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Die Erfindung betrifft eine Getriebeanordnung mit einer Hauptachse, mit einem Abtriebsradabschnitt, wobei der Abtriebsradabschnitt koaxial zu der Hauptachse angeordnet ist, mit einer Nebenachse, und mit einem Abtriebsritzel, wobei das Abtriebsritzel koaxial zu der Nebenachse angeordnet ist und mit dem Abtriebsradabschnitt kämmt, wobei koaxial und konzentrisch zu dem Abtriebsradabschnitt ein Ringraumabschnitt ausgebildet ist sowie mit einem Gehäuse, wobei das Gehäuse einen Wandabschnitt aufweist, wobei der Wandabschnitt als ein Druckgussabschnitt ausgebildet ist. Die Erfindung betrifft des Weiteren einen elektrischen Antrieb für ein Fahrzeug mit der Getriebeanordnung.
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Getriebe bei Fahrzeugen weisen eine Vielzahl von Komponenten auf, welche im Betrieb in Kontaktzonen miteinander in Wirkverbindung stehen. Die Kontaktzonen zwischen den Komponenten müssen zur Verringerung von Reibung und Verschleiß mit einem Schmiermittel, insbesondere Getriebeöl, geschmiert werden. Dabei ist es eine bestehende Herausforderung, das Schmiermittel in dem Getriebe so zu verteilen, dass alle Kontaktzonen ausreichend mit dem Schmiermittel versorgt sind.
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So ist es bekannt, Trockensumpfschmierungen zu verwenden, welche das Schmiermittel in einem separaten Raum sammeln und über eine Druckpumpe in dem Getriebe verteilen. Alternativ hierzu sind Nasssumpfschmierungen bekannt, wobei das Schmiermittel in einem Bodenbereich des Getrieberaums gesammelt wird und von dort aus durch die Bewegung der Bauteile verteilt wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Getriebeanordnung vorzuschlagen, bei der die Schmiermittelversorgung verbessert ist. Diese Aufgabe wird durch eine Getriebeanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch einen elektrischen Antrieb mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist damit eine Getriebeanordnung, welche insbesondere für ein Fahrzeug geeignet und/oder ausgebildet ist. Besonders bevorzugt dient die Getriebeanordnung dazu, ein Antriebsmoment für das Fahrzeug zu führen. Alternativ oder ergänzend bildet die Getriebeanordnung einen Abschnitt in dem Antriebsstrangabschnitt des Fahrzeugs. Besonders bevorzugt ist die Getriebeanordnung ausgebildet, das Antriebsmoment von einem Elektromotor zu führen. Optional umfasst die Getriebeanordnung den Elektromotor.
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In der Getriebeanordnung sind eine Hauptachse und eine Nebenachse definiert, wobei die Hauptachse und die Nebenachse bevorzugt parallel zueinander angeordnet sind. Die Hauptachse und die Nebenachse sind insbesondere als gedachte und/oder virtuelle Achsen realisiert und/oder bilden Hilfslinien zur Beschreibung der Getriebeanordnung.
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Die Getriebeanordnung weist einen Abtriebsradabschnitt auf, welcher koaxial zu der Hauptachse, insbesondere rotierbar, angeordnet ist. Der Abtriebsradabschnitt kann als ein separates Bauteil ausgebildet sein, alternativ bildet dieses einen integralen Abschnitt einer anderen Komponente.
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Die Getriebeanordnung weist ferner ein Abtriebsritzel auf, wobei das Abtriebsritzel koaxial zu der Nebenachse angeordnet ist und mit dem Abtriebsradabschnitt kämmt. Abtriebsradabschnitt und Abtriebsritzel bilden insbesondere eine Getriebestufe. Vorzugsweise verläuft ein Momentenfluss von dem Abtriebsradabschnitt zu dem Abtriebsritzel. Bei alternativen Ausgestaltungen kann der Momentenfluss in Gegenrichtung verlaufen.
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Koaxial und konzentrisch zu dem Abtriebsradabschnitt ist ein Ringraumabschnitt ausgebildet. Vorzugsweise befindet sich der Ringraumabschnitt in einer gemeinsamen Zahnradebene von Abtriebsradabschnitt und Abtriebsritzel. Der Ringraumabschnitt verläuft in Umlaufrichtung um die Hauptachse in einem Kreissegment, wobei in dem Kreissegment mindestens ein Teilabschnitt durch das Abtriebsritzel ausgespart ist.
