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Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer Rückstellvorrichtung.
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Bei Kraftfahrzeugen wird es immer wichtiger Energie einzusparen. Bei Bremsanlagen, insbesondere Scheibenbremsen, führen Bremsbeläge, die an einer Bremsscheibe schleifen, zu einer ungewünschten Bremskraft. Zudem wird durch das schleifen der Bremsbeläge Feinstaub erzeugt. Zur Beseitigung derartiger Nachteile sind im Stand der Technik bereits Rückstellvorrichtungen bekannt. Diese stellen die Bremsbeläge nach einem Betätigungsvorgang in eine Ruheposition zurück. Die Rückstellung erfolgt üblicherweise über eine Rückstellkraft, wobei durch die Rückstellung in die Ruheposition ein Luftspalt zwischen dem Bremsbelag und einer Bremsscheibe bereitgestellt wird. Der Luftspalt ermöglicht eine kontaktfreie und damit auch reibungsfreie und feinstaubfreie Relativdrehung der Bremsscheibe gegenüber dem Bremsbelag. An solchen Rückstellvorrichtungen kann auch ein Verschleißausgleich ausgebildet sein, der auch bei ansteigendem Verschleiß der Bremsbeläge die Ruheposition so nachführt, dass der Luftspalt im betätigungsfreien Zustand der Bremsvorrichtung immer gleichbleibt. Auch solche Vorrichtungen sind im Stand der Technik bekannt.
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Es ist daher Aufgabe eine Bremsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer Rückstellvorrichtung bereit zu stellen, bei welcher der Verschleißausgleich auf zuverlässige und präzise Weise auch bei auftretendem Verschleiß ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bremsvorrichtung gemäß den Merkmalen des geltenden Patentanspruchs 1. In den abhängigen Patentansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten ausgeführt.
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Die Bremsvorrichtung ist günstiger Weise als Scheibenbremse ausgebildet, umfassend einen Bremssattel und eine Bremsscheibe. Der Bremssattel ist hierbei an dem Kraftfahrzeug angeordnet und mit einem Aufbau verbunden. Die Befestigung erfolgt beispielsweise an einer Achsaufnahme. Die Bremsscheibe ist mit einem Rad des Kraftfahrzeugs drehfest verbunden und führt mit diesem eine gemeinsame Rotationsbewegung aus. Bei einer Rotationsbewegung des Rads und damit auch der Bremsscheibe kann durch eine Betätigung des Bremssattels die Bremsscheibe und somit auch das Rad abgebremst werden. Die Betätigung des Bremssattels erfolgt durch zwei Bremsbeläge, die axial beidseitig der Bremsscheibe angeordnet sind und zur Bereitstellung einer Bremskraft axial an die Bremsscheibe gedrückt werden.
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Eine solche Bremsvorrichtung ist günstigerweise als schwimmende Sattelbremse oder auch als Festsattelbremse ausgeführt. Eine solche Bremsvorrichtung ist insbesondere für Kraftfahrzeuge, wie PKW, NKW oder auch Motorräder geeignet.
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Die Bremsvorrichtung umfasst einen Bremsabstützkörper, einen Bremsbelag und eine Rückstellvorrichtung für den Bremsbelag sowie einen Verschleißausgleich. Des Weiteren weist die Bremsvorrichtung vorteilhafterweise einen Bremsaktuator auf.
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Der Bremsabstützkörper ist bei einer schwimmenden Sattelbremse als Bremsträger ausgebildet, der einen Bremsaktuator aufnimmt. Bei einer Festsattelbremse ist der Bremsabstützkörper als Festsattel ausgeführt. Der Festsattel kann hierbei einteilig als Monoblock oder mehrteilig ausgeführt sein, beispielsweise durch zwei Festsattelhälften. Insbesondere ist der Bremsabstützkörper fest mit dem Aufbau verbunden, sodass eingeleitete Bremskräfte über den Bremsabstützkörper an den Aufbau abgegeben werden können.
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Mit besonderem Vorteil ist der Bremsabstützkörper durch eine Bremsträger oder einen Festsattel ausgebildet.
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Der Bremsbelag ist ausgebildet durch einen Belagträger und einen Reibbelag, wobei der Belagträger und der Reibbelag fest miteinander verbunden sind. Der Belagträger dient der Aufnahme der Betätigungskraft des Bremssattels, insbesondere des Bremsaktuators, die in den Belagträger eingeleitet wird. Zudem stellt der Belagträger günstigerweise eine Führungsfunktion des Bremsbelags gegenüber dem Bremssattel bereit. Die Führung erfolgt vorzugsweise gegenüber dem Bremsabstützkörper, insbesondere über eine Ohr-Nut-Anordnung. Die eingebrachte Betätigungskraft wird über den Belagträger an den Reibbelag weitergeleitet. Der Reibbelag stellt eine Reibfläche bereit, die mit einer Reibfläche der Bremsscheibe in Anlagekontakt tritt. Durch die auftretende Reibungskraft zwischen den Reibflächen wird ein Bremsmoment bereitgestellt. Die auftretenden Kräfte werden von den Bremsbelägen über den Bremsabstützkörperabgestützt.
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Die Rückstellvorrichtung ist dazu ausgebildet den Bremsbelag nach einem Betätigungsvorgang zurück in eine Ruheposition zu bewegen. Die Rückstellung erfolgt über eine Rückstellkraft, die die Rückstellvorrichtung in den Bremsbelag einbringt. Günstigerweise stellt ein Federelement oder ein Federabschnitt eine solche Rückstellkraft bereit. Die Rückstellvorrichtung sorgt somit für eine Rückstellung des Bremsbelags in eine Ruheposition.
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Mit ansteigender Anzahl an Bremsvorgängen reduziert sich jedoch die Dicke der Reibbeläge aufgrund des auftretenden Verschleißes. Der Verschleißausgleich sorgt sodann für eine Nachstellung, sodass die Grundposition des Reibbelags auch für darauffolgende Betätigungsvorgänge unverändert verbleibt. Der Verschleißausgleich sorgt dementsprechend dafür, dass sich die Ruheposition des Bremsbelags ändert, um einen gleichbleibende Grundposition bereitzustellen. Die Grundposition ist durch den Abstand der Kontaktflächen von Reibbelag und Bremsscheibe im Ruhezustand definiert, wobei der Verschleiß der Scheibenbremse bei dieser Definition vernachlässigt wird. Die Ruheposition ist definiert über die axiale Position des Belagträgers gegenüber der Bremsscheibe, wobei sich der Belagträger und damit auch die Ruheposition mit ansteigendem Verschleiß axial auf die Bremsscheibe zu bewegt. Der Verschleißausgleich stellt dementsprechend eine Anpassung der Relativposition von Rückstellvorrichtung und Belagträger bereit. Dadurch wird auch bei ansteigendem Verschleiß des Reibbelags eine gleichbleibende Grundposition bereitgestellt. Insbesondere bleibt der Abstand zwischen dem Reibbelag und der Bremsscheibe im Ruhezustand über die Lebensdauer der Bremsbeläge unverändert.
