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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schaltgetriebe für ein Kraftfahrzeug, ein Kraftfahrzeug mit dem Schaltgetriebe und ein Verfahren zum Betreiben des Schaltgetriebes.
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Herkömmliche Kraftfahrzeug-Schaltgetriebe weisen meist eine Vielzahl von Zahnrädern zur Drehmomentübertragung von einer Brennkraftmaschine auf Antriebsräder auf, um selektiv unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse zur Verfügung zu stellen. Dabei kämmen meist auch aktuell bzw. in der gewählten Schaltstufe nicht an der Drehmomentübertragung teilnehmende Zahnräder und sollen daher durch Schmiermittel, insbesondere Getriebeöl, geschmiert und gegebenenfalls auch gekühlt werden.
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Hierzu ist es bekannt, einen Ölsumpf vorzusehen, in den die Zahnräder eintauchen und dabei beölt werden.
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Nachteilig ergeben sich dabei Planschverluste.
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Um diese zu vermeiden oder zu reduzieren, sind mechanisch oder elektrisch angetriebene Pumpen bekannt, die Öl zur Reduktion des Ölsumpfs in Zusatzbehälter pumpen.
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Nachteilig erfordern diese Antriebsleistung.
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Beides reduziert somit die Effizienz.
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Eine Aufgabe einer Ausführung der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug-Schaltgetriebe bzw. dessen Betrieb zu verbessern, in einer Ausführung einen oder mehrere der vorgenannten Nachteile zu mindern oder zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird durch ein Schaltgetriebe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ansprüche 9, 10 stellen ein Kraftfahrzeug mit einem hier beschriebenen Schaltgetriebe und ein Verfahren zum Betreiben eines hier beschriebenen Schaltgetriebes unter Schutz. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung weist ein Schaltgetriebe für ein Kraftfahrzeug, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, wenigstens zwei Zahnräder auf, die jeweils in wenigstens einem Betriebszustand Drehmoment in Richtung zu einem oder mehreren Antriebsrädern des Kraftfahrzeugs hin übertragen bzw. hierzu vorgesehen, insbesondere eingerichtet sind bzw. verwendet werden, und vorliegend ohne Beschränkung der Allgemeinheit als erstes und zweites Zahnrad bezeichnet werden.
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Nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung weist das Schaltgetriebe wenigstens, in einer Ausführung genau bzw. nur, ein Reservoir auf, in das wenigstens, in einer Ausführung genau bzw. nur, ein, insbesondere das erste, Zahnrad in wenigstens einem Betriebszustand, in dem dieses Zahnrad rotiert, insbesondere wenigstens einem Betriebszustand, in dem es Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem es kein Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt, Schmier- und/oder Temperiermittel befördert bzw. das durch das, insbesondere rotierende, erste Zahnrad mit Schmier- und/oder Temperiermittel befüllbar ist bzw. befüllt wird bzw. hierzu vorgesehen, insbesondere eingerichtet ist bzw. verwendet wird.
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Nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung weist dieses Reservoir wenigstens einen ersten Schmier- und/oder Temperiermittelauslass auf, der über dem zweiten Zahnrad angeordnet ist und/oder aus dem dieses Schmier- und/oder Temperiermittel in wenigstens einem Betriebszustand, insbesondere wenigstens einem Betriebszustand, in dem Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir gelangt, insbesondere das erste Zahnrad Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir befördert, und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste Zahnrad kein Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir befördert, insbesondere kein Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir gelangt, und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste und/oder zweite Zahnrad Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste und/oder zweite Zahnrad kein Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt, insbesondere das zweite Zahnrad rotiert oder nicht rotiert, auf das zweite Zahnrad austritt bzw. der hierzu vorgesehen, insbesondere eingerichtet ist bzw. verwendet wird.
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Dadurch kann in einer Ausführung das zweite Zahnrad geschmiert, insbesondere beölt, werden, ohne dass hierzu eine separate Pumpe verwendet bzw. benötigt wird. Entsprechend weist in einer Ausführung das Schaltgetriebe keine Pumpe zum Pumpen von Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir auf.
