DE102019000131B4

DE102019000131B4 - Frischhalte-Unterdruckbehälter für Lebensmittel

Info

Publication number: DE102019000131B4
Application number: DE102019000131.1A
Authority: DE
Inventors: Simon Dinkheller
Original assignee: Zwilling JA Henckels AG
Current assignee: Zwilling JA Henckels AG
Priority date: 2019-01-11
Filing date: 2019-01-11
Publication date: 2022-02-24
Anticipated expiration: 2039-01-12
Also published as: DE102019000131A1

Abstract

Behälter (1) zum Aufbewahren von Lebensmitteln mit oberem waagerechten Deckel (2), dessen Außenrand rundum ein Dichtprofil (3) aufweist, das bei geschlossenem Behälter am oberen Rand (4) des Behälters anliegt, wobei der Deckel (2) eine Öffnung mit Ventil aufweist, über die Luft aus dem geschlossenen Behälter absaugbar ist, um innerhalb des Behälters einen niedrigeren Druck zu erhalten, der geringer ist als der Atmosphärendruck, dadurch gekennzeichnet, dass ein unterer Bereich (3a) des hohlen Dichtprofils (3) den Behälterinnenraum (5) begrenzt und durch den im Behälter (1) befindlichen niedrigeren Druck verformt wird, um hierdurch die am Behälterinnenrand anliegende Dichtfläche des Dichtprofils (3) zu vergrößern.

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter zum Aufbewahren von Lebensmitteln mit oberem waagerechten Deckel, dessen Außenrand rundum ein Dichtprofil aufweist, das bei geschlossenem Behälter am oberen Rand des Behälters anliegt, wobei der Deckel eine Öffnung mit Ventil aufweist, über die Luft aus dem geschlossenen Behälter absaugbar ist, um innerhalb des Behälters einen niedrigeren Druck zu erhalten, der geringer ist als der Atmosphärendruck.
Es sind Behälter zum Frischhalten von Lebensmitteln bekannt, die durch einen oberen Deckel luftdicht verschließbar sind und deren Deckel eine Öffnung mit Ventilfunktion aufweist, an der eine insbesondere von Hand betätigbare Pumpe angeschlossen wird, um im Behälterinneren einen Unterdruck zu schaffen, durch den im Behälter befindliche Lebensmittel länger haltbar sind. Solche Frischhaltebehälter werden oft „Vakuumbehälter“ genannt, obwohl nur ein Unterdruck und kein Vakuum erreichbar ist. Solche, einen Unterdruck erzeugenden Behälter sind bekannt aus DE 20 2005 009 608 U1 , DE 20 2005 010 608 U1 , DE 280 519 , EP 2 008 943 A1 und WO 00/456888 .
Bei diesen bekannten Frischhaltebehältern befindet sich am Rand des Behälterdeckels oft ein Dichtprofil, das an der Innenfläche des oberen Randes der Behälterwand anliegt. Hierbei hat sich gezeigt, dass eine ausreichende Dichtheit über längere Zeit oft nicht erreicht wird. Dieses Problem tritt besonders dann auf, wenn der Frischhaltedeckel auf verschiedene Behälter mit Behälterwänden aus unterschiedlichen Materialien Verwendung finden soll. So kann ein bekannter Deckel z. B. auf einem Behälter mit Wänden aus Kunststoff ausreichend abdichten, aber derselbe Deckel ist auf Behälter mit Wänden aus Keramik oder Glas nicht verwendbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Behälter der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass der Deckel mit seinem Rand eine hohe Dichtheit über längere Zeit erreicht insbesondere bei Behälterwänden aus unterschiedlichen Materialien.