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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Befüllen eines Behälters mit Füllprodukt.
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Stand der Technik
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Um Füllprodukte, wie beispielsweise Mischgetränke, herzustellen, welche aus mindestens zwei Komponenten bestehen, werden diese Komponenten häufig bereits vor der eigentlichen Abfüllung miteinander vermischt und im bereits ausgemischten Zustand in den zu befüllenden Behälter gefüllt.
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Für Füllprodukte, welche in Behälter wie beispielsweise Flaschen abgefüllt werden sollen, sind für die Vermischung von Füllproduktkomponenten unterschiedliche Verfahren bekannt. Meist werden die Komponenten, wie beispielsweise karbonisiertes oder stilles Wasser, Zucker, Fruchtkonzentrat oder Sirup, bereits vor dem eigentlichen Abfüllprozess miteinander vermischt. Hierfür kann beispielsweise ein Mischbehälter verwendet werden, in welchen beispielsweise Wasser direkt zugeführt wird und Sirup oder Fruchtkonzentrat aus einem separaten Vorratsbehälter eindosiert wird. In dem Mischbehälter werden die Komponenten dann miteinander vermischt, beispielsweise durch eine mechanische Bewegung des Fluids durch eine Mischvorrichtung.
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Für die Abfüllung der fertig ausgemischten Füllprodukte werden häufig Rotationsfüllmaschinen eingesetzt, bei welchen der eigentliche Füllvorgang auf einem Füllerkarussell durchgeführt wird. Um den Umfang dieses Füllerkarussells herum sind die eigentlichen Füllorgane angeordnet, mittels welchen das Füllprodukt in die Behälter eingebracht wird.
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Das im Mischbehälter fertig ausgemischte Füllprodukt muss entsprechend von einem stehenden Anlagenteil auf den rotierenden Anlagenteil des Füllerkarussells übergeben werden. Dies wird üblicher Weise mittels eines Drehverteilers ermöglicht, welcher das Füllprodukt und auch andere Medien von den stehenden Anlagenteilen auf die rotierenden Anlagenteile des Rotationsfüllers überführt.
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Alternativ oder zusätzlich zu der genannten Mischung von Komponenten in einem Mischtank ist es auch möglich, benötigte Füllproduktkomponenten über den Drehverteiler eines Rotationsfüllers getrennt voneinander an die einzelnen Füllventile zu übergeben und die Mischung der Füllproduktkomponenten dann direkt am oder im Füllventil oder auch erst in dem jeweiligen Behälter durchzuführen.
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Die
EP 2 185 423 A1 beschreibt ein Verfahren, bei dem einem Standardfüllventil zwei Produkte zugeführt werden, die dann im Füllventil zu einem Zielprodukt vermischt werden. Vorteilhaft kann dies z.B. bei Milch sein, wenn Milchausgangsprodukte mit unterschiedlichen Fettgehalten vorliegen und diese dann im Füllventil zum jeweils gewünschten Endprodukt mit dem gewünschten Fettgehalt vermischt und dann direkt abgefüllt werden.
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Darstellung der Erfindung
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Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit Füllprodukt, sowie ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit Füllprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, den Figuren sowie der vorliegenden Beschreibung.
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Entsprechend wird eine Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit einem Füllprodukt vorgeschlagen, umfassend einen Drehverteiler mit einem feststehenden Teil und einem rotierenden Teil, wobei der Drehverteiler zur Übergabe des Füllprodukts von dem feststehenden Teil auf den rotierenden Teil ausgebildet ist. Erfindungsgemäß umfasst der feststehende Teil des Drehverteilers einen Mischbehälter für das Füllprodukt.
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Der rotierende Teil und der feststehende Teil des Drehverteilers sind fluidtechnisch miteinander verbunden, derart, dass Füllprodukt von dem feststehenden Teil an den rotierenden Teil übergeben werden kann. Mittels des Drehverteilers ist es also möglich, Medien von feststehenden Zuleitungen auf die rotierenden Teile eines Rotationsfüllers zu übergegeben.
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Der feststehende Teil der Vorrichtung umfasst entsprechend einen Mischbehälter, der dazu eingerichtet ist, Füllprodukt zu mischen. Dabei ist es möglich, dem Mischbehälter mehrere Füllproduktkomponenten zuzuführen, welche in dem Mischbehälter zu einem fertigen Füllprodukt gemischt werden. Weiterhin ist es möglich, ein bereits fertiges Füllprodukt kurz vor der Abfüllung in dem Mischbehälter zu homogenisieren.