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Die Getriebeanordnung weist ein Gehäuse auf, wobei das Gehäuse einen Wandabschnitt aufweist. Der Wandabschnitt kann integraler Bestandteil des Gehäuses sein oder als eine separate Komponente in dem Gehäuse ausgebildet sein. Im letztgenannten Fall ist der Wandabschnitt von einem Restgehäuse trennbar. Der Wandabschnitt ist als ein Druckgussabschnitt, insbesondere als ein Aluminiumsdruckgussabschnitt ausgebildet. Bei abgewandelten Ausführungsformen kann der Wandabschnitt beispielsweise als ein Magnesiumsdruckgussabschnitt realisiert sein.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass in dem Wandabschnitt mindestens eine Ölleitstruktur eingeformt ist. Die Ölleitstruktur kann zurückversetzt in dem Wandabschnitt angeordnet sein, bevorzugt steht diese jedoch an dem Wandabschnitt vor. Die Ölleitstruktur ist zumindest abschnittsweise oder vollständig in dem Ringraumabschnitt angeordnet. Die Ölleitstruktur hat die Funktion, ein Getriebeöl im Betrieb der Getriebeanordnung zu leiten. Der Wandabschnitt mit der Ölleitstruktur nutzt den Ringraumabschnitt als Bauraum, welcher üblicherweise als freier Bereich in einer derartigen Getriebeanordnung verbleibt. Insbesondere ist die Ölleitstruktur zumindest abschnittsweise in einem gemeinsamen Axialabschnitt mit dem Abtriebsradabschnitt angeordnet und/oder ist die Ölleitstruktur und der Abtriebsradabschnitt in der gleichen axialen Lage angeordnet.
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Es ist dabei eine Überlegung der Erfindung, dass durch die Integration der Ölleitstruktur in den Wandabschnitt diese kostengünstig gemeinsam mit dem Wandabschnitt gefertigt, insbesondere urgeformt, im Speziellen druckgegossen werden kann, wobei die Ölleitstruktur unter Nutzung eines verfügbaren Bauraums angeordnet werden kann. Ein möglicher weiterer Vorteil liegt darin, dass durch die Ausformung der Ölleitstruktur in dem Wandabschnitt aufgrund des Materials des Wandabschnitts ein rascher Temperaturausgleich erfolgen kann. Somit wird eine Getriebeanordnung mit einer Lösung für eine verbesserte Schmiermittelversorgung vorgeschlagen. Zudem ist es vorteilhaft, dass die Ölleitstruktur Tour unmittelbar in dem Wandabschnitt ausgebildet wird, so dass zwischen Wandabschnitt und der Ölleitstruktur keine Toträume oder Leckspalte entstehen. Ferner ist es möglich, den Wandabschnitt mit der Ölleitstruktur im Vergleich zu einem Wandabschnitt mit einer separaten Ölleitstruktur massereduziert zu produzieren. Dadurch, dass der Wandabschnitt als Druckgussteil hergestellt wird, ist die Gusskontur bereits bedingt durch das Fertigungsverfahren sehr präzise, so dass die Ölleitstruktur enger an die Getriebekomponenten herangeführt werden können. Zudem ist eine Glättung der Innenkontur möglich, so dass Schleppverluste durch Ölverwirbelungen im Betrieb reduziert werden.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Gehäuse einen ersten Bauraumabschnitt und einen zweiten Bauraumabschnitt auf. Der zweite Bauraumabschnitt bildet einen Getrieberaum zur Aufnahme von Getriebekomponente und nimmt beispielsweise den Abtriebsradabschnitt auf. Der erste Bauraumabschnitt kann beispielsweise ein Elektromotorenraum zur Aufnahme des Elektromotors sein. Alternativ hierzu können in dem ersten Bauraumabschnitt weitere Getriebekomponenten angeordnet sein. Der Wandabschnitt ist als ein Trennwandabschnitt zwischen den Bauraumabschnitten ausgebildet. Vorzugsweise weist der Wandabschnitt, insbesondere der Trennwandabschnitt, eine Flächenerstreckung auf, welche senkrecht auf der Hauptachse der Getriebeanordnung steht.
