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Es wird ein Kontrollsystem für ein Fahrzeug angegeben, das zur Kontrolle von Fahrzeugfunktionen wie etwa einer Kindersicherung von Fondtüren eines Fahrzeugs, einer Abschaltung von Fensterhebern oder Öffnung eines Fensters vorgesehen ist.
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Eine zu lösende Aufgabe besteht vorliegend darin, ein verbessertes Kontrollsystem für ein Fahrzeug zur Kontrolle von Fahrzeugfunktionen anzugeben. Ferner besteht eine zu lösende Aufgabe darin, ein verbessertes Verfahren zur Kontrolle von Fahrzeugfunktionen anzugeben. Insbesondere werden diese Aufgaben durch ein Kontrollsystem beziehungsweise ein Verfahren gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform eines Kontrollsystems für ein Fahrzeug zur Kontrolle von Fahrzeugfunktionen umfasst dieses eine Steuereinheit, eine Signaleinrichtung mit zumindest einem Funktionsbereich und eine Befestigungsvorrichtung, die zumindest einen Funktionsbereich der Signaleinrichtung aufweist und zur Aufnahme einer Verbindungsvorrichtung einer Sitzvorrichtung vorgesehen ist.
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Beispielsweise kann die Sitzvorrichtung ein Kindersitz oder eine Konsole für einen Kindersitz sein. Ferner kann die Befestigungsvorrichtung Befestigungsösen eines unter der Bezeichnung „ISOFIX“ bekannten Befestigungssystems für Kindersitze aufweisen, die an einer Fahrzeugrückbank und eventuell an einem Beifahrersitz vorgesehen sind. Weiterhin kann die Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsösen eingreifende Rastmittel des „ISOFIX“- Befestigungssystems aufweisen, die Teil der Sitzvorrichtung sind. Vorzugsweise ist die Befestigungsvorrichtung fest mit dem Fahrzeug verbunden, während die Verbindungsvorrichtung lösbar, das heißt durch eine reversible Verbindung, mit der Befestigungsvorrichtung verbunden ist. Unter der „Aufnahme“ der Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung ist vorliegend zum Beispiel eine Verankerung, ein Einrasten oder Eingreifen der Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung zu verstehen.
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Die Signaleinrichtung des Kontrollsystems ist dazu vorgesehen, einen Befestigungsstatus der Verbindungsvorrichtung zu erfassen und den Befestigungsstatus mittels eines Signals an die Steuereinheit zu übermitteln. Dabei ist die Steuereinheit dafür vorgesehen, ein Steuersignal zur Kontrolle von mindestens einer Fahrzeugfunktion zu erzeugen, wenn die Verbindungsvorrichtung in der Befestigungsvorrichtung fehlerfrei aufgenommen ist. Vorzugsweise ist das an die Steuereinheit übermittelte Signal ein elektrisches Signal.
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Bei den Fahrzeugfunktionen, die mittels des Kontrollsystems kontrolliert werden können, handelt es sich vorzugsweise um zumindest eine oder alle der folgenden Funktionen: Kindersicherung zumindest einer Fahrzeugtür, Fensterkontrolle, Airbag-Kontrolle.
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Beispielsweise wird mittels des Kontrollsystems die Fahrzeugtür blockiert, wenn die Verbindungsvorrichtung in der Befestigungsvorrichtung fehlerfrei aufgenommen ist. Weiterhin kann der Beifahrerairbag mittels des Kontrollsystems deaktiviert werden, wenn die Verbindungsvorrichtung in der Befestigungsvorrichtung eines Beifahrersitzes fehlerfrei aufgenommen ist. Außerdem kann ein Fensterheber mittels des Kontrollsystems abgeschaltet oder eine Öffnungsweite des Fensters limitiert werden, wenn die Verbindungsvorrichtung in der Befestigungsvorrichtung fehlerfrei aufgenommen ist. Eine derartige Kontrolle der Fahrzeugfunktionen findet vorzugsweise im normalen Fahrbetrieb statt.
