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Gegenstand der Erfindung ist eine Einlegesohle oder eine Brandsohle für einen Schuh mit Druckbelüftung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Eine Einlegesohle oder eine Brandsohle mit Druckbelüftung ist aus der auf den gleichen Anmelder zurückgehenden
WO 2019/016196 A1 bekannt geworden. Die Druckbelüftung besteht aus einer Druckbelüftungssohle, die in einer bevorzugten Ausführung ihrerseits aus einer unteren, Schrägrippen aufweisenden biegeelastischen Struktursohle besteht, auf der eine gleichfalls biegeelastische, komplementäre Schrägrippen aufweisende, obere und fußsohlenseitige Druckplatte aufliegt. Beim Abrollen der Fußsohle auf der oberen Druckplatte wird diese aufgrund ihrer biegeelastischen, komplementären Schrägrippen gegen die gleichfalls komplementäre Schrägrippen aufweisende, untere Struktursohle gepresst, wobei sich beiden Sohlen verflachen und den dazwischenliegenden Raum komprimieren.
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Der Zwischenraum zwischen den beiden Schrägrippen aufweisenden Platten ist mit Belüftungskanälen versehen, so dass bei der Kompression der oberen Druckplatte gegen die untere Druckplatte eine Verdrängung eines Luftvolumens stattfindet und das so verdrängte Luftvolumen über die rillenförmigen Belüftungskanäle an die Innenseite des Schuhs und auch durch die fußsohlenseitige Druckplatte hindurch nach oben gegen die Fußsohle des Benutzers gelenkt wird.
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Andere Ausführungen einer Druckbelüftungssohle nach der
WO 2019/016196 A1 sehen vor, dass nur die untere Sohle die charakteristische biegeelastische Wellenstruktur aufweist, während die obere, nächst der Fußsohle angeordnete Druckplatte glatt oder annähernd glatt ist.
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Alle in der
WO 2019/016196 A1 beschriebenen Ausführungsformen von Druckbelüftungssohlen sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Eine solche Druckbelüftung in der Innenseite eines Schuhs mit Hilfe einer Einlegesohle oder einer Brandsohle hat sich in großem Umfang bewährt. Es wurde jedoch festgestellt, dass es nützlich ist, wenn auch bestimmte weitere Teile des Schuhs, insbesondere der dem Fußrist, des Benutzers zugewandte Schaft noch zusätzlich belüftet wird.
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Ferner wurde festgestellt, dass gerade der Schaft von aus Kunststoff bestehenden Schuhen vermeidbare Druckstellen und Feuchtigkeitsansammlungen am Fußrist, insbesondere bei empfindlichen Füßen eines Benutzers, verursachen kann.
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Dies gilt insbesondere für Diabetiker, besonders empfindliche Füße besitzen, die in vorteilhafter Weise gegen Druck, Feuchtigkeit und Reibung im Schaftbereich geschützt werden sollen.
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Deshalb besteht ein weiterer Gegenstand der Erfindung darin, gerade solche empfindlichen Hautareale eines Benutzers im Bereich des Fußristes zu schützen.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Einlegesohle oder eine Brandsohle für einen Schuh mit der bekannten schuhinnenseitig angeordneten Druckbelüftung so weiterzubilden, dass der Schuh einen weiteren Schutz gegen Druckstellen, Blasen und Abrieb an empfindlichen Füßen gewährleistet.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Vorteilhaftes Merkmal der Erfindung ist, dass nun erfindungsgemäß die vorher nur sohlenseitig angeordnete Druckbelüftung erfindungsgemäß nun auch luftschlüssig mit einer schaftseitigen Druckbelüftung verbunden ist, wodurch der Vorteil erreicht wird, dass auch die Schaftinnenseite eines solchen mit Einlegesohle oder Brandsohle ausgerüsteten Schuhs zwangsbelüftet wird.
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Zu diesem Zweck ist es nach einer vorteilhaften Weiterbildung vorgesehen, dass die sohlenseitigen druckbelüfteten Belüftungskanäle der bekannten Druckbelüftungssohle nunmehr luftschlüssig mit den schaftseitigen Belüftungskanälen verbunden sind.