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Besonders bevorzugt ist der Wandabschnitt als ein Lagerschildabschnitt mit einer Lagereinrichtung ausgebildet. Die Lagereinrichtung dient insbesondere zur Lagerung einer Welle, welche mit dem Abtriebsradabschnitt drehfest verbunden ist. Die Welle ist vorzugsweise als eine Rotorwelle des Elektromotors oder als eine Verbindungswelle zur Rotorwelle des Elektromotors ausgebildet. Insbesondere ist die Welle koaxial zu der Rotorwelle des Elektromotors ausgerichtet. Alternativ kann die Welle auch als eine Übertragungswelle von einem Vorgetriebe ausgebildet sein.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Wandabschnitt integraler Bestandteil des Gehäuses ist. Insbesondere ist der Lagerschildabschnitt mit dem Gehäuse gemeinsam urformend hergestellt. Im Speziellen handelt es sich um ein gemeinsames Druckgussbauteil. Beispielsweise ist der Lagerschildabschnitt als ein Boden von dem ersten und/oder von dem zweiten Bauraumabschnitt ausgebildet. Bei alternativen Ausgestaltungen der Erfindung ist der Lagerschildabschnitt als eine separate Komponente ausgebildet, insbesondere als ein Lagerschild und kann auf das Restgehäuse aufgesetzt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Getriebeanordnung einen Beölungskanalabschnitt auf, wobei der Beölungskanalabschnitt in einer Förderrichtung der Ölleitstruktur angeordnet ist. Insbesondere ist der Beölungskanalabschnitt am Ausgang der Ölleitstruktur positioniert. Durch die Ölleitstruktur wird erreicht, dass Getriebeöl in den Beölungskanalabschnitt transportiert wird. Der Beölungskanalabschnitt kann beispielsweise als Eingang in einen Ölkanal ausgebildet sein, wobei der Ölkanal das Getriebeöl zu Schmierstellen und/oder Kontaktstellen der Getriebeanordnung führt. Beispielsweise ist der Beölungskanalabschnitt und/oder der Ölkanal zumindest abschnittsweise oder vollständig in dem Gehäuse der Getriebeanordnung angeordnet und/oder dargestellt.
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Besonders bevorzugt ist der Beölungskanalabschnitt mindestens oberhalb der Hauptachse und/oder in einem Winkelsegment zwischen 330° und 30° um die Hauptachse angeordnet. Die 0°-Lage bezeichnet dabei den höchsten Punkt der Getriebeanordnung in Einbaulage.
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Es ist bevorzugt, dass sich die Ölleitstruktur über einen Winkelbereich von mehr als 90°, jedoch zugleich von weniger als 180° um die Hauptachse erstreckt. Durch diesen Winkelbereich ist eine ausreichende Strecke zum Fangen und Führen des Getriebeöls bereitgestellt, zugleich wird das Getriebeöl maximal um 180° insbesondere bis zum Beölungskanalabschnitt transportiert. Der Winkelbereich bildet damit eine effektive Ausgestaltung des Wandabschnitts. Absolut betrachtet erstreckt sich der Winkelbereich vorzugsweise in einem Bereich zwischen der 0°-Lage und zwischen 90° bis 180° oder zwischen der 0°-Lage und zwischen 270° bis 180°.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Ölleitstruktur einen Rampenabschnitt auf, wobei der Rampenabschnitt in Umlaufrichtung um die Hauptachse verläuft. Der Rampenabschnitt ist in Umlaufrichtung und zudem in axialer Richtung ansteigend ausgebildet. Damit weist der Rampenabschnitt in Umlaufrichtung eine Wendelung und/oder Schraubenform auf. Insbesondere ist der Rampenabschnitt in der Drehrichtung des Abtriebsradabschnitts in axialer Richtung ansteigend ausgebildet. Durch diese Relativanordnung wird im Betrieb der Getriebeanordnung das von dem Abtriebsradabschnitt abgeschleuderte Getriebeöl den Rampenabschnitt hinauf transportiert, so dass ein gezielter Getriebeöltransport erfolgt.
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Prinzipiell kann der Rampenabschnitt eine Leitfläche aufweisen, welche durch einen schraubenförmig um die Hauptachse geführten Radialvektor als Erzeugende gebildet ist.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Rampenabschnitt eine Leitfläche auf, wobei die Leitfläche einen Trichterabschnitt bildet. Der Trichterabschnitt ist zu der Hauptachse gerichtet. Der Rampenabschnitt wird dabei durch einen Vektor erzeugt, dessen Fußpunkt auf der Hauptachse liegt, aber welcher gegenüber der Hauptachse geneigt ausgebildet ist. Durch eine schraubenförmige Bewegung des Vektors um die Hauptachse kann die Leitfläche des Trichterabschnitts erzeugt werden. Durch einen derartigen trichterförmigen Rampenabschnitt kann das Getriebeöl exakter geführt werden.