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Vorzugweise handelt es sich bei dem Fahrzeug um ein Kraftfahrzeug, insbesondere um einen Personenkraftwagen.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Kontrollsystems umfasst die Befestigungsvorrichtung eine Mehrzahl von Befestigungselementen, die jeweils zur Aufnahme eines Verbindungselements der Verbindungsvorrichtung vorgesehen sind. Vorzugsweise weist die Befestigungsvorrichtung ein erstes Befestigungselement zur Aufnahme eines ersten Verbindungselements der Verbindungsvorrichtung und ein zweites Befestigungselement zur Aufnahme eines zweiten Verbindungselements der Verbindungsvorrichtung auf, wobei die Signaleinrichtung dazu vorgesehen ist, den Befestigungsstatus des ersten und zweiten Verbindungselements zu erfassen und den jeweiligen Befestigungsstatus mittels eines Signals an die Steuereinheit zu übermitteln. Insbesondere ist die Steuereinheit dafür vorgesehen, erst dann ein Steuersignal zur Kontrolle von mindestens einer Fahrzeugfunktion zu erzeugen, wenn alle Verbindungselemente in dem jeweiligen Befestigungselement fehlerfrei aufgenommen sind.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Kontrollsystems ist die Steuereinheit dazu vorgesehen, ein Warnsignal im Fahrzeug zu erzeugen, wenn die Verbindungsvorrichtung in der Befestigungsvorrichtung fehlerhaft aufgenommen ist. Beispielsweise ist die Verbindungsvorrichtung fehlerhaft aufgenommen, wenn zumindest eines der Verbindungselemente nicht in dem zugehörigen Befestigungselement aufgenommen ist. Bei dem Warnsignal kann es sich beispielsweise um ein akustisches Signal oder ein optisches Signal handeln.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Kontrollsystems weist der zumindest eine Funktionsbereich der Befestigungsvorrichtung einen Schalter und/oder Sensor auf. Bevorzugt ist jedem Befestigungselement der Befestigungsvorrichtung ein Funktionsbereich mit einem Schalter oder einem Sensor zugeordnet, wobei insbesondere für alle Befestigungselemente der gleiche Schalter oder Sensor vorgesehen ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Kontrollsystems ist der Schalter des an der Befestigungsvorrichtung vorgesehenen zumindest einen Funktionsbereichs ein federbelasteter Schalter, der durch Aufnahme der Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung entlastet wird, wodurch ein Stromkreis unterbrochen und ein Signal an die Steuereinheit übermittelt wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Kontrollsystems sieht vor, dass der zumindest eine Funktionsbereich der Befestigungsvorrichtung eine Lichtschranke umfasst, und der Sensor Teil der Lichtschranke ist, wobei bei Unterbrechung der Lichtschranke durch die Aufnahme der Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung ein Signal an die Steuereinheit übermittelt wird.
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Des Weiteren kann der Sensor ein Annäherungssensor sein. Insbesondere stellt der Annäherungssensor bei der Aufnahme der Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung eine Änderung der Umgebungshelligkeit fest, wobei durch die Signaleinrichtung ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit übermittelt wird.
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Ferner kann der Sensor ein Ultraschallsensor sein. Der Ultraschallsensor strahlt zyklisch einen kurzen, hochfrequenten Schallimpuls aus. Dieser pflanzt sich mit Schallgeschwindigkeit in der Luft fort. Trifft der Ultraschallimpuls auf die Verbindungsvorrichtung auf, wird er reflektiert. Das so entstehende Echo wird vom Sensor wieder aufgenommen und aus der Zeitspanne zwischen dem Senden und dem Empfangen des Schallimpulses wird der Abstand zum Objekt berechnet, wobei durch die Signaleinrichtung ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit übermittelt wird.
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Bei den vorgenannten Ausführungsbeispielen ist die Verbindungsvorrichtung oder die Sitzvorrichtung insbesondere frei von der Signaleinrichtung. Die Signaleinrichtung ist vorzugsweise vollständig ins Fahrzeug integriert. Hierbei bedarf es zur Erkennung der Verbindungsvorrichtung keines weiteren Funktionsbereichs in der Verbindungsvorrichtung oder der Sitzvorrichtung. Das Kontrollsystem ist dadurch mit verschiedenen Arten von Sitzvorrichtungen kompatibel, ohne dass die Sitzvorrichtungen für ein spezielles Erkennungssystem ausgelegt sein müssten.
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Alternativ kann die Verbindungsvorrichtung oder die Sitzvorrichtung zumindest einen weiteren, vorzugsweise lösbaren Funktionsbereich der Signaleinrichtung aufweisen.