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Ein besonderer Vorteil ergibt sich dadurch, dass die schaftseitigen Belüftungskanäle aus mindestens einer Wellenstruktur im Vorder-Schaft bestehen und jeweils endseitig luftschlüssig mit den sohlenseitigen Belüftungskanälen der bekannten fußsohlenseitigen Druckplatte verbunden sind.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass auch die seitlichen Schaftbereiche des Schuhs zwangsbelüftet sind und eine Wellenstruktur aufweisen.
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Der einfacheren Beschreibung wegen wird in der folgenden Beschreibung lediglich die Zwangsbelüftung im Vorderschaft beschrieben, obwohl eine solche Zwangsbelüftung auch in den seitlichen Schaftbereichen vorgesehen sein kann. Die bevorzugte Beschreibung des zwangsbelüfteten Vorderschafts soll deshalb die Erfindung nicht beschränken und dient nur der Vereinfachung der Beschreibung.
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Dabei wurde festgestellt, dass gerade die belüftete Wellenstruktur im (Vorder- und/oder Seiten-)Schaft gegen Druckstellen am Fuß schützt, denn mit einer solchen Wellenstruktur werden definierte Übergangsflächen von Wellenbergen und Wellentälern in Richtung auf den Fuß eines Benutzers geschaffen. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber den bekannten, unstrukturierten, glatten Schäften von Schuhen, die aus glatten Innenseiten bestehen, bei denen das Problem besteht, dass solche glatten Innenseiten in undefinierter Weise auf dem Fußrist des Benutzers aufliegen und Scheuer- oder Druckstellen am Fußrist bilden können. Auch kann eine Feuchtigkeitsansammlung von Fußschweiß nicht entfernt werden.
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Dies wird erfindungsgemäß durch eine neuartige, druckbelüftete Wellenstruktur im Schaft verhindert, die einerseits Schweißansammlungen, Lufteinschlüsse und eine unerwünschte Geruchsbildung verhindert und andererseits, aufgrund von wellenförmigen Druckbelüftungskanälen, schonende Auflageflächen für den Fuß bilden.
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Nach einem bevorzugten Merkmal gemäß dem Anspruch 5 wird es insbesondere bevorzugt, wenn mindestens der Schaft aus einem Kunststoffmaterial besteht und die schaftseitige Wellenstruktur aus mehreren, einen gegenseitigen Abstand zueinander einnehmenden, radialen Wellen besteht.
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Die Fertigung von aus Kunststoff bestehenden Schuhen mit einer schaftseitigen Wellenstruktur ist besonders einfach. Bei Lederschuhen ist dies kaum möglich, weil es bei Lederschuhen schwierig ist, eine Wellenstruktur im Schaft anzubringen. Hier setzt der Vorteil des Anspruches 5 ein, der einen Schuh mit mindestens einem Schaft aus Kunststoff vorschlägt, in den die Wellenstruktur eingeformt ist. Ein solcher Schaft kann einfach in einer Kunststoffform gespritzt, gegossen oder hohl geblasen werden.
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Ein besonderer Vorteil ergibt sich dann, wenn der gesamte Schuh aus einem Kunststoffmaterial besteht und besonders bevorzugt als Clog ausgebildet ist, was bedeutet, dass er als Arbeitsschuh für einen großen Personenkreis eingesetzt werden kann und sowohl eine druckbelüftete Sohle als auch einen druckbelüfteten Schaft aufweist.
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Damit ist es erstmals möglich, einen solchen als Clog ausgebildeten Arbeitsschuh über einen langen Zeitraum zu tragen, ohne dass sich Druckstellen bilden und eventuelle Schweiß- oder Feuchtigkeitsansammlungen leicht durch die Druckbelüftung sowohl auf der Sohleninnenseite als auch auf der Schaftinnenseite entfernt werden.
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Es handelt sich demnach um einen Arbeitsschuh, der insbesondere für Verkaufspersonal oder medizinisches Personal geeignet ist und auch besondere Vorzüge wegen des überlegenen Tragekomforts bei Diabetikern entfaltet.