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Zusätzlich oder alternativ können hierdurch in einer Ausführung Planschverluste des zweiten Zahnrads reduziert, insbesondere vermieden werden. Insbesondere hierzu ist das zweite Zahnrad in einer Ausführung oberhalb eines, insbesondere maximalen, Schmier- und/oder Temperiermittelsumpf(niveau)s im Schaltgetriebe angeordnet.
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Zusätzlich oder alternativ kann hierdurch in einer Ausführung, insbesondere ohnehin anfallende, Verdrängungsenergie bzw. Planschverluste des ersten Zahnrades genutzt werden, um Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir zu befördern. Somit gelangt in einer Ausführung Schmier- und/oder Temperiermittel pumpenlos und/oder durch Verdrängungsenergie bzw. Planschverluste des ersten Zahnrades in das Reservoir bzw. ist das Schaltgetriebe hierzu eingerichtet bzw. wird hierzu verwendet.
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Dies kann insbesondere bei Kraftfahrzeug-Schaltgetrieben mit Zahnrädern vorteilhaft sein, von denen manchen temporär nicht an der Drehmomentübertragung teilnehmen, aber trotzdem miteinander kämmen und daher durch Schmier- und/oder Temperiermittel geschmiert und gegebenenfalls auch gekühlt werden sollen.
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Wenn in einer Ausführung nur ein Reservoir vorgesehen ist, in das Schmier- und/oder Temperiermittel durch ein Zahnrad befördert wird, kann in einer Ausführung vorteilhaft die gesamte Schmier- und/oder Temperiermittelmenge gezielt(er) genutzt, insbesondere gesammelt und/oder verteilt, werden.
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In einer Ausführung weist das Schaltgetriebe ein oder mehrere weitere Zahnräder auf, die jeweils in wenigstens einem, insbesondere rotierenden, Betriebszustand Drehmoment in Richtung zu einem oder mehreren Antriebsräder des Kraftfahrzeugs hin übertragen bzw. hierzu vorgesehen, insbesondere eingerichtet sind bzw. verwendet werden.
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Insbesondere können das zweite und das bzw. ein weitere(s) Zahnrad in unterschiedlichen Schaltstufen oder derselben Schaltstufe Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsräder hin übertragen bzw. hierzu vorgesehen, insbesondere eingerichtet sein bzw. verwendet werden, insbesondere miteinander kämmen.
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In einer Ausführung ist das bzw. eines oder mehrere der weiteren Zahnräder oberhalb eines, insbesondere maximalen, Schmier- und/oder Temperiermittelsumpf(niveau)s im Schaltgetriebe angeordnet. Dadurch können in einer Ausführung Planschverluste dieses Zahnrads reduziert, insbesondere vermieden werden.
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In einer Ausführung sind über einer oder mehreren weiteren Komponenten des Schaltgetriebes, insbesondere dem weiteren Zahnrad bzw. einem oder mehreren der weiteren Zahnräder und/oder einer oder mehreren anderen Komponenten des Schaltgetriebes, (jeweils) ein oder mehrere weitere Schmier- und/oder Temperiermittelauslässe des Reservoirs angeordnet, die vorliegend ohne Beschränkung der Allgemeinheit als weitere Schmier- und/oder Temperiermittelauslässe bezeichnet werden und/oder durch die jeweils in wenigstens einem Betriebszustand, insbesondere wenigstens einem Betriebszustand, in dem Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir gelangt, insbesondere das erste Zahnrad Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir befördert, und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste Zahnrad kein Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir befördert, insbesondere kein Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir gelangt, und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste, zweite und/oder weitere Zahnrad Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste, zweite und/oder weitere Zahnrad kein Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt, insbesondere das zweite und/oder weitere Zahnrad rotiert oder nicht rotiert, Schmier- und/oder Temperiermittel auf die (entsprechende) weitere Komponente, insbesondere das (entsprechende) weitere Zahnrad, austritt bzw. die hierzu vorgesehen, insbesondere eingerichtet sind bzw. verwendet werden. Hierdurch kann in einer Ausführung die (jeweilige) weitere Komponente vorteilhaft mit Schmier- und/oder Temperiermittel beaufschlagt, insbesondere also beölt, und so geschmiert und/oder temperiert werden.