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Beispielsweise kann der zumindest eine, weitere Funktionsbereich auf ein Verbindungselement der Verbindungsvorrichtung aufgeklebt sein. Vorzugsweise ist jedes Verbindungselement der Verbindungsvorrichtung mit einem Funktionsbereich versehen. Auch bei dieser Variante ist das Kontrollsystem bedingt durch die lösbare Befestigung des zumindest einen Funktionsbereichs unabhängig vom Hersteller mit verschiedenen Arten von Sitzvorrichtungen kompatibel, ohne dass die Sitzvorrichtungen für ein spezielles Erkennungssystem ausgelegt sein müssen.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Kontrollsystems umfasst der zumindest eine Funktionsbereich der Verbindungsvorrichtung oder der Sitzvorrichtung ein Magnetelement. Weiterhin umfasst der zumindest eine Funktionsbereich der Befestigungsvorrichtung einen Magnetsensor, der bei der Aufnahme der Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung ein Magnetfeld des Magnetelements erfasst, wobei ein Signal an die Steuereinheit übermittelt wird. Der Magnetsensor kann zum Beispiel ein induktiver Sensor oder ein Hall-Sensor sein.
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Ferner ist es möglich, dass der zumindest eine Funktionsbereich der Verbindungsvorrichtung oder der Sitzvorrichtung eine Reflektorfolie umfasst und der zumindest eine Funktionsbereich der Befestigungsvorrichtung einen Infrarotsensor umfasst, der bei der Aufnahme der Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung von der Reflektorfolie reflektierte Strahlung erfasst, wobei mittels der Signaleinrichtung ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit übermittelt wird.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Kontrollsystems ist dieses dafür vorgesehen, im Ausnahmefall, beispielsweise bei einem Unfall, die Fahrzeugfunktionen gegenüber dem normalen Fahrbetrieb zu ändern. Beispielsweise kann die Kindersicherung der zumindest einen Fahrzeugtür freigegeben werden, so dass über die Fahrzeugtür das Fahrzeug verlassen werden kann. Dabei kann eine Freigabe mittels Aufprallsensoren des Fahrzeugs und die Steuereinheit des Kontrollsystems erfolgen.
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Das Kontrollsystem kann über ein Bedienelement eines Bordsystems des Fahrzeugs, zum Beispiel über das sogenannte „iDrive“ von BMW, parametriert werden. Vor Fahrtantritt kann eine Überwachung der Befestigungsvorrichtung im Bordsystem bestätigt werden. Erst dann ist ein Motorstart möglich.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform eines Verfahrens zur Kontrolle von Fahrzeugfunktionen werden insbesondere folgende Schritte durchgeführt:
- - Erfassen eines Befestigungsstatus einer Verbindungsvorrichtung in einer Befestigungsvorrichtung und Übermitteln eines Signals an eine Steuereinheit mittels einer Signaleinrichtung,
- - Erzeugen eines Steuersignals zur Kontrolle von mindestens einer Fahrzeugfunktion, wenn die Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung fehlerfrei aufgenommen ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird durch die Steuereinheit ein Warnsignal im Fahrzeug erzeugt, wenn die Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung fehlerhaft aufgenommen ist.
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Vorzugsweise wird durch die Steuereinheit eine Kindersicherung von zumindest einer Fahrzeugtür aktiviert, wenn die Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung fehlerfrei aufgenommen ist. Zusätzlich oder alternativ kann ein Airbag deaktiviert werden, wenn die Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung eines Beifahrersitzes fehlerfrei aufgenommen ist. Zusätzlich oder alternativ kann ein Fensterheber abgeschaltet werden, wenn die Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung fehlerfrei aufgenommen ist. Zusätzlich oder alternativ kann eine Öffnungsweite eines Fensters limitiert werden, wenn die Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung fehlerfrei aufgenommen ist.
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Das hier beschriebene Verfahren wird vorzugsweise mit dem weiter oben beschriebenen Kontrollsystem durchgeführt. Alle Merkmale, die in Verbindung mit dem Verfahren beschrieben sind, können daher auch bei dem Kontrollsystem verwirklicht sein und umgekehrt.