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Des Weiteren ist die Rückstellvorrichtung über den Verschleißausgleich mit dem Bremsbelag verbunden. Der Verschleißausgleich ist günstigerweise durch eine reibschlüssige Verbindung ausgebildet. Zudem weist die Rückstellvorrichtung mit Vorteil einen Hebelarm auf.
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Der Verschleißausgleich, insbesondere die reibschlüssige Verbindung, sorgt für eine feste Verbindung der Rückstellvorrichtung mit dem Bremsbelag, insbesondere dem Belagträger des Bremsbelags. Dadurch wird eine sichere Übertragung der Rückstellkraft auf den Bremsbelag bereitgestellt.
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Der Verschleißausgleich ist beispielsweise durch ein Verbindungselement der Rückstellvorrichtung, insbesondere einen Stift, bereitgestellt, welches in eine Öffnung des Belagträgers eingreift. Das Verbindungselement und die Öffnung sind dabei derart ausgestaltet, dass eine reibschlüssige Verbindung bereitgestellt wird, die eine feste Verbindung zwischen dem Bremsbelag, insbesondere dem Belagträger, und der Rückstellvorrichtung bereitstellt. Die Rückstellvorrichtung ist mit einem Anschlag begrenzt elastisch ausgebildet. Durch die Elastizität wird eine Rückstellkraft in axialer Richtung bereitgestellt, die den Bremsbelag in die Ruheposition bewegt. Der Anschlag ist derart ausgebildet, dass bei einem vollständigen Auslenken der Rückstellvorrichtung ein Anlagekontakt zwischen Bremsbelag und Scheibenbremse erfolgen kann.
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Übersteigt die axiale Bewegung des Bremsbelags den maximal möglichen Federweg der Rückstellvorrichtung dann sperrt die Rückstellvorrichtung eine weitere Bewegung des Verbindungselements zu der Bremsscheibe hin wodurch der Bremsbelag gegenüber dem Verbindungselement axial bewegt bzw. verschoben wird. Hierbei übersteigt die Betätigungskraft des Bremsaktuators die Haftreibung der reibschlüssigen Verbindung, also die Haftreibung zwischen dem Verbindungselement und der Öffnung. Mit dem Ende des Bremsvorgangs stellt die Rückstellvorrichtung ausgehende von dem Anschlag wieder denselben Rückstellweg zur Ruheposition bereit.
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Die Nachstellung durch die Nachstellvorrichtung gleicht dadurch den aufgetretenen Verschleiß des Reibbelags aus. Bei einem solchen Nachstellvorgang ändert sich die Ruheposition des Reibbelags, wobei die Grundposition im Wesentlichen unverändert bleibt.
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Des Weiteren weist die Rückstellvorrichtung der Bremsvorrichtung einen Hebelarm auf. Dieser Hebelarm umfasst einen Federabschnitt, ein Stützlager und ein Hebellager auf. Mit besonderem Vorteil ist der Hebelarm als Blechteil ausgebildet.
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Das Stützlager dient der Abstützung der Rückstellvorrichtung, insbesondere des Hebelarms, an dem Bremsabstützkörper. Insbesondere erfolgen die eingeleiteten Kräfte auf den Hebelarm in axialer Richtung, also zum Bremskraftträger hin. Der Hebelarm ist dementsprechend über das Stützlager in seiner axialen Beweglichkeit gegenüber dem Bremsabstützkörper eingeschränkt. Das Stützlager ist günstigerweise einteilig durch den Hebelarm ausgebildet oder durch ein Stützlagerelement ausgeführt, welches fest mit dem Hebelarm verbunden ist.
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Der Federabschnitt stellt eine Federkraft bereit, welche die Rückstellung des Bremsbelags ermöglicht. Der Federabschnitt stützt sich ebenfalls an dem Bremsabstützkörper ab. Die Abstützung erfolgt insbesondere in axialer Richtung. Der Federabschnitt stellt den Federweg bereit, der eine Rückführung des Bremsbelags in dir Grundposition ermöglicht. Mit Vorteil bildet der Federabschnitt auch einen Anschlag aus, der den Federweg begrenzt und die Verschleißnachstellung aktiviert. Der Federabschnitt ist vorzugsweise einteilig an dem Hebelarm ausgebildet oder als Federelement ausgeführt, welches fest mit dem Hebelarm verbunden ist.
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Das Hebellager stellt eine Abstützung für den Verschleißausgleich, insbesondere ein Verbindungselement des Verschleißausgleichs, bereit. Das Verbindungselement ist günstigerweise an dem Hebellager befestigt oder einteilig mit dem Hebelarm an dem Hebellager ausgebildet. Das Hebellager sorgt für die Krafteinleitung ausgehend von dem Federabschnitt in den Bremsbelag. An dem Hebellager wird zudem die auf den Bremsbelag wirkende Kraft eingeleitet, der sich dann über Federabschnitt und Stützlager an dem Bremsabstützkörper abstützt. Auch das Hebellager ist günstiger Weise einteilig mit dem Hebelarm ausgebildet oder durch ein Hebellagerelement ausgeführt, welches an dem Hebelarm befestigt ist.
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Des Weiteren ist das Hebellager zwischen dem Federabschnitt und dem Stützlager angeordnet.
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Dadurch wird die Kraft zwischen dem Stützlager und dem Federabschnitt in den Hebelarm eingeleitet. Der Hebelarm selbst ist günstigerweise als stabile und steife Konstruktion ausgebildet, sodass sich dieser bei den üblicherweise auftretenden Kräften im Wesentlichen keine Verformung erleidet, insbesondere bei einwirkenden Kräften in axialer Richtung.