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Nach einem bevorzugten Merkmal gemäß dem Anspruch 6 sollte die schaftseitige Wellenstruktur aus zueinander symmetrischen Wellentälern und Wellenbergen bestehen, weil dies definierte Auflageflächen mit dazwischen liegenden Belüftungszonen am Fuß des Benutzers ausbildet.
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Bei einer üblichen Schuhgröße im Bereich zwischen der Schuhgröße 36 bis 46 reicht es demnach aus, im Vorder-Schaft eine Anzahl von radialen Wellen anzuordnen, wobei deren Anzahl zwischen zwei bis drei Wellen bis zu dreißig Wellen variieren kann.
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Der Begriff „radiale Wellen“ meint, dass die Längsachse eines Wellentals und eines Wellenberges bevorzugt annähernd senkrecht zur Sohlenlängsachse des Schuhs gerichtet ist.
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Es ist jedoch in anderen Ausführungsformen möglich, die Wellen nicht zueinander parallel und senkrecht zur Längsachse des Schuhs anzuordnen. Beispielsweise kann auch ein charakteristisches V-Muster der Wellen erzeugt werden, die dann in der Art eines symmetrischen V zur Schuhspitze zeigen.
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In umgekehrter Weise kann eine solche symmetrische V-Form der Wellenanordnung auch in umgekehrter Richtung, nämlich von der Schuhspitze ausgehend auf die Fersenseite des Schuhs zeigen.
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Es haben sich besondere Vorteile bei der Ausbildung eines solchen Schuhs als Clog aus einem Kunststoffmaterial gezeigt, denn nach dem Gegenstand des Anspruches 2 und 11 wurde erkannt, dass durch die verwendete Druckbelüftungssohle nach dem Stand der Technik eine ausgezeichnete Biegbarkeit des Schuhs in Richtung der Längsachse ermöglicht wird, jedoch in der Querachse eine Biegesteifigkeit erzeugt wird.
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Damit wird die Fußsohle des Benutzers entsprechend der natürlichen Abrollbewegung auf der Einlegesohle oder der Brandsohle entlanggeführt, ohne dass es zu unerwünschten Verschiebe- oder Reibebewegungen zwischen der Fußsohle des Benutzers und der Oberfläche der Einlegesohle oder der Brandsohle kommt. Damit werden Reibungserscheinungen an der Innenseite des Schafts vermieden.
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Wegen dieser besonderen Führung der Abrollbewegung der Fußsohle des Benutzers im Schuh hat sich gezeigt, dass auch die Wellenstruktur im Schaft zu einer weiteren Schonung des Fußristes beiträgt, denn wenn es keine unerwünschten Verschiebungen zwischen der Fußsohle des Benutzers und der Einlegesohle oder der Brandsohle gibt, bleibt auch der Fuß des Benutzers an der Wellenstruktur des Schaftes innenseitig gleich positioniert, und dadurch werden ebenfalls unerwünschte schaftseitige Verschiebungen oder Abrollbewegungen auf den Fuß des Benutzers vermieden.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, könnten als erfindungswesentlich beansprucht werden, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Die Verwendung der Begriffe „wesentlich“ oder „erfindungsgemäß“ oder „erfindungswesentlich“ ist subjektiv und impliziert nicht, dass die so benannten Merkmale zwangsläufig Bestandteil eines oder mehrerer Patentansprüche sein müssen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
- 1: perspektivisch eine bevorzugte Ausführungsform eines Schuhs nach der Erfindung
- 2: Schnitt gemäß der Linie II-II in 1
- 3: eine explosionsartige Darstellung der verschiedenen Komponenten des in 1 dargestellten Schuhs
- 4: die Darstellung der Funktion der Druckbelüftungssohle
- 5: die Druckbelüftungssohle nach 4 mit einer Teildarstellung der Belüftungszone, wobei sich in der Praxis die Belüftungszone über eine wesentlich größere Länge der Sohlenlänge erstreckt
- 6: ein Querschnitt durch den Schaftbereich gemäß der Linie VI-VI in 1 bei der Verwendung einer fest in den Schuh integrierten Brandsohle
- 7: eine gegenüber 6 abgewandelte Ausführungsform mit einer lose in den Schuh eingelegten Einlegesohle mit Druckbelüftung
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Die Beschreibung der vorliegenden Erfindung geht von einem Gegenstand eines druckbelüfteten Schuhs mit einer Einlege- oder Brandsohle mit Druckbelüftung nach dem Gegenstand der eigenen
WO 2019/016196 A1 aus. Für die gleichen Teile wurden deshalb in der vorliegenden Beschreibung auch die gleichen Bezugszeichen verwendet. Bezüglich der Funktion der Druckbelüftungssohle 40, sowohl in der Ausführung als Einlegesohle 23 oder in der Ausführung als Brandsohle 24 wird auf die Beschreibung der
WO 2019/016196 A1 verwiesen.