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Bei einer bevorzugten konstruktiven Weiterbildung weist die Ölleitstruktur einen Außenwandabschnitt auf, wobei sich der Außenwandabschnitt in axialer Richtung erstreckt und in Umlaufrichtung verlaufend ausgebildet ist. Damit bildet der Außenwandabschnitt eine radialäußere Begrenzung des Rampenabschnitts. Das Getriebeöl kann im Betrieb in einen Kehlenbereich zwischen der Leitfläche und dem Außenwandabschnitt geführt werden. Damit kann die Führung des Getriebeöls besonders gut kontrolliert werden.
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Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Ölleitstruktur einen Innenwandabschnitt aufweist, welcher sich in axialer Richtung erstreckt und in Umlaufrichtung verläuft. Der Innenwandabschnitt stellt eine radial innere Begrenzung des Rampenabschnitts dar. Insbesondere für die Ausgestaltung, dass die Ölleitstruktur sowohl den Innenwandabschnitt als auch den Außenwandabschnitt aufweist, wird eine gemeinsame Nut gebildet, wobei der Nutboden durch den Rampenabschnitt und die Nutwände durch den Innenwandabschnitt und den Außenwandabschnitt gebildet sind.
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Bevorzugt erstreckten sich der Innenwandabschnitt und/oder der Außenwandabschnitt nur abschnittsweise in Umlaufrichtung entlang des Rampenabschnitts. Dadurch kann erreicht werden, dass in einem ersten Bereich des Rampenabschnitts das Getriebeöl gesammelt und in die Nut eingeführt wird. Es ist möglich, dass in Umlaufrichtung betrachtet, der Außenwandabschnitt früher als der Innenwandabschnitt beginnt, so dass in Drehrichtung des Abtriebsradabschnitts das Getriebeöl zunächst durch den Außenwandabschnitt gesammelt wird und erst nachfolgend durch den Innenwandabschnitt in der Nut geführt wird. Optional flacht die Steigung des Rampenabschnitts in Umlaufrichtung in der gemeinsamen Nut ab. Optional ergänzend ist ein weiterer (zumindest teilweise gespiegelter) Rampenabschnitt vorgesehen, der eine Ölförderung des Getriebeöles in den Ölkanal bei Rückwärtsfahrt (geänderte Drehrichtung Abtriebesradabschnitt) gewährleistet.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung wird durch einen elektrischen Antrieb für ein Fahrzeug gebildet, wobei der elektrische Antrieb eine Getriebeanordnung aufweist, wie diese zuvor beschrieben wurde bzw. nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Der elektrische Antrieb ist insbesondere für ein Hybridfahrzeug oder ein reines Elektrofahrzeug ausgebildet. Besonders bevorzugt ist der elektrische Antrieb als eine elektrische Achse für das Fahrzeug realisiert. Optional umfasst der elektrische Antrieb den Elektromotor.
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Der Abtriebsradabschnitt und das Abtriebsritzel können insbesondere eine Getriebestufe zur Reduzierung der Drehzahl von dem Elektromotor bilden. Der Abtriebsradabschnitt wird von dem Elektromotor angetrieben, das Abtriebsritzel leitet das Antriebsmoment in Richtung der angetriebenen Räder weiter. Optional ergänzend ist vor der Getriebestufe eine Planetenstufe und/oder der Elektromotor im Momentenfluss angeordnet. Die Getriebestufe und die Planetenstufe bilden gemeinsam eine Vorgetriebestufe.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Diese zeigen:
- 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen elektrischen Antrieb eines Fahrzeugs zur Visualisierung des Bauraums als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 den Wandabschnitt für den elektrischen Antrieb in der 1 in einer axialen Draufsicht;
- 3 den Wandabschnitt der 2 in einer schematischen 3-dimensionalen Darstellung;
- 4 einen schematischen Längsschnitt durch den elektrischen Antrieb des Fahrzeugs gemäß der 1 in einer ersten Schnittebene;
- 5 einen schematischen Längsschnitt durch den elektrischen Antrieb des Fahrzeugs gemäß der 1 in einer zweiten Schnittebene.