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An dem Hebelarm ist somit entlang dessen Erstreckung zunächst das Stützlager, diesem benachbart das Hebellager und dem Hebellager benachbart der Federabschnitt ausgebildet. Das Stützlager dient als Rotationspunkt der Rückstellvorrichtung. Mit anderen Worten rotiert der Hebelarm bei einer Betätigung des Bremsbelages in axialer Richtung um das Stützlager herum. Ausgehend von dem Stützlager weisen das Hebellager und der Federabschnitt unterschiedlich lange Hebellängen auf. Durch das Verhältnis der Hebellängen, der Federkraft des Federabschnitts und dem Federweg, des Federabschnitts kann die rückstellende Kraft auf das Hebellager gezielt eingestellt werden. Der Hebelarm stellt aufgrund seiner hohen Steifigkeit im Wesentlichen keine Federkraft bereit.
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Im Weiteren werden vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten der Bremsvorrichtung erläutert.
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Mit besonderem Vorteil weist die Rückstellvorrichtung ein Verbindungselement auf, welches über einen Stift in eine Öffnung des Reibbelags eingreift und dadurch die reibschlüssige Verbindung ausbildet.
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Insbesondere ist der Verschleißausgleich durch ein Verbindungselement ausgebildet, welches reibschlüssig in eine Öffnung eingreift. Die Öffnung ist günstigerweise durch den Belagträger ausgebildet. Das Verbindungselement des Verschleißausgleichs wird vorzugsweise über das Hebellager angesteuert.
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Das Verbindungselement kann beispielsweise durch einen Stift ausgebildet sein, der in die Öffnung, insbesondere eine Bohrung des Reibbelags, insbesondere des Belagträgers, eingreift. Insbesondere handelt es sich bei dem Verbindungselement um einen Hohlstift, der einen Schlitz aufweist. Der Schlitz ist vorzugsweise parallel zu der Mittelachse des Hohlstifts ausgebildet, sodass die radiale Erstreckung des Hohlstifts, bezogen auf die Mittelachse, komprimierbar ist. Der Hohlstift kann dadurch in eine Öffnung eingreifen, die einen kleineren Durchmesser aufweist als der Hohlstift selbst. Der Hohlstift wird beim Einsetzen in seinem Durchmesser komprimiert, sodass dieser wie eine Art Federelement wird. Insbesondere lässt sich hierdurch die Haftkraft der reibschlüssigen Verbindung einstellen.
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Alternativ kann auch ein Stift ausgeführt sein, insbesondere ein Vollstift, der in die Öffnung des Belagträgers eingreift. Dabei ist günstiger Weise die Öffnung des Reibbelages geschlitzt, so dass die Elastizität durch den Belagträger ausgebildet wird.
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Insbesondere ist die Öffnung in welche das Verbindungselement eingreift an den Führungsohren des Belagträgers ausgebildet. Diese Führungsohren dienen der Führung des Bremsbelags gegenüber dem Bremssattel. Das Verbindungselement ist günstiger Weise einteilig mit der Rückstellvorrichtung ausgebildet oder an der Rückstellvorrichtung befestigt. Die Anordnung erfolgt an dem Hebellager der Rückstellvorrichtung.
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Mit besonderem Vorteil ist der Hebelarm verbiegungssteif ausgebildet.
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Mit anderen Worten stellt der Hebelarm im Vergleich mit dem Federabschnitt eine zu vernachlässigende Elastizität in Richtung der Rückstellkraft bereit.
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Es wird vorgeschlagen, dass das Stützlager eine Stützfläche aufweist, die in Anlagekontakt mit einer Stützfläche des Bremsabstützkörpers steht.
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Die Stützfläche bildet den Rotationspunkt des Hebelarms. Insbesondere ist die Stützfläche durch den Hebelarm ausgebildet. Durch Ausbildung der korrespondierenden Stützflächen kann ein Einarbeiten des Stützlagers in den Bremsabstützkörper verhindert werden. Dadurch wird eine Grundposition bereitgestellt, die über die gesamte Lebensdauer im Wesentlichen unverändert bleibt. Zudem sind etwaige Oberflächenunebenheiten, die beispielsweise beim Guss des Bremsabstützkörpers auftreten können, des an dieser Stelle unbearbeiteten Bremsabstützkörpers durch den flächigen Kontakt unerheblich.
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Es wird vorgeschlagen, dass der Kontaktabschnitt des Stützlagers flächig ausgebildet ist.
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Der Kontaktabschnitt ist insbesondere dann flächig, wenn die Breite der Kontaktfläche größer ist als die Dicke des Blechs, aus dem das Stützlager oder der Hebelarm ausgebildet sind.
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Es wird weiter vorgeschlagen, dass die Rückstellvorrichtung zweiteilig ausgebildet ist und ein Verbindungselement aufweist, welches an dem Hebelarm befestigt ist.
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Das Verbindungselement bildet vorzugsweise den Stift aus oder umfasst einen stiftförmigen Abschnitt. Günstigerweise ist das Verbindungselement an dem Hebelarm an dem Hebellager angeordnet und befestigt. Die Befestigung kann beispielsweise durch eine Vernietung ausgebildet sein. Insbesondere weist das Verbindungselement eine Lasche auf, sodass das Verbindungselement den Hebelarm beidseitig umgreift. Dadurch wird eine bessere Anbindung und eine sicherere Abstützung des Verbindungselements erreicht. Das Verbindungselement ist somit über den Niet an zwei Stellen geführt, sodass auftretende Torsionskräfte besser abgestützt werden.
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Der Hebelarm, das Verbindungselement und auch dessen Lasche weisen miteinander korrespondieren Öffnungen auf, in die ein Befestigungsmittel, beispielsweise ein Niet, eingreifen kann. Das Befestigungsmittel stellt eine feste Verbindung zwischen Hebelarm und Verbindungselement bereit. Insbesondere kann das Verbindungselement um den Niet gegenüber dem Hebelarm rotieren und die Rotationsbewegung des Hebelarms gegenüber dem Belagträger zumindest teilweise ausgleichen.
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Günstiger Weise ist der Federabschnitt benachbart zu dem Hebellager angeordnet.
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Es wird vorgeschlagen, dass der Federabschnitt an einem Endbereich des Hebelarms ausgebildet ist oder sich entlang des Endbereichs des Hebelarms erstreckt.
