damit verbundenen Gefahr einer Lageveränderung des Stahlstabes relativ zu den anderen Stahlstäben der einachsigen Matte sowie die äußerst geringe Richtungsstabilität beim Ausrollen der einachsigen Matte auf der Baustelle.
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Die
DE 44 36 610 A1 offenbart eine Maschine, bei der die Bewehrungsstäbe auf den Bändern mittels Drahtes befestigt werden, wobei ein Drahtverbinder oberhalb des Stabes und einer unterhalb des Bandes angeordnet werden und jeweils ein Draht in Richtung des anderen Drahtverbinders in dessen Aufnahmetrichter schließen, wonach die Drehköpfe der Drahtverbinder in Rotation versetzt werden, wodurch der Stab am Band befestigt wird. Weiter besteht ein solcher Drahtverbinder aus zwei Drahtverbindungsaggregaten, wovon eines einen Drehknopf aufweist. Das Drahtverbindungsaggregat schießt einen Draht in eine Umlenknut des zweiten Aggregats, welches diesen Draht zurück auf das erste Aggregat umlenkt, wo es in ein trichterförmiges Loch eintritt, das in dem Drehknopf angeordnet ist. Letzterer rotiert einige Umdrehungen, bis das Drahtende abschert.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Maschine, welche auf einfache Weise eine verbesserte Verbindung zwischen einem Tragband und einem Bewehrungsstahl erzeugt, zur Herstellung von einachsigen Bewehrungstahlstabmatten für eine überwiegend nichtruhende Belastung anzugeben sowie ein entsprechendes Herstellverfahren.
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Die Vorrichtungsaufgabe wird durch die nachfolgend beschriebene Maschine gelöst, die Verfahrensaufgabe durch ein weiter unten beschriebenes Verfahren.
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Die erfindungsgemäße Maschine weist eine Stahlbandfördereinrichtung zur Förderung einer Mehrzahl zueinander paralleler und voneinander beabstandeter Tragbänder sowie eine Bewehrungsstabfördereinrichtung auf, wobei letztere einzelne Bewehrungsstäbe unter Bildung von Kreuzungspunkten kreuzend auf die mehreren Tragbänder fördernd und vorzugsweise auch zu diesen längsaxial positionierend ist, sowie mehrere, an jedem Kreuzungspunkt wirkend angeordnete Verbindungseinheiten, wobei eine Verbindungseinheit eine Bindedrahtfördereinrichtung aufweist, die einen Bindedraht durch eine Dreheinheit einfördernd ist, wobei die Dreheinheit relativ zu dem Tragband und dem kreuzenden Bewehrungsstab beweglich und auf einer Seite der durch Tragband und Bewehrungsstab definierten Ebene angeordnet ist, wobei die Verbindungseinheit weiter eine Bindedrahtführungseinheit aufweist, die auf der gegenüberliegenden Seite der Ebene angeordnet ist und die einen in sie durch die Bindedrahtfördereinrichtung eingeförderten Bindedraht umgekehrt zur Einförderrichtung ausfördernd und reibschlüssig haltend ist, wobei die Dreheinheit die beiden auf einer Seite der Ebene befindlichen Bindedrahtstränge miteinander verdrillend und ablängend ist, wobei die Dreheinheit und die Bindedrahtführungseinheit aufeinander zufahrbar ausgestaltet sind, derart, dass Tragband und Bewehrungsstab zur Bildung einer Tragband und Bewehrungsstab verbindenden Drahtschlaufe aufeinander drückbar sind.
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Mit großem Vorteil erfolgt die Befestigung der Bewehrungsstahlstäbe auf breiten, flachen, flexiblen und spurstabil ausrollbaren Tragbändern, insbesondere Stahlbändern, jedoch in einer Weise, die ohne Materialzugabe oder Verwendung höchstwertiger Stähle auskommt und für Bauteile mit nicht überwiegend ruhender Belastung bestens geeignet ist. Dies wird durch die erfindungsgemäße Drahtschlaufe erreicht, die um Tragband und eingeförderten Bewehrungsstahlstab an deren Kreuzungspunkten geschlungen wird und diese kraftschlüssig verbindend ist. Zusätzlich wird durch die erfindungsgemäße Drahtbindung die Verwendung von nicht schweißbarem Material, wie z.B. epoxy coated steel, verzinktem Material oder Edelstahl für die Bewehrungsstäbe und damit für die einachsigen Matten ermöglicht. Eine erfindungsgemäße einachsige Bewehrungsstahlstabmatte weist daher eine Vielzahl derartiger Drahtschlaufen auf. Die Anzahl Drahtschlaufen pro Bewehrungsstab entspricht dabei der Anzahl an Tragbändern, auf denen er sie kreuzend befestigt werden soll, mithin finden sich n-x Drahtschlaufen pro n Tragbändern der Matte, wobei x eine Zahl zwischen 0 und n-2 ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Maschine eine Ablängeinrichtung aufweist, insbesondere ein Messer, bevorzugt ein stationäres Messer im Bereich der Dreheinheit. Nach der Einförderung des Bindedrahtes in der erforderlichen Länge bewegt sich die Dreheinheit nach oben weg von dem Bewehrungsstab, wobei der Bindedraht durch das entsprechend geformte Messer abgeschnitten und gleichzeitig aufgrund der Weiterbewegung der Dreheinheit und des Widerstands des Messers in etwa gegen die Bewegungsrichtung der Dreheinheit umgebogen wird, insbesondere sogar bis zu 180°. Das so erzeugte umgebogene freie Ende des Bindedrahtes bewirkt mit Vorteil beim Drehen einen Ausziehwiederstand gegen das Ausziehen aus der Bindedrahtführung in der Dreheinheit, wodurch die Bindung zwischen Tragband und Bewehrungsstab stramm und fest ist.