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Bei der Verwirklichung eines bevorzugten Schuhs wurde gemäß 1 ein aus einem leicht biegbaren Kunststoff bestehender Clog 61 als besonders vorteilhaft erkannt, weil ein solcher halboffener Schuh mit einem Fersenriemen 62 als Arbeitsschuh einen großen Verwendungsbereich hat und wegen der langen, üblichen Tragedauer eine besonders schonende Behandlung des Fußes des Trägers ermöglichen soll.
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Wie eingangs bereits ausgeführt wird hier nur die Belüftung des Vorderschafts beschrieben, obwohl auch die seitlichen Schaftbereiche eine gleiche Zwangsbelüftung aufweisen können. Eine solche Zwangsbelüftung auch der seitlichen Schaftbereiche wird besonders bei geschlossenen Schuhen bevorzugt.
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Bei der Belüftung des Vorderschaftes ist zu diesem Zweck ein bevorzugt größerer Teil des Schaftes 22 - bevorzugt mit Ausnahme der Schaftspitze 66 - als radiale Wellenstruktur 60 ausgebildet, die sich in einem bevorzugtem Ausführungsbeispiel dadurch auszeichnet, dass gleichmäßig hintereinander folgende Wellentäler 64 und Wellenberge 65 vorhanden sind, wobei es in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein kann, dass sowohl in den Wellentälern 64 als auch in den Wellenbergen 65 Ausströmöffnungen 76, 77 der Druckbelüftung, bevorzugt jedoch ausschließlich in den Wellenbergen 65 (siehe 2) angeordnet sind.
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Es kann auch noch zusätzlich vorgesehen sein, dass an der Schaftlängsseite, im Übergang zu der Laufsohle 27, weitere Ausströmöffnungen 37 für die in der Druckbelüftungssohle erzeugte Strömungsluft vorhanden sind.
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In an und für sich bekannter Weise ist der Fersenriemen 62 in einem Lager 63 schwenkbar aufgenommen. Er kann jedoch auch vollständig entfallen.
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Es kann auch ein vollständig geschlossener Schuh entweder mit allseitig umlaufender Druckbelüftung des Schafts oder nur mit Druckbelüftung des Vorderschafts vorgesehen sein.
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In 1 ist noch angedeutet, dass die nächst der Fußsohle des Benutzers liegende Oberfläche der Einlegesohle 23 oder der Brandsohle 24 mit geeigneten Bohrungen 16 versehen ist, um dort auch eine Ausströmung der in der Druckbelüftungssohle 40 gebildeten komprimierten Luft zu ermöglichen.
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Die 2 zeigt einen Längsschnitt durch die Wellenstruktur 60, wo gezeigt ist, dass bevorzugt im Bereich der nach außen konvex gerichteten Wellenberge 65 die durch die Druckbelüftungsfunktion der Druckbelüftungssohle 40 erzeugte Belüftungsströmung 59 strömt.
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Im Ausführungsbeispiel nach den 1 und 2 ist auch dargestellt, dass die bevorzugte Wellenstruktur 60 aus zueinander parallelen und einen gleichmäßigen Abstand zueinander aufweisenden konvexen Wellenbergen mit sich daran anschließenden konkaven Wellentälern gebildet ist.