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Die 1 zeigt in einem schematischen Längsschnitt einen Teil von einem elektrischen Antrieb 1 für ein Fahrzeug als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der elektrische Antrieb 1 ist beispielsweise als eine elektrische Achse ausgebildet. In der Darstellung ist ein Ausschnitt gezeigt, welcher eine Getriebestufe bildet, um eine hohe Drehzahl von einem nicht dargestellten Elektromotor in eine niedrigere Drehzahl zu übersetzen.
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Der elektrische Antrieb 1 weist eine Getriebeanordnung 2 auf, wobei die Getriebeanordnung 2 die Getriebestufe umsetzt. Die Getriebeanordnung 2 weist einen Abtriebsradabschnitt 3 sowie ein Abtriebsritzel 4 auf. Der Abtriebsradabschnitt 3 definiert eine Hauptachse H, das Abtriebsritzel 4 definiert eine Nebenachse N. Hauptachse H und Nebenachse N sind parallel zueinander ausgerichtet.
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Der Abtriebsradabschnitt 3 und das Abtriebsritzel 4 kämmen miteinander, wobei der Abtriebsradabschnitt 3 und das Abtriebsritzel 4 gemeinsam eine Zahnradebene definieren. Durch den Zahnkontakt zwischen dem Abtriebsradabschnitt 3 und dem Abtriebsritzel 4 wird eine axiale Breite senkrecht zu der Zahnradebene definiert. Koaxial und/oder konzentrisch zu dem Abtriebsradabschnitt 3 und der Hauptachse H ist ein Ringraumabschnitt 5 ausgebildet, wobei der Ringraumabschnitt 5 in der gleichen Zahnradebene liegt und die beschriebene axiale Breite aufweist.
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Der Ringraumabschnitt 5 ist in Umlaufrichtung um die Hauptachse H nur abschnittsweise ausgebildet und insbesondere durch das Abtriebsritzel 4 unterbrochen. Der Ringraumabschnitt 5 ist somit als ein Ringraumsegment in Umlaufrichtung ausgebildet.
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Der elektrische Antrieb 1 bzw. die Getriebeanordnung 2 weist eine Eingangswelle 6 auf, welche koaxial zu der Hauptachse H angeordnet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Eingangswelle 6 zwei- oder mehrteilig realisiert. Auf der Eingangswelle 6 ist ein Sonnenradabschnitt 7 angeordnet, welcher mit Planeten 8 kämmt, welche drehbar auf einem Planetenträger 9 angeordnet sind. Ferner kämmen die Planeten 8 mit einem stationär angeordneten Hohlrad 10. Auf dem Planetenträger 9 ist der Abtriebsradabschnitt 3 drehfest aufgesetzt. Funktional betrachtet weist die Getriebeanordnung 2 eine Planetengetriebestufe umfassend den Sonnenradabschnitt 7, die Planeten 8, das Hohlrad 10 und den Planetenträger 9 zur Umsetzung des Antriebsmoments auf, Abtriebsradabschnitt 3 und Abtriebsritzel 4 bilden eine nachgeschaltete Getriebestufe. Die Planetengetriebestufe und die nachgeschaltete Getriebestufe bilden gemeinsam eine Getriebestufe. Das Abtriebsritzel 4 ist in nicht dargestellter Weise mit einer Abtriebswelle drehfest verbunden, welche das Antriebsmoment aus der Vorgetriebestufe und/oder Getriebeanordnung ausleitet.
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Die Getriebekomponenten sind in einem Gehäuse 11 angeordnet. In dem Gehäuse 11 ist ein Ölkanal 12 zur Führung von Getriebeöl integriert. Bei alternativen Ausführungsbeispielen kann der Ölkanal 12 auch separat zu dem Gehäuse 11 ausgebildet sein. Der Ölkanal 12 mündet in der Eingangswelle 6, welche als eine Hohlwelle ausgebildet ist, wobei ein Getriebeöl geleitet und/oder über Bohrungen in der Eingangswelle 6 in der Getriebeanordnung 2 verteilt wird. Ein Beölungskanalabschnitt 13 bildet einen Eingang in den Ölkanal 12. Absolut betrachtet ist der Beölungskanalabschnitt 13 an der höchsten Stelle, also in einer 0°-Lage angeordnet. Alternativ hierzu kann der Beölungskanalabschnitt 13 um +/- 30° um die 0°-Lage positioniert sein. Der Beölungskanalabschnitt 13 ist zu dem Ringraumabschnitt 5 geöffnet.