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Der hier beschriebene Endbereich des Hebelarms ist an dem Hebelarm gegenüberliegend des Stützlagers angeordnet. Der Federabschnitt erstreckt sich vorteilhafterweise ausgehend von dem Endbereich des Hebelarms oder ist an dem Endbereich ausgebildet oder befestigt. Der Federabschnitt ist einteilig mit dem Hebelarm ausgebildet oder der Federabschnitt wird durch ein Federelement ausgebildet, welches an dem Hebelarm befestigt ist. Eine andere Variante erstreckt der Federabschnitt entlang des Endbereichs des Hebelarms. Insbesondere übergreift oder umgreift der Federabschnitt den Endbereich des Hebelarms. Mit anderen Worten erstreckt sich der Federabschnitt des Hebelarms über den Grundkörper des Hebelarms hinaus und umgreift den Endbereich des Hebelarms. Der Federabschnitt erstreckt sich hierbei mit Vorteil ausgehend von einem mittleren Bereich des Hebelarms, in dem auch das Hebellager angeordnet ist, oder ist in diesem mittleren Bereich an dem Hebelarm befestigt. Der Federabschnitt erstreckt sich somit günstigerweise mit einem Teilabschnitt entlang des Hebelarms von dem mittleren Bereich zu dem Endbereich des Hebelarms und umgreift diesen dann, um sich mit einem Endabschnitt gegenüber dem Endbereich des Hebelarms abzustützen.
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Mit besonderen Vorteil weist der Federabschnitt einen Federarm auf, der eine Federkraft für eine Rückstellung des Bremsbelags bereitstellt.
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Dieser Federarm steht günstigerweise in Kontakt mit dem Bremsabstützkörper sodass sich der Federarm gegenüber dem Bremsabstützkörper abstützen kann. Zudem ist der Federarm derart ausgebildet, dass nach einem vorbestimmten Federweg die Federwirkung durch einen Anschlag begrenzt ist. Der bereitgestellte maximale Federweg definiert den Abstand des Reibbelags von der Bremsscheibe und somit den Rückstellweg des Bremsbelags.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante ist der Federabschnitt, insbesondere der Federarm, vorgespannt.
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Diese Vorspannung erfolgt beispielsweise über einen Endabschnitt des Federarms, der sich gegenüber dem Hebelarm abstützt. Die Abstützung kann in einer Ausführungsvariante auch an dem Federabschnitt selbst erfolgen. Durch die Vorspannung des Federarms oder des Federabschnitts wird die Rückstellkraft erhöht und kann zudem definiert eingestellt werden. Zudem wird durch die Vorspannung eine die Anfangskraft des Federabschnitts eingestellt. Diese ist günstiger Weise größer 0 gewählt, um ein vollständiges Rückstellen zu ermöglichen. Insbesondere muss die Rückstellkraft groß genug gewählt sein um jegliche Reibungseffekte zu überwinden, die beispielsweise bei der Führung des Bremsbelags gegenüber dem Bremssattel auftreten.
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Es wird vorgeschlagen, dass der Federarm einen Endabschnitt aufweist, der mit einer Vorspannfläche zur Bereitstellung einer Vorspannung an einer Vorspannfläche des Federabschnitts oder des Hebelarms anliegt.
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Die Vorspannfläche des Endabschnitts liegt dem entsprechend an der korrespondierenden Vorspannfläche des Federabschnitts oder des Hebelarms an und sorgt für die entsprechende Vorspannung. Zwei Varianten für eine solche Abstützung sind in den nachfolgend beschriebenen Ausführungsvarianten Erläutert.
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Nach einer günstigen Ausgestaltungsform erstreckt sich der Federarm von dem Hebelarm ausgehend schleifenförmig oder j-förmig.
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Diese Verläufe stellen besonders vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten für einen solchen Federabschnitt dar. Der Federarm kann alternativ auf eine andere Art und Weise ausgebildet sein.
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Es wird weiter vorgeschlagen, dass der Federarm mit seinem Endabschnitt in eine Öffnung des Hebelarms eingreift.
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Die Öffnung stellt hierbei eine Vorspannfläche bereit gegenüber dem Federarm vorgespannt ist. Der Endbereich ist mit besonderem Vorteil als Federstift ausgebildet.
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In einer anderen Ausgestaltungsvariante umgreift der Federarm mit seinem Endabschnitt einen Endbereich des Hebelarms.
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Der Endabschnitt stützt sich zur Bereitstellung der Vorspannung an dem Endbereich des Hebelarms ab. Mit besonderem Vorteil ist der Endabschnitt durch einen Federstift ausgebildet, der eine Vorspannfläche bereitstellt. Insbesondere stellt der Endbereich des Hebelarms eine Vorspannfläche bereit, die mit der Vorspannfläche des Federabschnitts korrespondiert. Die Position des Endbereichs an dem Hebelarm ist federabschnittsseitig oder stützabschnittfern.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist ein Federweg des Federarms begrenzt.
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Insbesondere erfolgt die Begrenzung durch einen Anschlag. Der Anschlag begrenzt die freie Beweglichkeit des Federabschnitts. Der Anschlag ist günstigerweise an dem Hebelarm, an dem Federabschnitt oder an dem Federelement ausgebildet. Der zur Verfügung gestellte Federweg bestimmt den Abstand zwischen Reibbelag und Bremsscheibe. Ist der Federweg aufgebraucht wird bei einer weiteren axialen Verschiebung des Bremsbelags durch den Bremsaktuator die Verschleißnachstellung tätig. Insbesondere wird hierbei der Belagträger an dem Verbindungselement axial verschoben.
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Günstiger Weise weist der Federarm des Federabschnitts eine Kontaktfläche auf, die mit einer Kontaktfläche des Federabschnitts oder des Hebelarms korrespondiert, um den Federweg zu begrenzen.
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Insbesondere kann der Federabschnitt einteilig mit dem Hebelarm ausgebildet sein oder der Federabschnitt ist durch ein separates Federelement bereitgestellt, welches an dem Hebelarm befestigt ist. Die Kontaktflächen stellen den Kontaktbereich des Anschlags bereit. Insbesondere sind die Kontaktflächen derart ausgebildet, dass ein Einarbeiten der Materialien in einander bestenfalls vermieden wird. Dies kann durch eine flächige Ausbildung der Kontaktflächen erfolgen. Dadurch bleiben der bereitgestellte Federweg und somit auch die Grundposition des Bremsbelags für die gesamte Lebensdauer unverändert.