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Dadurch, dass der feststehende Teil des Drehverteilers einen Mischbehälter für das Füllprodukt umfasst ist es damit möglich, das Füllprodukt kurz vor der Abfüllung in Behälter zu durchmischen, ohne dass ein zusätzlicher externer Mischbehälter notwendig wäre. Durch die kurzen Leitungslängen hin zu den Füllorganen kann daher das schlussendlich in den zu befüllenden Behältern aufgenommene Füllprodukt mit einem noch höheren Homogenitätsgrad eingefüllt werden. Durch den Entfall eines separaten Mischbehälters werden weiterhin die Investitionskosten und vor allem der Platzbedarf für die Abfüllanlage verringert.
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Weiterhin ist es möglich, immer nur exakt die Menge an Produkt zu mischen, welche auch tatsächlich abgefüllt werden soll, was vor allem bei empfindlichen Produkten oder Produkten mit Schwebstoffen wie beispielsweise Fruchtpulpe von Vorteil ist.
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Weiterhin kann der Mischbehälter in bestimmten Ausführungsformen auch die Funktion eines Füllerkessels mit übernehmen, so dass kein separater Füllkessel in der Füllanlage mehr notwendig ist und auf diese Weise die rotierende Masse verringert wird, wodurch der Energiebedarf und die Größe der Anlage verringert werden können.
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Unter Füllprodukt werden vorliegend sämtliche Flüssigkeiten und fließfähigen Produkte wie beispielsweise karbonisierte oder nicht karbonisierte Getränke, Milchprodukte, Soßen, Öl oder Non-Food-Artikel wie beispielsweise Reinigungsmittel verstanden, welche in Behälter wie beispielsweise Flaschen abgefüllt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Mischbehälter eine Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts auf. Die Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts kann dabei jede mögliche Form eines Rührers, wie beispielsweise ein Blattrührer, Gitterrührer, Ankerrührer, Impellerrührer, Scheibenrührer, Schaufelrührer, Propellerrührer, Kreuzbalkenrührer oder eine Kombination aus diesen aufweisen. Die Form des Rührers wird im Wesentlichen entsprechend der Viskosität des Füllprodukts und der gewünschten Strömung im Mischbehälter, d.h. turbulent oder laminar, bestimmt. Zusätzlich können Stromstörer in dem Mischbehälter vorgesehen sein, um die Bildung von Tromben zu vermeiden.
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Mittels der Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts ist eine optimale Durchmischung der Füllproduktkomponenten möglich. D.h. die Durchmischung findet nicht nur durch das Einströmen der Füllproduktkomponenten in den Mischbehälter statt, sondern die Durchmischung wird zusätzlich durch die Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts unterstützt. Hierdurch wird insgesamt schneller, einfacher und zuverlässiger ein homogenes Füllprodukt erreicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts verstellbar. Dabei kann die Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts in der Höhe verstellbar, kippbar oder vollständig ein- bzw. ausklappbar sein, um unterschiedliche Strömungen, also eine turbulente oder laminare Strömung, erzeugen zu können.
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Mittels einer verstellbaren Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts kann die Durchmischung des Füllprodukts flexibel gestaltet werden. Weiterhin ist es durch die Verstellbarkeit und die dadurch erzielbaren unterschiedlichen Strömungsverhältnisse möglich, verschiedenste Füllproduktkomponenten mit unterschiedlichen Eigenschaften, beispielsweise unterschiedlichen Viskositäten, optimal zu durchmischen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts in dem Mischbehälter rotierbar angeordnet und eine Rotation der Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts kann mit einer Rotation des rotierenden Teils gekoppelt sein. Bei einer Rotation des Füllerkarussells und damit einer Rotation des rotierenden Teils der Vorrichtung rotiert folglich auch die Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts. Somit findet eine Durchmischung der Füllproduktkomponenten bzw. des Füllprodukts nur bei laufendem Füllerkarussell statt. Es ist jedoch auch möglich, dass die Rotation der Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts ganz oder teilweise von der Rotation des rotierenden Teils entkoppelt wird. Das ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn keine Durchmischung des Füllprodukts notwendig oder gewünscht ist oder die Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts eingeklappt oder verstellt werden soll.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der feststehende Teil mehrere Zuleitungen für Füllproduktkomponenten auf. Über diese Zuleitungen können verschiedenen Komponenten, wie beispielsweise Zucker, karbonisiertes Wasser, stilles Wasser, Sirup, Bier, Milch oder gasförmige Medien wie CO2, Stickstoff oder andere im Produktions- bzw. Reinigungsprozess zu verwendende Medien in den Mischbehälter geführt werden. Hierbei kann jeweils eine Zuleitung für eine Komponente vorgesehen sein. Die Anordnung der Zuleitungen am feststehenden Teil ist entsprechend der Geometrie des Füllers zu bestimmen. Es ist beispielsweise möglich, die Zuleitungen übereinander und/oder nebeneinander anzuordnen.