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Dadurch dass die Maschine eine von ihr erzeugte abgelängte Drahtbindung zwischen Tragband und kreuzendem Bewehrungsstab von einer überwiegend orthogonalen Orientierung zur Ebene zu einer überwiegend parallelen Orientierung zur Ebene umbiegend ist, wird mit Vorteil eine Verletzungsgefahr durch ansonsten vorstehende Drahtenden vermieden. Mit großem Vorteil befindet sich das Drahtende der Drahtschlinge nach dem Umbiegen in einer Ebene mit den Bewehrungsstäben und den Tragbändern in Ausrollrichtung und somit vor Kontakt mit einem Anwender geschützt.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass die Tragbänder Führungen für die Bindedrähte aufweisen, insbesondere Öffnungen und/oder Aussparungen, wobei die Maschine bevorzugt diese Führungen in-situ erzeugend ist. Durch diese Führungen wird mit Vorteil eine geführte, positionsunveränderliche Bindedrahtschlinge um den Knotenpunkt erzeugt, die sich auch bei einem eventuellen -Verbiegens oder Knickens des Tragbandes, beispielsweise beim Auf- oder Abrollen der einachsigen Bewehrungsmatte nicht lockern kann. Die Führungen können dabei Löcher im Tragband - insbesondere Langlöcher - oder als Einkerbungen in den Randbereichen des Tragbandes oder in Kombination aus beidem sein.
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Dadurch, dass ein Abstand A zwischen zwei Führungen in Abhängigkeit des Durchmessers des jeweils zu verbindenden Bewehrungsstahlstabes gewählt ist, insbesondere der Abstand A kleiner als der Durchmesser des zu befestigenden Bewehrungsstabes ist, wird mit großem Vorteil für beliebige unterschiedliche Durchmesser der Bewehrungsstäbe immer eine feste Bindung erreicht. Eine auf den Stabdurchmesser angepasste Stegbreite verhindert das Verdrehen des Stabes. Die Stegbreite kann auch breiter als der Stabdurchmesser sein. Dadurch ergibt sich eine Art Umklammerung des Stabes mit positiven Auswirkungen auf die Lage-Stabilisierung und eine feste Bindung.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sie eine Länge L des zur Verbindung benötigten Bindedrahts in Abhängigkeit des Durchmessers des jeweils zu verbindenden Bewehrungsstabes variierend ist. Hierdurch wird zum einen Bindedrahtmaterial gespart, zum anderen sind so die erzeugten verdrillten Bindedrahtabschnitte, bzw. freien Enden der Drahtschlingen immer möglichst kurz und damit wenig vorstehend.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer einachsigen Bewehrungsmatte mit einer erfindungsgemäßen Maschine aus einer Mehrzahl an zueinander parallelen und voneinander beabstandeten Bewehrungsstäben, die orthogonal zu einer Mehrzahl an zueinander parallelen und voneinander beabstandeten Tragbändern orientiert und an diesen befestigt sind, weist die folgenden Schritte auf:
- a) Einfördern eines Bewehrungsstabes orthogonal zu den Längsachsen zueinander beabstandet paralleler Tragbänder zur Erzeugung einer Mehrzahl an Kreuzungspunkten zwischen jeweiligem Stahlband und dem Bewehrungsstab,
- b) Aufeinander Drücken von Bewehrungsstab und Tragband um sie in enger Position zu halten,
- c) Einfördern eines Bindedrahtes im Bereich eines Kreuzungspunktes um Stahlband und Bewehrungsstab herum unter Bildung eines doppelten Bindedrahtstranges auf einer Seite,
- d) Ablängen des Bindedrahts und Verdrillen der so erzeugten zwei Bindedrahtstränge zu einem Verdrillabschnitt.