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Das Gehäuse 11 ist zweiteilig ausgebildet, wobei eine erste Gehäusehälfte 21a einen ersten Bauraumabschnitt 22a aufweist, wobei in dem ersten Bauraumabschnitt 22a die Getriebekomponenten, insbesondere der Abtriebsradabschnitt 3 und das Abtriebsritzel 4 angeordnet ist. Eine zweite Gehäusehälfte 21b weist einen zweiten Bauraumabschnitt 22b, wobei in dem zweiten Bauraumabschnitt 22b ein Elektromotor angeordnet ist. Die zweite Gehäusehälfte 22b ist in Richtung zu der ersten Gehäusehälfte 22a durch einen Wandabschnitt 14 abgeschlossen. Der Wandabschnitt 14 ist als ein Trennwandabschnitt ausgebildet und/oder bildet einen Boden für den zweiten Bauraumabschnitt 22b.
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Die erste und die zweite Gehäusehälfte 21 a, b des Gehäuses 11 sind als Aluminiumdruckgussteile ausgebildet. Der Wandabschnitt 14 bildet einen integralen Bestandteil der zweiten Gehäusehälfte 21b und ist somit ebenfalls als ein Druckgussabschnitt ausgebildet. Der Wandabschnitt 14 trägt zudem eine Lagereinrichtung 23 für die Eingangswelle 6 und ist damit als ein Lagerschildabschnitt realisiert.
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In den Ringraumabschnitt 5 ragt zumindest abschnittsweise der Wandabschnitt 14 angeordnet, welcher in der 1 nur stark schematisiert dargestellt ist. Der Wandabschnitt 14 nutzt den Ringraumabschnitt 5 als verfügbaren Bauraum zur Verbesserung der Getriebeölverteilung in der Getriebeanordnung 2.
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In der 2 und 3 ist der Wandabschnitt 14 in einer schematischen 3-dimensionalen Darstellung zum einen in einer axialen Draufsicht und zum anderen in einer Seitenansicht dargestellt, wobei bei der folgenden Beschreibung auf beide Figuren Bezug genommen wird.
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Der Wandabschnitt 14 ist als ein Druckgussbauteil ausgebildet. Es weist die Form einer 8 in axialer Draufsicht auf. Die eine Öffnung der 8 ist koaxial zu der Hauptachse H, die andere Öffnung der 8 ist koaxial zu der Nebenachse N angeordnet. Der Wandabschnitt 14 ist stationär in der Getriebeanordnung 2 und/oder dem Gehäuse 11 positioniert. Der Wandabschnitt 14 bildet eine Ölleitstruktur 15 aus, die sich über ca. 1/3 und/oder 120° um die Hauptachse H erstreckt. Durch die Ölleitstruktur 15 wird Getriebeöl, welches von dem Abtriebsradabschnitt 3 und/oder dem Planetenträger 9 abgeschleudert wird, in Richtung des Beölungskanalabschnitt 13 als Eingang des Ölkanals 12 geführt, so dass das Getriebeöl über den Ölkanal 12 zu den Schmierstellen der Getriebeanordnung 2 geführt wird.
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Die Ölleitstruktur 15 weist einen Rampenabschnitt 16 auf, welcher sich in Umlaufrichtung um die Hauptachse H erstreckt. Der Rampenabschnitt 16 ist in axialer Richtung ausgerichtet und/oder bildet eine Axialfläche. In dem Verlauf um die Hauptachse H steigt der Rampenabschnitt 16 in axialer Richtung an, so dass ein in axialer Richtung verfügbarer Bauraum in dem Ringraumabschnitt 5 zu Beginn des Rampenabschnitts 16 am größten ist und am Ende des Rampenabschnitts 16 und/oder im Endbereich bei dem Beölungskanalabschnitt 13 am kleinsten ist. Durch das Ansteigen des Rampenabschnitts 16 in axialer Richtung wird das Getriebeöl in Richtung des Beölungskanalabschnitts 13 gefördert. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel bildet der Rampenabschnitt 16 eine Leitfläche 17 aus, wobei die Leitfläche 17 durch einen Radialvektor gebildet werden kann, welcher schraubenlinienförmig um die Hauptachse H geführt ist.