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Mit Vorteil weist der Federarm eine Anlagefläche auf, die mit einer Anlagefläche des Bremsabstützkörpers in Anlagekontakt steht.
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Diese Anlagefläche dient der Abstützung gegenüber dem Bremsabstützkörper bei einem Bremsvorgang sowie bei der Rückstellung der Bremsbeläge. Insbesondere ist die Anlagefläche des Federarms flächig ausgebildet. Die Ausführungen zu den Stützflächen gelten Sinngemäß auch für die Anlageflächen.
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Die Bremsvorrichtung wird in Weiterem ausführlich und beispielhaft anhand mehrerer Figuren beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung der Bremsvorrichtung;
- 2a-c eine Drauf-, Seiten- und Unteransicht der Bremsvorrichtung aus 1;
- 3a, b vergrößerte Teildarstellung der Bremsvorrichtung aus 1;
- 4 Teildarstellung der Bremsvorrichtung aus 1 in einer Seitenansicht;
- 5a, b Schnittansicht der Bremsvorrichtung mit Darstellung der Rückstellvorrichtung in Neuzustand und verschlissenem Zustand;
- 6a, b eine Darstellung der Rückstellvorrichtung;
- 7 ein Blechteil zur Herstellung einer Rückstellvorrichtung nach 6a, b;
- 8 eine Bremsvorrichtung in perspektivischer Darstellung ähnlich zur Bremsvorrichtung aus 1 mit anderer Rückstellvorrichtung;
- 9 eine Rückstellvorrichtung gemäß der Bremsvorrichtung nach 8;
- 10 einen Hebelarm für eine Rückstellvorrichtung gemäß 9.
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In den 1-4 ist eine Bremsvorrichtung 10 in mehreren Darstellungen gezeigt. Insbesondere handelt es sich bei der Darstellung in 4 um eine Teildarstellung der Bremsvorrichtung aus 1. Bei der Bremsvorrichtung 10 handelt es sich um einen schwimmend gelagerten Bremssattel einer Scheibenbremse. Die Bremsscheibe ist den 1-4 nicht dargestellt.
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Die Bremsvorrichtung 10 umfasst einen Bremsabstützkörper 12, einen Bremsaktuator 14, einen Satz Bremsbeläge 16 und eine Rückstellvorrichtung 18 sowie einen Verschleißausgleich 20. Der Bremsabstützkörper 12 ist bei der hier beschriebenen schwimmenden Sattelbremse als Bremsträger 12 ausgebildet. Bei einer Festsattelbremse ist der Bremsabstützkörper durch einen ein oder mehrteiligen Festsattel ausgebildet.
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Der Bremsträger 12 ist zur Befestigung an einer Aufhängung eines Kraftfahrzeugs ausgebildet und dient der Aufnahme der weiteren Bauteile der Bremsvorrichtung 10. Insbesondere ist der Bremsaktuator 14 an dem Bremsträger 12 angeordnet. Der Bremsaktuator 14 nimmt die beiden Bremsbeläge 16 auf, zwischen denen eine Bremsscheibe angeordnet ist. Je nach Zustand des Bremsaktuators 14 kann die Bremsscheibe frei rotieren oder wird über eine Reibungskraft abgebremst oder festgehalten. In der 2b und 2c ist der Freiraum zwischen den Bremsbelegen 16 zur Anordnung der Bremsscheibe gut erkennbar.
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Zur Bereitstellung eines Bremsvorgangs wird bei rotierender Bremsscheibe der Bremsaktuator betätigt, sodass die Bremsbeläge 16 in axialer Richtung auf einander und auf die Bremsscheibe zu bewegt werden. Die Bremsbeläge 16 treten sodann reibend mit der rotierenden Bremsscheibe in Anlagekontakt und stellen ein Bremsmoment bereit. Dieses Bremsmoment wird über den Bremsträger 12 an die Aufhängung abgegeben. Die Bremsscheibe und das mit der Bremsscheibe verbundene Rad werden auf diese Weise abgebremst oder festgehalten. Dadurch wird ein Fahrzeug an dem die Bremsvorrichtung 10 ausgebildet ist verlangsamt. Ein solches Fahrzeug kann beispielsweise ein PKW, LKW oder auch ein Motorrad sein. Mit dem Ende des Bremsvorgangs wird die Aktuationskraft des Bremsaktuators 14 verringert, so dass die Rückstellvorrichtung 18 die Bremsbeläge 16 über die bereitgestellte Rückstellkraft in deren Grundposition bewegt.
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Die der 2c zeigt vier Rückstellvorrichtungen 18 je Bremssattel und somit zwei Rückstellvorrichtungen je Bremsbelag 16. Dadurch wird eine gleichmäßige Rückstellung der Bremsbeläge 16 ermöglicht. Die Rückstellvorrichtungen 18 sorgen im Ruhezustand der Bremsvorrichtung für einen definierten Luftspalt zwischen der Bremsscheibe und den Bremsbelägen 16, sodass kein Anlagekontakt besteht.
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Der Verschleißausgleich 20, der an jeder Rückstellvorrichtung 18 ausgebildet ist, bei ansteigendem Verschleiß der Bremsbeläge 16 eine Nachstellung bereit, sodass der Abstand zwischen dem Bremsbelag 16 und der Bremsscheibe auf dem ursprünglich definierten Maß verbleibt. Dadurch wird einerseits ein langer Anlaufweg der Bremsbeläge an die Bremsscheibe verhindert und andererseits ein Anlagekontakt zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe verhindert.
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In der 4 ist eine Schnittlinie AA dargestellt, deren Querschnitt in den 5a und b zu sehen ist. Die 5a stellt den Neuzustand der Bremsvorrichtung 10 mit neuen Bremsbellägen 16 dar, wobei gemäß der 5b die Bremsbelege 16 teilweise verschlissen sind. In der 5a und b ist die Bremsscheibe 22 dargestellt. Der Bremsbelag 16 ist aufgebaut durch einen Belagträger 16a, an dem der Bremsaktuator angreift, sowie durch einen Reibbelag 16b, der mit der Bremsscheibe 22 bei einem Bremsvorgang in Anlagekontakt tritt. Der Belagträger 16a und der Reibbelag 16b sind fest miteinander verbunden.