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In Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass nach Schritt d) ein Schritt e) des Umbiegens des Verdrillabschnitts in oder in Richtung der Ebene definiert durch Tragbänder und Bewehrungstäbe erfolgt.
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In Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass ein Schritt f) des Pressens des Bewehrungstabes auf das Tragband vor während oder nach den Schritten c) und/oder d) erfolgt.
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In Weiterbildung des Verfahrens umfasst der Schritt d) ein Umbiegen des durch Ablängen erzeugten zweiten freien Endes des Bindedrahts.
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In Ausgestaltung des Verfahrens ist ein Schritt g) des Einbringes von Führungen in das Tragband vorgesehen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei gleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen bezeichnet sind. Die Figuren zeigen dabei
- 1: eine schematische Ansicht einer Drahtschlinge,
- 2: eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform der Maschine in einem ersten Zustand und
- 3: eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform der Maschine in einem zweiten Zustand.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Bindedrahtschlinge um einen Kreuzungspunkt 5 aus Tragband 2 - hier ein flaches, biegsames Stahlband - und einem Bewehrungsstab 4 - hier ein Stab aus einem Bewehrungsstahl. Zu erkennen sind Langlöcher 17 im Tragband 2, deren engster Randabstand A zueinander kleiner als ein Durchmesser D des Bewehrungsstabes 4 ist. Die beiden Langlöcher 17 sind hier eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Führung 14 des Bindedrahts 8 in Form von Öffnungen 15. Durch die beiden Langlöcher 17 ist der Bindedraht 8 geführt, dessen zwei Bindedrahtstränge 11 nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu einem Verdrillabschnitt 18 verdrillt sind, wobei dieser Verdrillabschnitt 18 erfindungsgemäß auch umgebogen ist, insbesondere in etwa parallel zu der Ebene aus Tragband 2 und Bewehrungsstab 4, um so ein späteres Herausragen aus dem Beton und auch Verletzungen bei einem Anwender zu vermeiden. Unter Ebene ist dabei keine streng mathematische zweidimensionale Ebene zu verstehen, sondern vielmehr die durch beide gebildete, dreidimensionale Ebene. Die Breite der Tragbänder 2 einer einachsigen Bewehrungsmatte ist dabei so gewählt, dass sie mit sicherem Geradeauslauf ausrollbar ist.
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Die Bewehrungsstäbe 4 sind erfindungsgemäß gewählt aus solchen mit Durchmessern zwischen 6 mm und 40 mm, wobei die Abstände der parallelen Bewehrungsstäbe 4 einer einachsigen Bewehrungsmatte zueinander entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Verwendung der einachsigen Bewehrungsmatte frei wählbar sind. Dies geschieht durch eine computergesteuerte optimierte Planung hinsichtlich Länge, Lage, Abstand, Durchmesser, Material, etc.. Bevorzugt wird ein Mindestabstand zwischen zwei benachbarten Bewehrungsstäben 4 zur Erreichung einer Übertrittsicherheit eingehalten.
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Der Randabstand A des zwischen den Langlöchern 17 verbleibenden Steges des Tragbandes 2 ist dabei auf den zu bindenden Stabdurchmesser D angepasst. Er ist insbesondere kleiner oder gleich breit wie dieser. Hierdurch wird erreicht, dass sich die Bindung auch nicht bei einem Verbiegen oder Knicken des Tragbandes 2, gerade während des Aufrollens beim Herstellen, lockert. Durch eine angepasste Größe des Randabstandes A wird für beliebige unterschiedliche Durchmesser D der Bewehrungsstäbe 4 stets eine feste Bindung erreicht. Durch sie wird auch ein Verdrehen des Bewehrungsstabes 4 um seine Längsachse verhindert. Erfindungsgemäß ist dieser Abstand A auch breiter als der Stabdurchmesser D gewählt. Hierdurch ergibt sich eine Art Umklammerung des Bewehrungsstabes 4 mit positiven Auswirkungen auf die Lage-Stabilisierung bei gleichzeitig fester Bindung.