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In anderen, nicht zeichnerisch dargestellten Ausführungsformen kann es jedoch vorgesehen sein, dass die Wellenstruktur zwar ebenfalls aus zueinander parallelen Wellentälern und Wellenbergen besteht, die aber in ihrer Längserstreckung nicht senkrecht zur Längserstreckung des Schuhs gerichtet sind, sondern eine zur Mittenlängslinie symmetrische V-Form aufweisen.
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Auf jeden Fall konnte festgestellt werden, dass die Wellenstruktur 60 im Schaft 22 überlegene Trageeigenschaften eines solchen Clog 61 garantiert, denn die gegen die Fußristseite des Benutzers gerichteten, schwach gekrümmten Wellentäler 64 bilden definierte Auflagezonen, und dank der Querstabilität der verwendeten Struktursohle 1 in Verbindung mit der hierzu komplementären Druckplatte 10 wird eine Längsverschiebung des Fußes im Schuh vermieden, wodurch Reibungserscheinungen zwischen dem Fußrist und dem Schaft 21 vermieden werden.
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Die 3 zeigt einen beispielhaften Aufbau eines solchen Schuhs gemäß 1, wobei die dort gezeigte Druckbelüftungssohle 40 aus zwei etwa gleich ausgebildeten biegeelastischen Struktursohlen besteht, wobei die untere Struktursohle 1 eine mit Schrägrippen versehene Struktur aufweist und bevorzugt aus einem leicht biegbaren Federstahl ausgebildet ist.
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Auf diese untere Struktursohle 1 wird nun gemäß der Erfindung eine obere Druckplatte 10, 20, 30 aufgelegt, die in einer ersten bevorzugten Ausführung eine gleiche Anordnung von Schrägrippen 69 aufweist, wobei die Verbindung zwischen den beiden Struktursohlen 1; 10, 20, 30 so getroffen ist, dass gemäß 4 die Schrägrippen 69 der oberen Struktursohle 10, 20, 30 komplementär zu den Schrägrippen 70 der unteren Struktursohle sind, so dass sich dazwischen quer zur Längsachse des Schuhs gerichtete und zueinander parallele Kompressionsräume 17 bilden, die auch als Belüftungskanäle 21 bezeichnet werden.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführung kann die obere Druckplatte aus einem biegbaren Kunststoff- oder Federstahlmaterial bestehen und annähernd glatt ausgebildet sein.
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Die Wellen 2 der unteren Struktursohle 1 sind demnach um genau eine Wellenamplitude der oberen Struktursohle in Längsrichtung verschoben, wobei die obere Struktursohle ebenfalls aus einem leicht biegbaren Federstahl besteht, der - genauso wie die untere Struktursohle - eine ausgezeichnete Biegbarkeit in Längsrichtung, jedoch eine große Stabilität gegen Biegung in Querrichtung besitzt.
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Der Vollständigkeit halber ist noch dargestellt, dass die untere Struktursohle 1 in ihrer Auflagefläche auf der Laufsohle 27 noch mit einem Ausfüllmaterial 57 versehen sein kann, und es ist ferner dargestellt, dass die obere Druckplatte 10, 20, 30 mit einem luftdurchlässigen Textilgewebe 48 beschichtet sein kann, so dass die bei der Verformung der beiden Strukturplatten 1, 10, 20, 30 entstehende Kompression in den dazwischen liegenden Kompressionsräumen 17 zu einer Luftverdichtung führt, die einerseits entlang der Längsachse des jeweiligen Kompressionsraumes 17 strömt, aber andererseits auch durch Bohrungen 16 nach oben, gegen die Unterseite des Fußes des Benutzers gelenkt wird, wie in 1 dargestellt.
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In 3 ist ferner als Beispiel dargestellt, dass der Schaft zweiteilig ausgebildet ist, wobei der Schaft aus einem Unterteil 22b gebildet ist, der mit Hilfe eines geeigneten Fügeverfahrens entlang einer Verbindungslinie 67 mit dem darüber angeordneten Schaftoberteil 22a fest verbunden wird.