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Zusätzlich oder alternativ weist das Reservoir in einer Ausführung einen oder mehrere Schmier- und/oder Temperiermittelauslässe auf, die vorliegend ohne Beschränkung der Allgemeinheit als zweite Schmier- und/oder Temperiermittelauslässe bezeichnet werden und über dem zweiten Zahnrad angeordnet sind und/oder durch die jeweils in wenigstens einem Betriebszustand, insbesondere wenigstens einem Betriebszustand, in dem Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir gelangt, insbesondere das erste Zahnrad Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir befördert, und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste Zahnrad kein Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir befördert, insbesondere kein Schmier- und/oder Temperiermittel in das Reservoir gelangt, und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste und/oder zweite Zahnrad Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste und/oder zweite Zahnrad kein Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt, insbesondere das zweite Zahnrad rotiert oder nicht rotiert, Schmier- und/oder Temperiermittel auf das zweite Zahnrad austritt bzw. die hierzu vorgesehen, insbesondere eingerichtet sind bzw. verwendet werden.
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Dadurch können in einer Ausführung Zahnräder des Schaltgetriebes besonders vorteilhaft geschmiert werden, gegebenenfalls (auch) Zahnräder, von denen manche temporär nicht an der Drehmomentübertragung teilnehmen, aber trotzdem miteinander kämmen und daher durch Schmier- und/oder Temperiermittel geschmiert und gegebenenfalls auch gekühlt werden sollen.
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In einer Ausführung ist das erste Zahnrad das größte Zahnrad des Schaltgetriebes zur Drehmomentübertragung zu dem Antriebsrad.
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Dieses eignet sich aufgrund seiner Umfangsgeschwindigkeit besonders zur Beförderung von Schmier- und/oder Temperiermittel. Zusätzlich oder alternativ verursacht ein solches Zahnrad in einer Ausführung, insbesondere aufgrund seiner häufig tiefen Position, besonders große Planschverluste, welche in eine Art Strömung von Schmier- und/oder Temperiermittel resultieren.
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Zusätzlich oder alternativ ist das erste Zahnrad in einer Ausführung ein unteres, in einer Weiterbildung ein unterstes, Zahnrad des Schaltgetriebes zur Drehmomentübertragung zu dem Antriebsrad. Zusätzlich oder alternativ taucht das erste Zahnrad in einer Ausführung in wenigstens einem Betriebszustand, in dem es rotiert, wenigstens in einen, insbesondere unteren, in einer Ausführung untersten, Schmier- und/oder Temperiermittelsumpf ein, um Schmier- und/oder Temperiermittel aus diesem (zu dem Reservoir bzw. dessen Zulauföffnung hin bzw. in das Reservoir bzw. dessen Zulauföffnung) zu befördern bzw. verdrängen.
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Solche Zahnräder eignen sich aufgrund der schwerkraftbedingten Sammlung von Schmier- und/oder Temperiermittel in einem unteren Bereich des Schaltgetriebes besonders zur Beförderung von Schmier- und/oder Temperiermittel.
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Zusätzlich oder alternativ ist das erste Zahnrad in einer Ausführung ein abtriebsseitigstes bzw. einem Abtrieb des Schaltgetriebes im Leistungsfluss und/oder axial nächstes Zahnrad. Zusätzlich oder alternativ ist das erste Zahnrad in einer Ausführung zur Drehmomentübertragung zu dem bzw. den Antriebsrädern in wenigstens zwei, in einer Weiterbildung in allen, Gangstufen des Schaltgetriebes vorgesehen, insbesondere eingerichtet bzw. wird hierzu verwendet.