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Weitere Vorteile, vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen ergeben sich aus den im Folgenden in Verbindung mit den Figuren beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einem Kontrollsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- 2 bis 4 schematische Darstellungen verschiedener Ausführungsbeispiele einer Signaleinrichtung,
- 5 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Kontrolle von Fahrzeugfunktionen gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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In den Ausführungsbeispielen und Figuren können gleiche, gleichartige oder gleich wirkende Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die dargestellten Elemente und deren Größenverhältnisse untereinander sind nicht notwendigerweise als maßstabsgerecht anzusehen; vielmehr können einzelne Elemente zur besseren Darstellbarkeit und/oder zum besseren Verständnis übertrieben groß dargestellt sein.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Fahrzeug 2, das ein Kontrollsystem 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel zur Kontrolle von Fahrzeugfunktionen aufweist. Das Kontrollsystem 1 umfasst eine Steuereinheit 3, eine Signaleinrichtung 4 (vergleiche auch 2 bis 4) mit zumindest einem Funktionsbereich 6 sowie eine Befestigungsvorrichtung 5, die zumindest einen Funktionsbereich 6 der Signaleinrichtung 4 aufweist und zur Aufnahme einer Verbindungsvorrichtung 7 (vergleiche 2 bis 4) einer Sitzvorrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen ist. Dabei sind die Steuereinheit 3 und die Befestigungsvorrichtung 5 mit dem Funktionsbereich 6 der Signaleinrichtung 4 in das Fahrzeug 2 integriert. Die Sitzvorrichtung, bei der es sich vorzugsweise um einen Kindersitz oder eine Konsole für einen Kindersitz handelt, ist dagegen kein fester Bestandteil des Fahrzeugs 2, sondern kann im Bedarfsfall hinzugefügt werden.
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Die Signaleinrichtung 4 ist dazu vorgesehen, einen Befestigungsstatus A, B der Verbindungsvorrichtung 7 zu erfassen und den Befestigungsstatus A, B mittels eines Signals S an die Steuereinheit 3 zu übermitteln, wobei die Steuereinheit 3 dafür vorgesehen ist, ein Steuersignal A1, A2, A3, A4 zur Kontrolle von mindestens einer Fahrzeugfunktion zu erzeugen, wenn die Verbindungsvorrichtung 7 in die Befestigungsvorrichtung 7 fehlerfrei aufgenommen ist. Der fehlerfreie Befestigungsstatus ist hierbei durch „A“ gekennzeichnet, während der fehlerhafte Befestigungsstatus durch „B“ gekennzeichnet ist.
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Wie bereits oben beschrieben, kann die Befestigungsvorrichtung 5 „ISOFIX“-Befestigungsösen aufweisen, die an einer Fahrzeugrückbank 11 und eventuell an einem Beifahrersitz (nicht dargestellt) vorgesehen sind. Weiterhin kann die Verbindungsvorrichtung 7 in die Befestigungsösen eingreifende Rastmittel des „ISOFIX“-Befestigungssystems aufweisen, die Teil der Sitzvorrichtung sind.
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Die Fahrzeugfunktionen, die im fehlerfreien Befestigungsstatus A kontrolliert werden, sind insbesondere eine Kindersicherung von zumindest einer Fahrzeugtür 9, eine Öffnung eines Fensters 10 und eine Auslösung eines Airbags 12. Die Funktion der Öffnung des Fensters 10 schließt dabei sowohl eine Blockade des Fensters 10 als auch eine Begrenzung einer Öffnungsweite des Fensters 10 ein. Die Kontrolle dieser Fahrzeugfunktionen erhöht die Sicherheit von Passagieren, insbesondere von Kindern, im Fahrzeug 2 während eines normalen Fahrbetriebs.
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Im Falle eines fehlerhaften Befestigungsstatus B, beispielsweise wenn zumindest ein Verbindungselement 7A der Verbindungsvorrichtung 7 nicht in einem zugehörigen Befestigungselement 5A der Befestigungsvorrichtung 5 aufgenommen ist, erzeugt die Steuereinheit 3 während eines normalen Fahrbetriebs ein Warnsignal B1 im Fahrzeug 2. Das Warnsignal B1 kann ein akustisches oder optisches Signal sein.
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Im Ausnahmefall C, insbesondere bei einem Unfall beziehungsweise Aufprall des Fahrzeugs 2, kann das Kontrollsystem 1 zumindest eine der Fahrzeugfunktionen A1, A2, A3, A4 gegenüber dem normalen Fahrbetrieb ändern. Beispielsweise kann die Kindersicherung der zumindest einen Fahrzeugtür 9 freigegeben werden, so dass das Fahrzeug 2 verlassen werden kann. Dabei kann eine Freigabe mittels Aufprallsensoren des Fahrzeugs 2 und die Steuereinheit 3 des Kontrollsystems 1 mittels eines Signals C1 erfolgen. Weiterhin kann der Airbag 12 aktiviert werden, wenn er zuvor deaktiviert worden ist.