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Die beiden Teile 22a, 22b können auch werkstoffeinstückig ausgebildet sein, oder sie können entlang der Verbindungslinie 67 verklebt oder verschweißt sein. Die 3 zeigt - in Übereinstimmung mit 1 - dass im Schaftunterteil 22b auch seitliche Ausströmöffnungen 37 vorgesehen sein können, und aus 3 ist ebenfalls - in Übereinstimmung mit 1 - erkennbar, dass im Schaftoberteil 22a die auch in 1 dargestellten Ausströmöffnungen 76, 77 vorhanden sind.
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Die 5 zeigt die in 4 lediglich schematisch dargestellten Verhältnisse in einer perspektivischen Ansicht einer solchen Druckbelüftungssohle 40, wobei jedoch nur ein Teil der Druckbelüftungssohle gezeigt ist, nämlich lediglich ein Teil im Vorderfußbereich 4, während der Fersenbereich 3 - aus zeichnerischen Vereinfachungsgründen - freigelassen wurde.
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In der Praxis erstreckt sich jedoch der druckbelüftete Teil der Druckbelüftungssohle 40 bevorzugt von der Schaftspitze 66 bis in den Fersenbereich 3 hinein.
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Wie bereits eingangs ausgeführt, können neben den Bohrungen 16 auch weitere Lochungen 9 in der oberen Druckplatte 10, 20, 30 der Druckbelüftungssohle 40 vorgesehen werden.
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Die 5 zeigt noch angedeutet, dass die Wellenstruktur 33 der oberen Druckplatte 30 komplementär zur Wellenstruktur der unteren Struktursohle 1 ist. Es ist ferner dargestellt, dass im Fersenbereich 3 ein elastomerer Druckkörper 53 angeordnet sein kann. Der Mittelfußbereich 51 ist ohne Druckbelüftungsfunktion gezeigt. In der Praxis wird es jedoch bevorzugt, wenn sowohl im Vorderfußbereich als auch im Mittelfußbereich 51 und auch im Fersenbereich 3 eine solche Druckbelüftungsfunktion angeordnet ist.
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Die 6 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Druckbelüftung des Schaftbereiches bei Verwendung einer Brandsohle 24, die fest im Schuh 61 integriert ist. Dazu ist aus 6 entnehmbar, dass der Zwickeinschlag 25 des Schaftes 22 auf die Laufsohle 27 geführt ist und dort mit Hilfe der Unterseite der Brandsohle 24 befestigt ist.
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Die durch die Brandsohle 24 gebildete Druckbelüftungssohle 40 erzeugt deshalb im Kompressionsraum 17 eine in Pfeilrichtung 13 strömende Belüftungsströmung, die auch in Pfeilrichtung 19 durch die vorher beschriebenen Bohrungen 16 nach oben austreten kann.
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Entsprechend der Anzahl der einander zugeordneten Wellenberge und Wellentäler werden somit eine Vielzahl von parallel zueinander angeordneten, komprimierbaren Belüftungskanälen 21 gebildet. Es wird noch ergänzend angemerkt, dass zur Ausfüllung des Raumes zwischen den Zwickeinschlägen 25 eine Distanzplatte 26 angeordnet werden kann, um einen bündigen Flächenübergang zu der Unterseite der Brandsohle 24 zu erreichen.
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Erfindungsgemäß strömt nun die durch die Druckbelüftungssohle 40 erzeugte Luftströmung aus den komprimierbaren Belüftungskanälen 21 auch in Pfeilrichtung 13 an die Innenseite des Schaftes 22, und wegen der Wellenstruktur des Schaftes 22 strömt jeweils die Belüftungsströmung von der jeweiligen Querseite der Druckbelüftungssohle 40 in die hierzu benachbarte und luftschlüssig mit dem Kompressionsraum 17 verbundenen Wellenberge 65 des Schaftes 22, so dass damit auch eine Innenbelüftung des Schaftes 22 durch den Druckbelüftungsstrom in Pfeilrichtung 13 erzeugt wird. Dieser schaftseitige Belüftungsstrom strömt als Belüftungsströmung 59 entlang der Unterseite der Wellenberge 65 - wie in 2 dargestellt - und kann auch durch schaftseitig angeordnete Ausströmöffnungen 76 nach außen strömen.