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Dadurch, dass der feststehende Teil mehrere Zuleitungen für Füllproduktkomponenten aufweist, können beliebig viele und beliebig komplexe Füllprodukte je nach Bedarf kurz vor der Abfüllung ausgemischt werden. Eine Ausmischung in separaten Mischbehältern ist nicht mehr notwendig.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist ein Bypass vorgesehen, um den Mischbehälter zu umgehen. Mit anderen Worten werden Medien, die in dem Bypass geführt werden, dem Mischbehälter nicht zugeführt. Mittels des Bypasses können somit Medien von feststehenden Zuleitungen über den Drehverteiler direkt auf die rotierenden Teile eines Rotationsfüllers übergeben werden, ohne in den Mischbehälter zu gelangen. Mittels des Bypasses können Füllproduktmedien direkt an die Füllorgane oder einen Füllerkessel des Rotationsfüllers übergeben werden und/oder es können Hilfsmedien, welche nicht mit dem Füllprodukt in Kontakt treten sollen, wie beispielsweise Druckluft, direkt an die Füllorgane übergeben werden.
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Durch den Bypass ist es möglich, den Prozess der Produktabfüllung so flexibel wie möglich zu gestalten. Beispielsweise können in einem einzigen Füller gleichzeitig verschiedene Produkte abgefüllt werden, welche unterschiedliche Konzentrationen an den jeweiligen Füllproduktkomponenten aufweisen. So ist es beispielsweise möglich über den Mischbehälter eine erste Konzentration an einer bestimmten Füllproduktkomponente abzufüllen und über den Bypass unabhängig von der ersten Konzentration eine zweite Konzentration der Füllproduktkomponenten abzufüllen. Weiterhin ist es beispielsweise möglich, eine Produktkomponente wie CO2 direkt zu den Füllorganen zu leiten, um dort eine Karbonisierung des Füllprodukts vornehmen zu können. Einen Teil oder die gesamte Menge an CO2 erst kurz vor dem Befüllen eines Behälters zuzuführen, kann beispielsweise bei stark schäumenden Produkten von Vorteil sein.
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Gemäß einer weiter bevorzugten Ausführungsform umfasst der feststehende Teil eine Mischkammer und eine Füllkammer, wobei die Mischkammer und die Füllkammer über eine schaltbare Verbindung fluidtechnisch miteinander verbunden sind. Die Zuleitungen für verschiedene Füllproduktkomponenten führen in die Mischkammer, in welcher die Füllproduktkomponenten batchweise zu einem Endprodukt vermischt werden. Die Durchmischung in der Mischkammer erfolgt bevorzugt mittels einer zuvor beschriebenen Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts. Das fertig gemischte Füllprodukt wird dann über eine schaltbare Verbindung zwischen der Mischkammer vollständig an die Füllkammer übergeben. Die Füllkammer wiederum ist fluidtechnisch mit dem rotierenden Teil der Vorrichtung verbunden, sodass das Füllprodukt an den rotierenden Teil übergeben und abgefüllt werden kann.
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Dadurch, dass eine Mischkammer zur Mischung verschiedener Füllproduktkomponenten und eine Füllkammer zur Bereitstellung des fertig gemischten Füllprodukts an die Füllorgane des Füllers vorgesehen sind, kann eine optimale Durchmischung mittels batchweiser Herstellung bereitgestellt werden. Die Verweildauer bzw. Mischdauer der Füllproduktkomponenten kann an die entsprechenden Füllproduktkomponenten angepasst werden. Durch die separate Füllkammer kann unabhängig von der Durchmischung in der Mischkammer Füllprodukt in Behälter abgefüllt werden.
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Die oben gestellte Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren zum Befüllen eines Behälters mit Füllprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der vorliegenden Beschreibung und den Figuren.
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Entsprechend wird ein Verfahren zum Befüllen eines Behälters mit Füllprodukt vorgeschlagen, wobei das Füllprodukt von einem feststehenden Teil auf einen rotierenden Teil eines Drehverteilers übergeben wird, wobei das Füllprodukt im feststehenden Teil des Drehverteilers durchmischt wird.