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2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung in einem ersten Betriebszustand. In diesem ist ein Bewehrungsstab 4 bereits auf eine Mehrzahl an Tragbändern 2 eingefördert und zu diesen ggf. in seiner axialen Richtung positioniert. Die Tragbandfördereinrichtung 1 sowie die Bewehrungsstabfördereinrichtung 3 sind rein schematisch dargestellt, der Kreuzungspunkt 5 befindet sich unterhalb des dargestellten Bewehrungsstabes 4, wobei die gerundete Bindedrahtführungseinheit 10 unterhalb des Kreuzungspunktes 5 angeordnet ist und Tragband 2 und Bewehrungsstab 4 vorzugsweise teilweise umgreift. Eine Bindedrahtfördereinrichtung 7 ist schematisch dargestellt. Diese fördert den Bindedraht 8 durch die Dreheinheit 9 in Richtung auf den Kreuzungspunkt 5. Die erfindungsgemäße Verbindungseinheit 6 besteht aus den Bauteilen der Bindedrahtfördereinrichtung 7, der Dreheinheit 9 und der Bindedrahtführungseinheit 10. Die Dreheinheit 9 weist einen u-förmigen Körper auf, durch den der Bindedraht 8 geführt ist.
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Das Tragband 2 wird bei dieser Ausführungsform durch eine schematisch dargestellte Stanzeinheit 19 geführt, die in-situ Führungen 14 in Form von Langlöchern 17 in das Tragband 2 einbringend ist. Erfindungsgemäß können die Führungen 14 auch beispielsweise dreieckige oder schwalbenschwanzähnliche Aussparungen in den Randbereichen des Tragbandes 2 sein, insbesondere zueinander diagonal zur Längsachse des Tragbandes 2 versetzte Aussparungen oder anders als langlochartig geformte Öffnungen 15 sein. Alternativ hierzu wird ein bereits bei Fertigung entsprechend mit Führungen 14 versehenes Tragband 2 erfindungsgemäß eingesetzt.
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Der dargestellte Betriebszustand ist derjenige vor der Verbindung. Um die Drahtschlaufe zu erzeugen, werden Dreheinheit 9 und Bindedrahtführungseinheit 10 aufeinander schließend zugefahren, so dass der Bindedraht 8 in die Drahtführungseinheit 10 unterhalb des Kreuzungspunktes 5 von Tragband 2 und Bewehrungsstab 4 ohne Lücke eingefördert und dort entgegen der Einförderrichtung wieder ausgefördert, wobei eine bestimmte Überstandslänge abhängig vom Durchmesser D des zu befestigenden Stabes 4 nach dem Ausfördern gewählt wird.
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3 zeigt einen zweiten Betriebszustand, in dem die Verbindung mittels Erzeugung einer festgezogenen Drahtschlinge hergestellt wird. Die Dreheinheit 9 ist über den Stabquerschnitt angehoben. Hierbei wird der Bindedraht mittels eines Messers 13 als Ablängeinrichtung 12 in Förderrichtung des Bindedrahtes 8 gesehen vor der Dreheinheit 9 abgeschnitten und das so erzeugte zweite freie Drahtende, vorzugsweise aufgrund der Formgebung des Messers 13, von diesem gleichzeitig umgebogen, bevorzugt in Richtung auf den Bewehrungsstab 2. Dieses umgebogene Ende erzeugt beim Drehen der Dreheinheit 9 einen Ausziehwiederstand gegen das Ausziehen aufgrund der bei der Verdrillung entstehenden Verkürzung der überstehenden Drahtlänge.
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Hierdurch wird die Bindung stramm und fest. Die Drehung gegen den Ausziehwiederstand ermöglicht das Verdrehen der beiden Bindedrahtstränge 11 gegeneinander unter Erzeugung eines Verdrillabschnittes 18. Durch die Drehungen rutscht letztenendes das umgebogene Ende aus der Dreheinheit 9. Nach dem Lösen der Halterung ist der Stab jetzt frei. Während der Bindung werden der Stab und das Band zusätzlich aufeinander gedrückt und so in enger Position gehalten.
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Beim Weitertransport des Stabes wird der Verdrillabschnitt 18 noch abgeknickt, um nicht zu weit abzustehen. Die Bindung könnte sonst in der oberen Lage aus dem Beton herausstehen oder auch Verletzungen verursachen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragbandfördereinrichtung
- 2
- Tragband
- 3
- Bewehrungsstabfördereinrichtung
- 4
- Bewehrungsstab
- 5
- Kreuzungspunkt
- 6
- Verbindungseinheit
- 7
- Bindedrahtfördereinrichtung
- 8
- Bindedraht
- 9
- Dreheinheit
- 10
- Bindedrahtführungseinheit
- 11
- Bindedrahtstrang
- 12
- Ablängeinrichtung
- 13
- Messer
- 14
- Führung
- 15
- Öffnung
- 16
-
- 17
- Langloch
- 18
- Verdrillabschnitt
- 19
- Stanzeinheit
- 20
- Bindedrahtkanal
- A
- Randabstand
- D
- Durchmesser