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Solche Zahnräder eignen sich aufgrund ihrer Lage bzw. (häufige(re)n) Rotation besonders zur Beförderung von Schmier- und/oder Temperiermittel.
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In einer Ausführung ist wenigstens eine Zulauföffnung des Reservoirs zur Befüllung durch das erste Zahnrad bzw. dessen Verdrängungsenergie bzw. Planschverluste, insbesondere eine (Zulauf)Öffnung des Reservoirs zu einem Innenraum des Schaltgetriebe(gehäuse)s bzw. zu dem ersten Zahnrad hin, von dem ersten Zahnrad, insbesondere radial, beabstandet, in einer Ausführung um wenigstens 2%, insbesondere wenigstens 5%, in einer Ausführung wenigstens 10%, eines Außendurchmessers des ersten Zahnrads.
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Hierdurch wird in einer Ausführung Schmier- und/oder Temperiermittel, welches von dem ersten Zahnrad abgeworfen wird, nach einem Freiflug und/oder einer Ableitung an einer Führung aufgefangen und in dem Reservoir gesammelt. Dadurch können in einer Ausführung Reibungsverluste zwischen Zahnrad und Reservoir und/oder Strömungsverluste in einem Zuführkanal reduziert, vorzugsweise vermieden, werden.
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Zusätzlich oder alternativ ist die Zulauföffnung in einer Ausführung wenigstens teilweise oberhalb des ersten Zahnrads angeordnet, insbesondere ihre obere Kante, in einer Weiterbildung ihre untere Kante, oberhalb des ersten Zahnrads angeordnet.
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Hierdurch wird in einer Ausführung Schmier- und/oder Temperiermittel, welches von dem ersten Zahnrad abgeworfen wird, vorteilhaft in dem Reservoir gesammelt.
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In einer Ausführung weist das Reservoir genau bzw. nur eine Zulauföffnung zur Befüllung durch das erste Zahnrad auf.
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In einer Ausführung weist das Reservoir wenigstens eine nach oben offene Überlauföffnung auf, die in einer Ausführung nicht durch das erste Zahnrad befüllt wird bzw. hierzu vorgesehen, insbesondere eingerichtet ist bzw. verwendet wird, in einer Weiterbildung axial von dem ersten Zahnrad beabstandet bzw. gegen dieses versetzt ist.
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Hierdurch kann in einer Ausführung eine maximale Schmier- und/oder Temperiermittelmenge im Reservoir beeinflusst, insbesondere bestimmt werden. Wenn in einer Ausführung im Betrieb die Schmier- und/oder Temperiermittelzufuhr ins Reservoir größer ist als der Schmier- und/oder Temperiermittelablauf aus dem Reservoir, kann es zum Überlaufen des Reservoirs kommen und das Niveau des Schmier- und/oder Temperiermittelsumpfs verringert werden. Dadurch werden in einer Ausführung Planschverluste vorteilhaft reduziert.
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Zusätzlich oder alternativ kann in einer Ausführung durch die Überlauföffnung überschüssiges Schmier- und/oder Temperiermittel gezielt(er) ab-, insbesondere an bestimmten Komponenten vorbei- oder bestimmten Komponenten zugeführt werden und/oder ein Rückstau reduziert bzw. vermieden werden. Zusätzlich oder alternativ kann hierdurch das Reservoir in einer Ausführung von außen befüllt bzw. die Überlauföffnung hierzu verwendet werden bzw. vorgesehen, insbesondere eingerichtet sein.
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In einer Ausführung ist das Reservoir ganz oder teilweise aus Kunststoff hergestellt. Zusätzlich oder alternativ ist das Reservoir in einer Ausführung separat ausgebildet und an einem Gehäuse des Schaltgetriebes befestigt.