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Das Füllprodukt bzw. verschiedene Füllproduktkomponenten werden also zunächst über feststehende Zuleitungen in den feststehenden Teil des Drehverteilers geleitetet, wobei der feststehende Teil des Drehverteilers einen Mischbehälter zur Aufnahme des Füllprodukts bzw. der Füllproduktkomponenten umfasst. In dem Mischbehälter erfolgt eine Durchmischung der zugeführten Füllproduktkomponenten. Das fertig gemischte Füllprodukt wird dann an einen rotierenden Teil des Drehverteilers übergeben und kann dann zur Abfüllung in Behälter an Füllorgane weitergeleitet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt die Durchmischung des Füllprodukts kontinuierlich oder batchweise.
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Unter kontinuierlicher Durchmischung wird ein Prozess verstanden, bei dem kontinuierlich Füllproduktkomponenten von oben oder unten in den Mischbehälter geleitet und dort durchmischt werden und kontinuierlich von der entsprechend gegenüberliegenden Seite des Mischbehälters, also unten oder oben, Füllprodukt abgezogen wird. Die Mischung der Füllproduktkomponenten erfolgt dabei über eine ebenfalls kontinuierliche Rotation der Einrichtung zur Durchmischung des Füllprodukts.
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Unter batchweise Durchmischung wird ein Prozess verstanden, bei dem die Füllproduktkomponenten zunächst in den Mischbehälter geleitet und dort durchmischt werden.
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Nach Abschluss der Durchmischung wird das fertige Füllprodukt vollständig aus dem Mischbehälter an den rotierenden Teil der Vorrichtung übergeben oder aus der Mischkammer über eine schaltbare Verbindung an eine Füllkammer des feststehenden Teils übergegeben. Erst wenn das fertige Füllprodukt aus dem Mischbehälter bzw. aus der Mischkammer abgezogen ist, werden erneut Füllproduktkomponenten in den Mischbehälter eingeleitet.
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Bevorzugt wird das Verfahren mit der zuvor beschriebenen Vorrichtung durchgeführt. Das heißt, sämtliche für das Verfahren offenbarten Merkmale sind auch für die Vorrichtung offenbart und umgekehrt.
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Figurenliste
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Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit Füllprodukt, wobei die Zuleitung von Füllproduktkomponenten von oben in einen Mischbehälter eines feststehenden Teils eines Drehverteilers erfolgt;
- 2 eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit Füllprodukt, wobei die Zuleitung von Füllproduktkomponenten von unten in einen Mischbehälter eines feststehenden Teils eines Drehverteilers erfolgt; und
- 3 eine dritte Ausführungsform einer Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit Füllprodukt, wobei ein feststehender Teil eines Drehverteilers eine Mischkammer und eine Füllkammer aufweist.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben. Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente in den unterschiedlichen Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen, und auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen zu vermeiden.
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In 1 ist schematisch eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zum Befüllen eines Behälters mit einem Füllprodukt gezeigt. Ein Drehverteiler 2 ist vorgesehen, der einen rotierenden Teil 10 und einen feststehenden Teil 20 aufweist. In dem Drehverteiler 2 ist der rotierende Teil 10 mit dem feststehenden Teil 20 fluidtechnisch verbunden, derart, dass Füllprodukt von dem feststehenden Teil 20 an den rotierenden Teil 10 übergeben werden kann. Mittels des Drehverteilers 2 ist es also möglich Medien, die in feststehenden Zuleitungen 25 dem feststehenden Teil 20 zugeführt werden, über in dem rotierenden Teil 10 vorgesehene Ableitungen 12 beispielsweise auf einzelne Füllstationen übergeben zu werden.
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Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform weist der stehende Teil 20 des Drehverteilers 2 einen Mischbehälter 21 auf. Der stehende Teil 20 des Drehverteilers 2 ist hier in Form einer Drehverteilerachse vorgesehen, in der dann der Mischbehälter 21 eingebracht ist. In der vorliegenden Ausführungsform ist der Mischbehälter 21 dabei im Wesentlichen in Form einer voluminösen Bohrung in der Drehverteilerachse vorgesehen.