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Wie in der 4 dargestellt weist der Belagträger 16a Belagohren 24 auf, die unter anderem der Führung des Bremsbelags 16 gegenüber dem Bremsträger 12 dienen. An dem Belagohren 24 ist eine Öffnung 26 ausgebildet, in welche ein Verbindungselement 28 eingreift, wobei der Eingriff durch einen Stift 29 erfolgt, der Teil des Verbindungselements 28 ist. Der Stift 29 des Verbindungselements 28 ist als Hohlstift mit einem Schlitz 30 ausgebildet. Das Verbindungselement 28 ist nochmals in der 6a dargestellt, wobei das Verbindungselement ein Teil der Rückstellvorrichtung 18 ist.
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Der Durchmesser des Stifts 29 des Verbindungselements 28 weist ein Übermaß gegenüber dem Durchmesser der Öffnung 26 auf. Durch den Blechförmigen Aufbau und den Schlitz 30 des Stifts 29 wird eine gewisse Elastizität bereitgestellt. Dadurch kann das Verbindungselement 28 in die Öffnung 26 mit geringerem Durchmesser eingreifen. Insbesondere wird der Hohlstift elastisch komprimiert und stellt dadurch eine Reibschlüssige Verbindung zu dem Bremsbelag 16 bereit.
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Die Rückstellvorrichtung 18 umfasst neben dem Verbindungselement 28 auch einen Hebelarm 32. Der Hebelarm 32 bildet ein Stützlager 34, ein Hebellager 36 und einen Federabschnitt 38 aus. Das Hebellager ist zwischen dem Stützlager 34 und dem Federabschnitt 38 ausgebildet. Wie in der 6a zu erkennen ist das Verbindungselement 28 an dem Hebellager 36 mit dem Hebelarm 32 verbunden.
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An dem Verbindungselement 28 ist neben dem Stift zudem einteilig eine Lasche 40 ausgebildet. Das Verbindungselement umgreift den Hebelarm 32 somit beidseitig. Die Lasche 40, ein Mittelabschnitt 41 des Verbindungselements 28 und der Hebelarm 32 weisen jeweils eine Öffnung 42a, b, c auf, die miteinander korrespondieren. Das Hebellager 36 des Hebelarms 32 ist durch die Öffnung ausgebildet. In die miteinander korrespondierenden Öffnungen 42a, b, c greift zur Befestigung ein Befestigungsmittel ein, beispielsweise ein Niet. Das Befestigungsmittel ist in der 6a und 6b nicht dargestellt.
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Bei dieser Befestigungsvariante ist das Verbindungselement 28 um eine Hebelachse HA drehbar gelagert, sodass Rotationsbewegungen des Hebelarms 32 um das Stützlager 34 herum gegenüber dem Bremsbelag ausgeglichen werden können.
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Das Stützlager 34 ist an dem Hebelarm durch ein C- oder L-förmigen Abschnitt ausgebildet. Dieser L-förmige Abschnitt stellt eine ebene Stützfläche 34a bereit. Die Stützfläche 34a tritt, wie in der 5a zu erkennen ist, mit einer korrespondierenden Stützfläche 12a des Bremsträgers 12 in Anlagekontakt, um sich in axialer Richtung abzustützen. Der als Blechteil ausgebildete Hebelarm 32 stellt mit der einteiligen Ausformung des Stützlagers in C- oder L-Form einen flächigen Anlagekontakt bereit. Insbesondere ist der flächige Anlagekontakt größer als dieser durch die Dicke des Blechs bereitgestellt wird. Durch die flächige Ausführung wird ein Einarbeiten des Stützlagers 34 in den Bremsträger 12 verhindert. Zudem sind die Bremsträger an dem Bereich an dem das Stützlager 34 angreift nicht bearbeitet, so dass eventuelle Unebenheiten oder Oberflächenunregelmäßigkeiten, die durch das Herstellungsverfahren bedingt sein können, ausgeglichen werden. Mit Vorteil ist diese Stützfläche 12a gemäß der 5a parallel zu einer Reibfläche 22a der Bremsscheibe 22 ausgebildet. Das Stützlager stellt neben der Abstützfunktion gegenüber dem Bremsträger 12 auch einen Rotationspunkt für die Bewegung des Hebelarms 32 bereit.
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Der Federabschnitt 38 ist in Bezug auf das Stützlager 34 an dem gegenüberliegenden Ende des Hebelarms 32 angeordnet. Der Aufbau und die genaue Funktionsweise des Federabschnitts 38 im nachfolgend noch ausführlicher erläutert. Der Federabschnitt stellt einen Federweg bereit, der bei einer Aktuierung der Bremsvorrichtung in axialer Richtung A zu der Bremsscheibe 22 hin genutzt wird.
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Die Bewegung der Bremsbeläge bei einem Bremsvorgang wird über das Verbindungselement 28 in das Hebellager 36 und somit in den Hebelarm 32 eingeleitet. Das Hebellager bewegt sich somit entlang der Achse B in Richtung A auf die Bremsscheibe 22 zu. Dabei kann das Verbindungselement gegenüber dem Hebelarm 32 eine Rotationsbewegung ausführen.
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Bei der Bewegung des Hebellagers 36 stützt sich der Hebelarm 32 einerseits über das Stützlager 34 an dem Bremsträger 12 und andererseits über den Federabschnitt 38, ebenfalls an den Bremsträger 12, ab. Der Federabschnitt 38 stellt aufgrund seiner Elastizität einen Federweg d bereit, sodass der Hebelarm 32 um das Stützlager rotieren und dadurch der Bewegung des Bremsbelags in Richtung A folgen kann. Mit dem Ende des Bremsvorgangs stellt der Federabschnitt 38 mit seiner Federkraft über den Hebelarm 32 eine Rückstellkraft an dem Bremsbelag bereit. Die Rückstellkraft bewegt den Bremsbelag wieder in seine Ausgangsposition oder in die Grundposition zurück.
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Über das Hebelverhältnis mit den Hebellängen 36a für das Hebellager und 38a für den Federabschnitt 38 kann eine ausreichend große Kraft für die Rückstellung bereitgestellt werden. Der Federabschnitt 38 stellt einen Federweg d bereit, der in einen Bremsabstand Y umgesetzt wird. Der Bremsabstand entspricht dem Abstand zwischen der Reibfläche 22a der Bremsscheibe 22 und der Reibfläche 16c des Reibbelags 16b. Mit dem Ende des Bremsvorgangs wird dementsprechend der Federweg d und auch der Bremsweg Y wiederhergestellt.