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Hierdurch kann in einer Ausführung gegenüber einem Reservoir, das wenigstens teilweise integral mit dem, üblicherweise aus Metall hergestellten, Gehäuse ausgebildet ist, Gewicht gespart, der Herstellungsaufwand reduziert und/oder bei Bedarf das Reservoir ausgetauscht werden.
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In einer Ausführung ist ein Schaltgetriebeantrieb, insbesondere eine Schaltgetriebean- bzw. -eintriebswelle, oberhalb eines Schaltgetriebeabtriebs, insbesondere einer Schaltgetriebeabtriebs- bzw. -ausgangswelle, angeordnet.
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Hierdurch können in einer Ausführung Planschverluste im Leerlauf bzw. bei Fahrzeugstillstand vorteilhaft reduziert, vorzugsweise vermieden, werden.
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In einer Ausführung ist in wenigstens einem Betriebszustand, insbesondere wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste, zweite und/oder weitere Zahnrad Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste, zweite und/oder weitere Zahnrad kein Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt, insbesondere das erste Zahnrad rotiert und das zweite und/oder weitere Zahnrad rotiert oder nicht rotiert, eine Schmier- und/oder Temperiermittelzufuhr(menge) in das Reservoir durch das (rotierende) erste Zahnrad bzw. dessen Verdrängungsenergie bzw. Planschverluste größer als ein(e) Schmier- und/oder Temperiermittelabfluss(menge) aus dem Reservoir, insbesondere dessen Schmier- und/oder Temperiermittelauslass bzw. Schmier- und/oder Temperiermittelauslässe, bzw. das Reservoir, insbesondere sein Schmier- und/oder Temperiermittelauslass bzw. seine Schmier- und/oder Temperiermittelauslässe, derart eingerichtet, dass in wenigstens einem Betriebszustand, insbesondere wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste, zweite und/oder weitere Zahnrad Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt und/oder wenigstens einem Betriebszustand, in dem das erste, zweite und/oder weitere Zahnrad kein Drehmoment in Richtung zu dem bzw. den Antriebsrädern hin überträgt, insbesondere das erste Zahnrad rotiert und das zweite und/oder weitere Zahnrad rotiert oder nicht rotiert, eine Schmier- und/oder Temperiermittelzufuhr(menge) in das Reservoir durch das erste Zahnrad bzw. dessen Verdrängungsenergie bzw. Planschverluste größer als ein Schmier- und/oder Temperiermittelabfluss(menge) aus dem Reservoir ist.
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Hierdurch können in einer Ausführung Planschverluste reduziert, in einer Weiterbildung ein Trockensumpf realisiert bzw. ein Schmier- und/oder Temperiermittelsumpf reduziert, insbesondere wenigstens temporär und/oder im Wesentlichen, trockengelegt werden.
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In einer Ausführung wird das Schaltgetriebe, in einer Weiterbildung nur, durch eine Brennkraftmaschine, insbesondere einen Otto- oder Dieselmotor, des Kraftfahrzeugs angetrieben, insbesondere in wenigstens einem der genannten Betriebszustände.
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Bei solchen Schaltgetrieben bzw. Kraftfahrzeugen kann die vorliegende Erfindung mit besonderem Vorteil verwendet werden, insbesondere aufgrund der Betriebscharakteristik von Brennkraftmaschinen.
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„Oben“, „oberhalb“ bzw. „unten“ beziehen sich vorliegend insbesondere auf eine Einbaulage des Schaltgetriebes und die Gravitationsrichtung bzw. Fahrzeughochrichtung. „Axial“ bezieht sich vorliegend insbesondere auf eine Richtung parallel zu einer Drehachse eines, insbesondere des ersten, zweiten und/oder weiteren, Zahnrades des Schaltgetriebes, „radial“ insbesondere auf eine hierzu und zu einer Rotationsrichtung dieses Zahnrades senkrechte Richtung.