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Über ein Bedienelement 13 eines Bordsystems des Fahrzeugs 2, zum Beispiel über das sogenannte „iDrive“ von BMW, kann eine Parametrierung P des Kontrollsystems 1 erfolgen. Vor Fahrtantritt kann eine Überwachung der Befestigungsvorrichtung 7 im Bordsystem bestätigt werden. Erst dann ist ein Motorstart möglich.
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2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Signaleinrichtung 4, die auf den Bereich der Befestigungsvorrichtung 5 begrenzt ist. In anderen Worten ist die Verbindungsvorrichtung 7 frei von der Signaleinrichtung 4 und weist keinen zu der Signaleinrichtung 4 gehörenden Funktionsbereich auf.
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Die Befestigungsvorrichtung 5 weist ein Befestigungselement 5A auf, an dem ein Funktionsbereich 6 der Signaleinrichtung 4 angeordnet ist. Vorzugsweise umfasst die Befestigungsvorrichtung 5 zumindest ein weiteres Befestigungselement 5A (nicht dargestellt), wobei an jedem Befestigungselement 5A ein Funktionsbereich 6 der Signaleinrichtung 4 angeordnet ist.
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Der Funktionsbereich 6 weist bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel einen Schalter auf. Dabei handelt es sich um einen federbelasteten Schalter, der durch Aufnahme der Verbindungsvorrichtung 7 in die Befestigungsvorrichtung 5 beziehungsweise durch Aufnahme des Verbindungselements 7A in das zugehörige Befestigungselement 5A entlastet wird, wodurch ein Stromkreis unterbrochen und ein Signal S an die Steuereinheit 3 übermittelt wird (vergleiche 1).
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In 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Signaleinrichtung 4 dargestellt, die auf den Bereich der Befestigungsvorrichtung 5 begrenzt ist und sich also nicht bis in den Bereich der Verbindungsvorrichtung 7 erstreckt.
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Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst der zumindest eine Funktionsbereich 6 der Befestigungsvorrichtung 5 eine Lichtschranke, die durch Pfeile symbolisch dargestellt ist. Die Lichtschranke weist einen Sensor auf, durch den die Unterbrechung des Lichtstrahls der Lichtschranke bei der Aufnahme der Verbindungsvorrichtung 7 in die Befestigungsvorrichtung 5 beziehungsweise bei der Aufnahme des Verbindungselements 7A in das zugehörige Befestigungselement 5A erfasst werden kann. Bei der Unterbrechung der Lichtschranke durch die Aufnahme der Verbindungsvorrichtung 7 in die Befestigungsvorrichtung 7 wird durch die Signaleinrichtung 4 ein Signal S an die Steuereinheit 3 übermittelt (vergleiche 1).
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Bei alternativen, nicht dargestellten Ausführungsformen kann der Funktionsbereich 6 anstelle der Lichtschranke einen Annäherungssensor oder Ultraschallsensor aufweisen. Insbesondere stellt der Annäherungssensor bei der Aufnahme der Verbindungsvorrichtung in die Befestigungsvorrichtung eine Änderung der Umgebungshelligkeit fest, wobei durch die Signaleinrichtung 4 ein entsprechendes Signal S an die Steuereinheit 3 übermittelt wird. Bei dem Ultraschallsensor wird ein Schallimpuls ausgesendet, der auf die Verbindungsvorrichtung 7 auftrifft und reflektiert wird. Das so entstehende Echo wird vom Sensor wieder aufgenommen, wobei durch die Signaleinrichtung 4 ein entsprechendes Signal S an die Steuereinheit 3 übermittelt wird (vergleiche 1).
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Signaleinrichtung 4, die in der Befestigungsvorrichtung 5 und in der Verbindungsvorrichtung 7 vorgesehene Funktionsbereiche 6, 8 aufweist. Insbesondere ist der Funktionsbereich 8 ein lösbarer Teil der Verbindungsvorrichtung 7, der beispielsweise auf das Verbindungselement 7A aufgeklebt ist und damit nachträglich aufgebracht werden kann. Damit funktioniert die Signaleinrichtung 4 unabhängig von der Art der Sitzvorrichtung.
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Bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Funktionsbereich 8 der Verbindungsvorrichtung 7 ein Magnetelement. Weiterhin umfasst der Funktionsbereich 6 der Befestigungsvorrichtung 5 einen Magnetsensor, der bei der Aufnahme der Verbindungsvorrichtung 7 in die Befestigungsvorrichtung 5 beziehungsweise bei der Aufnahme des Verbindungselements 7A in das zugehörige Befestigungselement 5A ein Magnetfeld des Magnetelements erfasst, wobei mittels der Signaleinrichtung 4 ein Signal S an die Steuereinheit 3 übermittelt wird (vergleiche 1). Der Magnetsensor kann zum Beispiel ein induktiver Sensor oder ein Hall-Sensor sein.