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Der Federabschnitt 38 ist einteilig mit dem Hebelarm 32 ausgebildet. Der Federabschnitt kann alternativ auch als Federelement ausgebildet sein, das an dem Hebelarm 32 befestigt ist. Selbiges gilt auch für den Stützabschnitt 34.
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Der Federabschnitt 38 bildet eine Kontaktfläche 38a aus, die mit einer korrespondierenden Kontaktfläche 12b des Bremsträgers 12 in Anlagekontakt steht. Die Kontaktflächen sind ebenfalls flächig ausgebildet, wie auch die Stützflächen. Dadurch wird ein Einarbeiten verhindert und eine sichere Abstützung gewährleistet. Somit wird auch bei ansteigender Anzahl an Bremsvorgängen eine unveränderte Rückstellung bereitgestellt, welche einen gleichbleibenden Bremsabstand y bereitstellt.
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Mit ansteigender Anzahl an Bremsvorgängen und ansteigender Lebensdauer verschleißt der Bremsbelag, so dass der Reibbelag 16b in seiner Dicke abnimmt. Diese Änderung der Dicke des Reibbelags wird durch den ausgebildeten Verschleißausgleich 20 ausgeglichen. Die Nachstellung erfolgt wie im Weiteren erläutert.
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Aufgrund des Verschleißes nimmt die Dicke des Reibbelags 16b ab. Bei einem weiteren Betätigungsvorgang des Bremsaktuators 14 werden die Bremsbeläge 16 axial auf die Bremsscheibe 22 zu bewegt. Durch den Federabschnitt wird jedoch lediglich ein Federweg d bereitgestellt. Sobald dieser aufgebraucht ist treten die Anlagefläche 38b des Federabschnitts und die Anlagefläche 32a des Hebelarms 32 in Anlagekontakt und bilden dadurch einen Anschlag. Der Federweg d der Rückstellvorrichtung ist aufgebraucht. Dadurch wird ein direkter Kraftschluss zwischen dem Hebelarm 32 und dem Bremsträger 12 über die Anlageflächen und die Kontaktflächen hergestellt, sodass ein direkter Kraftübertrag von dem Endbereich 32b des Hebelarms 32 auf den Bremsträger 12 erfolgt. Der Hebelarm 32 ist in seine Maximalposition ausgelenkt. Aufgrund des Verschleißes ist jedoch noch kein Anlagekontakt zwischen dem Reibbelag 16b und dem der Bremsscheibe 22 erfolgt, weshalb der Bremsaktuator 14 die Reibbeläge weiter auf die Bremsscheibe 22 zu bewegt. Die Kraft des Bremsaktuators 14 ist ausreichend hoch um den Reibschluss zwischen dem Stift 29 und der Öffnung 26 zu überwinden. In diesem Fall erfolgt eine axiale Verschiebung des Belagträgers 16a gegenüber dem Stift 29. Der Reibbelag 16 positioniert sich somit gegenüber der Rückstellvorrichtung neu. Der Nachstellvorgang ist durchgeführt. Mit Abschluss des Bremsvorgangs stellt die Rückstellvorrichtung 18 entsprechend dem Federweg d wieder einen Bremsabstand y ein. Unabhängig von dem Verschleißzustand des Reibbelags verbleibt somit zwischen der Bremsscheibe und dem Reibbelag im Ruhezustand des Bremsbelags 16 immer der Bremsabstand y. Somit verbleibt die Grundposition des Reibbelags über die gesamte Lebensdauer unverändert.
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Die 5b zeigt einen Zustand, bei dem der Reibbelag 16 bereits zum Teil verschlissen ist. Man erkennt, dass der Belagträger 16a in Vergleich zur 5a auf dem Stift 29 eine andere Ruheposition aufweist. Die Ruheposition des Reibbelags bewegt sich somit im Laufe der Lebensdauer auf die Bremsscheibe zu, indem sich die Relativposition des Belagträgers 16a gegenüber dem Verbindungselement 28 je nach Verschleißzustand ändert. Die Ruheposition ist durch den Abstand von Belagträger 16a zu der Bremsscheibe im Ruhezustand bestimmt.
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Das Verbindungselement 28 und der Stift 29 sind derart ausgebildet, dass diese nicht über die Reibfläche 16c des Reibbelags 16b hervorstehen.
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Im Weiteren wird der Aufbau und die Funktion des Federabschnitts im Detail erläutert. Der Federabschnitt ist einteilig mit dem Federarm ausgebildet und stellt im Querschnitt gemäß 6b einen schleifenförmigen Aufbau bereit. Der Federabschnitt ist durch einen Federarm 38c ausgebildet, der sich ausgehend von dem Endbereich 32b des Hebelarms 32 erstreckt. Der Federarm 38 erstreckt sich einmal schleifenförmig um den Hebelarm herum, wobei dessen zungenförmiger Endabschnitt 38d in eine Öffnung 32c des Endbereichs 32b des Hebelarms 32 eingreift.
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Im Querschnitt beschreibt sich der Verlauf des Federarms zunächst kreisförmig, wobei der Krümmungsradius zunimmt. Die gekrümmte Fläche geht mit einem knick in einen geradlinigen Bereich über, der unter anderem die Kontaktfläche 38a und die Anlagefläche 38b bereitstellt. Weiterführend weist der Federarm 38 zwei 90 Grad Kurven auf. Der Federarm 38 schließt mit einem Endabschnitt 38d, der zungenförmig ausgebildet ist und in die Öffnung 32c des Hebelarms 32 eingreift.
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Die Zunge 38d weist eine Vorspannfläche 38e, die mit einer korrespondierenden Vorspannfläche 32d der Öffnung 32c zusammenwirkt. Die Vorspannflächen stehen in Anlagekontakt und stützen sich gegeneinander ab, sodass der Federabschnitt 38 eine definierte Startkraft bereitstellt.
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Die Öffnung 32c ist als Langloch ausgebildet. Des Weiteren ist der Federarm derart gebogen, dass durch das Eingreifen des in Abschnitt 38d in die Öffnung 32c eine Federvorspannung bereitgestellt wird. Der Federabschnitt liegt somit bereits unter Vorspannung an der Öffnung 32c an. Die bereitgestellte Anfangskraft des Federabschnitts ist dadurch als größer 0 eingestellt. Durch die Vorspannung und die Anfangskraft wird ein vollständiges Rückstellen des Bremsbelags in die Grundposition bereitgestellt.