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein unterer Bereich des hohlen Dichtprofils den Behälterinnenraum begrenzt und durch den im Behälter befindlichen niedrigeren Druck verformt wird, um hierdurch die am Behälterinnenrand anliegende Dichtfläche des Dichtprofils zu vergrößern.
Somit bewirkt der im Behälterinneren befindliche Unterdruck eine Veränderung der Querschnittsform des Dichtprofils in einer solch positiven Weise, dass die Profildichtfläche, die am Behälterinnenrand anliegt, vergrößert ist und hierbei noch kräftiger die Innenwand kontaktiert. Hierdurch erreicht das Dichtprofil an Behälterwänden einen ausreichend dichten Halt auch dann, wenn die Behälterwand aus den unterschiedlichsten Materialien besteht. Vorteilhafterweise wird in einfacher Weise ein Ausgleich möglicher Fertigungstoleranzen erzielt. Außerdem erhält der Benutzer durch die Verformung des Dichtprofils vorteilhafterweise einen visuellen Eindruck über den im Behälter befindlichen (nicht sichtbaren) Unterdruck.
Vorzugsweise wird vorgeschlagen, dass das Dichtprofil ein geschlossenes Hohlprofil ist, dessen Außenumfang durch die Verformung des unteren Bereichs des Dichtprofils sich vergrößert.
Eine besonders dichte und sichere Anlage des Dichtprofils an der Behälterinnenwand wird dann erreicht, wenn die Wandstärke des unteren abdichtenden Bereichs des Dichtprofils dünner ausgestaltet ist als die des oberen Bereichs. Hierzu wird auch vorgeschlagen, dass das Dichtprofil im unteren abdichtenden Bereich Noppen, Wülste oder Ausformungen aufweist, die in Längsrichtung des Dichtprofils verlaufen.
Eine hohe Verformbarkeit des hohlen Dichtprofils wird verbessert, wenn in der Außenwand des geschlossenen Dichtprofils mindestens eine Öffnung oder eine Membran ist, durch die der Dichtungsinnendruck mit dem Atmosphärendruck ausgeglichen wird.
Alternativ zu einem geschlossenen Hohlprofil wird vorgeschlagen, dass das Dichtprofil ein nach oben offenes Profil ist, dessen Innenraum mit der Atmosphäre verbunden ist. Auch kann der verformbare untere Bereich des Dichtprofils konvex oder konkav oder unrund insbesondere eckig geformt sein.
Eine Verbesserung der Abdichtfunktion wird erreicht, wenn der verformbare untere Bereich des Dichtprofils über eine Sprungfunktion zwei stabile Zustände einnimmt, wobei durch den saugenden Unterdruck im Behälterinneren der verformbare untere Bereich nach unten und/oder zur Seite springt. Auch kann das Dichtprofil ein durch einen Extruder hergestelltes abgelängtes Endlosprofil sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen in Schnitten ausschnittsweise dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen