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Radial außen wird die Leitfläche 17 durch einen Außenwandabschnitt 18 begrenzt. Der Außenwandabschnitt 18 und die Leitfläche 17 bilden gemeinsam eine in Umlaufrichtung verlaufende Außenkehle aus, wobei die Außenkehle in dem Beölungskanalabschnitt 13 mündet. Radial innen wird die Leitfläche 17 durch einen Innenwandabschnitt 19 begrenzt. Der Innenwandabschnitt 19 und die Leitfläche 17 bilden gemeinsam eine in Umlaufrichtung verlaufende Innenkehle aus, wobei die Innenkehle in dem Beölungskanalabschnitt 13 mündet. Der Rampenabschnitt 16, der Außenwandabschnitt 18 und der Innenwandabschnitt 19 bilden gemeinsam eine Nut 20, welche in dem Beölungskanalabschnitt 13 mündet. Obgleich der Rampenabschnitt 16, der Außenwandabschnitt 18 und der Innenwandabschnitt 19 gemeinsam in dem Beölungskanalabschnitt 13 münden, beginnen diese in Umlaufrichtung versetzt zueinander. In Umlaufrichtung betrachtet ist der Rampenabschnitt 16 am längsten, nachfolgend beginnt der Außenwandabschnitt 18 und als letztes beginnt der Innenwandabschnitt 19. Funktional betrachtet kann das Getriebeöl zunächst entlang vom Rampenabschnitt 16 fließen und wird nachfolgend durch den Außenwandabschnitt 18 begrenzt. Erst im letzten Teil folgt eine Begrenzung durch den Innenwandabschnitt 19, der jedoch auch den Zufluss von Getriebeöl reduziert. Dennoch ist der Innenwandabschnitt 19 sinnvoll, da hierdurch das Getriebeöl sehr präzise in den Beölungskanalabschnitt 13 geleitet werden kann. Die Steigung des Rampenabschnitts 16 kann in dem Bereich der Nut 20 abflachen.
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Die 4 zeigt ein Detail von einem Längsschnitt der Getriebeanordnung 2 wie in der 1, jedoch entlang der Schnittlinie A - A wie diese in der 2 eingezeichnet ist. Aus der Schnittdarstellung ist entnehmen, dass die Leitfläche 17 in axialer Richtung deutlich von benachbarten Komponenten entfernt ist. Ferner ist zu erkennen, dass die Leitfläche 17 in diesem Beispiel gegenüber der Hauptdrehachse H um einen Winkel alpha geneigt ist, so dass sich ein umgekehrter Trichter ergibt. Bei abgewandelten Ausführungsbeispielen ist die Neigung des Trichters andersrum geneigt und/oder der Winkel alpha ist kleiner 90°.
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In der 5 ist eine andere Schnittebene der Getriebeanordnung 2 gezeigt, wobei diese durch die Schnittebene B-B gebildet ist. In dieser Darstellung ist der axiale Abstand zu dem benachbarten Komponenten der Leitfläche 17 deutlich verringert, was sich durch den axialen Anstieg des Rampenabschnitts 16 ergibt. Ferner ist der Übergang der Leitfläche 17 zu dem Beölungskanalabschnitt 13 zu erkennen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- elektrischer Antrieb
- 2
- Getriebeanordnung
- 3
- Abtriebsradabschnitt
- 4
- Abtriebsritzel
- 5
- Ringraumabschnitt
- 6
- Eingangswelle
- 7
- Sonnenradabschnitt
- 8
- Planeten
- 9
- Planetenträger
- 10
- Hohlrad
- 11
- Gehäuse
- 12
- Ölkanal
- 13
- Beölungskanalabschnitt
- 14
- Wandabschnitt
- 15
- Ölleitstruktur
- 16
- Rampenabschnitt
- 17
- Leitfläche
- 18
- Außenwandabschnitt
- 19
- Innenwandabschnitt
- 20
- Nut
- 21a
- erste Gehäusehälfte
- 21b
- zweite Gehäusehälfte
- 22a
- erster Bauraumabschnitt
- 22b
- zweiter Bauraumabschnitt
- 23
- Lagereinrichtung
- H
- Hauptachse
- N
- Nebenachse