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Mittels des Mischbehälters 21 ist es möglich, verschiedene Füllproduktkomponenten miteinander zu einem Füllprodukt zu vermischen. Dabei erfolgt die Zuleitung von Füllproduktkomponenten von oben in den Mischbehälter 21 des feststehenden Teils 20 über verschiedene Zuleitungen 25d, 25e, 25f. Mittels dieser Zuleitungen 25d, 25e, 25f können dem Mischbehälter 21 verschiedene Füllproduktkomponenten, wie beispielsweise karbonisiertes Wasser, Fruchtsaftkonzentrat und Zuckersirup, zugeführt werden.
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Der Mischbehälter 21 ist koaxial zum Drehverteiler 2 angeordnet, kann sich aber sowohl im oberen Bereich, als auch im unteren Bereich oder in der Mitte des Drehverteilers 2 befinden.
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In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind beispielhaft drei Zuleitungen 25d, 25e, 25f dargestellt. Je nach herzustellendem und abzufüllendem Produkt können entsprechend der benötigten Füllproduktkomponenten jedoch auch mehr oder weniger Zuleitungen 25 vorgesehen sein.
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Der Mischbehälter 21 ist dazu vorgesehen, die verschiedenen Füllproduktkomponenten miteinander zu vermischen. Eine Mischung der Füllproduktkomponenten im Mischbehälter 21 kann bei einfach miteinander zu vermischenden Produkten allein durch das Einströmen der Füllproduktkomponenten in den Mischbehälter erreicht werden.
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Um ein möglichst homogenes Endprodukt zu erhalten, ist in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel eine Einrichtung 22 zur Durchmischung der Füllproduktkomponenten vorgesehen. Die Einrichtung 22 zur Durchmischung der Füllproduktkomponenten ist dabei rotierbar und koaxial zur Rotationsachse 13 des rotierenden Teils 10 angeordnet. Die Einrichtung 22 zur Durchmischung des Füllprodukts ist mit dem rotierenden Teil 10 gekoppelt, so dass eine Rotation 13 des rotierenden Teils 10 eine Rotation 24 der Einrichtung 22 zur Durchmischung des Füllprodukts hervorruft.
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Das fertig gemischte Endprodukt wird dann über Öffnungen 26 im feststehenden Teil 20 an eine Verteilspur 11b im rotierenden Teil 10 übergeben.
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In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die Mischung der Füllproduktkomponenten kontinuierlich, d.h. dem Mischbehälter 21 werden kontinuierlich Füllproduktkomponenten von oben über die Zuleitungen 25d, 25e, 25f zugeführt und es wird kontinuierliche fertig gemischtes Endprodukt von unten aus dem Mischbehälter 21 abgezogen. Über die Öffnungen 26 gelangt das fertige gemischte Produkt in eine Verteilspur 11b des rotierenden Teils 10. Von dieser Verteilspur 11b führen Ableitungen 12b das fertig gemischte Produkt in Richtung nicht dargestellter Füllorgane.
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Weiterhin sind in der in 1 gezeigten Ausführungsform ein Bypass 30a und ein Bypass 30c gezeigt, mittels welchen der Mischbehälter 21 des Drehverteilers 2 für bestimmte Medien oder für bestimmte Abfüllvorgänge umgangen werden kann und somit Medien direkt von dem stehenden Teil 20 auf den rotierenden Teil 10 übergeben werden können.
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Beispielsweise kann eine Füllproduktkomponente wie CO2, karbonisiertes Wasser, Fruchtsaftkonzentrat und Zuckersirup über eine feststehende Zuleitung 25a mittels des Drehverteilers 2 über einen Verteilkanal 11a an eine Ableitung 12a des rotierenden Teils 10 übergeben und so an einzelnen Füllstationen eines Rotationsfüllers weitergeleitet werden. Über den Bypass 30a kann beispielsweise CO2 direkt zum Füllorgan geleitet werden, was bei stark schäumenden Produkten von Vorteil ist.
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In einem vorgegebenen Betriebsmodus kann auch Füllprodukt direkt und ohne den Mischbehälter 21 zu durchfließen mittels eines Bypasses von dem feststehenden Teil 20 auf den rotierenden Teil 10 des Drehverteilers 2 übergeben werden.
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Über den Bypass 30c können auch Medien geführt werden, welche nicht mit dem Füllprodukt in Kontakt kommen sollen. Beispielsweise können über den Bypass Hilfsmedien, wie Druckluft, über den Drehverteiler 2 direkt zu den Füllorganen geführt werden. Dabei ist eine Zuleitung 25c vorgesehen, welche über den Drehverteiler 2 mit der Verteilspur 11c und der Ableitung 12c des rotierenden Teils 10 verbunden ist. Die Zuleitung 25c führt nicht in den Mischbehälter 21 des feststehenden Teils 20.