1 bis 4 das Aufsetzen eines Deckels mit geschlossenem hohlen Dichtprofil auf einen Behälter,
5 und 6 das Aufsetzen eines Deckels mit offenem hohlen Dichtprofil auf einem Behälter.

Der in 1 bis 4 dargestellte Behälter 1 zum Aufbewahren von Lebensmitteln weist einen waagerechten, runden, ovalen oder in etwa rechteckigen Boden 6 auf mit einer umlaufenden Behälterwand 7. Der nach oben offene Behälterinnenraum 5 ist durch einen waagerechten Deckel 2 verschließbar, an dessen Außenrand ein umlaufendes Dichtprofil 3 als geschlossenes Hohlprofil befestigt ist, das aus einem elastischen Kunststoff wie Silikon oder Acryl besteht und vorzugsweise als abgelängtes Endlosprofil durch einen Extruder hergestellt wird.
Das Dichtprofil 3 ist mit seinem oberen Bereich 3b an der Unterseite des Deckelrandes befestigt und bildet mit seiner unteren Außenseite 3c und seinem unteren Bereich 3a eine äußere Dichtfläche, die bei geschlossenem bzw. aufgesetzten Deckel an der Innenfläche des oberen Randes 4 der Behälterwand 7 dichtend anliegt.
Der untere ringförmige Bereich 3a des Dichtprofils begrenzt den Behälterinnenraum 5, so dass hierdurch das Dichtprofil 3 dem im Behälter befindlichen Unterdruck ausgesetzt ist. Der Unterdruck bewirkt eine Ausdehnung des unteren Bereichs 3a und insbesondere auch der seitlichen Außenseite 3c des Dichtprofils (3 und 4), wodurch die Dichtfläche des Dichtprofils vergrößert und der Dichtdruck erhöht wird.
Durch den Unterdruck im Behälterinneren wird auch der Umfang des Dichtprofils 3 vergrößert. Hierbei wird der Druck im Inneren des Dichtprofils verringert und sich der Profilausdehnung widersetzen. Dies wird durch mindestens eine Öffnung bzw. Bohrung in der Profilseitenwand verhindert, die das Profilinnere mit der Atmosphäre verbindet. Alternativ kann hierzu aber auch eine Membran in der Wand des Dichtprofils 3 angeordnet sein.
Die Dichtwirkung des Dichtprofils wird noch dadurch verbessert, dass die Wandstärke des unteren abdichtenden Bereichs 3a des Dichtprofils 3 dünner ausgestaltet ist als die des oberen Bereichs und dass das Dichtprofil 3 im unteren abdichtenden Bereich 3a Noppen, Wülste oder Ausformungen aufweist, die in Längsrichtung des Dichtprofils verlaufen.
Der verformbare untere Bereich 3a des Dichtprofils 3 ist konvex oder konkav oder unrund insbesondere eckig geformt. Ferner kann der verformbare untere Bereich 3a des Dichtprofils 3 über eine Sprungfunktion zwei stabile Zustände einnehmen, wobei durch den saugenden Unterdruck im Behälterinneren der verformbare untere Bereich 3a nach unten und/oder zur Seite springt.
Die in den 5 und 6 dargestellte alternative Ausführung unterscheidet sich von der ersten Ausführung nur dadurch, dass das Dichtprofil 3 ein nach oben offenes Hohlprofil ist, dessen Innenraum mit der Atmosphäre verbunden ist, so dass die o. g. Bohrung, Öffnung oder Membran in der Dichtprofilwand nicht erforderlich ist.

Claims

Behälter (1) zum Aufbewahren von Lebensmitteln mit oberem waagerechten Deckel (2), dessen Außenrand rundum ein Dichtprofil (3) aufweist, das bei geschlossenem Behälter am oberen Rand (4) des Behälters anliegt, wobei der Deckel (2) eine Öffnung mit Ventil aufweist, über die Luft aus dem geschlossenen Behälter absaugbar ist, um innerhalb des Behälters einen niedrigeren Druck zu erhalten, der geringer ist als der Atmosphärendruck, dadurch gekennzeichnet, dass ein unterer Bereich (3a) des hohlen Dichtprofils (3) den Behälterinnenraum (5) begrenzt und durch den im Behälter (1) befindlichen niedrigeren Druck verformt wird, um hierdurch die am Behälterinnenrand anliegende Dichtfläche des Dichtprofils (3) zu vergrößern.
Behälter nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtprofil (3) ein geschlossenes Hohlprofil ist, dessen Außenumfang durch die Verformung des unteren Bereichs (3a) des Dichtprofils (3) sich vergrößert.
Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke des unteren abdichtenden Bereichs (3a) des Dichtprofils (3) dünner ausgestaltet ist als die des oberen Bereichs.
Behälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtprofil (3) im unteren abdichtenden Bereich (3a) Noppen, Wülste oder Ausformungen aufweist, die in Längsrichtung des Dichtprofils verlaufen.
Behälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Außenwand des geschlossenen Dichtprofils (3) mindestens eine Öffnung oder eine Membran ist, durch die der Dichtungsinnendruck mit dem Atmosphärendruck ausgeglichen wird.
Behälter nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtprofil (3) ein nach oben offenes Profil ist, dessen Innenraum (3b) mit der Atmosphäre verbunden ist.
Behälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verformbare untere Bereich (3a) des Dichtprofils (3) konvex oder konkav oder unrund insbesondere eckig geformt ist.
Behälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der verformbare untere Bereich (3a) des Dichtprofils (3) über eine Sprungfunktion zwei stabile Zustände einnimmt, wobei durch den saugenden Unterdruck im Behälterinneren der verformbare untere Bereich (3a) nach unten und/oder zur Seite springt.
Behälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtprofil ein durch einen Extruder hergestelltes abgelängtes Endlosprofil ist.