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Bei einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform kann der Funktionsbereich 8 anstelle des Magnetelements eine Reflektorfolie und der Funktionsbereich 6 anstelle des Magnetsensors einen Infrarotsensor aufweisen, der bei der Aufnahme der Verbindungsvorrichtung 7 in die Befestigungsvorrichtung 5 beziehungsweise bei der Aufnahme des Verbindungselements 7A in das zugehörige Befestigungselement 5A von der Reflektorfolie reflektierte Strahlung erfasst, wobei ein Signal S an die Steuereinheit 3 übermittelt wird (vergleiche 1).
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In Verbindung mit 5 wird ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zur Kontrolle von Fahrzeugfunktionen näher erläutert. Das Verfahren kann mittels eines wie in Verbindung mit den 1 bis 4 beschriebenen Kontrollsystems 1 durchgeführt werden.
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In einem ersten Schritt T0 wird ein Befestigungsstatus A, B der Verbindungsvorrichtung 7 in der Befestigungsvorrichtung 5 erfasst.
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In einem nächsten Schritt T1 wird der ermittelte Befestigungsstatus A, B durch ein Signal S mittels der Signaleinrichtung 4 an die Steuereinheit 3 übermittelt.
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Daraufhin wird im Schritt T2 von der Steuereinheit 3 ein Signal A1, A2, A3, A4, B1 erzeugt. Im Falle des Befestigungsstatus A, das heißt, wenn die Verbindungsvorrichtung 7 in die Befestigungsvorrichtung 5 fehlerfrei aufgenommen ist, erzeugt die Steuereinheit 3, gekennzeichnet durch T21, ein Steuersignal A1, A2, A3, A4 zur Kontrolle von mindestens einer Fahrzeugfunktion. Ferner erzeugt die Steuereinheit 3 im Falle des Befestigungsstatus B, das heißt wenn die Verbindungsvorrichtung 7 in die Befestigungsvorrichtung 5 fehlerhaft aufgenommen ist, ein Warnsignal B1, was durch T22 gekennzeichnet ist.
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Wenn die Verbindungsvorrichtung 7 fehlerfrei in die Befestigungsvorrichtung 5 aufgenommen ist, wird durch die Steuereinheit 3 folgende Kontrolle durchgeführt:
- - die Kindersicherung von zumindest einer Fahrzeugtür 9 wird aktiviert, und/oder
- - der Airbag 12 wird deaktiviert, und/oder
- - ein Fensterheber wird abgeschaltet, und/oder
- - die Öffnungsweite eines Fensters 10 wird limitiert.
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Vorteilhafterweise kann durch das hier beschriebene Kontrollsystem 1 beziehungsweise Verfahren die Sicherheit von Passagieren, insbesondere von Kindern, im Fahrzeug 2 verbessert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kontrollsystem
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Steuereinheit
- 4
- Signaleinrichtung
- 5
- Befestigungsvorrichtung
- 5A
- Befestigungselement
- 6
- Funktionsbereich an der Befestigungsvorrichtung
- 7
- Verbindungsvorrichtung
- 7A
- Verbindungselement
- 8
- Funktionsbereich an der Verbindungsvorrichtung oder Sitzvorrichtung
- 9
- Fahrzeugtür
- 10
- Fenster
- 11
- Rückbank
- 12
- Airbag
- 13
- Bedienelement
- A
- fehlerfreier Befestigungsstatus
- A1
- Steuersignal zur Kontrolle einer Kindersicherung von zumindest einer Fahrzeugtür
- A2
- Steuersignal zur Kontrolle eines Fensterhebers
- A3
- Steuersignal zur Kontrolle einer Öffnungsweite eines Fensters
- A4
- Steuersignal zur Kontrolle eines Airbags
- B
- fehlerhafter Befestigungsstatus
- B1
- Warnsignal
- C
- Ausnahmefall
- C1
- Steuersignal zur Freigabe der Fahrzeugtür
- P
- Parametrierung
- S
- Signal der Signaleinrichtung
- T0, T1, T2, T21, T22
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004044531 A1 [0002]
- DE 102004007787 A1 [0002]
- DE 102016010932 A1 [0002]
- DE 202009001975 U1 [0002]