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In 2 ist schematisch eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zum Befüllen eines Behälters mit Füllprodukt gezeigt, wobei die Zuleitung von Füllproduktkomponenten von unten in einen Mischbehälter 21 eines feststehenden Teils 20 eines Drehverteilers 2 erfolgt. Die in 2 gezeigte Ausführungsform entspricht im Wesentlichen der aus 1. Jedoch erfolgt hierbei die Zuleitung der Füllproduktkomponenten über die Zuleitungen 25d, 25e, 25f von unten in den Mischbehälter 21 des feststehenden Teils 20 des Drehverteilers 2 und eine Ableitung des fertig gemischten Füllprodukts über den rotierenden Teil 10 des Drehverteilers 2 erfolgt im oberen Bereich des Mischbehälters 21 über den Verteilkanal 11b und die Ableitungen 12b.
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In 3 ist schematisch eine dritte Ausführungsform einer Vorrichtung 1 zum Befüllen eines Behälters mit Füllprodukt gezeigt, wobei der feststehende Teil 20 des Drehverteilers eine Mischkammer 27 und eine Füllkammer 28 aufweist. Die beiden Kammern 27, 28 sind koaxial zueinander angeordnet, wobei sich die Mischkammer 27 innerhalb der Füllkammer 28 befindet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Füllkammer 28 innerhalb der Mischkammer 27 angeordnet ist oder die beiden Kammern 27, 28 innerhalb des feststehenden Teils 20 übereinander oder nebeneinander angeordnet sind. Die Füllproduktkomponenten werden über die Zuleitungen 25d, 25e, 25f zunächst in die Mischkammer 27 eingeleitet und dort mittels der Einrichtung 22 zur Durchmischung durchmischt. Die Herstellung des Füllprodukts erfolgt batchweise, d.h. die Zu- und Ableitung der Füllproduktkomponenten erfolgt nicht kontinuierlich, sondern chargenweise, sodass der Mischbehälter 21 zunächst mit Füllproduktkomponenten befüllt wird, welche dann durchmischt werden. Nach Abschluss der Durchmischung der Füllproduktkomponenten wird das Füllprodukt dann vollständig aus der Mischkammer 27 abgezogen und erst danach werden wieder Füllproduktkomponenten in die Mischkammer 27 eingeleitet. Das fertig gemischte Füllprodukt wird über eine schaltbare Verbindung 29 in die Füllkammer 28 geleitet. Die Füllkammer 28 weist Öffnungen 26 auf, über welche das Füllprodukt von feststehenden Teil 20 in den Ringkanal 11b des rotierenden Teils 10 übergeben werden kann. Mittels der Ableitungen 12b gelangt das fertig gemischte Produkt in Richtung nicht dargestellter Füllorgane.
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Bei der in 3 gezeigten Ausführungsform können die Zuleitungen 25d, 25e, 25f auch im unteren Bereich des feststehenden Teils 20 vorgesehen sein und der rotierende Teil 10 mit den Ableitungen 12 oberhalb des feststehenden Teils, wie in der in 2 dargestellten Ausführungsform. Wie in den in 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen weist auch die in 3 gezeigte Ausführungsform einen Bypass 30a und einen Bypass 30b auf, mittels welchen der Mischbehälter 27 und der Füllbehälter 28 umgangen werden können. Über den Bypass 30a können Füllproduktkomponenten direkt zu Füllorgangen geleitet werden. Über den Bypass 30c können Hilfsmedien, die nicht mit dem Füllprodukt in Kontakt kommen sollen, zu den Füllorgangen geleitete werden.
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Soweit anwendbar, können alle einzelnen Merkmale, die in den Ausführungsbeispielen dargestellt sind, miteinander kombiniert und/oder ausgetauscht werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zum Befüllen eines Behälters mit Füllprodukt
- 2
- Drehverteiler
- 10
- rotierender Teil
- 11a - c
- Verteilkanal
- 12a - c
- Ableitung Füller
- 13
- Rotation des rotierenden Teils
- 20
- feststehender Teil
- 21
- Mischbehälter
- 22
- Einrichtung zur Durchmischung
- 23
- Rührerblatt
- 24
- Rotation der Einrichtung zur Durchmischung
- 25a - f
- Zuleitung Füllproduktkomponente
- 26
- Öffnung
- 27
- Mischkammer
- 28
- Füllkammer
- 29
- schaltbare Verbindung
- 30a,c
- Bypass
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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