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Es kann sogar vorgesehen sein, dass in der unteren Struktursohle 1 noch zusätzliche Ausnehmungen 38 vorgesehen sind, durch welche ein weiterer Belüftungsstrom in Pfeilrichtung 36 in zugeordnete Querverrippungen der Laufsohle 27 hineinströmt.
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In diesem Fall kann es auch vorgesehen sein, dass diese Ausströmöffnungen mit semipermeablen Materialien verschlossen sind, um eine Luftströmung nach außen zu ermöglichen, jedoch kein Eindringen von Feuchtigkeit von der Unterseite der Laufsohle 27 in das Schuhinnere ermöglichen.
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Die 7 zeigt eine Druckbelüftungssohle 40 in der Ausführung als Einlegesohle 23, wobei für die gleichen Teile gemäß 6 auch die gleichen Bezugszeichen gelten und im Übrigen auch die gleiche Beschreibung.
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Die Einlegesohle 23 ist in diesem Falle lose in den Schuh auf die Innenseite der Laufsohle eingelegt, und auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird es bevorzugt, wenn die Enden der Belüftungskanäle 21, die durch Kompressionsräume 17 gebildet sind, luftschlüssig mit der Wellenstruktur 60 auf der Schaftinnenseite verbunden sind. Daher kommt es auch bei der Verwendung einer Einlegesohle 23 in ihrer Funktion als Druckbelüftungssohle 40 zu einer Belüftung der Schaftinnenseite des Schaftes 22 und der dort angeordneten Wellenstruktur 60.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Struktursohle
- 2
- Wellen
- 3
- Fersenbereich
- 4
- Vorderfußbereich
- 5
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- 6
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- 7
-
- 8
-
- 9
- Lochung
- 10
- Druckplatte 10
- 11
- Wellenberg
- 12
- Wellental
- 13
- Pfeilrichtung
- 14
-
- 15
-
- 16
- Bohrung (in 10)
- 17
- Kompressionsraum
- 18
-
- 19
- Pfeilrichtung
- 20
- Druckplatte
- 21
- Belüftungskanal
- 22
- Schaft Oberteil 22a Unterteil 22b
- 23
- Einlegesohle
- 24
- Brandsohle
- 25
- Zwickeinschlag
- 26
- Distanzplatte
- 27
- Laufsohle
- 28
-
- 29
-
- 30
- Druckplatte d
- 31
-
- 32
-
- 33
- Wellenstruktur
- 34
-
- 35
-
- 36
- Pfeilrichtung
- 37
- Ausströmöffnung
- 38
- Ausnehmung
- 39
- Pfeilrichtung
- 40
- Druckbelüftungssohle
- 41
-
- 42
-
- 43
-
- 44
-
- 45
-
- 46
-
- 47
-
- 48
- Textilgewebe
- 49
-
- 50
-
- 51
- Mittelfußbereich
- 52
-
- 53
- elastomerer Druckkörper
- 54
-
- 55
-
- 56
- Klebefläche
- 57
- Ausfüllmaterial
- 58
-
- 59
- Belüftungsströmung
- 60
- Wellenstruktur (Schaft) radial
- 61
- Clog
- 62
- Fersenriemen
- 63
- Lager
- 64
- Wellental (von 60)
- 65
- Wellenberg (von 60)
- 66
- Schaftspitze
- 67
- Verbindungslinie (22a)
- 68
- Verbindungslinie (22b)
- 69
- Schrägrippen (Druckplatte)
- 70
- Schrägrippen (Struktursohle)
- 71
- Schaftseitiger Belüftungskanal
- 72
-
- 73
-
- 74
-
- 75
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- 76
- Ausströmöffnung (von 64)
- 77
- Ausströmöffnung (von 65)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2019/016196 A1 [0002, 0004, 0005, 0036]