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Das Schmier- und/oder Temperiermittel ist in einer Ausführung flüssig und/oder weist Öl auf, kann insbesondere Öl sein. Das Mittel dient in einer Ausführung zur Schmierung und/oder Temperierung, insbesondere Kühlung, der entsprechenden Komponente(n), insbesondere entsprechenden Zahnräder, bzw. ist hierzu vorgesehen, insbesondere eingerichtet, bzw. wird hierzu verwendet, und wird daher vorliegend als Schmier- und/oder Temperiermittel bezeichnet.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
- 1 ein geöffnetes Schaltgetriebe nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung im Stillstand;
- 2 das Schaltgetriebe in 1 entsprechender Darstellung in einem Betriebszustand mit einem drehenden ersten Zahnrad;
- 3-5 das geöffnete Schaltgetriebe in perspektivischer Darstellung im Betriebszustand der 2; und
- 6 ein Kraftfahrzeug mit dem Schaltgetriebe.
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1 zeigt ein geöffnetes Schaltgetriebe 100 eines Kraftfahrzeugs 110 (vgl. 6) nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung mit einem/r Schaltgetriebean- bzw. -eintrieb(swelle) 101, einem/r Schaltgetriebeabtrieb(s- bzw. - ausgangswelle)102, einem ersten Zahnrad 1 im Stillstand und einer Schmier- und/oder Temperiermittelfüllung, deren Oberfläche ein Ölsumpfniveau N0 definiert.
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An einem Gehäuse 20 des Schaltgetriebes 100 ist ein Reservoir in Form eines separat ausgebildeten Kunststoffbehälters 10 befestigt.
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Dieser weist einen ersten Schmier- und/oder Temperiermittelauslass 11 und einen zweiten Schmier- und/oder Temperiermittelauslass 12, die über einem zweiten Zahnrad 2 angeordnet sind, weitere Schmier- und/oder Temperiermittelauslässe 13, die über weiteren Zahnrädern 3 und/oder sonstigen zu beölenden Komponenten angeordnet sind, eine Zulauföffnung 14 und eine Überlauföffnung 15 auf (vgl. 4).
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In einem in den 2-5 gezeigten Betriebszustand, in dem das erste Zahnrad 1 durch eine über eine geschlossene Kupplung 130 mit dem Schaltgetriebe 100 gekoppelte Brennkraftmaschine 120 angetrieben wird, um Antriebsräder 140 anzutreiben (vgl. 6), schleudert das erste Zahnrad 1 Schmier- und/oder Temperiermittel S in das Reservoir 10 bzw. dessen Zulauföffnung 14, wie in 2, 4 und 5 durch (dickere) Schmier- und/oder Temperiermittelpfeile angedeutet. Dabei kann Schmier- und/oder Temperiermittel im Freiflug und/oder durch das Gehäuse 20 geführt in das Reservoir 10 bzw. dessen Zulauföffnung 14 befördert bzw. gelenkt werden.
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Aus dem Reservoir 10 bzw. dessen Schmier- und/oder Temperiermittelauslässen 11-13 austretendes Schmier- und/oder Temperiermittel trifft auf die Zahnräder 2, 3 und schmiert diese bzw. die sonstigen zu beölenden Komponenten, wie in 4 durch (dünnere) Schmier(mittel)pfeile angedeutet.
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Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erstes Zahnrad
- 2
- zweites Zahnrad
- 3
- weiteres Zahnrad
- 10
- Reservoir
- 11
- erster Schmier- und/oder Temperiermittelauslass
- 12
- zweiter Schmier- und/oder Temperiermittelauslass
- 13
- weiterer Schmier- und/oder Temperiermittelauslass
- 14
- Zulauföffnung
- 15
- Überlauföffnung
- 20
- Gehäuse
- 100
- Schaltgetriebe
- 101
- Schaltgetriebeantrieb(swelle)
- 102
- Schaltgetriebeabtrieb(swelle)
- 110
- Kraftfahrzeug
- 120
- Brennkraftmaschine
- 130
- Kupplung
- 140
- Antriebsrad
- S
- Schmier- und/oder Temperiermittel