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Der Hebelarm 32 ist durch seinen blechförmigen und hochkant gestellten Aufbau verwindungs- und verbiegungssteif in Bezug auf die Axialrichtung B ausgebildet, sodass dieser im Wesentlichen keine Elastizität bereitstellt. Die Elastizität und die Rückstellkraft wird bei dieser Ausführungsvariante ausschließlich durch den Federabschnitt 38a bereitgestellt. Dies gilt auch für die Ausführungsvariante, gemäß den 8 bis 10, die nachfolgend noch näher erläutert wird.
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Der Hebelarm 32 und das Verbindungselement 28 sind als in Form gebogene Blechteile ausgebildet, die einfach herzustellen sind. Die 7 zeigt das Blechstanzteil aus dem der Hebelarm 32 geformt wird.
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In der 8 ist eine weitere Bremsvorrichtung 10 dargestellt, die eine alternative Ausführungsvariante der Rückstellvorrichtung aufweist. Der Aufbau und die Funktionsweise entsprechen im Wesentlichen dem der Bremsvorrichtung 10 nach 1. Die Bezugszeichen werden so weit übernommen, sofern sich keine andere Konstruktion oder Funktionsweise ableitet.
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Die Rückstellvorrichtung 44 und insbesondere der Hebelarm 48 weist einen anderen Aufbau auf. Der Hebelarm 48 ist in den 9 und 10 im Detail dargestellt. Der Hebelarm 48 bildet ein Stützlager 50, ein Hebellager 52 und einen Federabschnitt 54 aus. Das Stützlager 50, das Hebellager 52 und der Federabschnitt 54 stellen die gleichen Funktionen wie deren Pendants des Hebelarms 32 bereit.
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Das Stützlager 50 weist hierbei eine Stützfläche 50a auf, die mit der Stützfläche 12a des Bremsträgers korrespondiert. Die Stützfläche 50a ist jedoch im Vergleich zur Stützfläche 34a mit einer kleineren Fläche ausgebildet, insbesondere nicht flächig. Das Hebellager 52 ist identisch zu dem Hebellager 36 ausgebildet. Ebenso weist das Verbindungselement 56 keine Unterschiede zu dem Verbindungselement 28 auf. Das Verbindungselement 56 bildet einen Mittelabschnitt 57 und eine Lasche 58 aus, deren Öffnungen 60a und 60b mit der Öffnung 60c des Hebellagers 52 zur Aufnahme eines Befestigungsmittels korrespondieren.
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Der Federabschnitt 54 erstreckt sich ausgehend von einem Mittelteil 48d des Hebelarms 48, an dem auch das Hebellager 52 ausgebildet ist. Insbesondere erstreckt sich der Federarm 54c von dem Mittelteil 48d ausgehend J-förmig, wobei der Federarm einen Endbereich 48b des Hebelarms 48 umgreift. An dem axialen Ende des Federarms 54c ist eine Zunge 54d ausgebildet, welche mit dem Endbereich 48b in Anlagekontakt tritt. Die Zunge ist an dem Federarm 54c um etwa 90 Grad abgewinkelt ausgebildet. Die Zunge 54d ist ausgebildet den Federarm gegenüber dem Endbereich 48b vorzuspannen.
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An dem Endbereich 48b des Hebelarms ist zudem eine Anlagefläche 48a ausgebildet, die mit einer Anlagefläche 54b des Federarms 54c zusammenwirken kann. Die Anlageflächen treten in Anlagekontakt, wenn der Federweg d aufgebraucht ist. Die Funktionsweise des Federabschnitts 54 entspricht im Wesentlichen der Funktionsweise des Federabschnitts 38. Der Hebelarm 48 ist ebenso wie der Hebelarm 32 derart steif ausgeführt, dass die Elastizität im Wesentlichen durch den Federabschnitt 54 bereitgestellt wird.
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Die Zunge 54d weist eine Vorspannfläche 54e auf, die zur Bereitstellung einer Startkraft größer Null mit einer korrespondieren Vorspannfläche 48c des Endbereichs 48b des Hebelarms 48 zusammenwirkt.
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Die weiteren Ausführungen zu der Rückstellvorrichtung 18, dem Verschleißausgleich 20 und dem Hebelarm 32 gelten sinngemäß auch für die Rückstellvorrichtung, den Verschleißausgleich und den Hebelarm 48 gemäß der 8 bis 10.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bremsvorrichtung
- 12
- Bremsabstützkörper / Bremsträger
- 12a
- Stützfläche
- 12b
- Kontaktfläche
- 14
- Bremsaktuator
- 16
- Bremsbelag
- 16a
- Belagträger
- 16b
- Reibbelag
- 16c
- Reibfläche
- 18
- Rückstellvorrichtung
- 20
- Verschleißausgleich
- 22
- Bremsscheibe
- 22a
- Reibfläche
- 24
- Belagohr
- 26
- Öffnung
- 28
- Verbindungselement
- 29
- Stift
- 30
- Schlitz
- 32
- Hebelarm
- 32a
- Anlagefläche
- 32b
- Endbereich
- 32c
- Öffnung
- 34
- Stützlager
- 34a
- Stützfläche
- 36
- Hebellager
- 38
- Federabschnitt
- 38a
- Kontaktfläche
- 38b
- Anlagefläche
- 38c
- Federarm
- 38d
- Endabschnitt
- 38e
- Vorspannfläche
- 40
- Lasche
- 41
- Mittelabschnitt
- 42a,b,c
- Öffnungen
- 44
- Rückstellvorrichtung
- 46
- Verschleißausgleich
- 48
- Hebelarm
- 48a
- Anlagefläche
- 48b
- Endbereich
- 48c
- Vorspannfläche
- 48d
- Mittelteil
- 50
- Stützlager
- 50a
- Stützfläche
- 52
- Hebellager
- 54
- Federabschnitt
- 54a
- Kontaktfläche
- 54b
- Anlagefläche
- 54c
- Federarm
- 54d
- Endabschnitt / Zunge
- 54e
- Vorspannfläche
- 56
- Verbindungselement
- 57
- Mittelabschnitt
- 58
- Lasche
- 60a, b, c
- Öffnungen
- d
- Federweg
- y
- Bremsabstand
- A
- Axiale Richtung
- B
- Achse
- HA
- Hebelachse
- A-A
- Schnittlinie